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Geschäftsbericht 2012.pdf - KD-Bank

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Geschäftsbericht 2012


Jahreslosung 2012<br />

Inhalt<br />

Grußwort des Vorstands .............................................................................................. 05<br />

Organe der <strong>Bank</strong> ................................................................................................................. 06<br />

Jesus Christus spricht:<br />

„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“<br />

(2. Korinther 12,9)<br />

Interaktiv ................................................................................................................................. 08<br />

Unsere Kundinnen und Kunden<br />

Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens .................................................................... 08<br />

Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg ............................. 12<br />

Kaiserswerther Diakonie ................................................................................... 16<br />

Hotel Grenzfall ....................................................................................................... 20<br />

Evangelische Gesellschaft Stuttgart ............................................................... 24<br />

Aus der <strong>Bank</strong><br />

Umweltbericht ........................................................................................................ 28<br />

Anlagepolitik: Transparent und ethisch-nachhaltig .................................. 30<br />

Auszeichnung: „Beste Spezialbank“ ............................................................... 31<br />

Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser .................................................. 31<br />

Veranstaltungen 2012: Rückblick................................................................... 32<br />

<strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG ............................................................................................. 34<br />

Personalbericht .................................................................................................... 35<br />

Aus unserem Umfeld<br />

Kirchliches Umfeld 2012 ................................................................................... 36<br />

Diakonisches Umfeld 2012 ............................................................................... 38<br />

Bericht des Vorstands ............................................................................................................ 40<br />

Geschäftsjahr 2012 ................................................................................................................... 40<br />

Geschäftsverlauf .......................................................................................................................... 42<br />

Vermögenslage ............................................................................................................................. 45<br />

Finanz- und Liquiditätslage ................................................................................................ 46<br />

Ertragslage ..................................................................................................................................... 47<br />

Risiken der künftigen Entwicklung .................................................................................. 49<br />

Voraussichtliche Entwicklung der Genossenschaft ................................................. 51<br />

Geschäftsstellen ................................................................................................................... 53<br />

Vorschlag für die Ergebnisverwendung ........................................................................ 53<br />

Bericht des Aufsichtsrats .............................................................................................. 54<br />

Jahresabschluss 2012 .................................................................................................... 55<br />

Jahresbilanz ........................................................................................................................... 56<br />

Gewinn- und Verlustrechnung ......................................................................................... 58<br />

Anhang ..................................................................................................................................... 59<br />

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| 3 |


Grußwort des Vorstands<br />

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Kundinnen und Kunden,<br />

sehr geehrte Geschäftsfreunde,<br />

rund 1.800 Milliarden Euro haben deutsche Sparerinnen und Sparer zurückgelegt. Darunter<br />

befinden sich auch Rücklagen institutioneller Anleger aus Kirche und Diakonie. Das sind Spitzenwerte<br />

im europäischen Vergleich. Eine Frage drängt sich auf: Wie steht es um die Sicherheit dieser<br />

Guthaben bei <strong>Bank</strong>en und Finanzinstituten?<br />

Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender<br />

Innenrevision<br />

Personal<br />

Qualitätsmanagement<br />

Unternehmensservice<br />

Vorstandsstab/Marketing<br />

Ulrike Badura<br />

Betriebswirtschaft<br />

Kreditfolge<br />

Organisation<br />

Vertriebsunterstützung/Wertpapierfolge<br />

Zahlungsverkehr<br />

Jörg Moltrecht<br />

Institutionen Rheinland<br />

Institutionen Westfalen-Lippe-Leer<br />

Institutionen Berlin<br />

Repräsentanz Süd-West<br />

Manche Deutsche haben Geld in den vergangenen Jahren bei Instituten geparkt, bei denen es<br />

für Tagesgeld deutlich höhere Zinsen als marktüblich gab. Das Problem: Oftmals zahlen diejenigen<br />

Institute besonders gut, deren Mutterhäuser selbst hohe Prämien aufbringen müssen, um an<br />

Geld zu kommen. Oder anders ausgedrückt: Hohe Zinsen bieten häufig Institute mit schwacher<br />

Bonität. Während bisher galt, Sparguthaben in der Eurozone sind dank der Einlagensicherungsvorschriften<br />

garantiert, hat sich seit den Rettungsversuchen in Zypern etwas geändert. Erstmalig sollen<br />

zyprische <strong>Bank</strong>kunden – auch kirchliche – mit ihrem Vermögen an der Überwindung der Krise mitwirken.<br />

Das ist ein Novum und steht im Gegensatz zur Vorgehensweise in Island, Irland und Spanien.<br />

Was bedeutet das für Sie?<br />

Auch wenn Angela Merkel ihre 2008 infolge der Lehman-Pleite ausgesprochene Garantie für deutsche<br />

Sparer jüngst bekräftigte, ist es nach unserer Einschätzung wichtiger denn je, auf die Solidität<br />

des Geschäftsmodells und die Bonität der <strong>Bank</strong>en und Finanzhäuser zu achten, denen Sie Ihre Gelder<br />

anvertrauen. Die Finanzkrise ist noch nicht ausgestanden, der Euro noch nicht gerettet.<br />

Ihre <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist ein solider Partner in einem starken genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbund – und das seit fast 88 Jahren. Weltwirtschaftskrisen, Kriege und das DDR-Regime<br />

haben unsere Vorgängerinstitute zwar eingeschränkt, aber niemals gestoppt. Auch im Jahr 2012<br />

hat sich Ihre <strong>Bank</strong> trotz des bewegten Umfelds gut behauptet. Die Zahlen sind positiv, Bilanzsumme,<br />

Kundeneinlagen und Kredite erreichten neue Höchstwerte. Das Eigenkapital kann – Ihre Zustimmung<br />

vorausgesetzt – weiter gestärkt werden. Wieder können wir der Generalversammlung<br />

eine Dividende von sieben Prozent vorschlagen.<br />

„Beste Spezialbank 2012 in den Kategorien Baudarlehen und Wertpapierberatung“, diese Auszeichnungen<br />

haben wir im Sommer von Ihnen sowie Leserinnen und Lesern der Börse Online<br />

und n-tv erhalten. Nach den sehr guten Ergebnissen der Kundenbefragung im vergangenen Jahr<br />

bestätigt und motiviert uns diese Auszeichnung. Wir freuen uns, dass unsere Leistungen in diesen<br />

komplexen Beratungsfeldern so gut ankommen.<br />

An dieser Stelle möchten wir Ihnen, unseren Mitgliedern und Kunden, sehr herzlich für Ihre Treue<br />

danken. Ein besonderer Dank gilt auch unseren Aufsichtsrats- und Beiratsmitgliedern, genauso wie<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen für die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />

Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam Gutes bewirken. Herzliche Grüße<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />

Der Vorstand<br />

Ilona Pollach<br />

Institutionen Süd-Ost und LKG Sachsen<br />

Privatkunden<br />

Treasury/Kundenwertpapiere Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach<br />

| 4 | Geschäftsbericht | 2012 | 5 |<br />

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Organe der <strong>Bank</strong> (Stand: 31. Dezember 2012)<br />

