Geschäftsbericht 2012.pdf - KD-Bank
Geschäftsbericht 2012.pdf - KD-Bank
Geschäftsbericht 2012.pdf - KD-Bank
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Geschäftsbericht 2012
Jahreslosung 2012<br />
Inhalt<br />
Grußwort des Vorstands .............................................................................................. 05<br />
Organe der <strong>Bank</strong> ................................................................................................................. 06<br />
Jesus Christus spricht:<br />
„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“<br />
(2. Korinther 12,9)<br />
Interaktiv ................................................................................................................................. 08<br />
Unsere Kundinnen und Kunden<br />
Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens .................................................................... 08<br />
Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg ............................. 12<br />
Kaiserswerther Diakonie ................................................................................... 16<br />
Hotel Grenzfall ....................................................................................................... 20<br />
Evangelische Gesellschaft Stuttgart ............................................................... 24<br />
Aus der <strong>Bank</strong><br />
Umweltbericht ........................................................................................................ 28<br />
Anlagepolitik: Transparent und ethisch-nachhaltig .................................. 30<br />
Auszeichnung: „Beste Spezialbank“ ............................................................... 31<br />
Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser .................................................. 31<br />
Veranstaltungen 2012: Rückblick................................................................... 32<br />
<strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG ............................................................................................. 34<br />
Personalbericht .................................................................................................... 35<br />
Aus unserem Umfeld<br />
Kirchliches Umfeld 2012 ................................................................................... 36<br />
Diakonisches Umfeld 2012 ............................................................................... 38<br />
Bericht des Vorstands ............................................................................................................ 40<br />
Geschäftsjahr 2012 ................................................................................................................... 40<br />
Geschäftsverlauf .......................................................................................................................... 42<br />
Vermögenslage ............................................................................................................................. 45<br />
Finanz- und Liquiditätslage ................................................................................................ 46<br />
Ertragslage ..................................................................................................................................... 47<br />
Risiken der künftigen Entwicklung .................................................................................. 49<br />
Voraussichtliche Entwicklung der Genossenschaft ................................................. 51<br />
Geschäftsstellen ................................................................................................................... 53<br />
Vorschlag für die Ergebnisverwendung ........................................................................ 53<br />
Bericht des Aufsichtsrats .............................................................................................. 54<br />
Jahresabschluss 2012 .................................................................................................... 55<br />
Jahresbilanz ........................................................................................................................... 56<br />
Gewinn- und Verlustrechnung ......................................................................................... 58<br />
Anhang ..................................................................................................................................... 59<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 3 |
Grußwort des Vorstands<br />
Liebe Mitglieder, sehr geehrte Kundinnen und Kunden,<br />
sehr geehrte Geschäftsfreunde,<br />
rund 1.800 Milliarden Euro haben deutsche Sparerinnen und Sparer zurückgelegt. Darunter<br />
befinden sich auch Rücklagen institutioneller Anleger aus Kirche und Diakonie. Das sind Spitzenwerte<br />
im europäischen Vergleich. Eine Frage drängt sich auf: Wie steht es um die Sicherheit dieser<br />
Guthaben bei <strong>Bank</strong>en und Finanzinstituten?<br />
Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender<br />
Innenrevision<br />
Personal<br />
Qualitätsmanagement<br />
Unternehmensservice<br />
Vorstandsstab/Marketing<br />
Ulrike Badura<br />
Betriebswirtschaft<br />
Kreditfolge<br />
Organisation<br />
Vertriebsunterstützung/Wertpapierfolge<br />
Zahlungsverkehr<br />
Jörg Moltrecht<br />
Institutionen Rheinland<br />
Institutionen Westfalen-Lippe-Leer<br />
Institutionen Berlin<br />
Repräsentanz Süd-West<br />
Manche Deutsche haben Geld in den vergangenen Jahren bei Instituten geparkt, bei denen es<br />
für Tagesgeld deutlich höhere Zinsen als marktüblich gab. Das Problem: Oftmals zahlen diejenigen<br />
Institute besonders gut, deren Mutterhäuser selbst hohe Prämien aufbringen müssen, um an<br />
Geld zu kommen. Oder anders ausgedrückt: Hohe Zinsen bieten häufig Institute mit schwacher<br />
Bonität. Während bisher galt, Sparguthaben in der Eurozone sind dank der Einlagensicherungsvorschriften<br />
garantiert, hat sich seit den Rettungsversuchen in Zypern etwas geändert. Erstmalig sollen<br />
zyprische <strong>Bank</strong>kunden – auch kirchliche – mit ihrem Vermögen an der Überwindung der Krise mitwirken.<br />
Das ist ein Novum und steht im Gegensatz zur Vorgehensweise in Island, Irland und Spanien.<br />
Was bedeutet das für Sie?<br />
Auch wenn Angela Merkel ihre 2008 infolge der Lehman-Pleite ausgesprochene Garantie für deutsche<br />
Sparer jüngst bekräftigte, ist es nach unserer Einschätzung wichtiger denn je, auf die Solidität<br />
des Geschäftsmodells und die Bonität der <strong>Bank</strong>en und Finanzhäuser zu achten, denen Sie Ihre Gelder<br />
anvertrauen. Die Finanzkrise ist noch nicht ausgestanden, der Euro noch nicht gerettet.<br />
Ihre <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist ein solider Partner in einem starken genossenschaftlichen<br />
FinanzVerbund – und das seit fast 88 Jahren. Weltwirtschaftskrisen, Kriege und das DDR-Regime<br />
haben unsere Vorgängerinstitute zwar eingeschränkt, aber niemals gestoppt. Auch im Jahr 2012<br />
hat sich Ihre <strong>Bank</strong> trotz des bewegten Umfelds gut behauptet. Die Zahlen sind positiv, Bilanzsumme,<br />
Kundeneinlagen und Kredite erreichten neue Höchstwerte. Das Eigenkapital kann – Ihre Zustimmung<br />
vorausgesetzt – weiter gestärkt werden. Wieder können wir der Generalversammlung<br />
eine Dividende von sieben Prozent vorschlagen.<br />
„Beste Spezialbank 2012 in den Kategorien Baudarlehen und Wertpapierberatung“, diese Auszeichnungen<br />
haben wir im Sommer von Ihnen sowie Leserinnen und Lesern der Börse Online<br />
und n-tv erhalten. Nach den sehr guten Ergebnissen der Kundenbefragung im vergangenen Jahr<br />
bestätigt und motiviert uns diese Auszeichnung. Wir freuen uns, dass unsere Leistungen in diesen<br />
komplexen Beratungsfeldern so gut ankommen.<br />
An dieser Stelle möchten wir Ihnen, unseren Mitgliedern und Kunden, sehr herzlich für Ihre Treue<br />
danken. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Aufsichtsrats- und Beiratsmitgliedern, genauso wie<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen für die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />
Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam Gutes bewirken. Herzliche Grüße<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />
Der Vorstand<br />
Ilona Pollach<br />
Institutionen Süd-Ost und LKG Sachsen<br />
Privatkunden<br />
Treasury/Kundenwertpapiere Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach<br />
| 4 | Geschäftsbericht | 2012 | 5 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Organe der <strong>Bank</strong> (Stand: 31. Dezember 2012)<br />
Beirat<br />
Rolf Krebs | Pfarrer | Kirchenrat<br />
Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung<br />
von NRW | Düsseldorf<br />
Vorstand<br />
Lutz Ausserfeld | Verwaltungsdirektor<br />
Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin<br />
Teltow<br />
Frank Küpper | Geschäftsführer<br />
Evangelischer Kirchenkreis Düsseldorf<br />
Ulrike Lehmann | Amtsleiterin<br />
Kreiskirchenamt | Evangelischer Kirchenkreis Erfurt<br />
Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender | Münster<br />
Ulrike Badura | Moers<br />
Jörg Moltrecht | Dortmund<br />
Ilona Pollach | Dresden<br />
Markus Bachmann | Vorstand<br />
Evangelische Stiftung Volmarstein | Wetter<br />
Burkhard Bensiek | Vorstandsmitglied<br />
Evangelisches Johanneswerk e. V. | Bielefeld<br />
Gudrun Bremer | Amtsleiterin<br />
Kreiskirchenamt | Evangelischer Kirchenkreis Stendal<br />
Jens Bublies | Amtsleiter<br />
Evangelisches Verwaltungsamt Wuppertal<br />
Bernd Buzalla | Amtsleiter<br />
Verwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreisverbandes<br />
Berlin Nord-West<br />
Herbert Maus | Landeskirchen-Oberverwaltungsrat<br />
Evangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf<br />
Kornelia Michels | Verwaltungsleiterin<br />
Evangelischer Kirchenkreisverband Prignitz-Havelland-<br />
Ruppin | Kyritz<br />
Werner Neveling | Geschäftsführer<br />
Diakonie Ruhr gGmbH | Bochum<br />
Martin Reiff | Verwaltungsleiter<br />
Evangelischer Gemeindeverband Koblenz<br />
Heinz-Jürgen Scharwei | Kirchenoberamtsrat<br />
Kasse der Evangelischen Kirche in Deutschland | Hannover<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. Martin Grimm | Vorsitzender<br />
Rechtsanwalt | Gladbeck<br />
Klaus Winterhoff | 1. stellv. Vorsitzender<br />
Juristischer Vizepräsident | Evangelische Kirche von<br />
Westfalen | Bielefeld<br />
Georg Immel | 2. stellv. Vorsitzender | Amt ruhend seit<br />
10. Dezember 2011 | Amt niedergelegt am 13. Februar 2013<br />
Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf<br />
Brigitte Andrae | Kirchenpräsidentin<br />
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland | Erfurt<br />
Günther Barenhoff | Pfarrer | Sprecher des Vorstands<br />
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. | Düsseldorf<br />
Thomas Begrich | Oberkirchenrat<br />
Evangelische Kirche in Deutschland | Hannover<br />
Manfred A. Fellisch | Leiter i. R.<br />
Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden<br />
Radebeul<br />
Dr. Wolfram Gerdes | Vorstand<br />
Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen<br />
Dortmund<br />
Reinhard Kersten | Oberlandeskirchenrat<br />
Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens<br />
Dresden<br />
Moritz Krawinkel | Vorstandsmitglied i. R.<br />
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V.<br />
Münster<br />
Klaus Majoress | Superintendent<br />
Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg<br />
Lüdenscheid<br />
Dr. Rainer Norden | Vorstandsmitglied<br />
von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel | Bielefeld<br />
Jochen Obermann | Geschäftsführer<br />
Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und<br />
Hilfswerk GmbH | Leichlingen<br />
Dr. Frank Rippel | Vorstand<br />
Stiftung kreuznacher diakonie | Bad Kreuznach<br />
Kurt Drees | Kirchenverwaltungsdirektor<br />
Vereinigte Evangelische Kirchenkreise Dortmund<br />
Helga Feige | Pfarrerin i. R.<br />
Chemnitz<br />
Christiane Fiebrandt | Finanzreferentin<br />
Evangelische Brüder-Unität | Herrnhut<br />
Rainer Findeisen | Superintendent<br />
Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Marienberg<br />
Flöha<br />
Thomas Glaubitz | Vorstandsvorsitzender<br />
Landesausschuss für Innere Mission | Potsdam<br />
Leonhard Gronbach | Pfarrer | Vorstandsvorsitzender<br />
Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort | Freudenberg<br />
Jürgen Hancke | Verwaltungsleiter<br />
Samariteranstalten Fürstenwalde<br />
Dr. Andrea Helzel | Geschäftsführender Vorstand<br />
Johannes Schulstiftung der Evangelischen Kirchenprovinz<br />
Sachsen | Magdeburg<br />
Wilfried Kästel | Amtsleiter<br />
Evangelischer Kirchenkreis Magdeburg<br />
Egon Freiherr von Knobelsdorff | Generalsekretär<br />
Der Johanniterorden | Berlin<br />
Christian Schönfeld | Oberkirchenrat | Vorstandsvorsitzender<br />
Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />
Sachsens e. V. | Radebeul<br />
Norbert Scholle | Verwaltungsleiter<br />
Verwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreises<br />
An der Agger | Gummersbach<br />
Joachim Steuer | Hauptgeschäftsführer<br />
Evangelisches Kreiskirchenamt Iserlohn-Lüdenscheid | Iserlohn<br />
Klaus-Dieter Tichy | Vorstand<br />
Evangelische Stiftung Hephata | Mönchengladbach<br />
Hartfried Toennessen | Vorstand<br />
Evangelisches Christophoruswerk e. V. | Duisburg<br />
Beate Wegmann-Steffens | Verwaltungsleiterin<br />
Evangelischer Kreiskirchenverband Köln und Region | Köln<br />
Henning Weihsbach-Wohlfahrt | Verwaltungsleiter<br />
Evangelischer Kirchenkreis Herford<br />
Sabine Werning | Landeskirchen-Oberamtsrätin<br />
Evangelische Kirche von Westfalen | Bielefeld<br />
Dr. Johann Weusmann | Vizepräsident<br />
Evangelisch-reformierte Kirche | Leer<br />
Manfred Witkowski | Vorstand<br />
Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH | Hamm<br />
Joachim Gengenbach | Bundesvorstand<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Berlin<br />
Dr. Arno Schilberg | Kirchenrat<br />
Lippische Landeskirche | Detmold<br />
Wilfried Koopmann | stellv. Vorstandsvorsitzender<br />
Evangelisches Perthes-Werk e. V. | Münster<br />
Udo Zippel | Kaufmännischer Direktor<br />
Stiftung Eben-Ezer | Lemgo<br />
| 6 | Geschäftsbericht | 2012 | 7 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Unsere Kunden persönlich<br />
Ve r a n t wo rt u n g u n d Engagement<br />
Un s e r e Ku n d e n<br />
f ü r d i e Fi n a n z e n d e r Eva n g e l i s c h-<br />
Lu t h e r i s c h e La n d e s k i r c h e Sa c h s e n s<br />
Der wollte ich immer sein... Die Vorstellungen haben sich im Laufe der Jahre entwickelt...<br />
Feuerwehrauto-Fahrer, Lokomotivführer, Astronaut, Kartograph...<br />
Gemeinsam handeln – Gutes bewirken.<br />
Getreu unserem Leitmotiv stellen wir auf den kommenden<br />
Seiten exemplarisch Kunden, ihre Aufgaben und die<br />
Partnerschaft mit der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie vor.<br />
Wir danken Reinhard Kersten, Evangelisch-Lutherische<br />
Landeskirche Sachsens, Joachim Steuer, Evangelische<br />
Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg,<br />
Klaus Riesenbeck, Hans-Georg Lauer und Dr. Holger<br />
Reinhard Kersten, Jahrgang 1949, verheiratet,<br />
zwei Söhne, ist Oberlandeskirchenrat<br />
und Finanzdezernent der Ev.-Luth.<br />
Landeskirche Sachsens.<br />
Dass ich dann Oberlandeskirchenrat und Finanzdezernent im Landeskirchenamt wurde...<br />
habe ich mir 1977 beim Eintritt in den kirchlichen Dienst im Paul-Gerhardt-Stift Wittenberg<br />
nicht träumen lassen. Mein nachhaltigster Beitrag im größten evangelischen Krankenhaus<br />
der DDR bestand darin, dass ich dort meine Frau kennengelernt und dem „Stift“ damit eine<br />
Krankenschwester entzogen habe.<br />
Mit denen würde ich gern mal einen Kaffee trinken... Mit meiner Frau und unseren Kindern im<br />
dann fertigen schönen Garten an unserem neuen Haus. Unseren Hunden würde ich dabei ein<br />
Stückchen Kuchen geben, wenn meine Frau es nicht sieht...<br />
Darauf bin ich besonders stolz... Stolz bin ich auf gar nichts, aber dankbar, sehr sogar, für unsere<br />
hochmotivierte Mannschaft im Finanzdezernat und in der Kasse des Landeskirchenamtes, wo wir<br />
einander mit unseren unterschiedlichen Gaben bestens ergänzen und die Arbeit Spaß macht.<br />
Diesen guten Vorsatz habe ich zuletzt gebrochen... weil ich kürzlich im überfüllten Bus einer<br />
Mutter mit zwei kleinen Kindern meinen Sitzplatz doch nicht angeboten habe, obwohl ich es<br />
eigentlich wollte, aber dann nicht tat, weil mich das Gedränge abschreckte und außerdem ein<br />
paar jüngere Männer „dichter dran“ waren.<br />
Diese Bibelstelle gefällt mir besonders... Psalm 139 „Nähme ich Flügel der Morgenröte und<br />
bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich<br />
halten...“ Besser kann man es nicht sagen. Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />
Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... Im Zug ohne Grenzkontrolle von Seoul nach Pjöngjang<br />
fahren und mir dort am Zeitungskiosk eine „FAZ“ kaufen...<br />
Stiller, Kaiserswerther Diakonie, Reinhardt Burghardt,<br />
Hotel Grenzfall, sowie Johannes Stasing, Evangelische<br />
Gesellschaft Stuttgart, für ihre Unterstützung und die<br />
Geld bedeutet für mich... die Tag für Tag spannende Aufgabe, es sicher und Ertrag bringend für die Landeskirche anzulegen und so die<br />
Erfüllung unseres kirchlichen Auftrags finanziell zu sichern.<br />
Die LKG Sachsen ist für mich... die LKG Sachsen als älteste deutsche evangelische Kirchenbank bedeutet für mich ein Stück eigener<br />
Identität und (Lebens-)Geschichte. Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist nach der Fusion mit der LKG für Kirche, Diakonie und für uns<br />
alle der denkbar beste, sichere Hafen auch in stürmischen Zeiten.<br />
persönlichen Antworten.<br />
www.evlks.de<br />
Die Mitarbeitenden des Finanzdezernats der EVLKS arbeiten eng<br />
mit der LKG Sachsen/<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie zusammen.<br />
v.l.n.r. Ilona Pollach, Vorstand <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie/LKG<br />
Sachsen; Markus Raschka; Reinhard Kersten, Oberlandeskirchenrat;<br />
Uta Sommer; Raik Schillow; Ina Weichelt; Michael Klatt; Frieder<br />
Neidhold, Direktor Kirche Region Süd-Ost <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />
Diakonie/LKG Sachsen und Niederlassungsleiter LKG Sachsen; Timo<br />
Haase, Oberkirchenrat.<br />
| 8 | Geschäftsbericht | 2012 | 9 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Unsere Kunden im Portrait<br />
In d e r Mi t t e d e r Gesellsch a ft<br />
Dresden. War das Leitbild „In der Mitte der Gesellschaft“ der Evangelisch-Lutherischen<br />
Landeskirche Sachsens in den 1990er-Jahren<br />
noch ein Ziel, so ist es heute Realität. Auch wenn durchschnittlich<br />
nur etwa 20 Prozent der Menschen dem evangelischen Glauben<br />
angehören, hat die Kirche an Bedeutung gewonnen.<br />
Von der Reformation zur Revolution<br />
Der reformatorische Glaube prägt Sachsen seit dem 16. Jahrhundert.<br />
Ab dem Jahr 1539 stand die neue Kirchenorganisation<br />
unter dem Schutz des Landesherren, auf dessen Gebiet die<br />
Gemeinden lagen. 1581 unterschrieb der damalige katholische<br />
Bischof von Meißen das evangelische Bekenntnis und trat zurück.<br />
Martin Luther hatte nicht nur Glaubensfragen, sondern auch<br />
soziale Probleme fest im Blick. Die „Leisniger Kastenordnung“<br />
aus dem Jahr 1523 regelte als erstes evangelisches Sozialkonzept<br />
den Einsatz von Geld und Vermögen der Kirchgemeinden für<br />
unterschiedliche Aufgaben.<br />
Die Trennung von Staat und Kirche im Jahr 1918 löste die Bindung<br />
von Thron und Altar auf. 1922 lebte mit der Wahl von Landesbischof<br />
Ludwig Ihmels das Bischofsamt auf. In den Irrungen und<br />
Wirrungen der nationalsozialistischen Zeit nach 1933 entstanden<br />
trotz der deutschchristlichen Kirchenleitung lebendige Gemeinden<br />
der Bekennenden Kirche.<br />
Während der DDR-Zeit war die Evangelisch-Lutherische Landeskirche<br />
Sachsens zwar gesellschaftlich legitimiert, aber nicht in<br />
die Machtmechanismen des Staates integriert. 1950 vertraten<br />
80 Synodale 4,4 Millionen Gemeindeglieder – das waren über<br />
80 % der Bevölkerung – und hielten an der Kirchenverfassung<br />
mit ihren demokratischen Prinzipien fest. So konnten Menschen<br />
Freiräume inmitten der Gleichschaltung finden, sie diskutierten<br />
gesellschaftliche Probleme. In den 1980er-Jahren ging von dort<br />
die christliche Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“<br />
aus, die im konziliaren Prozess mit den Zielen Frieden, Gerechtigkeit<br />
und Bewahrung der Schöpfung mündete.<br />
Seit 1980 finden Friedensgebete in der Nikolaikirche Leipzig statt.<br />
Diese Montagsgebete waren am 9. Oktober 1989 Ausgangspunkt<br />
für 70.000 Menschen, die über den Leipziger Innenstadtring<br />
demonstrierten. Ihr Veränderungswille war größer als ihre<br />
Angst vor der Staatsmacht. Mit ihren Losungen »Wir sind das<br />
Volk« und »Keine Gewalt« mahnten sie zur friedlichen Auseinandersetzung.<br />
Unter dem Dach der Landeskirche wirkten sowohl<br />
einzelne Christen und Gemeindegruppen als auch kirchliche<br />
Amtsträger mit. Die Frauenkirche in Dresden ist beispielsweise<br />
durch das Geschehen des Wiederaufbaus zu einem weltweiten<br />
Symbol für Frieden und Versöhnung geworden. Die friedliche<br />
Revolution führte die Kirche wieder in die Mitte der Gesellschaft,<br />
wo Christen ihre Verantwortung an den runden Tischen und in<br />
der Politik wahrnehmen.<br />
Kirchenmusik<br />
Die Kirchenmusik spielt in der Kirche Johann Sebastian Bachs bis<br />
heute eine sehr große Rolle. Der Dresdner Kreuzchor und der<br />
Leipziger Thomanerchor können als „kirchenmusikalische Aushängeschilder“<br />
fungieren, weil sie ein – auch zahlenmäßig – stabiles<br />
Umfeld aus Kirchenchören und insbesondere Kinderchören vorfinden,<br />
die den Nachwuchs ausbilden. Nahezu in jeder sächsischen<br />
Kirche befindet sich eine Orgel. In diesem Zusammenhang ist<br />
Gottfried Silbermann der wohl berühmteste Orgelbauer. 23 seiner<br />
Orgeln sind in Sachsen bis heute erhalten geblieben.<br />
Vielfalt der Glaubensströme<br />
Die Entwicklung Sachsens im Mittelalter und die reichen Silbererzfunde<br />
in Freiberg, Schneeberg und Annaberg haben für<br />
Wohlstand gesorgt, den man bis heute an den großen Kirchengebäuden<br />
ablesen kann. Die frühe Industrialisierung führte zu<br />
einer stetigen Zuwanderung von Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft. So finden sich unter dem Dach der Landeskirche<br />
sowohl volkskirchlich-pietistische Traditionen des Erzgebirges<br />
genauso wieder wie die städtische Kultur des bürgerlichen Handelszentrums<br />
Leipzig, der Industriestädte Chemnitz und Zwickau<br />
sowie der Kunst- und Kulturmetropole Dresden.<br />
Mitten in der Gesellschaft<br />
Über 1.600 Kirchen und Kapellen zeugen von einem reichen über<br />
1.000-jährigen Leben in Sachsen. Angesichts der demografischen<br />
Entwicklung, der Abwanderung und der anhaltenden Angst vor<br />
Desintegration, steht die Kirche vor großen Herausforderungen.<br />
Kernaufgabe bleibt, den christlichen Glauben weiterzutragen,<br />
nicht nur in den kirchlichen Räumen, sondern in die Mitte der<br />
Gesellschaft. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens<br />
übernimmt Verantwortung, auch für Bildung. Die 260 evangelischen<br />
Kindergärten und die 54 freien evangelischen Schulen<br />
erfreuen sich auch unter nichtchristlichen Eltern großer Beliebtheit.<br />
Der Dienst, der von der Diakonie geleistet wird, wird über<br />
die Grenzen der Kirchenmitgliedschaft hinaus geschätzt. Politik<br />
und Öffentlichkeit nehmen kirchliche Voten zu Fragen, die die<br />
Kirchen betreffen, aufmerksam zur Kenntnis. Das sind Beispiele<br />
für die Akzeptanz, die die Evangelisch-Lutherische Kirche inzwischen<br />
in weiten Teilen der Bevölkerung erfährt.<br />
Frauenkirche Dresden, 34. Deutscher Ev. Kirchentag 2011<br />
Dom zu Meißen<br />
Silbermannorgel in Glauchau<br />
Ev.-Lu t h. Landeskirche Sa c h s e n s<br />
763.725 Gemeindeglieder<br />
770 Kirchgemeinden und Kirchspiele<br />
18 Kirchenbezirke<br />
1.630 Kirchen und Kapellen<br />
7.750 Kirchvorsteher/innen<br />
64.633 Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />
700 Pfarrer/innen<br />
835 Kirchenchöre<br />
504 Posaunenchöre<br />
260 Evangelische Kindergärten<br />
54 Freie evangelische Schulen<br />
| 10 | Geschäftsbericht | 2012 | 11 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Bachdenkmal in Leipzig<br />
Kreuzkirche Dresden
Unsere Kunden persönlich<br />
Se i n He r z s c h l ä g t f ü r d a s Sa u e r l a n d: Jo a c h i m St e u e r<br />
Ih r e Fi n a n z e n –<br />
u n s e r Au f t r a g<br />
Christ sein im Alltag bedeutet für mich... Werte wie<br />
Klugheit, Gerechtigkeit, Maßhalten, Tapferkeit, Vertrauen,<br />
die uns die Bibel aufzeigt, zu leben und weiterzuvermitteln.<br />
Sportplätze, Kneipentheke, Feiern<br />
sind meine heimlichen Überprüfungsebenen.<br />
Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... Mit der<br />
ganzen Familie mal zehn Tage auf einer netten Finca<br />
auf Mallorca oder in der Toskana die alte Großfamilie<br />
praktizieren.<br />
Geld bedeutet für mich... Grundlage für den Familienalltag,<br />
die Möglichkeit, sich leisten zu können, was<br />
man nicht immer braucht. Aber auch Gedanken von<br />
Ungerechtigkeit damit zu verbinden. Oft wird die Lebensleistung<br />
