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Der Faktor Wissen<br />

Mit einem Vorwort von Boris Rhein<br />

Bildung<br />

Zwischen Kosten und Wert<br />

IC Group<br />

Transparenz und Weitbl<strong>ic</strong>k<br />

1. FFC<br />

Geballte Frauenpower<br />

English Theatre<br />

Stilecht mitten in Frankfurt<br />

Viva Barcelona<br />

Eine magische Stadt<br />

07 ausgabe herbst 2008<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

das ibc magazin für die city <strong>west</strong> und umgebung_frankfurt am main


07 ausgabe herbst 2008<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

das ibc magazin für die city <strong>west</strong> und umgebung_frankfurt am main<br />

Bildung<br />

Was kostet<br />

die Zukunft?<br />

IC Group<br />

Fortschritt mit<br />

Wurzeln<br />

English<br />

Theatre<br />

Very stylish<br />

1. FFC<br />

Frauenpower<br />

seite 3 Editorial<br />

seite 4 Der Faktor Wissen<br />

Vorwort von Boris Rhein<br />

Dezernent für Recht, Wirtschaft und Personal<br />

seite 6 Bildung<br />

Zwischen Kosten und Wert<br />

seite 16 Transparenz und Weitbl<strong>ic</strong>k<br />

Porträt <strong>de</strong>r IC Immobilien Holding AG<br />

seite 20 1. FFC Frankfurt<br />

Geballte Frauenpower<br />

seite 24 ibc_Frontcooking<br />

An die Löffel! Fertig? Los!<br />

seite 26 English Theatre<br />

Stilecht bis ins Detail<br />

seite 30 El Zapatito<br />

Die schönsten Tan<strong>go</strong>schuhe in Deutschland<br />

seite 34 Viva Barcelona<br />

Eine magische Stadt<br />

seite 40 Köstl<strong>ic</strong>hkeiten für je<strong>de</strong> Saison<br />

Die ibc_Rezept-Kolumne von Venos<br />

seite 42 Impressum<br />

www.ibc-frankfurt.<strong>de</strong><br />

Theodor-Heuss-Allee 70–74<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Ein Projekt von<br />

Der Sommer 2008 war uns wohlgesinnt. Es war überwiegend<br />

warm und gemütl<strong>ic</strong>h in <strong>de</strong>r City West. Highlight im August: die<br />

ibc_summerparty, bei <strong>de</strong>r über 1000 Mitarbeiter und Gäste vor<br />

<strong>de</strong>m ibc_komplex bis spät in die Nacht unter freiem Himmel bei<br />

frisch gezapftem Bier zu souligen Klängen feierten. Zurück bleibt<br />

eine schöne Erinnerung bis zum nächsten Sommernachtstraum.<br />

Der Herbst 2008 rüttelt uns weniger sanft wach. Die jüngsten<br />

Ereignisse auf <strong>de</strong>n Finanzmärkten lassen berechtigte Zweifel aufkommen,<br />

ob wir als Gesellschaft bei unseren Lebensanlagestrategien<br />

auf die r<strong>ic</strong>htigen Werte setzen. Gera<strong>de</strong> das Thema Bildung<br />

steht im Brennpunkt <strong>de</strong>r aktuellen Diskussionen. Hierbei geht es<br />

um Zukunftsplanung und darum, wie wir uns auf die Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Jahrzehnte vorbereiten wollen.<br />

Wie dringend wir ein neues Verständnis vom Stellenwert <strong>de</strong>r Bildung<br />

brauchen, kann man am Verhalten vieler Jugendl<strong>ic</strong>her ablesen.<br />

Vor eine simple mathematische Aufgabe gestellt holt so<br />

mancher blitzschnell das Handy hervor. Gefragt, warum er n<strong>ic</strong>ht<br />

<strong>de</strong>n Kopf dazu verwen<strong>de</strong>: „Wozu? Ich habe doch einen Taschenrechner.“<br />

Die Antwort ist in ihrer Einfalt verblüffend und vermag<br />

so manchen gestan<strong>de</strong>nen Intellekt ins Schwanken zu bringen:<br />

Haben wir es hier mit einer wegweisen<strong>de</strong>n Anwendung <strong>de</strong>s energetischen<br />

Ökonomieprinzips zu tun o<strong>de</strong>r mit einem weniger weisen<br />

Weg – <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s geringsten Aufwan<strong>de</strong>s? Die Antwort hält<br />

nur einer kurzen Reflexion stand.<br />

Auf komplexe Fragen<br />

geben Handys keine<br />

Antworten.<br />

editorial<br />

Denn Kopfrechnen hat nur zum Teil mit <strong>de</strong>r Lösung konkreter<br />

mathematischer Aufgaben zu tun. Ob in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft<br />

o<strong>de</strong>r Kunst, „Kopfrechnen“ stellt die Fähigkeit dar, komplexe,<br />

abstrakte Zusammenhänge gedankl<strong>ic</strong>h zu erfassen, dar -<br />

aus Lösungsansätze zu entw<strong>ic</strong>keln und eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Handlung abzuleiten. In einer zunehmend vernetzten Welt, die<br />

durch globale Zusammenhänge auf das engste miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n<br />

ist, ist dies eine essentielle Befähigung. Aber genau diese<br />

Kompetenz droht <strong>de</strong>r heranwachsen<strong>de</strong>n Generation abhan<strong>de</strong>nzukommen.<br />

Die persönl<strong>ic</strong>he Beteiligung am Geschehen ist von<br />

kurzer Dauer und en<strong>de</strong>t meistens mit <strong>de</strong>r hingebungsvollen Einga -<br />

be von Zahlen o<strong>de</strong>r vereinzelten Buchstaben über eine Tastatur.<br />

Die Versäumnisse <strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Bildungssystems sind gravieren<strong>de</strong>r,<br />

als man s<strong>ic</strong>h eingestehen mag. Ein i<strong>de</strong>alisiertes Gle<strong>ic</strong>hheitsprinzip<br />

kann dazu führen, dass das abverlangte Leistungsniveau<br />

auf einem „Minimum Common Denominator“ gehalten wird.<br />

Dies mag historisch nachvollziehbar sein, droht aber langfristig<br />

zum Verlust <strong>de</strong>r allgemeinen sozialen Kompetenz zu führen. Denn<br />

auf komplexe Fragen geben Handys keine Antworten.<br />

“Go City Go West” hat führen<strong>de</strong>n Persönl<strong>ic</strong>hkeiten zum Thema<br />

Bildung einige Fragen gestellt. Wir wünschen eine anregen<strong>de</strong><br />

Lektüre.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 3


4<br />

Der neue Stadtteil in <strong>de</strong>r City West, <strong>de</strong>r Wohnen, Arbeiten und<br />

Freizeit vereint, ist das Stadtquartier <strong>de</strong>r Zukunft.<br />

Eine Verknüpfung dieser Bere<strong>ic</strong>he, i<strong>de</strong>alerweise auch unter<br />

Einbeziehung von anspruchsvollen, internationalen Bildungsangeboten,<br />

bietet ein hohes Potenzial für die Entw<strong>ic</strong>klung <strong>de</strong>r<br />

Städte im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Städte müssen n<strong>ic</strong>ht nur attraktiv<br />

zum Arbeiten, son<strong>de</strong>rn auch zum Leben sein. Gera<strong>de</strong> die für<br />

Frankfurt am Main nachteilige Fragmentierung zwischen<br />

Orten <strong>de</strong>s Lebens und Orten <strong>de</strong>s Arbeitens, ein zentrales Charakteristikum<br />

<strong>de</strong>r Region, kann mit solchen Stadtquartieren<br />

aufgehoben wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Fakten <strong>de</strong>r Wirtschaftsmetropole Frankfurt am Main sprechen<br />

für s<strong>ic</strong>h: Die Arbeitsplatzd<strong>ic</strong>hte ist mit 911 Erwerbstätigen<br />

auf 1000 Einwohner/innen zwar sehr hoch, aber mehr<br />

als 300.000 Menschen pen<strong>de</strong>ln tägl<strong>ic</strong>h zu ihrem Arbeitsplatz<br />

nach Frankfurt am Main.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Ökonomen und Stadtforscher verstehen Kreativität<br />

als die zentrale Ressource in unserer Wissensgesellschaft.<br />

Städte, die erfolgre<strong>ic</strong>h und lebenswert sein wollen, müssen<br />

attraktive Bildungsangebote für nachfolgen<strong>de</strong> Generationen<br />

schaffen und kreative Menschen zum Arbeiten und Leben<br />

anziehen.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Boris Rhein<br />

Dezernent für Recht, Wirtschaft und Personal<br />

Die Voraussetzungen sind in <strong>de</strong>r Mainmetropole gut: Der Bildungsstandort<br />

Frankfurt am Main glänzt mit einer Vielzahl von<br />

renommierten Hochschulen, Einr<strong>ic</strong>htungen und Instituten. Die<br />

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und<br />

die Fachhochschule Frankfurt am Main betreiben national und<br />

international be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Forschungsarbeiten. Auch Einr<strong>ic</strong>htungen<br />

wie beispielsweise die Max-Planck-Institute für Biophysik,<br />

Hirnforschung und europäische Rechtsgesch<strong>ic</strong>hte und das Senckenberg<br />

Forschungsinstitut genießen weltweite Anerkennung.<br />

Die Entw<strong>ic</strong>klung <strong>de</strong>r Biotechnologien und Naturwissenschaften<br />

– die „Science City“ – am Nie<strong>de</strong>rurseler Hang wird Frankfurt<br />

zu einem Top-Standort für diese Fakultäten machen. Ebenso<br />

positiv sind die Auss<strong>ic</strong>hten bei <strong>de</strong>n Wirtschaftswissenschaften,<br />

die mit <strong>de</strong>m House of Finance eine großartige Aufwertung<br />

erfahren haben.<br />

Der Faktor Wissen beeinflusst n<strong>ic</strong>ht nur die Ausprägung von<br />

Stadtkultur und intellektuellem Klima, son<strong>de</strong>rn auch die Qualität<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsmarktes, die Innovationsfähigkeit <strong>de</strong>s Standortes<br />

und die Bereitschaft zu Integration. Deswegen ist Bildung<br />

ein für die Zukunftsfähigkeit <strong>de</strong>r Stadt be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Wachstums-<br />

und Imageträger.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Ökonomen und<br />

Stadtforscher verstehen<br />

Kreativität als die zentrale<br />

Ressource in unserer<br />

Wissensgesellschaft.<br />

Der Faktor Wissen<br />

Campus Westend<br />

Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Städte müssen n<strong>ic</strong>ht nur<br />

attraktiv zum Arbeiten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch zum Leben sein.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 5


6<br />

titelthema<br />

Bildung:<br />

zwischen Kosten<br />

und Wert.<br />

Bildungsstandort Frankfurt am Main:<br />

Wachstumsmotor, Nachwuchsför<strong>de</strong>rung und Imageträger.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Campus Riedbarg, Biozentrum<br />

»Der einzige wirkl<strong>ic</strong>h<br />

isolierbare Faktor in <strong>de</strong>r<br />

ökonomischen Prosperität<br />

ist die Verfügbarkeit<br />

von Talenten«<br />

Global City Financial In<strong>de</strong>x<br />

<strong>de</strong>r City of London<br />

Die Qualifikation und Innovationskraft <strong>de</strong>r Mitarbeiter eines<br />

Unternehmens sind <strong>de</strong>r ausschlaggeben<strong>de</strong> Faktor im internationalen<br />

Wettbewerb. Wer zu <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Wirtschaftsnationen<br />

gehören will, muss selbst zu einer führen<strong>de</strong>n<br />

Bildungsnation wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r seine Grenzen für ausländische<br />

Hoch qualifizierte öffnen.<br />

Noch tut s<strong>ic</strong>h die Politik in Deutschland schwer mit <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

<strong>de</strong>s Humankapitalmarktes. Die Erschließung <strong>de</strong>s<br />

Arbeitsplatzmarktes sowie die Flexibilisierung bei <strong>de</strong>r Erteilung<br />

von Arbeitsgenehmigungen für ausländische Bewerber verläuft<br />

zäher, als <strong>de</strong>n meisten Unternehmen recht ist.<br />

In puncto Bildung wer<strong>de</strong>n die Politiker n<strong>ic</strong>ht mü<strong>de</strong> zu beteuern,<br />

dass diese auf <strong>de</strong>r Prioritätenliste mit an erster Stelle steht.<br />

Dabei sind die Ausgaben im Bere<strong>ic</strong>h Bildung rückläufig. Der<br />

Anteil <strong>de</strong>r gesamten Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) betrug 2004 in Deutschland 5,2 Prozent, 0,2 Prozentpunkte<br />

weniger als 1995. Im gle<strong>ic</strong>hen Zeitraum stieg <strong>de</strong>r<br />

OECD-Mittelwert von 5,3 auf 5,5 Prozent1 . Damit fällt Deutschland<br />

im internationalen Vergle<strong>ic</strong>h immer weiter zurück.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass in Deutschland private Bildungsinstitutionen<br />

– jenseits <strong>de</strong>r staatl<strong>ic</strong>hen Erstausbildung,<br />

die <strong>de</strong>n Erhalt eines zeitgemäßen allgemeinen Bildungsniveaus<br />

gewährleisten soll – noch n<strong>ic</strong>ht <strong>de</strong>n Stellenwert haben, <strong>de</strong>r in<br />

James D. Wolfensohn<br />

Die Erkenntnis ist n<strong>ic</strong>ht neu, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Führungsetagen<br />

<strong>de</strong>r globalen Wirtschaft längst fest verankert.<br />

Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Alten Welt ist Erfolg heute mehr <strong>de</strong>nn<br />

je an Humankapital gekoppelt.<br />

an<strong>de</strong>ren Kulturen übl<strong>ic</strong>h ist. In <strong>de</strong>n USA beträgt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />

Bildungsausgaben ca. 7,4 Prozent <strong>de</strong>s BIP, die USA liegen<br />

damit hinter Israel, Island und Korea an <strong>de</strong>r Weltspitze.<br />

Beson<strong>de</strong>rs relevant dabei ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r privaten an allen<br />

Bildungsausgaben, näml<strong>ic</strong>h ca. 30 Prozent. Denn Bildung<br />

be<strong>de</strong>utet auch Business. In Übersee wird für hochwertige<br />

Weiterbildung viel Geld ausgegeben. Allein die ausländischen<br />

Stu<strong>de</strong>nten und Jungforscher trugen nach Angaben <strong>de</strong>s Institute<br />

of International Education (Washington) im Studienjahr<br />

2006/07 knapp 9,8 Milliar<strong>de</strong>n Euro netto zur US-Wirtschaft<br />

bei. Insgesamt stellt die internationale Ausbildung <strong>de</strong>n fünftgrößten<br />

US-Serv<strong>ic</strong>e-Exportbere<strong>ic</strong>h dar, noch vor medizinischen<br />

Diensten. Was hierzulan<strong>de</strong> noch als notwendige soziale Grundversorgung<br />

betrachtet wird, ist in Amerika längst ein wesentl<strong>ic</strong>her<br />

Wirtschaftsfaktor.<br />

Daher ist es auch n<strong>ic</strong>ht weiter verwun<strong>de</strong>rl<strong>ic</strong>h, dass marktführen<strong>de</strong>,<br />

global agieren<strong>de</strong> Unternehmen in Deutschland ihre<br />

Fach- und Führungskräfte standardmäßig gle<strong>ic</strong>h zur Weiterbildung<br />

ins Ausland sch<strong>ic</strong>ken. <strong>Das</strong> hiesige Angebot kommt selten<br />

in Betracht. Dies be<strong>de</strong>utet auch, dass enorme und dringend<br />

benötigte Kapitalreserven für Mitarbeiterqualifizierung <strong>de</strong>m<br />

einheimischen Markt verloren gehen.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 7