Beirat<br />

Rolf Krebs | Pfarrer | Kirchenrat<br />

Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung<br />

von NRW | Düsseldorf<br />

Vorstand<br />

Lutz Ausserfeld | Verwaltungsdirektor<br />

Evangelisches Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin<br />

Teltow<br />

Frank Küpper | Geschäftsführer<br />

Evangelischer Kirchenkreis Düsseldorf<br />

Ulrike Lehmann | Amtsleiterin<br />

Kreiskirchenamt | Evangelischer Kirchenkreis Erfurt<br />

Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender | Münster<br />

Ulrike Badura | Moers<br />

Jörg Moltrecht | Dortmund<br />

Ilona Pollach | Dresden<br />

Markus Bachmann | Vorstand<br />

Evangelische Stiftung Volmarstein | Wetter<br />

Burkhard Bensiek | Vorstandsmitglied<br />

Evangelisches Johanneswerk e. V. | Bielefeld<br />

Gudrun Bremer | Amtsleiterin<br />

Kreiskirchenamt | Evangelischer Kirchenkreis Stendal<br />

Jens Bublies | Amtsleiter<br />

Evangelisches Verwaltungsamt Wuppertal<br />

Bernd Buzalla | Amtsleiter<br />

Verwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreisverbandes<br />

Berlin Nord-West<br />

Herbert Maus | Landeskirchen-Oberverwaltungsrat<br />

Evangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf<br />

Kornelia Michels | Verwaltungsleiterin<br />

Evangelischer Kirchenkreisverband Prignitz-Havelland-<br />

Ruppin | Kyritz<br />

Werner Neveling | Geschäftsführer<br />

Diakonie Ruhr gGmbH | Bochum<br />

Martin Reiff | Verwaltungsleiter<br />

Evangelischer Gemeindeverband Koblenz<br />

Heinz-Jürgen Scharwei | Kirchenoberamtsrat<br />

Kasse der Evangelischen Kirche in Deutschland | Hannover<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Martin Grimm | Vorsitzender<br />

Rechtsanwalt | Gladbeck<br />

Klaus Winterhoff | 1. stellv. Vorsitzender<br />

Juristischer Vizepräsident | Evangelische Kirche von<br />

Westfalen | Bielefeld<br />

Georg Immel | 2. stellv. Vorsitzender | Amt ruhend seit<br />

10. Dezember 2011 | Amt niedergelegt am 13. Februar 2013<br />

Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland | Düsseldorf<br />

Brigitte Andrae | Kirchenpräsidentin<br />

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland | Erfurt<br />

Günther Barenhoff | Pfarrer | Sprecher des Vorstands<br />

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. | Düsseldorf<br />

Thomas Begrich | Oberkirchenrat<br />

Evangelische Kirche in Deutschland | Hannover<br />

Manfred A. Fellisch | Leiter i. R.<br />

Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden<br />

Radebeul<br />

Dr. Wolfram Gerdes | Vorstand<br />

Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen<br />

Dortmund<br />

Reinhard Kersten | Oberlandeskirchenrat<br />

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens<br />

Dresden<br />

Moritz Krawinkel | Vorstandsmitglied i. R.<br />

Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V.<br />

Münster<br />

Klaus Majoress | Superintendent<br />

Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg<br />

Lüdenscheid<br />

Dr. Rainer Norden | Vorstandsmitglied<br />

von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel | Bielefeld<br />

Jochen Obermann | Geschäftsführer<br />

Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und<br />

Hilfswerk GmbH | Leichlingen<br />

Dr. Frank Rippel | Vorstand<br />

Stiftung kreuznacher diakonie | Bad Kreuznach<br />

Kurt Drees | Kirchenverwaltungsdirektor<br />

Vereinigte Evangelische Kirchenkreise Dortmund<br />

Helga Feige | Pfarrerin i. R.<br />

Chemnitz<br />

Christiane Fiebrandt | Finanzreferentin<br />

Evangelische Brüder-Unität | Herrnhut<br />

Rainer Findeisen | Superintendent<br />

Evangelisch-Lutherischer Kirchenbezirk Marienberg<br />

Flöha<br />

Thomas Glaubitz | Vorstandsvorsitzender<br />

Landesausschuss für Innere Mission | Potsdam<br />

Leonhard Gronbach | Pfarrer | Vorstandsvorsitzender<br />

Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort | Freudenberg<br />

Jürgen Hancke | Verwaltungsleiter<br />

Samariteranstalten Fürstenwalde<br />

Dr. Andrea Helzel | Geschäftsführender Vorstand<br />

Johannes Schulstiftung der Evangelischen Kirchenprovinz<br />

Sachsen | Magdeburg<br />

Wilfried Kästel | Amtsleiter<br />

Evangelischer Kirchenkreis Magdeburg<br />

Egon Freiherr von Knobelsdorff | Generalsekretär<br />

Der Johanniterorden | Berlin<br />

Christian Schönfeld | Oberkirchenrat | Vorstandsvorsitzender<br />

Diakonisches Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche<br />

Sachsens e. V. | Radebeul<br />

Norbert Scholle | Verwaltungsleiter<br />

Verwaltungsamt des Evangelischen Kirchenkreises<br />

An der Agger | Gummersbach<br />

Joachim Steuer | Hauptgeschäftsführer<br />

Evangelisches Kreiskirchenamt Iserlohn-Lüdenscheid | Iserlohn<br />

Klaus-Dieter Tichy | Vorstand<br />

Evangelische Stiftung Hephata | Mönchengladbach<br />

Hartfried Toennessen | Vorstand<br />

Evangelisches Christophoruswerk e. V. | Duisburg<br />

Beate Wegmann-Steffens | Verwaltungsleiterin<br />

Evangelischer Kreiskirchenverband Köln und Region | Köln<br />

Henning Weihsbach-Wohlfahrt | Verwaltungsleiter<br />

Evangelischer Kirchenkreis Herford<br />

Sabine Werning | Landeskirchen-Oberamtsrätin<br />

Evangelische Kirche von Westfalen | Bielefeld<br />

Dr. Johann Weusmann | Vizepräsident<br />

Evangelisch-reformierte Kirche | Leer<br />

Manfred Witkowski | Vorstand<br />

Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH | Hamm<br />

Joachim Gengenbach | Bundesvorstand<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. | Berlin<br />

Dr. Arno Schilberg | Kirchenrat<br />

Lippische Landeskirche | Detmold<br />

Wilfried Koopmann | stellv. Vorstandsvorsitzender<br />

Evangelisches Perthes-Werk e. V. | Münster<br />

Udo Zippel | Kaufmännischer Direktor<br />

Stiftung Eben-Ezer | Lemgo<br />

| 6 | Geschäftsbericht | 2012 | 7 |<br />

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Unsere Kunden persönlich<br />

Ve r a n t wo rt u n g u n d Engagement<br />

Un s e r e Ku n d e n<br />

f ü r d i e Fi n a n z e n d e r Eva n g e l i s c h-<br />

Lu t h e r i s c h e La n d e s k i r c h e Sa c h s e n s<br />

Der wollte ich immer sein... Die Vorstellungen haben sich im Laufe der Jahre entwickelt...<br />