am Ende nicht mit Geld als Auskommen<br />
belohnt.<br />
Der wollte ich immer sein... Die Vorstellungen veränderten<br />
sich mit zunehmendem Alter. Heute würde ich<br />
gern einen eigenen Gastronomiebetrieb mit gehobener<br />
Küche in meiner Heimatregion führen.<br />
Dass ich dann Verwaltungsleiter wurde... finde ich<br />
klasse! Nach einer technischen Ausbildung und den<br />
Überlegungen zu einem Ingenieurstudium kam mir<br />
die Bundeswehr „dazwischen“. Dort schwenkte ich<br />
total um und erlernte berufsbegleitend die öffentliche<br />
Verwaltung und die Organisationsentwicklung. Die<br />
Altersstruktur im Kreiskirchenamt half mir bei meiner<br />
kirchlichen Karriereplanung, aber ohne den großen,<br />
persönlichen Einsatz wäre auch vieles nicht möglich<br />
gewesen.<br />
Verwaltungsamt des Kirchenkreises Iserlohn und<br />
des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg<br />
Für 51 Kirchengemeinden mit rund 200.000 Gemeindegliedern ist das gemeinsame<br />
Verwaltungsamt heute zuständig. Im relativ dünnbesiedelten<br />
Sauerland ergibt dies eine ansehnliche Fläche von 1.600 km², auf der die<br />
Verwaltung für Liegenschaften, Gebäude, Friedhöfe, Finanzen und vieles<br />
mehr die Verantwortung trägt. Rund 74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sorgen für den reibungslosen Ablauf und dafür, dass die Finanzen stimmen.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für mich... im<br />
dienstlichen Alltag immer erster Ansprechpartner.<br />
Angenehme Beratungsgespräche und ausgesprochen<br />
hohe Kompetenz helfen mir dabei, die mir anvertrauten<br />
Gelder im Sinne unserer Gemeinden und<br />
Dienste wirtschaftlich und nachhaltig zu verwalten.<br />
Mit dem würde ich gern mal einen Kaffee trinken... Mit Peer<br />
Steinbrück. Würde gern herausfinden, ob hinter dem grantig wirkenden<br />
Macho-Politiker der Mensch mit Humor steckt, wie ich es<br />
vermute.<br />
Joachim Steuer, Jahrgang 1955, verheiratet, vier Kinder und drei Enkelkinder, ist Hauptgeschäftsführer des Verwaltungsamtes des Kirchenkreises<br />
Iserlohn und des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Wibke Hock, Jahrgang 1975, verheiratet, Direktorin Institutionen Kirche<br />
Westfalen-Lippe-Leer, ist seine Ansprechpartnerin bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />
| 12 | Geschäftsbericht | 2012 | 13 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Unsere Kunden im Portrait<br />
Pil o t e n a u s d e m Sa u e r l a n d<br />
Iserlohn | Lüdenscheid | Plettenberg. Nein, hier geht es nicht ums Fliegen, der Sauerländer an<br />
sich liebt es eher bodenständig. „Pilot“ ist das Verwaltungsamt der Evangelischen Kirchenkreise<br />
Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg dennoch. Sei es beim Thema Solarenergie, beim Abbau von<br />
Barrieren, beim Neuen Kirchlichen Finanzwesen oder beim Aktiven Wertpapierbesitz: Die Menschen<br />
im Sauerland zeigen sich flexibler als so mancher denken mag und gehen gern voran.<br />
Beispiel 1: Barrierefreier Kirchenkreis<br />
Der Evangelische Kirchenkreis Iserlohn hat die Vision<br />
„Schwellen abbauen – Zugänge ermöglichen“ für sich<br />
entwickelt. Zu diesem Zweck initiierte Superintendentin<br />
Martina Espelöer die bis zum Reformationsjahr 2017<br />
vorgesehene Kampagne „Barrierefreier Kirchenkreis“.<br />
Sie will Schwellen abbauen und barrierefreie Zugänge<br />
ermöglichen: für Menschen mit Beeinträchtigungen, für<br />
Menschen, die in den Gemeinden alt geworden sind und<br />
auch für Menschen, denen die Kirche fremd geworden ist.<br />
Hierbei geht es nicht nur um bauliche Barrieren, die durch<br />
den Einbau von Rampen oder Aufzügen überwunden<br />
werden sollen, sondern auch um Barrieren im Kopf. Die<br />
Finanzierung sozialer Dienste und der Fachberatung zur<br />
Inklusion in Kindertagesstätten soll helfen, auch diese<br />
Schwellen abzubauen. Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises<br />
können sich ganz unbürokratisch um die finanzielle<br />
Unterstützung bewerben.<br />
Beispiel 2: Neues Kirchliches Finanzwesen<br />
Als zweitgrößtes Verwaltungsamt in der Evangelischen<br />
Kirche von Westfalen mischen die Sauerländer auch in<br />
Sachen NKF ganz vorne mit. Bis Ende 2013 läuft die Pilotphase<br />
in beiden Kirchenkreisen. „Beim Neuen Kirchlichen<br />
Finanzwesen geht es nicht nur darum, die Buchführung<br />
umzustellen. Es ist eine neue Denkweise, die Finanzen der<br />
Kirche stärker unternehmerisch zu planen. Hiervon ist nicht<br />
nur die Verwaltung betroffen. Auch Pfarrer beispielsweise<br />
und die vielen Ehrenamtlichen müssen die Ziele verstehen<br />
und die Regeln kennenlernen, nach denen die Mittel möglichst<br />
effektiv eingesetzt werden“, berichtet Joachim Steuer<br />
über die Erfahrungen, die die Kirchenkreise als „Piloten“<br />
machen.<br />
Beispiel 3: Solarenergie<br />
Dächer voller Sonnenkollektoren sind heute gang und<br />
gäbe. Ende der 1990er-Jahre sah dies noch anders aus,<br />
die Technik steckte in den Kinderschuhen, erste Pioniere<br />
nutzten die alternative Kraft. Die Verwaltung in Iserlohn<br />
erkannte die Potzenziale und vergab bereits 2003 Gelder<br />
für die Errichtung von Solaranlagen an die Kirchengemeinden.<br />
„Die öffentliche Förderung war sehr attraktiv,<br />
gleichzeitig konnten wir unserem Ziel, die Schöpfung zu<br />
bewahren, ein Stück näher kommen. Da haben wir uns für<br />
die neuen Technologien entschieden“, erläutert Joachim<br />
Steuer den frühzeitigen Entschluss für die Sonnenkraft.<br />
„Die Gemeinden des Kirchenkreises konnten sich um die<br />
Mittel bewerben.“ Das haben diese rege getan, 21 Anlagen<br />
mit insgesamt rund 165 kWp Leistung sind es inzwischen.<br />
Die erzeugte Jahresmenge von 150.000 kWh kann rund 13<br />
Gemeindezentren mit Kirche und Kindergarten für ein Jahr<br />
mit Strom versorgen!<br />
Beispiel 4: Aktiver Wertpapierbesitz<br />
Seit 2011 bietet die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eine<br />
neue Plattform für aktive Wertpapierbesitzer. Kirchliche<br />
und diakonische Investoren können ihre Stimmen aus ihren<br />
Unternehmensbeteiligungen über die <strong>Bank</strong> bündeln und so<br />
Einfluss auf Unternehmen ausüben. Auch die Kirchenkreise<br />
Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg sind von Anfang an<br />
dabei. „Uns ist es wichtig, nicht nur hier vor Ort verantwortungsbewusst<br />
zu agieren. Wir betrachten die Folgen unseres<br />
Handelns ganzheitlich, dabei schließen wir auch unsere<br />
Geldanlagen ein. Die Plattform der <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />
Diakonie nutzen wir, um gemeinsam mit anderen stark zu<br />
sein und Themen platzieren zu können“, begründet Joachim<br />
Steuer die Entscheidung für das Thema Engagement.<br />
www.kirche-iserlohn.de<br />
www.evangelisch-im-sauerland.de<br />
Die Christuskirche im sauerländischen<br />
Menden-Lendringsen zeigt exemplarisch<br />
die erfolgreiche Umsetzung gleich zweier<br />
Projekte in den Kirchenkreisen Iserlohn und<br />
Lüdenscheid-Plettenberg.<br />
Seit der Sanierung und Renovierung befindet<br />
sich eine Photovoltaikanlage auf dem<br />
südlichen Kirchendach. Die alten Fenster<br />
verschönern nun den Kirchraum von innen.<br />
Von außen gibt es zusätzlich moderne<br />
isolierverglaste Scheiben, die vor Kälte und<br />
Zugluft schützen.<br />
Die Gemeinde hat sowohl die Stufen im<br />
Kirchraum zurückgebaut als auch einen Lift<br />
angebaut, um die Außentreppe zu überwinden.<br />
Gesangbücher mit besonders großer<br />
Schrift erleichtern das Beten und Singen.<br />
| 14 | Geschäftsbericht | 2012 | 15 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Unsere Kunden persönlich<br />
Ge m e i nsa m f ü r<br />
Kaiserswerther Di ako n i e<br />
Ih r e Ge s u n d h e i t<br />
Pfarrer Klaus Riesenbeck, Theologischer Vorstand<br />
und Sprecher des Vorstands, Jahrgang<br />
1957, ist verheiratet und hat ein Kind.<br />
Hans-Georg Lauer, Vorstand, Jahrgang 1963,<br />
ist verheiratet und hat drei Kinder.<br />
Dr. Holger Stiller, Vorstand und Krankenhausdirektor,<br />
Jahrgang 1966, ist verheiratet und<br />
hat ein Kind.<br />
Der wollte ich immer sein... Ich war immer<br />
gern Pfarrer; denn was kann es Schöneres<br />
geben, als anderen Menschen von der<br />
menschenfreundlichen Liebe Gottes zu<br />
erzählen?<br />
Dass ich dann zur KWD kam... hatte sich<br />
anfangs eher zufällig ergeben, begleitet<br />
von mancherlei Fragezeichen – und hat<br />
sich mittlerweile als eine herausfordernde,<br />
aber auch ausgesprochen reizvolle Aufgabe<br />
entpuppt.<br />
Darauf bin ich besonders stolz... Es ist weniger<br />
Stolz als vielmehr Dankbarkeit dafür,<br />
dass ich in meinen bisherigen Tätigkeiten<br />
in Gemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche<br />
mit vielen fachlich und menschlich<br />
hervorragenden Persönlichkeiten zusammenarbeiten<br />
durfte – und dabei hoffentlich<br />
das eine oder andere von ihnen<br />
gelernt habe.<br />
Christ sein im Alltag bedeutet für mich...<br />
jeden Tag neu für Gottes freundliche Zuwendung<br />
dankbar sein und etwas davon<br />
an andere Menschen weitergeben.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />
mich... ein wichtiger und verlässlicher<br />
Partner, der verstanden hat, vor welchen<br />
Herausforderungen ein diakonisches Unternehmen<br />
wie das unsere steht – und der<br />
mit sehr viel Kompetenz dazu beiträgt,<br />
dass wir diese Herausforderungen auch<br />
angehen können.<br />
Der wollte ich immer sein... Ich wollte<br />
immer so sein wie ich bin und das machen,<br />
was ich am besten kann.<br />
Dass ich dann zur KWD kam... war eher<br />
ein Zufall, bei dem mir meine Erfahrung im<br />
Unternehmensmanagement geholfen hat.<br />
Darauf bin ich besonders stolz... Auf mein<br />
Team bei der Kaiserswerther Diakonie.<br />
Sie sind sehr engagiert und unterstützen<br />
meine Ideen.<br />
Christ sein im Alltag bedeutet für mich...<br />
Werte leben und meine Haltung reflektieren.<br />
Ich setze mich bewusst auseinander<br />
mit unserem diakonischen Auftrag vor<br />
dem Hintergrund der ökonomischen<br />
Herausforderungen.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />
mich... keine anonyme Geld-Organisation,<br />
sondern ein Kooperationspartner für<br />
Sozialinvestments mit mir bekannten und<br />
vertrauenswürdigen Personen.<br />
Der wollte ich immer sein... Ich selbst.<br />
Dass ich dann zur KWD kam... habe ich<br />
meiner Frau zu verdanken. Sie hat in<br />
der Zeitung vom Ausscheiden meines<br />
Vorgängers gelesen. Aufgrund des<br />
Auftrags und des guten Rufs der Kaiserswerther<br />
Diakonie habe ich mich<br />
gern für die vakante Vorstandsposition<br />
beworben.<br />
Darauf bin ich besonders stolz... In einem<br />
so altehrwürdigen Unternehmen wie der<br />
KWD zu arbeiten.<br />
Christ sein im Alltag bedeutet für mich...<br />
zu versuchen, die mir anvertrauten Menschen<br />
in ihrem Tun und Handeln zu verstehen<br />
und diese wenn möglich mit meinem<br />
Verhalten und meinem Handeln in ihrer<br />
Zielsetzung zu unterstützen.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />
mich... ein zuverlässiger, hilfreicher und<br />
angenehmer Geschäftspartner.<br />
www.kaiserswerther-diakonie.de<br />
| 16 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 17 |
Unsere Kunden im Portrait<br />
Me ta s tat t Mik ro<br />
Düsseldorf. 125 Millionen Euro – so hoch ist der Investitionsbedarf der Kaiserswerther<br />
Diakonie in Düsseldorf in den kommenden fünf Jahren. Allein in ihrem Florence-<br />
Nightingale-Krankenhaus, nach dem Universitätsklinikum das zweitgrößte Krankenhaus<br />
der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, investiert das diakonische<br />
Dienstleistungsunternehmen rund 80 Millionen Euro in bauliche Maßnahmen. Mit<br />
dem Ziel, das Angebot zukunftssicher und innovativ zu erhalten.<br />
Die Anforderungen an Krankenhäuser<br />
ändern sich. Demografische Entwicklung,<br />
geänderte politische Rahmenbedinungen<br />
und der damit einhergehende zunehmende<br />
Kostendruck stellen die Geschäftsleitungen<br />
der Gesundheitsbetriebe auf<br />
die Probe.<br />
Mit seinen elf Fachkliniken steht das<br />
Florence-Nightingale-Krankenhaus für<br />
excellente medizinische und pflegerische<br />
Leistungen, insbesondere in der<br />
Behandlung verschiedener Krebserkrankungen,<br />
im Bereich der Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe, in der Behandlung von<br />
Lungenkrankheiten, bei Kleinkindern<br />
und Neugeborenen, in unterschiedlichen<br />
chirurgischen Disziplinen und vielem mehr.<br />
Christlicher Mehrwert<br />
Die diakonische Prägung zeigt sich beim<br />
Florence-Nightingale-Krankenhaus nicht<br />
nur im Gottesdienstangebot oder bei<br />
den „Grünen Damen“. Was ist beispielsweise<br />
mit dem Krebspatienten, bei dem<br />
offensichtlich keine Heilungschance mehr<br />
besteht? Wie lautet der mutmaßliche Wille<br />
der Patientin, die schon lange nicht mehr<br />
ansprechbar ist? – Mit der institutionalisierten<br />
„ethischen Fallbesprechung“ setzt<br />
das Haus Maßstäbe. Gemeint ist damit<br />
ein Gremium aus den jeweils behandelnden<br />
Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern<br />
und Sozialarbeitern, das gemeinsam mit<br />
einem geschulten Moderator einzelne,<br />
besonders schwierige Patientensituationen<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
– insbesondere aus ethischer Sicht –<br />
betrachtet und berät. Das Ergebnis soll<br />
den behandelnden Arzt unterstützen, als<br />
Empfehlung für die weitere Behandlung,<br />
bindend ist diese nicht.<br />
Passende Räume schaffen<br />
Eine Immobilie, in der stationäre, teilstationäre,<br />
ambulante, pflegerische und<br />
rehabilitative Leistungen durch gesundheitsnahe<br />
Angebote ergänzt werden<br />
können, ist ein wichtiger Baustein für ein<br />
erfolgreiches Krankenhaus. Seit vier Jahren<br />
verändert sich das Haus im Düsseldorfer<br />
Norden. Nach und nach wurden bereits<br />
einzelne Stockwerke im laufenden Betrieb<br />
umgebaut, modernisiert und energetisch<br />
saniert. Im Sommer 2012 fiel der erste<br />
Spatenstich für den neuen Funktionstrakt.<br />
Er soll auf drei Ebenen neue, hochmoderne<br />
Operationssäle, Kreißsäle, Diagnostik-Einrichtungen<br />
der Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />
Angebote des Perinatalzentrums<br />
sowie die gesamte Funktionsdiagnostik<br />
aufnehmen. Darüber hinaus werden<br />
zusätzlich ein ambulantes Operationszentrum<br />
und eine Interdisziplinäre Intensivstation<br />
eingerichtet. Allein mit dem Neubau<br />
investiert die Kaiserswerther Diakonie<br />
rund 48 Millionen Euro in die Zukunft<br />
ihres Florence-Nightingale-Krankenhauses.<br />
Damit baut die traditionsreiche Einrichtung<br />
ihr anspruchsvolles Angebot weiter aus,<br />
investiert in moderne medizinische Technik<br />
und will den Patientinnen und Patienten<br />
ein angenehmes, zeitgemäßes Ambiente<br />
bieten, das ihre Genesung unterstützt. Die<br />
Eröffnung ist für 2014 geplant.<br />
Finanzierung<br />
Doch auch bei guten betriebswirtschaftlichen<br />
Zahlen wie bei der Kaiserswerther<br />
Diakonie kann die Finanzierung hoher Investitionssummen<br />
Schwierigkeiten bereiten.<br />
<strong>Bank</strong>en sind gehalten, sogenannte „Klumpenrisiken“<br />
im eigenen Kreditportfolio der<br />
<strong>Bank</strong> zu verhindern. Auch in der Vermeidung<br />
übermäßiger Eigenkapitalbeanspruchungen<br />
der <strong>Bank</strong>en – Stichwort Basel III –<br />
oder dem Erreichen der bankenaufsichtlich<br />
gesetzten Einzelkreditgrenze für Kreditnehmer<br />
der <strong>Bank</strong> können Gründe liegen, dass<br />
<strong>Bank</strong>en Kredite im mehrstelligen Millionenbereich<br />
nicht bereitstellen.<br />
Kaiserswerther Diakonie<br />
Meta statt Mikro<br />
Metakredite können hier eine Lösung sein.<br />
Dies bedeutet, dass mehrere <strong>Bank</strong>en sich<br />
zu einem Konsortium zusammenschließen<br />
und gemeinsam die Finanzierung und<br />
das Risiko stemmen. Für Krankenhäuser<br />
bietet es Vorteile, wenn <strong>Bank</strong>en mit den<br />
erforderlichen Branchenkenntnissen den<br />
Metakredit organisieren. Insbesondere,<br />
wenn es um die Einbindung von Fördermitteln<br />
und Sonderkreditprogrammen<br />
geht, ist die Erfahrung der <strong>Bank</strong> für Kirche<br />
und Diakonie wertvoll.<br />
Für diesen Weg hat sich die Kaiserswerther<br />
Diakonie entschieden. Das diakonische<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
hat einen Metakredit mit der <strong>Bank</strong> für<br />
Kirche und Diakonie als Konsortialführer<br />
und der örtlichen Sparkasse sowie weiteren<br />
Partnern abgeschlossen und so<br />
ihr Finanzierungspaket für das Florence-<br />
Nightingale-Krankenhaus geschnürt.<br />
Trafen sich wenige Tage vor dem Richtfest an der Baustelle für den neuen Funktionstrakt des Florence-Nightingale-Krankenhauses der Kaiserswerther<br />
Diakonie: v.l.n.r. Pfarrer Klaus Riesenbeck, Sprecher des Vorstands KWD, Jörg Moltrecht, Vorstand <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie,<br />
Dr. Holger Stiller, Vorstand KWD und Krankenhausdirektor, Hans-Georg Lauer, Vorstand KWD, und Hans Wennemers, Direktor Institutionen<br />
Diakonie Rheinland, <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />
1836 von Theodor und Friederike Fliedner gegründet, zählt sie<br />
mit mehr als 2.300 Beschäftigten zu den großen diakonischen<br />
Unternehmen in Deutschland. Das Florence-Nightingale-Krankenhaus<br />
mit mehr als 600 Betten in elf Fachkliniken, Altenhilfeund<br />
Pflegeeinrichtungen, Jugend- und Behindertenhilfe gehören<br />
ebenso dazu wie verschiedene berufsbildende Schulen mit<br />
rund 1.900 Ausbildungsplätzen, die Fliedner Fachhochschule<br />
Düsseldorf, ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, eine<br />
Buchhandlung, die Fliedner-Kulturstiftung mit Archiv, Fachbibliothek<br />
und Museum, ein Hotel mit Tagungszentrum sowie die<br />
Kaiserswerther Schwesternschaft mit 120 Mitgliedern.<br />
| 18 | Geschäftsbericht | 2012<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 19 |
Unsere Kunden im Portrait<br />
Ih r Ge l d<br />
Ho t e lGr e n z fa l l<br />
sch a fft We r t e<br />
Brigitte Krause, Betreuerin <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie Berlin, und Reinhardt<br />
Burghardt, Geschäftsführer Hotel Grenzfall, im Tagungsbereich. Der<br />
Wintergarten mit Blick in den alten Garten ist im Zuge des Umbaus des<br />
ehemaligen Altenheims zum integrativen Hotel Grenzfall entstanden.<br />
Träger ist der Verein Schrippenkirche, der in Berlin-Wedding auf eine<br />
130-jährige Geschichte zurückblickt.<br />
www.hotel-grenzfall.de<br />
Re i n h a r d t Bu r g h a r d t –<br />
Der s o z i al e Unternehmer<br />
Der wollte ich immer sein... Lokomotivführer,<br />
Erfinder, Lehrer, ... ich kann es nicht eindeutig<br />
beantworten.<br />
Dass ich dann Geschäftsführer des Hotels<br />
Grenzfall wurde... kam über Umwege. Nach<br />
meiner Ausweisung aus der DDR 1977 studierte<br />
ich in West-Berlin Psychologie und<br />
entdeckte mein Bedürfnis für Soziales. 1990<br />
bekam ich die Chance, Leiter der Heime für<br />
alte und behinderte Menschen beim Verein<br />
Schrippenkirche zu werden. Heute sehe ich<br />
mich als sozialer Unternehmer und fühle<br />
mich sehr wohl dabei.<br />
Darauf bin ich besonders stolz... dass es mir<br />
mit anderen gelungen ist, dieses Haus hier<br />
aufzubauen.<br />
Das habe ich noch vor... unsere Erfahrungen<br />
und unser Wissen über den Verbund der Embrace-Hotels<br />
an andere Integrationsbetriebe<br />
weitergeben.<br />
Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen...<br />
mal drei Jahre alle Fünfe gerade sein lassen<br />
und die Welt bereisen.<br />
Reinhardt Burghardt, Jahrgang<br />
1952, verheiratet, ein Kind, ist<br />
Geschäftsführer des Hotels<br />
Grenzfall.<br />
Geld bedeutet für mich... nicht viel. Ich hab<br />
gern welches aber strebe nicht danach. Es ist<br />
bequem, etwas in der Tasche zu haben, aber<br />
es bedeutet mir nichts.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />
mich... ein ausgesprochen guter und angenehmer<br />
Geschäftspartner.<br />
| 20 | Geschäftsbericht | 2012 | 21 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Hier fa llen Gr enzen<br />
Berlin. Nicht nur aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen Mauer ist der Name<br />
Grenzfall für das Hotel an der Ackerstraße so passend. Im täglichen Miteinander<br />
von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sollen Grenzen<br />
fallen. 26 Menschen mit Handicap haben hier, jenseits der Behindertenwerkstatt,<br />
nicht nur eine Arbeit, sondern auch Anerkennung gefunden.<br />
Bereits nach zwei Jahren schreibt das neue Haus schwarze Zahlen, ein<br />
besonderer Erfolg. Die meisten Mitarbeitenden sind schon von Beginn an<br />
dabei und machen ihre Arbeit mit Stolz. Der tarifliche Lohn unterstreicht<br />
ihre Leistungen.<br />
9.00 Uhr Housekeeping<br />
Sandy Ludwikowski übernimmt heute<br />
Etage 3. Zehn Zimmer wird sie in den<br />
kommenden Stunden herrichten. Betten<br />
abziehen, neu beziehen, das Bad<br />
reinigen, Staub wischen, Staub saugen<br />
und am Ende nass aufwischen. Eine<br />
halbe Stunde Zeit steht Sandy pro<br />
Zimmer zur Verfügung.<br />
8.30 Uhr Dienstbesprechung<br />
Pünktlich beginnt die Teambesprechung<br />
des Housekeepings. Hausdame<br />
Silvia Mickeleit hat die anstehenden<br />
Arbeiten in den Dienstplan eingetragen.<br />
v.l.n.r Isabel Eisenbart, Sandra<br />
Grabasch, Silvia Mickeleit und Sandy<br />
Ludwikowski<br />
9.00 Uhr Housekeeping<br />
Die Finanzierung des Umbaus des ehemaligen Altenwohnheims zum Hotel<br />
gestaltete sich zunächst schwierig, die meisten <strong>Bank</strong>en und Finanzvermittler<br />
wollten oder konnten aufgrund der <strong>Bank</strong>enkrise die ungewöhnliche<br />
Idee nicht unterstützen. Hier wiederholt sich Geschichte: Zu Zeiten der<br />
Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre war es unter anderem Pastor<br />
Martin Niemöller im westfälischen Münster, der keine Gelder für die Finanzierung<br />
einer Kindertagesstätte bei den <strong>Bank</strong>en und Sparkassen bekam.<br />
Er gründete infolgedessen eine evangelische Darlehensgenossenschaft in<br />
Münster, ein Vorläuferinstitut der heutigen <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />
Eine <strong>Bank</strong> gründen musste Geschäftsführer Reinhardt Burghardt nicht<br />
mehr: Bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie traf er auf offene Ohren.<br />
Sie war das einzige Haus, das bereit war, sich mit dem Konzept ernsthaft<br />
auseinanderzusetzen.<br />
„Gerade weil anfangs einige Widerstände zu überwinden waren, bin ich<br />
heute stolz, dass es uns gelungen ist, dieses besondere Hotel hier auf die<br />
Beine zu stellen“, so Reinhardt Burghardt heute im Rückblick auf zwei<br />
Jahre Hotel Grenzfall. „Uns hat die Idee damals überzeugt“, erinnert sich<br />
Brigitte Krause, Betreuerin bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie. „Die<br />
Rahmenbedingungen waren solide. So konnten wir das tolle Projekt befürworten.“<br />
Ein Mix aus <strong>Bank</strong>darlehen und Mitteln aus dem Programm<br />
„Sozial Investieren“ der KfW sowie Gelder des Integrationsamts haben die<br />
Realisierung des ersten Integrationshotels in Berlin möglich gemacht.<br />
Infos, Kontakt und Buchung unter: www.hotel-grenzfall.de<br />
10.00 Uhr Küche<br />
In der Küche laufen die Vorbereitungen<br />
für das Mittagessen der Hotelund<br />
Tagungsgäste auf Hochtouren.<br />
v.l.n.r Arnika Schurig,<br />
Artur Bizon, Martin Zeh<br />
11.00 Uhr Rezeption<br />
Für einen besonders freundlichen<br />
Empfang sorgt Tania Mârques-Pires.<br />
13.00 Uhr Restaurant<br />
Kommunikationstrainerin Sarah Benke<br />
(rechts im Bild) und Neçmiye Açikbaš<br />
sorgen für eine reibungslose<br />
Verständigung im Service.<br />
8.30 Uhr Dienstbesprechung<br />
10.00 Uhr Küche<br />
Verein Schrippenkirche<br />
Im Herbst 1882 gründeten einige christlich denkende Handwerker mit dem Journalisten Konstantin<br />
Liebich den Verein „Dienst an Arbeitslosen“. Sie veranstalteten für die Obdachlosen Berlins<br />
sonntägliche Gottesdienste, die mit einem einfachen Frühstück begannen. So nannte der<br />
Volksmund den Verein bald die „Schrippenkirche“. Erst kamen 25, bald Hunderte. Doch Brot<br />
und geistliches Wort allein genügten auf Dauer nicht, die Menschen brauchten Arbeit. Im Jahre<br />
1901 konnte der Verein mit einer großzügigen Spende ein Haus in der Weddinger Ackerstraße<br />
errichten. Ein Jugendheim zur vorübergehenden Unterbringung junger Obdachloser wurde<br />
geschaffen. Eine Arbeitsstätte entstand, in der gesammelter Trödel wieder aufgearbeitet und<br />
weiterverkauft wurde. Jeder, der um Kleidung, Essen oder andere Unterstützung bat, hatte die<br />
Möglichkeit, in den verschiedenen Arbeitsbereichen stunden- oder tageweise zu arbeiten.<br />
Nach dem Krieg fingen Diakonissen an, das Werk wieder aufzubauen. Im Herbst 1979 entstand<br />
das neue Haus, in dem zunächst 109 Menschen ein Zuhause fanden. Später wurde das ehemalige<br />
Kinder- und Mädchenheim zum Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung und<br />
für alte Menschen umgebaut. Das Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene besteht bis<br />
heute mit 48 Plätzen fort. Das Altenwohnheim hingegen hat der Verein 2010 in das integrative<br />
Hotel Grenzfall verwandelt.<br />
| 22 | Geschäftsbericht | 2012 | 23 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
11.00 Uhr Rezeption<br />
13.00 Uhr Restaurant
Ih r Ge l d<br />
b e w i r k t Gu t e s<br />
