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Am 30. Mai 2008 wurde das House of Finance (HoF) eröffnet. Es versteht sich als der erste Baustein der Erweiterung des geistes-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität. Zum ersten geschäftsführenden Direktor des HoF war im September 2006 Dr. Paul Bernd Spahn ernannt worden. Seine Amtszeit endete planmäßig am 30. Juni 2008. Die Nachfolge trat am 1. Juli 2008 Professor Dr. Wolfgang König an. gc_gw: Herr Professor König, was ist das Besondere am House of Finance? WK: »Wir sind Teil der großen massiv aufwärtsstrebenden Goethe-Universität. Mit der räumlichen Zusammenführung von rund 180 Wissenschaftlern befördern wir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die einzigartig in Konstellation und Rahmen ist.« gc_gw: Was tun Sie dafür, dass diese Exzellenz auch außerhalb der deutschen Grenzen wahrgenommen wird? WK: »In den letzten Jahren sind wir bezüglich der international sichtbaren Qualität der Veröffentlichungen unserer Forschungsergebnisse gut vorangekommen. Zudem haben wir unsere Kooperationen intensiviert, etwa mit der Wharton School der Universität von Pennsylvania und der Duke University in North Carolina. Außerdem konnten wir den Brain Drain in einen Brain Gain umwandeln: Mehr als ein Drittel unserer Hochschullehrer arbeiteten vor ihrer Lehrtätigkeit hier im Hause sehr erfolgreich im Ausland.« In einem sind sich alle einig: Die deutschen Ausbildungsstätten sind besser als ihr Ruf, sie können im internationalen Vergleich durchaus mithalten. Richtig ist aber auch: Es besteht Bedarf an objektivierbaren Kriterien, einer Konzentration der Expertise und einer stärkeren Profilierung. Um seinen Stellenwert als Bankenstadt braucht sich Frankfurt hingegen nicht zu sorgen, denn dieser ist weltweit vergleichsweise etabliert. Für Ausbildungsstätten stellt dies einen erheblichen Rekrutierungsvorteil dar, denn eigentlich sollte damit die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften gesichert sein. Gleich mehrere Hochschulen mit einem Schwerpunkt in Finanz- und Managementwissenschaften konnten in den letzten Jahren eine starken Zuwachs an Lehrstellen und Alumni verzeichnen. Die Qualität der Ausbildung und die Kompetenz der Dozenten haben diesen Institutionen zweifelsohne ein gewisses Maß an Bekanntheit verschafft. Und dennoch stellt sich die Aufholjagd um internationale Anerkennung auf dem Bildungssektor als schleppend dar. Auch die lokale Nachfrage liegt noch hinter den Erwartungen und die benötigte kritische Größe, um mit den führenden Institutionen der Welt mithalten Einweihung des neuen House of Finance in Frankfurt am Main Professor Dr. Wolfgang König Neubau für das House of Finance gc_gw: Wie fördern Sie Talent bzw. wie bereiten Sie aufs Berufsleben vor? WK: »Grundsätzlich verfolgen wir den Ansatz, die wissenschaftliche Ausbildung auf eine breite Grundlage zu stellen, um damit die Zukunftssicherheit der Investitionen in Bildung zu erhöhen. Als Leiter des E-Finance-Lab habe ich oft erlebt, wie massiv die Praktiker uns als Wissenschaftler voranbringen. Eine enge Verbindung zur Praxis in unseren Lehrveranstaltungen wird deshalb in unserem Hause sehr gefördert, über Gastvorträge, Zusammenarbeit mit Praktikern in den Forschungsgruppen und Praktika oder Forschungsprojekte bei Unternehmen.« zu können, ist noch nicht in Sicht. In persönlichen Gesprächen wurden einige der führenden Wirtschaftskaderschmieden nach den Ursachen gefragt. In einem sind sich alle einig: Die deutschen Ausbildungsstätten sind besser als ihr Ruf, sie können im internationalen Vergleich durchaus mithalten. Richtig ist aber auch: Es besteht Bedarf an objektivierbaren Kriterien, einer Konzentration der Expertise und einer stärkeren Profilierung. 10 go city_go west go city_go west 11

Am 30. Mai 2008 wur<strong>de</strong> das House of Finance (HoF) eröffnet. Es versteht s<strong>ic</strong>h als <strong>de</strong>r erste Baustein <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>s<br />

geistes-, wirtschafts- und sozialwissenschaftl<strong>ic</strong>hen Campus Westend <strong>de</strong>r Frankfurter Goethe-Universität. Zum ersten geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />

Direktor <strong>de</strong>s HoF war im September 2006 Dr. Paul Bernd Spahn ernannt wor<strong>de</strong>n. Seine Amtszeit en<strong>de</strong>te planmäßig am<br />

30. Juni 2008. Die Nachfolge trat am 1. Juli 2008 Professor Dr. Wolfgang König an.<br />

gc_gw: Herr Professor König, was ist das Beson<strong>de</strong>re am House of Finance?<br />

WK: »Wir sind Teil <strong>de</strong>r großen massiv aufwärtsstreben<strong>de</strong>n Goethe-Universität. Mit <strong>de</strong>r räuml<strong>ic</strong>hen Zusammenführung von rund<br />