Feuerwehrauto-Fahrer, Lokomotivführer, Astronaut, Kartograph...<br />

Gemeinsam handeln – Gutes bewirken.<br />

Getreu unserem Leitmotiv stellen wir auf den kommenden<br />

Seiten exemplarisch Kunden, ihre Aufgaben und die<br />

Partnerschaft mit der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie vor.<br />

Wir danken Reinhard Kersten, Evangelisch-Lutherische<br />

Landeskirche Sachsens, Joachim Steuer, Evangelische<br />

Kirchenkreise Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg,<br />

Klaus Riesenbeck, Hans-Georg Lauer und Dr. Holger<br />

Reinhard Kersten, Jahrgang 1949, verheiratet,<br />

zwei Söhne, ist Oberlandeskirchenrat<br />

und Finanzdezernent der Ev.-Luth.<br />

Landeskirche Sachsens.<br />

Dass ich dann Oberlandeskirchenrat und Finanzdezernent im Landeskirchenamt wurde...<br />

habe ich mir 1977 beim Eintritt in den kirchlichen Dienst im Paul-Gerhardt-Stift Wittenberg<br />

nicht träumen lassen. Mein nachhaltigster Beitrag im größten evangelischen Krankenhaus<br />

der DDR bestand darin, dass ich dort meine Frau kennengelernt und dem „Stift“ damit eine<br />

Krankenschwester entzogen habe.<br />

Mit denen würde ich gern mal einen Kaffee trinken... Mit meiner Frau und unseren Kindern im<br />

dann fertigen schönen Garten an unserem neuen Haus. Unseren Hunden würde ich dabei ein<br />

Stückchen Kuchen geben, wenn meine Frau es nicht sieht...<br />

Darauf bin ich besonders stolz... Stolz bin ich auf gar nichts, aber dankbar, sehr sogar, für unsere<br />

hochmotivierte Mannschaft im Finanzdezernat und in der Kasse des Landeskirchenamtes, wo wir<br />

einander mit unseren unterschiedlichen Gaben bestens ergänzen und die Arbeit Spaß macht.<br />

Diesen guten Vorsatz habe ich zuletzt gebrochen... weil ich kürzlich im überfüllten Bus einer<br />

Mutter mit zwei kleinen Kindern meinen Sitzplatz doch nicht angeboten habe, obwohl ich es<br />

eigentlich wollte, aber dann nicht tat, weil mich das Gedränge abschreckte und außerdem ein<br />

paar jüngere Männer „dichter dran“ waren.<br />

Diese Bibelstelle gefällt mir besonders... Psalm 139 „Nähme ich Flügel der Morgenröte und<br />

bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich<br />

halten...“ Besser kann man es nicht sagen. Dem ist nichts hinzuzufügen.<br />

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... Im Zug ohne Grenzkontrolle von Seoul nach Pjöngjang<br />

fahren und mir dort am Zeitungskiosk eine „FAZ“ kaufen...<br />

Stiller, Kaiserswerther Diakonie, Reinhardt Burghardt,<br />

Hotel Grenzfall, sowie Johannes Stasing, Evangelische<br />

Gesellschaft Stuttgart, für ihre Unterstützung und die<br />

Geld bedeutet für mich... die Tag für Tag spannende Aufgabe, es sicher und Ertrag bringend für die Landeskirche anzulegen und so die<br />

Erfüllung unseres kirchlichen Auftrags finanziell zu sichern.<br />

Die LKG Sachsen ist für mich... die LKG Sachsen als älteste deutsche evangelische Kirchenbank bedeutet für mich ein Stück eigener<br />

Identität und (Lebens-)Geschichte. Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist nach der Fusion mit der LKG für Kirche, Diakonie und für uns<br />

alle der denkbar beste, sichere Hafen auch in stürmischen Zeiten.<br />

persönlichen Antworten.<br />

www.evlks.de<br />

Die Mitarbeitenden des Finanzdezernats der EVLKS arbeiten eng<br />

mit der LKG Sachsen/<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie zusammen.<br />

v.l.n.r. Ilona Pollach, Vorstand <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie/LKG<br />

Sachsen; Markus Raschka; Reinhard Kersten, Oberlandeskirchenrat;<br />

Uta Sommer; Raik Schillow; Ina Weichelt; Michael Klatt; Frieder<br />

Neidhold, Direktor Kirche Region Süd-Ost <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />

Diakonie/LKG Sachsen und Niederlassungsleiter LKG Sachsen; Timo<br />

Haase, Oberkirchenrat.<br />

| 8 | Geschäftsbericht | 2012 | 9 |<br />

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Unsere Kunden im Portrait<br />

In d e r Mi t t e d e r Gesellsch a ft<br />

Dresden. War das Leitbild „In der Mitte der Gesellschaft“ der Evangelisch-Lutherischen<br />