Eva n g e l i s c h e<br />
Gese l lsch a f t<br />
Das wollte ich immer sein… Pilot.<br />
eva<br />
Johannes Stasing, Jahrgang 1953, verheiratet, drei erwachsene Töchter, ist stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart.<br />
Dass ich dann stellvertretender Vorstandsvorsitzender der eva wurde…<br />
verdanke ich meiner christlichen Sozialisation, den beruflichen Stationen in<br />
Kirche und Diakonie, dem Vertrauen meines Aufsichtsgremiums in mich und<br />
meinem Engagement für die eva.<br />
Mit dem würde ich gern mal einen Kaffee trinken… spontan: mit dem<br />
Dalai-Lama.<br />
Darauf bin ich besonders stolz… Stolz ist für mich die schlimmste Form der<br />
Illusion.<br />
Diesen guten Vorsatz habe ich zuletzt gebrochen… Vorsätze breche ich<br />
nicht, da ich keine definiere. Nichteinhalten führt erfahrungsgemäß nur zu<br />
Frustration.<br />
Diese Bibelstelle gefällt mir besonders… mein Konfirmationsspruch, der<br />
mich immer wieder ermutigt: Bewahre meine Seele und errette mich, lass<br />
mich nicht zu Schanden werden, denn ich traue auf Dich.<br />
Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen… eine sechsmonatige Auszeit,<br />
um mit Frau, Rucksack und Fotokamera auf Weltreise zu gehen.<br />
Geld bedeutet für mich… nicht alles; ein „Notgroschen“ ist beruhigend.<br />
Wichtiger sind Familie, Gesundheit und gute Freunde als Lebensbegleiter<br />
und Wohlfühlfaktoren.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für mich … ein kompetenter und verlässlicher<br />
Partner im diakonisch-unternehmerischen Umfeld. Die <strong>Bank</strong> kümmert<br />
sich und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und verkauft nicht<br />
nur ein paar nachhaltige Produkte. Das ist für uns wichtig, das haben<br />
wir auch im Leitbild festgehalten.<br />
www.eva-stuttgart.de<br />
Jürgen Heiler, Jahrgang<br />
1970, verheiratet,<br />
ein Kind, ist<br />
Direktor Institutionelle<br />
Kunden Region<br />
Süd-West und<br />
betreut die Evangelische<br />
Gesellschaft<br />
Stuttgart.<br />
Johannes Stasing (links) gemeinsam mit Jörg Moltrecht, Vorstand<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie, im Innenhof des Hauses<br />
der Diakonie Stuttgart, Büchsenstraße.<br />
| 24 | Geschäftsbericht | 2012 | 25 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Au s d e r Arb e i t d e r eva<br />
Oh n e d i e<br />
eva<br />
„Wie sehen Sie die eva?“ so lautete eine<br />
Frage an die Klientinnen und Klienten<br />
sowie Spenderinnen und Spender der<br />
Evangelischen Gesellschaft Stuttgart.<br />
„Ohne die eva wäre Stuttgart nur halb<br />
so schön“, lautete eine Antwort.<br />
Viele Menschen stehen in unserer Gesellschaft<br />
vor verschlossenen Türen.<br />
Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Spielsucht,<br />
ein fehlender Führerschein oder eine<br />
Krankheit – die Ursachen sind vielfältig.<br />
„Das System nimmt keine Rücksicht“, so<br />
beschreibt Johannes Stasing, stellvertretender<br />
Vorstandsvorsitzender, die<br />
Situation der Menschen, die die eva in<br />
Stuttgart besuchen. „Unser Ziel ist es,<br />
Menschen so zu begegnen, wie sie uns<br />
gegenüberstehen. Mit aller Belastung.<br />
Wir fragen nicht, wer bist Du, woher<br />
kommst Du? Wir fragen auch nicht nach<br />
der Religion. Wenn jemand vor der Tür<br />
steht, dann ist er ein Hilfebedürftiger.“<br />
Über 100 Dienste bieten die eva und ihre<br />
1 2<br />
w ä r e St u t t g a rt n u r<br />
h a l b so s c hön<br />
3<br />
Tochtergesellschaften in Stuttgart und<br />
Umgebung an. Schwerpunkte der Arbeit<br />
sind die Jugendhilfe und die Sozialpsychiatrie.<br />
Traditionell ist auch das Thema<br />
Wohnungslosigkeit hoch angesiedelt. Der<br />
Bereich der Altenhilfe schließt eine Lücke<br />
damit, dass beispielsweise Wohnungslose,<br />
die aus Altersgründen nicht mehr auf<br />
der Straße leben können, eine Heimat<br />
bekommen.<br />
„Das ist unser Job.“<br />
„Uns ist es ein Anliegen, Menschen ihre<br />
Würde zurückzugeben. Ambulant oder<br />
stationär. Für uns steht der Mensch im<br />
Mittelpunkt. Wenn wir von 100 Menschen<br />
zehn erreichen, denen wieder ein würdevolles<br />
Leben möglich ist, ist das ein Erfolg“,<br />
so Johannes Stasing über den Anspruch<br />
der eva. Dabei verliert er die Realität nicht<br />
aus den Augen. Die Lebensgeschichten,<br />
die die Menschen – gerade auch Kinder<br />
– mitbrächten, seien zunehmend heftiger<br />
und dramatischer. Die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter kümmern sich auch um<br />
die Menschen auf der Straße. Beispiele<br />
sind der Mittagstisch und der Tagestreff<br />
mit Dusch- und Waschmöglichkeiten. Die<br />
eva schafft Raum für diese Menschen,<br />
auch wenn das für die Mitarbeitenden<br />
manchmal kritisch werden kann, denn die<br />
Aggressivität nimmt zu. „Wir haben deswegen<br />
einen direkten Draht zur Polizei.<br />
Aber das ist unser Job“, sagt Stasing.<br />
Die Finanzierungssituation jedoch wird<br />
zunehmend kritischer. „Ich danke unseren<br />
Spenderinnen und Spendern, die uns zum<br />
Teil seit vielen Jahren treu und großzügig<br />
unterstützen. Ohne dies wäre die Arbeit<br />
hier in dem Umfang gar nicht möglich“,<br />
erläutert Stasing die ökonomische Seite.<br />
„Auch die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie<br />
trägt dazu bei, indem sie die Diakonie<br />
und ihre Innovationen finanziert und als<br />
verlässlicher Partner zur Seite steht.“<br />
www.eva-stuttgart.de<br />
1 Die Mitarbeiterinnen der Schwangerenberatung<br />
beraten und unterstützen<br />
werdende Mütter wie Sabine S. (alle Namen<br />
geändert) und Paare bei allen Fragen rund um<br />
Schwangerschaft und Geburt. Auch danach<br />
ist die Beratungsstelle für die Frauen und ihre<br />
Familien da, bis das Kind drei Jahre alt ist.<br />
2 Das Weraheim Hebsack in Remshalden<br />
ist ein heilpädagogisches Kleinheim<br />
für Kinder und Jugendliche zwischen sechs<br />
und 21 Jahren, die aus unterschiedlichen<br />
Gründen zeitweise nicht in ihren Familien<br />
leben können. Im Weraheim werden die<br />
jungen Menschen individuell gefördert<br />
und auf dem Weg in ein eigenständiges<br />
Leben begleitet.<br />
3 Die „Villa 103“ in Schorndorf bietet<br />
flexible Hilfen für Kinder und Jugendliche<br />
an, die aufgrund schwieriger Familienverhältnisse<br />
Probleme in der Schule und ihrem<br />
sozialen Umfeld haben. In der Tagesgruppe<br />
lernen sie einen strukturierten Tagesablauf<br />
kennen, zu dem nicht nur das gemeinsame<br />
Mittagessen und die Hausaufgabenbetreuung<br />
gehören. Im Werkraum können<br />
sich die Schüler beispielsweise ausprobieren<br />
und so ihre kreativen und lebenspraktischen<br />
Fähigkeiten stärken.<br />
3<br />
4 Das Gradmann-Haus in Stuttgart-<br />
Kaltental ist speziell für Menschen mit einer<br />
demenziellen Erkrankung konzipiert.<br />
Die Mitarbeitenden akzeptieren die Realität<br />
der Bewohner und Tagesgäste und<br />
begleiten sie in „ihrer Welt“. Die Mitarbeitenden<br />
begegnen den älteren Menschen<br />
mit Achtung und Wertschätzung.<br />
5 Im Immanuel-Grözinger-Haus leben<br />
alleinstehende Männer wie Dieter K., die<br />
mit ihren meist problematischen Lebensverhältnissen<br />
überfordert sind. Viele Bewohner<br />
nehmen die unterschiedlichen Angebote<br />
zur Beschäftigung wahr. Dieter K. zum<br />
Beispiel arbeitet gern in der großen Gartenanlage<br />
mit. Hier schöpft er Selbstvertrauen<br />
und stärkt auch seine Selbsthilfekräfte.<br />
6 Halt und Hilfe für ein besseres Leben<br />
bietet das Johannes-Falk-Haus jungen<br />
Wohnungslosen bis 25 Jahre. Wie Eva M.<br />
können sie hier zur Ruhe kommen und<br />
eine neue Perspektive entwickeln. Um<br />
wieder im Leben Fuß zu fassen, übernehmen<br />
sie auch Pflichten und Verantwortung<br />
in der Gemeinschaft – sie helfen zum<br />
Beispiel den hauptamtlichen Mitarbeitern<br />
dabei, das Mittagessen für die Bewohner<br />
zuzubereiten.<br />
5<br />
eva –<br />
Im Dienst. Am Nächsten.<br />
Menschen in Notlagen zu helfen<br />
ist seit 1830 Aufgabe der Evangelischen<br />
Gesellschaft Stuttgart (eva).<br />
In rund 100 Diensten, Beratungsstellen,<br />
Wohngruppen und Heimen<br />
kümmern sich derzeit über 1.500<br />
haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende<br />
um Menschen in Not. In<br />
das Haus der Diakonie in Stuttgarts<br />
Mitte, gegenüber dem Hospitalhof<br />
in der Büchsenstraße, kommen unter<br />
anderem arme Menschen ohne<br />
und mit Wohnung, Schwangere,<br />
Suchtkranke etc. Andere sucht die<br />
eva auf: zu Hause, auf der Straße<br />
oder im Gefängnis. Mit Wohngruppen,<br />
Heimen und Beratungsstellen<br />
ist die eva in Stuttgart präsent.<br />
Auch im Rems-Murr-Kreis, dem<br />
Landkreis Esslingen und im Neckar-<br />
Odenwaldkreis finden Hilfesuchende<br />
Anlaufstellen.<br />
| 26 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
4<br />
6<br />
| 27 |
Umweltmanagement<br />
Umweltbericht<br />
Als Genossenschaftsbank mit christlichen Wurzeln und Werten<br />
arbeiten wir daran, nachhaltige Werte zu schaffen, d. h. leistungsfähig,<br />
sozial und ökologisch zu wirtschaften. Dies betrifft<br />
in erster Linie unser Kerngeschäft, den Umgang mit kirchlichen<br />
Geldern. Darüber hinaus ist es unser Ziel, auch die Prozesse<br />
zur Erstellung unserer Dienstleistungen ressourcenschonend<br />
zu gestalten. Als erste <strong>Bank</strong> wurde die <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />
Diakonie 2009 in das Umweltregister der Niederrheinischen<br />
IHK Duisburg-Wesel-Kleve, der zentralen Registrierungsstelle<br />
für NRW, eingetragen.<br />
Im Jahr 2012 hat sich das Umweltteam insgesamt fünfmal<br />
getroffen. Im Mittelpunkt der Sitzungen standen folgende<br />
Themen:<br />
ZZ Anpassungen der Umweltleitlinie<br />
ZZ Neufassung der Umwelterklärung<br />
ZZ Revalidierungsaudit des Umweltgutachters am 3. Februar<br />
2012<br />
ZZ Aufnahme des Standorts Dresden in das Umweltmanagement<br />
mit entsprechendem Erweiterungsaudit des<br />
Umweltgutachters am 8. Oktober 2012<br />
ZZ Umweltbetriebsprüfung am 18. Dezember 2012<br />
Rückblick auf das Umweltprogramm 2009 bis 2011<br />
Maßnahmenblock 1: Verkehr Dortmund<br />
Das Ziel, den Pendelverkehr um 20 % zu reduzieren, wurde deutlich<br />
verfehlt, da die Verlegung des Wohnsitzes in die Nähe der <strong>Bank</strong><br />
größtenteils abgelehnt wird. Die Reduzierung zwischen 2009 und<br />
2011 beläuft sich auf lediglich 1,2 %. Die hohe zeitliche Belastung<br />
des Pendelns wird akzeptiert und schlägt sich in einer höheren<br />
Quote der PKW-Nutzer nieder. Das Ziel, den ÖPNV-Anteil auf<br />
35 % zu erhöhen, wurde deshalb ebenso verfehlt. Der Anteil der<br />
ÖPNV-Nutzer ist gegenüber 2009 sogar gesunken. Aufgrund der<br />
großen Bedeutung ist das Thema Verkehr auch Bestandteil des<br />
neuen Umweltprogramms.<br />
Maßnahmenblock 2: Abfall<br />
Im Bereich Abfall haben sich die Dinge deutlich bewegt. Durch<br />
die Einführung der konsequenten Mülltrennung an den Standorten<br />
Dortmund und Duisburg hat sich die Restmüllmenge<br />
gegenüber dem Basisjahr 2007 bei einer geplanten Reduktion<br />
um 50 % sogar um rund 65 % bei gleichzeitiger Auslastungsoptimierung<br />
der Abfallgefäße reduziert. Auch der Verbrauch von<br />
Kopier- und Briefpapier hat sich um rund 11 % (bei geplanten<br />
20 %) reduziert. Bei der ursprünglichen Planung war jedoch<br />
die Verschmelzung im Jahr 2010 noch nicht bekannt.<br />
Maßnahmenblock 3: Beschaffung/auch Büromaterial und Papier<br />
Die Beschaffungsprozesse in der <strong>Bank</strong> wurden komplett<br />
überarbeitet. Ökologische Aspekte sind hinzugekommen.<br />
Das Ziel, die ökologische Beschaffung zu verfeinern, wurde<br />
klar erreicht.<br />
Maßnahmenblock 4: Elektrische Energie Duisburg<br />
Durch die Bau- und Umstrukturierungsmaßnahmen in Duisburg<br />
wurde der Stromverbrauch gegenüber dem Basisjahr 2007 um<br />
rund 13 % gesenkt. Die konsequente Beachtung von Energiesparregeln<br />
durch die Mitarbeitenden und den Haustechniker<br />
lässt für die Zukunft einen weiteren Rückgang des Energiebedarfs<br />
erwarten. Durch den Bezug von Naturstrom haben<br />
wir für das Gebäude Duisburg im Abrechnungsjahr 2011/2012<br />
insgesamt 75.642 kg CO 2 gegenüber dem bundesdeutschen<br />
Strommix eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt<br />
von 3.782 Bäumen.<br />
Maßnahmenblock 5: Gebäude Duisburg<br />
Die Umbaumaßnahmen im Gebäude Duisburg führten auch<br />
zu einer punktuellen Überarbeitung der technischen Einrichtungen<br />
im Gebäude Duisburg (z. B. neue Heizkörperventile,<br />
Fenstereinstellung etc.). Diese Maßnahmen tragen dazu bei,<br />
die Energiebilanz des Gebäudes zu optimieren.<br />
Maßnahmenblock 6: Elektrische Energie Dortmund<br />
Durch den flächendeckenden Einsatz energiesparender<br />
Leuchtmittel sowie die Installation von Bewegungsmeldern<br />
und den bewussten Umgang mit Strom wurde der Verbrauch<br />
elektrischer Energie um rund 34 % gegenüber dem Basisjahr<br />
gesenkt. Das Ziel (Reduktion um 20 %) wurde damit deutlich<br />
übertroffen. Durch den Bezug von Naturstrom haben wir<br />
für das Gebäude Dortmund im Abrechnungsjahr 2011/2012<br />
insgesamt 137.744 kg CO 2 gegenüber dem bundesdeutschen<br />
Strommix eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt<br />
von 6.887 Bäumen.<br />
Maßnahmenblock 7: Kommunikation<br />
Im Bereich der externen Kommunikation ist das Umweltmanagement<br />
stets präsent. Optimierungsbedarf wird noch bei<br />
der internen Kommunikation gesehen, weshalb dieses Thema<br />
in das neue Umweltprogramm aufgenommen wird.<br />
Maßnahmenblock 8: Reinigung<br />
Der externe Reinigungsdienstleister setzt Reinigungsmittel<br />
eines nach EMAS zertifizierten Herstellers ein. Außerdem<br />
wurden die Papierhandtücher abgeschafft. Die Ziele dieses<br />
Maßnahmenblocks wurden erreicht.<br />
Maßnahmenblock 9: Wärme<br />
Durch Optimierungsmaßnahmen an der Heizanlage durch<br />
Hinweise an die Nutzer wurde der Heizenergiebedarf gegenüber<br />
dem Basisjahr 2007 um gut 18 % (witterungsbereinigt)<br />
reduziert. Das Ziel (20 %) wurde damit nur knapp verfehlt.<br />
Sonstiges<br />
Die Deutsche Post AG hat uns im Juni 2012 darüber informiert,<br />
dass die <strong>Bank</strong> durch die Nutzung des GOGREEN-Verfahrens<br />
der Deutschen Post im Jahr 2011 insgesamt 5,43 Tonnen CO 2<br />
kompensiert hat. Das Carbon Management der Deutschen<br />
Post gleicht die beim Transport entstehenden CO 2 -Emissionen<br />
durch Klimaschutzprojekte aus.<br />
Fazit<br />
Seit Einführung des Umweltmanagements sind eine Vielzahl<br />
Maßnahmen angestoßen und abgeschlossen worden (z. B.<br />
Abfallregelungen, Stromverbrauch Dortmund, Stromverbrauch<br />
Duisburg, Papier). Einige befinden sich noch auf dem Weg. Wieder<br />
andere müssen als kontinuierliche Maßnahme verstanden<br />
werden, die nicht auf ein bestimmtes Datum terminiert werden<br />
können. Die quantifizierbaren Ziele sind zu einem großen Teil<br />
erreicht worden. Wo dies nicht der Fall ist (z. B. Maßnahmenblock<br />
Verkehr),haben wir im Umweltprogramm konkrete<br />
Maßnahmen für die kommenden Jahre festgeschrieben.<br />
Anpassungen der Umweltleitlinie sowie Neufassung<br />
der Umwelterklärung<br />
Nach der Einführung des Umweltmanagements im Jahr 2009<br />
und den in den beiden Folgejahren erfolgten Anpassungen<br />
war es in 2012 erforderlich, die Umwelterklärung sowie die<br />
damit zusammenhängenden Dokumenten grundlegend zu<br />
überarbeiten. Im Rahmen eines Workshops am 13. Januar 2012<br />
hat sich das Umweltteam intensiv darüber ausgetauscht und<br />
eine neue Umwelterklärung einschließlich Umweltportfolio<br />
und Umweltprogramm erstellt. Die neue Umwelterklärung<br />
wurde durch den Umweltgutachter Dipl.-Ing. Henning von<br />
Knobelsdorff im Rahmen des Revalidierungsaudits am 3.<br />
Februar 2012 geprüft. Die Gültigkeitserklärung für das Jahr<br />
2012 wurde erteilt. Damit ist die <strong>Bank</strong> berechtigt, das EMAS-<br />
Zertifikat auch im Jahr 2012 zu tragen.<br />
Aufnahme des Standorts Dresden in das<br />
Umweltmanagement<br />
Am 8. Oktober 2012 hat der Umweltgutachter Henning<br />
von Knobelsdorff das Erweiterungsaudit zur Aufnahme des<br />
Standorts Dresden in das Umweltmanagement durchgeführt.<br />
Die Gültigkeitserklärung wurde im Rahmen dieses zweiten<br />
Audits im Jahr 2012 ebenfalls erteilt. Der Gutachter kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass das Managementsystem installiert ist, die<br />
Umweltleitlinien jedoch noch nicht ausreichend implementiert<br />
sind. Er empfiehlt eine Schulung der Mitarbeitenden, damit die<br />
Durchdringung des Umweltmanagementsystems am Standort<br />
Dresden verbessert wird. Das Umweltteam hat sich dieses wichtige<br />
Thema für das Jahr 2013 vorgenommen.<br />
Umweltbetriebsprüfung<br />
Das Umweltteam hat die vorgeschriebene Umweltbetriebsprüfung<br />
am 18. Dezember 2012 vorgenommen und insgesamt<br />
sieben Empfehlungen für Optimierungsmöglichkeiten (u. a.<br />
Verbesserung der internen Kommunikation und Durchführung<br />
Kirchliches Umweltmanagement<br />
von Notfallübungen am Standort Dresden) ausgesprochen.<br />
Abweichungen (d. h. fehlende oder zu korrigierende Elemente<br />
des Umweltmanagementsystems) wurden nicht festgestellt.<br />
Umsetzung des Umweltprogramms/<br />
sonstige Maßnahmen<br />
Das Umweltteam hat auch im Jahr 2012 intensiv an der Umsetzung<br />
des zu Jahresbeginn erarbeiteten neuen Umweltprogramms<br />
2012 – 2014 gearbeitet. Erste Erfolge wurden bereits<br />
zu den folgenden Themen erzielt:<br />
Maßnahmenblock 10/Produktökologie<br />
Der FairWorldFonds hat erstmalig ein Volumen von 100 Mio.<br />
Euro erreicht. Als neues Produkt wurde der UniRak Nachhaltig<br />
in die Hausmeinung aufgenommen.<br />
Maßnahmenblock 13/Elektro Dresden<br />
Der Wechsel des Stromanbieters (neu: Naturstrom) ist erfolgt.<br />
Maßnahmenblock 15/Papier<br />
Von den vereinbarten Maßnahmen wurde der Verzicht auf<br />
Kopien der Wirtschaftsprüfungsberichte IK bereits umgesetzt.<br />
Hierdurch sparen wir rund 10.000 Blatt Papier pro Jahr.<br />
Maßnahmenblock 16/Abfall Dresden<br />
Die Abfalltrennung wurde eingeführt.<br />
Jochen Krause<br />
Direktor,<br />
Umweltmanagementbeauftragter<br />
| 28 | Geschäftsbericht | 2012 | 29 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Anlagepolitik<br />
Transparent und ethisch-nachhaltig<br />
„Beste Spezialbank“<br />
Alle Kundinnen und Kunden, die ihr Geld<br />
bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie<br />
anlegen, profitieren automatisch vom <strong>KD</strong>-<br />
Nachhaltigkeitsfilter: Sie können sicher<br />
sein, dass wir das Geld verantwortungsbewusst<br />
und mit nachhaltigen Kriterien<br />
anlegen. Auch bei der Auswahl von Aktien<br />
oder festverzinslichen Wertpapieren<br />
für das persönliche Depot beraten wir<br />
unsere Kunden nicht nur nach ökonomischen<br />
Kriterien, sondern gleichzeitig<br />
im Hinblick auf nachhaltige Aspekte. Für<br />
unsere Spezialfonds- und Vermögensverwaltungskunden<br />
bieten wir eine einfache<br />
und preisgünstige Möglichkeit, den <strong>KD</strong>-<br />
Nachhaltigkeitsfilter einzusetzen.<br />
Mit diesem Ansatz haben wir bereits seit<br />
2008 denselben Weg eingeschlagen wie<br />
die E<strong>KD</strong> 2011 mit ihrem „Leitfaden für<br />
ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der<br />
evangelischen Kirche“. Wir sind stolz, dass<br />
wir unsere Erfahrungen in das E<strong>KD</strong>-Projekt<br />
einbringen konnten und versichern<br />
Ihnen, dass die strengen Kriterien unseres<br />
<strong>KD</strong>-Nachhaltigkeitsfilters die Ansprüche<br />
der E<strong>KD</strong> erfüllen.<br />
Regelmäßige Überprüfung des<br />
Depotbestandes<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie überprüft<br />
quartalsweise die Depot A-Bestände<br />
auf die Erfüllung der Kriterien des<br />
Nachhaltigkeitsfilters. Die Überprüfung<br />
wird dokumentiert. Wenn ein Wertpapier<br />
aus dem Bestand den Kriterien des <strong>KD</strong>-<br />
Nachhaltigkeitsfilters nicht entspricht,<br />
entscheidet der Anlageausschuss der<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie im Einzelfall<br />
und in Abhängigkeit von der Wertpapierart,<br />
welche Maßnahmen zu treffen sind.<br />
Neben diesen internen Maßnahmen wird<br />
die Einhaltung der beschriebenen Anlagekriterien<br />
jährlich durch einen externen<br />
Prüfer überwacht. Wie in den Vorjahren<br />
hat die unabhängige RW Audit GmbH die<br />
Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsfilters<br />
auch für 2012 testiert.<br />
Aktiver Wertpapierbesitz<br />
Ein weiterer Baustein, der so genannte<br />
aktive Wertpapierbesitz ergänzt den <strong>KD</strong>-<br />
Nachhaltigkeitsfilter.<br />
Durch gezielte Investitionen sollen Teilnehmer<br />
am Kapitalmarkt, die im Sinne<br />
unserer Kriterien handeln, aktiv unterstützt<br />
werden. Eine zweite Option, die<br />
Investoren offensteht, um das Verantwortungsbewusstsein<br />
der Teilnehmer<br />
am Kapitalmarkt zu schärfen, ist die<br />
aktive Einflussnahme, das Engagement.<br />
Hierfür haben wir gemeinsam mit der<br />
Union Investment und großen kirchlichen<br />
Investoren einen professionellen Prozess<br />
implementiert. Der Engagement-Prozess<br />
beinhaltet die Stimmrechtsausübung<br />
im Rahmen von Hauptversammlungen<br />
(Vote) und die gezielte Ansprache der<br />
Unternehmensführung (Voice).<br />
FairWorldFonds<br />
Gemeinsam mit Partnern haben wir<br />
2010 einen Investmentfonds auf den<br />
Markt gebracht, der nicht nur ethischnachhaltige<br />
Anforderungen, sondern auch<br />
entwicklungspolitische Kriterien erfüllt.<br />
Diese stammen übrigens von „Brot für<br />
die Welt“. Unternehmen mit Tochter- oder<br />
Zuliefergesellschaften in Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern müssen die spezifische<br />
Situation der Frauen vor Ort berücksichtigen.<br />
Die Gewinne, die in diesen Ländern<br />
erwirtschaftet werden, müssen auch dort<br />
wieder investiert werden. Staatsanleihen<br />
werden nur von den Ländern gekauft, die<br />
sich internationalen Abkommen – etwa zur<br />
Friedenssicherung, zur Reduzierung von<br />
Umwelt und Klimaschäden und vor allem<br />
zur Entwicklungsförderung – anschließen.<br />
Die Idee, fair zu investieren, kommt an.<br />
Rund 126 Millionen Euro (Stand 31. März<br />
2013) hat der FairWorldFonds bereits eingesammelt.<br />
Je mehr Kapital die Investoren<br />
in Wertpapiere stecken, die diese Kriterien<br />
erfüllen, desto größer ist der Anreiz für<br />
Firmen, sich danach auszurichten. Nachhaltige<br />
Geldanlagen haben über die Jahre<br />
eine beträchtliche Wirkung entfaltet. Ihr<br />
Volumen hat sich in Deutschland seit 2005<br />
auf rund 16 Milliarden Euro verdreifacht.<br />
Börse Online und der Nachrichtensender n-tv wollten wissen, wie<br />
zufrieden die Deutschen mit ihren <strong>Bank</strong>en sind. Schließlich können die<br />
Kunden die Leistungen ihres Instituts am besten beurteilen. Insgesamt<br />
gingen 52.000 Bewertungen in die Ergebnisse ein. Die Umfrage bestätigt<br />
uns. Wir lagen bei der Leserbefragung nach der besten Hausbank<br />
mit einer durchschnittlichen Beurteilung von 1,3 unter den ersten<br />
drei <strong>Bank</strong>en in Deutschland. Zur Bewertung standen 128 <strong>Bank</strong>en. Bei<br />
der Zufriedenheit mit der Beratung in Wertpapiergeschäften und bei<br />
Baudarlehen belegen wir sogar den ersten Platz in der Gruppe der<br />
Spezialinstitute. Vielen Dank für Ihre Bewertung.<br />
Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser<br />
Finanzierungsleitfaden<br />
Gemeinsam mit der Curacon Wirschaftsprüfungsgesellschaft<br />
und dem Verband Ev. Krankenhäuser Rheinland/Westfalen/Lippe<br />
hat die <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />
Diakonie einen Finanzierungsleitfaden entwickelt, der<br />
die wichtigsten Fragen bei der Kreditvergabe für Krankenhäuser<br />
verdeutlicht. Im Rahmen unseres Beratungsangebots<br />
<strong>KD</strong>-<strong>Bank</strong>Dialog bieten wir an, Spezifika zu bestimmen<br />
und in einem transparenten und strukturierten<br />
Prozess eine optimale Finanzierung zu gestalten.<br />
Welche Bausteine sind für den Aufbau<br />
einer Krankenhausfinanzierung wichtig?<br />
;; Strategie des Managements<br />
;; plausible Business-Pläne<br />
;; Projektsteuerung für Schlüsselprojekte<br />
;; NPO-Rating<br />
;; Profilanalyse (medizin-ökonomische Kennzahlen)<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de | www.LKG-Sachsen.de<br />
Schritt 5:<br />
Plausibilisierung der<br />
Planungen und<br />
Interpretation<br />
der Planungen<br />
Schritt 4:<br />
Darstellung<br />
weiterer<br />
Szenarien<br />
(Best,<br />
Middle- und<br />
Worst-Case-Szenarien)<br />
Die Anforderungen an das Management steigen,<br />
schlüssige Businesspläne sind gefragt.<br />
Bitte sprechen Sie mit unseren Teams für Institutionelle Kunden. Ihre Ansprechpartnerin<br />
oder Ihren Ansprechpartner finden Sie unter www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Ansprechpartner.<br />
KrankenhausForum<br />
Dr. Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)<br />
analysierte den Markt für Entscheidungsträger aus dem Krankenhaussektor im Rahmen<br />
unseres KrankenhausForums im Juni 2012 in Dortmund. Die sich ändernde Förderkulisse,<br />
Investitionsstau, höhere Personalkosten bei steigender Patientenzahl und schwach<br />
steigende Preise für die Leistungen stellen die Häuser vor große Herausforderungen.<br />
Immer mehr <strong>Bank</strong>en ziehen sich deshalb aus der Krankenhausfinanzierung zurück.<br />
