DGL-Mitteilungen I/2006 - Weißensee-Verlag GbR

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DGL DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR LIMNOLOGIE e. V. (German Limnological Society) MITTEILUNGEN I/2006

<strong>DGL</strong><br />

DEUTSCHE GESELLSCHAFT<br />

FÜR LIMNOLOGIE e. V.<br />

(German Limnological Society)<br />

MITTEILUNGEN I/<strong>2006</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

VORWORT .....................................................................................................................7<br />

<strong>DGL</strong>-JAHRESTAGUNG <strong>2006</strong> – ANKÜNDIGUNG, ANMELDUNG UND CALL FOR PAPERS .........7<br />

Die Stadt Dresden.............................................................................................................8<br />

Themenschwerpunkte.......................................................................................................8<br />

Call for Papers ................................................................................................................12<br />

Arbeitskreise ...................................................................................................................13<br />

Tagungsgebühren...........................................................................................................13<br />

Stornierungen..................................................................................................................13<br />

Gesellschaftsabend.........................................................................................................13<br />

Exkursionen ....................................................................................................................14<br />

(A) Ganztagsexkursionen................................................................................................14<br />

(B) Halbtagsexkursionen.................................................................................................18<br />

Tagungskonto .................................................................................................................19<br />

Weitere Informationen.....................................................................................................19<br />

Übernachtung/Anreise ....................................................................................................19<br />

RUNDE GEBURTSTAGE.................................................................................................20<br />

ERGEBNISSE <strong>DGL</strong>-NACHWUCHSPREIS 2005 IN KARLSRUHE...........................................21<br />

BEWERBUNGEN FÜR DEN <strong>DGL</strong>-NACHWUCHSPREIS <strong>2006</strong> IN DRESDEN.............................22<br />

ERGEBNISSE POSTERWETTBEWERB 2005 IN KARLSRUHE ..............................................22<br />

POSTERWETTBEWERB <strong>2006</strong> .........................................................................................23<br />

PROTOKOLL DER MITGLIEDERVERSAMMLUNG DER <strong>DGL</strong> 2005 ........................................23<br />

TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit.............................................23<br />

TOP 2: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und Festlegung der<br />

Tagesordnung .......................................................................................................23<br />

TOP 3: Bericht des Präsidiums..........................................................................................24<br />

Zusätzliche Sitzung des Präsidiums in Essen.................................................................24<br />

Erfahrungen mit der Umstellung der Tagungsbände und <strong>Mitteilungen</strong> als CD ...............24<br />

Zukunft der Tagungsbände .............................................................................................24<br />

Seite 3


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Seite 4<br />

Workshop in Schneverdingen: „Neue Impulse für die limnische Taxonomie durch<br />

die EU-Wasserrahmenrichtlinie“ am 3. und 4.5.2005 .....................................................24<br />

<strong>DGL</strong> Fortbildungskonzept ...............................................................................................25<br />

Bestimmungskurse in Bad Bevensen (Antrag Herr Mauch)............................................25<br />

Internationale Freshwater Aktivitäten in Europa (SEFS/EFFS) ......................................25<br />

Posterwettbewerb (Koop/Kasprzak)................................................................................26<br />

Nachwuchspreis (Meyer/Arndt).......................................................................................26<br />

Beschlüsse des Präsidiums zu den beiden Wettbewerben ............................................26<br />

Patenschaften .................................................................................................................26<br />

Abfrage der Aktivitäten der AKs ......................................................................................26<br />

Abnehmende Teilnehmerzahlen bei Exkursionen...........................................................26<br />

Zukunft der Jahrestagungen/Hotelbuchungsverfahren ...................................................26<br />

Entwicklung der Zusammenarbeit mit der Limnologica...................................................26<br />

Tagungsbeiträge Nicht-<strong>DGL</strong>-Mitglieder (20 € bzw. 10 €)................................................27<br />

Bericht der Schatzmeisterin ............................................................................................27<br />

TOP 4: Bericht der Kassenprüfer.......................................................................................29<br />

TOP 5: Bericht aus der Geschäftsstelle.............................................................................29<br />

TOP 6: Aussprache zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 6 und Antrag auf Entlastung<br />

des Präsidiums ......................................................................................................29<br />

TOP 7: Kommission zur Definition des Berufs Limnologe/in (Antrag Herr Noll) ................29<br />

TOP 8: Verschiedenes.......................................................................................................30<br />

BERICHTE AUS DER GESCHÄFTSSTELLE ........................................................................30<br />

SCHULUNG- UND FORTBILDUNGSKONZEPT DER <strong>DGL</strong> .....................................................31<br />

Modul 1: Bad Bevensener Kurse für spezielle taxonomische Gruppen. ..............................33<br />

Modul 2: Dezentrale Kursangebote – Probennahme, Bestimmung und weitere<br />

Auswertung, zentrale Koordination........................................................................33<br />

Modul 3: Berufliche Weiterbildung und wissenschaftliche Workshops.................................34<br />

Kursangebote <strong>2006</strong>, Stand 17. Januar...................................................................................35<br />

Diatomeen.......................................................................................................................35<br />

Makrophyten ...................................................................................................................35<br />

Makrozoobenthos............................................................................................................36<br />

Bestimmungskurs aquatische Diptera gemäß EU-WRRL...............................................36<br />

Die Wirbellosenfauna des Tieflandsandbaches ..............................................................37<br />

Workshops und Arbeitstreffen <strong>2006</strong>, Stand 17. Januar..........................................................38<br />

Workshop: Bestimmungsschlüssel in der limnologischen Wissenschaft und Praxis ......38<br />

Arbeitstreffen: Ökologische Bewertung von Fliessgewässern ........................................38


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

LIMNOLOGICA – ECOLOGY AND MANAGEMENT OF INLAND WATERS.................................39<br />

STAND DER WEITERENTWICKLUNG DER „EUROPEAN FEDERATION FOR FRESHWATER<br />

SCIENCES“ (EFFS) .....................................................................................................43<br />

DER RAHMEN FÜR KOOPERATIONEN UND FACHLICHE PROJEKTBEGLEITUNGEN DURCH<br />

DIE <strong>DGL</strong> .....................................................................................................................44<br />

TEILNEHMERZAHLEN DER <strong>DGL</strong>-TAGUNGEN 2000 - 2005................................................45<br />

AUSWERTUNG FRAGEBOGENAKTION <strong>DGL</strong>-JAHRESTAGUNG 2005 IN KARLSRUHE............46<br />

AUFNAHME DES ZOOPLANKTON IN DIE EU-WRRL – ‚MISSING LINK’ ODER UNNÖTIGER<br />

BALLAST? ..................................................................................................................47<br />

CHIRONOMIDEN: POTENZIAL UND EINSATZMÖGLICHKEITEN IM BIOMONITORING VON<br />

GEWÄSSERN – EIN ÜBERBLICK .....................................................................................49<br />

BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN (AK) ...................................................................57<br />

AK „Chironomiden als Bioindikatoren“ ...................................................................................57<br />

AK „Flachseen“.......................................................................................................................57<br />

AK „Kleingewässer“................................................................................................................59<br />

AK „Lebensraum Grundwassser“ ...........................................................................................60<br />

AK „Qualitätssicherung“ .........................................................................................................61<br />

AK „Selbständige Limnologen“...............................................................................................63<br />

AK „Tauchen in der Limnologie“.............................................................................................64<br />

AK „Taxonomie“ .....................................................................................................................64<br />

TAGUNGSBERICHTE .....................................................................................................66<br />

A NEW MASTER PROGRAM „TRANSNATIONAL ECOSYSTEM-BASED WATER MANAGEMENT“<br />

FOR FUTURE WATER MANAGERS....................................................................................67<br />

BUCHBESPRECHUNGEN UND BUCHANGEBOTE ...............................................................69<br />

LITERATURHINWEISE....................................................................................................70<br />

Seite 5


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

VDBIOL .......................................................................................................................71<br />

SIL/IVL: CALENDER OF EVENTS...................................................................................72<br />

WORKSHOPS UND TAGUNGEN.......................................................................................73<br />

SONSTIGE HINWEISE ....................................................................................................74<br />

NICHT GANZ SO ERNSTE DINGE .....................................................................................75<br />

ANFRAGEN AN DIE <strong>DGL</strong> ...............................................................................................78<br />

Geschäftsführendes Präsidium (Wahlperiode 2005 – 2007)..................................................78<br />

Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> ........................................................................................................79<br />

Tagungsorganisation..............................................................................................................79<br />

Weißensee <strong>Verlag</strong>..................................................................................................................79<br />

Seite 6


Vorwort<br />

Liebe Limnologinnen und Limnologen,<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

zunächst wünsche ich Ihnen allen für das Jahr <strong>2006</strong> alles Gute, viele interessante Fragen<br />

zum Wasser und Gewässer und natürlich eine ausreichende Anzahl von Förderern, die das<br />

Geld für unsere Gewässerforschung bereitstellen. Es wird ja auch unter der neuen Regierung<br />

viel über Forschungsförderung gesprochen, und Frau Merkel wird ja als gelernte Naturwissenschaftlerin<br />

sicher mit Nachdruck hinter diesem Ziel stehen. Ob dieses Ziel allein durch<br />

Eliteförderung erreicht werden kann, bezweifele ich. Das würde nach meiner Meinung nur zu<br />

einer schärferen Differenzierung zwischen den Hochschulen führen. Außerdem fängt Nachwuchsförderung<br />

früher an: In keinem Alter ist man so aufnahmefähig wie im Vorschulalter.<br />

Hier wurde in den letzten Jahren viel versäumt und es ist nicht so schnell zu reparieren.<br />

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ wussten schon unsere Altvorderen.<br />

Was ich als Hochschullehrerin zunehmend feststelle ist, dass unsere Schüler nicht mehr<br />

problemorientiert lernen, dass sie auch das Lernen als Prozess nicht immer vermittelt bekommen<br />

und dass die Neugierde damit abhanden gekommen ist. Wenn der Kopf als Schublade<br />

benutzt wird, in den man die Abschlussscheine packt, gehen viele gute Potentiale für<br />

das Verständnis von Zusammenhängen verloren.<br />

Zurück zur Forschungsförderung: Nach wie vor beschäftigen sich viele unserer Mitglieder mit<br />

der EU-Wasserrahmenrichtlinie – sei es bei der Entwicklung von Bewertungsverfahren oder<br />

bei der Bestimmung der relevanten Biokomponenten in Seen und Flüssen. Hier hat sich ein<br />

Grundgedanke unserer Gesellschaft sehr praxisnah verwirklicht: Es gibt ein enges Miteinander<br />

der Limnologen im theoretischen und angewandten Bereich. Besonders hervorheben<br />

möchte ich in diesem Zusammenhang die Bemühungen der <strong>DGL</strong> um eine breitere Basis der<br />

taxonomischen Fortbildung, die von den wissenschaftlichen Einrichtungen allein nicht mehr<br />

geleistet werden kann. Hier bin ich optimistisch, dass wir eine gute Lösung finden werden.<br />

Daneben möchte ich Sie aber ausdrücklich auffordern, auch Einzelanträge zu grundlagenorientierten<br />

Themen zu stellen. Obwohl wir als einzige wissenschaftliche Gesellschaft zwei<br />

Vertreter in das Fachkollegium „Wasser“ der DFG wählen konnten, ist die Anzahl der eingereichten<br />

Anträge im Fachgebiet „Limnologie“ gering.<br />

In diesem Sinne – trauen Sie sich<br />

Ihre Brigitte Nixdorf<br />

(Präsidentin)<br />

<strong>DGL</strong>-Jahrestagung <strong>2006</strong> – Ankündigung, Anmeldung und<br />

Call for Papers<br />

Die nächste Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Limnologie und der deutschen<br />

Sektion der SIL findet<br />

vom 25. bis 29. September <strong>2006</strong><br />

an der Technischen Universität Dresden<br />

statt. Organisiert wird die Tagung von der Arbeitsgruppe Limnologie im Institut für Hydrobiologie<br />

der TU Dresden (Prof. Dr. Jürgen Benndorf, Dipl.-Ing. Angela Benndorf, Dr. Stephan<br />

Hülsmann, Dr. Thomas Petzoldt, Dipl.-Biol. Carola Winkelmann, Dr. Reglindis Zehrer), unterstützt<br />

durch die Firma F&U confirm, Leipzig (Dr. Hildegard Feldmann, Susanne Lange). Für<br />

die Hauptveranstaltungen sind Räume im Kerngelände der TU Dresden (Bergstraße/Fritz-<br />

Förster-Platz) vorgesehen.<br />

Seite 7


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Die Stadt Dresden<br />

In diesem Jahr feiert Dresden das 800-jährige Stadtjubiläum. Frauenkirche, Zwinger, Semperoper,<br />

Stadtschloss, Brühlsche Terrasse, Kreuzkirche, Blaues Wunder, die einmaligen<br />

Kunstsammlungen von der Gemäldegalerie bis zum Grünen Gewölbe, ... – diese und andere<br />

reizvolle Zeugen der Vergangenheit, wie auch die historischen und gegenwärtigen Vertreter<br />

der bildenden Künste, Literatur und der Musik haben der Stadt einen legendären Ruf weit<br />

über die Grenzen Deutschlands hinaus eingebracht. Landschaft und Stadt inspirierten<br />

Künstler aller Genres immer wieder zu neuen Werken. Im vergangenen Jahr wurde das<br />

Elbtal bei Dresden zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.<br />

Mit der Verleihung des Titels „Stadt der Wissenschaften <strong>2006</strong>“ erhielt Dresden die Anerkennung<br />

für eine überzeugende Darstellung als Impulsgeber und Vernetzer zwischen Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Kunst und Kultur.<br />

„In der Historie der Stadt finden sich immer wieder Ansatzpunkte für eine intensive Berührung<br />

mit der Wissenschaft, von der Dresden stets profitierte. Zahlreiche Entdeckungen, vom<br />

europäischen Porzellan über die erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“ bis hin zur Spiegelreflexkamera<br />

begründen eine Stadtentwicklung, die ihre entscheidenden Anreize aus der<br />

Wissenschaft erhielt und heute noch erhält. Dresden ist kein lebendes Museum – Dresden<br />

lebt Innovation aus Tradition. Kunstwerke, bauliche und technische Denkmale vermitteln als<br />

materielle Zeugnisse des kulturellen Erbes einen lebendigen Einblick in die Vergangenheit.<br />

Dies können Sie in Dresden auf Schritt und Tritt spüren und erleben.“ (Dirk Hilbert, Wirtschaftsbürgermeister<br />

Dresden, in „Spot Dresden, Ausgabe 19, Sommer 2005, Knüpfer-<strong>Verlag</strong><br />

GmbH, Dresden).<br />

Themenschwerpunkte:<br />

Für die Aufstellung von Themenschwerpunkten hatten wir im Vorfeld über den E-Mail-<br />

Verteiler der <strong>DGL</strong> um Vorschläge zur Ergänzung der klassischen Themen gebeten und<br />

erfreulich viele Rückmeldungen mit Bereitschaft zur Organisation dieser Themenblöcke bekommen.<br />

Wir haben sie soweit möglich in die folgende Liste der Themenschwerpunkte aufgenommen.<br />

1. Pelagische Nahrungsnetze<br />

2. Benthische Nahrungsnetze<br />

Initiator: Dipl.-Biol. Carola Winkelmann, TU Dresden<br />

In dieser Session sollen Arbeiten vorgestellt werden, die biotische Interaktionen in benthischen<br />

Nahrungsnetzen in jeglicher Form untersuchen. Es wird bewusst auf die Festlegung<br />

eines Gewässertyps (Fließgewässer, Standgewässer, marines System) oder einzelner Organismengruppen<br />

(Makrozoobenthos, Phytobenthos, Meiobenthos) verzichtet, da allein die Zusammenhänge<br />

innerhalb der einzelnen Nahrungsnetze von Interesse sind.<br />

3. Benthisch-pelagische Kopplung: Von Bedeutung nur in flachen Gewässern?<br />

Initiatoren: Dr. Sabine Hilt,<br />

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin<br />

PD Dr. Elisabeth Gross, Universität Konstanz<br />

Dieser Themenblock soll Beiträge bündeln, die (wechselseitige) Einflüsse benthischer und<br />

pelagischer Organismen untersuchen, z.B. Makrophyten – Phytoplankton, Dreissena –<br />

Phytoplankton, oder auch den Habitatwechsel einzelner Organismen (z.B. benthische Dormanzstadien<br />

von Algen und Cyanobakterien). Ziel ist es, zu einer interdisziplinären, nicht an<br />

Organismen oder Habitaten orientierten Betrachtung dieser Kopplung zu kommen.<br />

Seite 8


4. Mikrobielle Nahrungsnetze<br />

Initiatoren: Dr. Peter Casper und Dr. Hans-Peter Grossart,<br />

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin<br />

Prof. Dr. Isolde Röske, TU Dresden<br />

Prof. Dr. Ulrich Szewzyk, TU Berlin<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Bakterien sind maßgeblich in die Nahrungsnetze aquatischer Ökosysteme eingebunden,<br />

stellen selbst die Nahrungsgrundlage höherer Organismengruppen dar und interagieren mit<br />

diesen auf unterschiedlichste Art und Weise. In dieser Session sollen Beiträge zusammengefasst<br />

werden, die sich mit der Struktur, der Funktion oder den Interaktionen von Mikroorganismengemeinschaften<br />

in Freiwasser, Sedimenten und Biofilmen von stehenden und fließenden<br />

Gewässern beschäftigen.<br />

5. Grundwasser und Interstitial<br />

Initiatoren: PD. Dr. Günter Gunkel, TU Berlin<br />

Dr. Hans Jürgen Hahn, Universität Koblenz-Landau<br />

Die Lebensräume und -gemeinschaften des Interstitials, des Grundwassers und der Quellen<br />

sind wenig untersucht, obwohl sie für die Sicherung der Grundwasserqualität, die Funktionsfähigkeit<br />

der Fließgewässer und für die Trinkwassergewinnung aus Grundwasser, Quellen<br />

und durch Uferfiltration von zentraler Bedeutung sind. Bildung von Biofilmen, Kolmation/<br />

Clogging, EPS-Bildung, Bioturbation durch Meio- und Makrofauna, Stoffumsatz, Schutz und<br />

Bewertung stehen im Fokus aktueller Forschungen.<br />

6. Einheit von Fluss und Aue<br />

Initiatoren: Dipl.-Biol. Thomas Ehlert, Bundesamt für Naturschutz, Bonn<br />

Dr. René Schwartz, TU Hamburg-Harburg<br />

Auf Grund ihres semiterrestrischen Zustandes werden Auen aus gewässerkundlicher Sicht<br />

häufig vernachlässigt. Dabei ist ein hoher Grad der Vernetzung von Fluss und Aue unabdingbar<br />

für ein intaktes Ökosystem. Diese Session soll Beiträge zur limnologischen Grundlagenforschung<br />

in Auenhabitaten (Stoffflüsse, Fischökologie, Interstitial) und stärker anwendungsbezogene<br />

Beiträge (Auenschutz, Auenrenaturierung) umfassen.<br />

7. Ökologie großer Flüsse<br />

Initiator: Dr. Martin Pusch,<br />

Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin<br />

Der Kenntnisstand zu Hydrologie, Morphologie, Plankton, Zoobenthos und Mikrobiologie großer<br />

Flüsse hat sich in den vergangenen Jahren ebenso verbessert wie der Einblick in die<br />

Wechselwirkungen jeweils zwischen Pelagial, Benthal und Auen. Dadurch lassen sich nun<br />

einige interessante übergeordnete Muster des Funktionierens von Flussökosystemen erkennen.<br />

Diese Session soll somit Beiträge zur Grundlagen- und Vorsorgeforschung an großen<br />

Flüssen vereinen.<br />

8. Moore<br />

Initiator: Prof. Dr. Ellen Kiel, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg<br />

Die ökologische Forschung zu Mooren steht heute in vielen Fällen im Zusammenhang mit<br />

Fragen der Wiederbesiedlung und Entwicklung anthropogen beeinflusster oder abgetorfter<br />

Gebiete. Aspekte der Grundlagenforschung (z.B. trophische Beziehungen, Autökologie<br />

moorlebender Taxa, Methodenentwicklung) sollen aber ebenso Platz finden wie Aspekte der<br />

Umwelt- und Naturschutzforschung (Wirksamkeit von Renaturierungsmaßnahmen).<br />

Seite 9


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

9. Ökophysiologie der Primärproduzenten<br />

Initiatoren: Dr. Elly Spijkerman, Universität Potsdam<br />

PD Dr. Heike Zimmermann-Timm, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung<br />

Im Mittelpunkt dieser Session sollen Strategien von Phytoplanktern (einschl. Cyanobakterien)<br />

und Makrophyten zur physiologische Adaption an Stressfaktoren wie z.B. Mangel an<br />

Nährstoffen, Licht oder CO2 stehen. Hauptsächlich soll es um Stressoren gehen, die die Primärproduktion<br />

in Gewässern beeinflussen und um Methoden, diese zu bestimmen, zu trennen<br />

und zu quantifizieren.<br />

10. Ökophysiologie des Zooplanktons<br />

11. Fischökologie<br />

Initiator: PD Dr. Philipp Fischer, Universität Konstanz<br />

Der Themenbereich soll Beiträge um das Themengebiet Fischökologie und Fischereibiologie<br />

zusammenfassen. Hierunter fallen Forschungsprojekte sowohl aus der Grundlagenforschung<br />

(Autökologie, Verhaltensbiologie, Stoffwechselphysiologie) als auch aus der anwendungsorientierten<br />

Forschung (Naturschutz, Fischereimanagement).<br />

12. Allgemeine ökologische Konzepte<br />

Initiatoren: Dr. Guntram Weithoff, Prof. Dr. Alexander Wacker, PD Dr. Norbert Kamjunke,<br />

Universität Potsdam<br />

Dieser Themenblock soll Beiträge umfassen, bei denen nicht die Eigenschaften der konkret<br />

untersuchten Organismen (-gemeinschaft) oder ihrer Habitate, sondern die daraus ableitbaren<br />

Generalisierungen im Vordergrund stehen. Daher sollten die Beiträge stark konzeptbzw.<br />

hypothesengeprägt sein. Mögliche Themenfelder wären z.B. Konkurrenz, Diversität,<br />

Stoff- und Energietransfer etc.<br />

13. Auswirkungen von Klimavariabilität auf aquatische Ökosysteme<br />

Initiator: Dr. Annekatrin Wagner, TU Dresden<br />

Gegenstand dieses Themenschwerpunkts sind Freilanduntersuchungen und Mesokosmenexperimente<br />

zu den Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels auf limnische und marine<br />

Gewässerökosysteme. Von besonderem Interesse sind dabei klimabedingte Veränderungen<br />

der saisonalen Phänologie und ihre Rückkopplungseffekte auf die Struktur und Funktion<br />

des Nahrungsnetzes, den Reproduktionserfolg von Populationen, die Fitness der Organismen<br />

als auch deren physiologische und evolutive Anpassung.<br />

14. Chemische Kommunikation in aquatischen Nahrungsnetzen<br />

Initiator: Dr. Stephan Hülsmann, TU Dresden<br />

Dieser Themenblock soll Beiträge bündeln, in denen der Einfluss von chemischer Kommunikation<br />

auf Interaktionen in Nahrungsnetzen behandelt wird, unabhängig davon, welche Organismen(-gruppen)<br />

beteiligt sind. Willkommen sind Beiträge zu intra- und interspezifischer<br />

chemischer Kommunikation und deren Einfluss auf Physiologie und Verhalten der beteiligten<br />

Organismen sowie auf biotische Interaktionen.<br />

15. Biomanipulation<br />

Initiator: Prof. Dr. Jürgen Benndorf, TU Dresden<br />

Obwohl die top-down Steuerung aquatischer Nahrungsnetze seit mehr als vier Jahrzehnten<br />

weltweit studiert wird, fehlen immer noch hinreichend verlässliche Verallgemeinerungen,<br />

unter welchen Bedingungen und in welchen Gewässertypen diese Ökotechnologie erfolgreich<br />

eingesetzt werden kann. Vor allem Freilandexperimente in möglichst ganz unterschied-<br />

Seite 10


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

lichen Gewässern können entscheidend zur Überwindung dieses Mangels beitragen, weshalb<br />

die Vorstellung von Ergebnissen und Schlussfolgerungen aus solchen Experimenten<br />

Hauptgegenstand dieses Themenblocks sein soll.<br />

16. Gewässerzustandsbewertung<br />

17. Multiple Gewässerbelastungen<br />

Initiator: Dr. Mechthild Schmitt-Jansen, UFZ Leipzig<br />

Die meisten Gewässer sind heute durch mehrere Stressoren gestört, z.B. strukturelle und<br />

morphologische Veränderungen, chemische Belastung, die Invasion neuer Arten oder Übernutzung<br />

eines Gewässers. Diese können sequentiell oder zeitgleich auf ein Gewässer einwirken.<br />

Dennoch ist für eine sinnvolle Allokation limitierter finanzieller Mittel eine Identifikation<br />

des Schlüsselstressors zwingend. Erwünscht sind insbesondere Beiträge, die sich<br />

mit der Interaktion von verschiedenen Stressoren, der Auswirkung von akutem Stress in bereits<br />

vorbelasteten Gewässern oder mit Bewertungssystemen von multipel belasteten Gewässern<br />

beschäftigen.<br />

18. Gewässersanierung und -restaurierung<br />

Initiatoren: Dr. Armin Lorenz, Dipl.-Umweltwiss. Sonja Jähnig<br />

Uni Duisburg-Essen, FB Biologie und Geographie, Abteilung Hydrobiologie<br />

Sanierungs-, Restaurierungs- und Renaturierungsmaßnahmen sind so vielfältig wie Gewässer<br />

und ihre Probleme. In diesem Themenblock sind Beiträge erwünscht, die sich mit den<br />

Auswirkungen von Sanierungsmaßnahmen auf Morphologie, Lebensgemeinschaft, Stoffhaushalt<br />

und Prozesse auf verschiedenen zeitlichen und räumlichen Skalen befassen.<br />

19. Sozioökonomische Aspekte bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie<br />

Initiatoren: Dr. Stephan von Keitz,<br />

Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

PD Dr. Dietrich Borchardt, Universität Kassel<br />

Thema der Session sind die sozioökonomischen Aspekte bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie,<br />

insbesondere hinsichtlich der kosteneffizientesten Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen<br />

zur Erreichung ökologischer Zielzustände. Wichtige Einzelaspekte sind:<br />

die ökologische Wirksamkeit von Maßnahmen, Kosten, Kosten-Wirksamkeit, Verursacherprinzip<br />

(polluter-pays-principle), Methoden, Fallstudien, Entscheidungsunterstützung, Umsetzungsstrategien,<br />

Öffentlichkeitsbeteiligung und Akzeptanz.<br />

20. Prozessorientierte Modellierung in der Limnologie<br />

Initiatoren: Dipl.-Ing. Volker Kirchesch, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz<br />

Dr. Thomas Petzoldt, TU Dresden<br />

Erwartet werden Beiträge zur Modellierung von limnischen Systemen, insbesondere:<br />

(1) zu Einzelprozessen und elementaren Interaktionen (z.B. Photosynthese, Ökophysiologie,<br />

Ontogenese, Populationsdynamik), der Anwendung zur Hypothesenprüfung und als Bausteine<br />

für komplexe Modelle.<br />

(2) zu komplexen Modellen und Modellstudien, d.h. Beiträge zur Entwicklung, Weiterentwicklung<br />

sowie Anwendung von Modellen auf Gewässerökosysteme und auf Fragen der Wassergütebewirtschaftung.<br />

Seite 11


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

21. Hydrophysik in der Limnologie<br />

Initiator: Dr. Helmut Baumert, IAMARIS Hamburg<br />

Im Mittelpunkt der Session steht die Anwendung neuartiger hydrophysikalischer Messverfahren<br />

in der Limnologie, die Simulation hydrophysikalischer Prozesse und die Wechselwirkung<br />

zwischen physikalischen und biologischen Prozessen. Beispiele hierfür sind Transport-,<br />

Schwingungs- und Austauschvorgänge in Staugewässern, Gewässeroptik sowie Messung<br />

und Simulation von Schichtungsvorgängen.<br />

22. Tauchen in der Limnologie<br />

Initiatoren: Dr. Klaus van de Weyer, Lanaplan, Nettetal<br />

Dr. Ralf Köhler, Landesumweltamt Brandenburg<br />

Durch die Einführung und beginnende Umsetzung von Wasserrahmenrichtlinie und Natura<br />

2000 hat das Tauchen im Gewässerschutz eine herausragende Bedeutung erhalten. Nicht<br />

zuletzt deshalb wurde Ende 2004 der <strong>DGL</strong>-Arbeitskreis "Tauchen in der Limnologie" gegründet.<br />

In diesem Themenblock soll ein umfassender Überblick über das Tauchen in der<br />

Limnologie gegeben werden.<br />

23. Chancen für die Umweltüberwachung und -forschung mittels Fernerkundung<br />

Initiator: PD Dr. Martin Kerner, Universität Hamburg, Strategic Science Consult GmbH<br />

Die Möglichkeiten über die Fernerkundung räumlich und zeitlich hochaufgelöst Gewässergüteparameter<br />

zu bestimmen, haben sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Dennoch<br />

beschränkt sich ihr Einsatz in der Umweltüberwachung zur Zeit hauptsächlich auf<br />

küstennahe Gewässer mit dem Schwerpunkt Chlorophyllbestimmung. In der Session sollen<br />

Ansätze und Methoden vorgestellt werden, die aktuell einen erfolgversprechenden Einsatz<br />

der Fernerkundung in der Überwachung und Erforschung von Binnengewässern aufzeigen.<br />

24. Weitere Themen<br />

Unsere Tagungen sind prinzipiell immer offen für alle interessanten Beiträge. Sollten Sie<br />

Ihren geplanten Beitrag in keines der genannten Themengebiete einordnen können, vergeben<br />

Sie bitte beim Abstract aussagekräftige Stichwörter anstelle eines Themenblocks (s.u.).<br />

Werden genügend Vorschläge für andere Themen eingereicht, können weitere Themenblöcke<br />

eingerichtet werden.<br />

Call for Papers:<br />

Die Anmeldung eines Vortrags- bzw. Posterbeitrags muss mit beiliegendem Anmeldeformular<br />

bis spätestens 30. April <strong>2006</strong> erfolgen. Wir begrüßen ausdrücklich Beiträge ausländischer<br />

Kolleginnen und Kollegen in englischer Sprache. Die Haupt-Konferenzsprache ist<br />

jedoch Deutsch. Anmeldungen zur Tagungsteilnahme ohne eigenen Beitrag sind auch nach<br />

der Deadline noch möglich, allerdings mit einer erhöhten Tagungsgebühr. Bitte schicken Sie<br />

die Anmeldungen an:<br />

F&U confirm<br />

Permoserstraße 15<br />

04318 Leipzig<br />

Tel.: 0341/235-2264; Fax: 0341/235-2782; E-Mail: dgl@fu-confirm.de<br />

Für jeden Erstautor ist wie immer nur ein Tagungsbeitrag möglich.<br />

Für die Anmeldung von Vorträgen und Postern ist ein Abstract im maximalen Umfang einer<br />

DIN-A4-Seite (Schriftgröße 12) notwendig, das per E-Mail an F&U confirm übermittelt werden<br />

muss.<br />

Seite 12


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Bitte benennen Sie die Word-Datei (bevorzugt, ansonsten bitte im RTF-Format) nach<br />

folgendem Muster mit Namen und Datum:<br />

Name-VornameJJJJMMDD, also z.B. Fischermann-Fridolin<strong>2006</strong>0315.doc<br />

Die Gliederung der Abstracts soll die automatische alphabetische Einordnung ermöglichen,<br />

und muss daher einheitlich der folgenden Form genügen:<br />

1. Zeile: Titel des Beitrags<br />

2. Zeile: Nachname, Vorname des Autors, danach der Koautoren (inkl. Adressen und E-Mail)<br />

3. Zeile: Vortrag oder Poster<br />

4. Zeile: Themenblock (Nr.), wenn ohne Zuordnung Stichwort<br />

5. Zeile ff.: Text<br />

Bitte nehmen Sie keine Schrift- und Absatzformatierungen, Einrückungen usw. vor, da alle<br />

Texte in ein Standardformat gebracht werden und in direkter alphabetischer Reihenfolge<br />

Platz sparend im Abstract-Band gedruckt werden sollen.<br />

Arbeitskreise<br />

Zusätzlich zum offiziellen Programm können Workshops und Arbeitstreffen veranstaltet werden.<br />

Bitte melden Sie den Bedarf rechtzeitig bei F&U confirm an.<br />

Tagungsgebühren<br />

<strong>DGL</strong>/SIL-Mitglieder:<br />

Die Tagungsgebühr beträgt bei Zahlung bis zum 30. April <strong>2006</strong> 80 Euro, danach 90 Euro.<br />

Studenten, Rentner und Arbeitslose bezahlen bis zum 30. April <strong>2006</strong> einen ermäßigten<br />