8<br />

Gera<strong>de</strong> dienstleistungsgetriebene Ballungszentren wie das<br />

Rhein-Main-Gebiet — eine führen<strong>de</strong> Wirtschaftskraft mit<br />

320.000 Unternehmen und 2,8 Millionen Erwerbstätigen2 —<br />

ächzen unter <strong>de</strong>r Last <strong>de</strong>s Bedarfs an Fachkräften. Hier, wo<br />

Unternehmen maßgebl<strong>ic</strong>h vom geistigen Potential ihrer Mitarbeiter<br />

getragen wer<strong>de</strong>n, schlagen Nachwuchsmangel und<br />

Qualifizierungsnotstand beson<strong>de</strong>rs hart zu. Dabei sind die Rahmenbedingungen<br />

für eine florieren<strong>de</strong> Bildungsregion optimal.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Goethe-Universität – seit 1914<br />

Frankfurt am Main ist eine prosperieren<strong>de</strong>, international<br />

geprägte Metropole, Finanzplatz und Wirtschaftszentrum<br />

zugle<strong>ic</strong>h. Auf Platz drei im Ranking „Best Cities for Business“ in<br />

Europa3 hinter London und Paris, vor Amsterdam und Brüssel.<br />

Hier wer<strong>de</strong>n Geschäfte gemacht, Han<strong>de</strong>l und Kultur leben auf<br />

hohem Niveau nebeneinan<strong>de</strong>r und miteinan<strong>de</strong>r.<br />

Die Region hat s<strong>ic</strong>h auch im Bildungswesen auf diese führen<strong>de</strong><br />

Rolle eingestellt. Inzwischen <strong>de</strong>cken fünf Universitäten<br />

sowie 24 Hochschulen und Fachhochschulen fast je<strong>de</strong>s Lehrgebiet<br />

mit renommierten Professoren ab. Hier lassen s<strong>ic</strong>h zurzeit<br />

163.000 Stu<strong>de</strong>nten aus aller Welt für die Zukunft ausbil<strong>de</strong>n.<br />

Auch die geographische Lage in <strong>de</strong>r Mitte Europas ist<br />

i<strong>de</strong>al und die verkehrstechnische Anbindung an <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r<br />

Welt ist durch <strong>de</strong>n internationalen Flughafen bestens gewähr-<br />

Die Goethe-Universität wur<strong>de</strong> 1914 von Bürgern<br />

für Bürger gegrün<strong>de</strong>t, seit Januar 2008 ist<br />

sie eine Stiftung öffentl<strong>ic</strong>hen Rechts. In <strong>de</strong>r Volluniversität<br />

stehen Geistes-, Natur-, Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften sowie die Medizin gle<strong>ic</strong>hberechtigt<br />

nebeneinan<strong>de</strong>r, mit etwa 31.000 Studieren<strong>de</strong>n<br />

ist die Goethe-Universität die größte Hochschule<br />

<strong>de</strong>s Rhein-Main-Gebiets. Als Präsi<strong>de</strong>nt steht<br />

ihr seit 2000 Prof. Dr. Rudolf Steinberg vor.<br />

gc_gw: Herr Prof. Steinberg, wie stehen<br />

Sie zum Thema Eliteför<strong>de</strong>rung?<br />

RS: »Wenn junge Menschen interessiert und<br />

begabt sind, dann muss man sie zum frühestmögl<strong>ic</strong>hen<br />

Zeitpunkt an wissenschaftl<strong>ic</strong>he Fragestellungen<br />

heranführen und gezielt för<strong>de</strong>rn, durch Stipendien<br />

o<strong>de</strong>r durch das Ausloben von Preisen für<br />

exzellente wissenschaftl<strong>ic</strong>he Arbeiten. Bei <strong>de</strong>r<br />

gesamten Eliteför<strong>de</strong>rung geht es uns allein um die<br />

För<strong>de</strong>rung einer geistigen Elite, das ist in <strong>de</strong>n Diskussionen<br />

um die Studienbeiträge immer wie<strong>de</strong>r<br />

verdreht wor<strong>de</strong>n.«<br />

gc_gw: Was bringt die Umstrukturierung<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Studiensystems?<br />

RS: »Ob wir uns mit <strong>de</strong>r Umstellung auf Bachelorund<br />

Masterstudiengänge einen großen Gefallen<br />

tun, ist fragl<strong>ic</strong>h. Für fatal halte <strong>ic</strong>h <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />

Weg, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Beschluss <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz,<br />

dass alle Bachelorstudiengänge<br />

praxisorientiert sein sollen. Eine Trennung in<br />

Anwendungsorientierung und Forschungsorientierung<br />

kann damit erst auf <strong>de</strong>r Masterebene erfolgen.<br />

Wir laufen Gefahr, dass uns <strong>de</strong>r wissenschaftl<strong>ic</strong>he<br />

Nachwuchs verloren geht.«<br />

gc_gw: Wie steht die Goethe-Universität<br />

zur Stadt Frankfurt?<br />

RS: »Wir fühlen uns verpfl<strong>ic</strong>htet, die Universität<br />

nach außen zu öffnen und uns auch als Bildungsund<br />

Kulturanbieter für die Frankfurter Stadtgesellschaft<br />

zu positionieren. Dies wird ab <strong>de</strong>m 28.<br />

Oktober beispielsweise mit einer geisteswissenschaftl<strong>ic</strong>hen<br />

Vorlesungsreihe „<strong>Das</strong> neue Frankfurt“<br />

in Kooperation mit Stadtbibliothek und Stadtarchiv<br />

geschehen.«<br />

Die jährl<strong>ic</strong>hen internationalen Rankings beschönigen<br />

n<strong>ic</strong>hts. Beim Aca<strong>de</strong>m<strong>ic</strong> Ranking of World Universities<br />

2007 war keine Frankfurter Hochschule unter <strong>de</strong>n<br />

Top 100. Als beste <strong>de</strong>utsche Universität belegte die<br />

Universität München <strong>de</strong>n Rang 53.<br />

Campus Westend – ein Ort zum Lernen und Entspannen<br />

leistet. Dabei sind die Lebenshaltungskosten im internationalen Vergle<strong>ic</strong>h günstig: ein w<strong>ic</strong>htiger Faktor, beson<strong>de</strong>rs für Stu<strong>de</strong>nten.<br />

Seit Januar 2008 ist das größte Haus am Platz, die Goethe-Universität, eine Stiftung öffentl<strong>ic</strong>hen Rechts und verfolgt laut eigenen<br />

Angaben das Ziel, unter allen staatl<strong>ic</strong>hen Hochschulen Deutschlands ein Höchstmaß an Autonomie und eine Spitzenstellung als<br />

Forschungsuniversität zu erre<strong>ic</strong>hen. Ein ambitioniertes Vorhaben. Mit <strong>de</strong>m E-Learning-Projekt, das 2007 mit <strong>de</strong>m renommierten<br />

Media-Prix <strong>de</strong>r Gesellschaft für Medien in <strong>de</strong>r Wissenschaft ausgeze<strong>ic</strong>hnet wur<strong>de</strong>, hat es die Frankfurter Universität geschafft,<br />

eine Vorreiterrolle in Deutschland einzunehmen, aber insgesamt betrachtet liegt noch viel Arbeit vor <strong>de</strong>m Erre<strong>ic</strong>hen <strong>de</strong>s Ziels.<br />

Die jährl<strong>ic</strong>hen internationalen Rankings beschönigen n<strong>ic</strong>hts. Beim Aca<strong>de</strong>m<strong>ic</strong> Ranking of World Universities 2007, auch bekannt<br />

als Shanghai List, war keine Frankfurter Hochschule unter <strong>de</strong>n Top 100. Als beste <strong>de</strong>utsche Universität belegte die Universität<br />

München <strong>de</strong>n Rang 53.<br />

Nachweisl<strong>ic</strong>h sind es insbeson<strong>de</strong>re innovative Ausbildungskonzepte und die an <strong>de</strong>n Einr<strong>ic</strong>htungen unterr<strong>ic</strong>hten<strong>de</strong>n renommierten<br />

Lehren<strong>de</strong>n, die die Bl<strong>ic</strong>ke <strong>de</strong>r Öffentl<strong>ic</strong>hkeit und die Nachfrage auf s<strong>ic</strong>h ziehen. So wird z.B. n<strong>ic</strong>ht nur die HfBK Stä<strong>de</strong>lschule, die<br />

renommierte Hochschule für bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kunst am Ufer <strong>de</strong>s Mains, davon profitieren, dass ihr Rektor Prof. Dr. Daniel Birnbaum zum<br />

Kurator <strong>de</strong>r 2009 stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n 53. Kunst-Biennale von Venedig ernannt wur<strong>de</strong>. Birnbaum wird in dieser Funktion vorauss<strong>ic</strong>htl<strong>ic</strong>h<br />

viele junge Kunstenthusiasten an die Stä<strong>de</strong>lschule locken und nebenbei auch die Stadt Frankfurt als Hauptwirkungsstätte und Kunstmetropole<br />

in <strong>de</strong>r internationalen Kunstszene in ein neues L<strong>ic</strong>ht rücken.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 9


Am 30. Mai 2008 wur<strong>de</strong> das House of Finance (HoF) eröffnet. Es versteht s<strong>ic</strong>h als <strong>de</strong>r erste Baustein <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>s<br />

geistes-, wirtschafts- und sozialwissenschaftl<strong>ic</strong>hen Campus Westend <strong>de</strong>r Frankfurter Goethe-Universität. Zum ersten geschäftsführen<strong>de</strong>n<br />

Direktor <strong>de</strong>s HoF war im September 2006 Dr. Paul Bernd Spahn ernannt wor<strong>de</strong>n. Seine Amtszeit en<strong>de</strong>te planmäßig am<br />

30. Juni 2008. Die Nachfolge trat am 1. Juli 2008 Professor Dr. Wolfgang König an.<br />

gc_gw: Herr Professor König, was ist das Beson<strong>de</strong>re am House of Finance?<br />

WK: »Wir sind Teil <strong>de</strong>r großen massiv aufwärtsstreben<strong>de</strong>n Goethe-Universität. Mit <strong>de</strong>r räuml<strong>ic</strong>hen Zusammenführung von rund<br />

180 Wissenschaftlern beför<strong>de</strong>rn wir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die einzigartig in Konstellation und Rahmen ist.«<br />

gc_gw: Was tun Sie dafür, dass diese Exzellenz auch außerhalb <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Grenzen wahrgenommen wird?<br />

WK: »In <strong>de</strong>n letzten Jahren sind wir bezügl<strong>ic</strong>h <strong>de</strong>r international s<strong>ic</strong>htbaren Qualität <strong>de</strong>r Veröffentl<strong>ic</strong>hungen unserer Forschungsergebnisse<br />

gut vorangekommen. Zu<strong>de</strong>m haben wir unsere Kooperationen intensiviert, etwa mit <strong>de</strong>r Wharton School <strong>de</strong>r Universität<br />

von Pennsylvania und <strong>de</strong>r Duke University in North Carolina. Außer<strong>de</strong>m konnten wir <strong>de</strong>n Brain Drain in einen Brain Gain<br />

umwan<strong>de</strong>ln: Mehr als ein Drittel unserer Hochschullehrer arbeiteten vor ihrer Lehrtätigkeit hier im Hause sehr erfolgre<strong>ic</strong>h im Ausland.«<br />

In einem sind<br />

s<strong>ic</strong>h alle einig:<br />

Die <strong>de</strong>utschen<br />

Ausbildungsstätten<br />

sind besser als ihr<br />

Ruf, sie können<br />

im internationalen<br />

Vergle<strong>ic</strong>h durchaus<br />

mithalten.<br />

R<strong>ic</strong>htig ist<br />

aber auch:<br />

Es besteht Bedarf<br />

an objektivierbaren<br />

Kriterien, einer<br />

Konzentration <strong>de</strong>r<br />

Expertise und<br />

einer stärkeren<br />

Profilierung.<br />

Um seinen Stellenwert als Bankenstadt braucht s<strong>ic</strong>h Frankfurt<br />

hingegen n<strong>ic</strong>ht zu sorgen, <strong>de</strong>nn dieser ist weltweit vergle<strong>ic</strong>hsweise<br />

etabliert. Für Ausbildungsstätten stellt dies einen erhebl<strong>ic</strong>hen<br />

Rekrutierungsvorteil dar, <strong>de</strong>nn eigentl<strong>ic</strong>h sollte damit die<br />

Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ges<strong>ic</strong>hert sein.<br />

Gle<strong>ic</strong>h mehrere Hochschulen mit einem Schwerpunkt in<br />

Finanz- und Managementwissenschaften konnten in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren eine starken Zuwachs an Lehrstellen und Alumni<br />

verze<strong>ic</strong>hnen. Die Qualität <strong>de</strong>r Ausbildung und die Kompetenz<br />

<strong>de</strong>r Dozenten haben diesen Institutionen zweifelsohne ein<br />

gewisses Maß an Bekanntheit verschafft. Und <strong>de</strong>nnoch stellt<br />

s<strong>ic</strong>h die Aufholjagd um internationale Anerkennung auf <strong>de</strong>m<br />

Bildungssektor als schleppend dar. Auch die lokale Nachfrage<br />

liegt noch hinter <strong>de</strong>n Erwartungen und die benötigte kritische<br />

Größe, um mit <strong>de</strong>n führen<strong>de</strong>n Institutionen <strong>de</strong>r Welt mithalten<br />

Einweihung <strong>de</strong>s neuen House of Finance in Frankfurt am Main Professor Dr. Wolfgang König<br />

Neubau für das House of Finance<br />

gc_gw: Wie för<strong>de</strong>rn Sie Talent bzw. wie bereiten Sie aufs Berufsleben vor?<br />

WK: »Grundsätzl<strong>ic</strong>h verfolgen wir <strong>de</strong>n Ansatz, die wissenschaftl<strong>ic</strong>he Ausbildung auf eine breite Grundlage zu stellen, um damit die<br />

Zukunftss<strong>ic</strong>herheit <strong>de</strong>r Investitionen in Bildung zu erhöhen. Als Leiter <strong>de</strong>s E-Finance-Lab habe <strong>ic</strong>h oft erlebt, wie massiv die Praktiker<br />

uns als Wissenschaftler voranbringen. Eine enge Verbindung zur Praxis in unseren Lehrveranstaltungen wird <strong>de</strong>shalb in unserem<br />

Hause sehr geför<strong>de</strong>rt, über Gastvorträge, Zusammenarbeit mit Praktikern in <strong>de</strong>n Forschungsgruppen und Praktika o<strong>de</strong>r Forschungsprojekte<br />

bei Unternehmen.«<br />

zu können, ist noch n<strong>ic</strong>ht in S<strong>ic</strong>ht. In persönl<strong>ic</strong>hen Gesprächen<br />

wur<strong>de</strong>n einige <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Wirtschaftska<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong>n<br />

nach <strong>de</strong>n Ursachen gefragt.<br />

In einem sind s<strong>ic</strong>h alle einig: Die <strong>de</strong>utschen Ausbildungsstätten<br />

sind besser als ihr Ruf, sie können im internationalen Vergle<strong>ic</strong>h<br />

durchaus mithalten. R<strong>ic</strong>htig ist aber auch: Es besteht Bedarf<br />

an objektivierbaren Kriterien, einer Konzentration <strong>de</strong>r Expertise<br />

und einer stärkeren Profilierung.<br />

10 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 11


12<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Die 1971 gegrün<strong>de</strong>te European Business School (EBS) Wiesba<strong>de</strong>n/Rheingau<br />

ist eine staatl<strong>ic</strong>h anerkannte Hochschule im Universitätsrang. Alleinige Gesellschafterin<br />