Schritt 1:<br />
Schaffung und Analyse<br />
der Datenbasis<br />
Finanzierungsleitfaden<br />
für Krankenhäuser<br />
Schritt 2:<br />
Bereinigung des Ausgangsjahrs<br />
um Sonder-<br />
und Einmaleffekte<br />
Schritt 3:<br />
Darstellung des Basisszenarios<br />
(Szenario bei<br />
mittlerer Geschäftsentwicklung)<br />
Instrumente und Bausteine einer Krankenhausfinanzierung<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Nachhaltigkeitsfilter<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Engagement<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de/fairworldfonds<br />
Für die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist und bleibt die Branche sehr wichtig. Dies<br />
möchten wir mit Veranstaltungen wie dem KrankenhausForum und unserem<br />
Finanzierungsleitfaden unterstreichen.<br />
| 30 | Geschäftsbericht | 2012<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 31 |
Im Rahmen unserer Anlageforen<br />
informierten<br />
wir institutionelle<br />
Anleger über die Entwicklungen<br />
am Kapitalmarkt.<br />
Januar<br />
Ausstellung Pskow<br />
Februar<br />
Anlageforum<br />
Rückblick auf 2012<br />
Die Initiative Pskow in der Ev. Kirche im Rheinland e.V.<br />
möchte in besonderer Weise die Kontakte zu Russland<br />
aufrechterhalten. 42 Projekte im sozialen Bereich, in<br />
der Behindertenarbeit, Altenarbeit, der Jugend- und<br />
Bildungsarbeit, in Handwerksbetrieben und im Bereich<br />
von Kultur und Kirche umfasst das Engagement. Unter<br />
dem Titel „Von der zerstörten zur sozialen Stadt“ stellte<br />
die Initiative in unserer Duisburger Filiale aus.<br />
September<br />
Ethisches<br />
Investment<br />
Gemeinsam mit „Brot für die Welt“ haben<br />
wir eine Ausstellung über ethisch-nachhaltige<br />
Anlagen in Dresden und Duisburg präsentiert.<br />
Zahlreiche Privatkundinnen und<br />
-kunden folgten unserer Einladung zu den<br />
Eröffnungsveranstaltungen.<br />
Im Goldsaal der<br />
Dortmunder Westfalenhallen<br />
tagten rund<br />
300 Mitglieder und<br />
stimmten über die<br />
Geschicke der <strong>Bank</strong><br />
ab.<br />
Juni<br />
Generalversammlung<br />
Mai<br />
Auszeichnung<br />
Das Martin Luther Forum Ruhr hat die<br />
<strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG für ihr Engagement<br />
im Hinblick auf das Reformationsjubiläum<br />
2017 mit Lutherbotschaftern des<br />
Künstlers Ottmar Hörl ausgezeichnet. Die<br />
Nachbildungen des Wittenberger Luther-<br />
Denkmals haben an unseren Standorten<br />
in Dortmund, Duisburg, Dresden und<br />
Berlin ein neues Zuhause gefunden.<br />
Auf unseren Regionalkonferenzen informierten<br />
wir im Herbst interessierte<br />
institutionelle Kunden über Neues und<br />
Interessantes aus dem Themenfeld Kirche<br />
und Geld. Die Tagungen fanden in<br />
Berlin, Bexbach, Bielefeld, Dortmund,<br />
Dresden, Duisburg, Essen, Görlitz, Köln,<br />
Magdeburg und Münster statt.<br />
Oktober<br />
Regionalkonferenzen<br />
Juni<br />
Gospelkirchentag<br />
Im Haus des Evangelischen Werks für Diakonie und<br />
Entwicklung in Berlin haben wir eine neue Servicefiliale<br />
eröffnet. Die Räumlichkeiten teilen wir mit der<br />
Evangelischen Kreditgenossenschaft eG (EKK).<br />
Drei Tage lang haben über 6.000 aktive Sängerinnen<br />
und Sänger aus insgesamt 14 Ländern Dortmund in<br />
eine Gospelmetropole verwandelt. Die <strong>Bank</strong> für Kirche<br />
und Diakonie unterstützte den Gospelkirchentag und<br />
Oktober<br />
war mit einem Stand vertreten. Interessierte Besucherinnen<br />
und | 32 Besucher | haben sich bei uns über verantwortungsbewusste<br />
Geldanlagen informiert.<br />
Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Filialeröffnung<br />
| 33 |
<strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG<br />
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Für kirchliche und diakonische Zwecke<br />
Personalbericht<br />
Viele kirchliche und diakonische Projekte verdienen Unterstützung.<br />
Das haben bereits die Vorgängerinstitute der <strong>Bank</strong><br />
für Kirche und Diakonie in Duisburg sowie Münster erkannt<br />
und Stiftungen ins Leben gerufen. Seit 2007 bündeln wir die<br />
Aktivitäten unter dem Dach der <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG.<br />
In den letzten Jahren vermehrte sich das Stiftungskapital auf<br />
rund 6,5 Mio. Euro. Das Vermögen stammt aus Zustiftungen<br />
der <strong>Bank</strong>. Die stetig wachsende Zahl der Anträge an die <strong>KD</strong>-<br />
BANK-STIFTUNG bestätigt den großen Bedarf nach Unterstützung<br />
für kirchliche und diakonische Arbeit.<br />
Im Mai 2012 haben 94 Projekte aus den förderfähigen Bereichen<br />
Erhaltung kirchlicher Bausubstanz, Arbeit mit Erwachsenen<br />
und evangelische Telefonseelsorge von den Erträgen des<br />
Jahres 2011 mit insgesamt 159 Tausend Euro profitiert.<br />
Die Erträge des Stiftungskapitals aus dem Jahr 2012 fließen<br />
in 113 verschiedene Projekte aus den Bereichen Inklusion,<br />
Hospizarbeit und Erhaltung kirchlicher Bausubstanz. Als Vorstand<br />
der <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG freute sich der amtierende<br />
E<strong>KD</strong>-Ratsvorsitzende, Dr. h.c. Nikolaus Schneider, über viele<br />
Anfragen: „Christinnen und Christen zeigen mit ihren Projekten<br />
zu Hospizarbeit und Inklusion, wie sie ihren Glauben in die Tat<br />
umsetzen. Sie ermöglichen damit Menschen die Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben: vor Ort, konkret und persönlich.“<br />
In den kommenden Jahren bis 2017 wird die <strong>KD</strong>-BANK-<br />
STIFTUNG zusätzlich Leuchtturmprojekte zum Reformationsjubiläum<br />
unterstützen. Eines davon ist das Luther-Musical,<br />
das in vielen Städten Deutschlands zu sehen sein wird. Für<br />
dieses Engagement hat das Martin Luther Forum Ruhr die <strong>KD</strong>-<br />
BANK-STIFTUNG mit den bekannten „Lutherbotschaftern“ des<br />
Künstlers Ottmar Hörl ausgezeichnet. An unseren Standorten<br />
in Dortmund, Berlin, Dresden und Duisburg machen Sie auf das<br />
Reformationsjubiläum aufmerksam.<br />
Förderzwecke 2013<br />
Anträge für die Erträge aus 2013, die in 2014 ausgeschüttet<br />
werden, können bis zum 31. Dezember 2013 eingereicht werden.<br />
Die begünstigten Zwecke lauten: Erhaltung kirchlicher<br />
Bausubstanz, Projekte gegen Fremdenfeindlichkeit und Förderung<br />
der Toleranz sowie Förderung des Ehrenamts.<br />
Antragsberechtigt sind alle Mitglieder und Kunden der<br />
<strong>Bank</strong>. Mehr Informationen finden Sie im Internet unter<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Stiftung.<br />
Die <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG unterstützt zum Beispiel das Projekt „Behinderte als mündige Bürger“ der Evangelischen Christuskirchengemeinde Neuss<br />
(links). Im Klosterstift zum Heiligengrabe hilft die <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG finanziell bei der Restaurierung des Innenbereichs der Stiftskirche.<br />
Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die <strong>Bank</strong><br />
für Kirche und Diakonie 196 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, darunter 41 Teilzeitbeschäftigte<br />
und sieben Auszubildende.<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Viele unserer Mitarbeitenden bilden sich neben<br />
ihrer beruflichen Tätigkeit für die <strong>Bank</strong> für Kirche<br />
und Diakonie weiter.<br />
Im Berichtsjahr hat Sören Horsthemke (Institutionelle<br />
Kunden Diakonie Rheinland) den<br />
Abschluss „Geprüfter <strong>Bank</strong>fachwirt IHK“ erworben.<br />
Sandra Prosenc (Wertpapierfolge) erwarb<br />
einen Abschluss als „Fachwirtin <strong>Bank</strong>COLLEG“.<br />
Carina Köster (Institutionelle Kunden Diakonie<br />
Rheinland) ist nun „<strong>Bank</strong>betriebswirtin <strong>Bank</strong>-<br />
COLLEG“. Stefan Prang (Betriebswirtschaft) und<br />
André Reuter (Trainee) dürfen sich „<strong>Bank</strong>betriebswirt<br />
VR“ nennen. Einen Abschluss als „Diplomierte<br />
<strong>Bank</strong>betriebswirtin Frankfurt School<br />
of Finance & Management“ hat Anna Borgert<br />
(Privatkunden Dortmund) erworben. Dominik<br />
Göckener (Treasury/Kundenwertpapiere) ist<br />
nun „Diplomierter <strong>Bank</strong>betriebswirt Management“.<br />
Dagmar Klüter (Betriebswirtschaft) hat<br />
erfolgreich ihre Fortbildung zum „Zertifizierten<br />
Risikoanalyst Eigenanlagen ADG“ abgeschlossen<br />
und Stefan Nientit (Treasury/Kundenwertpapiere)<br />
ist nun „Treasurymanager ADG“.<br />
Insgesamt haben unsere Mitarbeitenden an 375<br />
Tagen an betrieblichen Fortbildungsveranstaltungen<br />
teilgenommen. Für unsere Mitglieder<br />
und Kunden sichern wir durch die kontinuierliche<br />
Fortbildung unserer Mitarbeitenden das<br />
hohe Niveau des Fachwissens in der <strong>Bank</strong> für<br />
Kirche und Diakonie und stellen die kompetente<br />
Beratung in allen Bereichen des <strong>Bank</strong>geschäfts<br />
sicher.<br />
Ausgezeichneter Arbeitgeber<br />
Am 29. November 2012 haben wir erstmals<br />
das von der Evangelischen Kirche in Deutschland<br />
initiierte Arbeitsplatzsiegel ARBEIT PLUS<br />
erhalten. Der Vorsitzende des Rates der E<strong>KD</strong><br />
Dr. h. c. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des<br />
Vergabegremiums, schreibt dazu: „Das Unternehmen<br />
hat sich durch vorbildliches arbeitsmarktpolitisches<br />
Engagement ausgezeichnet<br />
und leistet damit einen wichtigen Beitrag<br />
zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen<br />
Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft.“<br />
Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung.<br />
Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie hat das Arbeitsplatzsiegel<br />
ARBEIT PLUS erhalten.<br />
Jubiläen<br />
Im Jahr 2012 feierten Ute Larson und Konrad<br />
Matyba ihr 40-jähriges Dienstjubiläum bei unserer<br />
<strong>Bank</strong>. Ulrike Collin, Sigrid Groth, Mathias<br />
Doepner und Thomas Voorgang feierten das<br />
25-jährige, acht weitere Mitarbeitende das<br />
10-jährige Dienstjubiläum. Auch in diesem Jahr<br />
danken wir unseren Jubilaren sehr herzlich für<br />
ihren Einsatz und freuen uns über die langjährige<br />
Verbundenheit zu unserer <strong>Bank</strong>.<br />
Ricarda Schneider und Marcel Tönning haben<br />
ihre Ausbildung bei uns erfolgreich abgeschlossen.<br />
Hierzu gratulieren wir auch an dieser Stelle<br />
herzlich.<br />
Unser Dank gilt allen Mitarbeitenden für ihre<br />
verantwortungsvolle und engagierte Mitarbeit<br />
zum Wohle der Mitglieder und Kunden unserer<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie. Sie alle haben<br />
einen großen Anteil am erfolgreichen Geschäftsjahr<br />
2012.<br />
Dem Betriebsrat unter dem Vorsitz von Thomas<br />
Voorgang danken wir für die vertrauensvolle<br />
und konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Drei neue Kolleginnen haben ihren Berufsweg<br />
bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie im Berichtsjahr<br />
fortgesetzt. Lena Gillich und Vanessa<br />
Plewnia erlernen seit dem 1. August 2012 den<br />
Beruf der <strong>Bank</strong>kauffrau.<br />
Svenja Mathia<br />
seit 1. März 2012<br />
Kreditfolge<br />
Tanja Betteldorf<br />
seit 1. Juni 2012<br />
Treasury/Kundenwertpapiere<br />
Susanne Ricken<br />
seit 1. Juni 2012<br />
Betriebswirtschaft<br />
Lena Gillich<br />
seit 1. August 2012<br />
Auszubildende<br />
Vanessa Plewnia<br />
seit 1. August 2012<br />
Auszubildende<br />
| 34 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 35 |
Kirchliches Umfeld 2012<br />
Vom Geld der Kirche<br />
Fakten<br />
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sind Christen,<br />
rund 23,9 Mio. Menschen davon gehören den evangelischen Kirchen<br />
an. 20 lutherische, reformierte und unierte Landeskirchen<br />
bilden die Evangelische Kirche in Deutschland. Die Verwaltungsstrukturen<br />
der jeweiligen Landeskirchen sind unterschiedlich. In<br />
der Regel gibt es eine mittlere Verwaltungsebene: die Kirchenkreise,<br />
Kirchenbezirke, Dekanate oder Propsteien. Das kirchliche<br />
Leben spielt sich in den 15.129 selbstständigen Kirchengemeinden<br />
ab. Insgesamt sind hier etwa 223.000 Menschen beschäftigt.<br />
Davon sind 18.500 Pfarrerinnen und Pfarrer im aktiven Dienst.<br />
14.000 stehen im unmittelbaren Gemeindedienst, so dass im<br />
E<strong>KD</strong>-Durchschnitt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer für 1.723 Gemeindeglieder<br />
zuständig ist.<br />
Reich an Bauwerken<br />
Rund 75.000 Gebäude zählen zum Besitz der evangelischen<br />
Kirche in Deutschland. Deren Erhaltung und Betrieb besonders<br />
der denkmalgeschützten Bauwerke verursachen erhebliche<br />
Kosten, die jährlich bis zu 10 % der Gesamtausgaben der E<strong>KD</strong><br />
ausmachen. Von den knapp 21.000 Kirchen und Kapellen darunter<br />
stehen mehr als 16.600 unter Denkmalschutz. Gut 40 %<br />
aller Kirchengebäude sind in den östlichen Landeskirchen und<br />
stehen dabei vor besonderen Herausforderungen, denen sie sich<br />
gemeinsam auch mit Menschen, die nicht der Kirche angehören,<br />
in bemerkenswertem Engagement stellen.<br />
Finanzierung<br />
Die vielfältigen Aufgaben der evangelischen Kirche verursachen<br />
insgesamt Kosten von knapp 10 Mrd. Euro jährlich, die von der<br />
E<strong>KD</strong> und ihren Gliedkirchen, Kirchenkreisen und Kirchengemeinden<br />
aufgebracht werden müssen. Das klingt nach sehr viel<br />
– verglichen etwa mit dem jährlichen Tabaksteueraufkommen<br />
von 14 Mrd. Euro, ist es eher wenig.<br />
von Thomas Begrich,<br />
Finanzabteilungsleiter, Kirchenamt der E<strong>KD</strong><br />
(Zahlen und Daten aus „gezählt“, Evangelische Kirche in<br />
Deutschland, Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben, 2012)<br />
Wichtigste Einnahmequelle ist die Kirchensteuer (45 % der Einnahmen),<br />
die von den lohn- und einkommensteuerpflichtigen<br />
Kirchenmitgliedern – das sind etwa 40 % der Evangelischen –<br />
getragen wird. Darüber hinaus werden Drittmittel (35 %, vornehmlich<br />
Fördermittel und Zuschüsse der öffentlichen Hand,<br />
die die Kirchen für die Leistungen erhalten, die sie für die<br />
Gesellschaft erbringen, z. B. für die Unterhaltung von Kindergärten),<br />
und Entgelte für kirchliche Dienstleistungen, Pachten,<br />
Mieten, Kapitalerträge, Betriebskostenerstattungen usw.<br />
(20 %) vereinnahmt.<br />
Vornehmlich ist es also die Kirchensteuer, die als Mitgliedsbeitrag<br />
die finanzielle Basis kirchlicher Arbeit darstellt. Durch die enge<br />
Anbindung an die staatliche Lohn- und Einkommensteuer bildet<br />
sie die Prinzipien der Lastentragung nach der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
und Steuergerechtigkeit nach. Zugleich sichert<br />
sie die Unabhängigkeit der Kirche: vom Staat einerseits, aber<br />
auch etwa von wohlhabenden Mitgliedern, die so nicht wie in<br />
anderen Leistungssystemen unbilligen Einfluss auf die Kirche<br />
und ihre Verkündigung nehmen können. Diese Ausgestaltung<br />
schafft eine stabile Finanzgrundlage und lässt die Kirche so<br />
zugleich an Wohl und Wehe ihrer Mitglieder teilhaben. Die<br />
Kirchensteuer ist auch keineswegs ein deutscher Sonderweg,<br />
wie oft gemeint wird: die Schweiz, Schweden oder Finnland<br />
kennen das ebenso oder haben sie gerade erst in jüngster<br />
Zeit eingeführt. Für manche ist die Kirchensteuer ein Ärgernis,<br />
„Zwangsabgabe“ heißt es gelegentlich. Das ist sie nicht: sie ist<br />
der finanzielle Beitrag, den die Mitglieder, die der Kirche – doch<br />
freiwillig – angehören, leisten. Mit ein bis zwei Prozent des<br />
Bruttoeinkommens ist sie weit vom biblischen Zehnten entfernt.<br />
Der staatliche Kirchensteuereinzug geht auf die Säkularisierung<br />
zurück: Bis weit in das 19. Jahrhundert wurde Kirche als eine<br />
öffentliche Angelegenheit betrachtet und in der Folge erheblich<br />
durch direkte staatliche Leistungen finanziert. Als sich diese enge<br />
Verquickung löste und die Finanzlast auf die Kirchenmitglieder<br />
übertragen wurde, wurde die Kirche damit vom Staat finanziell<br />
unabhängig. So schuf die Kirchensteuer die Voraussetzung für<br />
die Trennung von Staat und Kirche. Darum hat die Weimarer<br />
Reichsverfassung sie verfassungsrechtlich begründet und darum<br />
ist das Recht zur Erhebung der Kirchensteuer auch im Grundgesetz<br />
der Bundesrepublik Deutschland niedergelegt. Das gilt<br />
übrigens nicht nur für die Kirchen.<br />
Ähnlich verhält es sich mit den Zuschüssen der öffentlichen<br />
Hand. Das sogenannte Subsidiaritätsprinzip (es geht übrigens<br />
auf eine reformierte Synode in Emden 1571 zurück) stellt<br />
Eigenverantwortung vor staatliches Handeln. Subsidiarität ist<br />
ein Kennzeichen unserer Demokratie. Daher unterstützt der<br />
Staat jedes gemeinnützige Handeln, also auch das der Kirchen<br />
und Religionsgemeinschaften. Solche Zuschüsse sind keine<br />
Subventionen.<br />
Gesellschaftlicher Beitrag<br />
Das Bundesverfassungsgericht bezeichnet das Verhältnis von<br />
Staat und Kirche in Deutschland als „fördernde Neutralität“:<br />
Denn der Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht<br />
garantieren kann. Kirche und Religionsgemeinschaften leisten<br />
einen unentbehrlichen Beitrag zum Zusammenleben in der<br />
Gesellschaft. Sie bringen sich in den Prozess gesellschaftlicher<br />
Orientierung und Wertebildung ein und tragen so zur Erneuerung<br />
und Fortbildung von Grundhaltungen bei, ohne die kein<br />
demokratisches Gemeinwesen existieren kann. Manche Kritiker<br />
unseres Staats-Kirchen-Verhältnisses wollen das ändern. Auch<br />
Papst Benedikt XVI., als er bei seinem Besuch in Deutschland<br />
davon sprach, dass die von „materiellen und politischen Lasten<br />
und Privilegien befreite Kirche sich besser auf wahrhaft christliche<br />
Weise der ganzen Welt zuwenden“ könne. Eine solche<br />
Haltung verkennt, dass die Gesellschaft Kirche braucht und<br />
verkennt auch, dass die Kirchenmitglieder Teil der Gesellschaft<br />
sind, diese mittragen und mitprägen. Sie sind Kirche – und ihr<br />
wahrer Reichtum.<br />
Viel Geld und doch nie genug<br />
Die Höhe der Kirchensteuer folgt vielen Faktoren, deren wichtigster<br />
ist die Zahl der Mitglieder – also eine eher sinkende<br />
Tendenz. Aber sie folgt auch der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
in unserem Land, wie viele Menschen etwa Arbeit haben, wie<br />
das Lohnniveau ist. Hier hat es in den letzten Jahren eine positive<br />
Entwicklung gegeben. Die Kirchensteuereinnahmen 2012<br />
sind mit 4,7 Mrd. Euro einerseits erfreulich hoch – andererseits<br />
aber nur wenig über dem Niveau von 1994. Seither gibt es aber<br />
einen Kaufkraftverlust von 28 % zu verzeichnen – wir können<br />
uns also bei scheinbar gleichen Einnahmen gut ein Drittel weniger<br />
leisten!<br />
Daher müssen also verantwortliche Kirchenleitungen und Synode<br />
immer wieder entscheiden, wie damit umzugehen ist: Etwa<br />
weniger Pfarrer, weniger Jugendarbeit, weniger für Kindertagesstätten<br />
oder für Gebäude oder gar für Beratungstätigkeit<br />
oder was tun? Gemeinden erleben das teils schmerzhaft. Viel<br />
Geld also und doch nie genug! Die Ausgaben den Einnahmen<br />
anzupassen bedeutet immer wieder neu über die Aufgaben<br />
nachzudenken: nicht einfach kürzen – sondern strukturieren, sich<br />
Ziele setzen, danach fragen, was erreicht ist, was dran ist, was<br />
Not tut! Mission heißt doch auch, Neues zu wagen, Menschen<br />
zu erreichen, die bisher vielleicht nicht im Blick waren. Da ist<br />
viel Phantasie gefragt. Phantasie und Engagement. Und das ist<br />
schließlich noch wichtiger als Geld.<br />
Umdenken<br />
Klare Verwaltungsregelungen sichern einen verantwortlichen<br />
Umgang mit Geld. In vielen Landeskirchen wird ein neues kirchliches<br />
Rechnungswesen eingeführt. Es soll die alte Denkweise<br />
ablösen, das Geld vornehmlich nach seinem Aufkommen zu<br />
verteilen, sondern fragt nach Zielen, Wirkungen und Herausforderungen.<br />
Verantwortung nicht nur für heute, sondern<br />
auch für die Zukunft, für die nach uns kommenden Generationen.<br />
Auch die Sicherung der Versorgung der kirchlichen<br />
Mitarbeitenden ist eine besondere Herausforderung: trotz<br />
geringer werdender Gemeindegliederzahlen sind Pensionen<br />
und betriebliche Zusatzrenten noch gut 30 Jahre nach dem<br />
Dienstende sicherzustellen – in einer Zeit also, in der nach jetziger<br />
Erkenntnis die Gemeindegliederbasis sehr viel kleiner als<br />
heute sein dürfte. Trotzdem beruht das kirchliche Versorgungssystem<br />
keineswegs ausschließlich auf Kapitalmarkterträgen<br />
– vielmehr ist ein kapitalmarktgepuffertes Umlagesystem die<br />
Basis dafür, dass auch hier und in schwierigen Zeiten unseren<br />
Enkeln kein Chaos hinterlassen wird.<br />
Ethisch-nachhaltige Geldanlage<br />
Wichtig ist auch, wie mit dem Geld umgegangen wird: Ein „Leitfaden<br />
für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen<br />
Kirche“ ist Wegweisung im Umgang mit den sogenannten Kapitalmärkten.<br />
Die Financial Times Deutschland bescheinigte, wer<br />
sich daran gehalten hätte, hätte keine Probleme in der Finanzkrise<br />
haben müssen. Genau davor blieben die Gemeinden und<br />
Landeskirchen also tatsächlich bewahrt. Vor allem aber: Kirche<br />
verlässt sich nicht auf Kapitalmärkte. Sie ist nicht wie die vielen<br />
öffentlichen Haushalte und Staaten ver- oder gar überschuldet.<br />
Wichtig ist auch, dass und wie kirchliche Genossenschaftsbanken<br />
helfen, das Geld in einem vornehmlich regionalen Kreislauf zu<br />
halten. Und schließlich: das finanzielle Handeln der Kirche ist<br />
transparent und öffentlich. Der Haushalt der E<strong>KD</strong> selbst und<br />
ihr Vermögen stehen für jedermann einsehbar im Internet.<br />
Gewählte Synoden entscheiden über die Haushalte: Es ist ja die<br />
Gemeinde, die die kirchliche Arbeit finanziert – so kann sie auch<br />
mitgestalten, wie sie geschieht.<br />
Hannover, 25. März 2013<br />
Thomas Begrich<br />
Finanzabteilungsleiter<br />
Kirchenamt der E<strong>KD</strong><br />
| 36 | Geschäftsbericht | 2012 | 37 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Diakonisches Umfeld 2012 am Beispiel NRW<br />
Entwicklung in der Diakonie Rheinland-<br />
Westfalen-Lippe als wesentlicher Teil<br />
der Sozial- und Gesundheitswirtschaft<br />
Der Bedarf an sozialen Dienstleistungen in fast allen Handlungsfeldern<br />
der Diakonie wächst kontinuierlich. Diakonische Träger<br />
in Rheinland, Westfalen und Lippe – aber auch im gesamten<br />
Bundesgebiet – haben insofern immer noch einen gewissen<br />
„Marktvorteil“, weil ihnen als kirchliche Träger von breiten<br />
Kreisen der Bevölkerung ein hohes Vertrauen entgegengebracht<br />
wird.<br />
Vergleichbar mit anderen Trägern in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft<br />
stehen auch die diakonischen Träger vor drei<br />
zentralen Herausforderungen:<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
Zunahme der Wettbewerbssituation bei gleichzeitiger Bürokratisierung<br />
und Einschränkung der Handlungsfreiheit<br />
durch zusätzliche Auflagen.<br />
Aufrechterhalten der Qualität der Dienstleistungen bei<br />
gleichzeitig zunehmendem Fachkräftemangel.<br />
Sicherstellung der Refinanzierung angesichts der aktuellen<br />
und perspektivisch weiter steigenden Tarife und des<br />
zusätzlichen Investitionsbedarfs für eine qualitätsvolle<br />
Weiterentwicklung der Angebotsstruktur.<br />
Politik, verantwortlich für das Setzen der rechtlichen und finanziellen<br />
Rahmenbedingungen, blieb jedoch in ihrem konkreten<br />
gesetzgeberischen Handeln auch im vergangenen Jahr weit<br />
hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück.<br />
Handlungsbedarfe und qualitätsvolle Weiterentwicklung werden<br />
zwar mit den Stichworten „Inklusion“, „demographischer<br />
Wandel“, „Entwicklung von quartiersgerechten Angebotsstrukturen<br />
insbesondere durch Priorisierung der Ambulantisierung“<br />
von Pastor Günter Barenhoff<br />
Vorstandssprecher Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />
wortreich beschrieben, eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
angesichts der zentralen Herausforderungen in der<br />
Sozial- und Gesundheitswirtschaft lassen weiterhin auf sich<br />
warten.<br />
Krankenhaus<br />
Mit einem Umsatzvolumen von über 2,8 Mrd. Euro sind die<br />
mehr als 80 evangelischen Krankenhäuser im Verbandsgebiet<br />
der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe mit ihren ca. 40.000<br />
Beschäftigten ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor im Wachstumsmarkt<br />
„Gesundheitswesen“. Doch der Job- und Innovationsmotor<br />
„Krankenhaus“ beginnt zu stottern. Grund dafür ist<br />
die schlechte wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser, verursacht<br />
durch unzureichende Vergütungsregelungen und gesetzlich<br />
verfügte Kürzungen.<br />
Nach einer Umfrage des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
erwarteten 46 Prozent aller Allgemeinkrankenhäuser für 2012<br />
ein Defizit. Besonders betroffen sind Häuser, die weniger als<br />
250 Betten vorhalten.<br />
Neben der nicht sachgerechten Betriebskostenfinanzierung<br />
leiden die Kliniken seit Jahren auch unter einer ungenügenden<br />
Investitionsfinanzierung. Da die Finanzierung der Investitionen<br />
Aufgabe der einzelnen Bundesländer ist, wirkt sich hier die wirtschaftlich<br />
unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern<br />
auch direkt auf die Förderung der Investitionen aus.<br />
Im Jahre 2011 lagen die Investitionsmittel aller Bundesländer,<br />
die über Einzel- und Pauschalförderung an die Krankenhäuser<br />