Beitrag von 60 Euro, danach 65 Euro.<br />

Nicht-Mitglieder von <strong>DGL</strong>/SIL:<br />

Die Tagungsgebühr beträgt bei Zahlung bis zum 30. April <strong>2006</strong> 100 Euro, danach<br />

110 Euro. Studenten, Rentner und Arbeitslose bezahlen bis zum 30. April <strong>2006</strong> einen<br />

ermäßigten Beitrag von 70 Euro, danach 75 Euro.<br />

Begleitpersonen:<br />

Bei Zahlung bis zum 30. April <strong>2006</strong> beträgt die Tagungsgebühr 25 Euro, danach 30 Euro.<br />

Pro Person kann nur eine Begleitperson angemeldet werden. Personen, die einen Vortrag<br />

halten oder ein Poster präsentieren, dürfen nicht als Begleitperson gemeldet werden.<br />

Falls Kolleginnen und Kollegen aus Nachbarstaaten eine Reduzierung der Teilnehmerbeiträge<br />

benötigen, lassen Sie uns dies bitte wissen.<br />

Stornierungen:<br />

Tagungs- und Exkursionsgebühren können nur bei einer Stornierung vor dem 1. September<br />

<strong>2006</strong> abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 10 Euro rückerstattet werden.<br />

Gesellschaftsabend<br />

Am Mittwoch, dem 27. September <strong>2006</strong> wird der Gesellschaftsabend im Carolaschlösschen<br />

im Großen Garten stattfinden. Im Unkostenbeitrag ist das reichhaltige Buffet enthalten.<br />

Getränke sind extra zu zahlen.<br />

Der Unkostenbeitrag beträgt bei Überweisung bis zum 30. April <strong>2006</strong> regulär 18 Euro, danach<br />

20 Euro. Studenten bezahlen bis zum 30. April <strong>2006</strong> 14 Euro, danach 16 Euro.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Exkursionen<br />

Neben den Baudenkmälern und Kunstsammlungen der Innenstadt, dem vielfältigen Konzert-<br />

und Theaterangebot hat auch das Dresdener Umland viel zu bieten. Die folgenden Ganz-<br />

und Halbtagsexkursionen am 29.09.<strong>2006</strong> laden zum Erkunden ein. Bitte geben Sie im Anmeldeformular<br />

Ihre gewünschte Exkursion sowie zwei Alternativen an. Die Belegung der<br />

Exkursionen erfolgt entsprechend der Reihenfolge des Eingangs der Exkursionsgebühren<br />

auf dem Tagungskonto. Sofern die von Ihnen gewünschte Exkursion bereits ausgebucht ist<br />

bzw. wegen zu geringer Teilnehmerzahl ausfallen muss, buchen wir Sie auf Ihre zweite<br />

(dritte) Präferenz um.<br />

(A) Ganztagsexkursionen<br />

(1) Talsperren im Erzgebirge<br />

Wir fahren mit dem Bus durch das Östliche und Mittlere Erzgebirge zu den Talsperren Malter,<br />

Klingenberg, Lehnmühle, Rauschenbach und Saidenbach. Nach einem Kurzaufenthalt in<br />

der Ökologischen Station Neunzehnhain wandern wir ca. 2,5 km zur oligotrophen Oberen<br />

Talsperre Neunzehnhain. Auf der Rückfahrt nach Dresden passieren wir einige Kunstteiche<br />

der im Mittelalter errichteten Revierwasserlaufanstalt. Neben der Besichtigung verschiedener<br />

Talsperrenbauwerke stehen Erläuterungen zur Bedeutung der Stauseen für die Trinkwasserversorgung<br />

und den Hochwasserschutz auf dem Programm. Die sich daraus ergebenden<br />

Konflikte werden am Beispiel des Extremhochwassers im August 2002 dargestellt. Einflüsse<br />

von Struktur und Nutzung des Einzugsgebietes auf die Wasserbeschaffenheit werden veranschaulicht<br />

sowie seeexterne (Abwasserbeseitigung, land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung)<br />

und -interne (Ökotechnologien, z.B. Biomanipulation, Vorsperrenbewirtschaftung)<br />

Maßnahmen zu Verbesserung und Stabilisierung der Wassergüte im Kontext einer integralen,<br />

von der Quelle des Zuflusses bis zur Mündung des Stauseeablaufes in den unterliegenden<br />

Fluss reichenden Talsperrenbewirtschaftung besprochen. Anhand der Unterschiede zwischen<br />

natürlichen Seen und intensiv bewirtschafteten Talsperren sollen einige Schlussfolgerungen<br />

im Hinblick auf die Anwendung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie auf<br />

Staugewässer abgeleitet werden. Schließlich werden aktuelle Erkenntnisse über gegenwärtig<br />

zu beobachtende und in mittelfristiger Zukunft zu erwartende Folgen des Klimawandels<br />

auf die Talsperrenökosysteme und die Trinkwasserversorgung vorgestellt.<br />

Exkursionsleitung: Dr. Lothar Paul, TU Dresden, (Lothar.Paul@tu-dresden.de)<br />

Teilnehmerzahl: max. 30 Personen<br />

Zeitrahmen: 8:00-16:30 Uhr<br />

Hinweis: Witterungsgerechte Kleidung und festes Schuhwerk sind erforderlich.<br />

Die Teilnehmer erhalten einen Verpflegungsbeutel. In Neunzehnhain<br />

wird ein Imbiss gereicht.<br />

Kosten: 30 Euro pro Person<br />

(2) Lausitz<br />

Diese Exkursion führt zu folgenden vier Zielen:<br />

Biospärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ als zentraler Bereich des Naturraumes<br />

Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet, eine jahrhundertealte Kulturlandschaft und<br />

das größte Teichgebiet Deutschlands (über 1000 Teiche, davon ca. 340 im Biosphärenreservat).<br />

Die ungewöhnliche Vielfalt der unterschiedlichsten Landschaftselemente ermöglicht<br />

es einer Vielzahl von Pflanzen- und Tiergesellschaften, in einem relativ eng begrenzten<br />

Gebiet zu leben. Brutvogelarten sind z.B. Kranich, Wiedehopf, Große Rohrdommel, Seeadler,<br />

Heidelerche, Raubwürger, Rohrweihe, Weißstorch. Wir erhalten eine Einführung in<br />

das Gebiet und in die Konzepte und Projekte des Reservats.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Es folgt ein Ausblick in die entstehende Lausitzer Seenlandschaft im Norden des Oberlausitzer<br />

Teichgebietes, im Grenzbereich Sachsen-Brandenburg, eine künstliche Wasserlandschaft,<br />

die aus der Flutung ehemaliger Braunkohleabbaugebiete entsteht. Anschließend Besuch<br />

der Talsperre Bautzen (Flachland-Brauchwasserspeicher mit Zufluss durch die Spree)<br />

mit Informationen zum Langzeit-Biomanipulationsprojekt und zu Prozessstudien unter hypertrophen<br />

Bedingungen.<br />

Zum Abschluss besichtigen wir das 1000-jährige Bautzen: Zentrum der Oberlausitz, historische<br />

Altstadt, Alte Wasserkunst (technisches Museum, bis 1965 als Wasserpumpwerk in Betrieb),<br />

Stadtführung.<br />

Leitung: Dr. Stephan Hülsmann, TU Dresden<br />

(stephan.huelsmann@tu-dresden.de),<br />

NN. (Verwaltung des Biospärenreservats „Oberlausitzer Heide- und<br />

Teichlandschaft“)<br />

Teilnehmerzahl: max. 25 Personen<br />

Zeitrahmen: 8:00-19:00 Uhr<br />

Hinweis: Es besteht die Möglichkeit, ein Mittagessen auf eigene Kosten einzunehmen.<br />

Kosten: 30 Euro pro Person<br />

(3) Mitteldeutsche Bergbaulandschaft: "Entwicklung und Nachfolgenutzung von<br />

Tagebauseen im Südraum Leipzig"<br />

Die Exkursion stellt Tagebauseen in unterschiedlichen Phasen der Renaturierung vor. Beginn<br />

im Gebiet um Espenhain (Dienstsitz der LMBV-Länderbereich Westsachsen/Thüringen)<br />

mit den Tagebauseen Bockwitz (Neutralisierung voraussichtlich abgeschlossen) und/oder<br />

Hain (Neutralisierung vorgesehen), künftiger Zwenkauer See (mit fast 10 km² der größte<br />

geplante See im Süden Leipzigs, große Innenkippe, Versauerungsproblematik); Cospudener<br />

See (EXPO-Projekt).<br />

Es folgen Ortsbesichtigungen an den Tagebauseen Bockwitz und/oder Witznitz; Blick vom<br />

Aussichtspunkt an der B 186 auf den Zwenkauer See und Cospuden mit Aussichtspunkt Bistumshöhe<br />

und Nordstrand/Schleuse mit Informationen zum geplanten Gewässerverbund.<br />

Anschließend Mittagessen (auf eigene Kosten) in Leipzig im Restaurant "Panorama" in rund<br />

120 m Höhe, sowie Besuch der Aussichtsplattform und auf Wunsch kurze Führung durch die<br />

Leipziger Innenstadt.<br />

Leitung: Frau Dr. Carmienke, Referentin im Regierungspräsidium Leipzig,<br />

Umweltfachbereich, Referat Wasserwirtschaft<br />

(ingrid.carmienke@rpl.sachsen.de),<br />

Frau Dr. Guderitz vom Büro BGD (limnologische Begutachtung der betreffenden<br />

Tagebauseen),<br />

Dr. Michael Opitz (m_h_opitz@hotmail.com),<br />

Teilnehmerzahl: max. 40 Personen<br />

Zeitrahmen: 7:30-17:30 Uhr<br />

Kosten: 30 Euro pro Person<br />

(4) Elbe und Sächsische Schweiz<br />

"Sandsteinnadeln und bizarre Felsriffe mit skurrilen Kiefern, urwüchsige Buchenwälder und<br />

tiefeingeschnittene Wildbäche sind seit 1990 als Nationalpark geschützt. Gemeinsam mit<br />

einer geschützten Landschaft aus weiten Ebenheiten mit Wäldern, Wiesen und Feldern,<br />

majestätischen Tafelbergen, der sich windenden Elbe bildet er die Nationalparkregion Sächsische<br />

Schweiz." (Quelle: http://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/)<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Speziell am Beispiel des Wildbaches Kirnitzsch und seiner Randbereiche wollen wir der<br />

Frage nachgehen, ob oder wie sich Landnutzung und Tourismus mit Nationalparkzielen vereinbaren<br />

lassen. Darüber hinaus führt die Exkursion durch landschaftliche Höhepunkte der<br />

Hinteren Sächsischen Schweiz.<br />

Leitung: Jürgen Phoenix, Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz,<br />

(Juergen.Phoenix@nlpfoa.smul.sachsen.de) und<br />

Dr.Thomas Petzoldt, TU Dresden<br />

(Thomas.Petzoldt@tu-dresden.de).<br />

Teilnehmerzahl: max. 40 Personen<br />

Zeitrahmen: 8:15-19:00 Uhr<br />

Hinweis: Die Exkursion beinhaltet eine ca. sechsstündige Fußwanderung, Wanderschuhe,<br />

Exkursionskleidung und Marschverpflegung sind erforderlich.<br />

Die Teilnehmer erhalten einen Verpflegungsbeutel.<br />

Kosten: 25 Euro pro Person<br />

(5) Elbe zwischen Dresden und Meißen<br />

Entlang dieses Abschnitts der sächsische Oberelbe wird Sie diese Exkursion an ökologisch<br />

aber auch historisch interessante Stellen führen. Neben einer Stadtführung in Meißen soll es<br />

um die Besiedlung der Elbe und um ein paarweises Ökosystemexperiment in zwei kleinen<br />

linkselbischen Tälern gehen.<br />

Leitung: Dipl.-Biol. Carola Winkelmann, TU Dresden,<br />

(Carola.Winkelmann@tu-dresden.de)<br />

Teilnehmerzahl: max. 55 Personen<br />

Zeitrahmen: 9:00-16:00 Uhr<br />

Hinweis: Die Möglichkeit eines Mittagessens auf eigene Kosten besteht.<br />

Kosten: 25 Euro pro Person<br />

(6) Tauchexkursion „Gebaute Gewässer – ökologische Potentiale künstlicher<br />

Gewässer“<br />

Sachsen ist arm an natürlichen stehenden Gewässern. Durch den Jahrhunderte lang betriebenen<br />

Bergbau (Steinbruch, Erz- und in neuerer Zeit auch Uran- und Braunkohlebergbau)<br />

haben künstlich angelegte Gewässer in Sachsen eine lange Tradition. Neben den Wasserspeichern<br />

für die „Wasserkünste“, die häufig auch zur Fischzucht mitgenutzt wurden, den<br />

Himmelsteichen in der Teichlausitz sind etliche Talsperren zur Brauch- und Trinkwasserversorgung,<br />

Flachwasserspeicher (Brauchwasser, Energiegewinnung) sowie Kanäle angelegt<br />

worden und vor allem Steinbrüche und Tagebaurestlöcher stellen heute nach ihrer Flutung<br />

den größten Anteil künstlicher Gewässer dar. Die Exkursion versucht, einen Einblick in das<br />

ökologische Potential der Gewässer zu geben, aber auch die mit den Gewässern und Nutzungsansprüchen<br />

verbundenen Schwierigkeiten darzustellen. Da wir diese Erfahrungen vor<br />

allem unter Wasser spüren wollen, richtet sich diese Exkursion ausschließlich an erfahrene<br />

Taucher (mindestens 50 Tauchgänge, die nachzuweisen sind) mit eigener Ausrüstung (ggf.<br />

können Leihausrüstungen vermittelt werden).<br />

Exkursionsverlauf:<br />

Donnerstag, 28. Sep. im Anschluss an die letzte Vortragssession:<br />

Tauchgang in der Kiesgrube Leuben in Dresden<br />

Die Kiesgrube in der Elbaue wird von der Tauchschule „Tauchcenter Dresden“<br />

(http://www.tauchcenter-dresden.de/) als Ausbildungsgewässer genutzt und dient als Experimentalgewässer<br />

für eine ökotechnologische Gewässersanierung durch Vergrößerung der<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

inneren Oberfläche als zusätzlicher Besiedlungsraum für benthische Filtrierer. Entstanden<br />

sind künstliche Riffe. Die textilen Aufwuchsträger ragen ähnlich Kelpwäldern eindrucksvoll in<br />

den Wasserkörper und bieten vor allem Dreissena polymorpha, Moostierchen und Fischen<br />

(Aalen!) einen reich strukturierten Lebensraum. Die Sichttiefe und –weite in Leuben liegt üblicherweise<br />

bei 3-5 m, die mittlere Tiefe bei 10 m, die maximale Tiefe bei 14 m, unterhalb der<br />

Sprungschicht wird es sehr kalt (Grundwassereinfluss) und schnell dunkel (Lampen!!!).<br />

Anschließend Fahrt nach Nauenhof/Ammelshain (an der A14 Richtung Leipzig, Fahrzeit ca.<br />

1 h) dort voraussichtlich Übernachten im TANA (Fortbildungszentrum, Tauchbasis mit Kompressor<br />

und Trockenraum vom Landestauchsportbund) oder in Hotels in Nauenhof.<br />

Nachttauchgang im großen Ammelsheiner Steinbruch (http://www.dive-links.com/de/<br />

showtplatz.php?id=1126) direkt am TANA (http://www.tauchsport-sachsen.de). Der Steinbruch<br />

ist waldumstanden und weist einen (für Steinbrüche eher unüblichen) ausgeprägten<br />

Flachwasserbereich auf. Durch seine terrassierte Anlage (Fahrstraßen) sind weite Teile der<br />

gemäßigten Tiefenzone reich (wenn auch artenarm) mit Makrophyten bestanden. Neben<br />

Hecht, Barsch und Plötze können in dem Gewässer auch Süßwassermedusen<br />

(Craspedacusta sowerbyi) beobachtet werden. Die Maximaltiefe beträgt 29 m. Steile Wände.<br />

Unterhalb 20 m sehr kalt! Im Oktober meist grandiose Sichtweiten.<br />

Anschließend Abendessen und/oder Sauna (im Haus/Hotel).<br />

Freitag 29. Sep.<br />

Morgens Flaschenfüllen in Ammelshain und Fahrt nach Leipzig<br />

Tauchgang im Kulkwitzsee (südl. v. Leipzig)<br />

Der Kulkwitzsee, ein ca. 30 Jahre alter Tagebausee, hat bei Lausen und bei Göhrenz mindestens<br />

zwei attraktive Einstiege. Göhrenz ist "naturkundlicher", pflanzenreicher, aber auch<br />

vor Lausen sieht man gelegentlich große Fischschwärme. Neben ausgedehnten Chara-<br />

Wiesen (mit extrem großen Karpfen!) sind Hechte, große(!) Welse und andere Fische an der<br />

Tagesordnung. Der Kulkwitzsee bietet sehr gute Sichtweiten und eine interessante Morphometrie<br />

mit ausgedehntem Flachwasserrücken (ca. 10 m) und Tiefstellen die durchaus an die<br />

34 m heranreichen (http://tauchverein.lutzdroessler.de).<br />

Hier sind sicher auch 2 Tauchgänge möglich/interessant.<br />

Abendessensmöglichkeiten bieten die Pfeffermühle (Leipziger Kabarett), die Leipziger<br />

Moritzbastei (riesige Studentenkeller-Anlage) oder aber unsere Unterkunft im TANA oder<br />

Nauenhof.<br />

Samstag 30. Sep.<br />

Tauchgang im Cospudener See (Südrand Leipzig-Markkleeberg), durchaus interessant als<br />

Bergbaufolgelandschaft, bietet jedoch (noch?) vergleichsweise wenig Natur im Wasser. Am<br />

Nachmittag bietet sich ein Besuch am Elster-Saale-Kanal (http://www.tauchsportservice.de/<br />

sichtweiten/tauchen_spotinfo.php?id=66) bei Günthersdorf (im Westen von Leipzig) an. Der<br />

Kanal ist äußerst pflanzenreich und wahrscheinlich genügt hier schon Schnorcheln. Maximale<br />

Tiefe 4 m, 25 m breit. Rückfahrt zum TANA/Nauenhof.<br />

Sonntag 1. Okt.<br />

Rückfahrt nach dem Frühstück oder für die Ortsansässigen/Urlauber/Interessierten ein<br />

(Tag-)Tauchgang im Großen Ammelsheiner Steinbruch. Weiterhin empfehlenswert wäre in<br />

der näheren Umgebung ein Tauchbesuch des Hasenbruchs oder vom Wildschütz<br />

(www.tsbuder.de) mit 74 m eine Herausforderung – aber auch mit Unterwasserhotel!.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Wer noch Lust hat, seinen Aufenthalt in Sachsen zu verlängern, dem sei ein Besuch der<br />

Lausitz empfohlen. Hier ist besonders der Steinbruch Horka (http://www.aquapur.de/<br />

home/inhalt.html) mit glasklarem Wasser und vielen Perciden (jedoch sonst außer Steinen<br />

nichts!) neben weiteren interessanten Tauchplätzen (www.tauchschule-dresden.de,<br />

www.tauchschule-kamenz.de) zu empfehlen.<br />

Für ortskundige Begleitung und einen Diavortrag über heimische Seen habe ich Falk<br />

Wieland, Forschungstaucher und Techniker am Institut für Hydrobiologie, TU-Dresden, Autor<br />

diverser Tauchbücher und vor allem als Unterwasserfotograf (z.B. der Zeitschrift “Tauchen“)<br />

vielen bekannt, angefragt. Ich werde die Technik so organisieren, dass auch weitere interessante<br />

Referate gehalten werden können.<br />

Weitere Infos und Tauchplatzbeschreibungen unter:<br />

http://www.dive-links.com/de/show.php?kat=Tauchplaetze&land=Deutschland&region=Sachsen<br />

http://www.tauchsportservice.de/sichtweiten/tauchen-sachsen.php<br />

http://www.riesadiver1.de/Fotoalbum/meine_Tauchgebiete/meine_tauchgebiete.html<br />

http://www.tauchen.niegel.de/extras/tauchplaetzedeutschland.doc<br />

Leitung: Jens Mählmann<br />

Teilnehmerzahl: 15 Personen (bitte rechtzeitig anmelden)<br />

Zeitrahmen: Donnerstag bis Sonntag: 28.9. – 1.10.<strong>2006</strong><br />

Kosten: Keine Beiträge für Exkursionsvorbereitung; jeder Teilnehmer trägt<br />

seine im Verlaufe der Exkursion für Übernachtung, Essen, Luft etc.<br />

entstehenden Kosten vor Ort selbst.<br />

Hinweis: Teilnahme nur für Personen mit mindestens 50 Tauchgängen Erfahrung;<br />

die Veranstalter weisen ausdrücklich darauf hin, dass jeder<br />

selbst für seine Sicherheit verantwortlich ist und lehnen jede Haftung<br />

im Falle von Unfällen oder anderen Schadereignissen ab.<br />

Jens Mählmann (für den AK „Tauchen in der Limnologie“)<br />

(B) Halbtagsexkursionen<br />

(7) Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide<br />

Etwa 30 km nördlich von Dresden gelegen ist dieses NSG mit knapp 7.000 ha eines der<br />

größten Schutzgebiete Deutschlands. Wegen der Munitionsbelastung des ehemaligen Truppenübungsplatzes<br />

findet die Exkursion mit einem geländegängigen Kleinbus statt. Vollkommen<br />

naturbelassene Sandbäche, Biberburgen, Binnendünen, unterschiedliche Wald-Wiederbesiedlungsstadien,<br />

riesige Heideflächen, Silbergrasfluren und Feuchtgebiete charakterisieren<br />

das Gebiet. Fahrt vom Bahnhof Dresden Neustadt bis Königsbrück und zurück mit der<br />

S-Bahn.<br />

Leitung: Prof. Dr. Jürgen Benndorf, TU Dresden<br />

(Juergen.Benndorf@tu-dresden.de)<br />

Teilnehmerzahl: max. 20 Personen<br />

Zeitrahmen: 9:00-14:00 Uhr<br />

Kosten: 15 Euro pro Person<br />

(8) Kläranlage Kaditz<br />

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden erhebliche Mittel in die bereits 1910 errichtete<br />

Dresdner Kläranlage mit ihren denkmalgeschützten Erlwein-Bauten investiert. Die Exkursion<br />

führt uns in die nun völlig erneuerte moderne Kläranlage und folgt dem Weg des<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Abwassers über die unterschiedlichen mechanischen, chemischen und biologischen Reinigungsstufen.<br />

Darüber hinaus bietet die Exkursion Einblicke in die Versuchsanlage und die Forschungsprojekte<br />

des Institutes für Siedlungswasserwirtschaft der TU Dresden.<br />

Leitung: Prof. P. Krebs, TU Dresden (pkrebs@rcs.urz.tu-dresden.de),<br />

sowie Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Stadtentwässerung Dresden<br />

(stadtentwaesserung-dd.de)<br />

Rückfragen an Dr. Thomas Petzoldt (Thomas.Petzoldt@tu-dresden.de)<br />

Teilnehmerzahl: 20-40 Personen<br />

Zeitrahmen: 10:00-12:30 Uhr<br />

Hinweis: Falls gewünscht: Ausklang in einem Biergarten in der Nähe im Anschluss<br />

an die Exkursion. Dies bietet auch eine schöne kleine Fußwanderung<br />

vorbei an einem historisch sanierten Dorfkern mit Blick auf die<br />

Elbwiesen.<br />

Kosten: keine<br />

Tagungskonto:<br />

Kontoinhaber: Jürgen Benndorf<br />

Bank: Ostsächsische Sparkasse Dresden<br />

Konto-Nr. 4200384251<br />

BLZ: 850 503 00<br />

Verwendungszweck: <strong>DGL</strong> <strong>2006</strong> + Ihr Name<br />

Um die Überweisungen zuordnen zu können, ist es unbedingt notwendig, dass Sie unter<br />

„Verwendungszweck“ auch Ihren Namen angeben.<br />

Weitere Informationen<br />

Das Programm der Tagung sowie Informationen zur Anreise und zum Kulturprogramm (Get<br />

Together, Gesellschaftsabend etc.) finden Sie im Tagungsführer, der im Juli <strong>2006</strong> an alle angemeldeten<br />

Teilnehmer verschickt wird.<br />

Übernachtung/Anreise<br />

Wir empfehlen Ihnen, die Buchungen so früh wie möglich durchzuführen, da Dresden erfahrungsgemäß<br />

im September stark frequentiert ist und bestimmte Hotels schon ausgebucht<br />

sind. Deshalb enthält das Mitteilungsheft bereits jetzt eine Liste der Quartiere mit den Preisen<br />

für Einzel- und Doppelzimmer.<br />

Bitte beachten Sie auch die Angaben über den jeweiligen "Kontingentschluss", das ist das<br />

Datum, bis zu dem das Hotel das Zimmerkontingent zum angegebenen Preis für die <strong>DGL</strong><br />

bereitstellt. Nach diesem Termin erlischt das Kontingent, d.h. selbst wenn das Hotel noch<br />

freie Zimmer hat, hat man kein Anrecht mehr auf den Kontingentpreis.<br />

Informationen über den Dresdner Nahverkehr finden Sie unter http://www.dvbag.de/.<br />

Wir freuen uns darauf, Sie im September in Dresden begrüßen zu dürfen!<br />

Prof. Dr. Jürgen Benndorf, Dipl.-Ing. Angela Benndorf, Dr. Stephan Hülsmann,<br />

Dr. Thomas Petzoldt, Dipl.-Biol. Carola Winkelmann, Dr. Reglindis Zehrer<br />

Institut für Hydrobiologie der TU Dresden, AG Limnologie<br />

Seite 19


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Runde Geburtstage<br />

älter 80 Jahre<br />

75 Jahre am:<br />

70 Jahre am:<br />

65 Jahre am:<br />

60 Jahre am:<br />

Seite 20<br />

Wir gratulieren allen Jubilaren herzlich!<br />

GEBDATUM TITEL VORNAME NACHNAME<br />

19. Juli 1912 Dr. rer. nat. Walter Koste<br />

9. Oktober 1922 Prof. Dr. Kurt Lillelund<br />

1. April 1923 Prof. Dr. Jürgen Overbeck<br />

27. April 1925 Prof. Dr. Rolf Geisler<br />

12. November 1931 Prof. Dr. Dietrich Neumann<br />

13. Februar 1936 Prof. Dr. Wolfgang Dohle<br />

20. Mai 1936 Prof. Dr. Wolfgang Tobias<br />

2. Juni 1936 Prof. Dr. Ulrich Schiewer<br />

1. Juli 1936 Dr. Rainer Bretthauer<br />

1. September 1936 Prof. Dr. Günther Friedrich<br />

10. Februar 1941 Prof. Dr. Helmut Schuhmacher<br />

12. April 1941 Prof. Dr. Ragnar Kinzelbach<br />

8. Juli 1941 Prof. Dr. Manfred Noll<br />

15. Juli 1941 Dipl.-Ing. Siegfried Kolb<br />

20. September 1941 Prof.Dr. Winfried Lampert<br />

12. Oktober 1941 Prof.Dr. Jürgen Benndorf<br />

1. November 1941 Prof. Dr. Peter Zwick<br />

8. März 1946 Dr. Wolf-Rüdiger Bias<br />

19. März 1946 Dr. Gerd-Oltmann Brandorff<br />

25. April 1946 Dr. Karl-Heinz Christmann<br />

28. Mai 1946 Dr. Johannes Bauer<br />

29. Mai 1946 Dr. Petr Obrdlik<br />

29. Mai 1946 Dr. Gerhard Burkl<br />

9. Juni 1946 Dipl.-Biol Detlev Gaumert<br />

9. Juli 1946 Prof. Dr. Norbert Walz<br />

12. August 1946 Dr. Ralf Meisterfeld<br />

15. August 1946 Prof. Dr. Wolfhard Symader<br />

8. September 1946 Prof. Dr. Bernhard Surholt<br />

28. September 1946 Dr.agr. Peter Wondrak<br />

12. Oktober 1946 Dr. Ulrich Buitkamp<br />

30. November 1946 Dipl.-Biol Wolfgang Müller<br />

20. Dezember 1946 Dr. Bodo Müller<br />

Damit kein Mitglied bei den Geburtstagsgrüßen übersehen wird, geben Sie Ihre Geburtsdaten<br />

per Email an die Geschäftsstelle weiter, falls Ihre Geburtsdaten dort noch nicht vorliegen:<br />

Geschaeftsstelle@dgl-ev.de


Ergebnisse <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis 2005 in Karlsruhe<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Zum sechsten Mal fand im Rahmen der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung in Karlsruhe die Verleihung des<br />

Nachwuchspreises statt. Die Nachwuchspreis-Kommission (Prof. Dr. H. Brendelberger, Prof.<br />

Dr. E. I. Meyer, Prof. Dr. B. Nixdorf, Dr. R. Köhler) hatte im Vorfeld die eingegangenen Vorschläge<br />

und Bewerbungen im Umlaufverfahren geprüft. Aufgrund der inhaltlichen Qualität<br />

nachfolgender, der Kommission vorgelegter Veröffentlichungen wurden die jeweiligen Erstautoren<br />

– Frau Gerloff-Elias, Herr Becks und Herr Geist – zum Vortrag nach Karlsruhe eingeladen:<br />

Becks, L., Hilker, F.M., Malchow, H., Jürgens, K. & Arndt, H. (2005):<br />

Experimental demonstration of chaos in a microbial food web. – Nature 435: 1226-1229.<br />

Geist, J. & Kuehn, R. (2005):<br />

Genetic diversity and differentiation of Central European freshwater pearl mussel (Margaritifera<br />

margaritifera L.) populations: implications for conservation and management. –<br />

Molecular Ecology 14: 425-439.<br />

Gerloff-Elias, A., Spijikermann, E. & Pröschold, T. (in press):<br />

Effect of external pH on the growth, photosynthesis and photosynthetic electron transport of<br />

Chlamydomonas acidophila Negoro, isolated from an extremely acidic lake (pH 2.6.) – Plant,<br />

Cell & Environment.<br />

Den Anfang des Vortragsblocks der Nachwuchspreisträger machte eine der letztjährigen<br />

Preisträgerinnen, Frau Dr. Nanna Buesing (EAWAG), die außer Konkurrenz ihren im Vorjahr<br />

ausgefallenen Vortrag “Microbial production and community structure in littoral microhabitats”<br />

nachholte. Es folgten die drei Preisträger des Jahres 2005, die auf der traditionell sehr gut<br />

besuchten Veranstaltung souverän ihre Vorträge präsentierten. Auch diesmal zeigte sich die<br />

ganze Spannbreite der wissenschaftlichen Aktivitäten unserer Nachwuchsforscher. Die<br />

Auszählung der insgesamt 112 gültigen Stimmzettel ergab schließlich folgende Reihung:<br />

1. Preis: Dr. Jürgen Geist, TU München, für den Vortrag „Molekulargenetik und Ökologie<br />

der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera L.) “. Preishöhe: 1000 €<br />

2. Preis: Antje Gerloff-Elias, Universität Potsdam, für den Vortrag „Anpassung von Chlamydomonas<br />

acidophila an niedrige pH-Werte und Schwachlichtbedingungen in extrem sauren<br />

Tagebaurestseen der Lausitz “. Preishöhe: 750 €<br />

3. Preis: Lutz Becks, Universität zu Köln, für den Vortrag „Chaos in mikrobiellen Nahrungsnetzen<br />

– Demonstration chaotischen Verhaltens eines zwei-Beute-ein-Räuber Systems im<br />

Chemostaten“. Preishöhe: 500 €<br />

Alle Nachwuchspreisträger erhielten außer dem Preisgeld eine Urkunde.<br />

E.I. Meyer<br />

Seite 21


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Bewerbungen für den <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis <strong>2006</strong> in<br />

Dresden<br />

Achtung:<br />

Ab <strong>2006</strong> übernimmt Prof. Dr. Hartmut Arndt die Ausrichtung des <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreises.<br />

Autorinnen und Autoren (bis 35 Jahre), die Teile ihrer Diplomarbeit bzw. Doktorarbeit oder<br />

eine andere herausragende Arbeit in einer internationalen Fachzeitschrift mit Peer-review-<br />

System publiziert (angenommen zum Druck oder bereits veröffentlicht) haben, können von<br />

ihren akademischen Betreuern vorgeschlagen werden oder sich selbst für den <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreis<br />

bewerben. Die Bewerbung soll sich auf eine bestimmte Veröffentlichung beziehen,<br />

die dem Bewerbungsschreiben zusammen mit einem Lebenslauf und der – soweit vorhanden<br />

– Liste weiterer Publikationen beigefügt werden soll. Richten Sie die Bewerbung bitte<br />

bis zum 30. April <strong>2006</strong> (bevorzugt in digitaler Form im PDF-Format) an den verantwortlichen<br />

Organisator des <strong>DGL</strong>-Nachwuchspreises, Herrn Prof. Dr. Hartmut Arndt (Universität zu Köln,<br />