<strong>de</strong>r GmbH ist die gemeinnützige Stiftung zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r European Business<br />

School, in <strong>de</strong>r namhafte Firmen, Unternehmerpersönl<strong>ic</strong>hkeiten und Organisationen<br />

vertreten sind. Seit Juni 2006 steht Prof. Dr.oec. Christopher Jahns als Rektor<br />

an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Hochschule.<br />

gc_gw: Herr Professor Jahns, warum sind die Deutschen international<br />

n<strong>ic</strong>ht konkurrenzfähig?<br />

CJ: »Die BWL-Fakultäten an <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Universitäten sind viel zu klein, das<br />

Betreuungsverhältnis ist <strong>de</strong>saströs und die Budgets sind unzure<strong>ic</strong>hend für international<br />

wettbewerbsfähige Angebote.«<br />

gc_gw: Die EBS erhebt <strong>de</strong>n Anspruch, künftige Führungseliten auszubil<strong>de</strong>n.<br />

Wie erre<strong>ic</strong>hen Sie das?<br />

CJ: »Noten sind für uns n<strong>ic</strong>ht alles. Was zählt, ist allein das Ergebnis unseres internen<br />

mehrstufigen Auswahlverfahrens. Nur wer in unseren Tests in Logik, Mathematik und<br />

in Englisch besteht und anschließend auch in <strong>de</strong>m persönl<strong>ic</strong>hkeitsorientierten Teil <strong>de</strong>s<br />

Aufnahmeverfahrens überzeugt, <strong>de</strong>r wird auch aufgenommen. Wir wollen begabte,<br />

leistungswillige, aber vor allem auch sozial kompetente Kandidaten. Wir bieten im<br />

Gegenzug ein anspruchsvolles Curr<strong>ic</strong>ulum mit voll integriertem Auslandsstudium und<br />

eine exzellente Sprachausbildung. Persönl<strong>ic</strong>hkeitsentw<strong>ic</strong>klung spielt während <strong>de</strong>s<br />

gesamten Studiums eine große Rolle. Wir legen großen Wert auf Teamarbeit und<br />

soziales Engagement, <strong>de</strong>nn die großen Wirtschaftsskandale entstehen n<strong>ic</strong>ht durch<br />

fachl<strong>ic</strong>hes, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Regel durch persönl<strong>ic</strong>hes Versagen.«<br />

gc_gw: Welche Strategie verfolgen Sie für die Zukunft <strong>de</strong>r EBS?<br />

CJ: »Wir setzen weiter auf Wachstum. Für die EBS heißt das: Aufbau einer Rhein-<br />

Main-Universität in Wiesba<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Business School im Rheingau,<br />

einer Law School in Wiesba<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m House of Logist<strong>ic</strong>s in <strong>de</strong>n Gateway Gar<strong>de</strong>ns<br />

am Flughafen Frankfurt. Mein I<strong>de</strong>al wäre eine German School of Business and Law<br />

mit über 100 Professoren, in <strong>de</strong>r die bestehen<strong>de</strong>n Strukturen <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Institutionen<br />

aufgehen.«<br />

gc_gw:: Bietet die EBS Bewerbern, die eine Finanzierung n<strong>ic</strong>ht leisten<br />

können, die Mögl<strong>ic</strong>hkeit eines Stipendiums?<br />

„Wir wollen die besten Köpfe an die EBS holen, allein entschei<strong>de</strong>nd sind Begabung<br />

und soziale Kompetenzen, n<strong>ic</strong>ht das Portemonnaie o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ehrgeiz <strong>de</strong>r Eltern. Unser<br />

erklärtes Interesse ist es also, allen geeigneten Bewerbern einen Zugang zum Studium<br />

unabhängig von ihrer wirtschaftl<strong>ic</strong>hen Situation zu ermögl<strong>ic</strong>hen. Wir haben<br />

inzwischen ein breites Angebot zur Studienfinanzierung, das wir immer weiter verbessern:<br />

Die EBS selbst vergibt Vollstipendien für die besten Bewerber, so genannte<br />

EBS Premium Scholarships; unsere Alumniorganisation hat u. a. einen eigenen Bildungsfonds<br />

aufgebaut und vergibt weitere Stipendien für In- und Auslandsstudien,<br />

außer<strong>de</strong>m haben wir mit diversen Banken günstige Konditionen für die Darlehensvergabe<br />

ausgehan<strong>de</strong>lt.<br />

In <strong>de</strong>n USA heißt die Devise Qualität vor Quantität,<br />

auch wenn je<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt im Durchschnitt mit<br />

3.000 Euro Schul<strong>de</strong>n pro Studienjahr seinen Start<br />

ins Berufsleben belastet.<br />

Zukunft und Tradition Professor Dr. Christopher Jahns<br />

Rheingauer Idylle für beste Performance<br />

Im internationalen Vergle<strong>ic</strong>h wer<strong>de</strong>n in Deutschland Bildungsbudgets zu gering bemessen. Ein Studienplatz im Bere<strong>ic</strong>h BWL kostet<br />

an einer öffentl<strong>ic</strong>hen Universität geschätzte 10.000 Euro im Jahr. So viel bezahlt ein Stu<strong>de</strong>nt aus eigener Tasche an Studiengebühren<br />

im Bachelorprogramm an <strong>de</strong>r European Business School (EBS). Dafür bekommt er eine Ausbildung im Gegenwert von<br />

24.000 Euro. Aber das ist immer noch wesentl<strong>ic</strong>h weniger als das, was ein Studium an einer renommierten Universität in Amerika<br />

kostet, die bis zu 40.000 US-Dollar im Jahr an Studiengebühren schluckt4 . Im Vergle<strong>ic</strong>h: An <strong>de</strong>r EBS kommen 15 Studieren<strong>de</strong><br />

auf einen Professor, in hiesigen staatl<strong>ic</strong>hen Ausbildungsstätten sind es mitunter über 100 Stu<strong>de</strong>nten, die ein Professor betreuen<br />

muss. In <strong>de</strong>n USA teilen s<strong>ic</strong>h oft nur sechs Stu<strong>de</strong>nten die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>s Dozenten. Hier heißt die Devise Qualität vor Quantität,<br />

auch wenn je<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nt im Durchschnitt mit 3.000 Euro Schul<strong>de</strong>n pro Studienjahr seinen Start ins Berufsleben belastet.<br />

Darüber hinaus lei<strong>de</strong>t die <strong>de</strong>utsche Bildungslandschaft immer noch unter <strong>de</strong>m enormen Exodus von Wissenschaftskompetenz<br />

während <strong>de</strong>s Zweiten Weltkriegs. Während <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufbauzeit waren viele Forscher in Deutschland s<strong>ic</strong>h selbst genug. Die Interaktion<br />

mit <strong>de</strong>r s<strong>ic</strong>h international entw<strong>ic</strong>keln<strong>de</strong>n Wissenschaftswelt war lange Zeit sehr eingeschränkt. Erst seit ca. 20 Jahren ist<br />

ein Aufbruch zu beobachten. Eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne, um komplette Generationslücken zu füllen.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 13


Eins steht fest: In <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland ist ein Um<strong>de</strong>nken in Bezug auf <strong>de</strong>n Wert von Bildung vonnöten. Bildung ist ein<br />

kostbares und bewegl<strong>ic</strong>hes Gut. Betrachtet man Bildung als Kapitalinvestition in die Zukunft, sind lebenslängl<strong>ic</strong>h höhere „Renditen“<br />

als aus einer Baufinanzierung zu erwarten. Und trotz<strong>de</strong>m ist die Bereitschaft, dafür Geld auszugeben, beschränkt. Noch wird von<br />

einer Mehrheit <strong>de</strong>r Bürger Bildung als eine selbstverständl<strong>ic</strong>he Sozialleistung <strong>de</strong>s Staates wahrgenommen. An<strong>de</strong>rs lässt s<strong>ic</strong>h die<br />

Debatte um die Einführung von relativ geringfügigen Studiengebühren an <strong>de</strong>n öffentl<strong>ic</strong>hen Hochschulen kaum erklären. Dabei ist<br />

gera<strong>de</strong> die soziale Komponente <strong>de</strong>r Bildungsstätten in letzter Zeit zum Thema gewor<strong>de</strong>n: Umfangre<strong>ic</strong>h angelegte Studien belegen,<br />

dass <strong>de</strong>r freie Zugang zur Bildung n<strong>ic</strong>ht sozial integrierend wirkt. Nach wie vor ist es das allgemeine soziale Umfeld, das maßgebl<strong>ic</strong>h<br />

selektierend wirkt und die We<strong>ic</strong>hen für die Zukunft stellt.<br />

In diesem Punkt haben gera<strong>de</strong> die Alumninetzwerke einiger <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Ka<strong>de</strong>rschmie<strong>de</strong>n die Macht <strong>de</strong>r geteilten Interessenund<br />

Erlebniswelten sowie die Stärke <strong>de</strong>s Zugehörigkeitsgefühls bewiesen. Dieser Aspekt hat ebenfalls hierzulan<strong>de</strong> zu heftigen<br />

öffentl<strong>ic</strong>hen Elite<strong>de</strong>batten geführt, zur allgemeinen Verwun<strong>de</strong>rung unserer amerikanischen Counterparts. Ihnen ist die Weisheit<br />

dieses Phänomens bereits von ihren indianischen Urvölkern überliefert wor<strong>de</strong>n: Willst du schnell sein, so geh allein, willst du weit<br />

kommen, so geh gemeinsam.<br />

Nach wie vor ist es das allgemeine soziale Umfeld,<br />

das maßgebl<strong>ic</strong>h selektierend wirkt und die We<strong>ic</strong>hen<br />

für die Zukunft stellt.<br />

Die Frankfurt School of Finance & Management ging 2007 aus <strong>de</strong>r<br />

Bankaka<strong>de</strong>mie und <strong>de</strong>r Hochschule für Bankwirtschaft hervor. Sie ist eine Business<br />

School, an <strong>de</strong>r neben Hochschulstudiengängen im Bachelor- und Masterformat<br />

und einem Doktoran<strong>de</strong>nprogramm eine Vielzahl von Weiterbildungsprogrammen<br />

angeboten wird. Darunter fallen auch Executive-Education-<br />

Programme – einerseits speziell für Unternehmen („Corporate Education“),<br />

an<strong>de</strong>rerseits offen für einzelne Teilnehmer. Trainings- und Beratungsprojekte in<br />

<strong>de</strong>r Entw<strong>ic</strong>klungsfinanzierung in Dritte-Welt- und Schwellenlän<strong>de</strong>rn managt <strong>de</strong>r<br />

Bere<strong>ic</strong>h International Advisory Serv<strong>ic</strong>es <strong>de</strong>r Frankfurt School of Finance &<br />

Management. Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Hochschule ist Prof. Dr. Udo Steffens.<br />

gc_gw: Herr Professor Steffens, viele Unternehmen beklagen einen<br />

Mangel an qualifizierten Fachkräften. Woran liegt das?<br />

US: »Die klassische Hochschulbildung in Deutschland konzentriert s<strong>ic</strong>h auf die<br />

grundlegen<strong>de</strong> Bildung. Letztl<strong>ic</strong>h prägt aber die weiterführen<strong>de</strong> Bildung das Kompetenzprofil<br />

<strong>de</strong>r Fachkraft. Doch die funktioniert in Deutschland n<strong>ic</strong>ht. Wenn<br />

jemand mit 24 seinen Bachelor und mit 26 seinen Master macht, sucht er<br />

nach vier bis fünf Jahren spezifische Weiterbildungsangebote – und hier sind<br />

unsere Hochschulen im Bere<strong>ic</strong>h Management in <strong>de</strong>r Regel klägl<strong>ic</strong>h aufgestellt.<br />

Außer<strong>de</strong>m ist es in Deutschland nach wie vor schwierig, ausländische Spitzenkräfte<br />

einzustellen. Die Politik bewegt s<strong>ic</strong>h viel zu langsam. England und auch<br />

Frankre<strong>ic</strong>h sind offener für Talente aus aller Welt.«<br />

gc_gw: Wie kann das geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n?<br />

US: »Die Initiativen zur Exzellenz in <strong>de</strong>r Forschung und <strong>de</strong>mnächst auch in <strong>de</strong>r<br />

Lehre sind ein Schritt in die r<strong>ic</strong>htige R<strong>ic</strong>htung. Die Autonomiegra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hochschulen<br />

wer<strong>de</strong>n größer, manche Län<strong>de</strong>r entlassen sie ganz in die Freiheit.<br />

Damit sind sie aufgefor<strong>de</strong>rt, Profile zu entw<strong>ic</strong>keln und Leistungsversprechen zu<br />

formulieren. Damit sind für uns alle große Chancen verbun<strong>de</strong>n. Eine egalitäre<br />

Bildungskultur hat uns alle geprägt, entschei<strong>de</strong>nd war allein <strong>de</strong>r aka<strong>de</strong>mische<br />

Abschluss an s<strong>ic</strong>h, n<strong>ic</strong>ht an welcher Institution man ihn erworben hat. <strong>Das</strong><br />

re<strong>ic</strong>ht n<strong>ic</strong>ht mehr. Jetzt müssen s<strong>ic</strong>h die Hochschulen auch mit einer unverwechselbaren<br />

Marke und Mehrwerten positionieren, etwa mit einer Alumni -<br />

arbeit, die <strong>de</strong>n Absolventen lebenslange Kontaktpflege ermögl<strong>ic</strong>ht.«<br />

Campus <strong>de</strong>r Frankfurt School of Finance & Management Professor Dr. Udo Steffens Wissen tanken unter blauem Himmel<br />

gc_gw: Was wünschen Sie s<strong>ic</strong>h für die Zukunft?<br />

US: »Die Frankfurt School of Finance & Management soll s<strong>ic</strong>h zu einer internationalen<br />

Business School entw<strong>ic</strong>keln: Wir wollen also verstärkt internationale<br />

Studieren<strong>de</strong>, Professoren und Mitarbeiter gewinnen. Mit unseren Leistungen in<br />

Lehre, Forschung und Beratung wollen wir relevante Beiträge leisten, die <strong>de</strong>n<br />

Finanzplatz Frankfurt stärken und <strong>de</strong>n Unternehmen hier sowie <strong>de</strong>n Menschen,<br />

die hier arbeiten, zugutekommen.«<br />

Quellenangaben:<br />

1 OECD-Veröffentl<strong>ic</strong>hung „Bildung<br />

auf einen Bl<strong>ic</strong>k 2002 bis 2007“,<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Bildung<br />

und Forschung, 2007<br />

2 Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung Frankfurt<br />

GmbH, 2008<br />

3 Cushman & Wakefield, 2007<br />

4 Institute of International Education,<br />

Washington, 2008<br />

Weitere Informationen:<br />

• Bildungsausgaben im internationalen<br />

Vergle<strong>ic</strong>h, Institut für Politische<br />

Wissenschaft Ruprecht-Karls-<br />

Universität Hei<strong>de</strong>lberg, 2006<br />

• OECD: Education and Training,<br />

www.oecd.org<br />

14 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 15


Bürogebäu<strong>de</strong>, Teltow<br />

„Um die Entstehung<br />

unseres Namens rankt s<strong>ic</strong>h<br />

eine lustige Gesch<strong>ic</strong>hte“,<br />

Dr. Oscar Kienzle,<br />

Vorstandssprecher <strong>de</strong>r<br />

IC Immobilien Holding AG,<br />

lächelt und lehnt s<strong>ic</strong>h<br />

ein wenig zurück, als er<br />

s<strong>ic</strong>h daran erinnert.<br />

Weitbl<strong>ic</strong>k<br />

„Als wir uns damals als Tochter <strong>de</strong>r WestLB Immobiliengruppe mit<br />

