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Eins steht fest: In <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland ist ein Um<strong>de</strong>nken in Bezug auf <strong>de</strong>n Wert von Bildung vonnöten. Bildung ist ein<br />

kostbares und bewegl<strong>ic</strong>hes Gut. Betrachtet man Bildung als Kapitalinvestition in die Zukunft, sind lebenslängl<strong>ic</strong>h höhere „Renditen“<br />

als aus einer Baufinanzierung zu erwarten. Und trotz<strong>de</strong>m ist die Bereitschaft, dafür Geld auszugeben, beschränkt. Noch wird von<br />

einer Mehrheit <strong>de</strong>r Bürger Bildung als eine selbstverständl<strong>ic</strong>he Sozialleistung <strong>de</strong>s Staates wahrgenommen. An<strong>de</strong>rs lässt s<strong>ic</strong>h die<br />

Debatte um die Einführung von relativ geringfügigen Studiengebühren an <strong>de</strong>n öffentl<strong>ic</strong>hen Hochschulen kaum erklären. Dabei ist<br />

gera<strong>de</strong> die soziale Komponente <strong>de</strong>r Bildungsstätten in letzter Zeit zum Thema gewor<strong>de</strong>n: Umfangre<strong>ic</strong>h angelegte Studien belegen,<br />

dass <strong>de</strong>r freie Zugang zur Bildung n<strong>ic</strong>ht sozial integrierend wirkt. Nach wie vor ist es das allgemeine soziale Umfeld, das maßgebl<strong>ic</strong>h<br />

selektierend wirkt und die We<strong>ic</strong>hen für die Zukunft stellt.<br />

In diesem Punkt haben gera<strong>de</strong> die Alumninetzwerke einiger <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong>n die Macht <strong>de</strong>r geteilten Interessenund<br />

Erlebniswelten sowie die Stärke <strong>de</strong>s Zugehörigkeitsgefühls bewiesen. Dieser Aspekt hat ebenfalls hierzulan<strong>de</strong> zu heftigen<br />

öffentl<strong>ic</strong>hen Elite<strong>de</strong>batten geführt, zur allgemeinen Verwun<strong>de</strong>rung unserer amerikanischen Counterparts. Ihnen ist die Weisheit<br />

dieses Phänomens bereits von ihren indianischen Urvölkern überliefert wor<strong>de</strong>n: Willst du schnell sein, so geh allein, willst du weit<br />

kommen, so geh gemeinsam.<br />

Nach wie vor ist es das allgemeine soziale Umfeld,<br />

das maßgebl<strong>ic</strong>h selektierend wirkt und die We<strong>ic</strong>hen<br />

für die Zukunft stellt.<br />

Die Frankfurt School of Finance & Management ging 2007 aus <strong>de</strong>r<br />

Bankaka<strong>de</strong>mie und <strong>de</strong>r Hochschule für Bankwirtschaft hervor. Sie ist eine Business<br />

School, an <strong>de</strong>r neben Hochschulstudiengängen im Bachelor- und Masterformat<br />

und einem Doktoran<strong>de</strong>nprogramm eine Vielzahl von Weiterbildungsprogrammen<br />

angeboten wird. Darunter fallen auch Executive-Education-<br />

Programme – einerseits speziell für Unternehmen („Corporate Education“),<br />

an<strong>de</strong>rerseits offen für einzelne Teilnehmer. Trainings- und Beratungsprojekte in<br />

<strong>de</strong>r Entw<strong>ic</strong>klungsfinanzierung in Dritte-Welt- und Schwellenlän<strong>de</strong>rn managt <strong>de</strong>r<br />

Bere<strong>ic</strong>h International Advisory Serv<strong>ic</strong>es <strong>de</strong>r Frankfurt School of Finance &<br />

Management. Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Hochschule ist Prof. Dr. Udo Steffens.<br />

gc_gw: Herr Professor Steffens, viele Unternehmen beklagen einen<br />

Mangel an qualifizierten Fachkräften. Woran liegt das?<br />

US: »Die klassische Hochschulbildung in Deutschland konzentriert s<strong>ic</strong>h auf die<br />

grundlegen<strong>de</strong> Bildung. Letztl<strong>ic</strong>h prägt aber die weiterführen<strong>de</strong> Bildung das Kompetenzprofil<br />