Zoologisches Institut, Allgemeine Ökologie und Limnologie, Weyertal 119, 50931 Köln;<br />

e-mail: Hartmut.Arndt@uni-koeln.de). Bis zu drei Kanndidatinnen/Kandidaten werden von<br />

einer Kommission ausgewählt und vom Präsidium der <strong>DGL</strong> zu einem Plenarvortrag im<br />

Rahmen der diesjährigen Jahrestagung nach Dresden eingeladen.<br />

Hartmut Arndt<br />

Ergebnisse Posterwettbewerb 2005 in Karlsruhe<br />

Anzahl d. Bewerbungen: 25<br />

Anzahl d. abgegebenen Stimmen: 98<br />

Platz Autoren/Poster Institution Stimmen<br />

1 Simon, K., Kaschek, N., Meyer, E. I.:<br />

Molluskenzönosen in sandgeprägten<br />

Tieflandbächen. Ein Vergleich zwischen<br />

naturnahen und anthropogen überformten<br />

Gewässerabschnitten.<br />

2 Tödtmann, C., Pöpperl, R., Meyer, E. I.:<br />

Können Zusammenhänge zwischen Makrozoobenthos<br />

und Gewässerstrukturgüte für eine<br />

Defizitanalyse genutzt werden?<br />

3 Hesselschwerdt, J., Wantzen, K., Worischka, S.:<br />

Elektrische Exclosure-Technik zum Ausschluss<br />

litoraler Organismen ohne hydraulische<br />

Nebeneffekte<br />

Seite 22<br />

Westfälische<br />

Wilhelms Universität<br />

Münster, Institut für<br />

Evolution und<br />

Ökologie der Tiere,<br />

Abteilung für<br />

Limnologie<br />

Westfälische<br />

Wilhelms Universität<br />

Münster, Institut für<br />

Evolution und<br />

Ökologie der Tiere,<br />

Abteilung für<br />

Limnologie<br />

Universität Konstanz,<br />

Limnologisches<br />

Institut<br />

Technische<br />

Universität Dresden,<br />

Institut für<br />

Hydrobiologie<br />

27<br />

23<br />

22


4 Sellig, M., Pöpperl, R., Meyer, E. I.:<br />

Charakteristika der Makrozoobenthos-<br />

Gemeinschaften sandgeprägter Tieflandbäche.<br />

5 Pabst, S., Wantzen, K. M., Scheifhacken, N.:<br />

Einfluss des Wellenschlages und blattassoziierter<br />

aquatischer Wirbelloser auf<br />

Dekompositionsprozesse im Bodensee.<br />

6 Wacker, N., Fischer, P.:<br />

Weshalb verlassen die juvenilen Quappen<br />

das Litoral?<br />

Peter Kasprzak<br />

Posterwettbewerb <strong>2006</strong><br />

Westfälische<br />

Wilhelms Universität<br />

Münster, Institut für<br />

Evolution und<br />

Ökologie der Tiere,<br />

Abteilung für<br />

Limnologie<br />

Universität Konstanz,<br />

Limnologisches<br />

Institut<br />

Universität Konstanz,<br />

Limnologisches<br />

Institut<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Auch in Dresden wird in bewährter Manier unser Posterwettbewerb durchgeführt werden.<br />

Näheres wie immer in den <strong>Mitteilungen</strong> II bzw. im Tagungsführer.<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung der <strong>DGL</strong> 2005<br />

Termin: Dienstag, den 27.09.2005<br />

Uhrzeit: 18.15 – 20.00 Uhr<br />

Ort: Aula der Pädagogischen Hochschule<br />

Karlsruhe<br />

TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

Die Präsidentin der <strong>DGL</strong>, Frau Professorin Dr. Brigitte Nixdorf, begrüßte die erschienenen<br />

Mitglieder im Namen des Präsidiums.<br />

Anwesend waren 81 Mitglieder. Entsprechend unserer Satzung müssten für die Beschlussfähigkeit<br />

der Mitgliederversammlung aber 20 % der gesamten Mitgliedschaft von über 1000<br />

Mitgliedern anwesend sein. Damit war die Mitgliederversammlung nicht beschlussfähig:<br />

Die Entlastung des Präsidiums muss also schriftlich erfolgen, was zur Einsparung von Portokosten<br />

mit dem Versand der Tagungsbände geschehen wird.<br />

TOP 2: Protokoll der letzten Mitgliederversammlung und Festlegung der<br />

Tagesordnung<br />

Es gab keine Einwände gegen das Protokoll der Mitgliederversammlung von Köln. Der vom<br />

Präsidium vorgelegten Tagesordnung wurde nicht widersprochen.<br />

21<br />

20<br />

20<br />

Seite 23


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

TOP 3: Bericht des Präsidiums<br />

Zusätzliche Sitzung des Präsidiums in Essen<br />

Wegen zahlreicher anstehender Fragen war am 31.5.2005 in Essen eine zusätzliche Präsidiumssitzung<br />

notwendig geworden. Die Sitzung konnte so vorbereitet werden, dass keinerlei<br />

Reisekosten für die <strong>DGL</strong> anfielen.<br />

Erfahrungen mit der Umstellung der Tagungsbände und <strong>Mitteilungen</strong> als CD<br />

Wir konnten dem Wunsch eines jeden Mitglieds nach CD oder Druckversion entsprechen.<br />

Allerdings müssen wir dabei bleiben, dass man das jeweilig andere Produkt selbst zahlen<br />

muss, falls Bedarf dafür besteht.<br />

Die Tagungsbände kosten den jeweils offiziellen Preis und die CD ca. 10 Euro.<br />

Es gab eine Reihe von Meinungsäußerungen zur Umstellung. In der Tendenz sind die Mitglieder<br />

mit den Ergebnissen der Umstellung sehr zufrieden.<br />

Zukunft der Tagungsbände<br />

Das Präsidium steht weiterhin hinter dem Konzept der Tagungsbände.<br />

Die Herausgabe der Tagungsbände und deren kostenfreie Zusendung an alle Mitglieder der<br />

<strong>DGL</strong> (sei als in der Druckversion oder als CD) gehört zu den essentiellen Aufgaben der <strong>DGL</strong>,<br />

denn nur auf diese Weise kann sie der satzungsgemäßen Verpflichtung der Förderung der<br />

Limnologie in Forschung, Lehre und Praxis in Deutschland voll gerecht werden. Dies erfordert<br />

allerdings die Mitwirkung der Mitglieder der <strong>DGL</strong>, indem sie nicht nur Vorträge und Poster<br />

bei den Jahrestagungen halten, sondern anschließend auch die Beiträge in schriftlicher<br />

Form zur Verfügung stellen, andernfalls geht das Gesagte schlichtweg verloren. Die Erfassungsquote<br />

für die Tagungsbände ist in den letzten Jahren erheblich zurück gegangen. Die<br />

Beiträge sind als „Erweiterte Zusammenfassungen“ zu verstehen und sollen bewusst nicht<br />

Fachveröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften ersetzen oder behindern.<br />

Das Präsidium bittet daher zumindest alle Mitglieder der <strong>DGL</strong> eindringlich, die kleine Mühe<br />

nicht zu scheuen, der <strong>DGL</strong> die Manuskripte in den vorgegebenen Maßgaben (max. 5 Seiten,<br />

auch kürzere Beiträge sind möglich) für die Tagungsbände zur Verfügung zu stellen.<br />

Scannen und Brennen aller bisherigen Tagungsbände auf DVD<br />

Das Präsidium wird Angebote einholen, was das Scannen aller alten Tagungsbände kosten<br />

würde.<br />

Ziel ist es, eine DVD mit allen Tagungsbänden der <strong>DGL</strong> seit 1994 als pdf oder html zu erhalten.<br />

Workshop in Schneverdingen: „Neue Impulse für die limnische Taxonomie durch die<br />

EU-Wasserrahmenrichtlinie“ am 3. und 4.5.2005<br />

Die Veranstaltung wurde allgemein als notwendig und sehr erfolgreich von den 55 Teilnehmern<br />

bewertet. Dies ging auch aus den an die NNA abgegebenen ausgewerteten Fragebögen<br />

zur Veranstaltung hervor. Die Beiträge der Teilnehmer wurden auf einer CD auf Anfrage<br />

und gegen Kostenerstattung zur Verfügung gestellt.<br />

Seite 24


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Ergebnisse des Workshops:<br />

- Die Teilnehmer/innen stellten sich hinter die Aktivitäten des <strong>DGL</strong> „AK Qualitätssicherung“,<br />

die u.a. darauf abzielen, Mindestanforderungen für die Bestimmung von Organismen<br />

zu fordern<br />

- Eine Liste von Anbietern von Bestimmungskursen, die im Rahmen des <strong>DGL</strong>-Schulungskonzepts<br />

gehalten werden sollen<br />

- Eine Liste von Interessenten/innen für die Mitarbeit an dem geplanten <strong>DGL</strong>-Schulungskonzept<br />

Beide Listen wurden Herrn Friedrich zur Verfügung gestellt, der die Listen zu gegebener Zeit<br />

für die Weiterentwicklung unseres „Schulungs- und Fortbildungskonzepts“ einsetzen wird.<br />

Die Teilnehmer gaben Herrn Köhler als Leiter (gemeinsam mit Dr. Johann Schreiner/Leiter<br />

der NNA) des Workshops die Empfehlung mit, im <strong>DGL</strong>-Präsidium zu prüfen, ob die <strong>DGL</strong><br />

nicht als Projektträger für die Beantragung von Förder- bzw. Forschungsmitteln auftreten<br />

könnte.<br />

Im Fortgang zur Präsidiumssitzung von Essen bzw. obiger Veranstaltung stellte das Präsidium<br />

zu dieser Bitte fest: Wir selbst können keine Anträge stellen. Die <strong>DGL</strong> wirkt allenfalls<br />

projektbegleitend. Letzteres kann am ehesten von den Arbeitskreisen geleistet werden.<br />

Herr Friedrich und Herr Hamm übernahmen den Auftrag, einen Text für die <strong>Mitteilungen</strong><br />

I_<strong>2006</strong> abzufassen, in welchem Rahmen Kooperationen und fachliche Projektbegleitungen<br />

durch die <strong>DGL</strong> möglich sein sollen (siehe Seite 46: Der Rahmen für Kooperationen und fachliche<br />

Projektbegleitungen durch die <strong>DGL</strong>).<br />

Dr. Johann Schreiner, der Leiter der NNA, bot der <strong>DGL</strong> an, auch weiterhin in Schneverdingen<br />

entsprechende <strong>DGL</strong>-Veranstaltungen durchzuführen.<br />

<strong>DGL</strong> Fortbildungskonzept<br />

Peter Haase und Günther Friedrich, unter Mitarbeit von Erik Mauch, haben ein <strong>DGL</strong>-Fortbildungskonzept<br />

vorgelegt.<br />

Das Präsidium begrüßt das Konzept. Wir werden Details in den kommenden <strong>Mitteilungen</strong><br />

präsentieren.<br />

Ulrich Brauckmann, Günter Friedrich, Eckhard Coring und Peter Haase werden zunächst die<br />

Entwicklung und die zentrale Koordination zur Weiterentwicklung des Fortbildungskonzepts<br />

übernehmen (Federführend will in der Startphase Günther Friedrich sein). Wer langfristig die<br />

Koordination übernimmt, ist noch zu klären).<br />

Die Koordination will erst einmal Zeitfenster sammeln, wann und vom wem Kurse angeboten<br />

werden können. Zudem soll auch gesammelt werden, wo die Kurse stattfinden können.<br />

Bestimmungskurse in Bad Bevensen (Antrag Herr Mauch)<br />

Herr Mauch hat einen umfangreichen Antrag zur Fortführung der Kurse in Bad Bevensen gestellt.<br />

So sollen 10 Stereomikroskope und fünf Mikroskope angeschafft werden. Es sind auf<br />

der Präsidiumssitzung eine Reihe von Fragen nicht hinreichend zu klären gewesen. Nach<br />

der Klärung soll die zentrale Koordination des Fortbildungskonzepts ein Votum zum Antrag<br />

abgeben.<br />

Internationale Freshwater Aktivitäten in Europa (SEFS/EFFS)<br />

Auf dem letzten „Symposium of European Freshwater Societies“ in Krakau einigte man sich<br />

auf einen Namen für den Zusammenschluß der europäischen Freshwater Societies.<br />

Seite 25


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Der Name der gemeinsamen Organisation wird EFFS sein: „European Federation for<br />

Freshwater Sciences“. Das Präsidium wird Hartmut Arndt und Elisabeth Meyer als künftige<br />

Ansprechpartner der <strong>DGL</strong> gegenüber der EFFS benennen.<br />

Posterwettbewerb (Koop/Kasprzak)<br />

Herr Jochen Koop bat darum, den Posterwettbewerb ein anderes <strong>DGL</strong>-Mitglied durchführen<br />

zu lassen.<br />

Das Präsidiums dankte im Namen der <strong>DGL</strong> Herrn Jochen Koop für die im Zuge der bisherigen<br />

Posterwettbewerbe geleistete Arbeit. Dank ging auch an Peter Kasprzak, für seine Bereitschaft,<br />

den Posterpreis ab sofort zu betreuen.<br />

Nachwuchspreis (Meyer/Arndt)<br />

Frau Elisabeth Meyer bat darum, den Vortragswettbewerb in andere Hände zu legen.<br />

Der Dank des Präsidiums ging an Elisabeth Meyer für die im Zuge des bisherigen Vortragswettbewerbs<br />

geleistete Arbeit. Und Dank ging auch an Hartmut Arndt für seine Bereitschaft,<br />

den Nachwuchspreis nun einige Jahre zu übernehmen.<br />

Beschlüsse des Präsidiums zu den beiden Wettbewerben<br />

1) Die Auswahlkriterien für die besten Poster sollen nicht verändert werden<br />

2) Neue etwas reduzierte Prämien für den Vortragswettbewerb:<br />

1. Preis 750 €, 2. Preis 500 €, 3. Preis 300 €<br />

Patenschaften<br />

Wir haben für drei Kollegen bzw. Kolleginnen die Patenschaft übernommen. Bitte noch einmal<br />

alle, die bereit wären und waren, eine Patenschaft zu übernehmen, eine Mail an den<br />

Schriftführer senden.<br />

Auf Überweisungen bitte Patenschaft als Betreff eintragen.<br />

Abfrage der Aktivitäten der AKs<br />

Ralf Köhler wird eine Umfrage an die AKs machen. Nicht mehr aktive AKs sollen aus den<br />

Listen der <strong>DGL</strong> gestrichen werden.<br />

Abnehmende Teilnehmerzahlen bei Exkursionen<br />

Wir haben abnehmende Teilnehmerzahlen bei Exkursionen als Konsequenz für die Umstellung<br />

des Wochentags der Exkursion in Kauf zu nehmen.<br />

Zukunft der Jahrestagungen/Hotelbuchungsverfahren<br />

Frau Feldmann hat einen Fragebogen angeregt, erstellt und verteilt, der helfen soll, das Anmeldungs-<br />

und Hotelbuchungsverhalten der Limnologen abzufragen und auszuwerten; zudem<br />

wollen wir wissen, ob es schwieriger wird, an den Jahrestagungen teilzunehmen und<br />

wenn ja, warum. Daraus können wir dann ggf. Schlüsse für weitere Tagungen ziehen.<br />

Entwicklung der Zusammenarbeit mit der Limnologica<br />

Die <strong>DGL</strong> wird ab sofort in den <strong>Mitteilungen</strong> kostenlos für die Limnologica werben. Wir können<br />

aber keine durch die <strong>DGL</strong> unterstützte Abonnements für einzelne Mitglieder der <strong>DGL</strong><br />

einrichten. Das Präsidium empfiehlt, jeweils die Titel der letzten Limnologica – Ausgabe<br />

kostenfrei in die <strong>Mitteilungen</strong> aufzunehmen, um die Attraktivität der Limnologica zu steigern.<br />

Zusätzlich sollte ein Link in die Homepage der <strong>DGL</strong>. Es kann jederzeit auch ein Werbeflyer<br />

für die Limnologica mit den Tagungsbänden versand werden.<br />

Seite 26


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Tagungsbeiträge Nicht-<strong>DGL</strong>-Mitglieder (20 € bzw. 10 €)<br />

Das Präsidium hat festgelegt, dass „Nicht-DG-Mitglieder“ zukünftig einen um 20 € bzw.<br />

Arbeitslose und Studenten um 10 € gegenüber den Beiträgen für die Mitglieder erhöhten<br />

Tagungsbeitrag zahlen<br />

Bericht der Schatzmeisterin<br />

Deutsche Gesellschaft für Limnologie e.V.<br />

Jahresabschluss 2004<br />

Tabellarische Übersicht über Einnahmen, Ausgaben und Geldbestand der <strong>DGL</strong> 2004<br />

Einnahmen<br />

Zinsen EUR 143,53<br />

Mitgliedsbeiträge durch Lastschriften EUR 24.970,50<br />

Mitgliedsbeiträge (Überweisungen, Barzahlung, Scheck) EUR 4.682,04<br />

Tagungsbände EUR 540,00<br />

diverse <strong>DGL</strong>-Schriften EUR 169,50<br />

Kontoauflösung der <strong>DGL</strong>-Jahrestagungen 2003 + 2004 EUR 19.485,00<br />

Spenden EUR 2.252,50<br />

Summe EUR 52.243,07<br />

Ausgaben<br />

Kontoführung Bank EUR 281,01<br />

Stornogebühren von Lastschriften EUR 101,50<br />

Kosten Geschäftsstelle EUR 3.789,64<br />

Druck- und Versandkosten EUR 25.351,73<br />

Zuschüsse zu Tagungen etc. EUR 3.190,00<br />

Poster- u. Vortragsprämierung EUR 2.650,00<br />

Mitgliedschaft VdBiol. EUR -<br />

Zuschüsse zu Büchern EUR -<br />

<strong>DGL</strong>-Tagung 2003 EUR 318,60<br />

Summe EUR 35.682,48<br />

Bilanz<br />

Einnahmen EUR 52.243,07<br />

Ausgaben EUR 35.682,48<br />

Überschuss EUR 16.560,59<br />

Stand des Girokontos am 1.1.2004 EUR 27.812,08<br />

Stand des Festgeldkontos am 1.1.2004 EUR -<br />

Summe EUR 27.812,08<br />

Stand des Girokontos am 31.12.2004 EUR 44.372,67<br />

Stand des Festgeldkontos am 31.12.2004 EUR -<br />

Endbestand EUR 44.372,67<br />

Seite 27


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für Limnologie e.V.<br />

Kassenbericht 2005, Jahrestagung Karlsruhe:<br />

Tabellarische Übersicht über Einnahmen, Ausgaben und Geldbestand der <strong>DGL</strong> am<br />

31.08.2005<br />

Kontostände 01.01.05: Kontostände 31.08.2005<br />

Girokonto: 44.372,67 € 30.079,00 €<br />

Festgeldkonto: 0,00 € 20.081,81 €<br />

Summe: 44.372,67 € 50.160,81 €<br />

Einnahmen:<br />

Zinsen 106,95 €<br />

Mitgliedsbeiträge Lastschriften 22.995,00 €<br />

Mitgliedsbeiträge Überweisungen u.a. 4.132,72 €<br />

Tagungsbände 505,00 €<br />

Diverse <strong>DGL</strong>-Schriften 91,00 €<br />

Überschuss <strong>DGL</strong>-Tagung 0,00 €<br />

Spenden 0,00 €<br />

Summe: 27.830,67 €<br />

Ausgaben:<br />

Kontoführung Bank 261,93 €<br />

Stornogebühren von Lastschriften 103,50 €<br />

Kosten Geschäftsstelle 6.326,24 €<br />

Druck- und Versandkosten 11.085,04 €<br />

Zuschüsse zu Tagungen etc. 2.000,00 €<br />

Poster- u. Vortragsprämierung 500,00 €<br />

Mitgliedschaft VdBiol. 1.650,00 €<br />

Zuschüsse zu Büchern 0,00 €<br />

<strong>DGL</strong>-Tagung 0,00 €<br />

Festgeldanlage 20.000,00 €<br />

Justizkasse/Notar 71,13 €<br />

Spesen 126,50 €<br />

Summe: 42.124,34 €<br />

Überschuss: -14.293,67 €<br />

Aufgrund des hohen Geldbestandes auf dem Girokonto wurde zum Januar 2005 ein Betrag<br />

von 20.000 € auf ein Festgeldkonto mit monatlicher Verzinsung übertragen.<br />

Mit dem, Dank des Votums der Mitglieder, erreichten Mix (Anzahlen etwa 1:2) aus zu versendenden<br />

Druckversionen bzw. CDs oder Emails statt wie früher ausschließlich Druckversionen<br />

konnten die Ausgaben der <strong>DGL</strong> erheblich reduziert und damit die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge<br />

vermieden werden.<br />

Prof’in. Dr. E.I. Meyer, Schatzmeisterin<br />

Seite 28


TOP 4: Bericht der Kassenprüfer<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Die beiden Kassenprüfer, Dr. Ulrich Buitkamp und Dr. Norbert Kirchhoff, haben am<br />

21.9.2005 die Buchführung und Belege über Einnahmen und Ausgaben durchgesehen und<br />

fanden keine Beanstandung.<br />

Sie empfahlen deshalb die Entlastung des Präsidiums.<br />

Das Ergebnis der Kassenprüfung sowie diese Empfehlung mussten leider schriftlich abgegeben<br />

werden, da beide Kassenprüfer wegen Haushaltsperre in NRW keine Dienstreise antreten<br />

konnten.<br />

TOP 5: Bericht aus der Geschäftsstelle<br />

Leider konnte Herr Spieker nicht anwesend sein, so dass er keinen abschließenden Bericht<br />

aus der Geschäftsstelle in Hamburg abgeben konnte.<br />

Das Präsidium gab bekannt, dass nach eingehender Diskussion die neue <strong>DGL</strong>-Geschäftsstelle<br />

von Dr. Jürgen Bäthe, Hardegsen geleitet werden wird.<br />

TOP 6: Aussprache zu den Tagesordnungspunkten 3 bis 6 und Antrag auf<br />

Entlastung des Präsidiums<br />

Es gab eine Anfrage, ob wir nicht die Tagungsbeiträge senken können. Das Präsidium gab<br />

dabei zur Kenntnis, dass wir ohnehin schon vergleichsweise sehr günstige Tagungsbeiträge<br />

haben, so dass hier eigentlich kein Spielraum mehr ist. Es sei denn, man wolle riskieren, einmal<br />

eine Jahrestagung im Minus abzuschließen.<br />

Herr Friedrich erläuterte schon einmal grob das geplante Schulungs- und Fortbildungskonzept<br />

und wies darauf hin, dass der aktuelle Stand in den kommenden <strong>Mitteilungen</strong> I_<strong>2006</strong><br />

präsentiert werden soll.<br />

Ein Mitglied forderte das Präsidium auf, zu prüfen, ob wir das Festgeld auf eine Ökobank tun<br />

können?<br />

Einer Empfehlung, alle Tagungsbände zum Download einfach ins Netz zu stellen wurde widersprochen,<br />

da zum einen dann viele Kollegen/innen lieber wieder die Bände haben wollen<br />

und wir dann wieder beim alten Kostenrahmen wären und zum anderen diese wichtige<br />

Dienstleistung für <strong>DGL</strong>-Mitglieder auch für Nicht-Mitglieder verfügbar wäre.<br />

Die Entlastung des Präsidiums muss schriftlich erfolgen, da die Versammlung laut Satzung<br />

nicht beschlussfähig ist (siehe Top 1).<br />

TOP 7: Kommission zur Definition des Berufs Limnologe/in (Antrag Herr Noll)<br />

Herr Noll stellte den Mitgliedern seinen Antrag für die Bildung einer <strong>DGL</strong>-Kommission zur<br />

Definition des Berufs Limnologe/in, seiner/ihrer fachlichen Qualifikation und der Implementierung<br />

dieses Berufes in das deutsche Recht vor.<br />

Der Antrag wurde vom Präsidium befürwortet.<br />

Als Leiter der Kommission wurde vom Präsidium Herr Reinhard Noll vorgeschlagen.<br />

Seite 29


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

TOP 8: Verschiedenes<br />

Es gab keine Punkte mehr.<br />

Dr. Ralf Köhler<br />

Schriftführer<br />

Berichte aus der Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> ist am 18.11.2005 von Hamburg nach Hardegsen umgezogen.<br />

Mit einem Rundschreiben an alle Mitglieder wurde diese Veränderung bekannt gegeben. Zugleich<br />

bemühte sich die Geschäftsstelle um Klärung bei fehlerhaften Adressenangaben und<br />

Überprüfung des Mitgliederstatus. Die Geschäftsstelle appelliert an die Bereitschaft der Mitglieder,<br />

die <strong>DGL</strong> durch korrekte Angaben zu unterstützen und hofft hierbei auf eine ausreichende<br />

Resonanz. Wo immer möglich, werden wir eine persönliche Kontaktaufnahme vornehmen<br />

und um Klärung nachsuchen.<br />

Zu erreichen ist die Geschäftsstelle seit dem 18.11.2005 unter der nachstehenden Adresse:<br />

Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Limnologie e.V. (<strong>DGL</strong>)<br />

Lange Straße 9<br />

D-37181 Hardegsen<br />

Tel.: 05505/959 046<br />

Fax: 05505/999 707<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />

Internetseite: www.dgl-ev.de<br />

Es wurden u. a. bereits folgende Punkte bearbeitet:<br />

Die Mitgliederkartei wurde geprüft, eine Aktualisierung durch die Versendung eines Rundschreibens<br />

begonnen. Der aktuelle Stand stellt sich demnach wie folgt dar:<br />

Seite 30<br />

Merkmale (Stand: 07.01.<strong>2006</strong>) (n)<br />

Anzahl der Mitglieder in Kartei/Datenbank: 1.088<br />

Anzahl gültiger Adressen: 1.008<br />

Anzahl ordentlicher Mitglieder: 828<br />

Anzahl studentischer Mitglieder: 218<br />

Anzahl arbeitsloser Mitglieder: 34<br />

Anzahl korporativer Mitglieder: 14<br />

Anzahl der Ehrenmitglieder: 5<br />

Anzahl versandter Briefe/Rundschreiben: 1.008<br />

Unbekannt verzogene Mitglieder: 80<br />

Anzahl postalischer Rückläufer: 28<br />

Anzahl nicht erreichbarer Mitglieder: 108<br />

Aus der tabellarischen Aufstellung ergibt sich, dass etwa 10% der <strong>DGL</strong>-Mitglieder nicht erreichbar<br />

sind. Aufgrund bereits durchgeführter Recherchen per Telefon, Internet, persön-


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

licher Bekanntschaften etc. konnte der Anteil der nicht erreichbaren Mitglieder inzwischen<br />

um ca. 30% reduziert werden.<br />

Im Auftrag der Schatzmeisterin der <strong>DGL</strong> wurde die Steuererklärung für die Jahre 2002-2004<br />

erstellt. Damit verbunden ist die turnusmäßige Prüfung des Status der Gemeinnützigkeit<br />

durch das Finanzamt Hamburg.<br />

Die Internetseite der <strong>DGL</strong> erfuhr eine erste Aktualisierung. Neuigkeiten, <strong>Mitteilungen</strong>, Beiträge,<br />

etc. werden ab sofort in der Regel innerhalb von 24 Stunden eingestellt. Der Internetauftritt<br />

wird fortlaufend bearbeitet.<br />

Wichtig !<br />

Mitgliedsbeiträge: Alle Mitglieder, die den Status eines studentischen Mitglieds in<br />

Anspruch nehmen möchten oder arbeitslos sind, werden gebeten, dies der Geschäftsstelle<br />

unaufgefordert jeweils zum Jahresbeginn mitzuteilen. Hierzu genügt<br />

eine formlose Erklärung oder Immatrikulationsbescheinigung. Liegt eine solche<br />

Erklärung für das jeweils laufende Jahr nicht vor, wird der volle Beitrag in Höhe von<br />

derzeit 30,00 EURO in Rechnung gestellt.<br />

Die Geschäftsstelle ist bestrebt einen reibungslosen Ablauf der Mitgliederbetreuung und der<br />

Vereinsverwaltung zu gewährleisten.<br />

Wir freuen uns auf Fragen, Anregungen, Gespräche und konstruktive Kritik, so dass eine gemeinsam<br />

getragene Fortentwicklung der <strong>DGL</strong> als größter deutschsprachiger Limnologenvereinigung<br />

gelingen kann.<br />

Hierfür stehen in Hardegsen Ralf Förstermann und Jürgen Bäthe gern zur Verfügung.<br />

Dr. Jürgen Bäthe<br />

Schulung- und Fortbildungskonzept der <strong>DGL</strong><br />

1 Ausgangssituation<br />

Arbeitskreis Schulung und Fortbildung<br />

Stand Januar <strong>2006</strong><br />

Seit mehr als einem Jahrzehnt werden im Namen der Deutschen Gesellschaft für Limnologie<br />

regelmäßig Fortbildungskurse zur „Taxonomie für die Praxis“ unter Leitung unseres Ehrenmitglieds<br />

Dr. Erik Mauch durchgeführt. Diese Kurse dienen dem vertieften Eindringen in die<br />

Bestimmung auch schwieriger Gruppen aquatischer Organismen.<br />

Daneben werden in Eigenregie der Veranstalter und mit Unterstützung der <strong>DGL</strong> Workshops<br />

zu verschiedenen Themen abgehalten, insbesondere nach Inkrafttreten der Europäischen<br />

Wasserrahmenrichtlinie im Jahre 2000 sowie der FFH-Richtlinie in den Jahren zuvor. Die<br />

Deutsche Gesellschaft für Limnologie will das Ganze unter einem Dach zusammenführen.<br />

2 Fortbildungen in Taxonomie<br />

In der Wasserwirtschaft hat mit dem Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />

(EG-WRRL) Ende 2000 die biologische Untersuchung der Oberflächengewässer einen<br />

erheblich höheren Stellenwert erlangt als bisher. Die Bewertung von Fließ-, Still- und Übergangsgewässern<br />

gemäß den Vorgaben dieser Richtlinie stützt sich vorrangig auf die biologi-<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

schen Komponenten Phytoplankton, Makrophyten und Phytobenthos, das Makrozoobenthos<br />

und die Fische. Auch mit der kürzlich überarbeiteten DIN–Norm 38 410 für den Saprobienindex<br />

sind durch die wesentlich erweiterte Liste der indikativen Taxa die Anforderungen an<br />

die taxonomische Kompetenz der Gewässerbiologen gestiegen. Gleich hohe Ansprüche an<br />

die taxonomische Kompetenz der Untersucher stellen Naturschutzaufgaben, z.B. UVU-<br />

Untersuchungen, FFH-Monitoring oder Pflegepläne.<br />

In allen genannten Arbeitsfeldern können die Ergebnisse der biologischen Untersuchungen<br />

zu erheblichem Aufwand und zu hohen Kosten führen. Daher ist die Belastbarkeit der biologischen<br />

Daten auch ökonomisch von sehr großer Bedeutung.<br />

Dem steht die Tatsache gegenüber, dass die moderne universitäre Ausbildung der Biologen<br />

in Taxonomie sowohl in der Lehre als auch in praktischen Übungen grundsätzlich nur noch in<br />

bescheidenem Maße erfolgt. Junge Biologen in der Wasserwirtschaft und im Naturschutz,<br />

aber auch im Bereich der Forschung und in Gutachterbüros tätige müssen sich daher oft die<br />

notwendigen Kenntnisse von Pflanzen und Tieren außeruniversitär aneignen. Unabhängig<br />

davon gibt es auch eine große Zahl von Liebhabern, die sich ebenfalls gute taxonomische<br />

Kenntnisse aneignen wollen.<br />

Hier will das Fortbildungskonzept der <strong>DGL</strong> ansetzen.<br />

Zur Sicherung eines hohen Standards an Qualität der biologischen Befunde sind folgende<br />

Voraussetzungen wesentlich:<br />

• die richtige Bestimmung der Pflanzen und Tiere<br />

• die Festlegung geeigneter Methodenstandards für die Untersuchung<br />

• die Kenntnis und sachgerechte Anwendung der Untersuchungsmethoden und Auswertungsverfahren<br />

• die Entwicklung und Etablierung von Qualitätssicherungsstandards<br />

Grundsätzlich werden Methodenstandards für biologische Gewässeruntersuchung vom einschlägigen<br />

DIN-Normenausschuss festgesetzt, der auch an der übergeordneten internationalen<br />

Normung durch CEN und ISO beteiligt ist. Methodenentwicklung erfolgt jedoch auch<br />

durch universitäre oder außeruniversitäre Forschungsprojekte. Dies gilt in besonderer Weise<br />

für die Vorarbeiten zur Einführung der Europäischen Wasserrahmenrichtline.<br />

Das Thema Qualitätssicherung wird vom <strong>DGL</strong>-AK „Qualitätssicherung“ in Kooperation mit<br />

dem UBA behandelt, soweit es nicht bereits Bestandteil der einzelnen Methodenstandards<br />

ist.<br />

Angesichts des wesentlich erhöhten Bedarfs an taxonomischer Kompetenz erscheint es uns<br />

erforderlich, ein konsistentes Konzept für die Schulung der Praktiker, der Nachwuchswissenschaftler<br />

und der interessierten Amateure aufzustellen. Dies lässt sich grundsätzlich in folgende<br />