<strong>de</strong>m Fürsten von Thurn und Taxis zusammentaten und die Immobilien<br />

Consulting- und Anlagegesellschaft grün<strong>de</strong>ten, fehlte uns ein<br />

Name.“ Natürl<strong>ic</strong>h bot s<strong>ic</strong>h eine Abkürzung von Immobilien Consulting,<br />

also „IC“, an. „Als wir unsere Mitarbeiter fragten, wie ihnen<br />

diese Abkürzung gefällt, war es ein Englän<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r voller Selbstverständl<strong>ic</strong>hkeit<br />

antwortete: „I see“. Wir haben uns rasch auf diese<br />

Mehrfachbe<strong>de</strong>utung unseres Namens einigen können.“ International<br />

verstan<strong>de</strong>n zu wer<strong>de</strong>n, ist Dr. Kienzle w<strong>ic</strong>htig. Transparenz und<br />

Weitbl<strong>ic</strong>k sind unentbehrl<strong>ic</strong>he Ansätze dabei. Ebenso w<strong>ic</strong>htig ist es<br />

für ihn, eine internationale Perspektive auf die eigenen Märkte zu<br />

haben. „Der Bl<strong>ic</strong>k von außen schärft die Wahrnehmung für <strong>de</strong>n eigenen<br />

Markt, das ist eine w<strong>ic</strong>htige Erkenntnis, die wir in <strong>de</strong>n 20 Jahren<br />

unseres Bestehens immer wie<strong>de</strong>r aufs Neue schätzen gelernt<br />

haben.“ Die IC Immobilien Gruppe hat s<strong>ic</strong>h in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />

vom Initiator geschlossener Fonds zum Property- und Asset-<br />

Manager entw<strong>ic</strong>kelt.<br />

Heute beschäftigt die IC Immobilien Gruppe an elf Standorten in<br />

Deutschland und Nordamerika etwa 200 Mitarbeiter, die ein Investitionsvolumen<br />

von rund 5,3 Mrd. Euro für etwa 28.000 private und<br />

institutionelle Anleger betreuen. „Unsere Mitarbeiter haben Feingefühl<br />

für die Entw<strong>ic</strong>klungen am Markt. Und sie reagieren schnell.<br />

Dabei haben wir u.a. beson<strong>de</strong>rs gute Erfahrungen mit Leuten aus<br />

<strong>de</strong>r Hotellerie gemacht“, erklärt Dr. Oscar Kienzle, „die sind von<br />

Hause aus beson<strong>de</strong>rs kun<strong>de</strong>norientiert.“ Was die Philosophie seines<br />

Unternehmens <strong>de</strong>n Anlegern gegenüber ist, erklärt er unmissverständl<strong>ic</strong>h:<br />

„Für uns steht eher eine konservative Anlagestrategie<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund. Wir optimieren die Kapitalanlage für die Anleger<br />

und setzen dabei in erster Linie auf die Wirtschaftl<strong>ic</strong>hkeit unserer<br />

Investitionsobjekte; Steuervorteile dagegen stellen wir ausdrückl<strong>ic</strong>h<br />

n<strong>ic</strong>ht in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund.“<br />

Niketown, Berlin<br />

16 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Edisonpark, Unterschleißheim,<br />

Sitz <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 17


18<br />

Die IC Immobilien Gruppe ist ein Full-Serv<strong>ic</strong>e-<br />

Dienstleister, <strong>de</strong>r mit seinen verschie<strong>de</strong>nen spezialisierten<br />

Gruppenunternehmen für private und institutionelle<br />

Investoren aus <strong>de</strong>m In- und Ausland alle Dienstleistungen<br />

rund um die Immobilie aus einer Hand anbietet.<br />

Der langfristige Bl<strong>ic</strong>k wie auch die Perspektive auf Basis <strong>de</strong>r Erfahrungen im Ausland hat die IC Immobilien Gruppe zu<br />

einer Dienstleistungsphilosophie geführt, die <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n im Auge behält. „<strong>Das</strong> W<strong>ic</strong>htigste im Immobiliengeschäft sind<br />

die Mieter“, erklärt Dr. Kienzle. Gemessen an <strong>de</strong>n Erfahrungen und Gepflogenheiten vergangener Jahrzehnte kommt<br />

diese Erkenntnis einem Paradigmenwechsel gle<strong>ic</strong>h. „Machen wir uns doch n<strong>ic</strong>hts vor“, so Dr. Kienzle, „früher war ein<br />

Mieter für manche ein fast lästiger Bewerber um ein knappes Gut.“ Heute dagegen ist Tenant Retention ein w<strong>ic</strong>htiger<br />

Begriff in seiner Branche. „Denn wir haben gelernt, dass man mit einer partnerschaftl<strong>ic</strong>hen Einstellung zum Mieter<br />

langfristig bessere Erträge aus <strong>de</strong>r Immobilie erwirtschaftet.“ Deshalb versteht die IC Pachtverträge als Managementverträge.<br />

„Eine effiziente Langfristigkeit unserer Renditen erre<strong>ic</strong>hen wir nur durch kurzfristige, <strong>de</strong>tailorientierte<br />

Reaktionen auf die Mieter. Deshalb verze<strong>ic</strong>hnen wir auch eine <strong>de</strong>utl<strong>ic</strong>h höhere Quote von Mietvertragsverlängerungen<br />

als <strong>de</strong>r Branchenschnitt.“<br />

Wenn man berücks<strong>ic</strong>htigt, dass die Neuvermietung einer Gewerbeimmobilie etwa eine Jahresmiete an Investitionen<br />

kostet, ist die Verlängerung von Verträgen eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> wirtschaftl<strong>ic</strong>he Größe. Mieter haben heute mehr Spielraum.<br />

Verträge haben kürzere Laufzeiten. Man muss immer am Ball bleiben und auf <strong>de</strong>n Mieter eingehen. „Denn die<br />

sind das A und O.“ Unter an<strong>de</strong>rem ze<strong>ic</strong>hnet s<strong>ic</strong>h das auch in <strong>de</strong>r Grundregel <strong>de</strong>r IC gegenüber <strong>de</strong>n Mietern ab: „Niemals<br />

weiter als eine Stun<strong>de</strong> vom Mieter entfernt sein.“ <strong>Das</strong> ist auch <strong>de</strong>r Grund, weshalb die IC Immobilien Gruppe ein<br />

Büro in Frankfurt am Main eröffnet hat. „Auch wenn <strong>de</strong>r Zug von Düsseldorf, unserem nächstgelegenen Büro, nach<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Theresie, München<br />

Frankfurt schon recht schnell ist: Wir wollen noch näher an<br />

unseren Kun<strong>de</strong>n dran sein“, beteuert Dr. Kienzle. <strong>Das</strong> ist gut<br />

für die Mieter, gut für die IC und am En<strong>de</strong> auch gut für die<br />

Investoren und Eigentümer.<br />

„Auch <strong>de</strong>n Investoren gegenüber verstärken wir kontinuierl<strong>ic</strong>h<br />

unser Dienstleistungsangebot“, so Dr. Kienzle. Denn auch das<br />

haben die mehr als 20 Jahre internationaler Erfahrungen<br />

gezeigt: „Wir können vielle<strong>ic</strong>ht Facility-Management-<br />

Leistungen outsourcen, aber wesentl<strong>ic</strong>he Teile unserer Managementleistungen<br />

eben n<strong>ic</strong>ht.“ „So bieten wir Data-Warehouse-Lösungen<br />

und ein Ber<strong>ic</strong>htswesen nach internationalen<br />

Standards. Unsere institutionellen Kun<strong>de</strong>n in Übersee erwarten<br />

am fünften Tag <strong>de</strong>s Folgemonats einen <strong>de</strong>taillierten<br />

Monatsabschluss für ihre Objekte. Wir können das leisten“,<br />

lobt Dr. Kienzle seine Buchhaltung. „Unsere SAP-basierte IT<br />

ermögl<strong>ic</strong>ht es ferner <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, in ihrer Sprache auf die Daten<br />

zuzugreifen, Soll-Ist-Vergle<strong>ic</strong>he sowie Prognosen auszuwerten.“<br />

Apropos Prognosen. Wohin wird s<strong>ic</strong>h die Branche entw<strong>ic</strong>keln?<br />

Und wie wird die IC Group zu dieser Entw<strong>ic</strong>klung beitragen?<br />

„Nun“, so Dr. Kienzle, „ wir konzentrieren uns schon seit Jahren<br />

außer klassische Büro- und Gewerbeimmobilien auf Investitionen<br />

im Wachstumsmarkt von Logistikimmobilien. Dieser<br />

interessante Markt verspr<strong>ic</strong>ht Wachstum und hohe Renditen.<br />

Die Logistik verhält s<strong>ic</strong>h zu<strong>de</strong>m teilweise antizyklisch, so dass<br />

wir auch trotz <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Rezessionsschwankungen gut<br />

aufgestellt bleiben.“<br />

„Mieter haben heute mehr<br />

Spielraum. Verträge haben<br />

kürzere Laufzeiten.<br />

Man muss immer am Ball<br />

bleiben und auf <strong>de</strong>n Mieter<br />

eingehen. Denn die sind<br />

das A und O.“<br />

Dr. Oscar Kienzle, Vorstandssprecher<br />

<strong>de</strong>r IC Immobilien Holding AG<br />

<strong>IBC</strong>, Frankfurt am Main<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 19


geballte<br />

Frauen<br />

power<br />

20<br />

»Die Zukunft <strong>de</strong>s Fußballs ist weibl<strong>ic</strong>h«,<br />

äußerte <strong>de</strong>r seit 1998 amtieren<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>s Weltfußballverban<strong>de</strong>s FIFA Joseph Blatter<br />

bereits 1995. Aber: Noch 1955 hatte <strong>de</strong>r<br />

Deutsche Fußballbund seinen Mitgliedsvereinen<br />

verboten, Spiele von Damenmannschaften<br />

zuzulassen. Die Begründung lautete:<br />

»Diese Kampfsportart ist <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>s<br />

Weibes im wesentl<strong>ic</strong>hen fremd.«<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

UEFA Women´s-Cup-Finale 08<br />

1. FFC gegen Umeå IK<br />

Eleganz und<br />

Fairness: Auf <strong>de</strong>m<br />

Frauenfußballfeld<br />

wird visionärer<br />

Teamgeist gelebt.<br />

Die Frauen ignorierten das Verbot <strong>de</strong>s DFB und praktizierten in <strong>de</strong>n 1960er Jahren einen regen illegalen Spielbetrieb, <strong>de</strong>r bis hin<br />

zu selbstorganisierten Län<strong>de</strong>rspielen re<strong>ic</strong>hte. Die Befürchtung, die Frauen könnten einen eigenen, unabhängigen Fußballverband<br />

grün<strong>de</strong>n, bewegte <strong>de</strong>n DFB 1970 zur Aufhebung <strong>de</strong>s Spielverbotes für Damenmannschaften. 1973 fiel <strong>de</strong>r Beschluss zur Austragung<br />

einer ersten <strong>de</strong>utschen Meisterschaft, aber erst vor 19 Jahren, 1989, bekannte s<strong>ic</strong>h <strong>de</strong>r DFB offen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Frauenfußballs.<br />

Der amtieren<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Deutschen Fußballverbands Dr. Theo Zwanziger gilt als großer Fan <strong>de</strong>s Frauenfußballs. Heroisch ist<br />

das längst n<strong>ic</strong>ht mehr, <strong>de</strong>nn mit Frauenfußball lässt s<strong>ic</strong>h seit min<strong>de</strong>stens fünf Jahren mehr Staat machen als mit <strong>de</strong>m renommierten<br />

männl<strong>ic</strong>hen Pendant. Die <strong>de</strong>utschen Fußballfrauen haben ihren 2003 erkämpften Weltmeistertitel 2007 in Shanghai verteidigt<br />

und sind somit seit fünf Jahren unangefochten die besten Fußballerinnen <strong>de</strong>r Welt.<br />

Der 1. Frankfurter Frauen-Fußball-Club (1. FFC) hat an dieser internationalen Führungsposition <strong>de</strong>r Deutschen einen erhebl<strong>ic</strong>hen<br />

Anteil. Aus <strong>de</strong>r Mannschaft spielen aktuell sieben Frauen auch in <strong>de</strong>r Nationalmannschaft, sechs davon sind amtieren<strong>de</strong> Weltmeisterinnen.<br />

Seit <strong>de</strong>r Gründung am 1. Januar 1999 hat <strong>de</strong>r 1. FFC sieben Meisterschaften, siebenmal <strong>de</strong>n DFB-Pokal und dreimal<br />

<strong>de</strong>n Europapokal gewonnen. Eine Titelsammlung, die im <strong>de</strong>utschen Vereinsfrauenfußball bisher einmalig ist und auch europaweit<br />

Gesch<strong>ic</strong>hte geschrieben hat. 2008 gelang <strong>de</strong>r Mannschaft nach 2002 bereits zum zweiten Mal das »Triple«: <strong>de</strong>utscher<br />

Meister, DFB-Pokal- und UEFA-Women’s-Cup-Gewinner. Mit Saskia Bartusiak, Kerstin Garefrekes, Renate Lin<strong>go</strong>r, Conny Pohlers,<br />

Birgit Prinz und Sandra Smisek spielten sechs Frauen <strong>de</strong>s Vereins im Olympiateam von Peking. Eigentl<strong>ic</strong>h wären es sieben gewesen,<br />

<strong>de</strong>nn auch die Stürmerin und Weltmeisterin Petra Wimbersky war nominiert, aber nach einer Knieverletzung beim Training<br />

musste sie absagen und konnte nach erfolgre<strong>ic</strong>her Operation die Olympia<strong>de</strong> nur im TV verfolgen. Des einen Pech ist <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren<br />

Glück: Wir konnten PiWi, so wird die beliebte Topspielerin gerne genannt, für ein Interview gewinnen.<br />

Wann und warum haben Sie mit <strong>de</strong>m Fußballspielen be<strong>go</strong>nnen?<br />

PiWi: »Ich habe einen zwei Jahre älteren Bru<strong>de</strong>r. Über ihn bin <strong>ic</strong>h bereits im Alter von fünf zum Fußball gekommen.«<br />

Sie haben in München mit <strong>de</strong>m Fußballspielen be<strong>go</strong>nnen, sind 2002 zum 1. FFC Turbine Potsdam gegangen<br />

und von dort 2006 zum 1. FFC gewechselt. Wie haben Sie s<strong>ic</strong>h in Frankfurt berufl<strong>ic</strong>h und privat eingelebt?<br />

PiWi: »Privat und auch berufl<strong>ic</strong>h habe <strong>ic</strong>h m<strong>ic</strong>h sehr gut eingelebt. Frankfurt hat viele schöne Ecken und das Freizeitangebot ist<br />

groß genug, um s<strong>ic</strong>h wohlfühlen zu können.«<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 21


22<br />

Wie sieht Ihr „normaler“ Alltag aus?<br />

PiWi: »In <strong>de</strong>r Vorbereitung stehen zwei Trainingseinheiten pro<br />

Tag an. Während <strong>de</strong>r Saison reduziert s<strong>ic</strong>h das in <strong>de</strong>r Regel<br />

auf eine, montags bis freitags. Je<strong>de</strong>n Sonntag ist ein Spiel.<br />

Neben <strong>de</strong>m Training lerne <strong>ic</strong>h für mein Fernstudium zur Sportökonomin.<br />

Nach <strong>de</strong>r Arbeit treffe <strong>ic</strong>h m<strong>ic</strong>h oft mit Freun<strong>de</strong>n.<br />