Landeskirche Sachsens in den 1990er-Jahren<br />

noch ein Ziel, so ist es heute Realität. Auch wenn durchschnittlich<br />

nur etwa 20 Prozent der Menschen dem evangelischen Glauben<br />

angehören, hat die Kirche an Bedeutung gewonnen.<br />

Von der Reformation zur Revolution<br />

Der reformatorische Glaube prägt Sachsen seit dem 16. Jahrhundert.<br />

Ab dem Jahr 1539 stand die neue Kirchenorganisation<br />

unter dem Schutz des Landesherren, auf dessen Gebiet die<br />

Gemeinden lagen. 1581 unterschrieb der damalige katholische<br />

Bischof von Meißen das evangelische Bekenntnis und trat zurück.<br />

Martin Luther hatte nicht nur Glaubensfragen, sondern auch<br />

soziale Probleme fest im Blick. Die „Leisniger Kastenordnung“<br />

aus dem Jahr 1523 regelte als erstes evangelisches Sozialkonzept<br />

den Einsatz von Geld und Vermögen der Kirchgemeinden für<br />

unterschiedliche Aufgaben.<br />

Die Trennung von Staat und Kirche im Jahr 1918 löste die Bindung<br />

von Thron und Altar auf. 1922 lebte mit der Wahl von Landesbischof<br />

Ludwig Ihmels das Bischofsamt auf. In den Irrungen und<br />

Wirrungen der nationalsozialistischen Zeit nach 1933 entstanden<br />

trotz der deutschchristlichen Kirchenleitung lebendige Gemeinden<br />

der Bekennenden Kirche.<br />

Während der DDR-Zeit war die Evangelisch-Lutherische Landeskirche<br />

Sachsens zwar gesellschaftlich legitimiert, aber nicht in<br />

die Machtmechanismen des Staates integriert. 1950 vertraten<br />

80 Synodale 4,4 Millionen Gemeindeglieder – das waren über<br />

80 % der Bevölkerung – und hielten an der Kirchenverfassung<br />

mit ihren demokratischen Prinzipien fest. So konnten Menschen<br />

Freiräume inmitten der Gleichschaltung finden, sie diskutierten<br />

gesellschaftliche Probleme. In den 1980er-Jahren ging von dort<br />

die christliche Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“<br />

aus, die im konziliaren Prozess mit den Zielen Frieden, Gerechtigkeit<br />

und Bewahrung der Schöpfung mündete.<br />

Seit 1980 finden Friedensgebete in der Nikolaikirche Leipzig statt.<br />

Diese Montagsgebete waren am 9. Oktober 1989 Ausgangspunkt<br />

für 70.000 Menschen, die über den Leipziger Innenstadtring<br />

demonstrierten. Ihr Veränderungswille war größer als ihre<br />

Angst vor der Staatsmacht. Mit ihren Losungen »Wir sind das<br />

Volk« und »Keine Gewalt« mahnten sie zur friedlichen Auseinandersetzung.<br />

Unter dem Dach der Landeskirche wirkten sowohl<br />

einzelne Christen und Gemeindegruppen als auch kirchliche<br />

Amtsträger mit. Die Frauenkirche in Dresden ist beispielsweise<br />

durch das Geschehen des Wiederaufbaus zu einem weltweiten<br />

Symbol für Frieden und Versöhnung geworden. Die friedliche<br />

Revolution führte die Kirche wieder in die Mitte der Gesellschaft,<br />

wo Christen ihre Verantwortung an den runden Tischen und in<br />

der Politik wahrnehmen.<br />

Kirchenmusik<br />

Die Kirchenmusik spielt in der Kirche Johann Sebastian Bachs bis<br />

heute eine sehr große Rolle. Der Dresdner Kreuzchor und der<br />

Leipziger Thomanerchor können als „kirchenmusikalische Aushängeschilder“<br />

fungieren, weil sie ein – auch zahlenmäßig – stabiles<br />

Umfeld aus Kirchenchören und insbesondere Kinderchören vorfinden,<br />

die den Nachwuchs ausbilden. Nahezu in jeder sächsischen<br />

Kirche befindet sich eine Orgel. In diesem Zusammenhang ist<br />

Gottfried Silbermann der wohl berühmteste Orgelbauer. 23 seiner<br />

Orgeln sind in Sachsen bis heute erhalten geblieben.<br />

Vielfalt der Glaubensströme<br />

Die Entwicklung Sachsens im Mittelalter und die reichen Silbererzfunde<br />

in Freiberg, Schneeberg und Annaberg haben für<br />

Wohlstand gesorgt, den man bis heute an den großen Kirchengebäuden<br />

ablesen kann. Die frühe Industrialisierung führte zu<br />

einer stetigen Zuwanderung von Menschen unterschiedlicher<br />

Herkunft. So finden sich unter dem Dach der Landeskirche<br />

sowohl volkskirchlich-pietistische Traditionen des Erzgebirges<br />

genauso wieder wie die städtische Kultur des bürgerlichen Handelszentrums<br />

Leipzig, der Industriestädte Chemnitz und Zwickau<br />

sowie der Kunst- und Kulturmetropole Dresden.<br />

Mitten in der Gesellschaft<br />

Über 1.600 Kirchen und Kapellen zeugen von einem reichen über<br />

1.000-jährigen Leben in Sachsen. Angesichts der demografischen<br />

Entwicklung, der Abwanderung und der anhaltenden Angst vor<br />

Desintegration, steht die Kirche vor großen Herausforderungen.<br />

Kernaufgabe bleibt, den christlichen Glauben weiterzutragen,<br />

nicht nur in den kirchlichen Räumen, sondern in die Mitte der<br />

Gesellschaft. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens<br />

übernimmt Verantwortung, auch für Bildung. Die 260 evangelischen<br />

Kindergärten und die 54 freien evangelischen Schulen<br />

erfreuen sich auch unter nichtchristlichen Eltern großer Beliebtheit.<br />

Der Dienst, der von der Diakonie geleistet wird, wird über<br />

die Grenzen der Kirchenmitgliedschaft hinaus geschätzt. Politik<br />

und Öffentlichkeit nehmen kirchliche Voten zu Fragen, die die<br />

Kirchen betreffen, aufmerksam zur Kenntnis. Das sind Beispiele<br />

für die Akzeptanz, die die Evangelisch-Lutherische Kirche inzwischen<br />

in weiten Teilen der Bevölkerung erfährt.<br />

Frauenkirche Dresden, 34. Deutscher Ev. Kirchentag 2011<br />

Dom zu Meißen<br />

Silbermannorgel in Glauchau<br />

Ev.-Lu t h. Landeskirche Sa c h s e n s<br />

763.725 Gemeindeglieder<br />

770 Kirchgemeinden und Kirchspiele<br />

18 Kirchenbezirke<br />

1.630 Kirchen und Kapellen<br />

7.750 Kirchvorsteher/innen<br />

64.633 Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen<br />

700 Pfarrer/innen<br />

835 Kirchenchöre<br />

504 Posaunenchöre<br />

260 Evangelische Kindergärten<br />

54 Freie evangelische Schulen<br />

| 10 | Geschäftsbericht | 2012 | 11 |<br />

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Bachdenkmal in Leipzig<br />

Kreuzkirche Dresden


Unsere Kunden persönlich<br />

Se i n He r z s c h l ä g t f ü r d a s Sa u e r l a n d: Jo a c h i m St e u e r<br />

Ih r e Fi n a n z e n –<br />

u n s e r Au f t r a g<br />

Christ sein im Alltag bedeutet für mich... Werte wie<br />

Klugheit, Gerechtigkeit, Maßhalten, Tapferkeit, Vertrauen,<br />

die uns die Bibel aufzeigt, zu leben und weiterzuvermitteln.<br />

Sportplätze, Kneipentheke, Feiern<br />

sind meine heimlichen Überprüfungsebenen.<br />

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen... Mit der<br />

ganzen Familie mal zehn Tage auf einer netten Finca<br />

auf Mallorca oder in der Toskana die alte Großfamilie<br />

praktizieren.<br />

Geld bedeutet für mich... Grundlage für den Familienalltag,<br />

die Möglichkeit, sich leisten zu können, was<br />

man nicht immer braucht. Aber auch Gedanken von<br />

Ungerechtigkeit damit zu verbinden. Oft wird die Lebensleistung<br />

am Ende nicht mit Geld als Auskommen<br />

belohnt.<br />

Der wollte ich immer sein... Die Vorstellungen veränderten<br />

sich mit zunehmendem Alter. Heute würde ich<br />

gern einen eigenen Gastronomiebetrieb mit gehobener<br />

Küche in meiner Heimatregion führen.<br />

Dass ich dann Verwaltungsleiter wurde... finde ich<br />

klasse! Nach einer technischen Ausbildung und den<br />

Überlegungen zu einem Ingenieurstudium kam mir<br />

die Bundeswehr „dazwischen“. Dort schwenkte ich<br />

total um und erlernte berufsbegleitend die öffentliche<br />

Verwaltung und die Organisationsentwicklung. Die<br />

Altersstruktur im Kreiskirchenamt half mir bei meiner<br />

kirchlichen Karriereplanung, aber ohne den großen,<br />

persönlichen Einsatz wäre auch vieles nicht möglich<br />

gewesen.<br />

Verwaltungsamt des Kirchenkreises Iserlohn und<br />

des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg<br />

Für 51 Kirchengemeinden mit rund 200.000 Gemeindegliedern ist das gemeinsame<br />