geflossen sind, bei ca. 2,67 Mrd. Euro und damit um 156 Mio.<br />
Euro unter dem Wert des Vorjahres. Verglichen mit dem Wert<br />
vor zehn Jahren (3,39 Mrd. Euro) gibt es einen kontinuierlichen<br />
Abbau um mehr als 20 Prozent.<br />
Die Krankenhäuser haben bislang das Problem dadurch entschärft,<br />
dass sie notwendige Investitionen – insbesondere in<br />
dem innovationsstarken Bereich der Medizintechnik – aus dem<br />
laufenden Betrieb finanziert haben.<br />
Der Entwurf des Krankenhausplans für das Land Nordrhein-<br />
Westfalen lässt erkennen, dass perspektivisch weiterhin mit<br />
Schließung von Krankenhäusern und – auf der anderen Seite –<br />
weiterhin mit Zusammenschlüssen von einzelnen Krankenhäusern<br />
zu rechnen ist.<br />
Zu beobachten ist weiterhin der kontinuierlich steigende Anteil<br />
privater Krankenhausträger, da sie in der Regel gegenüber<br />
gemeinnützigen Trägern über weitere Möglichkeiten der Investitionskostenfinanzierung<br />
verfügen.<br />
Pflege-, Alten- und Behindertenarbeit<br />
Auch bei den Trägern der stationären/teilstationären und ambulanten<br />
Alten- und Behindertenarbeit ist eine dramatische Zuspitzung<br />
in der Auseinandersetzung mit den Kostenträgern um eine<br />
angemessene Refinanzierung ihrer Arbeit zu beobachten.<br />
Die hohen Qualitätsanforderungen der Kostenträger sowie zum<br />
Beispiel die politische Forderung nach guter, d. h. angemessen<br />
bezahlter und damit tarifgebundener Arbeit, findet nur selten<br />
eine Bereitschaft, dies auch im Leistungsrecht zu finanzieren. Die<br />
Träger und Einrichtungen in diesen wichtigen Handlungsfeldern<br />
der sozialen Arbeit haben zunehmend das Problem, dieses<br />
Delta zwischen Personal- und Sachkostensteigerung und Refinanzierung<br />
durch Kostenträger zu schließen. Dies findet zurzeit<br />
insbesondere seinen Ausdruck in der ambulanten Pflege. Dieser<br />
eigentlich politisch zu stärkende Bereich im Sinne des Grundsatzes<br />
„ambulant vor stationär“ wird durch die Blockadestrategie<br />
der Krankenkassen zunehmend geschwächt.<br />
Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz des Bundes ist den hohen<br />
Erwartungen und Versprechungen nicht gerecht geworden.<br />
Wesentliche Teile wie zum Beispiel die Veränderung des dem<br />
Gesetz zugrunde liegenden Pflegebegriffs sind nicht umgesetzt<br />
worden.<br />
Die Novellierung des Wohn- und Teilhabegesetzes des Landespflegegesetzes<br />
lassen einige positive Entwicklungen erkennen. Es bleibt<br />
jedoch abzuwarten, welche Aspekte aus der Sicht der Träger am<br />
Ende konkret in das Gesetz aufgenommen werden können.<br />
Die Einführung der Altenpflegeumlage ist ein wesentlicher<br />
Beitrag, um die Ausbildungsbereitschaft für das dringend notwendige<br />
Personal angesichts der demographischen Entwicklung<br />
weiter zu stärken. Angesichts der gesetzlichen Vorgaben besteht<br />
jedoch in der stationären Altenhilfe ein erheblicher zusätzlicher<br />
Investitionsbedarf bis zum Jahr 2018.<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Der Bedarf im Bereich der stationären und ambulanten Jugendhilfe<br />
ist trotz der zurückgehenden Geburtenrate – insbesondere<br />
in den Ballungszentren – weiterhin steigend.<br />
Im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder und insbesondere<br />
der U3-Angebote ist in den letzten Jahren angesichts des vom<br />
Bund festgelegten Rechtsanspruchs zwar seitens der Kommunen<br />
und des Landes und mit zusätzlichen Mitteln des Bundes<br />
erheblich in den Ausbau investiert worden – auch von kirchlichdiakonischen<br />
Trägern, dennoch wird es voraussichtlich weiterhin<br />
einen zusätzlichen Ausbaubedarf geben und demzufolge einen<br />
weiteren Investitionsbedarf.<br />
Die UN-Behindertenkonvention stellt im Hinblick auf die<br />
geforderte Inklusion alle Handlungsfelder der Diakonie vor<br />
große Herausforderungen. Die Umsetzung des Inklusionsgedanken<br />
und der damit verbundene Umbau des Bildungssystems<br />
in ein inklusives Bildungssystem wird von allen<br />
gesellschaftlichen Gruppen ausdrücklich begrüßt. Da dies<br />
eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, sind nicht<br />
nur die im engeren Sinne Beteiligten mitzunehmen. Dazu<br />
gehören Veränderungen in den Inhalten, Ansätzen, Strukturen<br />
und Strategien. Zentrale Forderungen sind, dass allen<br />
Eltern ein Wahlrecht über den bestmöglichen Förderort für<br />
ihre Kinder zustehen muss und dass insbesondere Förderorte<br />
als alternative Schulorte erhalten bleiben müssen. Gleichzeitig<br />
wird angemahnt, dass das Recht auf schulische Bildung<br />
nicht im Zuge der Umsetzung eines Bildungssystems faktisch<br />
ausgehebelt werden dürfe. Wie die für diesen gewaltigen<br />
Veränderungsprozess notwendigen Investitionen bereitgestellt<br />
werden können, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch<br />
weitestgehend ungeklärt.<br />
Münster, 15. März 2013<br />
Pastor Günther Barenhoff<br />
Vorstandssprecher<br />
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />
| 38 | Geschäftsbericht | 2012 | 39 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Geschäftsjahr 2012<br />
oben: Dr. Ekkehard Thiesler, Vorsitzender des Vorstands, Ulrike Badura, Vorstand<br />
unten: Jörg Moltrecht, Vorstand, Ilona Pollach, Vorstand<br />
Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />
Die Staatsschuldenkrisen einiger Euroländer und die verhaltene<br />
Weltkonjunktur dämpften in 2012 das Wirtschaftswachstum<br />
Deutschlands merklich. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt<br />
ist preisbereinigt um 0,7 % gestiegen und<br />
damit erheblich schwächer als im Vorjahr (3,0 %). Während<br />
die Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres – begünstigt<br />
durch einen zeitweilig recht lebhaften Außenhandel – noch<br />
deutlich zulegte, ließen die Auftriebskräfte zum Jahresende<br />
spürbar nach. Auf Jahressicht leistete der Außenhandel dennoch<br />
den größten Beitrag zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts,<br />
während von den Investitionen insgesamt keine<br />
Wachstumsimpulse ausgingen.<br />
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />
schloss die öffentliche Hand das Jahr mit einem leichten<br />
Finanzierungsüberschuss von 4,2 Milliarden Euro ab. Die Defizitquote,<br />
die Relation aus dem staatlichen Finanzierungssaldo<br />
und dem nominalen Bruttoinlandsprodukt, verbesserte sich<br />
im Vorjahresvergleich von -0,8 % auf +0,2 %.<br />
Am deutschen Arbeitsmarkt setzten sich Anfang 2012<br />
zunächst die positiven Trends der vergangenen Jahre fort.<br />
Im Jahresverlauf verlor der Arbeitsmarktaufschwung aber<br />
spürbar an Tempo. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 79.000<br />
auf 2,89 Millionen zurückgegangen, was einer Arbeitslosenquote<br />
von 6,8 % entspricht.<br />
Die Verbraucherpreise sind im Jahresdurchschnitt gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,0 % gestiegen. In 2011 hatte die<br />
Teuerungsrate noch bei 2,1 % gelegen. Zu den wichtigsten<br />
Preistreibern gehörten abermals die Energieprodukte, die<br />
sich im Mittel um 5,7 % verteuerten.<br />
Finanzmarkt<br />
Die Europäischen Zentralbank (EZB) verstärkte in 2012 ihre<br />
expansive Geldpolitik. Wegen der schwachen Euro-Konjunktur<br />
und der erneuten Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise<br />
senkte sie den Leitzins im Juli von 1,0 % auf 0,75 % und damit<br />
auf ein neues Allzeittief.<br />
Im September 2012 brachte der EZB-Rat mit dem neuen<br />
Anleiheaufkaufprogramm OMT (Outright Monetary Transactions)<br />
das bislang stärkste Mittel gegen die Euro-Staatsschuldenkrise<br />
auf den Weg. Die europäische Notenbank<br />
unterstrich damit das klare Bekenntnis zum Euro von Ende Juli<br />
2012, im Rahmen des gegebenen Mandats alles zu tun, um<br />
den Euro zu erhalten. Die weithin aufgekommenen Zweifel<br />
am Fortbestand des Währungsraums zerstreuten sich daraufhin<br />
an den Finanzmärkten spürbar. Ziel des geldpolitischen<br />
Sonderprogramms ist es, über den Kauf kurzlaufender<br />
Staatsanleihen den übertriebenen Preisabschlägen am Markt<br />
für Staatsanleihen von Euro-Staaten entgegenzuwirken. So<br />
verpflichtete sich die EZB, nur Staatsanleihen von denjenigen<br />
Euro-Staaten zu kaufen, mit denen zuvor ein Hilfsprogramm<br />
der Rettungsschirme EFSF oder ESM vereinbart wurde und<br />
die die Auflagen der Rettungsprogramme angemessen<br />
umsetzen.<br />
Rentenmarkt<br />
Wie schon im Jahr zuvor war die europäische Staatsschuldenkrise<br />
in 2012 ein bestimmendes Moment für die Finanzmärkte<br />
im Euroraum. Zum Jahresbeginn war es zunächst zu einer Beruhigung<br />
gekommen. Hierzu trugen die Dreijahrestender der<br />
EZB bei, durch die sich die langfristige Liquiditätsversorgung<br />
europäischer Geschäftsbanken deutlich erhöhte. Außerdem<br />
wurden ein zweites Hilfspaket für Griechenland in Höhe von<br />
130 Milliarden Euro sowie die Umschuldung privat gehaltener<br />
griechischer Staatsschulden im März 2012 beschlossen.<br />
Im zweiten Jahresquartal kam es allerdings zu einer massiven<br />
Verschärfung der Lage im europäischen Währungsraum:<br />
Die Konjunkturaussichten trübten sich spürbar ein, die<br />
angeschlagenen Euro-Staaten mussten weitere Bonitätsherabstufungen<br />
hinnehmen und die Schieflage von Geschäftsbanken<br />
in der Euro-Peripherie nährte die Furcht vor einer<br />
ungebremsten Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise.<br />
Eine herausragende Rolle spielten dabei Italien und Spanien.<br />
Die beiden Euro-Staaten mussten bis Mitte des Jahres einen<br />
scharfen Anstieg der Risikoprämien auf ihre Staatsanleihen<br />
gegenüber den als besonders sicher eingestuften Bundesanleihen<br />
hinnehmen. Der sich darin widerspiegelnde Vertrauensverlust<br />
potenzieller Gläubiger gefährdete zunehmend<br />
die Refinanzierungs- und Zahlungsfähigkeit Italiens und<br />
Spaniens. In dieser Gemengelage wurde der Zusammenhalt<br />
des Euroraums zunehmend infrage gestellt.<br />
Bundesanleihen haben auch in 2012 wegen ihrer besonders<br />
sicheren Einstufung von einer gestiegenen Nachfrage<br />
profitiert. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit einer<br />
Restlaufzeit von zehn Jahren fiel bis zum Jahreshöhepunkt<br />
der Euro-Staatsschuldenkrise im Juli auf ein neues Allzeittief<br />
von 1,16 %. Nach dem eindeutigen Bekenntnis des<br />
EZB-Präsidenten Mario Draghi zum Euro im Juli und der<br />
Installation eines grundsätzlich unbegrenzten Anleiheaufkaufprogramms<br />
im September wendete sich das Blatt am<br />
Rentenmarkt. Im Zuge der abnehmenden Verunsicherung an<br />
den Finanzmärkten pendelte sich die Rendite von Bundesanleihen<br />
mit zehnjähriger Restlaufzeit bis zum Jahresende<br />
bei 1,31 % ein. Das waren 52 Basispunkte weniger als zum<br />
Jahresultimo 2011.<br />
Aktienmarkt<br />
Für DAX-Aktionäre hielt das Jahr 2012 viel Licht und Schatten<br />
bereit. Nach einem kurzen Aufwärtstrend zum Jahresbeginn<br />
trübten sich die Konjunkturaussichten für Europa, aber auch<br />
für den Rest der Welt ein. Es entstanden zunehmend Zweifel<br />
am Fortbestand des europäischen Währungsraums. Im Zuge<br />
dessen fiel der DAX zwischenzeitlich unter die 6.000 Punkte-<br />
Marke. Bis Mitte des Jahres stabilisierte sich der deutsche<br />
Leitindex bei 6.500 Punkten.<br />
Erst im Juli gelang es dem deutschen Leitindex, sich von der<br />
lähmenden Verunsicherung zu lösen. So ist das deutliche<br />
Jahresplus des DAX auch auf die Entwicklungen in der<br />
zweiten Jahreshälfte zurückzuführen, als die Sorgen um<br />
den Fortbestand der europäischen Währungsunion spürbar<br />
zurückgingen. Ausschlaggebend hierfür waren in erster Linie<br />
die Krisenpolitik der EZB und der europäischen Staatengemeinschaft.<br />
Unklarheit über den Ausgang des US-Haushaltstreits grenzte<br />
hingegen zum Jahresausklang die Gewinne leicht ein. Vor<br />
diesem Hintergrund schloss der DAX zum Jahresende bei<br />
7.612 Punkten. Das war ein Plus von 29,1 % gegenüber dem<br />
Vorjahresultimo.<br />
Euro<br />
Das vergangene Jahr war eine turbulente Zeit für den Euro.<br />
Im ersten Jahresquartal kam es gegenüber dem US-Dollar<br />
noch zu Kursgewinnen, der Euro stieg bis Ende Februar auf<br />
über 1,34 US-Dollar. Bis zum Sommer verlor der Euro allerdings<br />
angesichts wachsender Sorgen um den Fortbestand<br />
des europäischen Währungsraums im Fahrwasser der sich<br />
zuspitzenden Euro-Staatsschuldenkrise zunehmend an Substanz.<br />
Der Euro sank infolgedessen bis Ende Juli auf einen<br />
Jahrestiefpunkt von 1,21 US-Dollar.<br />
Unterstützung erhielt der Euro zudem vom Bundesverfassungsgericht,<br />
das im September grünes Licht für den<br />
Rettungsmechanismus ESM und den Fiskalpakt gab. Zum<br />
Jahresende profitierte der Euro noch von einem positiven<br />
Verlauf des Anleiherückkaufprogramms sowie der Freigabe<br />
weiterer Hilfsmittel für Griechenland. In dieser Gemengelage<br />
pendelte sich der Euro-Dollar-Kurs bis zum Jahresultimo<br />
bei 1,32 US-Dollar ein. Er lag damit knapp 3 US-Cent über<br />
seinem Vorjahreswert.<br />
| 40 | Geschäftsbericht | 2012 | 41 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Geschäftsverlauf<br />
Bilanzsumme<br />
Zum Stichtag 31.12.2012 stieg die Bilanzsumme der <strong>Bank</strong> für<br />
8000<br />
Kirche und Diakonie im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % auf<br />
4.831,9 7500 Mio. Euro. Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen<br />
Bundesbank waren – wie im Vorjahr – in einem Umfang von<br />
nominal<br />
7000<br />
200,0 Mio. Euro in der Bilanzsumme enthalten. Die<br />
durchschnittliche 6500<br />
Bilanzsumme unserer <strong>Bank</strong> erhöhte sich mit<br />
7,9 % stärker und betrug im Jahr 2012 4.926,5 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
4.564,3 6000 Mio. Euro).<br />
5500<br />
Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. Euro<br />
4.296,4 4.581,9<br />
2010 2011<br />
4.831,9<br />
2012<br />
<strong>Bank</strong>refinanzierungen<br />
Die <strong>Bank</strong>refinanzierungen erhöhten sich im Berichtsjahr marginal<br />
von 576,9 Mio. Euro auf 585,7 Mio. Euro. Die an unsere Kunden<br />
vergebenen Darlehen wurden zum Teil auch über zinsgünstige<br />
Kreditprogramme der KfW Förderbank realisiert. In den <strong>Bank</strong>refinanzierungen<br />
sind darüber hinaus Offenmarktgeschäfte mit<br />
der Deutschen Bundesbank in einem Umfang von insgesamt<br />
nominal 200,0 Mio. Euro (Vorjahr: nominal 200,0 Mio. Euro), die<br />
mit dem Ziel der zusätzlichen Ertragsgenerierung abgeschlossen<br />
wurden, enthalten.<br />
8000<br />
7500<br />
7000<br />
6500<br />
6000<br />
5500<br />
Kundeneinlagen<br />
Die Kundengelder einschließlich der verbrieften Verbindlichkeiten<br />
stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 193,4 Mio. Euro auf<br />
3.924,9 Mio. Euro, ein Zeichen des Vertrauens in die <strong>Bank</strong> für<br />
Kirche und Diakonie und eine Bestätigung für die Zukunftsfähigkeit<br />
der <strong>Bank</strong>. Unter den verschiedenen Anlageformen kam<br />
es zu Umschichtungen: Die täglich fälligen Einlagen (+ 22,1 %)<br />
sowie insbesondere die Spareinlagen (+ 58,9 %) wurden zulasten<br />
der Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />
(- 28,9 %) ausgeweitet. Die von uns begebenen eigenen Schuldverschreibungen<br />
(verbriefte Verbindlichkeiten) betrugen zum<br />
Bilanzstichtag – wie im Vorjahr – rund 7,6 Mio. Euro.<br />
Entwicklung des gesamten Einlagengeschäfts in Mio. Euro<br />
(Kundeneinlagen und verbriefte Verbindlichkeiten)<br />
3.735,7 3.731,5<br />
Jahr 2010<br />
2010 2011<br />
3.924,9<br />
2012<br />
Eigene Vermögensanlagen<br />
Die Barreserven gingen 2012 von 51,2 Mio. Euro auf 29,5 Mio.<br />
Euro zurück. Die Reduzierung ist hauptsächlich der Senkung<br />
des Mindestreservesatzes von 2 % auf 1 % geschuldet. Die<br />
<strong>Bank</strong>guthaben blieben mit 834,2 Mio. Euro (Vorjahr: 836,9 Mio.<br />
Euro) nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Neben kurzfristig<br />
verfügbaren Guthaben aus Liquiditätsgründen enthalten<br />
die <strong>Bank</strong>guthaben auch längerfristige Schuldscheindarlehen als<br />
eigene Vermögensanlage.<br />
Der Bestand der eigenen Wertpapieranlagen erhöhte sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 240,6 Mio. Euro auf 2.492,2 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 2.251,6 Mio. Euro). Von den Wertpapieranlagen<br />
sind 2.187,6 Mio. Euro in Schuldverschreibungen mit variabler<br />
bzw. fester Verzinsung investiert. Unser Engagement im Investmentfondsbereich<br />
betrug zum Bilanzstichtag rund 304,6 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 252,6 Mio. Euro). Staatsanleihen der europäischen<br />
Peripherie-Staaten hat die <strong>Bank</strong> weiterhin nicht im Bestand.<br />
Kreditgeschäft<br />
Die Kundenausleihungen erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
mit rund 1.394,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1.359,2 Mio. Euro) einen<br />
neuen Höchstwert; das ist ein Plus von 2,6 % gegenüber dem<br />
Vorjahr. Allein in 2012 konnten wieder Investitionen in soziale<br />
Projekte durch die Zusage von neuen Darlehen in Höhe von<br />
rund 170 Mio. Euro mitfinanziert werden. Die Darlehen bilden<br />
mit 98,8 % unverändert den größten Anteil an den gesamten<br />
Kundenforderungen. Die Inanspruchnahme der eher kurzfristigen<br />
Kontokorrentkredite betrug zum Jahresende rund 16,6<br />
Mio. Euro (Vorjahr: 17,7 Mio. Euro).<br />
Unsere Kreditnehmer sind Institutionen aus Kirche, Diakonie,<br />
Mission und Einrichtungen, die überwiegend diesen Zwecken<br />
dienen oder an denen solche Körperschaften beteiligt sind.<br />
Voraussetzung für die projektbezogene Vergabe von Krediten<br />
an sonstige Investoren ist, dass die Mittel unmittelbar der Förderung<br />
von Kirche und Diakonie dienen, z. B. der Finanzierung<br />
eines Altenheims. Privatkunden, die unsere christlichen Werte<br />
teilen, gehören ebenfalls zum Kundenkreis der <strong>Bank</strong> für Kirche<br />
und Diakonie.<br />
Die weiterhin starke Kreditnachfrage unserer Kunden stammt<br />
überwiegend aus Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen<br />
im Bereich der stationären Altenhilfe und der Pflegeeinrichtungen.<br />
Im Krankenhaussektor war und ist die Situation<br />
ähnlich, die steigenden Erwartungen der Patienten und ein<br />
erhöhter Wettbewerbs- und Kostendruck machen Investitionen<br />
erforderlich, die die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie als Spezialbank<br />
teilweise gemeinsam mit leistungsstarken Partnern im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr finanzieren konnte.<br />
Kredite nach Branchen (Stand 31.12.2012)<br />
± stationäre Altenhilfe<br />
± kirchliche Institutionen<br />
± Krankenhäuser<br />
± ambulante Hilfsorganisationen<br />
± Privatkunden<br />
± sonstige NPO<br />
± Trägerorganisationen<br />
2800<br />
2600<br />
2400<br />
2200<br />
2000<br />
1800<br />
11,6 %<br />
8,8 %<br />
Entwicklung des Kreditgeschäfts in Mio. Euro<br />
15,7 %<br />
8,7 %<br />
3,8 %<br />
1.309,7 1.359,2 1.394,3<br />
2010<br />
2011<br />
Jahr 2008<br />
32,6 %<br />
18,8 %<br />
2012<br />
Jahr 2009<br />
Im kirchlichen Bereich lag der Schwerpunkt der Investitionen auf<br />
der Sanierung der vermieteten Immobilien sowie der Schaffung<br />
von neuen Kindergartenplätzen, die überwiegend mit zinsgünstigen<br />
Mitteln der KfW Förderbank finanziert wurden.<br />
Die durch die Generalversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen<br />
für einzelne Kreditnehmer sowie die Kreditvorschriften<br />
des Kreditwesengesetzes wurden im Berichtsjahr jederzeit<br />
eingehalten.<br />
| 42 | Geschäftsbericht | 2012 | 43 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Vermögenslage<br />
Außerbilanzielle Geschäfte<br />
Die für unsere Kunden übernommenen Verbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften betrugen zum Jahresende 2012 17,7 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 21,4 Mio. Euro). Zudem bestanden Verpflichtungen aus<br />
unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 125,6 Mio. Euro<br />
(Vorjahr: 96,4 Mio. Euro). Unser Eigenbestand an Finanzderivaten<br />
im Anlagebuch hat sich von 105,0 Mio. Euro – bedingt durch<br />
vorzeitige Auflösungen von Zinsbegrenzungsvereinbarungen<br />
(Caps) sowie von Zinsswap-Geschäften in einem Gesamtumfang<br />
von 40,0 Mio. Euro – auf 65,0 Mio. Euro verringert. Bei den verbliebenen<br />
Finanzderivaten handelt es sich um Finanzprodukte,<br />
die als Instrumente der Aktiv-/Passivsteuerung dienen.<br />
Dienstleistungsgeschäft<br />
Wertpapiere<br />
Unsere Kunden verwahrten in den Depots der <strong>Bank</strong> für Kirche<br />
und Diakonie Wertpapiere mit einem Kurswert von 1.230,1 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 1.098,8 Mio. Euro). Dies stellt einen Zuwachs in<br />
Höhe von ca. 11,9 % dar.<br />
Die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa beeinflussten<br />
auch im Jahr 2012 die Anlageentscheidungen unserer Kunden.<br />
Nach wie vor waren festverzinsliche Wertpapiere als Alternative<br />
zu anderen Vermögensanlagen in der anhaltenden Niedrigzinsphase<br />
gefragt. Die Suche nach Rentenwerten mit einer attraktiven<br />
Rendite und einer guten Bonität gestaltet sich jedoch immer<br />
schwieriger. Viele Anleger verlängern auf der Suche nach höherer<br />
Rendite die Laufzeiten der Wertpapiere und nutzen eine breitere<br />
Diversifikation über verschiedene Emittenten sowie die Beimischung<br />
von Aktien, Immobilienfonds und Wertpapierfonds.<br />
Die Rahmenbedingungen im Anlagesegment der offenen<br />
Immobilienfonds waren im Kalenderjahr 2012 aufgrund der<br />
Schließung einiger Fondskonzepte schwierig. Im Zuge einer<br />
aktiven Vermögensstrukturierung nutzten unsere Kunden<br />
dieses Anlagesegment gleichwohl als weiteren Baustein für<br />
den Vermögensaufbau.<br />
Langfristiges Ziel unserer Kunden ist es, nach Abzug der Inflationsrate<br />
einen positiven Ertrag zu erwirtschaften.<br />
Unsere Kunden nutzten den FairWorldFonds auch im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr, um neben den Aspekten der Vermögensstrukturierung<br />
auch nachhaltige und entwicklungspolitische<br />
Kriterien zu berücksichtigen. Das Gesamtvolumen des Fonds<br />
stieg im vergangenen Jahr auf 110 Mio. Euro, was nicht zuletzt<br />
durch die Neuanlagen in Höhe von ca. 11,7 Mio. Euro in 2012<br />
unserer Kunden hervorgerufen wurde.<br />
Zahlungsverkehr<br />
Die Gesamtsumme der von uns im Berichtsjahr abgewickelten<br />
Zahlungsaufträge lag mit 11,2 Mio. Stück leicht über dem<br />
Vorjahresniveau. Die Anzahl der weltweiten Überweisungen<br />
außerhalb des SEPA-Raums stieg um 8,3 % auf 4.532 Aufträge.<br />
Die Bedeutung der Zahlungen im SEPA-Raum (Single Euro<br />
Payments Area) nahm überproportional zu. Mit 32.015 SEPA-<br />
Überweisungen, davon 4.942 grenzüberschreitend, hat sich das<br />
Volumen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dies ist<br />
ein deutlicher Indikator dafür, dass sich unsere Kunden im Berichtsjahr<br />
intensiver mit dem neuen SEPA-Zahlungsverkehrsraum<br />
auseinandergesetzt haben.<br />
Bereits seit November 2010 stehen dem Deutschen Kreditgewerbe<br />
die beiden neuen SEPA-Lastschriftprodukte „Core“ und<br />
„B2B“ flächendeckend zur Verfügung. Die beiden bisherigen nationalen<br />
Verfahren „Einzugsermächtigungslastschrift“ und „Abbuchungsauftragslastschrift“<br />
bestehen in einer Übergangsfrist<br />
bis zum Ablösetermin am 01.02.2014 weiter. Die <strong>Bank</strong> für Kirche<br />
und Diakonie und der genossenschaftliche FinanzVerbund bieten<br />
alle vier Verfahren parallel an. Bislang hat das aufwendige<br />
Einholen von SEPA-Lastschriftmandaten den Durchbruch des<br />
SEPA-Lastschriftverfahrens eingeschränkt. Die Einführung neuer<br />
Sonderbedingungen für den Lastschriftverkehr (Zahlerseite) und<br />
für den Lastschrifteinzug (Inkassoseite) im Juli 2012 ermöglicht<br />
eine vereinfachte Umstellung durch die Umdeutung von Einzugsermächtigungen<br />
in SEPA-Basis-Lastschriftmandate.<br />
Seit dem 01.02.2012 gilt die im BGB geregelte verkürzte Ausführungsfrist<br />
für Überweisungen auch im SEPA-Raum. Sie beträgt<br />
einen Geschäftstag und kann bei in Papierform beauftragten<br />
Zahlungsvorgängen um einen weiteren Geschäftstag verlängert<br />
werden. Durch diese Neuerung haben die taggleich garantierten<br />
Überweisungen (PRIOR1-Zahlung, vormals telegrafische Überweisung)<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 57,5 % abgenommen.<br />
Wir informieren regelmäßig über den aktuellen Stand der<br />
SEPA-Weiterentwicklung, z. B. über unsere Kundenzeitschrift<br />
„Perspektiven“, über einen regelmäßig erscheinenden SEPA-<br />
Newsletter und auf den Regionalkonferenzen. Auch 2013 bieten<br />
wir unseren Institutionellen Kunden wieder spezielle Seminare<br />
zu SEPA an.<br />
Unser Selbstbedienungsangebot Online-Filiale, das überwiegend<br />
Privatkundinnen und -kunden nutzen, haben wir auch 2012<br />
weiter ausgebaut, wobei wir insbesondere bei der Benutzeroberfläche<br />
und der Struktur des Internet-<strong>Bank</strong>ings den Fokus<br />
auf eine komfortable und sichere Handhabung legen. Zusätzlich<br />
zum bewährten Internet-<strong>Bank</strong>ing per Web-Browser ermöglichen<br />
wir seit Mitte 2012 das Mobile-<strong>Bank</strong>ing mittels Applikation,<br />
kurz App, für Smartphone und Tablet-PC. Über diese Selbstbedienungsangebote<br />
gaben unsere Kunden mehr als eine Million<br />
Überweisungen, das ist ein Plus von 2,3 %, in Auftrag.<br />