Bereiche unterteilen:<br />

Vermittlung<br />

• guter taxonomische Kenntnisse der aquatischen Pflanzen und Tiere<br />

• guter Kenntnisse der Untersuchungsmethoden<br />

• guter Kenntnisse der Auswertungs- und Bewertungsverfahren.<br />

Voraussetzung hierfür ist eine qualitativ hochwertige Schulung. Die Unhabhängigkeit und<br />

hohe Fachkompetenz der <strong>DGL</strong> bietet hierfür den geeigneten Rahmen.<br />

Seit vielen Jahren bietet die <strong>DGL</strong> unter Leitung von Herrn Dr. Mauch Bestimmungskurse für<br />

Gewässerorganismen an. Hierfür konnten stets erstklassige Referenten und Referentinnen<br />

im In- und Ausland gewonnen werden. Entsprechend waren und sind die Kurse stark nach-<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

gefragt und stoßen auf ein durchweg positives Echo. Sie werden in Kooperation mit der<br />

Europäischen Akademie in Bad Bevensen weitergeführt.<br />

Der Bedarf nach solch hochwertigen Bestimmungskursen ist, wie dargestellt, in jüngster Zeit<br />

erheblich gestiegen und es ist schon jetzt absehbar, dass er in naher Zukunft weiter steigen<br />

wird. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, soll das bisherige Kursangebot deutlich<br />

ausgeweitet werden. Die Ausweitung des Angebotes soll sich dabei auf die folgenden Bereiche<br />

konzentrieren:<br />

• Anbieten einer größeren Zahl von Bestimmungskursen für alle einschlägigen Gruppen<br />

der aquatischen Pflanzen und Tiere<br />

• Ergänzung des bisherigen Bestimmungskursangebotes um speziell auf die Wasserrahmenrichtlinie<br />

ausgerichtete Kurse.<br />

Darüber hinaus sollte das Kursangebot erweitert werden mit Kursen<br />

• zur Schulung der neuen Untersuchungsmethoden<br />

• zur Schulung der neuen Auswertungs- und Bewertungsverfahren.<br />

In jüngster Zeit wurden bereits solche Schulungen vereinzelt angeboten, z.B. durch das Forschungsinstitut<br />

Senckenberg, die Universität Duisburg-Essen, Abt. Hydrobiologie sowie innerhalb<br />

der Wasserwirtschaftsverwaltung einzelner Bundesländer. Allerdings basieren diese<br />

Kurse auf Einzelinitiativen. Ein konzeptioneller Rahmen fehlt bislang.<br />

Eine sinnvolle Ergänzung der einzelnen Schulungsmodule ist die übergreifende Betrachtung<br />

der einzelnen Komponenten. Dies kann z.B. erfolgen durch Schulung zur Probenahme und<br />

Bearbeitung ganzer Proben (nicht nur einzelner taxonomischer Gruppen) von der Erfassung<br />

im Gelände über die Bearbeitung im Labor bis zur Auswertung der gewonnenen Daten.<br />

Dieser Ansatz ermöglicht den Einblick in das gesamte Verfahren. Gleichzeitig ist es auch ein<br />

sinnvoller Einstieg für alle, die bislang wenig Erfahrung auf diesem Gebiet haben.<br />

Schulungs- und Fortbildungskonzept der <strong>DGL</strong><br />

Das Fortbildungskonzept will mit einem modularen Aufbau Bewährtes und Neues verbinden.<br />

Daraus ergibt sich die nachstehende Gliederung, zu der auch eine Koordinationsstelle gehört.<br />

Modul 1: Bad Bevensener Kurse für spezielle taxonomische Gruppen.<br />

Fachlicher Leiter Dr. Erik Mauch. Die Organisation erfolgt durch die Europäische Akademie<br />

Bad Bevensen.<br />

Kontakt: Europäische Akademie Bad Bevensen, Klosterweg 4,<br />

29549 Bad Bevensen-Medingen. Tel. 05821.955-0. Fax. 05821. 955-299.<br />

E-Mail: info@gsi-bevensen.de<br />

Modul 2: Dezentrale Kursangebote – Probennahme, Bestimmung und weitere Auswertung,<br />

zentrale Koordination<br />

Angesichts der unterschiedlichen Typen der Gewässer und ihres floristischen und faunistischen<br />

Inventars sowie zur Reduzierung des Aufwandes für die Reisen sollen die Kurse dezentral<br />

in verschiedenen Regionen Deutschlands durchgeführt werden. Als organisatorische<br />

Basis dient eine zentrale Koordination.<br />

Seite 33


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Die Zentrale Koordination obliegt der Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong><br />

Die Aufgaben der Koordinationsstelle bestehen vor allem in der<br />

- Koordination des Kursangebotes, Aufstellen eines jährlichen Fortbildungsplanes<br />

- Mithilfe bei der Organisation soweit von den Organisatoren der Kurse gewünscht.<br />

(z.B. Anmeldung der Teilnehmer, Abrechnung, Ausstellen der Teilnahmezertifikate)<br />

- Hilfe beim Gewinnen geeigneter Dozenten, Ausschreibung<br />

- Publikation der Kursangebote<br />

Seite 34<br />

Kontakt: Dr. Jürgen Bäthe ,Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong>. c/o ECORING<br />

Lange Strasse 9. 37181 Hardegsen. Tel.: 05505/95 90 46.<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />

Kosten:<br />

Für die Teilnahme an den Kursen müssen Gebühren erhoben werden, mit denen die Kosten<br />

abgedeckt werden können (Honorare, Miete, Geräteverleih, sonstige Unkosten).<br />

Zertifikat:<br />

Die Teilnahme an den Kursen wird durch Urkunde bestätigt. Ob ein qualifiziertes Zertifikat<br />

mit Bestätigung des Erfolges ausgegeben wird, soll später bzw. von Fall zu Fall entschieden<br />

werden.<br />

Die Anerkennung der <strong>DGL</strong>-Kurse als Fortbildungsmaßnahme für den öffentlichen Dienst –<br />

soweit sie noch nicht besteht – soll erwirkt werden.<br />

Modul 3: Berufliche Weiterbildung und wissenschaftliche Workshops<br />

Hierzu gehören z.B. Veranstaltungen der <strong>DGL</strong> allein oder mit Kooperationspartnern zu aktuellen<br />

Fragen, Problemen und Ergebnissen, die sich aus der wissenschaftlichen Arbeit oder<br />

den täglichen Anforderungen im praktischen Gewässerschutz ergeben, aber insbesondere<br />

auch zukunftweisende, strategische Fragen behandeln.<br />

Weitere Fragen und Anregungen zum Konzept erbitten die für den Entwurf Verantwortlichen:<br />

Ulrich Braukmann, Eckhard Coring, Günther Friedrich und Peter Haase.<br />

Adressen:<br />

Prof. Dr. Ulrich Braukmann, Universität Kassel, Nordbahnstrasse 1a, 37213 Witzenhausen,<br />

E-Mail: braukm@wiz.uni-kassel.de<br />

Dr. Eckhard Coring, Lange Str. 40, 37181 Hardegsen,<br />

E-Mail: info@ecoring.de<br />

Prof. Dr. Günther Friedrich, Jakob-Hüskes-Str. 35, 47839 Krefeld,<br />

E-Mail: Friedrich-Krefeld@t-online.de<br />

Dr. Peter Haase, Forschungsinstitut Senckenberg, Clamecystraße 12, 63571 Gelnhausen,<br />

E-Mail: peter.haase@senckenberg.de<br />

Die Kursangebote werden regelmäßig in den <strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> veröffentlicht und auch in die<br />

Homepage der <strong>DGL</strong> eingestellt (www.dgl-ev.de).<br />

Anmeldungen weiterer Kurse oder Veranstaltungen erbitten wir direkt an die <strong>DGL</strong>-<br />

Geschäftsstelle.


Kursangebote <strong>2006</strong>, Stand 17. Januar<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

(sortiert nach Phytoplankton, Makrophyten + Phytobenthos, Makrozoobenthos, Diverses)<br />

Diatomeen<br />

Leitung: Dr. Eckhard Coring<br />

Inhalte: Allgemeine Einführung in die Arbeit mit Diatomeen, Probenahme,<br />

Präparation, Bestimmungsübungen<br />

Termin: 02.05.06-04.05.<strong>2006</strong> (Beginn: 02.5.06, 10:30 Uhr<br />

Ende: 04.05.06, 16:00 Uhr<br />

Ort: Internationaler Schulbauernhof Hardegsen<br />

Anmeldung: bis zum 31.03.<strong>2006</strong> bei der <strong>DGL</strong>- „Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong>“,<br />

Dr. Jürgen Bäthe c/o ECORING, Lange Strasse 9. 37181 Hardegsen.<br />

Tel.: 05505/ 959046, E-Mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />

Zahl der Plätze: min. 10, max. 15<br />

Unterkunft: diverse Hotels im Umkreis 6 km, Campingplatz, FeWo. Liste der Unterkünfte<br />

wird zusammen mit Anmeldungsbestätigung zugesandt. Abhol-<br />

und Transferdienst möglich.<br />

Sonstiges: Mikroskope mit starker Vergrößerung und Phasenkontrast müssen die<br />

Teilnehmer mitbringen, soweit vorhanden auch Bestimmungsliteratur.<br />

Laptop wenn möglich, zusätzliche Bestimmungsliteratur wird auf<br />

Wunsch zur Verfügung gestellt. Ein Mikroskop mit Kamera und<br />

Beamer steht dem Kursleiter vor Ort zur Verfügung.<br />

Teilnahmegebühr: 200 € proTeilnehmer inkl. Tagesverpflegung (Mittagessen, Kaffee,<br />

Kuchen etc.) Übernachtungskosten extra, ab ca. 15€ Nacht<br />

Kontakt: Dr. Eckhard Coring, EcoRing, Lange Straße 9, 37181 Hardegsen, Tel:<br />

05505/99 97 06, Fax: 05505/99 97 07, E-Mail: Info@Ecoring.de<br />

Makrophyten<br />

Leitung: Dr. Klaus v.d. Weyer, lanaplan<br />

Inhalte: Einführungskurs „Bestimmung, Erfassung und Bewertung aquatischer<br />

Makrophyten gemäß Europäischer Wasserrahmenrichtlinie (EG-<br />

WRRL)“<br />

Termin: 24./25.08.<strong>2006</strong><br />

Ort:: Biologische Station Krickenbecker Seen e.V, Krickenbecker Allee 17,<br />

41334 Nettetal-Hinsbeck, Tel.: 02153-91 29 09, Fax: 02153-9 58 35-9,<br />

Internet: www.bsks.de, http://www.bsks.de/anfahrt.html<br />

Seite 35


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Anmeldung: bis zum 31.05.<strong>2006</strong> bei der <strong>DGL</strong>- „Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong>“,<br />

Dr. Jürgen Bäthe c/o ECORING, Lange Strasse 9. 37181 Hardegsen.<br />

Tel.: 05505/95 90 46. E-Mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />

Teilnahmegebühr: 200,- € (einschließlich Arbeitsmaterialen, Bestimmungsschlüssel aquatische<br />

Makrophyten mit Abbildungen für alle Arten und ein Skript zum<br />

Kurs), Studenten: 120,- €<br />

Teilnehmerzahl: maximal 16 Personen<br />

Kontakt: Dr. Klaus v.d. Weyer, lanaplan, Lobbericher Str. 5, D-41334 Nettetal,<br />

Tel.: 02153-97 19 22, Fax: 02153-97 19 21, E-Mail:<br />

klaus.vdweyer@lanaplan.de<br />

Makrozoobenthos<br />

Leitung: Carolin Meier (Ansprechpartnerin), Dr. Armin Lorenz, Peter Rolauffs<br />

(Universität Duisburg-Essen), Dr. Andrea Sundermann (Forschungsinstitut<br />

Senckenberg)<br />

Inhalte: Bewertung des Makrozoobenthos nach WRRL. Methodenschulung,<br />

Theorie, Bewertungssoftware, Fallbeispiele, Exkursion.<br />

Termin: Juni/Juli <strong>2006</strong><br />

Anmeldung: Interessenten bitte melden bei Carolin Meier Universität Duisburg-<br />

Essen, Tel. 0201 183-4308 oder E-Mail: carolin.meier@uni-essen.de<br />

Weitere Informationen: www.fliessgewaesserbewertung.de<br />

Bestimmungskurs aquatische Diptera gemäß EU-WRRL<br />

Leitung: Dr. Andrea Sundermann (Forschungsinstitut Senckenberg) und<br />

Dr. Doreen Werner (HU Berlin)<br />

Inhalt: Einführung und Vertiefung der Bestimmung aquatischer Diptera der<br />

Operationellen Taxaliste<br />

Termin: 29.03.-31.03.<strong>2006</strong><br />

Ort: Senckenberg Außenstelle, Gelnhausen (bei Frankfurt a.M.)<br />

Kursgebühr: 160,- Euro pro Person<br />

Teilnehmerzahl: maximal 20<br />

Für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland wurde im Auftrag der<br />

Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) eine „Operationelle Taxaliste“ (OT) für das<br />

Modul Makrozoobenthos entwickelt. Diese Taxaliste legt ein standardisiertes Mindestbestimmungsniveau<br />

für das Makrozoobenthos in Fließgewässern fest.<br />

In verschiedenen Kursen werden die einzelnen Gruppen der OT durch ausgewiesene Experten/innen<br />

geschult. Im vergangenen Jahr fanden bereits Kurse dieser Art zu den Coleoptera<br />

und Heteroptera sowie zu den Mollusca statt.<br />

Seite 36


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

In dem hier angebotenen Kurs zu den Dipteren wird zunächst eine kurze, allgemeine Einführung<br />

in die Operationelle Taxaliste gegeben. Der Schwerpunkt des Kurses liegt aber bei<br />

der Bestimmung der aquatischen Diptera (Fliegen und Mücken). Die Kursteilnehmer können<br />

an bereitgestelltem Tiermaterial die Bestimmung selbst üben und auch ggf. mitgebrachte<br />

Exemplare bestimmen lassen.<br />

Der Kurs richtet sich an Mitarbeiter/innen, die bei Planungsbüros, Behörden oder anderen<br />

Institutionen mit der Umsetzung der WRRL befasst sind.<br />

Verbindliche Anmeldung bis 15.03.06:<br />

Dr. Peter Haase, Forschungsinstitut Senckenberg, Abteilung Limnologie und Naturschutzforschung,<br />

Lochmühle 2, 63599 Biebergemünd, Peter.Haase@senckenberg.de weitere Infos<br />

unter: www.senckenberg.de [weiter über Abteilung Limnologie und Naturschutzforschung<br />

und Aktuelles] oder http://www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=2234<br />

Die Wirbellosenfauna des Tieflandsandbaches<br />

Leitung: Prof. Dr. E.I. Meyer / Dr. N. Kaschek, WWU Münster<br />

Inhalt: Einführung in die Organismengruppen, Exkursion mit Probenahme,<br />

Bestimmung, Auswertung. Der Kurs richtet sich an Einsteiger oder<br />

Personen, die ihre Kenntnisse auffrischen wollen.<br />

Termin: 4.09. - 07.09.<strong>2006</strong> (Beginn 4.9. 14.00 Uhr, Ende 7.9. ca. mittags).<br />

Ort: Institut für Evolution und Biodiversität, Abteilung für Limnologie, WWU<br />

Münster, Hüfferstr. 1, 48149 Münster.<br />

Anmeldung: bis zum 31.05.<strong>2006</strong> bei der Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong>, Lange Str. 9,<br />

37181 Hardegsen. Tel.: Tel.: 05505/95 90 46.<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@dgl-ev.de<br />

Kursgebühr: 150,- € (Studierende: 90,- €). Übernachtungskosten extra.<br />

Teilnehmerzahl: ca. 12.<br />

Details erscheinen in Kürze auf der Homepage der <strong>DGL</strong> sowie unter<br />

http://www.limnology.uni-muenster.de/.<br />

Kontakt: Sekretariat Frau M. Doberenz, Tel. 0251-83 21027,<br />

Fax 0251-83 24668 oder e-mail kaschekn-@uni-muenster.de<br />

Seite 37


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Workshops und Arbeitstreffen <strong>2006</strong>, Stand 17. Januar<br />

Workshop: Bestimmungsschlüssel in der limnologischen Wissenschaft und Praxis<br />

Leitung: Prof. Dr. A. Martens, Dr. Eckhard Coring<br />

Inhalte/Ziele: Zusammenstellung verfügbarer Informationen zu aktuellen Schlüsseln;<br />

Defizitanalyse; didaktische Konzepte; Wirtschaftlichkeit, Notwendigkeiten,<br />

Publikationsformen; modulare Konzepte; Informationsebenen<br />

Adressaten: Nutzer und Entwickler von biologischen Bestimmungsschlüsseln in den<br />

Bereichen Schule, Ehrenamt, angewandter Praxis und Wissenschaft<br />

Termin: III. Quartal <strong>2006</strong><br />

Dauer: 2 Tage<br />

Ort: Pädagogische Hochschule Karlsruhe<br />

Weitere Informationen: Homepage der <strong>DGL</strong> (www.dgl-ev.de), <strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> II/<strong>2006</strong><br />

Beiträge: Interessenten werden aufgefordert Vorschläge zu Präsentationen,<br />

Statements und Inhalten des Workshops zu formulieren und an der<br />

Konzeption der Veranstaltung aktiv mitzuwirken.<br />

Kontakt: Prof. Dr. Andreas Martens, PH Karlsruhe,<br />

E-Mail: martens@ph-karlsruhe.de<br />

Arbeitstreffen: Ökologische Bewertung von Fliessgewässern<br />

Leitung: Jörg Schönfelder<br />

Themen: • Entwicklungsziele für die Fließgewässer im Land Brandenburg im<br />

Zeichen von EU-WRRL und NATURA 2000<br />

• Aktueller Stand der neuen Verfahren zur biologischen Gütebewertung<br />

• Erfassungsmethoden für rheotypische Arten im Gelände<br />

• Diskussion und Demonstration zur Bestimmbarkeit ökologisch sensibler<br />

Artengruppen.<br />

Seite 38<br />

Der aktuelle Stand der biologischen Bewerbungsverfahren für Fließgewässer<br />

gemäß WRRL wird vorgestellt und diskutiert. Auf einer<br />

ganztägigen Exkursion zu Fließgewässern im Oder-Einzugsgebiet erfolgt<br />

eine gemeinsame Bestandserfassung des Makrozoobenthos und<br />

der Makrophyten, die im Kurssaal weiter bestimmt werden.<br />

Termin: 29. Mai bis 02. Juni <strong>2006</strong><br />

Ort: Landeslehrstätte für Naturschutz und Landschaftspflege „Oderberge<br />

Lebus“


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Zielgruppen: Untere Naturschutz- und Wasserbehörden, Naturwacht, Gewässerbiologen<br />

Sonstiges: Gummistiefel und wetterfeste Kleidung sind erforderlich.<br />

Anmeldung: Landeslehrstätte für Naturschutz und Landschaftspflege „Oderberge<br />

Lebus“ 15326 Lebus, Tel.: 033 36 04. 55 00 Fax: 033 36 04. 55 01<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

Limnologica – Ecology and Management of Inland Waters<br />

In co-operation with the „Deutsche Gesellschaft für Limnologie“ („German Limnological<br />

Society“)<br />

Editorial <strong>2006</strong>,<br />

2005 hat Limnologica im Band 35 auf 319 Seiten 32 Aufsätze publiziert (s. Inhaltsverzeichnis<br />

Volume 35). Heft No. 3 war ein Special Issue, der 13 Originalarbeiten zum “11th Magdeburger<br />

Seminar, October 2004 on Waters in Central and Eastern Europe: Assessment, Protection,<br />

Management (Editor: W. Geller)” enthält<br />

Innerhalb von zwei Jahren hat Limnologica nach Volume 34 (2004), No. 1-2: Lake shores –<br />

Ecology, quality assessment, sustainable development (Guest Editors: K. Schmieder, W.<br />

Ostendorp) und Volume 34 (2004), No. 4: New methods for assessing freshwaters in Germany<br />

(Guest Editors: D. Hering, J. Böhmer, P. Haase, J. Schaumburg) damit den dritten<br />

„Special Issue“ zu grundlegenden, anwendungsorientierten Fragen, einschließlich zur Umsetzung<br />

der EU Wasserrahmenrichtlinie veröffentlicht. Limnologica stellt eine hervorragende<br />

Plattform für themenbezogene aktuelle Forschungsfelder der praktischen und theoretischen<br />

Limnologie dar und ist attraktiv für nationale und internationale Behörden der Wasserwirtschaft,<br />

des Gewässerschutzes sowie für Ingenieurbüros und Freiberufler geworden, was sich<br />

in den zunehmenden Abonnements aus dem Ausland widerspiegelt.<br />

Für <strong>2006</strong> sind für Limnologica wieder 4 Hefte mit ca. 320 Seiten geplant. Heft 1 von Band 36<br />

wird in Kürze erscheinen. Alle Beiträge werden nach einheitlichen Kriterien einem internationalen<br />

Peer Review unterzogen und durch eine sehr zuverlässige Lektorenarbeit in der Redaktion<br />

Limnologica und im <strong>Verlag</strong>sbereich „Journals“ von Elsevier betreut. Das sollte für alle<br />

<strong>DGL</strong>-Mitglieder ein Ansporn sein, Limnologica verstärkt als Publikationsorgan zu nutzen.<br />

Nach zweijähriger Mitgliedschaft von Limnologica im Science Citation Index Expanded<br />

(SCIE, Web of Science) hat Limnologica 2005 erstmalig einen Impactfaktor erhalten und wird<br />

jetzt direkt im SCI, Web of Science gelistet. Mit einem Impactfaktor von 0,526 und einem<br />

Journal Immediacy Index von 1,140 hat sich Limnologica auf Anhieb eine sehr gute Position<br />

unter den vergleichbaren internationalen Journals gesichert. Darüber hinaus wird Limnologica<br />

in 22 Referateorganen ausgewiesen.<br />

Limnologica veröffentlicht Originalarbeiten, -mitteilungen und Übersichtsbeiträge sowie Special<br />

Issues ausschließlich in englischer Sprache. Alle Details, einschließlich der Instruktionen<br />

für die Autoren, werden im Internet unter www.elsevier.de/limno veröffentlicht. Alle Aufsätze<br />

in Limnologica können auch elektronisch via Sciencedirect www.sciencedirect.com bezogen<br />

werden. Artikel „in press“ werden bereits im doi-code vor Erscheinen des Heftes online<br />

publiziert. Des weiteren führt das seit <strong>2006</strong> auch für Limnologica eingeführte Online Elsevier<br />

Editorial System (EES) zwischen Autoren, Gutachtern, Herausgebern und <strong>Verlag</strong> zu einer<br />

weiteren Optimierung der Bearbeitungszeiten.<br />

Seite 39


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Herausgeber und <strong>Verlag</strong> von Limnologica sind um eine starke Einbindung von Limnologica in<br />

die <strong>DGL</strong> bemüht. Der <strong>Verlag</strong> gewährt auch <strong>2006</strong> generell 20% Rabatt auf den bereits sehr<br />

stark reduzierten persönlichen Preis (Institutioneller Preis für Deutschland, Lichtenstein,<br />

Österreich und Schweiz: 328,00 €, Persönlicher Preis: 89,00 €). Das heißt ein Limnologica-<br />

Abo für <strong>DGL</strong>-Mitglieder kostet 71,20 € pro Jahr. Weitere verlagsseitige Rabatte wären möglich,<br />

wenn sich die Zahl der <strong>DGL</strong>-Abos weiter erhöhen sollte.<br />

Editorial und Advisory Board von Limnologica freuen sich auf hervorragende wissenschaftliche<br />

Originalbeiträge von Mitgliedern der <strong>DGL</strong>. Wir möchten dabei insbesondere auch an<br />

alle Doktoranden/innen und Nachwuchswissenschaftler/innen sowie deren Betreuer appellieren,<br />

Limnologica verstärkt zur wissenschaftlichen Kommunikation zu nutzen. Herausgeber<br />

und <strong>Verlag</strong> sind bemüht, die positiv begutachteten Beiträge ohne lange Wartezeiten der<br />

„Scientific Community“ anzubieten.<br />

Im Namen der Herausgeber von Limnologica<br />

Rainer Koschel<br />

Limnologica Volume 35 (1-4), 2005<br />

Contents<br />

Arlinghaus, R., Thomas, M.: Determinants of management preferences of recreational anglers<br />

in Germany: Habitat management versus fish stocking ..........................................................................2<br />

Becker, G.: Life cycle of Agapetus fuscipes (Trichoptera, Glossosomatidae) in a first-order<br />

upland stream in central Germany .........................................................................................................52<br />

Czeczuga, B.,Mazalska, B.,Godlewska,A., Muszyńska, E.: Aquatic fungi growing on dead<br />

fragments of submerged plants........................................................................................................... 283<br />

Czerniawska-Kusza, I.: Comparing modified biological monitoring working party score system<br />

and several biological indices based on macroinvertebrates for water-quality assessment............... 169<br />

Dubicki, A., Malinowska-Małek, J., Strońska, K.: Flood hazards in the upper and middle Odra<br />

River basin – A short review over the last century .............................................................................. 123<br />

Geller,W.: Preface ............................................................................................................................... 113<br />

Gerbersdorf, S. U., Jancke, T., Westrich, B.: Physico-chemical and biological sediment<br />

properties determining erosion resistance of contaminated riverine sediments – Temporal and<br />

vertical pattern at the Lauffen reservoir/River Neckar, Germany........................................................ 132<br />

Gerecke, R., Lehmann, E. O.: Towards a long-term monitoring of Central European water mite<br />

faunas (Acari: Hydrachnidia and Halacaridae) – considerations on the background of data from<br />

1900 to 2000...........................................................................................................................................45<br />

Graupner, B. J., Benthaus, F.-C., Bürger, S.,Werner, F.: Implications of EU-Water Framework<br />

Directive for the East German Postmining Landscape Lausitz: Coping with a sparse knowledge<br />

of the underground .............................................................................................................................. 199<br />

Hahn, H. J.: Unbaited phreatic traps: A new method of sampling stygofauna.................................... 248<br />

Hahn, H. J., Matzke, D.: A comparison of stygofauna communities inside and outside<br />

groundwater bores..................................................................................................................................31<br />

Hanslík, E., Kalinová , E., Brtvová , M., Ivanovová, D., Sedlářová , B., Svobodová, J.,<br />

Jedináková-Křížová, V., Rieder, M., Medek, J., Forejt, K., Vondrák, L., Jahn, K., Jusko, J.:<br />

Radium isotopes in river sediments of Czech Republic ...................................................................... 177<br />

Seite 40


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Helms, M., Evdakov, O., Ihringer, J., Nestmann, F.: A hydrologic contribution to risk<br />

assessment for the Caspian Sea ........................................................................................................ 114<br />

Hirschfeld, J., Dehnhardt, A., Dietrich, J.: Socioeconomic analysis within an interdisciplinary<br />

spatial decision support system for an integrated management of the Werra River Basin ................ 234<br />

Hirt, U., Hammann,T., Meyer, B. C.: Mesoscalic estimation of nitrogen discharge via drainage<br />

systems................................................................................................................................................ 206<br />

Hunt, R. J.,Matveev,V. F.: The effects of nutrients and zooplankton community structure on<br />

phytoplankton growth in a subtropical Australian reservoir: An enclosure study...................................90<br />

Hussner, A., Lösch, R.: Alien aquatic plants in a thermally abnormal river and their assembly to<br />

neophytedominated macrophyte stands (River Erft, Northrhine-Westphalia) .......................................18<br />

Illyová, M., Némethová, D.: Long-term changes in cladoceran assemblages in the Danube<br />

floodplain area (Slovak–Hungarian stretch) ....................................................................................... 274<br />

Jasprica, N., Hafner, D.: Taxonomic composition and seasonality of diatoms in three Dinaric<br />

karstic lakes in Croatia ........................................................................................................................ 304<br />

Jessel, B., Jacobs, J.: Land use scenario development and stakeholder involvement as tools for<br />

watershed management within the Havel River Basin ....................................................................... 220<br />

Judová, P., Janský , B.: Water quality in rural areas of the Czech Republic: Key study Slapanka<br />

River catchment................................................................................................................................... 160<br />

Kolada, A., Soszka, H., Cydzik, D.,Gołub, M.: Abiotic typology of Polish lakes.................................. 145<br />

Korol, R., Kolanek, A., Strońska, M.: Trends in water quality variations in the Odra River the day<br />

before implementation of the Water Framework Directive .................................................................. 151<br />

Koschel, R.: Limnologica 2005.................................................................................................................1<br />

Lautenschläger, M., Kiel, E.: Assessing morphological degradation in running waters using<br />

Blackfly communities (Diptera, Simuliidae): Can habitat quality be predicted from land use? .......... 262<br />

MartiŁnez-Almeida, V., Tavera, R.: A hydrobiological study to interpret the presence of desmids<br />

in Lake Zirahuén, México .......................................................................................................................61<br />

Nusch, E.: In memory of Dr. Jürgen Clasen........................................................................................ 247<br />

Okun,N., Mendonca, R., Mehner,T.: Diel shifts in community composition and feeding of<br />

juvenile fishes in the pelagic area of a large shallow lake......................................................................70<br />

Peña-Aguado, F.,Nandini, S., Sarma, S. S. S.: Differences in population growth of rotifers<br />

and cladocerans raised on algal diets supplemented with yeast ........................................................ 298<br />

Pohle, B., Hamburger, K.: Respiratory adaptations to oxygen lack in three species of<br />

Glossiphoniidae (Hirudinea) in Lake Esrom, Denmark ..........................................................................78<br />

Rybicka, E. H., Adamiec, E., Aleksander-Kwaterczak, U.: Distribution of trace metals in the<br />

Odra River system: Water–suspended matter–sediments ................................................................. 185<br />

Wauer, G., Gonsiorczyk,T., Casper, P., Koschel, R.: P-immobilisation and phosphatase<br />

activities in lake sediment following treatment with nitrate and iron.................................................... 102<br />

Seite 41


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Limnologica 36/1<br />

Contents<br />

Anita Lange – A veteran of limnology<br />

Heike Zimmermann-Timm, Wilfried Schönborn, Rainer Koschel.............................................................1<br />

A fish-based typology of small temperate rivers in the northeastern lowlands of Germany<br />

Clemens Fieseler, Christian Wolter..........................................................................................................2<br />

Comparative studies on the dispersal of the Great Ramshorn (Planorbarius corneus L.):<br />

A modelling approach<br />

Fred Jopp................................................................................................................................................17<br />

Life history, growth and production of Theodoxus fluviatilis in Lake Esrom, Denmark<br />

Jørn Kirkegaard .....................................................................................................................................26<br />

Life history traits of the grass shrimp Palaemonetes antennarius (Decapoda, Palaemonidae)<br />

in the delta of the Neretva River, Croatia<br />

Sanja Gottstein Matočec, Antonija Kuzman, Mladen Kerovec ..............................................................42<br />

Hydrogeomorphic types of glacially created kettle holes in North-East Germany<br />

Thomas Kalettka, Catrin Rudat ..............................................................................................................54<br />

Book reviews ....................................................................................................................................... 65<br />

Seite 42


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Stand der Weiterentwicklung der „European Federation for<br />

Freshwater Sciences“ (EFFS)<br />

Draft Constitution for the Co-operation of European Member Associations Limnology<br />

and Freshwater Sciences.<br />

1. As a consequence of the activities of a Committee established by agreement of the governing<br />

Councils of the Founding Organisations (The Freshwater Biological Association,<br />

The French Association for Limnology, The Italian Association for Oceanography and<br />

Limnology, The Spanish Association for Limnology, The Polish Hydrobiological Society<br />

and the Czech Limnological Society), a forum for the promotion of freshwater sciences in<br />

Europe, through improved liaison and communication among its practitioners, has been<br />

elaborated.<br />

2. By subsequent agreement among corresponding representatives of these Founding organisations<br />

and those of other formally constituted national and pan-national learned societies<br />

in Europe having similar promotional objectives in the aquatic sciences, this forum<br />

is formalised as the European Federation for Freshwater Sciences (EFFS).<br />

3. Representative membership of European Federation for Freshwater Sciences shall be<br />

open to all formally constituted, national or pan-national learned societies whose specific<br />

objectives include the fostering and promotion of aquatic sciences in European fresh- and<br />

inland waters (hereinafter, referred to as the “constituent associations”).<br />

4. The Aims and Objectives of the European Federation for Freshwater Sciences are directed<br />

towards the promotion of freshwater sciences throughout Europe, through facilitating<br />

improved communication and collaboration among scientists, through the convening<br />

of scientific symposia (Symposia for European Freshwater Sciences, or SEFS)<br />

and other joint meetings and through extending the benefits of learned-society membership<br />

to European nations where no such national organisation exists. It is also an objecttive<br />

of the Federation to find a practical and viable means of publishing a scientific journal<br />

dedicated to European Freshwater Sciences.<br />

5. Membership and representation. The European Federation for Freshwater Sciences<br />

shall comprise a committee of representatives appointed by the respective governing<br />

councils or committees of the constituent associations. Each constituent association shall<br />

appoint two nominated representatives, for such period/periods determined by that association.<br />