Ich habe eigentl<strong>ic</strong>h einen ganz normalen Stu<strong>de</strong>ntenalltag, nur<br />

dass <strong>ic</strong>h eben abends noch Fußballtraining habe, was mein<br />

eigentl<strong>ic</strong>her Job ist.«<br />

Der 1. FFC wird am Römer von <strong>de</strong>n Fans umjubelt<br />

Wie sehen Sie Ihren Sport unter <strong>de</strong>m Ges<strong>ic</strong>htspunkt<br />

<strong>de</strong>r Karriereplanung?<br />

PiWi: »Wir verdienen lei<strong>de</strong>r n<strong>ic</strong>ht so viel wie unsere männl<strong>ic</strong>hen<br />

Kollegen und benötigen <strong>de</strong>shalb nach unserer aktiven<br />

Spielzeit auf je<strong>de</strong>n Fall einen Job. Die Fußballzeit ist für m<strong>ic</strong>h<br />

ein Lebensabschnitt, in <strong>de</strong>m <strong>ic</strong>h mit meinem Hobby meine Existenz<br />

finanzieren kann. Danach wartet eine neue Aufgabe in<br />

einem normalen Beruf auf m<strong>ic</strong>h. Ich weiß, dass <strong>ic</strong>h jetzt schon<br />

Grundsteine für später legen muss. Durch <strong>de</strong>n Fußball lerne<br />

<strong>ic</strong>h viele interessante Leute kennen, das hilft mir.«<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Was wünschen Sie s<strong>ic</strong>h für die Zukunft <strong>de</strong>s Frauenfußballs?<br />

PiWi: »Lei<strong>de</strong>r hängt bislang zu viel allein vom Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Nationalmannschaft bei <strong>de</strong>n großen Turnieren ab. Vor allem<br />

durch die tollen Erfolge in <strong>de</strong>n letzten sieben Jahren – Weltmeister<br />

2003 und 2007, Europameister 2001 und 2005,<br />

Bronze bei <strong>de</strong>n Olympischen Spielen 2004 – hat <strong>de</strong>r Frauenfußball<br />

mehr Aufmerksamkeit erhalten. Ich wünsche mir, dass<br />

s<strong>ic</strong>h dieses Interesse für <strong>de</strong>n Frauenfußball ausweitet.«<br />

Auf Petra Wimbersky´s<br />

Team wartet neben <strong>de</strong>n<br />

Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Liga<br />

auch eine Verän<strong>de</strong>rung im<br />

Training: Der Verein hat<br />

mit Günter Wegmann einen<br />

neuen Cheftrainer verpfl<strong>ic</strong>htet.<br />

Siegfried Dietr<strong>ic</strong>h, Günter Wegmann, Dirk Schnei<strong>de</strong>r<br />

„Ich schaue<br />

positiv nach<br />

vorn, aber<br />

<strong>ic</strong>h kann<br />

n<strong>ic</strong>ht orakeln“<br />

Günter Wegmann,<br />

Cheftrainer 1. FFC<br />

Herr Wegmann, die Nachfolge von Hans-Jürgen Tritschoks, <strong>de</strong>r nach vier Jahren mit drei Meistertiteln und je<br />

zwei Siegen im DFB-Pokal und UEFA-Cup seinen Platz räumte, ist keine le<strong>ic</strong>hte Aufgabe.<br />

Wie sieht Ihre Strategie aus? »Alle drei Titel in einer Saison zu gewinnen, das wünscht s<strong>ic</strong>h je<strong>de</strong>r. Ich wer<strong>de</strong><br />

zusammen mit <strong>de</strong>m Trainerteam versuchen, die Erfolgsgesch<strong>ic</strong>hte fortzusetzen, aber bestellen kann man Titel<br />

n<strong>ic</strong>ht. Unser Ziel ist es, die Frauen zu motivieren und ein gutes Team zu formen.«<br />

Sie haben 2000–2002 mit <strong>de</strong>r Frankfurter U21-Auswahl <strong>de</strong>r Frauen gearbeitet, in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit<br />

wie<strong>de</strong>rum mit Männern. Worin unterschei<strong>de</strong>t s<strong>ic</strong>h für Sie <strong>de</strong>r Frauen- vom Männerfußball? »<strong>Das</strong> Leistungsniveau<br />

ist gle<strong>ic</strong>h. Aber <strong>de</strong>r physische Unterschied zwischen <strong>de</strong>n Geschlechtern ist so groß, dass ein direkter Vergle<strong>ic</strong>h<br />

n<strong>ic</strong>ht angemessen ist. Frauen- und Männerfußball müssen als zwei verschie<strong>de</strong>ne Sportarten betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit <strong>de</strong>n Frauen kann man eingehen<strong>de</strong>r arbeiten. Sie sind sehr motiviert, wollen punktuell genau wissen, wo und<br />

wie sie s<strong>ic</strong>h verbessern können, um ihr Ziel zu erre<strong>ic</strong>hen. <strong>Das</strong> ist ein Unterschied.«<br />

Der Frauenfußball ist trotz großartiger Erfolge längst n<strong>ic</strong>ht so populär wie <strong>de</strong>r Männerfußball. Woran liegt das<br />

Ihrer Meinung nach? »<strong>Das</strong> liegt in <strong>de</strong>r Infrastruktur begrün<strong>de</strong>t, Männerfußball hat eine viel längere Gesch<strong>ic</strong>hte<br />

als <strong>de</strong>r Frauenfußball. Im Hinbl<strong>ic</strong>k auf 2011 rechne <strong>ic</strong>h aber mit einer <strong>de</strong>utl<strong>ic</strong>hen Zunahme <strong>de</strong>r Popularität <strong>de</strong>s<br />

Frauenfußballs. Man kann jetzt schon die ersten Anze<strong>ic</strong>hen für die Trendwen<strong>de</strong> sehen. <strong>Das</strong> Endspiel im UEFA-<br />

Pokal im Mai dieses Jahres hat mit fast 28.000 Zuschauern eine Dimension erre<strong>ic</strong>ht, die es in <strong>de</strong>r Form in<br />

Deutschland noch nie gab.«<br />

Auch die Entlohnung <strong>de</strong>r Spielerinnen hinkt <strong>de</strong>r ihrer männl<strong>ic</strong>hen Kollegen weit hinterher. Die Frauen haben für<br />

<strong>de</strong>n WM-Titel im letzten Jahr 50.000 Euro bekommen, die Männer hätten für einen Finalsieg bei <strong>de</strong>r EM das 5-<br />

Fache erhalten. »Da muss man die Zeit arbeiten lassen. Von <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Popularität wer<strong>de</strong>n die Spielerinnen<br />

auch finanziell profitieren. Unser nächstes Ziel ist es, Strukturen zu schaffen, die es <strong>de</strong>n Frauen erlauben,<br />

neben ihrem Leistungssport n<strong>ic</strong>ht mehr ganztags arbeiten gehen zu müssen. Ein Drittel <strong>de</strong>r Spielerinnen <strong>de</strong>s 1.<br />

FFC arbeitet Vollzeit neben <strong>de</strong>m tägl<strong>ic</strong>hen Training und <strong>de</strong>m Ligaspielbetrieb.«<br />

Was wünschen Sie s<strong>ic</strong>h generell für die Zukunft <strong>de</strong>s Frauenfußballs? »Ich wünsche mir <strong>de</strong>n Enthusiasmus <strong>de</strong>r<br />

WM 2006 in Deutschland auch für die Frauen-WM 2011. Wobei dieses Turnier n<strong>ic</strong>ht als Endpunkt betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n darf, son<strong>de</strong>rn als Anlass, <strong>de</strong>n Mädchen- und Frauenfußball verstärkt zu för<strong>de</strong>rn. Jungs und Mädchen spielen<br />

gerne Fußball. Wenn wir Erwachsenen diese Freu<strong>de</strong> för<strong>de</strong>rn, dann sehe <strong>ic</strong>h die Zukunft <strong>de</strong>s Frauenfußballs<br />

sehr positiv.«<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 23


24<br />

Brutzeln, braten und schlemmen im Betriebsrestaurant <strong>de</strong>s <strong>IBC</strong>:<br />

M<strong>ic</strong>hael Gaiswinkler, Chefkoch bei Food Affairs im Campus Kronberg,<br />

war <strong>de</strong>r engagierte Koch für dieses Spektakel am 28. Mai.<br />

An die Löffel! Fertig? Los!<br />

Vor <strong>de</strong>n aufmerksamen Augen <strong>de</strong>r Hobbyköche erklärte<br />

M<strong>ic</strong>hael Gaiswinkler die Zusammenstellung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Ger<strong>ic</strong>hte und bereitete sie mit ihrer Hilfe zu. Dabei hatte hier<br />

je<strong>de</strong>r die Mögl<strong>ic</strong>hkeit, sein Können unter Beweis zu stellen.<br />

Spargel schälen gehörte zu <strong>de</strong>n le<strong>ic</strong>htesten Aufgaben. Fünf<br />

Kilo Lachs zu filetieren verlangte schon einiges mehr an<br />

Gesch<strong>ic</strong>k. Sämtl<strong>ic</strong>he Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Küche haben die<br />

Teilnehmer bravourös gemeistert. Sie durften n<strong>ic</strong>ht nur<br />

kochen und zuschauen: Zur Belohnung konnten sie ihre Speisen<br />

auch verkosten. Allein <strong>de</strong>r Duft <strong>de</strong>r Kräuter regte <strong>de</strong>n<br />

Appetit an und machte Lust auf mehr.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

<strong>Das</strong> Gourmet-Menü bestand aus folgen<strong>de</strong>n<br />

Köstl<strong>ic</strong>hkeiten:<br />

* Waldmeisterbowle mit Schuss<br />

* Wachtelbrust im Bärlauch-Tempurateig auf<br />

Kresse-Kräuter-Salat mit Kerbelpesto<br />

* gepfefferter Erdbeergazpacho mit Balsam<strong>ic</strong>osirup<br />

* Lachs in <strong>de</strong>r Gewürzbeize auf gebratenem Spargel<br />

mit Kartoffelwürfeln<br />

* gelierter Schmant mit Vanille-Rhabarber-Kompott<br />

Zum Aperitif gab es eine Waldmeisterbowle aus frischen Kräutern. Für die erste Station dieser kulinarischen Reise bereitete <strong>de</strong>r<br />

Chefkoch Wachteln im Tempuramantel zu. Den Teig, in <strong>de</strong>m er Wachtelbrüste einw<strong>ic</strong>kelte, hatte er zuvor mit Bärlauch verfeinert.<br />

In <strong>de</strong>r zweiten Run<strong>de</strong> lan<strong>de</strong>ten Erdbeeren im Balsam<strong>ic</strong>osirup. N<strong>ic</strong>ht immer wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n leckeren Früchten zu naschen, fiel <strong>de</strong>n<br />

Gästen s<strong>ic</strong>htl<strong>ic</strong>h schwer. Die dritte Run<strong>de</strong> ging an <strong>de</strong>n Lachs. Seine Gewürzbeize erfüllte <strong>de</strong>n ganzen Raum mit Wohlgeruch. Aus<br />

Vanilleschoten und Paradiesfrüchten wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nachtisch zubereitet. Der gelierte Schmant mit Vanille-Rhabarber-Kompott<br />

been<strong>de</strong>te das Menü hervorragend. Unvergessl<strong>ic</strong>h bleibt das leckere Kerbelpesto, das es als kleines Geschenk zum Abschied gab.<br />

Auf das nächste Frontcooking können Sie also gespannt sein.<br />

M<strong>ic</strong>hael Gaiswinkler ist seit Jahren ein renommierter Koch. Er sammelte international seine Erfahrungen, unter an<strong>de</strong>rem in Israel,<br />

China, England und auf <strong>de</strong>n Philippinen. Seine Kenntnisse bringt er als Küchendirektor bei Food Affairs im Hause Campus Kronberg<br />

ein. Die Food Affairs GmbH wur<strong>de</strong> 2003 gegrün<strong>de</strong>t und gehört zur Compass Group.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 25


kultur<br />

Please don’t slam<br />

the door.<br />

Man bleibt stilecht im<br />

English Theatre Frankfurt.<br />

Bis ins Detail.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur Bühne<br />

muss man durch so<br />

manche Tür und je<strong>de</strong> ist<br />

fein säuberl<strong>ic</strong>h in englischer<br />

Sprache beschriftet.<br />

Wo will man auch die<br />

Grenze ziehen?<br />

„A P<strong>ic</strong>asso“, 2008<br />

<strong>Das</strong> größte englischsprachige Theater auf <strong>de</strong>m europäischen Festland zu sein, verpfl<strong>ic</strong>htet gera<strong>de</strong>zu zu dieser Detailtreue. Und<br />

als man 1997 mit <strong>de</strong>r Planung begann, mit <strong>de</strong>m Traditionsunternehmen von <strong>de</strong>r Kaiserstraße in <strong>de</strong>n Neubau <strong>de</strong>r Dresdner Bank<br />

an <strong>de</strong>r Gallusanlage umzuziehen, taten s<strong>ic</strong>h enorme Chancen auf. Zwar liegen die Eingänge <strong>de</strong>s alten und <strong>de</strong>s neuen Hauses nur<br />

ein paar Schritte auseinan<strong>de</strong>r, „um die Ecke“ gewissermaßen. Aber wenn man M<strong>ic</strong>hael Neitzert, <strong>de</strong>m technischen Direktor o<strong>de</strong>r –<br />

wie man hier natürl<strong>ic</strong>h sagt – techn<strong>ic</strong>al director, so zuhört, ist hinter <strong>de</strong>n nüchternen Zahlen und Fakten ein Stolz herauszuhören,<br />

<strong>de</strong>r s<strong>ic</strong>h nur in <strong>de</strong>r Rückschau auf große und auch schwierige Leistungen einstellt.<br />

Neitzert steht auf <strong>de</strong>r Bühne, die in ein schmuckloses, n<strong>ic</strong>hts beschönigen<strong>de</strong>s Arbeitsl<strong>ic</strong>ht getaucht ist. Manchmal grüßt er kurz in<br />

<strong>de</strong>n dunklen Zuschauerraum, weil ihm aus diesem Gegenl<strong>ic</strong>ht ein Gruß zugerufen wird. Gle<strong>ic</strong>h ist Probenbeginn <strong>de</strong>s Drama Club,<br />

<strong>de</strong>r Jugendgruppe <strong>de</strong>s Hauses. Noch stehen die Kulissen für „The Little Shop of Horrors“ auf <strong>de</strong>r Bühne, hinter <strong>de</strong>r Fassa<strong>de</strong> liegt<br />

die sprechen<strong>de</strong> fleischfressen<strong>de</strong> Pflanze in unterschiedl<strong>ic</strong>hen Größen. Irgendwo hämmert ein Techniker. Und jemand ruft eine technische<br />

Anweisung. Auf Englisch, natürl<strong>ic</strong>h. <strong>Das</strong> versteht s<strong>ic</strong>h von selbst. „Englisch ist hier die Geschäftssprache“, erklärt M<strong>ic</strong>hael<br />

Neitzert. Wie sollte das auch an<strong>de</strong>rs funktionieren bei einer Truppe, <strong>de</strong>ren technisches Personal aus <strong>de</strong>m internationalen Frankfurt<br />

und <strong>de</strong>ren Künstler für je<strong>de</strong> Produktion in Großbritannien gecastet wer<strong>de</strong>n?<br />

„Machen wir einen kleinen Rundgang?“, fragt Neitzert und geht voran. „Please don’t slam the door“ – gle<strong>ic</strong>h neben <strong>de</strong>r Bühne liegt<br />

die Werkstatt. Hier wird gera<strong>de</strong> die Dekoration für die nächste Produktion, „Gaslight“, gebaut. Noch sieht das alles sehr roh aus,<br />

aber mit etwas Phantasie.<br />

„Ja, Phantasie brauchten wir alle viel, als wir unseren neuen Ort planten“, nimmt Neitzert das Gespräch wie<strong>de</strong>r auf und lässt doch<br />

keinen Zweifel daran, dass Planungen von Theaterbauten selten etwas Phantastisches, son<strong>de</strong>rn eher etwas Kämpferisches haben.<br />