<strong>de</strong>r Fachkraft. Doch die funktioniert in Deutschland n<strong>ic</strong>ht. Wenn<br />

jemand mit 24 seinen Bachelor und mit 26 seinen Master macht, sucht er<br />

nach vier bis fünf Jahren spezifische Weiterbildungsangebote – und hier sind<br />

unsere Hochschulen im Bere<strong>ic</strong>h Management in <strong>de</strong>r Regel klägl<strong>ic</strong>h aufgestellt.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist es in Deutschland nach wie vor schwierig, ausländische Spitzenkräfte<br />

einzustellen. Die Politik bewegt s<strong>ic</strong>h viel zu langsam. England und auch<br />

Frankre<strong>ic</strong>h sind offener für Talente aus aller Welt.«<br />

gc_gw: Wie kann das geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />

US: »Die Initiativen zur Exzellenz in <strong>de</strong>r Forschung und <strong>de</strong>mnächst auch in <strong>de</strong>r<br />

Lehre sind ein Schritt in die r<strong>ic</strong>htige R<strong>ic</strong>htung. Die Autonomiegra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hochschulen<br />

wer<strong>de</strong>n größer, manche Län<strong>de</strong>r entlassen sie ganz in die Freiheit.<br />

Damit sind sie aufgefor<strong>de</strong>rt, Profile zu entw<strong>ic</strong>keln und Leistungsversprechen zu<br />

formulieren. Damit sind für uns alle große Chancen verbun<strong>de</strong>n. Eine egalitäre<br />

Bildungskultur hat uns alle geprägt, entschei<strong>de</strong>nd war allein <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mische<br />

Abschluss an s<strong>ic</strong>h, n<strong>ic</strong>ht an welcher Institution man ihn erworben hat. <strong>Das</strong><br />

re<strong>ic</strong>ht n<strong>ic</strong>ht mehr. Jetzt müssen s<strong>ic</strong>h die Hochschulen auch mit einer unverwechselbaren<br />

Marke und Mehrwerten positionieren, etwa mit einer Alumni -<br />

arbeit, die <strong>de</strong>n Absolventen lebenslange Kontaktpflege ermögl<strong>ic</strong>ht.«<br />

Campus <strong>de</strong>r Frankfurt School of Finance & Management Professor Dr. Udo Steffens Wissen tanken unter blauem Himmel<br />

gc_gw: Was wünschen Sie s<strong>ic</strong>h für die Zukunft?<br />

US: »Die Frankfurt School of Finance & Management soll s<strong>ic</strong>h zu einer internationalen<br />

Business School entw<strong>ic</strong>keln: Wir wollen also verstärkt internationale<br />

Studieren<strong>de</strong>, Professoren und Mitarbeiter gewinnen. Mit unseren Leistungen in<br />

Lehre, Forschung und Beratung wollen wir relevante Beiträge leisten, die <strong>de</strong>n<br />

Finanzplatz Frankfurt stärken und <strong>de</strong>n Unternehmen hier sowie <strong>de</strong>n Menschen,<br />

die hier arbeiten, zugutekommen.«<br />

Quellenangaben:<br />

1 OECD-Veröffentl<strong>ic</strong>hung „Bildung<br />

auf einen Bl<strong>ic</strong>k 2002 bis 2007“,<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung<br />

und Forschung, 2007<br />

2 Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung Frankfurt<br />

GmbH, 2008<br />

3 Cushman & Wakefield, 2007<br />

4 Institute of International Education,<br />

Washington, 2008<br />

Weitere Informationen:<br />

• Bildungsausgaben im internationalen<br />

Vergle<strong>ic</strong>h, Institut für Politische<br />

Wissenschaft Ruprecht-Karls-<br />

Universität Hei<strong>de</strong>lberg, 2006<br />

• OECD: Education and Training,<br />

www.oecd.org<br />

14 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

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