6. Scientists in European nations where there is no formally constituted national association<br />

may secure representation through subscribing to one or other of the constituent associations<br />

whose membership is not restricted by national or cultural boundaries.<br />

7. Limits of responsibility. The European Federation for Freshwater Sciences shall have<br />

no powers of executive above those of the elected councils of the constituent associations,<br />

except those decisions expressly delegated to it. Constituent associations shall<br />

be expected to cover the modest expenses costs of its delegates. Should the European<br />

Federation for Freshwater Sciences anticipate involvement in any activity in its name<br />

that incurs costs, or if it was to be in receipt of an external grant of funds to support a<br />

specific activity under its name, then the financial and accounting responsibility shall be<br />

vested in one of the constituent associations.<br />

8. It is presumed that the representatives shall communicate and conduct their business<br />

primarily by electronic means. Delegate meetings may be convened from time-to-time,<br />

where possible to coincide with delegate presence at SEFS or other scientific meetings.<br />

Seite 43


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Where it is expedient to convene delegate meetings on other occasions, then cover for<br />

delegate costs incurred should be approved, in advance, by the constituted groups represented.<br />

(Paragraph 7).<br />

9. Duties. It is a particular duty of The European Federation for Freshwater Sciences,<br />

delegated to it by the governing Councils of the constituent associations, to determine the<br />

venues and convenors of the biennial SEFS meetings (Symposia for European Freshwater<br />

Sciences). It may also recommend the convening of such additional scientific<br />

meetings, where it considers these to be appropriate.<br />

10. By agreement among the representatives, the European Federation for Freshwater<br />

Sciences shall be able to post information upon web-pages made available by courtesy<br />

of FreshwaterLife and thus accessible to the memberships of constituent associations.<br />

Such information may include announcements of scientific meetings, courses and academic<br />

vacancies. The same web-site offers password-secure databases (for instance, of<br />

member names and addresses), which, subject to the agreement of named individuals<br />

and with the consent of the governing councils of the constituent associations, but subject<br />

always to privacy conventions and to the stipulation of Rule 11), may be used by and at<br />

the discretion of constituent associations where these clearly assist collaboration and<br />

communication among federation representatives.<br />

11. The European Federation for Freshwater Sciences shall not otherwise communicate<br />

directly with any individual members of constituent associations, other than on the direct<br />

and explicit instruction of the governing council or committee of the constituent association(s)<br />

concerned.<br />

12. Chairmanship. The Chair of the European Federation for Freshwater Sciences shall be<br />

appointed by the representatives, if necessary by majority of an elective ballot, to serve<br />

for a period of two years or until such earlier date resolved by the current representatives<br />

of the constituent associations. The chairman may be eligible for re-election for no more<br />

than two further periods of two years, any term of office being no more than a maximum<br />

of six years.<br />

Draft agreed, 22.09.2005<br />

Der Rahmen für Kooperationen und fachliche Projektbegleitungen<br />

durch die <strong>DGL</strong><br />

Text von Dr. A. Hamm und Prof. Dr. Günther Friedrich:<br />

Die <strong>DGL</strong> bietet eine fachliche Projektbegleitung bei der Beantragung und Durchführung von<br />

F/E-Vorhaben u.a. Projekten an. Diese Aufgabe sollte im Wesentlichen über die Arbeitskreise<br />

der <strong>DGL</strong> laufen. Gegenüber den forschungsfördernden Institutionen wird damit deutlich<br />

gemacht, dass das Projekt von der <strong>DGL</strong> als limnologische Fachgesellschaft mitgetragen<br />

wird. Damit soll eine Verbreiterung der Basis für das Projekt unter Heranziehung weiterer<br />

fachlicher und auch fachübergreifender Institutionen und Personen herbei geführt sowie der<br />

Wissensaustausch und ggf. auch ein interdisziplinärer Ansatz gewährleistet werden. Es wird<br />

erwartet, dass damit die Erfolgsaussichten von Projektanträgen deutlich erhöht werden.<br />

Diese fachliche Projektbegleitung durch die <strong>DGL</strong> soll auch die Durchführung von Veranstaltungen<br />

(z.B. Vortragsblöcke bei den <strong>DGL</strong>-Tagungen, Workshops u.a.) beinhalten. Kosten<br />

für Zusammenkünfte der fachbegleitenden Arbeitsgruppe und entsprechende Veranstaltungen<br />

innerhalb der <strong>DGL</strong> und ihrer Arbeitsgruppen sollen bei der Beantragung in angemessener<br />

Weise berücksichtigt werden. Die verantwortliche finanzielle Abwicklung soll jedoch<br />

beim Projektträger verbleiben. Die Installation einer fachlichen Projektbegleitung der <strong>DGL</strong><br />

Seite 44


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

und ihrer Arbeitsgruppen in o.a. Sinne erfordert auf alle Fälle die Zustimmung des geschäftsführenden<br />

Präsidiums bzw. der Präsidentin (des Präsidenten) und kann nicht von einem AK<br />

(AK-Obmann/Obfrau) allein initiiert werden."<br />

Teilnehmerzahlen der <strong>DGL</strong>-Tagungen 2000 - 2005<br />

In folgenden ist die Entwicklung der Teilnehmerzahlen unserer Jahrestagungen aufgeführt.<br />

Es zeigt sich, dass wir einerseits immer zwischen 350 und 450 Teilnehmern pendeln und<br />

dass wir andererseits bei den Exkursionsteilnehmerzahlen den erwarteten Rückgang der<br />

Zahlen wegen der Verlegung auf den Freitag haben.<br />

Jahr und Ort Teilnehmer Exkursionsteilnehmer<br />

Prozent Tag der<br />

Exkursion<br />

2000 Magdeburg 334 179 54 % Mittwoch<br />

2001 Kiel 460 277 60 % Mittwoch<br />

2002 Braunschweig 402 159 40 % Mittwoch<br />

2003 Köln 357 121 34 % Freitag<br />

2004 Potsdam 445 145 32 % Freitag<br />

2005 Karlsruhe 350 57 16 % Freitag<br />

Seite 45


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Auswertung Fragebogenaktion <strong>DGL</strong>-Jahrestagung 2005 in Karlsruhe<br />

Seite 46<br />

1. <strong>DGL</strong>-<br />

2. Anreise 3. Wie Buchung Übernachtung 4. Wann Buchung Übernachtung 5. Entscheidend für Wahl der Unterkunft<br />

Mitglied<br />

ja nein Bahn PKW Flug Fax Web Priv. Sonst.* früh Kurz davor Sonst. Preis Lage Ausst. Sonst. **<br />

1<br />

72 8 44 44 1 16 37 20 29 43 12<br />

6 65 53 2<br />

* vorwiegend tel. Bestellung (24; dabei aber teilw. Rückgriff auf Angebote vom Faxformular); Empfehlungen von Bekannten: 3; Buchung durch Verwaltung: 3<br />

** Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

6. Maximal akzeptabler Preis für die Unterkunft (€)<br />

15 20 25 30 35 40 45 50 60 70 80 90-100<br />

1 8 6 11 1 4 2 15 8 9 4 2<br />

7. Akzeptanz längere Anfahrt für günstigeren Preis<br />

Anzahl der ausgefüllten Fragebögen: 80<br />

(von ca. 350 Teilnehmern, das entspricht knapp 23 %).<br />

Die Fragebögen wurden teilweise lückenhaft ausgefüllt.<br />

Mehrfachnennungen waren möglich.<br />

ja nein Wie lange<br />

36 31 15 min: 1<br />

20 min: 3<br />

30 min: 16<br />

40 min: 1<br />

45 min: 1<br />

60 min: 1<br />

1-3 km: 1<br />

bis 30 km: 1<br />

9. Wie viele Tage Teilnahme? 10. Warum keine oder begrenzte Teilnahme? 11. Verkürzung 12. Teilnahmechancen künftige<br />

3-4 Tage<br />

Tagungen<br />

5 4 3 2 1 Exk. Urlaub Arb.- Interesse Keine Kosten Sonst. ja nein OK Schwieriger Sonstiges<br />

zumindest Geber nur f. spez. Zeit<br />

durch<br />

anteilig genehmigt Thema<br />

Arbeitgeber<br />

genommen nicht<br />

24 46 12 3 1 19 7 3 7 43 20 11 23 44 64 10 9


Aufnahme des Zooplankton in die EU-WRRL –<br />

‚Missing link’ oder unnötiger Ballast?<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

In der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurde das Zooplankton – aus welchen Gründen<br />

auch immer – nicht berücksichtigt, was zunehmend zu Problemen bei der Ermittlung des<br />

ökologischen Zustandes von Standgewässern (natürliche Seen, Talsperren, Bergbauseen,<br />

etc.) führt. Bemühungen das Zooplankton als weitere biologische Qualitätskomponente in<br />

das Monitoring der WRRL aufzunehmen, mögen Skepsis hervorrufen und fälschlicherweise<br />

einer „Detailverliebtheit“ der Limnologen zugerechnet werden. Dennoch, es gibt handfeste<br />

Gründe für eine Integration des Zooplankton in die EU-WRRL – auch beim jetzigen Stand<br />

der Methodenentwicklung und -anwendung. Noch ist es nicht zu spät, im Gegenteil, die Ausarbeitung<br />

einer geeigneten Methodik kann die bisher schon gesammelten Erfahrungen vor<br />

allem mit dem Phytoplankton nutzen und dadurch zielgerichteter (und preiswerter) erfolgen.<br />

Die Grundlagen dafür sind – noch – gegeben, da einige Bundesländer an der Praxis festgehalten<br />

haben, das Zooplankton weiterhin routinemäßig zu untersuchen. Aber schon setzt<br />

sich zunehmend die Tendenz durch, das wenige Geld nur noch für WRRL-relevante Gruppen<br />

zu verwenden. Im Folgenden möchte ich noch einmal Argumente für die Verwendung<br />

des Zooplankton im WRRL-Monitoring auflisten und beispielhaft zeigen, inwiefern Aussagen<br />

über den ökologischen Zustand eines Gewässers dadurch wesentlich verbessert werden<br />

können.<br />

Das Zooplankton – im engeren Sinne ist hier eigentlich das „Metazooplankton“ (planktische<br />

Rädertiere und Kleinkrebse) gemeint – ist aus verschiedenen Gründen geradezu prädestiniert,<br />

ergänzend zum Phytoplankton, eine wichtige Rolle bei der Beurteilung des ökologischen<br />

Zustandes von Standgewässern zu spielen:<br />

• Das Zooplankton nimmt im Nahrungsnetz eine Mittelposition zwischen den Fischen<br />

und dem Phytoplankton ein und spiegelt in seiner Struktur und jahreszeitlichen Entwicklung<br />

sowohl die Trophie als auch „top-down“-Effekte wider (Trophic Cascade<br />

Hypothese)<br />

• Das Zooplankton ist für ein Langzeitmonitoring in methodischer Hinsicht z.T. besser<br />

geeignet als das Phytoplankton und die Fische, was die Probenahme, die Konservierbarkeit<br />

der Proben und die Artbestimmung betrifft. Mit Standardmikroskopen können<br />

die meisten Arten von Fachkundigen sicher anhand der umfangreichen Literatur bestimmt<br />

werden.<br />

• Die Artenvielfalt ist groß genug, um verschiedene Zustände des Ökosystems und<br />

wichtige Umweltveränderungen widerzuspiegeln. Eine quantitative Beprobung und<br />

die Bestimmung bis zur Artebene sind dafür notwendige Voraussetzungen.<br />

• Besonders hilfreich zur Interpretation der Ergebnisse ist das umfangreiche ökologische<br />

Grundlagenwissen, dass sich zu dieser Gruppe über einen langen Zeitraum angesammelt<br />

hat.<br />

Da das Zooplankton bisher selten Gegenstand einer administrativen Normierung war, wären<br />

Standards hinsichtlich der Probenahme und -analyse noch zu entwickeln. Im Folgenden werden<br />

wesentliche Eigenschaften des Zooplankton als Lebensgemeinschaft aufgeführt, die in<br />

Kombination zur Charakterisierung ökologischer Zustände verwendet werden könnten bzw.<br />

in der Literatur schon auf ihre Verwendbarkeit getestet wurden:<br />

• Artenzahl, Artenvielfalt<br />

• Artenzusammensetzung, falls möglich Bioindikation mithilfe sensitiver Taxa<br />

• Abundanz und Biomasse einzelner Taxa, Gruppen sowie der gesamten Zönose und<br />

Relationen dieser zueinander<br />

Seite 47


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Seite 48<br />

• Diversität (der Arten, der Biomasse, der funktionellen Gruppen) und Dominanz<br />

• Größenspektrum einzelner Taxa oder der gesamten Gemeinschaft, wobei es auch<br />

möglich ist, hier vereinfachend eine Ableitung aus der Artenzusammensetzung vorzunehmen<br />

• hypothetische Gesamtfiltrationsleistung der Filtrier im Zooplankton (Community<br />

Grazingrate)<br />

• jahreszeitliche Sukzession im Vergleich zum PEG-Modell, welches mittelfristig auch<br />

weiterzuentwickeln wäre durch Unterscheidung weiterer Seentypen.<br />

Mithilfe von Zooplanktondaten können also durch einen vergleichsweise geringen zusätzlichen<br />

Aufwand bei der Probenahme und Auswertung weit reichende Informationen über zentrale<br />

Prozesse im planktischen Nahrungsnetz eines Sees gewonnen werden. Hierbei schlägt<br />

neben dem breiten Grundlagenwissen zum Zooplankton insbesondere der Synergismus von<br />

Phytoplankton- und Zooplanktondaten positiv zu Buche. Ohne die Betrachtung des Zooplankton<br />

sind weder die jahreszeitlichen noch die interannuellen Schwankungen der Phytoplanktonbiomasse,<br />

die die Grundlage für die Feststellung des Trophiezustandes bilden, zu<br />

interpretieren. Das gilt auch für das Verständnis von Langzeiteffekten in Seeökosystemen,<br />

wie sie z.B. in Folge der globalen Klimaerwärmung auftreten. Andere bekannte Beispiele<br />

sind ‚Klarwasserstadien’ und die ‚Biomanipulation’: Die Interpretation einer Phase mit erhöhter<br />

Sichttiefe bzw. stark erniedrigter Algenbiomasse während der Vegetationsperiode hängt<br />

wesentlich vom Auftreten des filtrierenden Zooplankton (z.B. Daphnia) ab. Es ist in erster<br />

Linie von einem Nahrungsnetzeffekt auszugehen, wenn die große Anzahl filtrierender Zooplankter<br />

für die Elimination der Algenbiomasse im See verantwortlich ist. Dabei spielen<br />

sowohl der Anteil fressbarer Algen als auch der Fraßdruck räuberischer Fische eine wichtige<br />

Rolle, die aktuelle Phosphorkonzentration im Gewässer ist dagegen im bestimmten Rahmen<br />

von untergeordneter Bedeutung. Alternativ wären die Gründe für eine Erhöhung der Sichttiefe<br />

in der Reduzierung der Primärproduktion aufgrund von Ressourcenlimitation (Nährstoffe,<br />

Licht) zu suchen.<br />

Ein wichtiger Schritt, um die mittelfristige Integration des Zooplankton in die WRRL vorzubereiten,<br />

wäre die Durchführung einer Pilotstudie. Diese könnte unter Verwendung von Altdaten<br />

und basierend auf einer Literaturrecherche die Möglichkeiten der Beschreibung ökologischer<br />

Zustände mithilfe des Zooplankton und die Vernetzung mit den Phytoplanktondaten<br />

demonstrieren. Vorschläge zur Qualitätsverbesserung des laufenden WRRL-Monitoring<br />

sollten allerdings möglichst keinen zusätzlichen Aufwand für Bundesländer, die bisher schon<br />

das Zooplankton berücksichtigen, erfordern.<br />

Weiterhin ist es zur Integration des Zooplankton in die WRRL notwendig die Anstrengungen<br />

auf nationaler Ebene zu koordinieren und um zusätzliche Unterstützung zu werben, deshalb<br />

unterstütze ich die Idee einen <strong>DGL</strong>-Arbeitskreis ‚Zooplankton’ zu gründen. Alle, die sich auf<br />

diesem Gebiet engagieren möchten, oder Anregungen, Kommentare und Ideen zu diesem<br />

Thema haben, bitte ich, mit mir per E-Mail in Kontakt zu treten. Falls genug Resonanz da ist,<br />

würde ich mich um ein erstes Treffen spätestens auf der nächsten <strong>DGL</strong>-Tagung kümmern.<br />

Eine der ersten Aufgaben könnte es sein, auf europäischer Ebene einen Workshop zu diesem<br />

Thema zu initiieren und so den Prozess in der EU offiziell anzuschieben.<br />

Dr. Rainer Deneke<br />

E-Mail: rdeneke@gmx.net<br />

Brandenburgische Technische Universität Cottbus<br />

Lehrstuhl Gewässerschutz, Forschungsstation Bad Saarow<br />

Seestr. 45, 15526 Bad Saarow<br />

http://www.tu-cottbus.de/BTU/Fak4/Gewschu


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Chironomiden: Potenzial und Einsatzmöglichkeiten im<br />

Biomonitoring von Gewässern – ein Überblick<br />

Gerhardt, A., Orendt C., Dettinger-Klemm, P- M. A., Janssens de Bisthoven, L., Michiels, S.,<br />

Otto, C.-J., Vogt, C. (<strong>DGL</strong>-AK "Chironomiden als Bioindikatoren")<br />

Einleitung<br />

Chironomiden sind mit 700 Arten die in Deutschland arten- und oft auch individuenreichste<br />

Makrozoobenthosgruppe, besonders in Weichsediment-dominierten Gewässern. Ihrer hohen<br />

Anpassungsfähigkeit liegt eine hohe physiologische Plastizität zugrunde. Der Besitz von<br />

Hämoglobin ermöglicht es vielen Chironomiden auch sauerstoffarme Gewässer zu besiedeln<br />

und sogar Zeiten der Anoxie durch Anaerobiose zu überleben.<br />

Chironomiden sind mit ihren zahlreichen Arten praktisch in jedem Lebensraum anzutreffen,<br />

in allen Arten von Fließ- und Stillgewässern und besiedeln zahlreiche Sonderhabitate, wie<br />

z.B. Rinnsale auf Gletschereis, heiße Quellen, Phytotelmen, temporäre Gewässer, Böden,<br />

Tierkot, bis hin zu Pilzen (Dettinger-Klemm 2004). Wenige Arten sind Parasiten. Alle<br />

Nahrungsgilden sind vertreten. Die Plastizität der Lebenszyklen ist hoch. Manche, oft allgemein<br />

als „rote Zuckmücken“ bezeichnete Formen können als Larven in Dichten bis zu<br />

100.000 Individuen pro m² leben und spielen als sekundäre Produzenten, Detritus-Verarbeiter<br />

und Fischnahrung eine wichtige ökologische Rolle. Die zentrale Rolle der Chironomiden<br />

in unseren Binnengewässern wurde bereits vom deutschen Nestor der Limnologie, August<br />

Thienemann, beschrieben.<br />

In der limnologischen Praxis jedoch werden die Chironomiden eher stiefmütterlich behandelt,<br />

teils wegen mangelnder Kenntnis, teils wegen angeblich schwieriger Taxonomie und fehlender<br />

ökologischer Angaben zu den einzelnen Arten. Dagegen nimmt die Verwendung in der<br />

Ökotoxikologie zu und aus paläo-limnologischen Untersuchungen zu historischen Klimazuständen<br />

sind sie nicht mehr wegzudenken.<br />

Traditionell wird im Trendbiomonitoring von Gewässern selten auf Chironomiden zurückgegriffen.<br />

In Fliessgewässern gehen sie entweder in der Gesamtgruppe des Makrozoobenthos<br />

unter oder sie werden als "% EPT/Chironomidae" oder als "% Chironomidae/Makrozoobenthos",<br />

manchmal auch etwas detaillierter als "%Tanytarsini/Chironomidae" in der ökologischen<br />

Bewertung berücksichtigt. Das Sediment als essentielles Habitat in Gewässern sowie<br />

als Puffer für die Schadstoffverfügbarkeit wird jedoch in der Gewässerqualitätsbewertung<br />

und auch in den neuen Verfahren zur EU-WRRL kaum berücksichtigt. Auch Toxizitätstests<br />

finden in der Praxis der Gewässerbewertung keine Routineanwendung. Dies ist bedauerlich,<br />

da z.B. der häufig verwendete Saprobienindex zwar Aussagen über die Sauerstoffzehrungsverhältnisse<br />

im Gewässer erlaubt, nicht jedoch über die Belastung durch chemische Schadstoffe.<br />

In diesem Positionspapier nehmen wir zur Anwendbarkeit der Chironomiden in der Bioindikation<br />

und Ökotoxikologie Stellung, beschreiben kurz die aktuellsten Methoden und schlagen<br />

vor, wie die Chironomiden in eine „TRIAD-basierte integrierte Gewässerbewertung“ (Toxikologie,<br />

Ökologie, Chemie), ursprünglich vorgeschlagen von Chapman (1987), integriert werden<br />

können (Abb. 1). Die Idee hinter dem "sediment quality triade" ist es, einen kombinierten<br />

Index zur Bewertung der Sedimentqualität zu entwickeln, bestehend aus chemischen Felddaten,<br />

toxikologischen Labordaten und biologischen Felddaten. Detaillierte Ausführungen zu<br />

den einzelnen Methoden sind bei den Autoren zu erfragen bzw. folgen an anderer Stelle.<br />

Seite 49


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

1) Toxizitätstests mit Chironomiden<br />

1.1) Standardtests<br />

Chironomiden werden in der Ökotoxikologie für die Testung von Substanzen auf toxische<br />

Effekte bei Invertebraten im größerem Umfang seit Mitte der Neunzigerjahre des letzten<br />

Jahrhunderts eingesetzt (besonders Chironomus riparius, C. tentans, C. yoshimatsui). Um<br />

die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten zu können, wurden die ökotoxikologische<br />

Experimente hauptsächlich für die Chemikalientestung, Chemikalienexposition und Wasserexposition<br />

(OECD, 2004b) durch die OECD standardisiert. Es gibt allerdings auch weitere<br />

Standardisierungen z.B. durch die US-EPA (1996). Chironomiden sind für die Chemikalientestung<br />

und deren Bewertung besonders geeignet auf Grund der folgenden Eigenschaften:<br />

• Chironomiden der oben genannten Arten lassen sich leicht in Laboratorien unter standardisierten<br />

Bedingungen züchten. Weiterhin positiv ist die permanente Verfügbarkeit von<br />

Tieren für Experimente. Die leichte Hälterung hat aber auch noch einen marktwirtschaftlichen<br />

Vorteil, da Kosten für aufwendige Geräte und Testsysteme eingespart werden können<br />

und somit eine kostengünstige Chemikalientestung möglich ist.<br />

• Aufgrund ihrer Lebensweise und ihrer ubiquitären Verbreitung stellen diese Zuckmücken<br />

außerdem einen wichtigen Stellvertreterorganismus für eine Vielzahl von Sedimentbewohnern<br />

dar. Dadurch kann in den Experimenten von einer direkten Exposition der<br />

Tiere gegenüber Schadstoffen und deren Aufnahme über die Cutikula oder die Nahrung<br />

ausgegangen werden. Außerdem haben Chironomiden bei milden Temperaturen einen<br />

relativ kurzen Lebenszyklus von ca. 21 - 28 Tagen. Deshalb können Experimente über<br />

eine gesamte Generation durchgeführt werden, wobei alle Entwicklungsstadien auf Effekte<br />

gegenüber Schadstoffen getestet werden können. Auch Multigenerationsstudien sind<br />

mit vergleichbar geringem Aufwand durchführbar.<br />

• Ein weiterer Vorteil ist, dass über das Hormonsystem der Insekten sehr viel bekannt ist,<br />

weil viele Organismen dieser Klasse wichtige Schadorganismen für die Landwirtschaft<br />

darstellen (insektizide Pflanzenschutzmittel (z.B. Häutungshemmer bei der Kastanienminimiermotte).<br />

• Für den Einsatz von Chironomiden in der Ökotoxikologie stehen viele Publikationen und<br />

somit Vergleichsdaten für diese Tiergruppe zur Verfügung stehen. Dadurch wird es möglich,<br />

erhobene Daten in den Gesamtkontext einzuordnen und zu bewerten. Es können –<br />

um diesen wichtigen Aspekt zu verdeutlichen – zum heutigen Zeitpunkt im Web of<br />

Science ca. 2500 Publikationen zum Themenkreis „Chironomidae im weiteren Sinn“ abgerufen<br />

werden.<br />

All diese genannten Vorteile machen heute den Einsatz von Chironomiden in der Ökotoxikologie<br />

unerlässlich, und es sollte weiterhin das Risikopotential von Substanzen anhand dieser<br />

Tiergruppe kritisch abgeschätzt werden.<br />

Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen standardmäßigen Einsätzen eignet sich der<br />

Standard-OECD-Sedimentkontakttest (Überleben, Wachstum, Emergenz) z.Z. jedoch nicht<br />

für eine kosteneffektive Bewertung der Sedimenttoxizität, da er als "whole life-cycle test"<br />

lange (bis 28 Tage) dauert und die Ergebnisse – neben methodischen Problemen im Labor –<br />

nicht direkt auf das Freiland übertragbar sind (Standardsediment statt natürlichem Sediment).<br />

1.2) Verhaltenstest<br />

Kürzlich wurde ein neuer Sedimenttoxizitätstests basierend auf den Parametern Verhalten<br />

und Überleben von benthischen Insekten und Crustaceen vorgeschlagen (Gerhardt &<br />

Schmidt 2002, Kirkpatrick et al. 2005), da er 1) schnell und einfach anzuwenden ist, 2) vollautomatisiert<br />

kontinuierlich quantitative Daten in Realzeit übermittelt, 3) es erlaubt, die Sedi-<br />

Seite 50


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

mentbewohner direkt in ihrem natürlichen Substrat zu betrachten und somit ihre Exposition<br />

realistisch einzuschätzen, 4) sich mit den Testparametern des Standardtestes gut kombinieren<br />

lässt und 5) alle Entwicklungsstadien, also auch die Emergenz automatisiert messen<br />

kann. Dieser Test kann über mehrere Stunden bis Tage/Wochen erfolgen und ist sowohl im<br />

Labor als auch im Freiland gleichermaßen einsetzbar, welches die Extrapolation Labor-Feld<br />

erleichtert. Dieser Verhaltens-Test lässt sich auch gut mit anderen gegenwärtigen und innovativen<br />

Ansätzen kombinieren, z.B. Exposition der Larven im Feld mit anschließender Messung<br />

von Parametern wie "post-exposure feeding", Wachstum, Bioakkumulation etc. im<br />

Labor. Der neue Sedimentbiotest erfolgt im sog. Multispecies Freshwater Biomonitor® (MFB)<br />

(Gerhardt 1999, 2000).<br />

2) Bioassessment-Methoden<br />

2.1) Gewässerbewertung I: Larven<br />

Die Anwendung von Chironomiden-Larven bei der biologischen Gütebewertung von Gewässern<br />

ist generell nicht besonders fest verankert. In der Praxis wird dies durch die als schwierig<br />

angesehene Bestimmbarkeit und die teils noch ungeklärten ökologischen Einstufungen<br />

begründet.<br />

Dazu einige Anmerkungen:<br />

Die Bestimmbarkeit ist nicht geringer als vergleichsweise z.B. bei Nemouriden, Leuctriden<br />

usw. aus dem Mittelgebirge und Bergland oder bei bestimmten Trichopterengruppen. Für<br />

Chironomidenexuvien gibt es hervorragende Bestimmungsschlüssel. Die Larven sind i.d.R.<br />

bis zur Gattung, z.T. auch bis zur Art bestimmbar. Für das nordwestdeutsche Tiefland liegen<br />

Schlüssel vor (Klink & Moller Pillot 2003). Derzeit arbeiten Mitglieder des AK Chironomidae<br />

der <strong>DGL</strong> an einem Einsteigerschlüssel für die in Deutschland vorkommenden Chironomidenlarven<br />

der Unterfamilie Chironominae.<br />

Umfassende autökologische Angaben sind bis heute für viele Makroinvertebraten immer<br />

noch eine Rarität. Dennoch wurde in der nahen Vergangenheit versucht, die wichtigsten ökologischen<br />

Profile möglichst vieler bekannter Arten anzugeben (z.B. Moog 2002, Schmedtje &<br />

Colling 1996). Auch für die Chironomiden gibt es aktuelle zusammenfassende ökologische<br />

Angaben bzw. Einstufungen (z.B.. Moog 2002, Moller Pillot & Buskens 1990, Orendt, 1999).<br />

Diese Angaben müssen weiter ausgebaut und regional angepasst werden.<br />

Für die Beurteilung der großen stehenden Gewässer sind die benthischen Chironomiden<br />

(neben den Oligochaeten) nach unserer Überzeugung unverzichtbar, da sie das "ökologische<br />

Langzeitgedächtnis" eines Sees repräsentieren. Mit dieser Erkenntnis entwickelte bereits<br />

Thienemann (1954) anhand der Profundalfauna einen Bewertungsansatz. Aber auch für<br />

die Litoralfauna gibt es mittlerweile Bewertungsvorschläge (z.B. Saether 1979, Bayerisches<br />

Landesamt für Wasserwirtschaft 1992, Nyman & Korhola, 2005).<br />

Die benthischen Chironomiden reflektieren nicht ausschließlich die Trophie, sondern z.B.<br />

auch gewässerstrukturelle oder wasserchemisch belastungsrelevante Umweltfaktoren. Hinzu<br />

kommt, daß Profundal und Litoral nicht gleich reagieren. Die Erfassung und Beurteilung läßt<br />

sich über bekannte Indikatortaxa des Litorals und Profundals erreichen (Profundal: z.B.<br />

Saether 1979, Thienemann 1925, Litoral: z.B. Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft<br />

1992, Moller Pillot & Buskens 1990). Eine weitere Möglichkeit der Seecharakterisierung wäre<br />

die Analyse der Vertikalverteilung charakteristischer Arten. Allerdings setzen derartige Ansätze<br />

voraus, dass Erfassungen in Form von Transekten über verschiedene Tiefen stattfinden,<br />

wie sie – leider nur ausnahmsweise – bei den Untersuchungen zur Bewertung nach<br />

EU-WRRL vorgesehen werden.<br />

Seite 51


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

2.2) Gewässerbewertung II: Puppenexuvien<br />

Eine vielfach erprobte Methode zur Erfassung der Chironomidenfauna eines Gewässers ist<br />

die CPET (= Chironomid pupal exuviae technique; Wilson & Ruse 2005). Hierbei werden die<br />

Puppenhäute, die nach dem Schlüpfen der Imagines an der Wasseroberfläche treiben, mit<br />

einem Handkescher oder Driftnetz aufgesammelt. Mit dieser Sammelmethode wird die Chironomidenemergenz<br />

indirekt erfasst, da geschlüpfte Tiere ihre Puppenhäute an der Wasseroberfläche<br />

zurücklassen. Untersuchungen haben belegt, dass die Puppenhäute aus dem unmittelbaren<br />

Einzugsbereich der Probestellen stammen (Wilson & Bright 1973).<br />

Die Probennahme für CPET-Untersuchungen ist einfach und auch von nicht speziell ausgebildetem<br />

Personal durchführbar. Es kann davon ausgegangen werden, dass 3-4 Probennahmen<br />

im Jahr ausreichen, um die repräsentative Gemeinschaft eines Untersuchungsjahres zu<br />

erfassen (Wilson & Ruse 2005).<br />

Vorteile und Einsatzmöglichkeiten der CPET:<br />

Gute Bestimmbarkeit, meist bis Artniveau, z.T. ohne Präparation bei 10 – 60 facher Vergrößerung.<br />

Bei wenigen Gattungen ist zur Artunterscheidung ein Mikropräparat nötig (z.B.<br />

Cricotopus, Chironomus, Cladotanytarsus). Mit Langton (1991) und Langton & Visser (2003)<br />

stehen zwei Bestimmungswerke für die gesamte europäische Fauna zur Verfügung.<br />

• Integration einer Fülle von Mikrohabitaten und damit eine repräsentative Erfassung<br />

des Artenspektrums eines Gewässers.<br />

• Bearbeitung großer Mengen an Material bei geringem zeitlichen Aufwand möglich.<br />

Dadurch sind auch statistische Auswertungen möglich.<br />

• Anwendung auch bei schwer zugänglichen Gewässern, in denen eine Erhebung des<br />