„Schließl<strong>ic</strong>h gehörten wir n<strong>ic</strong>ht von Anfang an in die Pläne für das neue Hochhaus <strong>de</strong>r Dresdner Bank.“ Letztendl<strong>ic</strong>h fand die Theatertruppe<br />

doch ihren Platz im Keller <strong>de</strong>s Neubaus, dort, wo eigentl<strong>ic</strong>h Parkplätze und Klimaanlagen geplant waren. „Die sind wirkl<strong>ic</strong>h<br />

für uns zusammengerückt“, sagt M<strong>ic</strong>hael Neitzert. Zusammenrücken fürs Theater – wenn das keinen guten Slogan abgeben<br />

wür<strong>de</strong>! Und es ist auch ein Bekenntnis. Denn die Beteiligten nahmen so einiges auf s<strong>ic</strong>h, um <strong>de</strong>r inzwischen fast 30 Jahre alten<br />

Frankfurter Traditionsinstitution, die 1979 als Hinterhoftheater in Sachsenhausen gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n war, Raum zur Entfaltung<br />

zu geben.<br />

26 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Sonya Kraus in „A P<strong>ic</strong>asso“<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 27


28<br />

Premieren 2008/2009<br />

GASLIGHT<br />

A V<strong>ic</strong>torian Thriller by Patr<strong>ic</strong>k Hamilton<br />

13th September 2008 – 9th November 2008<br />

HAIR<br />

The Amer<strong>ic</strong>an Tribal Love-Rock Mus<strong>ic</strong>al by Gerome Ragni,<br />

James Rado & Galt MacDermot<br />

22nd November 2008 – 20th February 2009<br />

THE SECOND CITY<br />

Comedy Club Ch<strong>ic</strong>a<strong>go</strong><br />

23rd February 2009 – 26th February 2009<br />

HYSTERIA<br />

A Comedy Farce by Terry Johnson<br />

13th March 2009 – 3rd May 2009<br />

EDUCATING RITA<br />

A Comedy by Willy Russel<br />

15th May 2009 – 5th July 2009<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Planungen von<br />

Theaterbauten<br />

haben selten<br />

etwas Phantastisches,<br />

son<strong>de</strong>rn<br />

eher etwas<br />

Kämpferisches.<br />

M<strong>ic</strong>hael Neitzert,<br />

Techn<strong>ic</strong>al Director<br />

English Theatre Frankfurt<br />

„Jetzt sind wir zwar immer noch klein, aber auch sehr fein“, wirbt Neitzert.<br />

Diese Kleinheit wirkt s<strong>ic</strong>h auch auf die Art <strong>de</strong>s Programms aus. Hier wer<strong>de</strong>n<br />

englische Stücke en suite gespielt. <strong>Das</strong> heißt, dass eine Produktion für einen<br />

überschaubaren Zeitraum Abend für Abend gegeben wird und dann eben n<strong>ic</strong>ht<br />

mehr. <strong>Das</strong> Künstlerensemble wird nur für diese Produktion zusammengestellt<br />

und löst s<strong>ic</strong>h nach <strong>de</strong>r letzten Aufführung wie<strong>de</strong>r auf, während ein neues<br />

Ensemble s<strong>ic</strong>h schon mit einer neuen Produktion auf <strong>de</strong>n Auftritt vorbereitet.<br />

Willkommen und Abschied gehen hier nahtlos ineinan<strong>de</strong>r über. In <strong>de</strong>r aktuellen<br />

Saison wer<strong>de</strong>n noch „Gaslight“, „Hair“, „The Second City“, „Hysteria“ und „Educating<br />

Rita“ produziert. Diese Mischung und auch die Anzahl <strong>de</strong>r Premieren<br />

haben ein soli<strong>de</strong>s Kernpublikum geschaffen, das <strong>de</strong>m Haus die Treue hält.<br />

S<strong>ic</strong>her war es für die Publ<strong>ic</strong>ity <strong>de</strong>s English Theatre und für eine Erweiterung <strong>de</strong>s<br />

Wahrnehmungsradius durchaus hilfre<strong>ic</strong>h, dass die Fernsehmo<strong>de</strong>ratorin Sonya<br />

Kraus unlängst in „A P<strong>ic</strong>asso“ ihre erste Bühnenrolle, eine <strong>de</strong>utsche Agentin im<br />

Zweiten Weltkrieg, spielte. „Eine Ausnahme“, sagt M<strong>ic</strong>hael Neitzert, „sonst spielen<br />

hier nur Native Speakers.“<br />

Von <strong>de</strong>r Werkstatt geht es hinauf in <strong>de</strong>n Raum für Ton- und L<strong>ic</strong>htregie. Von hier<br />

oben hat man einen guten Überbl<strong>ic</strong>k. <strong>Das</strong> Haus mit <strong>de</strong>n etwa 300 Zuschauerplätzen<br />

im Parkett und auf <strong>de</strong>m Rang ist technisch auf <strong>de</strong>m neuesten Stand. Mit<br />

digitaler Beleuchtungssteuerung, hervorragen<strong>de</strong>n Tonsystemen und einer<br />

Bühne, die auch für schwierige Inszenierungsi<strong>de</strong>en immer auch eine praktische<br />

Umsetzungsmögl<strong>ic</strong>hkeit kennt. Neitzert betont, dass das English Theatre Frankfurt<br />

auch über neueste Veranstaltungstechnik verfüge, die auch Dritten zur Verfügung<br />

gestellt wer<strong>de</strong>n könne.<br />

Caitlin Shannon in „Gaslight“ „Five guys named Moe“<br />

„Deathtrap“<br />

„Deathtrap“<br />

Wie sollte das kleine Theater sonst auf eine Eigenfinanzierungsquote von 70<br />

Prozent kommen? Nur mit Fleiß und Gesch<strong>ic</strong>k fürs Marketing lässt s<strong>ic</strong>h eine solche<br />

Eigenfinanzierung stemmen. Und wie M<strong>ic</strong>hael Neitzert so re<strong>de</strong>t, steht er<br />

schon mitten in „James the Bar“. N<strong>ic</strong>ht nur, dass diese zweistöckige Bar ein<br />

äußerst angenehmer Raum ist, vor o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Theaterbesuch, in <strong>de</strong>n Pausen<br />

o<strong>de</strong>r einfach nur so als Gast einen gepflegten Drink zu s<strong>ic</strong>h zu nehmen. Für<br />

all diejenigen, die n<strong>ic</strong>ht wüssten, mit ihrer Veranstaltung Parkett und Bühne<br />

eines kleinen Theaters zu füllen, bietet „James the Bar“ einen höchst variablen<br />

Ort für Präsentationen, Ausstellungen o<strong>de</strong>r einfach nur eine Party. „Wir haben<br />

hier schon so manches Kammerstück und so manche Vernissage veranstaltet“,<br />

sagt M<strong>ic</strong>hael Neitzert und schaut dabei von <strong>de</strong>r Galerie hinunter auf die kleine<br />

Bühne, ein Theater im Theater. In <strong>de</strong>r Bar kann man le<strong>ic</strong>ht die Geschäftigkeit<br />

<strong>de</strong>r Stadt hinter s<strong>ic</strong>h lassen und wenn man s<strong>ic</strong>h darauf einlässt, kann das<br />

English Theatre Frankfurt eine Insel in <strong>de</strong>r Hektik <strong>de</strong>r Stadt sein. Und ein Besuch<br />

dieser Bar wird da schnell zum Kurzurlaub. Wenn man s<strong>ic</strong>h vorstellt, dass hier<br />

eigentl<strong>ic</strong>h Klimaanlagen rattern sollten…<br />

„Five guys named Moe“<br />

The English Theatre Frankfurt<br />

Gallusanlage 7<br />

60329 Frankfurt am Main<br />

T<strong>ic</strong>ket Hotline:<br />

Tel.: +49 69 242316-20<br />

Fax: +49 69 242316-45<br />

E-Mail: box-off<strong>ic</strong>e@english-theatre.org<br />

www.english-theatre.org<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 29


30<br />

El Zapatito<br />

schöne<br />

Tan<strong>go</strong>schuhe<br />

gibt es jetzt<br />

auch in<br />

Frankfurt<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Fabiana und Julio von <strong>de</strong>r aca<strong>de</strong>mia <strong>de</strong> tan<strong>go</strong>, Frankfurt am Main<br />

Der Name <strong>de</strong>s Geschäfts sollte n<strong>ic</strong>ht<br />

täuschen: El Zapatito, das Schühchen.<br />

Diese Verniedl<strong>ic</strong>hung ist eine Untertreibung.<br />

Bei El Zapatito gibt es Schuhe,<br />

die s<strong>ic</strong>h ohne weiteres mit <strong>de</strong>n Kultobjekten<br />

<strong>de</strong>s spanischen Designers<br />

Manolo Blahnik messen können.<br />

Denn bei <strong>de</strong>r bunten Ware in <strong>de</strong>n Regalen<br />

han<strong>de</strong>lt es s<strong>ic</strong>h um handgefertigte<br />

Tanzschuhe aus Argentinien.<br />

El Zapatito ist ein auf Tan<strong>go</strong>schuhe spezialisiertes Geschäft in <strong>de</strong>r City West in Frankfurt am<br />

Main. Eröffnet hat es die Tänzerin Marion Stephan-Beuchert. Nach ihrem Geschmack gab es zu<br />

wenig schöne Tan<strong>go</strong>schuhe in Deutschland. Für ihr neues Geschäft reiste sie nach Buenos Aires<br />

und kaufte ein: traumhaft schöne, aus edlen Materialien handgefertigte Einzelstücke. <strong>Das</strong> war<br />

vor fünf Jahren. Mittlerweile beliefert sie Tan<strong>go</strong>liebhaber in ganz Deutschland und die Nachfrage<br />

steigt stetig. Dabei verlangen die min<strong>de</strong>stens sechs Zentimeter hohen Konstruktionen einiges<br />

an Können ab – n<strong>ic</strong>ht je<strong>de</strong>r kommt auf Anhieb mit <strong>de</strong>n Schuhen zurecht. Und n<strong>ic</strong>ht je<strong>de</strong>r Schuh<br />

passt zu je<strong>de</strong>m Fuß: „Es ist immer besser, die Schuhe direkt im La<strong>de</strong>n zu kaufen. Hier wird man gut<br />

beraten.“ Und beim Plausch hat die Besitzerin immer einen guten Rat parat: „Die Schuhe müssen<br />

am Anfang etwas kneifen“, sagt sie zu einem Kun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m die Schuhe scheinbar zu eng sind.<br />

Die ersten Schritte bereiten ihm noch <strong>de</strong>utl<strong>ic</strong>h Mühe – nach einer Weile will er s<strong>ic</strong>h aber n<strong>ic</strong>ht<br />

mehr von seinen neuen Tan<strong>go</strong>schuhen trennen.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 31


32<br />

Zwei Spiegel vergrößern <strong>de</strong>n Verkaufsraum optisch. Die feinen Schuhe sind so kunstvoll gestaltet, dass man s<strong>ic</strong>h fast je<strong>de</strong>s Paar<br />

in <strong>de</strong>n eigenen Klei<strong>de</strong>rschrank wünscht. El Zapatito führt durchschnittl<strong>ic</strong>h sechs Dutzend verschie<strong>de</strong>ne Mo<strong>de</strong>lle Damen- und Herrenschuhe.<br />

Designermarken wie „Comme il faut“ o<strong>de</strong>r „Greta Flora“, Standardmarken wie „Werner Kern“ und die Eigenmarke<br />

„El Zapatito“ haben einen Platz in <strong>de</strong>r City West gefun<strong>de</strong>n. Die Farben, Designs und Absatzhöhen sowie Absatzformen und Riemchenführungen<br />

<strong>de</strong>r Schuhe wechseln ständig. Nur eins haben sie alle gemeinsam: Sie bieten einen s<strong>ic</strong>heren und festen Stand.<br />

N<strong>ic</strong>ht nur die Damenschuhe sind von höchstem Komfort, son<strong>de</strong>rn auch die Herrenschuhe. Letztere stammen von <strong>de</strong>r italienischen<br />

Marke „Werner Kern“ und sind aus einer Latexzwischensohle mit Le<strong>de</strong>rfutter gefertigt. <strong>Das</strong> qualitativ hochwertige Ziegenle<strong>de</strong>r<br />

gibt ein angenehmes Tanzgefühl. <strong>Das</strong> schätzen n<strong>ic</strong>ht nur Tänzer, son<strong>de</strong>rn auch viele Geschäftsleute, die inzwischen auch immer<br />

öfter ihre Schuhe im El Zapatito kaufen. „Die Schuhe sind von ausgeze<strong>ic</strong>hneter Qualität, haben eine gute Passform und sind sehr<br />

stabil“, urteilt ein Kun<strong>de</strong>.<br />

Der argentinische Tan<strong>go</strong>schuh wird aus hochwertigem Rindsle<strong>de</strong>r in kleinen Manufakturen in Buenos Aires gefertigt. Er besteht<br />

nur aus einer dünnen Haut und die Damenschuhe sind <strong>de</strong>m Stil <strong>de</strong>r Schuhe aus <strong>de</strong>n 1940er und 1950er Jahren treu geblieben.<br />

Die Damenschuhe aus dieser Zeit waren sehr feminin und das zeitlose Design ist auch heute noch mo<strong>de</strong>rn.<br />

Der Tan<strong>go</strong>grundschritt laut www.tan<strong>go</strong>-argentinien.com<br />

W<strong>ic</strong>htig ist dabei eine enge Haltung, die le<strong>ic</strong>ht nach links gegeneinan<strong>de</strong>r versetzt ist. Man steht seitl<strong>ic</strong>h zur Tanzr<strong>ic</strong>htung.<br />

Der Mann beginnt mit einem Vorwärtsschritt links, wobei die Ferse zuerst aufgesetzt wird. Die Dame beginnt mit rechts und macht<br />

–<strong>de</strong>m Mann folgend – einen Rückwärtsschritt. Da <strong>de</strong>r Mann einen großen Schritt nach vorn macht, muss <strong>de</strong>r Rückwärtsschritt<br />

<strong>de</strong>r Dame entsprechend ausfallen. Der Mann tut nun einen weiteren Vorwärtsschritt, <strong>de</strong>m die Frau mit einem weiteren Rückwärtsschritt<br />

folgt. Nun macht <strong>de</strong>r Herr mit links einen Schritt le<strong>ic</strong>ht seitwärts nach links, dreht s<strong>ic</strong>h dabei etwa um 45° und belastet <strong>de</strong>n<br />

Fuß voll. Danach belastet er <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren, rechten Fuß voll. Dann stellt er s<strong>ic</strong>h voll auf <strong>de</strong>n hinteren, linken Fuß. <strong>Das</strong> ist ein sog. Wiegeschritt,<br />

also drei doppelt so schnell gesetzte Schritte, die keinen Raum gewinnen. Es wer<strong>de</strong>n hierbei abwechselnd bei<strong>de</strong> Füße belastet.<br />

Die Frau macht ebenfalls einen Wiegeschritt: Zu Beginn macht sie mit rechts einen kleinen Schritt nach rechts, dreht s<strong>ic</strong>h dabei<br />

le<strong>ic</strong>ht und belastet <strong>de</strong>n Fuß voll. Dann belastet sie <strong>de</strong>n hinteren, linken Fuß voll. Jetzt stellt sie s<strong>ic</strong>h wie<strong>de</strong>r voll auf <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren, rechten<br />