Verwaltungsamt heute zuständig. Im relativ dünnbesiedelten<br />

Sauerland ergibt dies eine ansehnliche Fläche von 1.600 km², auf der die<br />

Verwaltung für Liegenschaften, Gebäude, Friedhöfe, Finanzen und vieles<br />

mehr die Verantwortung trägt. Rund 74 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sorgen für den reibungslosen Ablauf und dafür, dass die Finanzen stimmen.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für mich... im<br />

dienstlichen Alltag immer erster Ansprechpartner.<br />

Angenehme Beratungsgespräche und ausgesprochen<br />

hohe Kompetenz helfen mir dabei, die mir anvertrauten<br />

Gelder im Sinne unserer Gemeinden und<br />

Dienste wirtschaftlich und nachhaltig zu verwalten.<br />

Mit dem würde ich gern mal einen Kaffee trinken... Mit Peer<br />

Steinbrück. Würde gern herausfinden, ob hinter dem grantig wirkenden<br />

Macho-Politiker der Mensch mit Humor steckt, wie ich es<br />

vermute.<br />

Joachim Steuer, Jahrgang 1955, verheiratet, vier Kinder und drei Enkelkinder, ist Hauptgeschäftsführer des Verwaltungsamtes des Kirchenkreises<br />

Iserlohn und des Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg. Wibke Hock, Jahrgang 1975, verheiratet, Direktorin Institutionen Kirche<br />

Westfalen-Lippe-Leer, ist seine Ansprechpartnerin bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />

| 12 | Geschäftsbericht | 2012 | 13 |<br />

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Unsere Kunden im Portrait<br />

Pil o t e n a u s d e m Sa u e r l a n d<br />

Iserlohn | Lüdenscheid | Plettenberg. Nein, hier geht es nicht ums Fliegen, der Sauerländer an<br />

sich liebt es eher bodenständig. „Pilot“ ist das Verwaltungsamt der Evangelischen Kirchenkreise<br />

Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg dennoch. Sei es beim Thema Solarenergie, beim Abbau von<br />

Barrieren, beim Neuen Kirchlichen Finanzwesen oder beim Aktiven Wertpapierbesitz: Die Menschen<br />

im Sauerland zeigen sich flexibler als so mancher denken mag und gehen gern voran.<br />

Beispiel 1: Barrierefreier Kirchenkreis<br />

Der Evangelische Kirchenkreis Iserlohn hat die Vision<br />

„Schwellen abbauen – Zugänge ermöglichen“ für sich<br />

entwickelt. Zu diesem Zweck initiierte Superintendentin<br />

Martina Espelöer die bis zum Reformationsjahr 2017<br />

vorgesehene Kampagne „Barrierefreier Kirchenkreis“.<br />

Sie will Schwellen abbauen und barrierefreie Zugänge<br />

ermöglichen: für Menschen mit Beeinträchtigungen, für<br />

Menschen, die in den Gemeinden alt geworden sind und<br />

auch für Menschen, denen die Kirche fremd geworden ist.<br />

Hierbei geht es nicht nur um bauliche Barrieren, die durch<br />

den Einbau von Rampen oder Aufzügen überwunden<br />

werden sollen, sondern auch um Barrieren im Kopf. Die<br />

Finanzierung sozialer Dienste und der Fachberatung zur<br />

Inklusion in Kindertagesstätten soll helfen, auch diese<br />

Schwellen abzubauen. Die Kirchengemeinden des Kirchenkreises<br />

können sich ganz unbürokratisch um die finanzielle<br />

Unterstützung bewerben.<br />

Beispiel 2: Neues Kirchliches Finanzwesen<br />

Als zweitgrößtes Verwaltungsamt in der Evangelischen<br />

Kirche von Westfalen mischen die Sauerländer auch in<br />

Sachen NKF ganz vorne mit. Bis Ende 2013 läuft die Pilotphase<br />

in beiden Kirchenkreisen. „Beim Neuen Kirchlichen<br />

Finanzwesen geht es nicht nur darum, die Buchführung<br />

umzustellen. Es ist eine neue Denkweise, die Finanzen der<br />

Kirche stärker unternehmerisch zu planen. Hiervon ist nicht<br />

nur die Verwaltung betroffen. Auch Pfarrer beispielsweise<br />

und die vielen Ehrenamtlichen müssen die Ziele verstehen<br />

und die Regeln kennenlernen, nach denen die Mittel möglichst<br />

effektiv eingesetzt werden“, berichtet Joachim Steuer<br />

über die Erfahrungen, die die Kirchenkreise als „Piloten“<br />

machen.<br />

Beispiel 3: Solarenergie<br />

Dächer voller Sonnenkollektoren sind heute gang und<br />

gäbe. Ende der 1990er-Jahre sah dies noch anders aus,<br />

die Technik steckte in den Kinderschuhen, erste Pioniere<br />

nutzten die alternative Kraft. Die Verwaltung in Iserlohn<br />

erkannte die Potzenziale und vergab bereits 2003 Gelder<br />

für die Errichtung von Solaranlagen an die Kirchengemeinden.<br />

„Die öffentliche Förderung war sehr attraktiv,<br />

gleichzeitig konnten wir unserem Ziel, die Schöpfung zu<br />

bewahren, ein Stück näher kommen. Da haben wir uns für<br />

die neuen Technologien entschieden“, erläutert Joachim<br />

Steuer den frühzeitigen Entschluss für die Sonnenkraft.<br />

„Die Gemeinden des Kirchenkreises konnten sich um die<br />

Mittel bewerben.“ Das haben diese rege getan, 21 Anlagen<br />

mit insgesamt rund 165 kWp Leistung sind es inzwischen.<br />

Die erzeugte Jahresmenge von 150.000 kWh kann rund 13<br />

Gemeindezentren mit Kirche und Kindergarten für ein Jahr<br />

mit Strom versorgen!<br />

Beispiel 4: Aktiver Wertpapierbesitz<br />

Seit 2011 bietet die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eine<br />

neue Plattform für aktive Wertpapierbesitzer. Kirchliche<br />

und diakonische Investoren können ihre Stimmen aus ihren<br />

Unternehmensbeteiligungen über die <strong>Bank</strong> bündeln und so<br />

Einfluss auf Unternehmen ausüben. Auch die Kirchenkreise<br />

Iserlohn und Lüdenscheid-Plettenberg sind von Anfang an<br />

dabei. „Uns ist es wichtig, nicht nur hier vor Ort verantwortungsbewusst<br />

zu agieren. Wir betrachten die Folgen unseres<br />

Handelns ganzheitlich, dabei schließen wir auch unsere<br />

Geldanlagen ein. Die Plattform der <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />

Diakonie nutzen wir, um gemeinsam mit anderen stark zu<br />

sein und Themen platzieren zu können“, begründet Joachim<br />

Steuer die Entscheidung für das Thema Engagement.<br />

www.kirche-iserlohn.de<br />

www.evangelisch-im-sauerland.de<br />

Die Christuskirche im sauerländischen<br />

Menden-Lendringsen zeigt exemplarisch<br />

die erfolgreiche Umsetzung gleich zweier<br />

Projekte in den Kirchenkreisen Iserlohn und<br />

Lüdenscheid-Plettenberg.<br />

Seit der Sanierung und Renovierung befindet<br />

sich eine Photovoltaikanlage auf dem<br />

südlichen Kirchendach. Die alten Fenster<br />

verschönern nun den Kirchraum von innen.<br />

Von außen gibt es zusätzlich moderne<br />

isolierverglaste Scheiben, die vor Kälte und<br />

Zugluft schützen.<br />

Die Gemeinde hat sowohl die Stufen im<br />

Kirchraum zurückgebaut als auch einen Lift<br />

angebaut, um die Außentreppe zu überwinden.<br />

Gesangbücher mit besonders großer<br />

Schrift erleichtern das Beten und Singen.<br />

| 14 | Geschäftsbericht | 2012 | 15 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Unsere Kunden persönlich<br />

Ge m e i nsa m f ü r<br />

Kaiserswerther Di ako n i e<br />

Ih r e Ge s u n d h e i t<br />

Pfarrer Klaus Riesenbeck, Theologischer Vorstand<br />

und Sprecher des Vorstands, Jahrgang<br />

1957, ist verheiratet und hat ein Kind.<br />

Hans-Georg Lauer, Vorstand, Jahrgang 1963,<br />

ist verheiratet und hat drei Kinder.<br />

Dr. Holger Stiller, Vorstand und Krankenhausdirektor,<br />

Jahrgang 1966, ist verheiratet und<br />

hat ein Kind.<br />

Der wollte ich immer sein... Ich war immer<br />

gern Pfarrer; denn was kann es Schöneres<br />

geben, als anderen Menschen von der<br />

menschenfreundlichen Liebe Gottes zu<br />

erzählen?<br />

Dass ich dann zur KWD kam... hatte sich<br />

anfangs eher zufällig ergeben, begleitet<br />

von mancherlei Fragezeichen – und hat<br />

sich mittlerweile als eine herausfordernde,<br />

aber auch ausgesprochen reizvolle Aufgabe<br />

entpuppt.<br />

Darauf bin ich besonders stolz... Es ist weniger<br />

Stolz als vielmehr Dankbarkeit dafür,<br />

dass ich in meinen bisherigen Tätigkeiten<br />

in Gemeinde, Kirchenkreis und Landeskirche<br />

mit vielen fachlich und menschlich<br />

hervorragenden Persönlichkeiten zusammenarbeiten<br />

durfte – und dabei hoffentlich<br />

das eine oder andere von ihnen<br />

gelernt habe.<br />

Christ sein im Alltag bedeutet für mich...<br />

jeden Tag neu für Gottes freundliche Zuwendung<br />

dankbar sein und etwas davon<br />

an andere Menschen weitergeben.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />

mich... ein wichtiger und verlässlicher<br />

Partner, der verstanden hat, vor welchen<br />

Herausforderungen ein diakonisches Unternehmen<br />

wie das unsere steht – und der<br />

mit sehr viel Kompetenz dazu beiträgt,<br />

dass wir diese Herausforderungen auch<br />

angehen können.<br />

Der wollte ich immer sein... Ich wollte<br />

immer so sein wie ich bin und das machen,<br />

was ich am besten kann.<br />

Dass ich dann zur KWD kam... war eher<br />

ein Zufall, bei dem mir meine Erfahrung im<br />

Unternehmensmanagement geholfen hat.<br />

Darauf bin ich besonders stolz... Auf mein<br />

Team bei der Kaiserswerther Diakonie.<br />

Sie sind sehr engagiert und unterstützen<br />

meine Ideen.<br />

Christ sein im Alltag bedeutet für mich...<br />

Werte leben und meine Haltung reflektieren.<br />

Ich setze mich bewusst auseinander<br />

mit unserem diakonischen Auftrag vor<br />

dem Hintergrund der ökonomischen<br />

Herausforderungen.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />

mich... keine anonyme Geld-Organisation,<br />

sondern ein Kooperationspartner für<br />

Sozialinvestments mit mir bekannten und<br />

vertrauenswürdigen Personen.<br />

Der wollte ich immer sein... Ich selbst.<br />

Dass ich dann zur KWD kam... habe ich<br />

meiner Frau zu verdanken. Sie hat in<br />

der Zeitung vom Ausscheiden meines<br />

Vorgängers gelesen. Aufgrund des<br />

Auftrags und des guten Rufs der Kaiserswerther<br />

Diakonie habe ich mich<br />

gern für die vakante Vorstandsposition<br />

beworben.<br />

Darauf bin ich besonders stolz... In einem<br />

so altehrwürdigen Unternehmen wie der<br />

KWD zu arbeiten.<br />

Christ sein im Alltag bedeutet für mich...<br />

zu versuchen, die mir anvertrauten Menschen<br />

in ihrem Tun und Handeln zu verstehen<br />

und diese wenn möglich mit meinem<br />

Verhalten und meinem Handeln in ihrer<br />

Zielsetzung zu unterstützen.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />

mich... ein zuverlässiger, hilfreicher und<br />

angenehmer Geschäftspartner.<br />

www.kaiserswerther-diakonie.de<br />

| 16 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 17 |


Unsere Kunden im Portrait<br />

Me ta s tat t Mik ro<br />

Düsseldorf. 125 Millionen Euro – so hoch ist der Investitionsbedarf der Kaiserswerther<br />

Diakonie in Düsseldorf in den kommenden fünf Jahren. Allein in ihrem Florence-<br />

Nightingale-Krankenhaus, nach dem Universitätsklinikum das zweitgrößte Krankenhaus<br />

der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, investiert das diakonische<br />

Dienstleistungsunternehmen rund 80 Millionen Euro in bauliche Maßnahmen. Mit<br />

dem Ziel, das Angebot zukunftssicher und innovativ zu erhalten.<br />

Die Anforderungen an Krankenhäuser<br />

ändern sich. Demografische Entwicklung,<br />

geänderte politische Rahmenbedinungen<br />

und der damit einhergehende zunehmende<br />

Kostendruck stellen die Geschäftsleitungen<br />

der Gesundheitsbetriebe auf<br />

die Probe.<br />

Mit seinen elf Fachkliniken steht das<br />

Florence-Nightingale-Krankenhaus für<br />

excellente medizinische und pflegerische<br />

Leistungen, insbesondere in der<br />

Behandlung verschiedener Krebserkrankungen,<br />

im Bereich der Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe, in der Behandlung von<br />