Makrozoobenthos nach DIN 38410 nicht möglich ist, z.B. Kanäle (Ruse 1998) und<br />

größere Flüsse. Minimale Störung auch empfindlicher Lebensräume, in denen aus<br />

naturschutzrelevanten Gründen eine Beprobung des Gewässergrundes nicht zulässig<br />

ist.<br />

• Einsatzmöglichkeiten: Die CPET ist sicherlich die Methode der Wahl bei allen Fragestellungen,<br />

die eine möglichst weit gehende Erfassung des Artenbestandes der Chironomiden<br />

eines Gewässers zum Ziel haben, z.B. Biomonitoring morphologischer<br />

und stofflicher Belastungen und Biodiversitätsuntersuchungen.<br />

• Ermöglicht eine indirekte Zuordnung von Arten zu Larven aus Makrozoobenthosproben<br />

über parallel bestimmte Exuvien (z.B. parallele Kescherfänge wie bei Köcherfliegen-<br />

oder Steinfliegenuntersuchungen).<br />

Eine Miterfassung der Chironomidenexuvien bei standardisierten Untersuchungen des Makrozoobenthos<br />

nach DIN 38410 erscheint uns zu aufwändig, da die Notwendigkeit einer gesonderten<br />

Probennahme und Auswertung besteht.<br />

Die Qualität der Ergebnisse ist stark von der Schlüpfperiodik und daher von Tageszeit und<br />

Witterung sowie Drift/Wasserführung abhängig. Die Anwendung im Routinebetrieb muss daraufhin<br />

abgestimmt werden.<br />

2.3) Historische Klima- und Umweltschwankungen: Chironomidenfossilien<br />

Die Kenntnis von mittel- und langfristigen Klima- und Umweltschwankungen ist insbesondere<br />

für die Klimaforschung von außerordentlicher Bedeutung. Die fossilen Reste von Chironomiden<br />

(Kopfkapseln) sind über Jahrtausende chronologisch abgelagert und in den Seesedimenten<br />

erhalten. Sie wurden in den letzten Jahren neben den Diatomeen häufig zur quantitativen<br />

Rekonstruktion historischer Klimaänderungen benutzt (z.B. Kumke et al, <strong>2006</strong>,<br />

Seite 52


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Nyman et al. 2005). Die in den verschiedenen Sedimenthorizonten abgelagerten Taxagemeinschaften<br />

indizieren dabei anhand der Sauerstoff- und Temperaturansprüche oder der<br />

vorkommenden Taxa entsprechende Umweltzustände früherer Zeiten. Die ökologischen Ansprüche<br />

dieser Taxa können von denselben, heute noch vorkommenden Formen, abgeleitet<br />

werden. Damit sind nicht nur Rückschlüsse auf frühere Klimaverhältnisse, sondern auch auf<br />

Trophiezustände möglich. Letzteres ist besonders bei der Suche und Beschreibung von Referenzzuständen<br />

für die Bewertung nach der EU-WRRL von großer praktischer Bedeutung.<br />

2.4) Schadstoffbelastung: Mundwerkzeug-Deformationen<br />

Missbildungen bei Chironomidenlarven sind anhand von Freilandkorrelationen und Laborversuchen<br />

mit Schwermetallen in Verbindung gebracht worden, außerdem mit einer großen<br />

Anzahl Kohlenwasserstoffverbindungen (z.B. Dioxine, Benzene, Erdöl), Pestiziden und Radionukliden.<br />

Eine Meta-Analyse von Freilandstudien (Janssens de Bisthoven und Gerhardt<br />

<strong>2006</strong>) hat ergeben, dass Mundwerkzeug-Deformationen in über 45 verschiedenen Chironomidengattungen<br />

beschrieben wurden. Eine Quantifizierung (Janssens de Bisthoven 1999)<br />

anhand des prozentualen Anteils deformierter Larven an der Gesamtlarvenzahl oder der<br />

durchschnittlichen Deformitätsintensität pro Larve lässt es zu, Dosis-Wirkungs-Beziehungen<br />

zu erstellen. Die Gattungen Chironomus und Procladius sind dabei am besten untersucht.<br />

Sie eignen sich hervorragend in Tiefland-Gewässern, um langfristige Toxizität von Schadstoffen<br />

im Sediment aufzuspüren und die entsprechende Probestellen nach relativem chronischen<br />

Toxizitätsgrad einzustufen. Weitere Anwendungsgebiete sind Langzeit-Biomonitoring<br />

von Entgiftungsmassnahmen, das Erkennen von giftigen Effekten in Abgrabungswässern<br />

oder von diffusem Pestizidaustrag auf die Toxizität von Sedimenten in Oberflächengewässern.<br />

3) Integriertes multimetrisches Biomonitoring<br />

Chironomiden liefern wertvolle und teils essentielle Informationen, wenn traditionelle Methoden<br />

des Bioassessments direkt mit neuen Methoden zur ökologisch-toxikologischen Bewertung<br />

miteinander verbunden werden, wie z.B. eine Untersuchung an Bergbauabwässern in<br />

Portugal zeigt (Gerhardt et al. 2004, Janssens de Bisthoven et al., 2004). In dieser Studie<br />

wurden ökologische, chemische und toxikologische Bewertungsmethoden nach dem TRIADansatz<br />

kombiniert:<br />

• Ökologische Bewertung der gesamten Biozönose (Makroinvertebraten und Chironomiden)<br />

nach strukturellen (Diversität, Ähnlichkeit, EPT-taxa) und funktionellen Metrices<br />

(Nahrungsgilden, Functional Feeding Grougs (FFGs)) vorgenommen, ergänzt<br />

durch verschiedene Biotische Indices (BBI, BMWP-ASPT, Säure-Indikatoren)<br />

• Toxikologische Bewertung mittels Toxizitätstests im Multispecies Freshwater Biomonitor®<br />

(in situ, ex situ) (Chironomus, zusammen mit anderen Tier- und Pflanzenarten)<br />

• Bestimmung von ca. 10 verschiedenen Schwermetallkonzentrationen, pH und Salzen<br />

im Wasser<br />

Aus diesen Daten wurde ein neuer multimetrischer Index (MI) abgeleitet, welcher für saure<br />

Bergbaugewässer (Acid Mine Drainage) folgende Parameter integriert: BMWP, EPT, % Predatoren<br />

und Bewegungsaktivität aus dem Multispecies Freshwater Biomonitor®-Test. Beziehungen<br />

zwischen Verhalten (Lokomotion, Ventilieren/Pumpen) und morphologischen (z.B.<br />

Missbildungen an den Mundwerkzeugen) und entwicklungsbiologischen Testparametern<br />

(z.B. Emergenz) sind bereits beschrieben (Gerhardt & Janssens de Bisthoven 1995).<br />

Die anhand dieser Methoden gewonnenen Ergebnisse können in eine TRIAD-basierte integrierte<br />

Gewässerbewertung (Toxikologie, Ökologie, Chemie) eingehen (Abb.1). Hierbei schlagen<br />

wir ein stufenweises Vorgehen vor, ausgehend von Screeningmethoden zur Klassifi-<br />

Seite 53


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

zierung von Gewässern bis hin zu aufwändigeren Methoden zur detaillierten Untersuchung<br />

und Überwachung von ausgewählten Problemstellen.<br />

Chironomiden im TRIAD-basierten Biomonitoring<br />

Ebene 1<br />

Ebene 2<br />

Ebene 3<br />

Abb. 1<br />

Zusammenfassung und Empfehlung<br />

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass die Chironomiden die Kriterien als Bioindikatoren<br />

im Bioassessment von Seen und Fliessgewässern, als auch als Testarten für Toxizitätstests<br />

(in und ex situ) in einem TRIAD-basierten Ansatz zum integrierten Biomonitoring erfüllen<br />

(Präsenz in allen Lebensräumen, hohe Individuendichten, Bestimmbarkeit, Angaben zur<br />

Ökologie und Schadstofftoleranzen). Sie werden in vielen Feldern der Gewässer- und Sedimentbewertung<br />

entsprechend der Fragestellung gezielt eingesetzt. Es wäre somit ratsam,<br />

dieses große Potential in der wasserwirtschaftlichen Praxis und auch bei den Bewertungsmethoden<br />

zur Umsetzung derEU-WRRL mehr zu berücksichtigen.<br />

Zitierte Literatur<br />

Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft (Hrsg.) (1992): Biologische Trophieindikation<br />

im Litoral von Seen. Informationsber. Bayer. Landesamt f. Wasserwirtschaft 7/92<br />

(München)<br />

Chapman, P.M., Dexter, R.N. & E.R. Long (1987): Synoptic measures of sediment contamination,<br />

toxicity and infaunal community composition (the Sediment Quality Triad)<br />

in San Francisco Bay. Marine Ecology Progress Series 37, 75-96.<br />

Seite 54<br />

Chemie Toxikologie Biologie/Ökologie<br />

ex situ in situ<br />

Basisparameter<br />

„Sonden“<br />

Allgemeine Analytik<br />

(z.B. Summen-<br />

parameter)<br />

Spezielle Analytik<br />

(z.B. spezielle Stoffe)<br />

Screening<br />

MFB-Verhaltenstest:<br />

(akute Kurzzeit-Exposition)<br />

Detaillierte Tests<br />

Testparameter: Wachstum,<br />

Verhalten, Emergenz, Überleben….<br />

„Post-exposure tests“:<br />

(nach akuter oder chronischer<br />

Exposition)<br />

„Whole-life-cycle tests“:<br />

Chronische Exposition<br />

(Verhalten, Wachstum,<br />

Überleben, Emergenz,<br />

Missbildungen, Sexratio)<br />

Online<br />

Biomonitoring von<br />

Sediment & Wasser<br />

im MFB<br />

an Problemstellen<br />

Screening<br />

Puppenexuvien<br />

Probestellen-spezifische<br />

Artenzusammensetzung<br />

Taxonomie<br />

Missbildungen<br />

Links zu anderen<br />

Bioassessment-<br />

Methoden<br />

(Ebene 1-3)


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Dettinger-Klemm, P-M. A. (2004): Chironomids of temporary pools- an ecological case study.<br />

Doktorarbeit der Philipps-Universität Marburg, 371 pp.<br />

(http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/22004-0076/).<br />

Gerhardt, A. & S. Schmidt (2002): The Multispecies Freshwater Biomonitor as tool for sediment<br />

biotests and biomonitoring. Journal of Soils and Sediments, 2(2): 67-70.<br />

Gerhardt, A. (2000): Der Multispecies Freshwater Biomonitor (MFB) und seine Anwendungsmöglichkeiten<br />

in Forschung und Monitoring von Wasserqualität. Deutsche Gesellschaft<br />

für Limnologie, Konferenzbericht, Rostock, Okt. 1999, Bd 2:972-977, <strong>DGL</strong><br />

Tutzing.<br />

Gerhardt, A. (1999): Recent trends in online biomonitoring for water quality control. In:<br />

Gerhardt, A. (ed): Biomonitoring of Polluted Water. Reviews on Actual Topics.,<br />

Environmental Research Forum Vol 9, 95-118., TTP Switzerland, 301 pp.<br />

Gerhardt, A. & L. Janssens de Bisthoven (1995): Behavioural, developmental and morphological<br />

responses of Chironomus gr. thummi larvae (Diptera) to aquatic pollution.<br />

Journal of Aquatic Ecosystem Health 4, 205-214.<br />

Gerhardt, A., Janssens de Bisthoven, L. & A.M.V.M. Soares (2004): Macroinvertebrate<br />

response to acid mine drainage: community metrics and on-line behavioural toxicity<br />

bioassay. Environmental Pollution 130, 263-274.<br />

Janssens de Bisthoven, L., Gerhardt, A. & A.M.V.M. Soares (2004): Effects of Acid Mine<br />

Drainage on Chironomus spp. (Diptera) in laboratory and in situ bioassays with the<br />

Multispecies Freshwater Biomonitor.Special Series of Environmental Toxicology &<br />

Chemistry, 23 (5), 1123-1128.<br />

Janssens de Bisthoven, L. & A. Gerhardt (<strong>2006</strong>): A critical appraisal of morphological deformities<br />

in midge larvae (Insecta, Nematocera: Chironomidae): clues for biomonitoring<br />

the sediment quality of freshwater ecosystems. Research Trends: Trends in Comparative<br />

Biochemistry and Physiology, in press.<br />

Janssens de Bisthoven, L. (1999): Biomonitoring with deformities in aquatic organisms. In:<br />

Biomonitoring of polluted water (Gerhardt, A., Ed.), Transtec Publications (TTP), Zürich,<br />

Vol. 9, 65-94.<br />

Kirkpatrick, A.J., Gerhardt, A., Dick, J.T.A., McKenna, M., Laming, P. and J.A. Berges<br />

(2005): Use of the Multispecies Freshwater Biomonitor to assess behavioural<br />

changes in Corophium volutator (Pallas, 1766) (Crustacea: Amphipoda) in response<br />

to toxicant exposure in sediment. Ecotoxicology, Environmental Safety (August).<br />

Kumke, Th., Nazarova, L. & Hubberten, H.-W. (<strong>2006</strong>): Chironomiden als Bioindikatoren für<br />

historische Klima- und Umweltschwankungen. - Jahrestagung der <strong>DGL</strong> Karlsruhe<br />

2005, Tagungsberichte (Berlin <strong>2006</strong>, in press).<br />

Klink, A. G. & Moller Pillot, H. K. M. (2003): Chironomidae larvae. Key to the higher taxa and<br />

species of the lowlands of Northwestern Europe.- World Biodiversity Database CD-<br />

ROM series. Expert Center for Taxonomic Identification, University of Amsterdam,<br />

Amsterdam.<br />

Langton, P.H. (1991): A key to Pupal Exuviae of West Palaearctic Chironomidae. P.H.<br />

Langton, Cambridgeshire, 386 S.<br />

Langton, P. H. & Visser, H. (2003): Chironomidae Exuviae – A key to pupal exuviae of the<br />

West Palaearctic Region. World Biodiversity Database, CD-ROM Series, ETI,<br />

Amsterdam.<br />

Moller Pillot, H.K.M. & R.F.M. Buskens (1990): De larven der Nederlandse Chironomidae<br />

(Diptera). Deel C: Autoekologie en verspreiding, Nederlandse Faunist. Mededelingen,<br />

1 C: 1-85 (Leiden), b31.<br />

Moog, O. (Hrsg.) (2002): Fauna Aquatica Austriaca. Katalog zur autökologischen Einstufung<br />

aquatischer Organismen Österreichs. 2. - Wasserwirtschaftskataster, Bundesminist. f.<br />

Land- u. Forstwirtschaft Wien.<br />

Seite 55


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Nyman M., Korhola, A. & S.J. Brooks (2005): The distribution and diversity of Chironomidae<br />

(Insecta: Diptera) in Western Finnish Lapland, with special emphasis on shallow<br />

lakes. Global Ecology & Biogeography 14, 137-153.<br />

OECD (Hrsg.) (2004): Sediment-water chironomid toxicity test using spiked water. OECD<br />

guidelines for the testing of chemicals. (Original guideline 219, adopted 13th April<br />

2004).<br />

Orendt, C. (1999): Chironomids as bioindicators in acidified streams: a contribution to the<br />

acidity tolerance of chironomid species, with a classification in sensitivity classes.<br />

Internat. Rev. Hydrobiol. 84(5): 439-449.<br />

Saether, O.A.(1979): Chironomid communities as water quality indicators.,Holarct. Ecol. 2:<br />

65-74<br />

Schmedtje, U. & M. Colling (1996): Ökologische Typisierung der aquatischen Makrofauna. –<br />

Informationsberichte d. Bayer. Landesamtes f. Wasserwirtschaft München, H. 4/96,<br />

543 S.<br />

Ruse, L. P. (1998): A biological key to canal water quality. Journal of the Chartered Institution<br />

of Water and Environmental Management, 12,(3), 191 - 196.<br />

Thienemann, A. (1954): Chironomus. Leben, Verbreitung und wirtschaftliche Bedeutung der<br />

Chironomiden. Binnengewässer 20, 834 pp.<br />

US-EPA (Hrsg.) (1996): Methods for measuring the toxicity and bioaccumulation of sediment-associated<br />

contaminants with freshwater invertebrates, 2000. US-EPA report<br />

number 600/R-99/064, Washington, D.C., USA.<br />

WiLson, R.S. & L.P. Ruse (2005): A guide to the identification of genera of chironomid pupal<br />

exuviae occurring in Britain and Ireland (incl. common genera from Northern Europe)<br />

and their use in monitoring lotic and lentic fresh waters. FBA Spec. Publ. 13: 176 pp.,<br />

Ambleside, UK.<br />

Wilson, R.S. & P.L. Bright (1973): The use of chironomid pupal exuviae for characterizing<br />

streams. Freshwater Biology 3, 283 – 302.<br />

Danksagung<br />

Die Autoren bedanken sich herzlich bei Martin Spies, Berthold Janecek, Jörg Schönfelder,<br />

Erik Mauch, Matthias Brunke und Armin Zenker für wertvolle Kommentare zur Verbesserung<br />

des Artikels.<br />

Kontaktadresse<br />

Dr. Almut Gerhardt<br />

LimCo International<br />

An der Aa 5<br />

D-49477 Ibbenbueren<br />

www.limco-int.com<br />

…<br />

Weitere Infos über den AK “Chironomiden als Bioindikatoren”: www.hydro-bio.de/biochir.htm<br />

Seite 56


Berichte aus den Arbeitskreisen (AK)<br />

AK „Chironomiden als Bioindikatoren“<br />

Der AK kann auf ein erfülltes Jahr zurückblicken.<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Schon im Mai hielt A. Dettinger-Klemm einen Vortrag auf der Fachtagung "Neue Impulse für<br />

die limnische Taxonomie durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie" in Schneverdingen mit dem<br />

Titel "Chancen und Grenzen der Einbeziehung von Zuckmücken (Diptera: Chironomidae) in<br />

die limnologische Praxis und Forschung: Sachstand, Defizite, Perspektiven". Er hat dazu<br />

Schlussfolgerungen und Handlungsbedarf für die Arbeit des AK formuliert, die von der Website<br />

(www.hydro-bio.de/biochir.htm) abgerufen werden können.<br />

Auf der Tagung in Karlsruhe wurde außerdem vom AK ein Themenblock "Chironomiden"<br />

organisiert, der mit 35-40 Zuhörern sehr gut besucht war und einen facettenreichen Einblick<br />

in die Verwendung und Eigenschaften von Chironomiden als Umweltindikatoren gab. Auf<br />

weiteren <strong>DGL</strong>-Tagungen sollen wieder Blöcke oder zumindest Vorträge mit allen Themen zur<br />

Bioindikation mit Chironomiden angeboten werden.<br />

Die Interessierten des Arbeitskreises trafen sich am Rande der <strong>DGL</strong>-Tagung in Karlsruhe zu<br />

einer ca. zweistündigen Sitzung (Protokoll s. http://www.hydro-bio.de/biochir.htm), in der diverse<br />

anliegende Themen besprochen wurden sowie die Erstellung eines Info-Papiers über<br />

"Potenzial und Einsatzmöglichkeiten von Chironomiden im Biomonitoring von Gewässern"<br />

beschlossen wurde. Dieses Papier wurde unter der Federführung von Almut Gerhardt erstellt<br />

und ist in dieser Ausgabe der "<strong>Mitteilungen</strong>" abgedruckt. Es soll weiter verbreitet werden<br />

(Einzelheiten s. Protokoll). Die Konzeption eines Larvenschlüssels wurde auf dem Treffen<br />

diskutiert. Die Erarbeitung macht Fortschritte (C. Orendt und A. Dettinger-Klemm).<br />

Ob Chironomiden bei den Untersuchungen zur WRRL miteinbezogen werden oder werden<br />

können, wurde kontrovers diskutiert. Es bestand jedoch Einigkeit, dass wegen der enormen<br />

ökologischen Bedeutung des Sediments v.a. Seenbewertung und Toxikologie ohne Chironomiden<br />

nicht auskommen und dass weitergearbeitet werden müsse, deren Einbeziehung und<br />

Anwendbarkeit zu fördern – im Übrigen eine allgemein nicht bestrittene Tatsache –, unabhängig<br />

von der WRRL, denn es gibt noch eine Vielzahl anderer Fragestellungen und Bewertungsanforderungen.<br />

Inzwischen koordiniert Jörg Schönfelder ein Team, das sich mit der<br />

Überprüfung, ggf. Anpassung der ökologischen Indices (v.a. Saprobieindikation) von Chironomidenarten<br />

an das Tiefland befasst, aufbauend auf die Liste der ökologischen Profile von<br />

Chironomiden innerhalb des EUROLIMPACS-Projektes. Diese Liste wurde von Berthold<br />

Janeček und Kollegen erarbeitet und wird im Laufe dieses Jahres bei der Freshwater Biological<br />

Association publiziert werden (ausschließlich Chironomiden!). Somit steht mit den zu erwartenden<br />

Ergebnissen des oben erwähnten Teams ein umfassendes aktuelles Werk mit<br />

ökologisch eingestuften Chironomidenarten zur Verfügung.<br />

Weitere aktuelle Informationen: www.hydro-bio.de/biochir.htm<br />

Claus Orendt, Leipzig<br />

Orendt@hydro-bio.de<br />

AK „Flachseen“<br />

Nach dem erfolgreichen Workshop in Iffeldorf zu Problemen der Wiederansiedlung und<br />

Massenentwicklung von submersen Makrophyten in Flachseen im März 2005 (s. <strong>DGL</strong>-<br />

<strong>Mitteilungen</strong> II_2005) wurden bisherige Ergebnisse des Workshops in einem Vortrag von Hilt,<br />

Seite 57


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Morscheid et al. "Wiederbesiedlung von Flachseen mit submersen Makrophyten – Entwicklung<br />

einer Handlungsanweisung durch den AK Flachseen" und in diversen anderen Vorträgen<br />

durch TeilnehmerInnen des Workshops insbesondere zur Problematik der Massenentwicklung<br />

von Elodea (s. Programm der letzten <strong>DGL</strong> Tagung in Karlsruhe) vorgestellt.<br />

Basierend auf den Diskussionen auf dem Workshop wurde auch ein gemeinsames Manuskript<br />

verfasst und zur Publikation bei einer limnologischen internationalen Fachzeitschrift<br />

eingereicht, der Begutachtungsprozess läuft noch. Die o. a. Handlungsanweisung wurde auf<br />

der <strong>DGL</strong>-Tagung dann im Rahmen des jährlich stattfindenden AK Treffens intensiv diskutiert.<br />

Insgesamt 17 Personen des AK nahmen daran Teil und diskutierten insbesondere folgende<br />

Aspekte und offene Fragen:<br />

• Welche Informationen besitzen wir über "Propagules" – Samen oder vegetative Dauerstadien<br />

einzelner Makrophyten in Seen? Wie ist es mit der langjährigen Haltbarkeit?<br />

Ob und wann ist eine Vernalisation (Kälteschock) nötig? Empfehlenswert für<br />

Wiederansiedlungsprojekte ist in jedem Fall ein Keimungstest mit Sediment des betreffenden<br />

Gewässers. Dazu stellt sich auch die Frage, welche Personen bzw. Büros<br />

sich mit der Identifizierung von Oosporen, Samen und anderen Propagules auskennen<br />

und/oder Keimungstests anbieten (Hinweise bitte an den AK).<br />

• Zu erstellen ist ein Liste geeigneter Arten zur Wiederbesiedlung, und welche Form<br />

der Propagules vorteilhaft ist. Dabei sind Standortfaktoren und Wasser- und Sedimentchemie<br />

zu beachten. Noch weitgehend offen sind bisher Fragen zu Genotypen<br />

und deren Verbreitung bei „künstlicher“ Wiederbesiedlung.<br />

• Welche Kriterien legen wir an für eine künstliche Bepflanzung? Welche Arten?<br />

Welche Dichte?<br />

• Wie stabil ist die Wiederansiedlung?<br />

• Auf welchen anderen Wegen gelangen Pflanzen wieder in ein Gewässer? Über Wasservögel,<br />

andere Transportvektoren (Mensch, Boote, ...). Unterscheidet sich das neu<br />

entstandene Artenspektrum von historischen Berichten?<br />

• Welchen Effekt haben chemische Fällungsverfahren auf die Wiederansiedlung von<br />

Makrophyten. Einzelne Beispiele werden genannt, aber im wesentlichen fehlen gut<br />

dokumentierte Fallstudien dazu, zumindest aus dem deutschen Raum. Welche Sedimenteigenschaften<br />

bestimmen Keimungserfolg? Ist ein Keimungstest z.B. mit Kresse<br />

sinnvoll?<br />

• Als wünschenswert wird derzeit eine ca. 50%ige Bedeckung der potentiell besiedelbaren<br />

Fläche durch Makrophyten angesehen. Geringere Dichten haben potentiell<br />

nicht den ausreichenden Effekt Phytoplankton zu kontrollieren, höhere Dichten führen<br />

schnell zu Problemen mit der (Freizeit-)Nutzung der Gewässer. Mähen der Makrophyten<br />

als Sofortmassnahme ist teuer und keine langfristige Lösung, da insbesondere<br />

stark störende Arten wie Elodea durch nicht entfernte Sprossfragmente in ihrer<br />

Ausbreitung sogar noch gefördert werden<br />

• Welchen Einfluss haben herbivore Wasservögel? Gibt es negative Effekte auf die<br />

Dichte von Rallen und Enten im Revier eines Höckerschwans?<br />

• Sinnvoll wurde auch erachtet, dass bei Maßnahmen die Ausgangslage und gewünschte<br />

Effekte ganz klar beschrieben sein müssen. Dazu sind auch Vor- und<br />

Nachuntersuchungen mit den finanziellen Budgets einzuplanen. Leider sind Maßnahmen<br />

oft nicht wissenschaftlich begleitet. Als Vorschlag wurde genannt, 10-20% des<br />

Budgets für Vor-, Begleit- und Nachuntersuchungen einzuplanen. Eine Erfolgskontrolle<br />

sollte obligatorisch sein.<br />

Aufbauend auf der in der Begutachtung befindlichen Publikation ist die Entwicklung einer<br />

deutschsprachigen <strong>DGL</strong>-Handlungsanweisung geplant. Wir hoffen, dass ein Teil der noch<br />

enthaltenen Wissenslücken in den kommenden Jahren durch neue Erkenntnisse aus der<br />

Forschung und Praxis geschlossen werden kann. Lohnenswert wäre möglicherweise auch<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

die gemeinsame Ausarbeitung einer europaweit gültigen Fassung mit anderen flachseenreichen<br />

Ländern.<br />

Auf der <strong>DGL</strong>-Tagung in Dresden im September <strong>2006</strong> wird es, bei ausreichender Zahl an Vortragsanmeldungen,<br />

einen von EG & SH organisierten Themenblock zum Thema "Benthisch-<br />

Pelagische Kopplung: Von Bedeutung nur in flachen Gewässern?" geben. Wir möchten alle<br />

AK-Mitglieder, die aus Ihrer Forschung dazu etwas beitragen können, bitten, diesen Themenblock<br />

zu unterstützen. Über die Vorabmeldung des Interesses an uns würden wir uns<br />

freuen. Natürlich werden wir auch wieder unser jährliches AK-Treffen im Rahmen der <strong>DGL</strong><br />

veranstalten.<br />

Im September 2005 erreichte uns die traurige Nachricht vom tragischen Tod des AK-Mitglieds<br />

Prof. Ekkehard Vareschi (ICBM Oldenburg) während eines Forschungsaufenthaltes in<br />

Afrika (s. http://www.icbm.de/~aqua/index.html).<br />

Wir möchten weiterhin auf die Existenz unsere Homepage und des darauf befindlichen<br />

Forums hinweisen, in dem trotz geringer Frequentierung immer wieder interessante Diskussionsbeiträge<br />

eingestellt werden (http://www-f.igb-berlin.de/).<br />

PD Dr. Elisabeth Gross (EG)<br />

Limnologisches Institut<br />

Postfach M659<br />

Universität Konstanz<br />

D-78457 Konstanz<br />

Tel.: 07531 / 88-3112<br />

Fax : 07531 / 88-4136<br />

e-mail: Elisabeth.Gross@uni-konstanz.de<br />

http://www.uni-konstanz.de/limnologie/ags/gross/<br />

AK „Kleingewässer“<br />

Dr. Sabine Hilt (geb. Körner) (SH)<br />

Leibniz-Institut für Gewässerökologie<br />

& Binnenfischerei<br />

Müggelseedamm 301<br />

D-12587 Berlin<br />

Tel.: 030 / 64 181-677<br />

Fax: 030 / 64 181-682<br />

e-mail: hilt@igb-berlin.de<br />

http://www/abt2/mitarbeiter/hilt/index.html<br />

Auf der Jahrestagung der <strong>DGL</strong> fand im September 2005 die Gründungs-Versammlung des<br />

neuen Arbeitskreises Kleingewässer statt (Zielstellung siehe www.dgl-ev.de � Arbeitskreise).<br />

Während dieses ersten Treffens und in der Folgezeit meldeten sich bisher 23 interessierte<br />

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Forschung und Praxis, die sich in diesem<br />

Arbeitskreis engagieren möchten.<br />

Weitere Interessenten sind willkommen, sich mit Angabe des Interessensgebietes an<br />

den AK zu wenden. Die Mitglieder-Liste wird fortlaufend aktualisiert.<br />

Bisherige Aktivitäten des Arbeitskreises:<br />

• Gründungstreffen, 28. September 2005 in Karlsruhe<br />

• 3. Internationaler Sölle-Workshop in Müncheberg (www.soll2005.de). Die Seite wird<br />

ab 20.2.06 geschlossen und der Inhalt auf die neue Seite des AK Kleingewässer<br />

verlagert, siehe unten.<br />

Geplante Aktivitäten<br />

• Aufbau der Webseite des AK ab Ende Februar <strong>2006</strong> (www.kleingewaesser.de)<br />

• Arbeitstreffen im Rahmen der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung im September <strong>2006</strong> in Dresden<br />

• 4. Internationaler Sölle-Workshop März 2007 an der FH Neubrandenburg<br />

• Aufbau einer Literaturliste zur Problematik der Kleingewässer<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Seite 60<br />

• Selektion von Arbeitsschwerpunkten<br />

• gemeinsame Publikationen zu ausgewählten Themen: u.a. zu Bioinidkation mit Hilfe<br />

von Makrophyten an Kleingewässern / Indikatorfunktion von Makrophyten an Kleingewässern<br />

Leitung:<br />

Dr. Thomas Kalettka<br />

Zentrum für Agrarlandschaftsforschung<br />

(ZALF) e.V.<br />

Inst. f. Landschaftswasserhaushalt<br />

Eberswalder Str. 84<br />

D-15374 Müncheberg<br />

E-Mail: tkalettka@zalf.de<br />

Tel.: (033432) 82361<br />

Fax: (033432) 82301<br />

AK „Lebensraum Grundwassser“<br />

Dr. Thomas Pitsch<br />

Dr. Ursula Karlowski<br />

Universität Rostock,<br />

Biowissenschaften, Botanik<br />

Wismarsche Str. 8<br />

D-18051 Rostock<br />

E-Mail: thomas.pitsch@uni-rostock.de<br />

E-Mail: ursula.karlowski@uni-rostock.de<br />

Tel.: (0381) 4986204 oder 4986205<br />

Fax: (0381) 4986202<br />

Dieses Jahr hat doch einiges in Bewegung gebracht, zumindest was die ökologische Seite<br />

des Grundwassers betrifft.<br />

Am 14. und 15. April 2005 fand in Landau die Tagung „Grundwasser – Lebensraum, Ressource,<br />

Schutzgut“ statt – initiiert durch den <strong>DGL</strong>-AK „Lebensraum Grundwasser“. Der Tagungsbericht<br />

ist auf der <strong>DGL</strong>-hompage (www.dgl-ev.de) zu finden. Die Veranstaltung war ein<br />

voller Erfolg. Insbesondere hat sie frischen Wind in die Diskussion über den Umgang mit<br />

dem Grundwasser als Lebensraum gebracht und vor allem auch dazu geführt, daß das<br />

Umweltbundesamt (UBA) am 19. Januar <strong>2006</strong> ein Expertenseminar veranstaltet, wo über die<br />

Möglichkeiten und Grenzen der biologischen Bewertung des Grundwassers diskutiert wird.<br />

Vom AK „Lebensraum Grundwasser“ werden Michael Gierig, Christian Griebler, Peter Rumm<br />

und Hans Jürgen Hahn dabei sein. Von dieser Veranstaltung sind wichtige Impulse zu<br />

erwarten – nicht nur für die Anwendung, sondern insbesondere auch für die Forschung.<br />

Auch am Geo-Tag der Artenvielfalt 2005 hat sich der AK beteiligt: Friederike Raab, Peter<br />

Rumm und Christian Griebler hatten einen Stand im Englischen Garten in München, und<br />

Anderas Bartetzko, Andreas Fuchs, Sven Berkhoff und Hans Jürgen Hahn betreuten den<br />

Stand im Berliner Tiergarten.<br />

Sehr schön war auch unser jährliches Treffen im Juli in der ökologischen Außenstelle der<br />

Bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung in Wielenbach. Michael Gierig als Gastgeber<br />

hatte die Veranstaltung wieder perfekt organisiert, und Herr Prof. Burkhart Scharf gab eine<br />

spannende Einführung in die Taxonomie und Ökologie der Ostracoden.<br />

Erfreulich war auch, daß das EU-Parlament auf Initiative des Arbeitskreises und mit tatkräftiger<br />

Unterstützung des BUND das Grundwasser als Lebensraum in die neue GW-Richtlinie<br />

aufnehmen wollte, was dann leider von Rat und Kommission abgelehnt wurde. Wenn auch<br />

das letzte Wort dazu noch nicht gesprochen ist, so ist doch mittlerweile sehr zweifelhaft, ob<br />

das Parlament sich durchsetzen wird. Immerhin soll auf einer EU-Veranstaltung zur GW-<br />

Richtlinie, im kommenden Sommer in Wien, auch der Lebensraum GW berücksichtigt<br />

werden. Dort werden mit Sicherheit auch Vertreter des AK dabei sein. Diese Veranstaltung<br />

könnte positive Auswirkungen auf das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm haben.