Eigenmittel<br />
Berichtsjahr<br />
Vorjahr<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />
%<br />
gezeichnetes Kapital 25,8 25,9 - 0,1 - 0,4<br />
Rücklagen 142,2 137,5 4,7 3,4<br />
Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken gemäß § 340g HGB 97,8 53,2 44,6 83,8<br />
Genussrechtskapital 30,2 32,2 - 2,0 - 6,2<br />
modifiziertes verfügbares Eigenkapital<br />
(Eigenmittel) gemäß § 10 KWG 298,4 271,5<br />
Gesamtkennziffer gemäß SolvV 16,3 % 16,9 %<br />
Das gezeichnete Kapital blieb mit 25,8 Mio. Euro (Vorjahr: 25,9<br />
Mio. Euro) nahezu konstant.<br />
Die zum Eigenkapital zählenden Rücklagen haben sich nach<br />
Beschluss der Generalversammlung im Juni 2012 durch Zuführung<br />
aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2011 um 4,7<br />
Mio. Euro erhöht.<br />
Um die erhöhten Eigenkapitalanforderungen durch Basel III<br />
noch besser erfüllen zu können, haben wir zur Stärkung unseres<br />
Kernkapitals den Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken um<br />
weitere 44,6 Mio. Euro aufgestockt. In dieser Summe sind 33,6<br />
Mio. Euro enthalten, die aus der Umwidmung von bisher dem<br />
Wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen<br />
Ergänzungskapital zugerechneten Vorsorgereserven gemäß<br />
§ 340 f HGB resultieren. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten<br />
sich die Eigenmittel gemäß § 10 KWG um 26,9 Mio. Euro auf<br />
298,4 Mio. Euro. Der Anteil des haftenden Eigenkapitals – im<br />
Sinne des KWG‘s – an der Bilanzsumme beträgt 6,18 %. Unsere<br />
Kernkapitalquote beträgt 11,6 %.<br />
Zum Bilanzstichtag beträgt der Solvabilitätskoeffizient 16,3 %<br />
bei einem geforderten Mindestwert von 8 %. Die Eigenkapitalvorschriften<br />
des Kreditwesengesetzes wurden jederzeit<br />
eingehalten. Die Vermögenslage der <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />
Diakonie ist zum 31.12.2012 geordnet.<br />
AKTIVA<br />
Berichtsjahr<br />
% in Relation zur Bilanzsumme<br />
Vorjahr<br />
% in Relation zur Bilanzsumme<br />
Forderungen an Kreditinstitute 17,3 18,3<br />
Forderungen an Kunden 28,9 29,7<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere 45,3 43,6<br />
Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6,3 5,5<br />
Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei<br />
Genossenschaften 1,0 1,1<br />
PASSIVA<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12,1 12,6<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 81,2 81,4<br />
darunter:<br />
- Spareinlagen 31,4 20,9<br />
- andere Verbindlichkeiten 49,6 60,4<br />
- verbriefte Verbindlichkeiten 0,2 0,2<br />
Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 2,0 1,2<br />
| 44 | Geschäftsbericht | 2012 | 45 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Ertragslage<br />
Wertpapierkategorien<br />
Berichtsjahr<br />
% in Relation zur Bilanzsumme<br />
Vorjahr<br />
% in Relation zur Bilanzsumme<br />
Wertpapiere des Anlagevermögens 0,0 0,0<br />
Wertpapiere der Liquiditätsreserve 51,6 49,1<br />
Wertpapiere im Handelsbestand 0,0 0,0<br />
Die Vermögensstruktur ist durch eine hohe Liquidität und einen hohen Wertpapierbestand gekennzeichnet. Die Hauptfinanzierungsquelle<br />
der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie sind weiterhin die Kundeneinlagen.<br />
Risikolage und Risikodeckung<br />
Unsere Kreditnehmer sind überwiegend kirchliche Körperschaften<br />
und gemeinnützige diakonische Einrichtungen. Die in<br />
den Kundenforderungen enthaltenen Bonitäts- und Ausfallrisiken<br />
sind durch Einzelwertberichtigungen in ausreichendem<br />
Umfang gedeckt. Weitere mit dem <strong>Bank</strong>geschäft verbundene<br />
Risiken sind durch das laufende Jahresergebnis und Vorsorgereserven<br />
abgedeckt.<br />
Sämtliche Wertpapierpositionen, Schuldverschreibungen und<br />
andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Investmentfonds<br />
haben wir unter Anwendung des Vorsichtsprinzips dem<br />
Umlaufvermögen zugeordnet und somit nach dem strengen<br />
Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Finanz- und Liquiditätslage<br />
Die Zahlungsbereitschaft der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie war<br />
zu jeder Zeit gegeben. Bei der Geldanlage berücksichtigten wir<br />
nicht nur die Sicherheit und Rentabilität, sondern auch erhöhte<br />
Liquiditätsschwankungen aufgrund der besonderen Struktur<br />
unserer Kunden. Die Liquiditätsverordnung (LiqV) gemäß § 11<br />
Unsere <strong>Bank</strong> ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)<br />
angeschlossen.<br />
Im Rahmen der Aktiv-/Passivsteuerung haben wir Zinsswap-Geschäfte<br />
mit dem Ziel, das Zinsänderungsrisiko bei steigenden Zinsen<br />
einzugrenzen, abgeschlossen. Bei diesen Geschäften werden, auf<br />
einen vereinbarten Kapitalbetrag bezogen, feste gegen variable<br />
Zinssätze getauscht. Zum 31.12.2012 bestehen Festzinszahler-Swaps<br />
(Payer-Swaps) mit einer Bemessungsgrundlage von 65,0 Mio. Euro<br />
bei einem negativen Marktwert von rund 9,1 Mio. Euro.<br />
Insgesamt bewegten sich die Risiken im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
jederzeit im Rahmen unserer Risikotragfähigkeit.<br />
Berichtsjahr<br />
Vorjahr<br />
Liquiditätskennzahl gemäß LiqV 5,41 3,53<br />
des Kreditwesengesetzes wurde auch in 2012 stets mit großem<br />
Spielraum eingehalten. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften<br />
wurden bei der Deutschen Bundesbank entsprechende<br />
Guthaben unterhalten.<br />
Berichtsjahr<br />
Vorjahr<br />
Veränderung<br />
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />
%<br />
Zinsüberschuss 1) 49,8 47,3 2,5 5,3<br />
Lfd. Erträge aus anderen nicht festverzinslichen<br />
Wertpapieren und Beteiligungen sowie Geschäftsguthaben<br />
bei Genossenschaften 11,8 10,4 1,4 13,5<br />
Provisionsüberschuss 2) 4,4 4,3 0,1 2,3<br />
Sonstige betriebliche Erträge 1,1 2,7 - 1,6 - 59,3<br />
Personalaufwand 13,1 12,8 0,3 2,3<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen 8,5 8,5 0,0 0,0<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 0,9 1,1 - 0,2 - 18,2<br />
Ertragsüberhang aus der Bewertung<br />
(Vorjahr: Aufwandsüberhang) 22,2 1,7 23,9<br />
Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 65,7 39,8 25,9 65,1<br />
Steueraufwand 14,2 13,6 0,6 4,4<br />
Einstellungen in Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 44,6 19,7 24,9 126,4<br />
Jahresüberschuss 6,9 6,5 0,4 6,2<br />
1) GuV‐Posten 1 abzüglich GuV‐Posten 2 2) GuV‐Posten 5 abzüglich GuV‐Posten 6<br />
Neben dem Jahresüberschuss ist das Betriebsergebnis vor Bewertung<br />
für die Beurteilung der Ertragslage von Bedeutung. Es<br />
ermittelt sich aus dem Jahresüberschuss zuzüglich der gewinnabhängigen<br />
Steuern und dem Bewertungsergebnis, bereinigt<br />
um wesentliche periodenfremde Erfolgsposten, Einmaleffekte<br />
oder Sondereinflüsse.<br />
Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich in 2012 deutlich auf<br />
45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 40,4 Mio. Euro) bzw. auf 0,93 % (Vorjahr:<br />
0,89 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme erhöht.<br />
In dem Betriebsergebnis vor Bewertung sind Erträge aus<br />
Sonder- bzw. Einmaleffekten u. a. aus der jährlichen Aufzinsung<br />
des aktivierten Körperschaftsteuerguthabens (Sonstige<br />
betriebliche Erträge) von rund 0,4 Mio. Euro sowie Gewinne<br />
aus dem Verkauf von Grundstücken und Gebäuden in Höhe<br />
von 0,1 Mio. Euro nicht enthalten. Periodenfremde Zinsaufwendungen<br />
in Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung<br />
(Close-out) von derivativen Geschäften in einem Umfang von<br />
rund 0,6 Mio. Euro wurden ebenfalls nicht in die Berechnung<br />
einbezogen. Des Weiteren blieben Aufwendungen in einer<br />
Größenordnung von rund 2,1 Mio. Euro aus periodenfremden<br />
Erfolgsposten, Einmaleffekten bzw. Sondereinflüssen bei der<br />
Ermittlung unberücksichtigt. Zu diesen betriebswirtschaftlich<br />
außerordentlichen Aufwendungen zählen im Wesentlichen<br />
die Bildung einer Rückstellung (0,8 Mio. Euro), der gezahlte<br />
Sonderbeitrag zum Garantiefonds des BVR (0,7 Mio. Euro)<br />
sowie die Zuwendung in den Vermögensstock der <strong>KD</strong>-BANK-<br />
STIFTUNG (0,6 Mio. Euro).<br />
Das gute Ergebnis des Vorjahrs konnte im Geschäftsjahr 2012<br />
nochmals übertroffen werden. Der Zinsüberschuss verbesserte<br />
sich im Zuge eines allgemein rückläufigen Zinsniveaus unter<br />
anderem auch aufgrund einer optimierten Anlagestruktur<br />
der Eigenanlagen von rund 47,3 Mio. Euro auf 49,8 Mio. Euro.<br />
Die laufenden Erträge aus anderen nicht festverzinslichen<br />
Wertpapieren und Beteiligungen sowie Geschäftsguthaben<br />
bei Genossenschaften erhöhten sich um rund 1,4 Mio. Euro<br />
auf 11,8 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss beträgt 4,4 Mio.<br />
Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro), wobei im Vorjahr noch periodenfremde<br />
Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungs- und<br />
Depotgeschäft in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthalten waren.<br />
Die gesamten Verwaltungsaufwendungen einschließlich der<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen, ohne die oben genannten<br />
außerordentlichen Aufwendungen, reduzierten sich leicht auf<br />
21,1 Mio. Euro. Während der Personalaufwand aufgrund von<br />
Neueinstellungen, Höhergruppierungen und einer Tariferhöhung<br />
zum Jahresende um insgesamt 0,3 Mio. Euro anstieg,<br />
verringerten sich die ordentlichen anderen Verwaltungsaufwendungen<br />
(- 0,4 Mio. Euro) sowie die Abschreibungen<br />
und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und<br />
Sachanlagen (- 0,2 Mio. Euro).<br />
Die Aufwands-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio), die wir als<br />
Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Provisionsergebnis<br />
sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen<br />
Erträge und Aufwendungen bereinigt um die aufgeführten<br />
| 46 | Geschäftsbericht | 2012 | 47 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Risiken der künftigen Entwicklung<br />
betriebswirtschaftlich außerordentlichen Sonderfaktoren<br />
ermitteln, hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 35 % auf<br />
32 % verbessert.<br />
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Verschärfung der<br />
Eigenkapitalvorschriften (Basel III) wurden die in Vorjahren<br />
gebildeten und bisher dem Ergänzungskapital zugeordneten<br />
Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB in Höhe von 33,6 Mio.<br />
Euro im Berichtsjahr in den Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken<br />
gemäß § 340 g HGB umgebucht. Die im Ertragsüberhang (Vorjahr:<br />
Aufwandsüberhang) aus der Bewertung (GuV-Posten 14)<br />
enthaltenen Erträge aus der Umwidmung der Vorsorgereserven<br />
korrespondieren mit den entsprechenden Aufwendungen<br />
aus den Einstellungen in den Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken<br />
(GuV-Posten 24a) und beeinflussen nicht den Jahresüberschuss<br />
des Geschäftsjahrs 2012.<br />
Unseren gesamten Wertpapierbestand haben wir – nach<br />
wie vor – nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />
Ausfälle oder Zahlungsstörungen waren nicht zu verzeichnen.<br />
Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen auf Beteiligungen<br />
waren nicht vorzunehmen. Durch die Auflösung von in Vorjahren<br />
gebildeten Einzelwertberichtigungen auf Kundenforderungen<br />
konnte insgesamt ein positives Kreditergebnis von 0,7<br />
Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) erzielt werden. Erkennbaren<br />
und latenten Risiken im Kundenkreditgeschäft konnte ebenso<br />
wie der allgemeinen Stärkung unserer Risikovorsorge ausreichend<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr wird ein um rund 0,6 Mio. Euro<br />
höherer Steueraufwand ausgewiesen. Eine im Berichtsjahr<br />
für das Geschäftsjahr 2011 durchgeführte Betriebsprüfung<br />
durch die Groß- und Konzernbetriebsprüfung Herne führte<br />
zu keinen nennenswerten Steuerbelastungen. Der geänderten<br />
Auffassung der Finanzverwaltung in Zusammenhang mit der<br />
Anerkennung von handelsrechtlichen Teilwertabschreibungen<br />
bei festverzinslichen Wertpapieren wurde bei der steuerlichen<br />
Gewinnermittlung Rechnung getragen.<br />
Im Hinblick auf die höheren Eigenkapitalanforderungen durch<br />
die <strong>Bank</strong>enaufsicht (Basel III) haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
unser Kernkapital mithilfe der bereits erwähnten<br />
Umbuchung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB sowie<br />
einer zusätzlichen Aufstockung des Fonds für allgemeine<br />
<strong>Bank</strong>risiken in einem Umfang von 11,0 Mio. Euro (Vorjahr:<br />
19,7 Mio. Euro) aus dem Jahresergebnis um insgesamt 44,6<br />
Mio. Euro gestärkt.<br />
In der Bilanz weisen wir einen Jahresüberschuss in Höhe von<br />
6,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro) aus. Mit dem Geschäftsergebnis<br />
sind wir angesichts der unruhigen Zeiten an den<br />
Finanzmärkten und in Euroland sehr zufrieden.<br />
Risikomanagementziele und -methoden<br />
Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das <strong>Bank</strong>geschäft<br />
nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren<br />
(z. B. globalen Rezessionen, Konjunkturschwankungen, neuen<br />
Technologien, verschärften Wettbewerbssituationen, sonstigen<br />
sich verändernden politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen) bestehen spezifische <strong>Bank</strong>geschäftsrisiken,<br />
die sich in Form von Adressenausfall- (z. B. Bonitäts-, Migrationsund<br />
Spreadrisiken) und Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs-,<br />
Währungs- und sonstigen Preisrisiken) sowie Liquiditäts- und<br />
operationellen Risiken zeigen.<br />
Ziel unseres Risikomanagements ist es, negative Abweichungen<br />
von unseren Erfolgs-, Eigenmittel- und Liquiditätsplanungen zu<br />
vermeiden. Das Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystem<br />
ist primär darauf ausgerichtet, Risiken rechtzeitig zu identifizieren<br />
und bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einzuleiten. Die<br />
Einbindung des Risikomanagements in das Gesamtbanksteuerungssystem<br />
dient uns zugleich zur Erkennung und Nutzung von<br />
Chancenpotenzialen.<br />
Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsberechnungen haben<br />
wir geschäftsjahresbezogene Verlust- und Volumenslimite für die<br />
wesentlichen Risikoarten definiert, an denen wir unter anderem<br />
unsere geschäftspolitischen Maßnahmen ausrichten.<br />
Die Identifizierung, Quantifizierung und Überwachung der Risiken<br />
nimmt das Risikocontrolling wahr. Im Mittelpunkt unseres Risikomanagements<br />
steht die Gesamtheit aller geeigneten Maßnahmen<br />
einer aktiven und bewussten Steuerung der identifizierten Risiken.<br />
Über die Ergebnisse der zu diesem Zweck durchgeführten Analysen<br />
und Auswertungen, die auch Stresstests umfassen, werden<br />
der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche<br />
regelmäßig und zeitnah informiert. Die Risikosteuerung für die<br />
Gesamtbank obliegt dem Vorstand. Er wird hierbei regelmäßig<br />
vom Bereich Treasury beraten.<br />
Adressenausfallrisiken<br />
Unter dem Adressenausfallrisiko im Kundengeschäft verstehen<br />
wir den möglichen Verlust aus Forderungsansprüchen gegenüber<br />
unseren Kreditnehmern. Hierbei steht das Kreditrisiko im<br />
Vordergrund unserer Risikosteuerungs- und Controllingprozesse.<br />
Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Kreditnehmer durch Bonitätsverschlechterung<br />
oder durch vollständigen oder teilweisen<br />
Ausfall seinen Verpflichtungen nicht oder nicht vollständig nachkommen<br />
kann.<br />
Aufgrund unserer satzungsmäßigen Ausrichtung, schwerpunktmäßig<br />
auf gemeinnützige diakonische Einrichtungen und kirchliche<br />
Körperschaften, ist die Branchenstruktur unseres Kreditportfolios<br />
weniger breit gestreut als die Struktur von anderen Geschäftsbanken.<br />
Wir gehen aber auch für die Zukunft davon aus, dass der<br />
Staat und die Allgemeinheit Krankenhäuser, Schulen, Altenheime<br />
und andere soziale Einrichtungen vorhalten werden. Auch aufgrund<br />
unserer Erfahrungen sehen wir daher in dieser strukturellen<br />
Besonderheit derzeit keine besonderen Risiken. Nennenswerte Forderungen<br />
an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.<br />
Den erkennbaren Risiken des Kundenkreditgeschäfts tragen wir<br />
ansonsten durch eine angemessene Risikovorsorge Rechnung.<br />
Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt.<br />
Der Umfang der vollwertigen, aber nach unserer Einschätzung<br />
mit erhöhten Risiken behafteten Forderungen, ist überschaubar.<br />
Für hierin enthaltene Ausfallgefahren bestehen ausreichende<br />
Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis sowie<br />
in Form von Vorsorgereserven.<br />
Unter Adressenausfallrisiken bei Eigengeschäften verstehen wir<br />
die Gefahr, dass Verluste aufgrund des Ausfalls von Emittenten<br />
bzw. Kontrahenten oder der Migration in andere Ratingklassen<br />
und/oder der adressbezogenen Spreadveränderungen entstehen.<br />
Darüber hinaus ordnen wir auch das Beteiligungsrisiko dem<br />
Adressenausfallrisiko zu.<br />
Die Innenrevision unseres Hauses prüft im Rahmen des internen<br />
Kontrollsystems die Betriebs- und Geschäftsabläufe innerhalb<br />
der <strong>Bank</strong>. Sie beurteilt dabei insbesondere die Anwendung,<br />
Funktionsfähigkeit, Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikosteuerungs-<br />
und Controllingprozesse.<br />
Adressenausfallrisiken in Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
begegnen wir grundsätzlich dadurch, dass wir Emittentenlimite<br />
festgelegt haben und keine Papiere mit einem Rating schlechter<br />
als A- nach der schlechtesten Bewertung der Ratinggesellschaften<br />
Standard & Poor‘s, Moody‘s bzw. Fitch IBCA kaufen. Deutsche<br />
Landesbanken können im Investmentgradebereich bis zu einem<br />
Mindestrating von BBB erworben werden. Zur Diversifizierung<br />
unseres Eigenanlagenportfolios erwerben wir auch Papiere ausländischer<br />
Emittenten. Dem inhärenten Länderrisiko tragen wir<br />
seit dem Geschäftsjahr 2013 durch differenzierte Länderlimite<br />
Rechnung.<br />
Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (Fonds) halten wir nur<br />
in einem geringen Umfang.<br />
| 48 | Geschäftsbericht | 2012 | 49 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Marktpreisrisiken<br />
Als Marktpreisrisiko definieren wir die Gefahr von Vermögensund<br />
Ertragsminderungen durch nachteilige Veränderungen von<br />
Marktparametern wie beispielsweise von Zinsstrukturkurven, Aktienkursen,<br />
Devisenkursen, Rohstoffpreisen und Volatilitäten.<br />
<strong>Bank</strong>en sind angesichts von Inkongruenzen zwischen aktiven und<br />
passiven Festzinspositionen insbesondere dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko<br />
ausgesetzt. Das sogenannte Zinsänderungsrisiko<br />
lässt sich in das Zinsspannenrisiko mit der Gefahr einer sinkenden<br />
Bruttozinsspanne bzw. eines sinkenden Zinsüberschusses sowie<br />
dem Marktwertrisiko (Kurswertrisiko) unterteilen. Die bilanzielle<br />
Wirkung des Marktwertrisikos wird auch als Bewertungsrisiko bezeichnet<br />
und beschreibt die Gefahr, dass der marktzinsinduzierte<br />
Abschreibungsbedarf höher ausfällt bzw. die Zuschreibungen geringer<br />
sind als erwartet. Das Zinsspannenrisiko stellt für unser Haus<br />
aufgrund der herausragenden Bedeutung des Zinsüberschusses<br />
als wichtigste Ertragskomponente ein wesentliches Marktpreisrisiko<br />
dar. Darüber hinaus ist das Bewertungsrisiko aufgrund des<br />
hohen Anteils an festverzinslichen Schuldverschreibungen ein<br />
nicht unerhebliches Marktpreisrisiko.<br />
Da die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie als Nichthandelsbuchinstitut<br />
aktuell keine Handelsbuchpositionen und im Speziellen keine<br />
direkten Aktienpositionen in der Eigenanlage hält, können sich<br />
negative Veränderungen von Aktienkursen lediglich auf unsere<br />
Fondsanlagen auswirken.<br />
Ungedeckte Währungspositionen bestehen nur in unerheblicher<br />
Höhe.<br />
Nach abgestuften Risikoszenarien haben wir für mögliche Ergebnisbeeinträchtigungen<br />
Limite vorgegeben, an deren Auslastung<br />
sich unsere Steuerungsmaßnahmen ausrichten.<br />
Liquiditätsrisiken bzw. Risiken aus<br />
Zahlungsstromschwankungen<br />
Unsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen<br />
und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich<br />
nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene<br />
Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva. Unsere im Rahmen<br />
des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei<br />
Korrespondenzbanken tragen neben Ertrags- auch vor allem<br />
Liquiditätsaspekten Rechnung.<br />
Von den Verwerfungen an den Interbanken- und Kapitalmärkten<br />
ist unsere <strong>Bank</strong> in ihrer Liquiditätslage nicht betroffen. Die <strong>Bank</strong><br />
für Kirche und Diakonie profitiert vielmehr von der vom Interbankengeschäft<br />
weitgehend unabhängigen Refinanzierungsstruktur,<br />
welche überwiegend aus den Geschäftsbeziehungen<br />
mit unseren Kunden resultiert.<br />
Zur Liquiditätsbeschaffung stehen uns alle marktüblichen Finanzinstrumente,<br />
insbesondere die Refinanzierungsmöglichkeiten<br />
der genossenschaftlichen FinanzGruppe, zur Verfügung. Aufgrund<br />
unseres umfangreichen Bestands an börsengängigen und<br />
notenbankfähigen Wertpapieren besteht darüber hinaus grundsätzlich<br />
die Möglichkeit, hiervon bestimmte Anteile kurzfristig<br />
zu liquidieren bzw. im Rahmen von Offenmarktgeschäften mit<br />
der Deutschen Bundesbank zu verpfänden.<br />
Operationelle Risiken<br />
Neben Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken hat<br />
sich unsere <strong>Bank</strong> auch auf operationelle Risiken einzustellen.<br />
Das operationelle Risiko definieren wir als die Gefahr von Verlusten,<br />
die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens<br />
von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von<br />
externen Ereignissen eintreten. Diese Definition beinhaltet auch<br />
rechtliche Risiken.<br />
Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu bei,<br />
die operationellen Risiken zu identifizieren und so weit wie möglich<br />
zu begrenzen. Als weiterer Baustein zur Identifizierung von<br />
operationellen Risiken wurde ein Beschwerdemanagement in<br />
der <strong>Bank</strong> implementiert. Darüber hinaus ist die Ordnungsmäßigkeit<br />
der Geschäftsabwicklung regelmäßig Prüfungsgegenstand<br />
der internen und externen Revision.<br />
Eine wesentliche Komponente der operationellen Risiken<br />
betrifft die Funktionalität und Sicherheit der eingesetzten DV-<br />
Systeme. Durch spezielle Regelungen und Vorsorgen in den<br />
unterschiedlichen technischen Bereichen wird diesem Segment<br />
Rechnung getragen. Neben einer ständigen technischen Weiterentwicklung<br />
gibt es, ebenso wie bei unserem Rechenzentrum,<br />
gesonderte Notfallplanungen und Back-up-Systeme, mit deren<br />
Hilfe eine ununterbrochene Geschäftsdurchführung bei Systemausfällen<br />
gewährleistet werden soll.<br />
Rechtlichen Risiken begegnen wir durch eine weitestgehend<br />
standardisierte Formular- und Vertragsgestaltung sowie<br />
durch standardisierte Eingabe- und Abrechnungsprozeduren<br />
im Zusammenhang mit der Datenverarbeitung. Besonderen<br />
Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir durch die Zusammenarbeit<br />
mit externen Dienstleistern (z. B. Rechtsberatung<br />
des Regionalverbands). Versicherbare Gefahrenpotenziale, z. B.<br />
Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge<br />
in banküblichem Umfang abgeschirmt.<br />
Zusammenfassende Risikoeinschätzung<br />
Die dargestellten Risiken werden nach unserer derzeitigen<br />
Einschätzung die künftige Entwicklung unserer <strong>Bank</strong> nicht<br />
wesentlich beeinträchtigen.<br />
Voraussichtliche Entwicklung der Genossenschaft<br />
mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken<br />
Voraussichtlicher Geschäftsverlauf<br />
Trotz der weiterhin wirtschaftlich angespannten Lage gehen<br />
wir für die nächsten beiden Jahre von einem moderaten Wachstum<br />
im Kundenkreditgeschäft aus. Wachstumspotenziale<br />
bieten sich insbesondere im Bereich der ambulanten sowie<br />
stationären Altenhilfe, im Bereich der Krankenhausfinanzierungen<br />
und im privaten Baufinanzierungsgeschäft.<br />
Bei den Kundeneinlagen rechnen wir hingegen aufgrund von<br />
Sondereffekten und wegen des prognostizierten niedrigen<br />
Zinsniveaus in 2013 mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung.<br />
Im Folgejahr gehen wir in unserem Kerngeschäft,<br />
dem Einlagengeschäft mit kirchlichen Einrichtungen und im<br />
Bereich der Privatkunden, aber wieder von einem steigenden<br />
Kundeneinlagenvolumen aus.<br />
Beim Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft mit<br />
unseren Kunden erwarten wir aufgrund unserer Markteinschätzungen<br />
sinkende Umsätze. Da dieses maßgeblich unser<br />
Provisionsergebnis bestimmt, rechnen wir für das Dienstleistungsgeschäft<br />
in 2013 und 2014 mit deutlich rückläufigen<br />
Erträgen im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />
Mögliche Risiken in der geschäftlichen Entwicklung könnten<br />
vorwiegend aus einem unerwartet hohen Zinsanstieg resultieren,<br />
der sich negativ auf die Kreditnachfrage unserer<br />
Kunden auswirken könnte. Sollten wettbewerbsbedingte<br />