180 Wissenschaftlern beför<strong>de</strong>rn wir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die einzigartig in Konstellation und Rahmen ist.«<br />

gc_gw: Was tun Sie dafür, dass diese Exzellenz auch außerhalb <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Grenzen wahrgenommen wird?<br />

WK: »In <strong>de</strong>n letzten Jahren sind wir bezügl<strong>ic</strong>h <strong>de</strong>r international s<strong>ic</strong>htbaren Qualität <strong>de</strong>r Veröffentl<strong>ic</strong>hungen unserer Forschungsergebnisse<br />

gut vorangekommen. Zu<strong>de</strong>m haben wir unsere Kooperationen intensiviert, etwa mit <strong>de</strong>r Wharton School <strong>de</strong>r Universität<br />

von Pennsylvania und <strong>de</strong>r Duke University in North Carolina. Außer<strong>de</strong>m konnten wir <strong>de</strong>n Brain Drain in einen Brain Gain<br />

umwan<strong>de</strong>ln: Mehr als ein Drittel unserer Hochschullehrer arbeiteten vor ihrer Lehrtätigkeit hier im Hause sehr erfolgre<strong>ic</strong>h im Ausland.«<br />

In einem sind<br />

s<strong>ic</strong>h alle einig:<br />

Die <strong>de</strong>utschen<br />

Ausbildungsstätten<br />

sind besser als ihr<br />

Ruf, sie können<br />

im internationalen<br />

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aber auch:<br />

Es besteht Bedarf<br />

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Kriterien, einer<br />

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Expertise und<br />

einer stärkeren<br />

Profilierung.<br />

Um seinen Stellenwert als Bankenstadt braucht s<strong>ic</strong>h Frankfurt<br />

hingegen n<strong>ic</strong>ht zu sorgen, <strong>de</strong>nn dieser ist weltweit vergle<strong>ic</strong>hsweise<br />

etabliert. Für Ausbildungsstätten stellt dies einen erhebl<strong>ic</strong>hen<br />

Rekrutierungsvorteil dar, <strong>de</strong>nn eigentl<strong>ic</strong>h sollte damit die<br />

Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ges<strong>ic</strong>hert sein.<br />

Gle<strong>ic</strong>h mehrere Hochschulen mit einem Schwerpunkt in<br />

Finanz- und Managementwissenschaften konnten in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren eine starken Zuwachs an Lehrstellen und Alumni<br />

verze<strong>ic</strong>hnen. Die Qualität <strong>de</strong>r Ausbildung und die Kompetenz<br />

<strong>de</strong>r Dozenten haben diesen Institutionen zweifelsohne ein<br />

gewisses Maß an Bekanntheit verschafft. Und <strong>de</strong>nnoch stellt<br />

s<strong>ic</strong>h die Aufholjagd um internationale Anerkennung auf <strong>de</strong>m<br />

Bildungssektor als schleppend dar. Auch die lokale Nachfrage<br />

liegt noch hinter <strong>de</strong>n Erwartungen und die benötigte kritische<br />

Größe, um mit <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Institutionen <strong>de</strong>r Welt mithalten<br />

Einweihung <strong>de</strong>s neuen House of Finance in Frankfurt am Main Professor Dr. Wolfgang König<br />

Neubau für das House of Finance<br />

gc_gw: Wie för<strong>de</strong>rn Sie Talent bzw. wie bereiten Sie aufs Berufsleben vor?<br />

WK: »Grundsätzl<strong>ic</strong>h verfolgen wir <strong>de</strong>n Ansatz, die wissenschaftl<strong>ic</strong>he Ausbildung auf eine breite Grundlage zu stellen, um damit die<br />

Zukunftss<strong>ic</strong>herheit <strong>de</strong>r Investitionen in Bildung zu erhöhen. Als Leiter <strong>de</strong>s E-Finance-Lab habe <strong>ic</strong>h oft erlebt, wie massiv die Praktiker<br />

uns als Wissenschaftler voranbringen. Eine enge Verbindung zur Praxis in unseren Lehrveranstaltungen wird <strong>de</strong>shalb in unserem<br />

Hause sehr geför<strong>de</strong>rt, über Gastvorträge, Zusammenarbeit mit Praktikern in <strong>de</strong>n Forschungsgruppen und Praktika o<strong>de</strong>r Forschungsprojekte<br />

bei Unternehmen.«<br />

zu können, ist noch n<strong>ic</strong>ht in S<strong>ic</strong>ht. In persönl<strong>ic</strong>hen Gesprächen<br />

wur<strong>de</strong>n einige <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Wirtschaftska<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>n Ursachen gefragt.<br />

In einem sind s<strong>ic</strong>h alle einig: Die <strong>de</strong>utschen Ausbildungsstätten<br />

sind besser als ihr Ruf, sie können im internationalen Vergle<strong>ic</strong>h<br />

durchaus mithalten. R<strong>ic</strong>htig ist aber auch: Es besteht Bedarf<br />

an objektivierbaren Kriterien, einer Konzentration <strong>de</strong>r Expertise<br />

und einer stärkeren Profilierung.<br />

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