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Derzeit erstellt Martin Reiss dankenswerterweise eine Homepage für den Arbeitskreis<br />

„Lebensraum Grundwasser“ (http://www.uni-landau.de/grundwasser/<strong>DGL</strong>). Damit soll ein<br />

Forum geschaffen werden, das wir flexibler und damit auch aktueller gestalten können, als<br />

die "offizielle" AK-Seite unter www.dgl-ev.de. Anregungen, Texte, Bilder usw., bitte auch zu<br />

Quellen und Hyporheischem Interstitial, sind herzlich willkommen. Ansprechpartner ist Martin<br />

Reiss: mreiss2@web.de<br />

Dr. Hans Jürgen Hahn<br />

Arbeitsgruppe Grundwasserökologie<br />

Universität Koblenz-Landau, Campus Landau<br />

Abt. Biologie<br />

Im Fort 7, D-76829 Landau<br />

Tel.: 0049 (0) 6341 280-211<br />

Fax: 0049 (0) 6341 280-341<br />

email: hjhahn@uni-landau.de<br />

AK „Qualitätssicherung“<br />

Der Arbeitskreis Qualitätssicherung trat am 28.09.2005 im Rahmen der der <strong>DGL</strong>-Jahrestagung<br />

in Karlsruhe zu einer Sitzung zusammen. Unter reger Beteiligung von 29 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern wurde mehr als zwei Stunden lang die weitere Vorgehensweise zur<br />

"Zertifizierung/ Akkreditierung limnologisch tätiger Büros und Institutionen" erörtert.<br />

Die Inhalte dieser Diskussion sind im nachstehend abgedruckten Sitzungsprotokoll wiedergegeben.<br />

TOP 1: Begrüßung und Bericht zu den bisherigen Arbeiten zum Themenkreis "Zertifizierung/Akkreditierung<br />

limnologisch tätiger Büros und Institutionen".<br />

Zu Beginn der Arbeitskreissitzung wurde der Entwurf zur "Zertifizierung/Akkreditierung limnologisch<br />

tätiger Büros und Institutionen" vorgestellt. Dieser Entwurf basiert auf den Diskussionsbeiträgen<br />

der Teilnehmer der letztjährigen AK-Sitzung und wurde von der AK-Leitung<br />

(P. Schilling, P. Haase, F. Fischer und J. Bäthe) formuliert und zusammengestellt. Die jetzt<br />

vorliegende Anforderungsliste soll Grundlage künftiger Zertifizierungsverfahren sein. Ein Modell<br />

dieser Zertifizierungen ist die Zusammenarbeit mit den bundesweit agierenden Industrie-<br />

und Handelskammern (IHK). Dieser Weg soll in Kürze geprüft werden.<br />

TOP 2: Diskussion der Vorschläge aus TOP 1 und Beratung zum weiteren Vorgehen<br />

Der Vorstellung des vorliegenden Konzeptes folgte eine angeregte Diskussion unter reger<br />

Beteiligung aller Anwesenden.<br />

Zum Thema "Qualitätssicherung" stellte Eckhard Coring das Fortbildungskonzept von<br />

Günther Friedrich und Peter Haase vor, das dem <strong>DGL</strong>-Präsidium vorliegt. Der vollständige<br />

Text ist dort zu erfragen. Im 1. Quartal <strong>2006</strong> sollen erste Kurse ergänzend zum bereits bestehenden<br />

Angebot (Erik Mauch; Bad Bevensen – Peter Haase; Senckenberg) stattfinden.<br />

Derzeit werden Räumlichkeiten und Kursausrüstungen deutschlandweit abgefragt, um das<br />

vorhandene Potenzial zu erfassen und ggf. einer Nutzung zur Fortbildung zuzuführen.<br />

Peter Haase regt sowohl Fortbildungsangebote zur Taxonomie als auch zu Untersuchungsmethoden<br />

an. Eine wichtige Informationsplattform dazu soll die <strong>DGL</strong>-Homepage werden.<br />

Beide Vorschläge finden allgemeine Zustimmung.<br />

Eberhard Hoehn schlägt vor die Literaturliste des Zertifizierungs-Entwurfs in eine "Kann"-<br />

und eine "Muss"-Liste zu teilen, um Kosten zu sparen. Zudem soll die Gesamtheit der<br />

Seite 61


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Anforderungen in Module unterteilt werden. Er wird diese Vorschläge der AK-Leitung in<br />

schriftlicher Form zuleiten.<br />

Juliane Kasten schlägt vor, die personenbezogenen Qualitäten/Qualifizierungen im Rahmen<br />

von Zertifizierungen stärker zu wichten als die einrichtungsbezogenen (Büro/Labor/Institut<br />

etc.) und findet breite Zustimmung.<br />

Reinhard Noll unterstützt den modularen Aufbau eines Akkreditierungs-/Zertifizierungsverfahrens<br />

und weist auf die regelmäßige Erneuerung von Zertifikaten innerhalb eines Zeitraumes<br />

von 12-18 Monaten hin.<br />

Allgemeiner Konsens wird über die Notwendigkeit der Pflege von Bestimmungsliteratur<br />

erzielt. Hier soll zukünftig der aktuelle Stand dokumentiert werden. Offen blieb die praktische<br />

Umsetzung dieses Vorschlages.<br />

Es wird festgestellt, dass die aufgelisteten Mindestanforderungen bzgl. der technischen und<br />

räumlichen Ausstattung aufgrund ihrer finanziellen Erfordernisse als qualitätssichernde Maßnahme<br />

gegen Billiganbieter wirken. Diese Feststellung wird auch auf die Anschaffung von<br />

Literatur getroffen. Investitionen zur Erfüllung der genannten Anforderungen in den Betrieb<br />

eines Büros, Labors, Instituts werden i.d.R. nur von seriösen Betreibern getätigt.<br />

Es wird übereinstimmend festgestellt, dass mit der Einführung von Zertifizierungs- bzw.<br />

Akkreditierungsverfahren die Arbeit des AK-QS nicht beendet ist. Als weiterer zukünftiger<br />

Schritt werden Maßnahmen zur Qualitätssicherung genannt. In diesem Zusammenhang sind<br />

insbesondere Fortbildungsmaßnahmen (mit Nachweispflicht) und Ringversuche zu nennen.<br />

Der VdBiol verfolgt ähnliche Ansätze, ein Gedankenaustausch soll fortgesetzt werden. Die<br />

Diskussion mündet in dem Ergebnis, dass Ringversuche in ihrer Durchführung als schwierig<br />

durchführbar und kostenintensiv gesehen werden, langfristig jedoch unverzichtbar sind. Über<br />

die Inhalte von Ringversuchen soll weiterhin beraten werden.<br />

Es wird Übereinstimmung darüber erzielt, dass akkreditierte/zertifizierte Büros, Laboratorien,<br />

Institute Aufgaben aus Aufträgen nur an ebenfalls akkreditierte/zertifizierte Büros Laboratorien,<br />

Institute weitergeben dürfen.<br />

Eine angestrebte "Zertifizierung/Akkreditierung limnologisch tätiger Büros und Institutionen"<br />

soll auch mit Mängeln möglich sein. Entsprechend erforderliche Nachbesserungen können<br />

innerhalb eines definierten Zeitfensters erfolgen.<br />

Die Anforderungsliste wird in Ergänzung zum bisherigen Verteiler an alle Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer der AK-Sitzung als Word-Datei verschickt. Bis zum 31.10.2005 besteht die<br />

Möglichkeit Vorschläge, Änderungswünsche und Kommentare in roter Schrift in das Dokument<br />

einzufügen. Diese Beiträge werden von der AK-Leitung bearbeitet und als 2. Entwurf<br />

erneut an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versandt. Im Frühjahr <strong>2006</strong> sollen konkrete<br />

Verhandlungen mit der IHK und/oder anderen potentiellen Zertifizierern aufgenommen<br />

werden.<br />

TOP 3: Vortrag von Andrea Sundermann (Senckenberg) zum Thema Qualitätssicherung/Belegsammlung.<br />

Originaltitel: "Assessing the impact of sorting and identification<br />

errors in macroinvertebrate samples" und Diskussion des Beitrages<br />

Frau Andrea Sundermann (Senckenberg) berichtete über die Ergebnisse vergleichender<br />

Auswertungen von Makrozoobenthosproben im Rahmen des STAR-Projektes. Der Fokus<br />

sollte zukünftig auf der Sortierung der Proben und der Identifikation der Taxa liegen. Eine<br />

Fehlerabschätzung im Methodenvergleich zwischen Star-Aqem und Rivpacs-Perla ergab Abweichungen<br />

in den taxonomischen Auswertungen von rund 50% zwischen den teilnehmenden<br />

Bearbeitern. Es wurde dabei auf Familienniveau bestimmt. Aus diesem deprimierenden<br />

Seite 62


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Ergebnis wird ein dringender Handlungsbedarf hinsichtlich der Qualitätssicherung bei der<br />

Anwendung verschiedener Untersuchungsmethoden abgeleitet. In der Diskussion des Vortrages<br />

wird auf die mögliche Selbstüberschätzung der jeweiligen Bearbeiterinnen und Bearbeiter<br />

als Fehlerquelle hingewiesen.<br />

In England zeigen qualitätssichernde Maßnahmen zur Methodenanwendung positive Effekte.<br />

Im Verlauf der Diskussion wurde von Frau Ahrens (Inst. f. angewandte Ökologie und Gewässerkunde)<br />

und Herrn Dittrich (StUA Gera) darauf hingewiesen, dass die Anwendung verschiedener<br />

Programme und Programmversionen zur Auswertung von identischen Makrozoobenthosproben<br />

zu unterschiedlichen Ergebnissen führt (Aqem-Software, landeseigene Software<br />

des Freistaates Thüringen, eigene Programme). Eine Fehlerbereinigung und Standardisierung<br />

der Software wurde angemahnt.<br />

TOP 4: Verschiedenes<br />

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und lebhaft geführter Diskussionen wurde die AK-Sitzung<br />

ohne weitere Wortmeldungen beendet. Der Sitzungsleiter dankt allen Anwesenden für die<br />

rege Beteiligung und erinnert nochmals an den Termin 30.10.2005 zur Abgabe von Beiträgen<br />

für die Anforderungsliste.<br />

gez. Jürgen Bäthe Uslar, den 13.12.2005<br />

Inzwischen sind zahlreiche schriftliche Beiträge zum Entwurf der Anforderungsliste eingegangen,<br />

so dass eine entsprechende Überarbeitung vorgenommen werden kann. Diese<br />

Überarbeitung wird baldmöglichst erfolgen. Darüber hinaus trat ein Sachverständigenbüro<br />

des DAP (Deutsches Akkreditierungssystem Prüfwesen) an uns heran, mit der Bitte um eine<br />

Kontaktaufnahme und ein Informationsgespräch. Der Arbeitskreis wird auf der Basis der von<br />

den <strong>DGL</strong>-Mitgliedern eingebrachten Beiträge, Möglichkeiten und Wege einer effizienten und<br />

kostengünstigen Vorgehensweise zur Erlangung von Zertifizierungen sondieren. Besondere<br />

Berücksichtigung gilt hierbei den europäischen Normen, die in wachsendem Umfang nationale<br />

Regelwerke beeinflussen und bestimmen.<br />

Für die konstruktive Mitarbeit sei nochmals allen Teilnehmern der letzten Sitzung und den<br />

Einsendern schriftlicher Beiträge gedankt. Die Arbeitskreisleitung würde sich über die Fortsetzung<br />

dieser angenehmen Zusammenarbeit freuen.<br />

Jürgen Bäthe<br />

AK „Selbständige Limnologen“<br />

Neuauflage des LVLim. Das Leistungsverzeichnis für Limnologen (LVLim) – Gewässerökologische<br />

Untersuchungen stammt aus dem Jahr 1997. Nicht nur, aber vor allem durch die<br />

WRRL haben sich die Anforderungen und Leistungen innerhalb der Limnologie deutlich verändert.<br />

Deshalb soll eine Aktualisierung des LVLim erfolgen.<br />

Der Originaltext der damaligen Auflage wurde allen Kolleg(inn)en im Mailverteiler des AK zugesandt<br />

mit der Bitte, zu dem jeweiligen Arbeitsgebiet (Makrozoobenthos, Phytoplankton,<br />

Makrophyten etc.) Aktualisierungsvorschläge zu machen und diese bis zum 31. März <strong>2006</strong><br />

an die Leitung des AK’s senden. Alle Interessent(innen) werden gebeten, sich bei M.<br />

Dembinski zu melden.<br />

Als Publikations- und Vertriebsform wird wiederum ein <strong>DGL</strong>-Heft angestrebt. Über eine Verteilung<br />

z. B. an Behörden soll das LVLim diesmal noch stärker bekannt gemacht werden.<br />

Seite 63


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Michael Dembinski möchte zur nächsten <strong>DGL</strong> Tagung sein Amt niederlegen und bittet<br />

Interessenten sich zu melden bzw. alle Mitglieder des AK um Vorschläge für Kandidaten.<br />

Mitglieder des AK sind in weiteren Arbeitskreisen aktiv insbesondere im AK Qualitätssicherung.<br />

Hier findet ein reger Erfahrungsaustausch statt.<br />

Last not least nochmal der Hinweis an alle selbständigen Kollegen die Interesse haben in die<br />

Mailingliste aufgenommen zu werden bzw. die sich für die „Linkliste“<br />

http://www.limnologen.com/ interessieren, sich bei Michael Dembinski zu melden.<br />

Michael Dembinski<br />

Planula<br />

Neue Große Bergstr. 20<br />

22767 Hamburg<br />

(040) 38 16 57<br />

info@planula.de<br />

AK „Tauchen in der Limnologie“<br />

Bericht zur zweiten <strong>DGL</strong>-Tauchexkursion in der Umgebung von Karlsruhe<br />

Im Anschluss an die diesjährige <strong>DGL</strong>-Jahrestagung führte der AK Tauchen unter Führung<br />

von Frank Pätzold (Baden-Baden) die 2. Tauchexkursion durch. Die Unterbringung erfolgte<br />

auf der idyllischen Insel Rott, die für ihre ausgezeichnete Fischgerichte bekannt ist. Eine<br />

Einführung zum Thema „Aquatische Neozoen am Oberrhein“ gab Andreas Martens. Ziele<br />

der Exkursion waren verschiedene Baggerseen in Baden-Württemberg und der Lingenfelder<br />

Altrhein in Rheinland-Pfalz. Die kalkreichen, geschichteten, oligo-mesotrophen Baggerseen<br />

am Oberrhein wiesen einen äusserst artenreichen Makrophyten-Bestand auf. Nicht selten<br />

kommen mehr als 10 Armleuchteralgen-Arten vor, bemerkenswert sind auch die Unteren<br />

Makrophyten-Tiefengrenzen, die bis zu 20 m (!) reichen. Die in Deutschland sehr seltene<br />

Nitella converfacea (=batrachosperma) hat am Oberrhein ihren Verbreitungsschwerpunkt.<br />

Der Lingenfelder Altrhein stellt als rheinangebundenes Altgewässer einen ganz anderen Gewässertyp<br />

dar. Auffällig ist der hohe Totholzanteil und der üppige Bewuchs mit Makrophyten,<br />

z.B. Nitella mucronata und Potamogeton x angustifolius. Beobachtet wurde auch der Kalikokrebs<br />

(Orconectes immunis). Fester Bestandteil der Exkursion ist auch ein Nacht-Tauchgang,<br />

bei dem sich die Fische in aller Ruhe betrachten lassen.<br />

Klaus van de Weyer, Ralf Köhler und Egbert Korte<br />

AK „Taxonomie“<br />

Bad Bevensen: 29. Bestimmungskurs „EPT und Malacostraca in der routinemäßigen<br />

Gewässerüberwachung“, Folge 2, 19. - 22. September 2005<br />

Im Grunde genommen gibt es zu den „sehr positiven“ Ausführungen von „Wolfram<br />

Stockinger“ in den <strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> II_2005 bezüglich des gleichnamigen ersten Kurses<br />

nicht viel zu ergänzen. Die mustergültige Vorbereitung und Durchführung durch die Referenten,<br />

Frau Dipl.-Biol. Brigitta Eiseler und Frau Dr. Verena Lubini-Ferlin, unterstützt durch<br />

Herrn Dipl.-Biol. Frank Eiseler sowie die hervorragende Organisation durch Herrn Dr. Erik<br />

Mauch kann auch für diesen 2. Kurs bestätigt werden.<br />

Wir möchten daher ein wenig ausholen und die Bedeutung des Kurses aus der Sicht eines<br />

Wasserversorgers darstellen.<br />

Seite 64


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und die daraus resultierenden Vorgaben und<br />

Ziele haben auch bei der „enwor – energie & wasser vor ort GmbH“, u. a. Wasserversorger<br />

für die Region Aachen, die Konsequenz ergeben, regelmäßig weitergehende limnologische<br />

Untersuchungen in den Einzugsgebieten der als Rohwasserquelle dienenden Trinkwassertalsperren<br />

der Eifel durchzuführen.<br />

Grundlagen bilden insbesondere die stetig steigenden Anforderungen an die Roh- und Trinkwasserqualität<br />

(Stichworte: „Guter ökologischer und chemischer Zustand“, „Verschlechterungsverbot“,<br />

„Multi-Barrieren-System“, „Erfolgskontrolle durchgeführter Maßnahmen in den<br />

Einzugsgebieten“ usw.).<br />

Dass dazu – den erheblich gestiegenen Untersuchungs-Anforderungen entsprechend – das<br />

Heranziehen von beispielsweise der neuen DIN 38410-1 von 10/2004 und ein paar Bilderbüchern<br />

sowie die eigenständige Weiterbildung nicht ausreichend sein würde, stand von<br />

vorn herein außer Frage. Es galt also Wege zu finden, wie man sich das notwendige Fachwissen<br />

in geeigneter Form aneignen kann, wobei wir auf eben diesen Kurs stießen.<br />

Die Vermutung, dass es sich bei diesem Kurs um eine besonders lohneswerte Veranstaltung<br />

handeln müsse, ließ schon die Tatsache erwarten, dass der erste Kurs im März 2005 schon<br />

in Kürze ausgebucht war und wohl auch bei dem zweiten Kurstermin noch Anmeldungen unberücksichtigt<br />

blieben – und die Erwartungen bestätigten sich.<br />

Die hier präsentierten fundierten, praxisorientierten Informationen und Anleitungen, das<br />

Kursmaterial und nicht zuletzt die kritische Literaturbetrachtung bzw. die Literaturtipps bilden<br />

eine solide Grundlage und Hilfe, sowohl für die Einarbeitung in die Thematik, als auch für die<br />

Praxis. Das ausdrückliche Angebot auch zukünftig bei Bestimmungsproblemen als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung zu stehen, rundet den sehr engagierten Einsatz der Referenten<br />

ab.<br />

Dr. Andreas Wirtz Jutta Schartmann andreas.wirtz@enwor-vorort.de<br />

30. Bestimmungskurs in der Europäischen Akademie in Bad Bevensen<br />

02/05-03-<strong>2006</strong>: Süßwasser-Mollusca mit Hajo Kobialka und Michael Zettler<br />

und<br />

31. Bestimmungskurs in der Europäischen Akademie in Bad Bevensen<br />

05/08-03-<strong>2006</strong>: Süßwasser Mollusca mit Hajo Kobialka und Michael Zettler<br />

Beide Kurse sind ausgebucht.<br />

Die Planungen für nachfolgende Kurse sind noch nicht abgeschlossen.<br />

Neues Konzept für die Bestimmungskurse in Bad Bevensen.<br />

In den vergangenen Monaten wurde das organisatorische Konzept der Bestimmungskurse<br />

neu geordnet:<br />

1. Geschäftsstelle für die Kurse ist nun die Europäische Akademie in Bad Bevensen. Sie<br />

sorgt für die Ankündigungen (weiterhin auch in Form der Ausschreibungen nach Verteiler),<br />

nimmt die Anmeldungen entgegen, erhebt die Kursgebühren und stellt die technische<br />

Seite sicher.<br />

Seite 65


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

2. Die fachliche Planung – Auswahl der Themen und Referenten – stützt sich künftig auf einen<br />

Beirat von Kollegen, die den Kursen als Teilnehmer und/oder Referenten verbunden<br />

sind.<br />

3. Schließlich hat der Vorstand der <strong>DGL</strong> der Beschaffung von Kursmikroskopen zugestimmt,<br />

da die Leihgeräte der Universität Lüneburg nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

Diese drei Maßnahmen zusammen sichern den Fortbestand der seit 1993 durchgeführten<br />

Bestimmungskurse als bewährtes und von vielen geschätztes Angebot der <strong>DGL</strong> in Kooperation<br />

mit dem Partner Europäische Akademie Bad Bevensen. Der Arbeitskreis dankt dem<br />

Präsidium der <strong>DGL</strong> vielmals für sein Verständnis und für die Förderung unserer Anliegen. Im<br />

Rahmen übergreifender Konzepte der <strong>DGL</strong> zur Förderung der aquatischen Taxonomie werden<br />

die Bestimmungskurse in Bad Bevensen ein wichtiges Modul sein.<br />

Erik Mauch<br />

Tagungsberichte<br />

Seite 66<br />

10 Jahre biologisch-ökologischen Gewässeruntersuchungen als<br />

„Langzeitmonitoring“<br />

der Sommer-Workshops zur Umweltanalytik und Umweltchemie<br />

in der Krüseliner Mühle (Mecklenburg-Vorpommern) von 1996 bis 2005<br />

Vom 28.08. bis 09.09.2005 fand der 10. Sommerworkshop in zwei Durchgängen im Feldberger<br />

Seengebiet in Mecklenburg-Vorpommern statt. Durchgeführt wurde diese Limnologie<br />

in der Praxis vom Institut für Analytik und Umweltchemie der Humboldt-Universität zu Berlin<br />

(Dr. G. Kubsch, Dr. G. Kauschka), vom Institut für Technischen Umweltschutz der Technischen<br />

Universität Berlin (PD Dr. W. Frenzel), vom BONITO e.V. (Dipl.-Biol. W. M. Richter)<br />

und vom Institut für angewandte Gewässerökologie GmbH, Seddiner See (Dr. L. Täuscher).<br />

Dies soll Anlass sein, einen Überblick von 10 Jahren biologisch-ökologischer Gewässeruntersuchungen<br />

im Feldberger Haussee und im Krüselinsee zu geben. Die (Teil-)Ergebnisse<br />

wurden bereits z.T. veröffentlicht (z.B. mehrere Beiträge in der Zeitschrift für Mikroskopie<br />

MIKROKOSMOS 87 bis 94; Humboldt Spektrum 7) und in Berichten dokumentiert (s. homepage<br />

http://www.chemie.hu-berlin.de/linscheid/sommer/index.htm) und bilden „Mosaik-Steinchen“<br />

für ein Langzeitmonitoring. Auch Literatur-Vergleiche mit früheren Untersuchungen<br />

sind sehr aufschlussreich.<br />

Im Feldberger Haussee, der in der Vergangenheit durch Abwasserbelastung vom eutrophen<br />

Klarwassersee zum polytrophen Trübgewässer degradiert wurde, konnte im Untersuchungszeitraum<br />

durch Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen (z.B. Biomanipulation durch<br />

Mitarbeiter der Abteilung Limnologie Geschichteter Seen in Neuglobsow des Leibniz-Institutes<br />

für Gewässerökologie und Binnenfischerei) eine Wiederbesiedlung mit submersen<br />

Makrophyten (Ähriges Tausendblatt, Hornblatt- und Laichkraut-Arten), die eutrophe und<br />

beta-mesosprobe Verhältnisse anzeigen und bei einer mässigen Sichttiefe wachsen können,<br />

festgestellt werden. Auch typische Klarwasserstadien, die durch den Fraßdruck des Zooplanktons<br />

entstehen, sind in diesem Gewässer immer wieder zu beobachten. Das Phytoplankton<br />

ist aber weiterhin die bestimmende Komponente in dem nährstoffreichen Trübwassersee.<br />

Bei den zehnjährigen Untersuchungen zeigte sich, dass der mesotrophe Krüselinsee, der<br />

Bestandteil eines Naturschutzgebietes im Naturpark „Feldberger Seenlandschaft“ ist, mit<br />

einer artenreichen submersen Vegetation und einem für nährstoffarme Klarwasserseen typi-


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

schen Phytoplankton von 1996 bis 2005 einen stabilen ökologischen Zustand hat, wie dies<br />

auch aus weiteren Untersuchungen von Seen diesen Typs aus Nordostdeutschland bekannt<br />

ist (s. <strong>DGL</strong>-Tagungsbericht 2003 Braunschweig 2002), Bd. I: 40-43). Sowohl ausgedehnte<br />

Armleuchteralgen-Grundrasen mit Wasserschlauch-Schwebematten und der ganzjährigen<br />

Submersform der Krebsschere als auch schüttere und kleinwüchsige Röhrichte mit sehr<br />

schönen Beständen der Teichsimse sind für diesen Chara tomentosa-See (FFH-Biotoptyp<br />

3140) typisch. Die submersen Makrophyten des Krüselinsee sind auch der Lebensraum von<br />

makroskopisch sichtbaren grünen Gallertkugeln, die immer wieder das besondere Interesse<br />

hervorrufen. Die mikroskopische Untersuchung ergibt, dass es sich um das Grüne Gallertkugeltierchen<br />

(Ophrydium versatile) handelt, das zu Tausenden in den kugeligen Kolonien<br />

vereint und durch endosymbiontische Grünalgen grün gefärbt ist. Dies zu den Wimpertierchen<br />

gehörende Urtierchen ist ein Indikator für sehr saubere Stillgewässer.<br />

Somit werden auch mit den Ergebnissen und Beobachtungen der Sommerworkshops wichtige<br />

Langzeituntersuchungen dokumentiert, die gemeinsam mit der 50-jährigen Tätigkeit vom<br />

BONITO e.V. und den Untersuchungen des IGB ein umfangreiches Bild der gewässerökologischen<br />

Verhältnisse im Feldberger Seengebiet ergeben.<br />

Teilnehmer dieser Limnologie in der Praxis waren bisher Studenten verschiedener Universitäten<br />

und Hochschulen (Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Biochemie, Biologie, Biophysik,<br />

Chemie, Elektrotechnik, Entsorgungstechnik, Erneuerbare Energien, Fisch- und Gewässerwirtschaft,<br />

Geographie, Geologie, Geoökologie, Geophysik, Germanistik, Geschichte,<br />

Japanologie, Kulturwissenschaften, Landschaftspflege, Landwirtschaft, Latein, Mineralogie,<br />

Pharmazie, Theologie, Umwelttechnik), Biologie-Lehrer und Schüler von Leistungskursen<br />

(Gymnasium) als auch Praktiker (Biologisch-technische Assistentin, Chemie-Ingenieur,<br />

Laboranten-Lehrlinge, Mitarbeiter der BAM, der Grünen Liga und der Wasserwirtschaft). Für<br />

das Jahr <strong>2006</strong> ist der 11. Sommerworkshop geplant.<br />

Dr. Lothar Täuscher, Seddiner See<br />

A new master program „Transnational Ecosystem-based<br />

Water Management“ for future water managers<br />

The influence of transnational and international requirements on water management activities<br />

and measures will play an increasingly important role in the future. This is one of the<br />

reasons for implementing a new Master of Science (MSc) “Transnational ecosystem-based<br />

Water Management”. The master program was developed in cooperation between the<br />

Radboud University Nijmegen, The Netherlands, and the University of Duisburg-Essen,<br />

Germany.<br />

Water resource management is currently in a state of transition all over Europe. Due to the<br />

new legal requirements that came up recently, for example, by the EU Water Framework<br />

Directive, there is an increasing demand for new management practices and new education<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

programs for water managers to overcome severe water management problems and new<br />

urgent tasks. River basin management, flood protection, ecosystem restoration, and water<br />

resource management measures will largely be planned, co-ordinated, and implemented on<br />

a transnational and international scale.<br />

Based on the changing profile an interdisciplinary degree program in the sector of ecological<br />

water management has been developed, which meets the requirements of the European job<br />

market. The educational program will enable graduates to solve both classical and contemporary<br />

water resource management problems with a combination of engineering, ecology,<br />

spatial planning, and socio-economic knowledge; accordingly, it will be both a supplement<br />

and an alternative to existing degree programs solely focussed on engineering and natural<br />

sciences. Thus, graduates will be given improved access to the expanding international job<br />

market.<br />

In addition, students have the opportunity to deepen their knowledge within various elective<br />

courses. TWM is designed with a modular curriculum and student’s performance will be<br />

assessed on the basis of ECTS-compatible credits (European Credit Transfer System).<br />

Characteristics of the degree program are:<br />

• A strong link to water management practice, manifesting itself in (1) the recruitment of<br />

water management experts working for potential employers as instructors and (2) a<br />

compulsory internship at a firm or organization that is a potential employer.<br />

• Close co-operation with the regional water industry and water authorities already<br />

during the planning as well as their participation in the education, e. g. provision of<br />

lectures, internships, practical training, and projects, shows the relevance of this education<br />

and improves the perspectives of the future graduates.<br />

• An interdisciplinary approach both within and between universities and countries.<br />

• International scope: English will be the “lingua franca” of the degree program and all<br />

forms of instruction (except for a few non-compulsory courses) will be carried out in<br />

English.<br />

• In addition to conveying specialised knowledge, the program will place special emphasis<br />

on the development of competencies and “soft skills”, such as problemoriented<br />

thinking, the ability to present oneself and one’s ideas and acting in different<br />

cultural settings.<br />

For further information please contact http://www.twm-master.com or:<br />

University of Duisburg-Essen<br />

Oliver Locker-Grütjen<br />

Centre of Microscale Ecosystems<br />

45117 Essen<br />

Germany<br />

E-mail: twm@uni-due.de<br />

Phone: +49 (0)201 183-4640<br />

Fax: +49 (0)201 183-3670<br />

Visiting address:<br />

Universitätsstrasse 5<br />

D-45141 Essen<br />

Germany<br />

Seite 68<br />

Radboud University Nijmegen<br />

Dr. Martijn Bellemakers<br />

Centre for Water and Society<br />

Faculty of Science, Mathematics and Computing Science<br />

P.O. Box 9102<br />

6500 HC Nijmegen<br />

The Netherlands<br />

E-mail: twm-master@science.ru.nl<br />

Phone: +31-(0)24-3652423<br />

Fax: +31-(0)24-3652430<br />

Visiting address:<br />

Toernooiveld 1 (room A0054)<br />

NL-6525 ED Nijmegen<br />

The Netherlands


Buchbesprechungen und Buchangebote<br />

Peter Jürging, Heinz Patt (Hrsg.):<br />

Fließgewässer- und Auenentwicklung – Grundlagen und Erfahrungen<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

523 pp., 142 Abb., 16 Farbtafeln, 23 pp. Lit. Glossar, Sachverzeichnis, Springer Berlin<br />

Heidelberg New York, 2005, ISBN 3-540-21415-1, geb. 99,95 €<br />

Das Werk will einen umfassenden Überblick geben über die heutigen Vorstellungen und Entwicklungen<br />

von Fließgewässern und Auen als Bestandteil der Landschaft. Dazu hat eine große<br />

Zahl renommierter Fachleute Beiträge geleistet. Das Buch ist gegliedert in sieben Kapitel<br />

mit jeweils einer Reihe von Unterkapiteln. Nach einer kurzen Einführung werden die natürlichen<br />

Fließgewässer und ihre Auen beschrieben. Daran schließt sich eine Darstellung der<br />

menschlichen Nutzungen an, der ein kurzes Kapitel über Entwicklungsziele für Fließgewässer<br />

und die aktuellen rechtlichen Grundlagen folgen. Fast 140 Seiten nimmt das Kapitel Planung<br />

der Fließgewässerentwicklung ein, in dem sehr viele Details dieses komplexen Prozesses<br />

dargestellt werden. Das ebenso ausführliche, letzte Kapitel „Erfahrungen“ bringt eine<br />

Reihe Einzelbeispiele von Maßnahmen an Flüssen in verschiedenen Naturräumen Deutschlands.<br />

Das Abkürzungsverzeichnis, ein kurzes Glossar, ein konsequent auf neueste Publikationen<br />

konzentriertes Literaturverzeichnis und ein Sachwortverzeichnis beschließen das<br />