Fuß. Kleine Pause. Dann folgen drei schnelle Schritte. Der Mann tut mit rechts einen Rückwärtsschritt, die Frau entgegengesetzt<br />

mit links nach vorn. Nun macht <strong>de</strong>r Mann mit links einen le<strong>ic</strong>hten Seitwärtsschritt, die Frau mit rechts einen kleinen Seitwärtsschritt.<br />

Schließl<strong>ic</strong>h stellt <strong>de</strong>r Mann <strong>de</strong>n rechten Fuß wie<strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>n linken, die Frau stellt <strong>de</strong>n linken Fuß wie<strong>de</strong>r neben <strong>de</strong>n rechten.<br />

En<strong>de</strong> und Anfang zu einem erneuten Tan<strong>go</strong>grundschritt. Alles klar? Dann heißt es jetzt üben, üben und weiterüben!<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Die Sohlen bestehen aus Velours- o<strong>de</strong>r Chromle<strong>de</strong>r. Mit einer speziellen Bürste<br />

lassen sie s<strong>ic</strong>h immer wie<strong>de</strong>r aufrauen – so bleiben sie griffig. Die Riemchen<br />

können wahlweise über Kreuz o<strong>de</strong>r in T-Form verlaufen. Die Absätze gibt es als<br />

Block- o<strong>de</strong>r Barockabsätze.<br />

Bei Tanzveranstaltungen, Bällen o<strong>de</strong>r Festivals ist Frau Stephan-Beuchert ebenfalls<br />

präsent – mit einer kleinen, mobilen Version ihres El Zapatito. Dabei hat sie<br />

immer verschie<strong>de</strong>ne Größen und Mo<strong>de</strong>lle für die Spontankäufer im Gepäck.<br />

El Zapatito hat laufen gelernt und tanzt so manch einem Großen schon was vor.<br />

Marion Stephan-Beuchert Große Auswahl Traditionsbetrieb in Buenos Aires<br />

Begriffs<strong>de</strong>finition Tan<strong>go</strong><br />

Wenn man das Wort Tan<strong>go</strong> hört, <strong>de</strong>nkt man sofort an Argentinien, Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

und Erotik. Die Zusammenstellung aus Lied und Tanz wur<strong>de</strong> n<strong>ic</strong>ht nur von<br />

<strong>de</strong>r Musik <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s, son<strong>de</strong>rn auch von spanischer, italienischer und kubanischer<br />

Musik beeinflusst. Der „Tan<strong>go</strong> Argentina“ entstand En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

als „Tanz <strong>de</strong>r Ärmeren“ in Buenos Aires. Nach<strong>de</strong>m er in Paris die<br />

Salons eroberte, hatte er als gesungener Tan<strong>go</strong> auch in Buenos Aires nach<br />

1920 seinen Durchbruch. Der 1890 in Toulouse geborene Carlos Gar<strong>de</strong>l<br />

(†1935), <strong>de</strong>r „König <strong>de</strong>s Tan<strong>go</strong>s“, verhalf <strong>de</strong>m Tan<strong>go</strong> zu diesem Durchbruch.<br />

Der Tan<strong>go</strong> erlebte eine Renaissance nach einer Phase relativer Be<strong>de</strong>utungslosigkeit<br />

gegen Mitte <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts mit <strong>de</strong>m „Avantgar<strong>de</strong>-Tan<strong>go</strong>“. Um<br />

diese Zeit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tan<strong>go</strong> als Kulturprodukt Argentiniens wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckt und<br />

belebt. Eine außergewöhnl<strong>ic</strong>he Person war Astor Piazzolla (1900 bis 1992). Er<br />

war argentinischer Bandoneon-Spieler und Komponist. Astor Piazzolla mo<strong>de</strong>rnisierte<br />

die Ausdrucksweise <strong>de</strong>s „Tan<strong>go</strong> Argentino“ und öffnete die Musik hin zu<br />

an<strong>de</strong>ren Stilr<strong>ic</strong>htungen, zum „Tan<strong>go</strong> Nuevo“.<br />

Man sagt, dass <strong>de</strong>r Tan<strong>go</strong> <strong>de</strong>r erotischste aller Paartänze ist. Die engen Umarmungen<br />

<strong>de</strong>r Körper. Wie die Beine <strong>de</strong>r Frau <strong>de</strong>n Mann umtanzen und umschlingen,<br />

hat etwas Anziehen<strong>de</strong>s und Anzügl<strong>ic</strong>hes zugle<strong>ic</strong>h. Für gewöhnl<strong>ic</strong>h wird <strong>de</strong>r<br />

Tan<strong>go</strong> in speziellen Tan<strong>go</strong>salons, <strong>de</strong>n Milongas, getanzt zu drei unterschiedl<strong>ic</strong>hen<br />

Arten von Tanzmusik: Tan<strong>go</strong>, Milonga und Vals. Die grundlegen<strong>de</strong> Technik<br />

bleibt dieselbe, auch wenn ein erfahrener Tänzer diese Musikr<strong>ic</strong>htungen unterschiedl<strong>ic</strong>h<br />

in Szene setzen wird. Man lernt beim Tan<strong>go</strong> nur eine Tanzr<strong>ic</strong>htung,<br />

die je nach Bedarf an die Musik angepasst wird. Beim argentinischen Tan<strong>go</strong><br />

kennt man keine festen Schrittfolgen. <strong>Das</strong> erfor<strong>de</strong>rt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />

für die Improvisation, aber für erfahrene Tan<strong>go</strong>tänzer ist das keine<br />

große Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Einer <strong>de</strong>r berühmtesten Tan<strong>go</strong>tänzer <strong>de</strong>r Welt war Carlos Gavito<br />

(1945–2005). Er wur<strong>de</strong> durch die Show „Forever Tan<strong>go</strong>“ berühmt und hatte<br />

viele Anhänger, die seinetwegen mit <strong>de</strong>m Tan<strong>go</strong> angefangen haben.<br />

Jahrzehntelange Erfahrung<br />

Handgefertigte Einzelstücke<br />

EL ZAPATITO<br />

Hamburger Allee 37<br />

60486 Frankfurt am Main<br />

Tel.: +49 69 478 656 90<br />

www.elzapatito.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

di. - fr. 15:00–19:30 Uhr<br />

sa. 11:00–14:00 Uhr<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 33


travel special<br />

Barcelona<br />

Parque Güell, Antoni Gaudí<br />

Hier leben die Menschen <strong>de</strong>r Nacht.<br />

Die Hitze ist fort und <strong>de</strong>r Morgen<br />

ist weit. Die Altstadtgassen wer<strong>de</strong>n<br />

zur Bühne, voller Gelächter und<br />

Gläser klirren, in Gruppen schieben<br />

s<strong>ic</strong>h die „Nightlifer“ voran.<br />

Wo ist die nächste Tapas-Bar?<br />

Im „El Rudolfo“ stärken sie s<strong>ic</strong>h für<br />

die Disko, mit Schinken und Oliven.<br />

Die absoluten In-Adressen sind <strong>de</strong>r<br />

„Club 13“ o<strong>de</strong>r die „Kentucky Bar“,<br />

in <strong>de</strong>r zur Sperrstun<strong>de</strong> um drei<br />

Uhr die Rolllä<strong>de</strong>n heruntergelassen<br />

wer<strong>de</strong>n, ohne dass s<strong>ic</strong>h etwas an<br />

<strong>de</strong>r Stimmung dahinter än<strong>de</strong>rt.<br />

<strong>Das</strong> Beste an seiner Stadt sei,<br />

sagte einmal <strong>de</strong>r Schriftsteller<br />

Juan Marsé, dass sie s<strong>ic</strong>h stets<br />

zu vergnügen verstand. Auch in<br />

widrigen Zeiten: „Barcelona war<br />

immer ein angenehmer Ort.“<br />

Woher kommen sie, die aufre gen -<br />

dsten Trends in Architektur,<br />

Mo<strong>de</strong>, Lifestyle und Küche?<br />

R<strong>ic</strong>htig! Aus Barcelona, <strong>de</strong>r<br />

sch<strong>ic</strong>ksten Metropole Europas!<br />

Bl<strong>ic</strong>k von <strong>de</strong>r Plaza Colon, über die Ramblas hoch zum Tibidabo<br />

34 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

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36 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

Torre Agbar, Jean Nouvel<br />

Plaza <strong>de</strong>l Ayuntamiento<br />

Wenn es Tag wird in <strong>de</strong>n engen Gassen <strong>de</strong>r Altstadt, kehrt wie<strong>de</strong>r<br />

Stille ein – ein Paradoxon. Hinter <strong>de</strong>n d<strong>ic</strong>ken Mauern <strong>de</strong>r Viertel<br />

„Bom“ und „Ribera“ pocht durchaus das Leben – für Flaneure aber<br />

beinahe unhörbar. Hier fällt nur beim höchsten Sonnenstand L<strong>ic</strong>ht<br />

auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, und das auch nur für ein paar Minuten am Tag.<br />

<strong>Das</strong>s die Stadt herausgeputzt wur<strong>de</strong> für die Olympischen Spiele<br />

1992 und dass <strong>de</strong>r Mythos Barcelona die Touristen in Scharen<br />

anlockt, tut <strong>de</strong>m Ursprüngl<strong>ic</strong>hen kaum Abbruch, sehr gut zu beobachten<br />

auf <strong>de</strong>n Märkten. Zweierlei kommt hier zusammen: die Lust<br />

am Genuss und die an einer Unterhaltung. „Cariño, Liebes“, ruft die<br />

Verkäuferin hinter ihren Obst- und Gemüsebergen, hinter ihrer Auslage<br />

glänzen<strong>de</strong>r Fische, „was darf <strong>ic</strong>h dir geben?“ Und dann beginnt<br />

ein munterer Plausch: über die neuesten Rezepte, die nächste<br />

Geburtstagsfeier und natürl<strong>ic</strong>h das Wetter. Ein Rätsel für alle Nordlän<strong>de</strong>r:<br />

dass die Warten<strong>de</strong>n n<strong>ic</strong>ht anfangen zu schimpfen! <strong>Das</strong>s die<br />

Marktfrau n<strong>ic</strong>ht nervös wird bei <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Schlange vor<br />

ihrem Stand! Sie antwortet n<strong>ic</strong>ht nur geduldig – sie wird sogar fröhl<strong>ic</strong>her<br />

mit je<strong>de</strong>m Nachfragen. Ganz so, als wolle sie n<strong>ic</strong>ht reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n auf das Abwiegen und Kassieren ...<br />

In <strong>de</strong>n 1970er Jahren musste die Markthalle, eine riesige Eisenkonstruktion,<br />

schließen und damit ging es auch <strong>de</strong>m Viertel „Bom“ an<br />

<strong>de</strong>n Kragen, es drohte vergessen zu wer<strong>de</strong>n. Doch eines Tages<br />

tauchten neue Ges<strong>ic</strong>hter auf, junge Leute zumeist, <strong>de</strong>nen es gle<strong>ic</strong>h-<br />

In Barcelona hat<br />

die Zeit keine Eile.<br />

Pavillon, Le Corbusier<br />

Der Tag ist heiß, aber sanft win<strong>de</strong>t es herüber<br />

vom Wasser: Ja, das Meer ist hier nie weit.<br />

Vorn, am En<strong>de</strong> einer <strong>de</strong>r Gassen, sind dort<br />

schon die Masten <strong>de</strong>r Segelboote zu sehen.<br />

gültig war, dass die Häuser hier keine Aufzüge haben, nur steile Treppen. Nach und nach eröffneten sie Ateliers und Werkstätten,<br />

Galerien und kleine Lä<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen sie Designerklamotten feilboten, Schmuck o<strong>de</strong>r Schuhe. Isabel betreibt das „Café blanca“: „Sie<br />

nennen es Avantgar<strong>de</strong>, was hier abgeht“, sagt sie amüsiert.<br />

Isabel liebt dieses Viertel, und seine neue Beliebtheit erstaunt sie n<strong>ic</strong>ht wirkl<strong>ic</strong>h. „Die Menschen spüren, hier sind die Gassen voller<br />

Gesch<strong>ic</strong>hten, hier ist das wahre, das authentische Barcelona“, sagt sie. Und die Statistik sagt: Acht von zehn Barcelonern sind<br />

glückl<strong>ic</strong>h in ihrer Stadt. Klar, dass auch an<strong>de</strong>re hier leben wollen: Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r und Englän<strong>de</strong>r, Deutsche und Polen, hier ist für alle Platz.<br />

Als Jan nach Barcelona zog, beglückwünschte er s<strong>ic</strong>h ständig selbst zu seiner Entscheidung. „Eine magische Stadt auf populärer<br />

Ebene – das ist n<strong>ic</strong>ht von mir, aber <strong>ic</strong>h fin<strong>de</strong>, es ist die beste Beschreibung.“ Jan sitzt vor <strong>de</strong>m „Tres Tombs“ am Markt von Sant Antoni.<br />

In Barcelona hat die Zeit keine Eile. Und dann wie<strong>de</strong>r muss alles schnell gehen. Dann stürmt Barcelona voran mit riesigen Schritten,<br />

beweist, wie mo<strong>de</strong>rn und kraftvoll es ist: Die nördl<strong>ic</strong>hste Stadt <strong>de</strong>s Sü<strong>de</strong>ns o<strong>de</strong>r die südl<strong>ic</strong>hste <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns. Mit Olympia hat<br />

sie ihr liebstes Selbstbild erfolgre<strong>ic</strong>h in die Welt getragen. Da präsentierte s<strong>ic</strong>h ein neues Barcelona. Wer es zur grauen Zeit Francos<br />

kannte, durfte nun staunen. Diese Verwandlung verbin<strong>de</strong>t s<strong>ic</strong>h vor allem mit einem Namen: Oriol Bohigas. Er ist Architekt und<br />

Stadtplaner und war in <strong>de</strong>n 1980er Jahren Barcelonas Chef-Urbanist. Damals setzte s<strong>ic</strong>h die Mischung durch, die das Barcelona<br />

von heute formte: die Mischung aus Alt und Avantgardistisch.<br />

Torre Agbar, Jean Nouvel<br />

Catedral <strong>de</strong> la Sagrada Familia, Antoni Gaudí<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 37


Aquàrium<br />

An <strong>de</strong>n großzügigen Boulevards bauten die Mo<strong>de</strong>rnisten, blühen Gaudís fantastische I<strong>de</strong>en. E<strong>de</strong>lboutiquen reihen s<strong>ic</strong>h an elegante<br />

Cafés, in <strong>de</strong>nen am Spätnachmittag die „gent <strong>de</strong> bé“, die feine Gesellschaft, d<strong>ic</strong>kflüssige Schokola<strong>de</strong> löffelt.<br />

Die größte Verän<strong>de</strong>rung für Barcelona aber war die Öffnung zum Meer. Eine „Mittelmeermetropole ohne Mittelmeer“ (Bohigas)<br />

war die Stadt vor Olympia, durch Straßen und Industriegelän<strong>de</strong> vom Wasser abgeschnitten. Jetzt bl<strong>ic</strong>kt sie auf mehrere Kilometer<br />

Strand. Wenn die Sommerhitze die Menschen beutelt, dann ist <strong>de</strong>r Strand die Rettung.<br />

Nun ist Barcelona noch näher ans Meer gerückt. Im Nordosten schiebt s<strong>ic</strong>h ein neues, mit Avantgar<strong>de</strong>-Architektur bestücktes<br />

Gelän<strong>de</strong> ins Wasser, zum Teil ihm abgerungen, zum Teil über eine alte Kläranlage gebreitet. „Ein mutiger, progressiver Akt“,<br />

schwärmt Bohigas. Wie<strong>de</strong>r einmal will Barcelona ganz vorn sein, ein Ze<strong>ic</strong>hen setzen.<br />