Lungenkrankheiten, bei Kleinkindern<br />

und Neugeborenen, in unterschiedlichen<br />

chirurgischen Disziplinen und vielem mehr.<br />

Christlicher Mehrwert<br />

Die diakonische Prägung zeigt sich beim<br />

Florence-Nightingale-Krankenhaus nicht<br />

nur im Gottesdienstangebot oder bei<br />

den „Grünen Damen“. Was ist beispielsweise<br />

mit dem Krebspatienten, bei dem<br />

offensichtlich keine Heilungschance mehr<br />

besteht? Wie lautet der mutmaßliche Wille<br />

der Patientin, die schon lange nicht mehr<br />

ansprechbar ist? – Mit der institutionalisierten<br />

„ethischen Fallbesprechung“ setzt<br />

das Haus Maßstäbe. Gemeint ist damit<br />

ein Gremium aus den jeweils behandelnden<br />

Ärzten, Pflegekräften, Seelsorgern<br />

und Sozialarbeitern, das gemeinsam mit<br />

einem geschulten Moderator einzelne,<br />

besonders schwierige Patientensituationen<br />

aus unterschiedlichen Perspektiven<br />

– insbesondere aus ethischer Sicht –<br />

betrachtet und berät. Das Ergebnis soll<br />

den behandelnden Arzt unterstützen, als<br />

Empfehlung für die weitere Behandlung,<br />

bindend ist diese nicht.<br />

Passende Räume schaffen<br />

Eine Immobilie, in der stationäre, teilstationäre,<br />

ambulante, pflegerische und<br />

rehabilitative Leistungen durch gesundheitsnahe<br />

Angebote ergänzt werden<br />

können, ist ein wichtiger Baustein für ein<br />

erfolgreiches Krankenhaus. Seit vier Jahren<br />

verändert sich das Haus im Düsseldorfer<br />

Norden. Nach und nach wurden bereits<br />

einzelne Stockwerke im laufenden Betrieb<br />

umgebaut, modernisiert und energetisch<br />

saniert. Im Sommer 2012 fiel der erste<br />

Spatenstich für den neuen Funktionstrakt.<br />

Er soll auf drei Ebenen neue, hochmoderne<br />

Operationssäle, Kreißsäle, Diagnostik-Einrichtungen<br />

der Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />

Angebote des Perinatalzentrums<br />

sowie die gesamte Funktionsdiagnostik<br />

aufnehmen. Darüber hinaus werden<br />

zusätzlich ein ambulantes Operationszentrum<br />

und eine Interdisziplinäre Intensivstation<br />

eingerichtet. Allein mit dem Neubau<br />

investiert die Kaiserswerther Diakonie<br />

rund 48 Millionen Euro in die Zukunft<br />

ihres Florence-Nightingale-Krankenhauses.<br />

Damit baut die traditionsreiche Einrichtung<br />

ihr anspruchsvolles Angebot weiter aus,<br />

investiert in moderne medizinische Technik<br />

und will den Patientinnen und Patienten<br />

ein angenehmes, zeitgemäßes Ambiente<br />

bieten, das ihre Genesung unterstützt. Die<br />

Eröffnung ist für 2014 geplant.<br />

Finanzierung<br />

Doch auch bei guten betriebswirtschaftlichen<br />

Zahlen wie bei der Kaiserswerther<br />

Diakonie kann die Finanzierung hoher Investitionssummen<br />

Schwierigkeiten bereiten.<br />

<strong>Bank</strong>en sind gehalten, sogenannte „Klumpenrisiken“<br />

im eigenen Kreditportfolio der<br />

<strong>Bank</strong> zu verhindern. Auch in der Vermeidung<br />

übermäßiger Eigenkapitalbeanspruchungen<br />

der <strong>Bank</strong>en – Stichwort Basel III –<br />

oder dem Erreichen der bankenaufsichtlich<br />

gesetzten Einzelkreditgrenze für Kreditnehmer<br />

der <strong>Bank</strong> können Gründe liegen, dass<br />

<strong>Bank</strong>en Kredite im mehrstelligen Millionenbereich<br />

nicht bereitstellen.<br />

Kaiserswerther Diakonie<br />

Meta statt Mikro<br />

Metakredite können hier eine Lösung sein.<br />

Dies bedeutet, dass mehrere <strong>Bank</strong>en sich<br />

zu einem Konsortium zusammenschließen<br />

und gemeinsam die Finanzierung und<br />

das Risiko stemmen. Für Krankenhäuser<br />

bietet es Vorteile, wenn <strong>Bank</strong>en mit den<br />

erforderlichen Branchenkenntnissen den<br />

Metakredit organisieren. Insbesondere,<br />

wenn es um die Einbindung von Fördermitteln<br />

und Sonderkreditprogrammen<br />

geht, ist die Erfahrung der <strong>Bank</strong> für Kirche<br />

und Diakonie wertvoll.<br />

Für diesen Weg hat sich die Kaiserswerther<br />

Diakonie entschieden. Das diakonische<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

hat einen Metakredit mit der <strong>Bank</strong> für<br />

Kirche und Diakonie als Konsortialführer<br />

und der örtlichen Sparkasse sowie weiteren<br />

Partnern abgeschlossen und so<br />

ihr Finanzierungspaket für das Florence-<br />

Nightingale-Krankenhaus geschnürt.<br />

Trafen sich wenige Tage vor dem Richtfest an der Baustelle für den neuen Funktionstrakt des Florence-Nightingale-Krankenhauses der Kaiserswerther<br />

Diakonie: v.l.n.r. Pfarrer Klaus Riesenbeck, Sprecher des Vorstands KWD, Jörg Moltrecht, Vorstand <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie,<br />

Dr. Holger Stiller, Vorstand KWD und Krankenhausdirektor, Hans-Georg Lauer, Vorstand KWD, und Hans Wennemers, Direktor Institutionen<br />

Diakonie Rheinland, <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />

1836 von Theodor und Friederike Fliedner gegründet, zählt sie<br />

mit mehr als 2.300 Beschäftigten zu den großen diakonischen<br />

Unternehmen in Deutschland. Das Florence-Nightingale-Krankenhaus<br />

mit mehr als 600 Betten in elf Fachkliniken, Altenhilfeund<br />

Pflegeeinrichtungen, Jugend- und Behindertenhilfe gehören<br />

ebenso dazu wie verschiedene berufsbildende Schulen mit<br />

rund 1.900 Ausbildungsplätzen, die Fliedner Fachhochschule<br />

Düsseldorf, ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, eine<br />

Buchhandlung, die Fliedner-Kulturstiftung mit Archiv, Fachbibliothek<br />

und Museum, ein Hotel mit Tagungszentrum sowie die<br />

Kaiserswerther Schwesternschaft mit 120 Mitgliedern.<br />

| 18 | Geschäftsbericht | 2012<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 19 |


Unsere Kunden im Portrait<br />

Ih r Ge l d<br />

Ho t e lGr e n z fa l l<br />

sch a fft We r t e<br />

Brigitte Krause, Betreuerin <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie Berlin, und Reinhardt<br />