Einlagenabflüsse angesichts eines zunehmenden Refinanzierungsdrucks<br />
der <strong>Bank</strong>en zu verzeichnen sein oder das<br />
Kirchensteueraufkommen unter der Prämisse einer rezessiven<br />
konjunkturellen Wirtschaftsentwicklung sinken, besteht<br />
zudem das Risiko, dass sich das Einlagengeschäft entgegen<br />
unseren Erwartungen schlechter entwickelt als geplant.<br />
Wesentliche Chancen sehen wir im Hinblick auf den voraussichtlichen<br />
Geschäftsverlauf insbesondere darin, dass<br />
durch die demografische Entwicklung langfristig der Bedarf<br />
an diversen Sozialeinrichtungen, die durch unsere Kunden<br />
getragen werden, steigt und somit die Nachfrage im Kreditgeschäft<br />
stärker zunimmt als erwartet. Im Einlagengeschäft<br />
begegnen wir dem zunehmenden Wettbewerbsdruck auch<br />
bei einer anhaltenden schwierigen Zinssituation mit fairen<br />
Konditionen und einer aktiven Kundenbetreuung sowie einer<br />
Beratungsqualität auf gewohnt hohem Niveau. Eine Verbesserung<br />
unseres Dienstleistungsgeschäfts sehen wir unter der<br />
Annahme einer unerwartet guten Börsenentwicklung, die zu<br />
höheren Wertpapierumsätzen oder Fondsvermittlungen als<br />
prognostiziert führen könnte.<br />
Insgesamt prognostizieren wir für die nächsten zwei Geschäftsjahre<br />
einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf.<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Nach unseren Planungsrechnungen, die insbesondere auf<br />
den zuvor genannten bzw. den zur Ertragslage dargestellten<br />
Prämissen beruhen, erwarten wir für die nächsten Jahre eine<br />
weitere Stärkung unserer Eigenmittel durch die voraussichtliche<br />
Dotierung der Rücklagen, des Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken<br />
gemäß § 340g HGB sowie die Aufstockung der stillen versteuerten<br />
Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB. Die vorgeschlagene<br />
Verwendung des Jahresüberschusses aus dem Geschäftsjahr<br />
2012 wird, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Generalversammlung,<br />
zu einer Erhöhung des Kernkapitals im Sinne des § 10<br />
KWG um ca. 5,1 Mio. Euro, durch die Einstellung in die gesetzliche<br />
Rücklage und in die anderen Ergebnisrücklagen, führen. Darüber<br />
hinaus wurden aus dem Jahresüberschuss 2012 11,0 Mio. Euro<br />
dem Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken (§ 340g HGB) zugeführt,<br />
die ebenfalls – nach Feststellung des Jahresabschlusses – zur<br />
Stärkung unseres Kernkapitals beitragen. Um die steigenden aufsichtsrechtlichen<br />
Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung<br />
der <strong>Bank</strong>en auch in den kommenden Jahren mit ausreichend<br />
Spielraum einhalten zu können, wurden zudem rund 33,6 Mio.<br />
Euro aus den stillen versteuerten Vorsorgereserven, die bisher<br />
dem Ergänzungskapital zugeordnet waren, in den Fonds für<br />
allgemeine <strong>Bank</strong>risiken (§ 340g HGB) umgebucht.<br />
Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapital-<br />
und Liquiditätsausstattung (Solvabilitätsverordnung und Liquiditätsverordnung)<br />
werden wir auch in den beiden folgenden<br />
Jahren einhalten. Dies hat auch für die unter dem Begriff Basel III<br />
subsumierten verschärften qualitativen und quantitativen Anforderungen<br />
an das haftende Eigenkapital Gültigkeit.<br />
Die dargestellten Risiken der künftigen Entwicklung werden<br />
nach unserer Einschätzung keine wesentliche Auswirkung auf<br />
die Vermögenslage der nächsten zwei Jahre haben.<br />
| 50 | Geschäftsbericht | 2012 | 51 |<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Bericht des Vorstands<br />
Ertragslage<br />
Auf der Grundlage unserer Zinsprognose, die von einem<br />
nahezu unveränderten Zinsniveau ausgeht, sowie unter<br />
Berücksichtigung unserer dargestellten Erwartungen zum<br />
voraussichtlichen Geschäftsverlauf im Kredit- und Einlagengeschäft<br />
rechnen wir für die nächsten beiden Jahre mit einem<br />
sinkenden, aber zufriedenstellenden Zinsergebnis.<br />
Unser Provisionsergebnis wird auch in den nächsten beiden<br />
Jahren durch die Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungs-<br />
und Depotgeschäft geprägt sein. Das Provisionsergebnis<br />
wird aufgrund unserer Markterwartungen und den<br />
prognostizierten Umsätzen im Kundenwertpapiergeschäft<br />
in 2013 und 2014 voraussichtlich unter dem Ergebnis von<br />
2012 liegen.<br />
Die Personalaufwendungen werden nach unseren Planungen<br />
in 2013 und 2014 aufgrund von Tariferhöhungen leicht<br />
ansteigen. Neueinstellungen, die über die übliche Fluktuation<br />
hinausgehen, sind nicht geplant. Für die sonstigen<br />
ordentlichen Verwaltungsaufwendungen erwarten wir in<br />
den nächsten zwei Jahren ebenfalls einen geringen Anstieg<br />
im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Bei den<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />
Anlagewerte und Sachanlagen planen wir keine wesentlichen<br />
Veränderungen.<br />
Insgesamt prognostizieren wir für 2013 und 2014 im Vergleich<br />
zum Berichtsjahr ein verschlechtertes Betriebsergebnis vor<br />
Bewertung. Auf der Grundlage der geplanten Erträge und<br />
Aufwendungen ergibt sich für die nächsten beiden Jahre<br />
jeweils eine Cost-Income-Ratio unter unserer selbst gesetzten<br />
Zielvorgabe von 50 %.<br />
Aus der Bewertung der Kundenforderungen rechnen wir –<br />
anders als für 2012 – für die folgenden beiden Geschäftsjahre<br />
mit geringen nahezu gleichbleibenden Nettoaufwendungen.<br />
Grundlage unserer Berechnungen bilden insbesondere die<br />
beschriebenen Rating- und Scoringmodelle. Angesichts<br />
unserer geplanten Anlagestruktur und unter Berücksichtigung<br />
unserer Zinsprognose erwarten wir im Bereich der<br />
Eigenanlagen ein nahezu neutrales Bewertungsergebnis in<br />
2013. In 2014 werden erhöhte Aufwendungen durch Kurswertabschreibungen<br />
erwartet. Das Bewertungsergebnis<br />
der Wertpapiere ist aufgrund der weiterhin anhaltenden<br />
Unsicherheiten an den Kapitalmärkten mit Unwägbarkeiten<br />
behaftet, denen wir mit den dargestellten Risikomanagementsystemen<br />
begegnen.<br />
Unter Berücksichtigung der gewinnabhängigen Steuern und<br />
der genannten Prämissen planen wir für die beiden nächsten<br />
Geschäftsjahre mit einem leichten Anstieg des Jahresüberschusses<br />
bei leicht geringerer Risikovorsorge.<br />
Die im Zusammenhang mit der prognostizierten Ertragslage<br />
stehenden Risiken resultieren insbesondere aus dem Zinsänderungsrisiko<br />
und den Adressenausfallrisiken. Auch wenn<br />
stark steigende Zinsen, die über unserer Zinsprognose liegen,<br />
aktuell nicht erwartet werden, würde ein unerwartet hoher<br />
Zinsanstieg vorübergehend zu einem erheblichen Abschreibungsbedarf<br />
bei unseren Eigenanlagen führen. Weiterhin<br />
hat die Finanzkrise gezeigt, dass über die Zinsveränderungen<br />
hinaus enorme Spreadveränderungen zu beobachten waren.<br />
Sollten neue Unsicherheiten die Kapitalmärkte treffen, könnte<br />
ein wesentliches Abschreibungsrisiko auch aus der Ausweitung<br />
der Spreads erwachsen.<br />
Ein weiteres Risiko in Bezug auf unsere Ertragslage könnte<br />
durch das anhaltend niedrige Zinsniveau entstehen. Der<br />
steigende Wettbewerbsdruck und die Zinssensibilität der<br />
Kunden könnten, insbesondere im Einlagengeschäft, zu weiter<br />
sinkenden Margen führen und damit unser Zinsergebnis<br />
negativ beeinflussen.<br />
Dem steigenden Wettbewerbsdruck werden wir aufgrund<br />
unserer Spezialisierung auf die Bereiche Kirche und Diakonie<br />
sowie durch eine auf Dauer angelegte qualitativ hochwertige,<br />
ganzheitliche, strukturierte Beratung in Verbindung mit einer<br />
stärkeren wertvolumensbezogenen Marktdurchdringung<br />
entgegentreten. Zusätzliche wesentliche Ertragschancen<br />
sehen wir durch die Umsetzung unserer systematischen, vertriebsorientierten<br />
Gesamtbankstrategie unter Einbeziehung<br />
einer gezielten qualitativen Neukundenakquisition sowie,<br />
für den Fall einer steileren Zinsstrukturkurve als von uns<br />
prognostiziert, in der Generierung von zusätzlichen Fristentransformationserträgen.<br />
Geschäftsstellen<br />
Wir unterhalten neben unserer Hauptstelle in Dortmund und einer Zweigniederlassung in Dresden Filialen in Berlin, Duisburg,<br />
Kaiserslautern und Magdeburg sowie Büros in Erfurt, Nürnberg und seit dem 01.01.2013 ein weiteres Büro in München. In allen<br />
Geschäftsstellen beraten wir unsere institutionellen Kunden umfassend und bieten ihnen unsere gesamte Produktpalette an.<br />
Unsere Privatkunden betreuen wir überwiegend von Dortmund, Berlin, Dresden und Duisburg aus.<br />
Vorschlag für die Ergebnisverwendung 2012<br />
Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss von EUR 6.865.101,54 wie folgt zu verwenden:<br />
EUR<br />
7,00 % Dividende 1.806.628,46<br />
Einstellung in die gesetzliche Rücklage 2.533.473,08<br />
Einstellung in andere Ergebnisrücklagen 2.525.000,00<br />
insgesamt 6.865.101,54<br />
Dortmund, 20. März 2013<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach<br />
| 52 | Geschäftsbericht | 2012<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 53 |
Bericht des Aufsichtsrats Jahresabschluss 2012<br />
Dr. Martin Grimm, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und<br />
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben und Pflichten im<br />
Geschäftsjahr 2012 vollumfänglich erfüllt. Das Jahr 2012 war<br />
geprägt durch gesetzliche und regulatorische Änderungen,<br />
Stichwort Basel III, die wesentlich durch die Finanzkrise und<br />
die Staatsschuldenkrise induziert waren.<br />
Der Aufsichtsrat ließ sich laufend über die Geschäftstätigkeit,<br />
die Liquiditäts-, Ertrags- und Risikolage der <strong>Bank</strong> unterrichten<br />
und überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit der<br />
Geschäftsleitung. In sechs gemeinsamen Sitzungen mit dem<br />
Vorstand wurden wichtige geschäftspolitische Angelegenheiten<br />
und Vorgänge – darunter die Stärkung des Eigenkapitals<br />
aufgrund der Anforderungen von Basel III – sowie<br />
strategische Fragen beraten. Soweit diese der Zustimmung<br />
des Aufsichtsrats bedurften, wurden die entsprechenden<br />
Beschlüsse gefasst und dokumentiert.<br />
Der Aufsichtsrat und der Beirat trafen sich in einer gemeinsamen<br />
Sitzung, um sich über die laufende Geschäftsentwicklung<br />
und wichtige Neuerungen zu informieren und zu<br />
beraten. Dazu zählte beispielsweise die Neuorganisation der<br />
Geschäftsgebiete der Filiale Magdeburg und LKG Sachsen,<br />
die zukünftig gemeinsam als Team Region Süd-Ost und LKG<br />
Sachsen agieren und landeskirchenübergreifend institutionelle<br />
Kunden aus Kirche und Diakonie, auch über die neu<br />
geschaffenen Büros in München und Nürnberg, betreuen.<br />
Der Arbeitsausschuss behandelte in drei Sitzungen die ihm<br />
vom Aufsichtsrat zugewiesenen Angelegenheiten. Über die<br />
Arbeit wurde im Plenum berichtet.<br />
Dr. Andrea Helzel ist mit Ablauf der Generalversammlung<br />
2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Georg Immel hat<br />
sein Mandat seit dem 10. Dezember 2011 ruhen lassen und<br />
hat es mit Wirkung zum 13. Februar 2013 niedergelegt. Für<br />
die Unterstützung und das Engagement im Interesse der <strong>Bank</strong><br />
bedanken wir uns herzlich. Neu in den Aufsichtsrat hat die<br />
Generalversammlung 2012 Brigitte Andrae und Dr. Wolfram<br />
Gerdes berufen.<br />
Der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband e. V.<br />
führte die gesetzlichen Prüfungen für das Geschäftsjahr 2012<br />
durch und prüfte den Jahresabschluss. Er berichtete Vorstand<br />
und Aufsichtsrat in seiner heutigen gemeinsamen Sitzung<br />
am 22. April 2013 über die Prüfung und erteilte den uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk. In einer gemeinsamen<br />
Sitzung mit dem Vorstand wird der Aufsichtsrat am 29. Mai<br />
2013 über das Ergebnis der Prüfung beraten und darüber in<br />
der Generalversammlung informieren.<br />
Der Aufsichtsrat prüfte den Jahresabschluss, den Lagebericht<br />
und den Vorschlag des Vorstands für die Ergebnisverwendung,<br />
befand ihn für richtig und erklärte sich mit dem<br />
Vorschlag für die Ergebnisverwendung einverstanden, der<br />
den Vorschriften der Satzung entspricht. Der Aufsichtsrat<br />
empfiehlt der Generalversammlung, den vorgelegten Jahresabschluss<br />
festzustellen und die vorgeschlagene Ergebnisverwendung<br />
zu beschließen.<br />
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitenden<br />
für die im Geschäftsjahr 2012 geleistete erfolgreiche<br />
Arbeit.<br />
Dortmund, 22. April 2013<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dr. Martin Grimm | Vorsitzender<br />
Jahresabschluss<br />
Im Folgenden stellen wir die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und<br />
den Anhang (gekürzt) dar.<br />
Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht gemäß § 289 HGB<br />
werden nach Feststellung durch die Generalversammlung am 19. Juni 2013<br />
unverzüglich im elek tronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.<br />
Der Originaljahresabschluss wurde vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband<br />
e. V. am 22. April 2013 mit dem un eingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
in der gesetzlich vorgeschriebenen Fassung versehen.<br />
Bestandteile Jahresabschluss<br />
Jahresbilanz<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Anhang<br />
| 54 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 55 |
Jahresbilanz zum 31.12.2012<br />
Aktivseite<br />
1. Barreserve<br />
Geschäftsjahr<br />
Vorjahr<br />
EUR EUR EUR EUR TEUR<br />
a) Kassenbestand 1.304.701,98 1.225<br />
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 28.232.512,80 49.981<br />
darunter: bei der Deutschen Bundesbank 28.232.512,80 (49.981)<br />
c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 29.537.214,78 0<br />
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />
bei Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0)<br />
b) Wechsel 0,00 0,00 0<br />
3. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 115.235.595,20 83.853<br />
b) andere Forderungen 718.943.446,76 834.179.041,96 752.999<br />
4. Forderungen an Kunden 1.394.286.978,00 1.359.177<br />
darunter:<br />
durch Grundpfandrechte gesichert 109.063.208,68 (122.765)<br />
Kommunalkredite 285.334.270,19 (264.940)<br />
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
a) Geldmarktpapiere<br />
aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />
ab) von anderen Emittenten 0,00 0,00 0<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />
b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
ba) von öffentlichen Emittenten 121.263.107,53 106.326<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 121.263.107,53 (106.326)<br />
bb) von anderen Emittenten 2.066.248.161,69 2.187.511.269,22 1.892.551<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 2.066.248.161,69 (1.892.551)<br />
c) eigene Schuldverschreibungen 89.371,21 2.187.600.640,43 68<br />
Nennbetrag 85.000,00 (65)<br />
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 304.642.306,22 252.625<br />
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />
a) Beteiligungen 49.454.972,58 49.596<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 130.867,99 (285)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 661.154,00 50.116.126,58 578<br />
darunter:<br />
bei Kreditgenossenschaften 18.500,00 (19)<br />
bei Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0<br />
darunter:<br />
an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />
9. Treuhandvermögen 3.736.988,49 1.842<br />
darunter: Treuhandkredite 3.736.988,49 (1.842)<br />
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0<br />
11. Immaterielle Anlagewerte<br />
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0<br />
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 92.093,00 25<br />
c) Geschäfts‐ oder Firmenwert 0,00 0<br />
d) geleistete Anzahlungen 0,00 92.093,00 0<br />
12. Sachanlagen 16.140.275,39 17.001<br />
13. Sonstige Vermögensgegenstände 10.283.822,19 11.757<br />
14. Rechnungsabgrenzungsposten 1.265.806,56 2.164<br />
15. Aktive latente Steuern 0,00 0<br />
16. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 12.617,54 98<br />
Summe der Aktiva 4.831.893.911,14 4.581.866<br />
Passivseite<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Geschäftsjahr<br />
Vorjahr<br />
EUR EUR EUR EUR TEUR<br />
a) täglich fällig 0,00 0<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 585.674.535,40 585.674.535,40 576.899<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
a) Spareinlagen<br />
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 1.330.499.109,04 612.457<br />
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 188.867.963,93 1.519.367.072,97 343.480<br />
b) andere Verbindlichkeiten<br />
ba) täglich fällig 1.027.522.527,26 841.513<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.370.377.207,07 2.397.899.734,33 3.917.266.807,30 1.926.406<br />
3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 7.642.419,89 7.616<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 7.642.419,89 0<br />
darunter:<br />
Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />
4. Treuhandverbindlichkeiten 3.736.988,49 1.842<br />
darunter: Treuhandkredite 3.736.988,49 (1.842)<br />
5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.057.857,46 2.608<br />
6. Rechnungsabgrenzungsposten 104.235,36 64<br />
6a. Passive latente Steuern 0,00 0<br />
7. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 3.703.002,00 3.820<br />
b) Steuerrückstellungen 2.956.843,42 5.293<br />
c) andere Rückstellungen 4.905.011,11 11.564.856,53 4.633<br />
8. ‐ ‐ ‐ 0,00 0<br />
9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0<br />
10. Genussrechtskapital 30.204.318,81 32.196<br />
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 7.362.918,81 (9.355)<br />
11. Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 97.769.110,70 53.151<br />
darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 0,00 (0)<br />
12. Eigenkapital<br />
a) Gezeichnetes Kapital 25.817.714,00 25.887<br />
b) Kapitalrücklage 0,00 0<br />
c) Ergebnisrücklagen<br />
ca) gesetzliche Rücklage 66.089.965,66 63.725<br />
cb) andere Ergebnisrücklagen 76.100.000,00 142.189.965,66 73.740<br />
d) Bilanzgewinn 6.865.101,54 174.872.781,20 6.536<br />
Summe der Passiva 4.831.893.911,14 4.581.866<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />
abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />
Gewährleistungsverträgen 17.668.282,86 21.432<br />
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten<br />
für fremde Verbindlichkeiten 0,00 17.668.282,86 0<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
a) Rücknahmeverpflichtungen aus<br />
unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />
b) Platzierungs‐ u. Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 125.570.515,46 125.570.515,46 96.425<br />
darunter: Lieferverpflichtungen<br />
aus zinsbezogenen Termingeschäften 0,00<br />
(0)<br />
| 56 | Geschäftsbericht | 2012<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 57 |
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Anhang<br />
Für die Zeit vom 01.01.2012 bis 31.12.2012<br />
1. Zinserträge aus<br />
EUR<br />
Geschäftsjahr<br />
Vorjahr<br />
EUR EUR EUR TEUR<br />
a) Kredit‐ und Geldmarktgeschäften 71.177.867,06 73.356<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />
Schuldbuchforderungen 56.892.054,13 128.069.921,19 58.849<br />
2. Zinsaufwendungen 78.284.521,56 49.785.399,63 84.904<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 11.173.260,02 9.424<br />
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 627.582,39 930<br />
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 11.800.842,41 0<br />
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />
Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0<br />
5. Provisionserträge 7.106.486,04 6.143<br />
6. Provisionsaufwendungen 2.659.681,35 4.446.804,69 1.844<br />
7. Nettoertrag/‐aufwand des Handelsbestands 0,00 0<br />
8. Sonstige betriebliche Erträge 1.061.944,31 2.684<br />
9. ‐ ‐ ‐ 0,00 0<br />
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter 10.647.701,38 10.245<br />
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 2.412.416,39 13.060.117,77 2.536<br />
darunter: für Altersversorgung 659.075,83 (815)<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.459.883,26 21.520.001,03 8.532<br />
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 921.546,34 1.137<br />
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.208.566,41 743<br />
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte<br />
Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 1.441<br />
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />
sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 22.237.137,67 22.237.137,67 0<br />
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an<br />
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 219<br />
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0,00 0<br />
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />
18. ‐ ‐ ‐ 0,00 0<br />
19. Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 65.682.014,93 39.786<br />
20. Außerordentliche Erträge 0,00 0<br />
21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0<br />
22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 (0)<br />
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14.156.368,84 13.567<br />
darunter: latente Steuern 0,00 (0)<br />
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 42.793,26 14.199.162,10 32<br />
24a. Einstellungen in Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 44.617.751,29 19.650<br />
25. Jahresüberschuss 6.865.101,54 6.536<br />
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen<br />
6.865.101,54 6.536<br />
a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0<br />
b) aus anderen Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen<br />
6.865.101,54 6.536<br />
a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0<br />
b) in andere Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />
29. Bilanzgewinn 6.865.101,54 6.536<br />
A | Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden<br />
Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:<br />
ZZ Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetz- sätzen unter Buchwertfortführung bewertet.<br />
buches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute<br />
ZZ Die Sachanlagen wurden mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten<br />
und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />
Gleichzeitig erfüllt der Jahresabschluss die Anforderungen des Genossenschaftsgesetzes<br />
und der Satzung der <strong>Bank</strong>.<br />
und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen<br />
sowie steuerlicher Sonderabschreibungen bewertet. Die planmäßigen<br />
Abschreibungen wurden bei den Gebäuden überwiegend linear<br />
ZZ Im Rahmen der Übergangsvorschriften des BilMoG wurde von den mit über die Nutzungsdauer und teilweise mit fallenden Staffelsätzen vorgenommen.<br />
Art. 67 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) für bestimmte<br />
Bilanzposten und Wertansätze eingeräumten Wahlrechten zur<br />
Beibehaltung bzw. Fortführung der Rechtslage vor Inkrafttreten des<br />
BilMoG nur durch die Beibehaltung der steuerrechtlichen Abschreibungen<br />
Bewegliche Anlagegegenstände wurden linear bzw. degressiv<br />
abgeschrieben. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände<br />
orientiert sich grundsätzlich an den von der Finanzverwaltung<br />
veröffentlichten Abschreibungstabellen.<br />
(§ 279 Abs. 2 i. V. m. § 254 Satz 1 HGB a. F.) nach Art. 67 Abs. 4 ZZ Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR<br />
Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht.<br />
150,00 wurden als andere Verwaltungsaufwendungen erfasst. Vermögensgegenstände,<br />
ZZ Die Barreserven wurden zum Nennwert bilanziert; der Bewertung der Sor-<br />
deren Anschaffungskosten (Netto-Einzelwert) EUR<br />
ZZ<br />
tenbestände liegen die zum Jahresende gültigen Marktkurse zugrunde.<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden einschließ-<br />
150,00, aber nicht EUR 1.000,00 überstiegen, wurden nach den steuerlichen<br />
Regelungen gemäß § 6 Abs. 2a EStG in einen Sammelposten eingestellt,<br />
lich Hypothekendarlehen sowie in anderen Aktivposten enthaltene Forderungen<br />
wurden grundsätzlich mit ihrem Nennwert angesetzt. Soweit der im Jahr der Anschaffung sowie in den vier folgenden Geschäfts-<br />
jahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst wird.<br />
der Nennwert über dem Auszahlungsbetrag liegt, wurde der Unterschiedsbetrag<br />
ZZ Der Steuererstattungsanspruch gemäß § 37 Abs. 5 KStG wurde mit dem<br />
in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt;<br />
er wird planmäßig aufgelöst. Erkennbaren Einzelrisiken wurde durch ausreichende<br />
Wertkorrekturen ebenso Rechnung getragen wie dem allgemeinen<br />
ZZ<br />
Barwert aktiviert. Der Diskontierung liegt ein zum Zeitpunkt der erstmaligen<br />
Aktivierung laufzeitgerechter risikofreier Zinssatz zugrunde.<br />
Über die Höhe der passiven Steuerlatenzen hinausgehende aktive latente<br />
Kreditrisiko.<br />
Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2<br />
ZZ Unsere Zinsswaps dienen der Aktiv-/Passivsteuerung und sind insoweit HGB nicht aktiviert.<br />
von der imparitätischen Einzelbewertung ausgenommen. Die Bewertung ZZ Die Verbindlichkeiten wurden zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Sodieser<br />
derivativen Finanzinstrumente erfolgte im Rahmen einer Gesamtbetrachtung<br />
aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Positionen<br />
des Zinsbuchs nach Maßgabe des IDW RS BFA 3 verlustfrei. Nach<br />
dem Ergebnis der Berechnungen zum 31.12.2012 war keine Rückstellung ZZ<br />
weit der Erfüllungsbetrag höher als der Ausgabebetrag ist, wurde der<br />
Unterschiedsbetrag in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen<br />
und planmäßig getilgt.<br />
Die abgezinsten Sparbriefe wurden zum Ausgabebetrag zuzüglich der<br />
ZZ<br />
erforderlich. Der Umfang derivativer Geschäfte sowie ergänzende Angaben<br />
zu ihrer Bewertung sind im Abschnitt C aufgeführt.<br />
Die für Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps) gezahlte Prämie haben ZZ<br />
kapitalisierten und der anteilig abzugrenzenden Zinsen bis zum Bilanzstichtag<br />
(Zeitwert) bilanziert.<br />
Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit<br />
ZZ<br />
wir – bis zur vorzeitigen Auflösung der Vereinbarungen im Berichtsjahr –<br />
über die Laufzeit verteilt.<br />
Die wie Umlaufvermögen behandelten Anleihen und Schuldverschreidem<br />
entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen<br />
sieben Geschäftsjahre in Höhe von 5,05 % und die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />
nach versicherungsmathematischen Methoden<br />
ZZ<br />
bungen sowie die nicht festverzinslichen Wertpapiere haben wir nach<br />
dem strengen Niederstwertprinzip (Anschaffungskosten oder niedrigerer<br />
Kurswert) bewertet. Dabei wurden die von den „Wertpapiermitteilungen“<br />
(WM-Datenservice) zur Verfügung gestellten Jahresschlusskurse,<br />
die grundsätzlich auf Börsenkursen basieren, herangezogen. In dem Fall,<br />
dass der Bewertungskurs des Stichtags über dem Buchwert lag, wurden<br />
die Wertpapiere mit dem höheren Wert, maximal mit den Anschaffungskosten,<br />
angesetzt.<br />
Geschäftsguthaben bei Genossenschaften und Beteiligungen wurden<br />
entsprechend mit einem Rechnungszinsfuß von 3,93 % jeweils auf Basis<br />
der „Richttafeln 2005 G“ (Prof. Dr. Klaus Heubeck) ermittelt. Bei der Abzinsung<br />
der Pensionsrückstellungen wurden die Vereinfachungsregeln des<br />
§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB in Anspruch genommen. Erwartete Gehalts- und<br />
Rententrends wurden jeweils in einer Größenordnung von 2,00 % (Vorjahr:<br />
2,00 %) zugrunde gelegt. Laufende Rentenverpflichtungen und Altersversorgungsverpflichtungen<br />
gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern sind<br />
mit dem Barwert angesetzt. Verpflichtungen aus Pensionsanwartschaften<br />
werden mittels Anwartschaftsbarwertverfahren angesetzt.<br />
grundsätzlich zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Anschaffungskosten ZZ Deckungsvermögen, das dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen<br />
der Beteiligungen an der WGZ Beteiligungs GmbH & Co. KG sowie der<br />
DZ 1. Beteiligungs GmbH & Co. KG wurden teilweise nach Tauschgrundsätzen<br />
mit Gewinnrealisierung ermittelt. Die im Zuge der im Juni 2011<br />
vollzogenen Verschmelzung der WGZ BANK Luxembourg S. A. auf die DZ<br />
PRIVATBANK S. A. zugegangenen Anteile haben wir nach Tauschgrund-<br />
ist und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen<br />
dient, wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit einem<br />
beizulegenden Zeitwert in Höhe von EUR 1.455.686,34 mit den entsprechenden<br />
Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von EUR 1.443.068,80<br />
saldiert. Der beizulegende Zeitwert entspricht hierbei den fortgeführten<br />
| 58 | Geschäftsbericht | 2012<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 59 |
Anhang<br />
Anschaffungskosten, die von der Versicherungsgesellschaft mitgeteilt<br />
ZZ<br />
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbind-<br />
C | Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
wurden. Ein nach der Saldierung verbleibender Überhang wurde in Höhe<br />
lichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs des<br />
von EUR 12.617,54 aktiviert. Aufwendungen aus der Abzinsung der Verpflichtungen<br />
wurden mit Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe<br />
Bilanzstichtags umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung<br />
ergebenden Aufwendungen wurden in der Gewinn- und Verlustrech-<br />
I. Bilanz<br />
von EUR 57.102,04 verrechnet.<br />
nung berücksichtigt. Soweit die Restlaufzeit der auf fremde Währung<br />
ZZ<br />
Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und für Zinszu-<br />
lautenden Vermögensgegenstände oder Verbindlichkeiten bis zu einem<br />
schläge wurde durch die Bildung von Zinsrückstellungen Rechnung ge-<br />
Jahr betrug, wurden Erträge aus der Währungsumrechnung in der Ge-<br />
ZZ<br />
In den Forderungen an Kreditinstitute sind EUR 589.121.804,83 Forderungen an die zuständige genossenschaftliche Zentralbank enthalten.<br />
tragen.<br />
winn- und Verlustrechnung vereinnahmt.<br />
ZZ<br />
Die Rückstellungen sind ausreichend bemessen und berücksichtigen alle<br />
ZZ<br />
Für die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen gelten die folgenden Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen):<br />
erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.<br />
bis 3 Monate<br />
mehr als 3 Monate<br />
bis 1 Jahr<br />
mehr als 1 Jahr<br />
bis 5 Jahre<br />
mehr als 5 Jahre<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Andere Forderungen an Kreditinstitute (A 3b) 232.500.000,00 100.000.000,00 369.500.000,00 13.000.000,00<br />
Forderungen an Kunden (A 4) 22.324.973,68 71.585.429,08 351.495.501,12 936.319.909,54<br />
In den Forderungen an Kunden sind EUR 12.372.406,43 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.<br />
ZZ<br />
Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (A 5) werden im Geschäftsjahr 2013<br />
EUR 427.401.460,00 (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen) fällig.<br />
ZZ<br />
In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:<br />
B | Entwicklung des Anlagevermögens 2012<br />
verbundene Unternehmen<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
Forderungen an<br />
Vorjahr<br />
EUR<br />
Beteiligungsunternehmen<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
Forderungen an Kreditinstitute (A 3) 0,00 0,00 589.121.804,83 733.616.411,28<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) 0,00 0,00 267.283.414,41 334.442.284,14<br />
Vorjahr<br />
EUR<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
Zugänge Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Abschreibungen<br />
(kumuliert)<br />
des Geschäftsjahres<br />
Buchwerte am<br />
Bilanzstichtag<br />
Abschreibungen<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Immaterielle<br />
Anlagewerte:<br />
b) Software, sonstige<br />
entgeltlich<br />
erworbene Konzessionen<br />
u. ä. 209.523,47 81.925,63 0,00 0,00 30.131,52 169.224,58 92.093,00 14.633,63<br />
Sachanlagen:<br />
a) Grundstücke<br />
und Gebäude 26.828.099,10 4.950,42 0,00 0,00 629.011,73 11.231.766,02 14.972.271,77 539.841,75<br />
b) Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung<br />
4.654.323,71 183.406,95 0,00 0,00 284.329,28 3.385.397,76 1.168.003,62 367.070,96<br />
Summe a 31.691.946,28 270.283,00 0,00 0,00 943.472,53 14.786.388,36 16.232.368,39 921.546,34<br />
Anschaffungskosten<br />
Veränderungen (saldiert)<br />
Buchwerte am<br />
Bilanzstichtag<br />
EUR EUR EUR<br />
Wertpapiere des<br />
Anlagevermögens 0,00 0,00<br />
Beteiligungen und<br />
Geschäftsguthaben<br />
bei Genossenschaften<br />
50.238.878,97 50.116.126,58<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
0,00 0,00<br />
Summe b 50.238.878,97 - 122.752,39 50.116.126,58<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
In folgenden Posten sind enthalten:<br />
Wir halten folgende Anteile oder Anlageaktien an inländischen oder vergleichbaren ausländischen Investmentvermögen (§ 1 InvG bzw. § 2 Abs. 9 InvG) im<br />
Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ mit Anteilsquoten von mehr als 10 %:<br />
Für vorgenannte Fonds bestehen auch bei außergewöhnlichen Umständen keine Beschränkungen in der täglichen Rückgabemöglichkeit.<br />
ZZ<br />
Im Aktivposten 12 (Sachanlagen) sind enthalten:<br />
börsenfähige Wertpapiere<br />
davon<br />
börsennotiert nicht börsennotiert nicht mit dem<br />
Niederstwert bewertet<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) 2.187.600.640,43 2.187.511.269,22 89.371,21 0,00<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (A 6) 159.936.596,00 0,00 159.936.596,00 0,00<br />
Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften (A 7) 2.600,00 0,00 2.600,00<br />
Anlageziel/Anlageklasse Wert der Anteile i. S. § 36<br />
InvG bzw. vergleichbarer<br />
ausländischer Vorschriften<br />
(Zeitwert)<br />
Differenz zum Buchwert<br />
Erfolgte Ausschüttung<br />
für das Geschäftsjahr<br />
EUR EUR EUR<br />
Mischfonds mit Aktien und Renten 109.712.000 4.541.744 3.912.804<br />
im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte<br />
Grundstücke und Bauten 11.931.194,12<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.168.003,62<br />
EUR<br />
Summe a und b 81.930.825,25 66.348.494,97<br />
| 60 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 61 |
Anhang<br />
ZZ<br />
In dem Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ (A 13) sind Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von EUR 1.004.432,77 enthalten. Ferner<br />
ZZ<br />
Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen sind nicht erkennbar. Die ausgewiesenen Ver-<br />
wird der nach § 37 Abs. 5 KStG mit Ablauf des 31. Dezember 2006 entstandene Anspruch auf Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens aus Vorjahren mit<br />
pflichtungen betreffen ausschließlich breit gestreute Bürgschafts- und Gewährleistungsverträge für Kunden bzw. offene Kreditzusagen gegenüber Kunden.<br />
seinem aktuellen Barwert in Höhe von EUR 8.941.808,56 aktiviert.<br />
Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Sie unterliegen den für alle Kreditverhältnisse geltenden Risikoidentifizierungs-<br />
und -steuerungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung von Risiken gewährleistet. Die ausgewiesenen Beträge zeigen nicht die künftig<br />
ZZ<br />
Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (A 14) sind EUR 1.223.338,94 Agiobeträge auf Schuldscheindarlehen (Vorjahr: EUR 1.759.790,84) und EUR 5.784,65<br />
aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da die Eventualverbindlichkeiten nach unserer Einschätzung ohne Inanspruchnahme<br />
Disagiobeträge aus aufgenommenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: EUR 10.296,88) enthalten.<br />
auslaufen werden.<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
Neben Sortenbeständen in Höhe von EUR 28.882,37 enthalten die Vermögensgegenstände Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 1.641.278,51.<br />
In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind EUR 377.199.595,86 Verbindlichkeiten gegenüber der zuständigen genossenschaftlichen Zentralbank<br />
enthalten.<br />
Für die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten gelten die folgenden Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen):<br />
ZZ<br />
In der nachfolgenden Übersicht sind die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivatgeschäfte des Nichthandelsbestands, die am Bilanzstichtag<br />
noch nicht abgewickelt waren, dargestellt (§ 36 RechKredV bzw. § 285 Nr. 19 HGB).<br />
Zinsbezogene Geschäfte<br />
Nominalbetrag<br />
TEUR<br />
beizulegender Zeitwert<br />
TEUR<br />
OTC Produkte: Zinsswaps (gleiche Währung) 65.000 - 9.134<br />
ZZ<br />
Im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“ (P 5) sind Zinsen für Genussrechtskapital in Höhe von EUR 1.469.200,98 und Steuerverbindlichkeiten in Höhe von EUR<br />
619.344,99 enthalten.<br />
bis 3 Monate<br />
mehr als 3 Monate<br />
bis 1 Jahr<br />
mehr als 1 Jahr<br />
bis 5 Jahre<br />
mehr als 5 Jahre<br />
EUR EUR EUR EUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter<br />
Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b) 4.539.092,39 16.127.793,94 292.396.795,39 270.355.723,30<br />
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei<br />
Monaten (P 2a ab) 5.580.157,91 72.134.087,66 110.819.132,85 333.596,93<br />
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter<br />
Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2b bb) 356.774.904,76 214.212.379,14 557.234.321,53 241.560.838,58<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
Die Zinsswaps sind mit ihrem Barwert zum Bilanzstichtag angegeben. Dabei haben wir die variablen Zinszahlungsströme mit Forward Rates – abgeleitet aus<br />
der aktuellen Zinsstrukturkurve – berechnet und diese – ebenso wie die fixen Zahlungsströme – mit der Swapkurve diskontiert. Die auf den Zeitraum vom<br />
jeweils letzten Zinstermin bis zum Bilanzstichtag entfallenden und im Jahresabschluss bereits berücksichtigten Zinsen sind im beizulegenden Zeitwert der<br />
Zinsswaps enthalten. Die Zinsderivate des Nichthandelsbestands führen wir im Anlagebuch; sie dienen ausschließlich als Sicherungsinstrumente im Rahmen<br />
der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im <strong>Bank</strong>buch (Aktiv-/Passivsteuerung).<br />
Von den Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten sind nur Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 585.073.845,12 durch Übertragung<br />
von Vermögensgegenständen gesichert.<br />
ZZ<br />
Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten (P 6) sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag<br />
von EUR 93.903,64 (Vorjahr: EUR 29.851,82) enthalten.<br />
II. Gewinn- und Verlustrechnung<br />
ZZ<br />
In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Beteili-<br />
gungsunternehmen sind:<br />
verbundenen Unternehmen<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Vorjahr<br />
EUR<br />
Beteiligungsunternehmen<br />
Geschäftsjahr<br />
EUR<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) 0,00 0,00 377.199.595,86 368.173.293,91<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (P 2) 0,00 0,00 584.599,19 359.327,98<br />
Vorjahr<br />
EUR<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
Die für das Geschäftsjahr 2012 ermittelten Auf- und Abzinsungseffekte für Zinsrückstellungen aus Zinsprodukten wurden mit EUR 359,73 (Vorjahr: EUR<br />
32.558,00) unter den Zinserträgen (Posten 1) bzw. EUR 18.927,01 (Vorjahr: EUR 4.069,53) unter den Zinsaufwendungen (Posten 2) erfasst, sodass sich das<br />
Zinsergebnis per Saldo um EUR 18.567,28 reduziert hat.<br />
Verluste aus der Währungsumrechnung ergaben sich in Höhe von EUR 994,41 (Vorjahr: EUR 219,46). Diese sind unter den Provisionsaufwendungen (Posten<br />
6) ausgewiesen.<br />
ZZ<br />
In den Schulden sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 1.641.267,74 enthalten.<br />
ZZ<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Posten 12) betreffen mit EUR 206.419,99 (Vorjahr: EUR 210.116,97) Aufwendungen aus der Abzinsung von Rück-<br />
stellungen.<br />
ZZ<br />
Latente Steuern sind nicht bilanziert. Bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274<br />
Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde. Die passiven Steuerlatenzen, die überwiegend aus negativen Aktiengewinnen resultieren, wurden hierbei durch<br />
ZZ<br />
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Posten 23) entfallen ausschließlich auf den Überschuss aus der normalen Geschäftstätigkeit.<br />
ein Vielfaches an aktiven Steuerlatenzen aus z. B. betriebener Risikovorsorge, thesaurierten ordentlichen Fondserträgen und steuerlich nicht anerkannten<br />
Rückstellungen überkompensiert.<br />
ZZ<br />
Die unter Passivposten 12a „Gezeichnetes Kapital“ ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt:<br />
Geschäftsguthaben<br />
EUR<br />
a) der verbleibenden Mitglieder 25.804.012,00<br />
b) der ausscheidenden Mitglieder 13.702,00<br />
25.817.714,00<br />
ZZ<br />
Die Ergebnisrücklagen (P 12c) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:<br />
Gesetzliche Rücklage<br />
Andere Ergebnisrücklagen<br />
EUR<br />
EUR<br />
Stand 01.01.2012 63.724.766,09 73.740.000,00<br />
Einstellungen aus Bilanzgewinn des Vorjahres Vorjahrs 2.365.199,57 2.360.000,00<br />
Stand 31.12.2012 66.089.965,66 76.100.000,00<br />
| 62 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 63 |
Anhang<br />
D | Sonstige Angaben<br />
ZZ<br />
Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbands lauten:<br />
ZZ<br />
Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene bestehen zum 31.12.2012 Pensionsrückstellungen in Höhe des nach versicherungsmathema-<br />
tischen Grundsätzen ermittelten Barwerts von EUR 4.914.367,00.<br />
Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.<br />
Mecklenbecker Straße 235 - 239<br />
48163 Münster<br />
ZZ Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen an und aus eingegangenen Haftungsverhältnissen für<br />
EUR<br />
Mitglieder des Vorstands 129.798,54<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats 343.029,99<br />
Mitglieder des Beirats 291.525,24<br />
ZZ Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen in Höhe<br />
von EUR 3.607.616,00. Diese entfallen auf die Möglichkeit einer Verpflichtung aus der Zugehörigkeit zur kreditgenossenschaftlichen Sicherungseinrichtung<br />
(Garantieverbund).<br />
ZZ Mitglieder des Vorstands<br />
Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender<br />
<strong>Bank</strong>vorstand für Vorstandsstab/Marketing | Personal | Unternehmensservice | Innenrevision | Qualitätsmanagement<br />
Ulrike Badura<br />
<strong>Bank</strong>vorstand für Kreditfolge | Organisation | Vertriebsunterstützung/Wertpapierfolge | Betriebswirtschaft | Zahlungsverkehr<br />
Jörg Moltrecht<br />
<strong>Bank</strong>vorstand für institutionelles Kundengeschäft Bereiche Rheinland | Westfalen, Lippe, Leer | Berlin | Magdeburg | Repräsentanz Süd-West<br />
Ilona Pollach<br />
<strong>Bank</strong>vorstand für institutionelles Kundengeschäft Bereich Dresden | Privatkundengeschäft | Kundenwertpapiergeschäft/Treasury<br />
ZZ<br />
ZZ<br />
Die Zahl der 2012 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:<br />
Außerdem wurden durchschnittlich acht Auszubildende beschäftigt.<br />
ZZ<br />
Mitgliederbewegung<br />
Vollzeitbeschäftigte<br />
Teilzeitbeschäftigte<br />
Kaufmännische Mitarbeiter 144 39<br />
Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile Haftsummen EUR<br />
Ende 2011 4.183 992.668 51.618.736,00<br />
Zugang 2012 19 11.253 585.156,00<br />
Abgang 2012 57 11.459 595.868,00<br />
Ende 2012 4.145 992.462 51.608.024,00<br />
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben<br />
sich im Geschäftsjahr vermindert um 5.356,00<br />
Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermindert um 10.712,00<br />
Höhe des Geschäftsanteils 26,00<br />
Höhe der Haftsumme je Anteil 52,00<br />
EUR<br />
ZZ Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
Dr. Martin Grimm | Vorsitzender | Rechtsanwalt | Gladbeck<br />
Klaus Winterhoff | 1. stellvertretender Vorsitzender | Juristischer Vizepräsident | Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Georg Immel | 2. stellvertretender Vorsitzender (Amt ruhend seit 10.12.2011) | Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland<br />
Brigitte Andrae (Aufsichtsrat seit 20.06.2012) | Kirchenpräsidentin | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland<br />
Günther Barenhoff | Pfarrer | Vorstandssprecher | Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e. V.<br />
Thomas Begrich | Oberkirchenrat | Evangelische Kirche in Deutschland<br />
Manfred A. Fellisch | Leiter i. R. | Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden<br />
Joachim Gengenbach | Bundesvorstand | Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.<br />
Dr. Wolfram Gerdes (Aufsichtsrat seit 20.06.2012) | Vorstand | Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen<br />
Dr. Andrea Helzel (Aufsichtsrat bis 20.06.2012) | Kirchenrätin | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland<br />
Reinhard Kersten | Oberlandeskirchenrat | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens<br />
Moritz Krawinkel | Vorstandsmitglied i. R. | Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.<br />
Klaus Majoress | Superintendent | Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg<br />
Dr. Rainer Norden | Vorstandsmitglied | von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel<br />
Jochen Obermann | Geschäftsführer | Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH<br />
Dr. Frank Rippel | Vorstand | Stiftung kreuznacher diakonie<br />
Dr. Arno Schilberg | Kirchenrat | Lippische Landeskirche<br />
Dortmund, 28. Januar 2013<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />
Der Vorstand<br />
Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach<br />
| 64 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 65 |
Basislogo<br />
Impressum<br />
klimaneutral<br />
klimaneutral<br />
klimaneutral<br />
Herausgeber<br />
Mit Nummer<br />
<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />
Schwanenwall 27<br />
44135 Dortmund<br />
Fon klimaneutral 0231 58444 - 0<br />
Fax gedruckt 0231 58444 - 161<br />
<br />
Info@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
klimaneutral<br />
gedruckt<br />
<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
Redaktion | Konzeption | Gestaltung<br />
Vorstandsstab/Marketing<br />
<br />
<strong>Bank</strong> klimaneutral für Kirche und<br />
www.climatepartner.com<br />
Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />
Vorstand@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Bilder<br />
Titel oben und unten: Andreas Buck, Mitte: Reiner Pfisterer, Evangelische<br />
53323-1304-1010<br />
Gesellschaft klimaneutral Stuttgart, www.climatepartner.com rechts: Susanne Hammans, S. 4: Andreas Buck,<br />
S. 9: Matthias Oelke, Ev.-Luth. Kirche Sachsens, S. 11 oben links: Stephan<br />
Krolop, rechts unten: Susanne Hammans, andere: Ev.-Luth. Landeskirche<br />
Sachsens, Landeskirchenamt, S. 13-18: Andreas Buck, S. 19 oben: Ricarda<br />
Niks, Mit unten: Erläuterung<br />
Frank Elschner, Kaiserswerther Diakonie, S. 19 rechts und<br />
S. 21-23: Andreas Buck, S. 25 oben links: Reiner Pfisterer, Evangelische<br />
Gesellschaft Stuttgart, andere: Susanne Hammans, S. 26-27: Evangelische<br />
Gesellschaft Stuttgart, S. 29: Andreas Buck, S. 32-33: Andreas Buck,<br />
klimaneutral<br />
klimaneutral<br />
Michael Rogosch, <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie, S. 34 links: Ev. Christuskirchengemeinde<br />
Neuss, rechts: Klosterstift Heiligengrabe, S. 35: Susanne<br />
gedruckt<br />
gedruckt<br />
gedruckt<br />
Die CO 2-Emissionen<br />
Die CO 2-Emissionen<br />
<br />
<br />
Hammans, S. 36-40: Andreas Buck, S. 54: Peter Wieler<br />
durch CO 2-Emissions-<br />
<br />
<br />
53323-1304-1010<br />
53323-1304-1010<br />
Druck<br />
www.climatepartner.com<br />
www.climatepartner.com<br />
Bonifatius Druckerei | Paderborn<br />
Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier, gemäß „Blauer Engel“,<br />
klimaneutral gedruckt<br />
klimaneutral<br />
gedruckt<br />
klimaneutral<br />
gedruckt<br />
durch CO 2-Emissions-<br />
<br />
<br />
Die CO 2<br />
durch CO 2<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
Die CO 2<br />
durch CO 2<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
klimaneutral<br />
klimaneutral<br />
gedruckt<br />
<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
<br />
53323-1304-1010 53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
klimaneutral<br />
Die CO 2-Emissionen<br />
<br />
durch CO 2-Emissions-<br />
<br />
<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
klimaneutral<br />
gedruckt<br />
Die CO 2<br />
durch CO 2<br />
53323-1304-1010<br />
www.climatepartner.com<br />
Dortmund<br />
Schwanenwall 27<br />
44135 Dortmund<br />
Fon 0231 58444 - 0<br />
Dortmund@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Duisburg<br />
Am Burgacker 37<br />
47051 Duisburg<br />
Fon 0203 2954 - 0<br />
Duisburg@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Berlin<br />
Ziegelstraße 30<br />
10117 Berlin<br />
Fon 030 308891 - 0<br />
Berlin@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
53323-1304-1010<br />
Caroline-Michaelis-Str. 1<br />
53323-1304-1010<br />
10115 Berlin<br />
Fon 030 308891 - 572<br />
Berlin@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
LKG Sachsen<br />
Kreuzstraße 7<br />
01067 Dresden<br />
Fon 0351 49242 - 300<br />
Dresden@LKG-Sachsen.de<br />
Magdeburg<br />
Leibnizstraße 50<br />
39104 Magdeburg<br />
Fon 0391 59704 - 0<br />
Magdeburg@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Kaiserslautern<br />
Europaallee 10<br />
67657 Kaiserslautern<br />
Fon 0631 5208 - 370<br />
Kaiserslautern@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Büro Erfurt<br />
Augustinerstraße 10<br />
99084 Erfurt<br />
Fon 0361 2627713 - 0<br />
Erfurt@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Büro München<br />
Leopoldstraße 244<br />
80807 München<br />
Fon 089 208039 - 210<br />
Muenchen@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
Büro Nürnberg<br />
Färberstraße 20<br />
90402 Nürnberg<br />
Fon 0911 2528 - 330<br />
Nuernberg@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />
| 66 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de
Wir finanzieren Zukunft.<br />
Kirche und Diakonie haben die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie als genossenschaftliche Selbsthilfeeinrichtung<br />
gegründet. Unser Auftrag lautet, Mitglieder und Kunden wirtschaftlich zu fördern.<br />
Privatpersonen, die unsere christlichen Werte teilen, sind ebenfalls herzlich will kommen.<br />
www.<strong>KD</strong>-BANK.de | www.LKG-Sachsen.de<br />
| 68 | Geschäftsbericht | 2012