Wer beim Spaziergang durch die Stadt von <strong>de</strong>n Ramblas in das Raval einbiegt, erhält einen ganz an<strong>de</strong>ren Eindruck: Beim pakistanischen<br />

Friseur prüft ein großer Mann in weißem Gewand mit bedächtiger Gebär<strong>de</strong> seine Rasur. Alte Männer sitzen an langen<br />

Tresen aufgereiht in <strong>de</strong>n Bars, das Blinken <strong>de</strong>r Spielautomaten wirft Muster auf ihre Hem<strong>de</strong>n. Im Carrer <strong>de</strong>l Carme lässt eine Frau<br />

von ihrem Balkon ein Paar Schuhe fallen („Sie sind schön, doch <strong>de</strong>r linke drückt!“). Die Verkäuferin aus <strong>de</strong>m Geschäft darunter<br />

fängt sie auf.<br />

Und dann plötzl<strong>ic</strong>h ein leuchtend weißer, klarer Kasten mit gläserner Fassa<strong>de</strong>: das „MACBA“, das Museum für zeitgenössische<br />

Kunst. Auf <strong>de</strong>m Platz davor fahren Kin<strong>de</strong>r aller Hauttöne auf Rollschuhen und Skateboards. Später wer<strong>de</strong>n pakistanische und indische<br />

Mütter kommen und s<strong>ic</strong>h auf die Balustra<strong>de</strong> setzen. In ihren bunten Saris wer<strong>de</strong>n sie aussehen wie exotische Vögel. Ältere<br />

katalanische Ehepaare machen ihren Abendspaziergang, wobei sie s<strong>ic</strong>h an <strong>de</strong>r Hand halten. <strong>Das</strong> ist hier so übl<strong>ic</strong>h.<br />

Barrio Got<strong>ic</strong>o<br />

Fun<strong>ic</strong>ular <strong>de</strong> Montjuïc<br />

Gourmet-Wochenendtrip nach Barcelona<br />

Hotel Arts Barcelona******<br />

<strong>Das</strong> stylische Designerhotel direkt am Yachthafen Barcelonas bietet<br />

Eleganz und Gastl<strong>ic</strong>hkeit in e<strong>de</strong>lster Form.<br />

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Sergi Arola, <strong>de</strong>r für seine kulinarischen Kreationen<br />

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3 Nächte Hotel Arts Barcelona im De-luxe-Zimmer inkl. Frühstück pP. ab 780.- €,<br />

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Alle Preise vorbehaltl<strong>ic</strong>h zwischenzeitl<strong>ic</strong>hen Abverkaufs bzw. Verfügbarkeit.<br />

Bei Rückfragen und Buchungswünschen freuen wir uns auf Ihren Anruf.<br />

Holiday Travel by Karstadt<br />

Hahnstraße 31–35<br />

60528 Frankfurt am Main<br />

Tel.: 069 664277-00<br />

Fax: 069 664277-01<br />

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Plaza <strong>de</strong>l Rey<br />

Barrio Got<strong>ic</strong>o<br />

Puerto Marino<br />

Mosa<strong>ic</strong> Kunst<br />

Pasteis <strong>de</strong> Belem<br />

38 <strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 39


40<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong><br />

„Champagner“-Cocktail mit Basilikum und Limette<br />

Eine halbe Scheibe Limette in ein Glas geben, ein Blatt Basilikum einmal in <strong>de</strong>r<br />

Mitte gekn<strong>ic</strong>kt hinzufügen und mit Metodo Class<strong>ic</strong>o auffüllen. Tipp: um einen<br />

intensiveren Geschmack zu bekommen, Zesten von <strong>de</strong>r Limette verwen<strong>de</strong>n.<br />

Steinpilzrisotto Zubereitungszeit: 30 Minuten<br />

Zwiebel, Möhre und die Knoblauchzehe klein schnei<strong>de</strong>n und mit 3 EL Olivenöl in<br />

einem Topf <strong>go</strong>ldbraun anbraten. 300 Gramm Risottoreis hinzufügen und anrösten.<br />

Nach und nach mit einer Kelle Gemüsebrühe auffüllen und unter ständigem<br />

Rühren auf mittlerer Stufe köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Steinpilze klein schnei<strong>de</strong>n und zu <strong>de</strong>m Risotto hinzufügen. Sobald die Brühe verkocht<br />

ist, anr<strong>ic</strong>hten und mit geriebenem Parmesan servieren.<br />

Rin<strong>de</strong>rfilet im Maismantel an grünem Spargel in Speck, eingelegten<br />

Feigen, Baby-Erdbeeren in scharfer Soße auf Cacao Balsam<strong>ic</strong>o<br />

Zubereitungszeit: 60 Minuten<br />

<strong>Das</strong> Rin<strong>de</strong>rfilet trockentupfen und 30 Minuten „atmen“ lassen. Fleisch parieren,<br />

ungesalzen in Alufolie einpacken und im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad 30<br />

Minuten auf <strong>de</strong>m Rost garen. Maismehl und grobes Meersalz vermengen.<br />

Spargel waschen, Stielen<strong>de</strong>n abschnei<strong>de</strong>n, mit Salz und Pfeffer würzen. Je 3–4<br />

Spargel in einer Scheibe San-Daniele-Schinken einw<strong>ic</strong>keln.<br />

Feigen waschen, trimmen und über Kreuz einschnei<strong>de</strong>n. Eine feuerfeste Form<br />

ca. 1 cm hoch mit Rotwein füllen und Feigen reinlegen. Ein paar Pfefferkörner<br />

hinzufügen. Feigen für ca. 10 Minuten bei schwacher Hitze einkochen lassen.<br />

Vom Herd nehmen und zum Abkühlen beiseitestellen.<br />

Fleisch aus <strong>de</strong>r Alufolie nehmen und mit Maispana<strong>de</strong> einreiben. Bei 180 Grad<br />

ohne Folie auf <strong>de</strong>m Backblech weitere 15 Minuten im Ofen garen lassen.<br />

Eingew<strong>ic</strong>kelten Spargel in etwas Olivenöl in einer großen Pfanne ca. 5 Minuten<br />

von je<strong>de</strong>r Seite anbraten.<br />

Fleisch aus <strong>de</strong>m Ofen nehmen und in Alufolie 5 Minuten ruhen lassen. Teller mit<br />

je einem Bund Spragel, einer Feige, einem Löffel Baby-Erdbeeren anr<strong>ic</strong>hten. <strong>Das</strong><br />

Fleisch in ca. 3 cm d<strong>ic</strong>ke Scheiben schnei<strong>de</strong>n. Zum Schluss Teller mit Cacao<br />

Balsam<strong>ic</strong>o verzieren und sofort servieren.<br />

Karamellisierte Birnen auf Walnusseis und Torroncini<br />

Zubereitungszeit: 60 Minuten<br />

Birnen schälen, entkernen und in eine ofenfeste Form geben. Mit flüssigem<br />

Rohrzucker begießen. Kardamom, Chilifä<strong>de</strong>n und Muskat darüberstreuen. Mit<br />

einem Schuss Cognac verfeinern. Birnen bei 200 Grad für ca. 45 Minuten im<br />

Ofen backen. Ab und zu mit <strong>de</strong>m flüssigen Rohrzuckersud begießen. Aus <strong>de</strong>m<br />

Ofen nehmen, mit Caramello liquido beträufeln, <strong>de</strong>n Ofen auf „Grill“ umschalten<br />

und Birnen ca. 5 Minuten grillen. Dessertteller mit Eis, geraspelter Torroncini<br />

und einer halben Birne anr<strong>ic</strong>hten. Rohrzuckersud darübergießen und warm servieren.<br />

Tipp: beim Kochen als Erstes das Fleisch atmen lassen. Dann die Nachspeise<br />

zubereiten – wenn diese früher fertig ist, beiseitestellen und bis zum Servieren<br />

warm halten. Als Nächstes das Fleisch in <strong>de</strong>n Ofen schieben und dann mit <strong>de</strong>m<br />

Risotto beginnen.<br />

Guten Appetit!<br />

Für beson<strong>de</strong>re Anlässe<br />

E<strong>de</strong>l speisen be<strong>de</strong>utet n<strong>ic</strong>ht<br />

immer ausgehen müssen.<br />

Mit diesem Menü ernten<br />

Sie garantiert Lob und<br />

min<strong>de</strong>stens eine „Mütze“.<br />

Der Gaumengenuss lohnt s<strong>ic</strong>h<br />

und Ihre Gäste wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Abend noch lange in Erinnerung<br />

behalten: Denn so schnell<br />

macht Ihnen das keiner nach!<br />

Venos<br />

Die Fisch- und Feinmarkthalle<br />

Rö<strong>de</strong>lheimer Landstraße 75–85<br />

Tel.: 069 971013-0<br />

www.venos.<strong>de</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

mo. bis fr. von 08:00 bis 18:00 Uhr<br />

samstags von 08:00 bis 14:00 Uhr<br />

Einkaufsliste für 4 bis 6 Personen<br />

Aperitif<br />

1 Bund frisches Basilikum<br />

2 Limetten<br />

1 Fl. Ferrari, Perle Metodo Class<strong>ic</strong>o<br />

Zubereitungszeit: 5 Minuten<br />

Vorspeise<br />

Frische Steinpilze (1 bis 2 pro Person), alternativ gefrorene<br />

300 g Risottoreis, Parboiled R<strong>ic</strong>e von Scotti ORO<br />

Eine rote Zwiebel, eine Möhre, eine Knoblauchzehe<br />

3 EL Olivenöl, 1 Gemüsebrühwürfel<br />

Parmesan zum Reiben<br />

100 ml Weißwein<br />

Weinauswahl: Pojer e Sandri, Sauvignon, Vigneti <strong>de</strong>lle Dolomiti<br />

Hauptspeise<br />

Ca. 1,5 kg Rin<strong>de</strong>rfilet<br />

Farina di Mais Tostato De Cecco<br />

1 Bund grüner Spargel (ca. 3–4 Stück pro Person)<br />

1 Packung San-Daniele-Schinken<br />

4–6 Feigen<br />

1 Glas Mostarda di Fra<strong>go</strong>line, Lazzaris<br />

1 Fl. Crema di Balsam<strong>ic</strong>o al Cacao, Carandini<br />

Meersalz und Pfeffer zum Würzen<br />

Weinauswahl: Valduero Crianza 2003, Ribera <strong>de</strong>l Duero<br />

Nachspeise<br />

4 Birnen (z.B. Williams Christbirne)<br />

1 Packung Torroncini<br />

1 Fl. Zucchero di Canna, Fabbri<br />

Caramello liquido, Royal<br />

Walnusseis (alternativ Vanilleeis)<br />

Kardamom, Muskat, Chili, Cognac zum Abschmecken<br />

Weinauswahl: Tommasi Vit<strong>ic</strong>oltori Fiorato 2005<br />

Für das edle Dinner-Menü sollte man für 4 bis 6 Personen inklusive aller<br />

Zutaten und Weine mit ca. 150,00 Euro rechnen.<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> 41


ibc_k<strong>ic</strong>kermeisterschaft 2008<br />

let it roll<br />

Die Fußball-EM 08 wur<strong>de</strong> in diesem Sommer le<strong>ic</strong>ht in <strong>de</strong>n<br />

Schatten gestellt, als s<strong>ic</strong>h ca. 40 Teams für das diesjährige<br />

K<strong>ic</strong>kerturnier rüsteten. Über drei Wochen rollten und schossen<br />

die K<strong>ic</strong>kerbälle über die Profi-Tische. Es wur<strong>de</strong> hart trainiert,<br />

noch härter gekämpft, lautstark geflucht und mit Hingabe<br />

gejubelt. Die Spieler rangen um Anerkennung, Ehre, Pokale<br />

und Karten für das German Bowl XXX: das 30. Endspiel <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Football-Liga in <strong>de</strong>r Commerzbank Arena.<br />

Die Spieler zeigten n<strong>ic</strong>ht nur Engagement und sportl<strong>ic</strong>hes<br />

Gesch<strong>ic</strong>k, son<strong>de</strong>rn auch je<strong>de</strong> Menge Teamgeist und Ausdauer.<br />

Ihnen wur<strong>de</strong> auch einiges abverlangt. Sie mussten s<strong>ic</strong>h immer<br />

wie<strong>de</strong>r gegen neue Gegner durchsetzen. Einige <strong>de</strong>r Mannschaften<br />

liefen von <strong>de</strong>r Vorrun<strong>de</strong> bis zum Finale zur Höchstform<br />

auf. Drei Teams darunter waren n<strong>ic</strong>ht mehr zu bremsen<br />

und erre<strong>ic</strong>hten ziels<strong>ic</strong>her das Siegertreppchen. Auch für die<br />

Zuschauer waren es fesseln<strong>de</strong> Aben<strong>de</strong>, die großen Spaß bereitet<br />

haben. Wir vom ibc_Team möchten uns ganz herzl<strong>ic</strong>h für<br />

die zahlre<strong>ic</strong>he Teilnahme bedanken und haben die Tische<br />

schon fürs nächste Jahr vorbereitet.<br />

impressum<br />

<strong>go</strong> city_<strong>go</strong> <strong>west</strong> ®<br />

das ibc magazin für die city <strong>west</strong> und umgebung_frankfurt am main<br />

07 ausgabe herbst 2008<br />

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das kostenlose ibc magazin für die city <strong>west</strong> und umgebung<br />

www.ibc-frankfurt.<strong>de</strong>, E-Mail: marketing@ibc-frankfurt.<strong>de</strong><br />

Herausgeber_Kunkel Design, Executive Marketing & Commun<strong>ic</strong>ations,<br />

Hans-Thoma-Straße 11, 60596 Frankfurt am Main, T_+49_69_913989-41,<br />

E-Mail: info@kunkel-<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

Konzept und Gestaltung_Kunkel Design<br />

Redaktion_Maria Caspari, Patr<strong>ic</strong>ia Kunkel, Axel Nixdorf, Evelin Voigt-Eggert,<br />

Fabiola Weber<br />

Fotos_Uwe Dettmar (Titel mit freundl<strong>ic</strong>her Unterstützung von <strong>de</strong>r Goethe- Universität<br />

Frankfurt am Main, S. 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 19, 24, 25, 40, 41, 42),<br />

Thomas Brandt (S. 3), EBS (S. 12-13), Frankfurt School of Finance and Management<br />

(S. 14-15), IC Immobilien Holding AG (S. 16-19), 1. FFC (S. 20-23),<br />

The English Theatre (S. 26-29), Maciej Rusinek (S. 31), www.fotolia.com (S. 36–41)<br />

Die inhaltl<strong>ic</strong>he Verantwortung <strong>de</strong>r Beiträge übernimmt <strong>de</strong>r Herausgeber.<br />

Die Publikation und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtl<strong>ic</strong>h geschützt. Mit Ausnahme <strong>de</strong>r gesetzl<strong>ic</strong>h zugelassenen Fälle<br />

ist eine Verwertung ohne Einwilligung <strong>de</strong>s Herausgebers n<strong>ic</strong>ht gestattet.<br />

Bezugspreis_kostenlos, Auflage_5.000 Exemplare<br />

ibc_Asset Management: IC Immobilien Serv<strong>ic</strong>e GmbH, Düsseldorfer Straße 4,<br />

60329 Frankfurt am Main, T_+49_69_2609981-10,<br />

E-Mail: mario.ljub<strong>ic</strong>@IC-Group.<strong>de</strong>, www.<strong>ic</strong>-<strong>group</strong>.<strong>de</strong><br />

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Theodor-Heuss-Allee 70-74, 60486 Frankfurt am Main<br />

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