Buch. Den ebenfalls angehängten Farbtafeln hätte man sich, wie auch den Schwarz-Weiß-<br />

Fotos im Text viel mehr Brillanz und damit eine bessere Aussagekraft gewünscht.<br />

Ein Buch dieses Inhalts konnte erst jetzt geschrieben werden. Über Jahrhunderte und noch<br />

Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg wurden von der Gesellschaft nur sauberes Wasser und<br />

der Bau von Kläranlagen gefordert und auch erzielt. Die Wassergesetze regelten im Grunde<br />

lediglich den Schutz des Wassers und dessen für den immer näher an die Ufer bauenden<br />

und Ackerbau treibenden Menschen schadlosen Abfluss. Selbst die Europäische Richtlinie<br />

zum Schutz der Fischgewässer enthielt lediglich Anforderungen an die Wasserbeschaffenheit!<br />

Ungehemmt erfolgten der nach rein technischen Vorgaben auf maximale Nutzung der<br />

Aue ausgerichtete Ausbau und die Unterhaltung unserer Bäche und Flüsse, die so immer<br />

mehr verödeten und von ihren Auen abgekoppelt wurden. Erst seit Mitte der 80er Jahre des<br />

vergangenen Jahrhunderts gibt es überhaupt offizielle Anweisungen für naturnahe Unterhaltung<br />

und Ausbau von Fließgewässern. Und dabei ist zu bedenken, dass die Wirklichkeit<br />

auf der Fläche noch ganz anders aussah.<br />

Das klar gegliederte Buch richtet sich vorwiegend an den Ingenieur, kann aber ebenso all<br />

denen empfohlen werden, die sich dem Schutz der Gewässer verpflichtet fühlen.<br />

Günther Friedrich<br />

Stefan Fränzle, Bernd Markert und Simone Wünschmann:<br />

Technische Umweltchemie – Innovative Verfahren der Reinigung<br />

verschiedener Umweltkompartimente.<br />

262 pp.,73 Abb.,10 pp. Lit., Glossar, Stichverzeichnis, Ecomed Biowissenschaften, Landsberg/Lech,<br />

2005, ISBN: 3-609-16331-3, Hardcover 49,- €<br />

Wie bereits aus dem Untertitel hervorgeht, wird in dem Buch versucht, zu einem vertieften<br />

Verständnis von Grundlagen und Anwendungen der Disziplinen übergreifenden Umweltchemie<br />

beizutragen. Nach einer einleitenden Darstellung der historischen und konzeptionellen<br />

Entwicklung werden die Beeinflussungen von Luft, Wasser und Boden durch Schadstoffe<br />

dargestellt sowie die sich daraus ergebenden Auswirkungen. Grundlagen und Konzepte der<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

technischen Umweltchemie nehmen den Hauptteil des Werkes ein, dies mit einigen Fallstudien,<br />

darunter auch das im Gewässerschutz wichtige EDTA. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis,<br />

ein hilfreiches Glossar und ein Stichwortverzeichnis runden das sehr ansprechend<br />

gestaltete, auch für den Limnologen lesenswerte Buch ab. Leider ist es mit 49,- €<br />

auch relativ teuer.<br />

Günther Friedrich<br />

UNTERE HAVEL – Naturkundliche Berichte<br />

(ISBN 3-932791-X, Hefte 1-11 [Havelberg, Herausgeber: Heimat-Naturmuseum UNTERE<br />

HAVEL [Hefte 1-3], IHU – Geologie und Analytik Gesellschaft für Ingenieur-, Hydro- und<br />

Umweltgeologie mbH [Hefte 4-11]; Stendal [Hefte 12-15])<br />

Im Jahr 2005 erschien das Heft 15 dieser Schriftenreihe, in der bisher auch zahlreiche Beiträge<br />

zur Limnologie und Auenökologie der mittleren Elbe und unteren Havel erschienen.<br />

Darin werden die Charakteristika des bundesländerübergreifenden Biosphärenreservats<br />

„Flusslandschaft Elbe“ und des brandenburgischen Naturparks „Westhavelland“ (incl. Naturschutzgebiete,<br />

Schutzgebiete NATURA 2000 [FFH-Gebiete], Feuchtgebiete von internationaler<br />

Bedeutung [Ramsar-Konvention], Landschaftschutzgebiete) vorgestellt. Die limnologischen<br />

Untersuchungen und Erfassungen betreffen sowohl die Besiedlung der Elbe und<br />

Havel (incl. Altwasserflachseen, Auengewässer, Nebenfließgewässer, Gräben, Ton- und<br />

Kiesgruben, Torfstiche, Überflutungsflächen) mit Mikro- und Makroalgen, Wasser- und<br />

Sumpfpflanzen (incl. Stromtalpflanzen; Auenwälder), Makrozoobenthos (Schwämme, Wassermollusken,<br />

Egel, Krebse, Libellen, Wasserkäfer, Köcherfliegen) und ans Wasser gebundene<br />

Vögel und Säugetiere (Eisvogel, Trauerseeschwalbe, Weißstorch, Elb-Biber) als<br />

auch ökologische Auswirkungen des Elbe-Hochwassers im Jahr 2002 und physikalischchemische<br />

Besonderheiten von Flachgewässern in der Havelaue.<br />

Die veröffentlichten Untersuchungen sind Ergebnisse der Tätigkeit von Hobby-Forschern<br />

(Autodidakten mit Spezialwissen!), von Mitgliedern des Fördervereins „Naturschutz im Elb-<br />

Havel-Winkel“ e.V., Teilergebnisse von Graduierungsarbeiten (Diplomarbeiten: Grabenvegetation,<br />

„Urzeitkrebse“; Dissertationen: fossile Diatomeen, Vegetation wechselnasser Standorte)<br />

und von Wissenschaftlern (incl. Erfassungen im Rahmen des BMBF-Projektes „Elbe-<br />

Ökologie“ und Ergebnissen von Fachexkursionen).<br />

Die Inhalte der einzelnen Hefte (1 [1992] – 15 [2005]) sind auf der Homepage der Schriftenreihe<br />

einsehbar: www.unterehavel.com.<br />

Dr. Lothar Täuscher, Seddiner See / Berlin<br />

Literaturhinweise<br />

Da die Mikro- und Makroalgen nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL 2000) als biologische<br />

Qualitätskomponenten für den ökologischen Zustand der Gewässer beim Phytoplankton<br />

und beim (Mikro-) Phytobenthos ausschließlich und bei den Makrophyten zusammen<br />

mit den Moosen, Farnen und Blütenpflanzen eine sehr große Rolle spielen, sind Literaturbefunde<br />

der historischen pflanzlichen Besiedlung für die Definition eines Leitbildes für<br />

einen natürlichen bzw. naturnahen Zustand der Gewässer sehr wichtig. Auch in den aquatischen<br />

Lebensraumtypen [Natura 2000-Code: 3130 „Oligo-bis mesotrophe stehende Gewässer<br />

mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea (Oligotrophic<br />

to mesotrophic standing waters with vegetation of Littorelletea uiniflorae and/or of the Isoeto-<br />

Nanojuncetea)“; 3140 „Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Stillgewässer mit benthischer Arm-<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

leuchteralgen-Vegetation (Characeae) (= Hard oligo-mesotrophic waters with benthic vegetation<br />

of Chara ssp.)“; 3150 „Natürlich eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions<br />

oder Hydrocharitions (Natural lakes with Magnopotamion or Hydrocharition type vegetation)“;<br />

3160 „Dystrophe Seen und Teiche (Dystrophic lakes and ponds)”; 3260 „Flüsse der<br />

planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-<br />

Batrachion (Water courses of plain to montane levels with the Ranunculion fliutantis and<br />

Callitrichio-Batrachion vegeation)”; 3270 „Flüsse mit Schlammbänken mit Vegetation des<br />

Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p. (Rivers with muddy banks with Chenopodion<br />

rubri pp and Bidention pp vegetation)”] nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-<br />

RL1992) haben Makrophyten-Vorkommen (Armleuchteralgen, Moose, Farne, Blütenpflanzen)<br />

eine sehr große Bedeutung.<br />

Zu dieser Problematik sind im Jahr 2005 für Mecklenburg-Vorpommern im „Archiv der<br />

Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg“ (ISSN 0518-3189; http://www.biologie.unirostock.de/wranik/archiv.htm)<br />

und im „Botanischen Rundbrief für Mecklenburg-Vorpommern“<br />

(ISSN 1432-5853; http://www.GeobotanikM-V.de) zwei Bibliographien erschienen, die umfangreiche<br />

Literatur-Quellen zur Mikro- und Makrophyten-Besiedlung zusammenstellen:<br />

LESKE, S., C. BERG, T. KABUS & L. TÄUSCHER (2005): Bibliographie „Submerse Makrophyten<br />

in Seen Mecklenburg-Vorpommerns“. – Botanischer Rundbrief für Mecklenburg-Vorpommern<br />

40: 79-104. (84 Literatur-Zitate von Veröffentlichungen, Graduierungsarbeiten und<br />

Berichten/Gutachten)<br />

http://www.lung.mv-regierung.de/dateien/bibliographie_seen_2005.pdf<br />

http://www.lung.mv-regierung.de/dateien/makrophyten_liste_seen_2005.xls<br />

TÄUSCHER, L. (2005): 50 Jahre Erforschung der Algen-Besiedlung von Gewässern in<br />

Mecklenburg-Vorpommern – ein bibliographischer Überblick. – Archiv der Freunde der<br />

Naturgeschichte in Mecklenburg 44: 183-206. (370 Literatur-Zitate von Veröffentlichungen<br />

und Graduierungsarbeiten)<br />

Damit liegen für die Binnen- (Seen und Fließgewässer) und Küstengewässer (Bodden,<br />

Haffe, Flussmündungen) sehr umfangreiche Literaturzitate vor, wobei in der Makrophyten-<br />

Bibliographie auch noch Angaben zu Art-Vorkommen in den einzelnen Seen (s. zweite home<br />

page-Angabe bei LESKE et al.) gemacht werden.<br />

Dr. Lothar Täuscher, Seddiner See / Berlin<br />

Vdbiol<br />

http://www.jobvector.com/<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Das im deutschsprachigen Raum führende LifeScience-Karriereforum “bioberufe.de” vollzog<br />

im Frühsommer 2005 einen Namenswechsel und ist ab sofort in deutscher Sprache unter<br />

dem Namen „jobvector“ zu finden.<br />

SIL/IVL: Calender of Events<br />

<strong>2006</strong><br />

8th CILEF (International Conference of French-Speaking Limnologists).<br />

17-21 March <strong>2006</strong>, Hammamet, Tunisia<br />

Contact: Habib AYADI, Sfax (Tunisia), habib.ayadi@fss.rnu.tn<br />

Website: http://ait.org.tn/cilef<br />

Registration at first price until 30 November 2005.<br />

54th Annual Meeting of the North American Benthological Society.<br />

4 - 9 June <strong>2006</strong>, Anchorage, Alaska, USA<br />

Additional information is posted on Society<br />

website: www.benthos.org<br />

The 5th Conference of the Aquatic Birds Working Group of the International Association<br />

of Limnology "Limnology and Waterbirds <strong>2006</strong>".<br />

26 - 30 August <strong>2006</strong>, Eger, Hungary<br />

Conf. information: http://aquabird.ektf.hu/<br />

Contact: Sándor Andrikovics, Department of Zoology, Eszterházy College of Education<br />

H-3300 Eger Leányka utca 6., Hungary<br />

hidrobiosz@axelero.hu<br />

Phone: 36 36 520-462<br />

Fax: 36 36 520-462<br />

or<br />

Joseph Kerekes, Environment Canada, Dartmouth, Nova Scotia B3M 2X9, Canada<br />

joe.Kerekes@ec.gc.ca<br />

Phone: l 902 426-6356<br />

Fax: l 902 426-4457<br />

Speciation in Ancient Lakes - 4 (SIAL - 4).<br />

4 - 8 September <strong>2006</strong>, Berlin, Germany<br />

Contact: Chairman and organizer – Prof. Dr. Frank Riedel<br />

paleobio@zedat.fu-berlin.de<br />

Phone: +49-30-838-70-283<br />

The Tenth International Symposium on Aquatic Oligochaeta.<br />

16 - 26 October <strong>2006</strong>, The Institute of Hydrobiology, Chinese Academy of Sciences, Wuhan,<br />

China<br />

Contact: Dr. Hongzhu Wang, D.Sc., Associate Professor<br />

Institute of Hydrobiology, Chinese Academy of Sciences<br />

Hubei, Wuhan 430072, People's Republic of China<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

wanghz@ihb.ac.cn<br />

Phone: +86 27 87647719<br />

Fax: +86 27 87647664<br />

Inquiries requesting additional Symposium information should be sent to both of the following<br />

email addresses: ISAO<strong>2006</strong>@ihb.ac.cn and ISAO<strong>2006</strong>@yahoo.com.cn<br />

Official Symposium website: http://www.ihb.ac.cn/isao<strong>2006</strong>/index.htm<br />

Symposium information is also presented here:<br />

http://www.inhs.uiuc.edu:80/~mjwetzel/lSAOBdir.html<br />

2007<br />

SIL 2007 in Montreal.<br />

Preparations for the next SIL Congress in Montreal are continuing. The local organizing committee<br />

is working towards an exciting scientific program with several special sessions as well<br />

as a series of excursions. Please visit the congress' website for more complete information<br />

and updates at http://www.uqam.ca/SlL2007<br />

Workshops und Tagungen<br />

16th International Chironomid Symposium 25.7.-28.7.<strong>2006</strong><br />

University of Madeira, Funchal (Portugal)<br />

all informations: www.uma.pt/chiro.symposium/index.htm<br />

contact: Samantha Hughes, samantha@uma.pt<br />

Workshop on Ranking Methods and Multicriteria Decision Analysis in Environmental<br />

Sciences<br />

October, 2 - 4, <strong>2006</strong> – Verbania, Italy<br />

Hotel Il Chiostro<br />

Preliminary communication<br />

The <strong>2006</strong> Workshop on Ranking Methods and Multicriteria Decision Analysis in Environmental<br />

Sciences is organized jointly by the University of Milano-Bicocca, the Joint Research<br />

Centre of Ispra (JRC) and the Italian Chemometric Society.<br />

It is a global meeting held every 2 years with participation from the international scientific<br />

community, and with the major objective of creating channels for the interchange of innovative<br />

ideas among professional and student scientists in this field, chemometricians, analytical<br />

chemists, quality managers, as well as all experimentalists having an interest in ranking decision<br />

methods.<br />

The Scientific Sessions will consider major modern advances in the theory of Ranking<br />

Methods and their relevance for present and future applications in Environmental Sciences.<br />

Several topics will be covered: partial ordering, multicriteria decision analysis, decision support<br />

systems, priority settings, risk assessment, evaluation of water and sediment quality,<br />

pollution patterns, archeometrics.<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Topics:<br />

Ranking methods<br />

Partial ordering<br />

Multicriteria decision analysis<br />

Order statistic<br />

Chemo- and Environ-metrics methods<br />

Applications: risk assessment, ecotoxicology, QSAR, archeometrics, decision support<br />

systems, evaluation of water and sediment quality, pollution patterns , biodiversity, habitat<br />

assessment, sustainability.<br />

Organized by:<br />

University of Milano-Bicocca – Milano<br />

European Commission – Joint Research Centre (JRC) – Ispra (VA)<br />

Italian Chemometric Society<br />

E-mail: roberto.todeschini@unimib.it<br />

Web site: www.disat.unimib.it/chm/<br />

Sonstige Hinweise<br />

Review of Freshwater Ecology in the United Kingdom<br />

The full text of the recent Review of Freshwater Ecology in the UK commissioned by the FBA<br />

and NERC CEH is now available via:<br />

http://www.freshwaterlife.org/freshwaterreview.jsp<br />

This document was authored by Prof. Rick Battarbee, Prof. Alan Hildrew,<br />

Prof. Alan Jenkins, Dr. Iwan Jones, Dr. Stephen Maberly, Prof. Steve Ormerod,<br />

Dr. Paul Raven and Dr. Nigel Willby.<br />

Berichterstellung zu dem Forschungsprojekt "Fließgewässerrenaturierung heute"<br />

Der Endbericht kann ab sofort unter www.fliessgewaesser-renaturierung.de heruntergeladen<br />

werden.<br />

Kommentare zu den Untersuchungsergebnissen werden gern entgegengenommen. Der Forschungsbericht<br />

ist gegen einen Unkostenbeitrag von 5,00 Euro ebenfalls auf CD Rom<br />

erhältlich. Ein Buchdruck ist in Vorbereitung, die Fertigstellung wird bekannt gegeben.<br />

Dipl. Ing. André Schwark<br />

HafenCity Universität Hamburg<br />

Department Bauingenieurwesen<br />

University of Jyväskylä, Finland – International Aquatic Masters Programme (AMP) –<br />

“Sustainable Management of Inland Aquatic Resources”<br />

AMP is a 2-year Masters Programme which enables students with an appropriate B.Sc.<br />

qualification to continue and complement their studies to specialise in sustainable use of inland<br />

aquatic resources. The AMP is taught in English and no course registration fees are<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

charged. The University of Jyväskylä, located in a rapidly growing and modern city in the lake<br />

district of Finland, is one of the largest multidisciplinary universities in the country with almost<br />

16 000 students, including 660 international students.<br />

Taught courses provide advanced training in the environmental and biological processes that<br />

determine the characteristics of inland waters and their ecological, economic and social<br />

value. Students learn how this scientific understanding can be applied to the effective<br />

management of inland waters. A core part of the AMP is the individual research project with<br />

associated courses and seminars, providing students with essential independent research<br />

skills.<br />

For more information, and to apply, see the web site of the programme<br />

www.jyu.fi/bio/hyb/amp,<br />

or contact the programme coordinator, Dr Timo Marjomäki (tmarjoma@bytl.jyu.fi).<br />

Nicht ganz so ernste Dinge<br />

Das Schwarzbuch der Konferenzen von F&U confirm<br />

Planung<br />

Sie müssen eine Konferenz organisieren? Sie Armer! Lassen Sie sich scheiden, geben Sie<br />

Ihre Eltern in Pflege, die Kinder zur Adoption frei, erschießen Sie den Hund und machen Sie<br />

es sich im Büro richtig gemütlich, nachdem Sie das Haus verkauft haben. Oder – und jetzt<br />

kommt der rettende Strohhalm – engagieren Sie uns!<br />

Als erstes muss natürlich kalkuliert werden. Sie ahnen gar nicht, was auf Sie zukommt –<br />

Kristallpokale als Posterpreise, das 1st Class Ticket für die Koryphäe aus Toronto und das<br />

Candle Light Dinner fürs Programmkomitee. Eines haben so gut wie alle Tagungskalkulationen<br />

gemeinsam: Die Flyer sollen farbig auf Hochglanzpapier gedruckt sein und schon bei<br />

der Icebreakerparty der Hummer in Champagner schwimmen, aber die Tagungsgebühren<br />

anheben im Vergleich zum Vorjahr? Um 30 Euro? Niemals! Wer soll denn das bezahlen? Ihr<br />

Chef / Vorstandsvorsitzender / Projektpartner wird sich auch sehr freuen, wenn sie ihn fragen,<br />

ob er gleich mal hier unterschreibt, dass er für ein etwaiges Defizit nach der Tagung<br />

aufkommt.<br />

Teilnehmer, die die volle Tagungsgebühr bezahlen, lassen sich ähnlich schwer fangen wie<br />

Wolpertinger, Dreizehnender oder 6er im Lotto. Sie werden schnell feststellen: In der Regel<br />

ist jeder Teilnehmer Student, Rentner, arbeitslos, Mitglied des Programmkomitees, Exkursionsleiter,<br />

Kollege aus einem finanzschwachen Land oder Wandermönch. Rechnen Sie also<br />

eine reale Tagungsgebühr aus, verdoppeln Sie großzügig, damit Sie bei gegebener Gelegenheit<br />

ebenso großzügig wieder halbieren können.<br />

Sie sehen, es ist unverzichtbar, rechtzeitig Anträge an potenzielle Geldgeber zu stellen.<br />

Meist sind die Antragsformulare in 7-facher Ausfertigung in allen europäischen Amtssprachen<br />

einschließlich räteromanisch zu stellen, und zwar bis zum Juni des Vorjahres. Klug ist<br />

es, etwas einzubauen, das ohne große Schmerzen gestrichen werden kann – z.B. rosa<br />

Plüschhasen als Konferenz-Maskottchen. Der Antragnehmer hat so das gute Gefühl, etwas<br />

gestrichen zu haben, und dem Antragsteller tut es nicht wirklich weh (unsere asiatischen<br />

Kollegen nennen das „einen Opferhund aus Stroh hinwerfen“).<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Anmeldung<br />

Wir freuen uns grundsätzlich über jede Anmeldung und bestätigen sie liebevoll. Das liegt daran,<br />

dass Veranstaltungen, die als 500-Mann-Kongresse angekündigt waren, gern als nette<br />

Skatrunde im kleinen Kreis enden.<br />

Wir sind da nicht wählerisch und lieben die Herausforderung! Gern entziffern wir Hieroglyphen,<br />

lesen Sütterlin vorwärts wie rückwärts, auch norddeutsch in bayerischer Transskription<br />

und Kalligraphie von Kanada bis China. Unser Server freut sich auch über Abwechslung,<br />

z.B. über mit 1.200 dpi eingescannte Anmeldeformulare, denen Lebensläufe, Publikationslisten<br />

und Bilder von den ersten Schwimmflügeln bis zur Promotion beiliegen. Allen, die gerade<br />

herzhaft gelacht haben, empfehlen wir unsere Broschüre „Schreiben lernen für Akademiker“.<br />

Bedeutend auch die Gestaltung des Anmeldeformulars. Formulare, die eine unverbindliche<br />

„Voranmeldung“ der Art „Ich komme“ – „Ich komme vielleicht“ – „Ich komme nicht“ abfragen,<br />

sind ähnlich relevant für die Konferenz wie die Aussage, ob der Teilnehmer eine Hauskatze<br />

hat oder nicht, denn: Sie wissen dann von sehr vielen Personen, dass sie vielleicht kommen<br />

oder nicht, die wiederum beim Erhalt des 2., nunmehr verbindlichen Anmeldeformulars nicht<br />

wissen, ob sie sich noch mal anmelden sollen oder nicht. Ein wahrer Katzenjammer. Wir<br />

würden so etwas nie tun! Und: Wir freuen uns über jede Anmeldung. Wirklich!<br />

Drucksachen<br />

Drucksachen müssen sein, viel und bunt. Es gilt die eiserne Regel, dass von jeder Auflage<br />

Faltblätter mindestens 1.000 zuviel gedruckt werden. Das ist sehr praktisch, denn irgendwann<br />

in den 10 Wochen, in denen man über die Kisten gestolpert ist, kommt der Moment, in<br />

dem Knüllpapier gebraucht wird. Aber der Weg dorthin ist lang! Er beginnt mit der bangen<br />

Frage, ob man kein Logo vergessen hat, denn 1. ist jedes einzelne Logo entsetzlich wichtig,<br />

und 2. gewinnt jedes Design, wenn es mit >12 Logos geschmückt wird. Diese Logos liegen<br />

gesetzmäßig 45 min vor Druck in folgender Form vor:<br />

• überhaupt nicht;<br />

• als 3 x 5 mm-gif mit 72 dpi;<br />

• aus einem Powerpointfile in ein Wordfile hineinkopiert unter Verlust zweier Farben<br />

und aller Üs;<br />

• auf einem Fax, das von Hradec Kralové nach Trinidad nach Taucha bei Leipzig<br />

geschickt wurde;<br />

• in einer Form, die seit 1983 ungültig ist.<br />

Dass das Petrolgrün Tomatenrot ist, wenn es aus der Druckerei kommt, stört dann auch<br />

keinen mehr.<br />

Zum Renommée einer Konferenz trägt auch der Abdruck des internationalen Programmkomitees<br />

und der Invited Speakers (angefragt) (= kommen selten oder nie, die Red.) bei.<br />

Falls Sie sich dazu entschließen sollten, die akademischen Titel anzugeben – machen Sie ja<br />

nichts falsch! Tragen Sie jedem seine Ehren bis zum allerletzten Privdoz hinterher! Sehr<br />

schön sind auch die Namen der ausländischen Kollegen im Schmucke ihrer Sonderzeichen.<br />

Im schlimmsten Fall stehen die dann einfach ohne-was da; nett auch Smilies, Dollarzeichen<br />

und (&


<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

mal an die gleichen Adressen geschickt wurden. Die restlichen 20 %, die sich am Delete-totrash-Button<br />

vorbeigemogelt haben, kommen sowieso zurück, oder haben Sie schon mal<br />

eine gmx- / freenet- / yahoo-Adresse erlebt, die funktioniert? Eben.<br />

Aber wichtig ist der Inhalt, nicht die Form. Für Stimmung sorgt immer, beim Überschreiben<br />

der Vorlage vom letzten Jahr vergessen zu haben, das neue Datum einzusetzen, oder ein<br />

Zahlendreher in der Bankverbindung und/oder Tagungsgebühr. Man kommt sich da menschlich<br />

näher, glauben Sie uns das.<br />

Proceedings gibt es von Kopiert-und-per-Hand-getackert bis aufwändig bei einem <strong>Verlag</strong><br />

publiziert – zitierfähig, in bunt und mit den Namen der Chairmen vorne drauf! Wer bekäme<br />

da nicht glänzende Augen! Kein Problem – jeder <strong>Verlag</strong> druckt Ihnen gern die richtungsweisenden<br />

Darlegungen Ihrer Kollegen, wenn Sie 3.000 Autorenexemplare für den Sonderpreis<br />

von 87,95 € / Stück erstehen.<br />

Technik<br />

Jede Tagung steht und fällt wie alles im Leben mit der Technik. Wenn es im Saal bedenklich<br />

ruhig wird, ist es Zeit, die Fenster ganz weit zu öffnen – Powerpoint-Vergiftung! Wirken Sie<br />

dem entgegen, indem Sie Ihre Präsentation abwechslungsreich gestalten – die Überschrift<br />

kommt mal rosa von rechts oder neongrün von links reingeflattert, wir empfehlen auch blinkende<br />

Kanten (Option „Las Vegas“). Noch besser ist es, wenn Sie den ältesten Laptop mitbringen,<br />

den Sie am Institut auftreiben können, an den kein VGA-Kabel passt, der weder<br />

über einen CD-Brenner noch einen USB-Port verfügt und wir kurz vor Vortragsbeginn mitgeteilt<br />

bekommen, dass wir exakt noch 7 Minuten Zeit haben, das 40 MB-File runterzuziehen.<br />

Mit anderen Worten: Freunde historischer Rechentechnik, Macs, Linux, und eingebundene<br />

Videos, bei denen gestern Mittag der Ton noch ging, sind immer gern gesehen!<br />

Catering<br />

Am wichtigsten ist – aber das sagen wir nur Ihnen, mit vorgehaltener Hand – die Verpflegung.<br />

Sie ahnten das bereits. Und mal ehrlich: Die Ausführung eines Kollegen über sein<br />

Poster, das diejenige Glockenkurve die seine Auswertung seiner Statistitik seiner Lehmmessdaten<br />

seines Messgerätes liegt steht umgerissen hat anzeigt klingt gleich viel besser<br />

mit einem Keks in der Hand. Also:<br />

• Das Aufstellen von Bier und Brezeln eignet sich hervorragend, um die Teilnehmer in<br />

schwach frequentierte Ecken zu losen, z.B. zum Ausstellungsstand des Hauptsponsors.<br />

• Dass jede der eingeladenen Größen am Ende nicht oder nur in Form des 3. Vertreters<br />

erschienen ist, wird an einem ordentlichen kalt-warmen Buffet viel leichter verziehen.<br />

• Guter Kaffee rettet alles. Nur wer später noch als Referent den Laserpointer lenken<br />

muss, sollte die 3. Tasse gegen Pfefferminztee tauschen.<br />

Das Ausschildern vor Ort ist nicht wichtig, denn 1. Wer wirklich hin will, findet hin, auch unter<br />

widrigsten Umständen, 2. die haben doch alle studiert, oder? Beim Herumirren finden sich<br />

auch die Verzweifelten in ersten Grüppchen zusammen, das ist dem wissenschaftlichen Austausch<br />

nur förderlich. Und wer will schon wissen, wo die Toiletten sind. Wenn dazu die einzelnen<br />

Vortragssäle gleichmäßig über den Campus verteilt sind und die Timeslots zum<br />

Wechseln zwischen den Parallelsessions weniger als 5 Minuten betragen, gewinnt das<br />

Ganze einen abwechslungsreichen, manöverartigen Charakter.<br />

Ogarit Uhlmann<br />

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<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

Anfragen an die <strong>DGL</strong><br />

Bitte bei Anfragen immer zuerst einmal in die Homepage der <strong>DGL</strong> schauen www.dgl-ev.de.<br />

Dort sind die aktuellen Adressen der Gremien (Arbeitsgruppen, Präsidium etc.) der <strong>DGL</strong> zu<br />

finden.<br />

Zudem sind auch die Informationen zur nächsten Jahrestagung, aktuelle Termine u. a. angegeben.<br />

1) Rein formale Anfragen und Anmerkungen (Mitgliedsbeiträge, Anträge zur Mitgliedschaft,<br />

Terminen etc.) bitte immer an die Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong> richten.<br />

2) Anfragen und Beiträge zu den <strong>Mitteilungen</strong> an den Schriftführer: Dr. Ralf Köhler<br />

3) Inhaltliche Anfragen an die Mitglieder des Präsidiums bzw. die Arbeitskreissprecher<br />

richten<br />

4) Anfragen zu den Tagungsbänden an: Frau Kapfer oder Herrn Köhler<br />

5) Anfragen zur Tagungsorganisation an: Dr. Hildegard Feldmann oder<br />

Frau Ogarit Uhlmann<br />

Geschäftsführendes Präsidium (Wahlperiode 2005 – 2007)<br />

Präsidentin: Prof. Dr. Brigitte Nixdorf<br />

Brandenburgische Technische<br />

Universität<br />

Lehrstuhl Gewässerschutz<br />

Seestr. 45<br />

15526 Bad Saarow<br />

Vizepräsident: Dr. Ernst Nusch<br />

Eichenstraße 70<br />

45133 Essen<br />

Schatzmeisterin: Prof. Dr. Elisabeth I. Meyer<br />

Westfälische Wilhelms-<br />

Universität Münster<br />

Institut für Evolution und<br />

Biodiversität<br />

Abteilung für Limnologie<br />

Hüfferstr. 1<br />

48149 Münster<br />

Schriftführer: Dr. Ralf Köhler<br />

Landesumweltamt<br />

Brandenburg<br />

Berliner Straße 21 – 25<br />

14467 Potsdam<br />

Seite 78<br />

privat:<br />

Am Waldrand 16<br />

14542 Werder<br />

Tel.: 033631 / 8943<br />

Fax: 033631 / 5200<br />

e-mail: B.Nixdorf@t-online.de<br />

Tel.: 0201 / 440823<br />

e-mail: Ernst.Nusch@web.de<br />

Tel.: 0251 / 83-23881<br />

Fax: 0251 / 83-24668<br />

e-mail: MeyerE@Uni-Muenster.de<br />

Tel.: 0331 / 2323-105<br />

Fax: 0331 / 2323-223<br />

e-mail:<br />

Ralf.Koehler@LUA.Brandenburg.de<br />

Tel.: 03327 / 74 15 90<br />

Fax: 03327 / 74 15 94<br />

Handy: 0178 / 8377915<br />

e-mail: Ralf.H.Koehler@t-online.de


Geschäftsstelle der <strong>DGL</strong><br />

Dr. Jürgen Bäthe<br />

EcoRing<br />

Gewässerökologie - Umweltdokumentation -<br />

Datenmanagement<br />

Langestraße 9<br />

D-37181 Hardegsen<br />

Tagungsorganisation<br />

F & U Confirm<br />

Dr. Hildegard Feldmann & Ogarit Uhlmann<br />

Permoser Straße 15<br />

04318 Leipzig<br />

Weißensee <strong>Verlag</strong><br />

Maria Kapfer<br />

Weißensee <strong>Verlag</strong><br />

Kreuzbergstraße 30<br />

10965 Berlin<br />

Tel: 05505 / 959 046<br />

Fax: 05505 / 999 707<br />

<strong>DGL</strong>-<strong>Mitteilungen</strong> I / <strong>2006</strong><br />

e-mail: Geschaeftsstelle@<strong>DGL</strong>-ev.de<br />

Web: www.dgl-ev.de<br />

Tel.: 0341 / 235-2264 priv.: 0341 / 2326881<br />

Fax: 0341 / 235-2782<br />

Handy: 0173 / 3539298<br />

e-mail: feldfrau@fu-confirm.de<br />

Tel.: 030 / 91 207-100<br />

Fax: 030 / 91 207-111<br />

e-mail: mk@weissensee-verlag.de<br />

Homepage: www.weissensee-verlag.de<br />

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