Burghardt, Geschäftsführer Hotel Grenzfall, im Tagungsbereich. Der<br />

Wintergarten mit Blick in den alten Garten ist im Zuge des Umbaus des<br />

ehemaligen Altenheims zum integrativen Hotel Grenzfall entstanden.<br />

Träger ist der Verein Schrippenkirche, der in Berlin-Wedding auf eine<br />

130-jährige Geschichte zurückblickt.<br />

www.hotel-grenzfall.de<br />

Re i n h a r d t Bu r g h a r d t –<br />

Der s o z i al e Unternehmer<br />

Der wollte ich immer sein... Lokomotivführer,<br />

Erfinder, Lehrer, ... ich kann es nicht eindeutig<br />

beantworten.<br />

Dass ich dann Geschäftsführer des Hotels<br />

Grenzfall wurde... kam über Umwege. Nach<br />

meiner Ausweisung aus der DDR 1977 studierte<br />

ich in West-Berlin Psychologie und<br />

entdeckte mein Bedürfnis für Soziales. 1990<br />

bekam ich die Chance, Leiter der Heime für<br />

alte und behinderte Menschen beim Verein<br />

Schrippenkirche zu werden. Heute sehe ich<br />

mich als sozialer Unternehmer und fühle<br />

mich sehr wohl dabei.<br />

Darauf bin ich besonders stolz... dass es mir<br />

mit anderen gelungen ist, dieses Haus hier<br />

aufzubauen.<br />

Das habe ich noch vor... unsere Erfahrungen<br />

und unser Wissen über den Verbund der Embrace-Hotels<br />

an andere Integrationsbetriebe<br />

weitergeben.<br />

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen...<br />

mal drei Jahre alle Fünfe gerade sein lassen<br />

und die Welt bereisen.<br />

Reinhardt Burghardt, Jahrgang<br />

1952, verheiratet, ein Kind, ist<br />

Geschäftsführer des Hotels<br />

Grenzfall.<br />

Geld bedeutet für mich... nicht viel. Ich hab<br />

gern welches aber strebe nicht danach. Es ist<br />

bequem, etwas in der Tasche zu haben, aber<br />

es bedeutet mir nichts.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für<br />

mich... ein ausgesprochen guter und angenehmer<br />

Geschäftspartner.<br />

| 20 | Geschäftsbericht | 2012 | 21 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Hier fa llen Gr enzen<br />

Berlin. Nicht nur aufgrund seiner Nähe zur ehemaligen Mauer ist der Name<br />

Grenzfall für das Hotel an der Ackerstraße so passend. Im täglichen Miteinander<br />

von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen sollen Grenzen<br />

fallen. 26 Menschen mit Handicap haben hier, jenseits der Behindertenwerkstatt,<br />

nicht nur eine Arbeit, sondern auch Anerkennung gefunden.<br />

Bereits nach zwei Jahren schreibt das neue Haus schwarze Zahlen, ein<br />

besonderer Erfolg. Die meisten Mitarbeitenden sind schon von Beginn an<br />

dabei und machen ihre Arbeit mit Stolz. Der tarifliche Lohn unterstreicht<br />

ihre Leistungen.<br />

9.00 Uhr Housekeeping<br />

Sandy Ludwikowski übernimmt heute<br />

Etage 3. Zehn Zimmer wird sie in den<br />

kommenden Stunden herrichten. Betten<br />

abziehen, neu beziehen, das Bad<br />

reinigen, Staub wischen, Staub saugen<br />

und am Ende nass aufwischen. Eine<br />

halbe Stunde Zeit steht Sandy pro<br />

Zimmer zur Verfügung.<br />

8.30 Uhr Dienstbesprechung<br />

Pünktlich beginnt die Teambesprechung<br />

des Housekeepings. Hausdame<br />

Silvia Mickeleit hat die anstehenden<br />

Arbeiten in den Dienstplan eingetragen.<br />

v.l.n.r Isabel Eisenbart, Sandra<br />

Grabasch, Silvia Mickeleit und Sandy<br />

Ludwikowski<br />

9.00 Uhr Housekeeping<br />

Die Finanzierung des Umbaus des ehemaligen Altenwohnheims zum Hotel<br />

gestaltete sich zunächst schwierig, die meisten <strong>Bank</strong>en und Finanzvermittler<br />

wollten oder konnten aufgrund der <strong>Bank</strong>enkrise die ungewöhnliche<br />

Idee nicht unterstützen. Hier wiederholt sich Geschichte: Zu Zeiten der<br />

Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre war es unter anderem Pastor<br />

Martin Niemöller im westfälischen Münster, der keine Gelder für die Finanzierung<br />

einer Kindertagesstätte bei den <strong>Bank</strong>en und Sparkassen bekam.<br />

Er gründete infolgedessen eine evangelische Darlehensgenossenschaft in<br />

Münster, ein Vorläuferinstitut der heutigen <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie.<br />

Eine <strong>Bank</strong> gründen musste Geschäftsführer Reinhardt Burghardt nicht<br />

mehr: Bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie traf er auf offene Ohren.<br />

Sie war das einzige Haus, das bereit war, sich mit dem Konzept ernsthaft<br />

auseinanderzusetzen.<br />

„Gerade weil anfangs einige Widerstände zu überwinden waren, bin ich<br />

heute stolz, dass es uns gelungen ist, dieses besondere Hotel hier auf die<br />

Beine zu stellen“, so Reinhardt Burghardt heute im Rückblick auf zwei<br />

Jahre Hotel Grenzfall. „Uns hat die Idee damals überzeugt“, erinnert sich<br />

Brigitte Krause, Betreuerin bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie. „Die<br />

Rahmenbedingungen waren solide. So konnten wir das tolle Projekt befürworten.“<br />

Ein Mix aus <strong>Bank</strong>darlehen und Mitteln aus dem Programm<br />

„Sozial Investieren“ der KfW sowie Gelder des Integrationsamts haben die<br />

Realisierung des ersten Integrationshotels in Berlin möglich gemacht.<br />

Infos, Kontakt und Buchung unter: www.hotel-grenzfall.de<br />

10.00 Uhr Küche<br />

In der Küche laufen die Vorbereitungen<br />

für das Mittagessen der Hotelund<br />

Tagungsgäste auf Hochtouren.<br />

v.l.n.r Arnika Schurig,<br />

Artur Bizon, Martin Zeh<br />

11.00 Uhr Rezeption<br />

Für einen besonders freundlichen<br />

Empfang sorgt Tania Mârques-Pires.<br />

13.00 Uhr Restaurant<br />

Kommunikationstrainerin Sarah Benke<br />

(rechts im Bild) und Neçmiye Açikbaš<br />

sorgen für eine reibungslose<br />

Verständigung im Service.<br />

8.30 Uhr Dienstbesprechung<br />

10.00 Uhr Küche<br />

Verein Schrippenkirche<br />

Im Herbst 1882 gründeten einige christlich denkende Handwerker mit dem Journalisten Konstantin<br />

Liebich den Verein „Dienst an Arbeitslosen“. Sie veranstalteten für die Obdachlosen Berlins<br />

sonntägliche Gottesdienste, die mit einem einfachen Frühstück begannen. So nannte der<br />

Volksmund den Verein bald die „Schrippenkirche“. Erst kamen 25, bald Hunderte. Doch Brot<br />

und geistliches Wort allein genügten auf Dauer nicht, die Menschen brauchten Arbeit. Im Jahre<br />

1901 konnte der Verein mit einer großzügigen Spende ein Haus in der Weddinger Ackerstraße<br />

errichten. Ein Jugendheim zur vorübergehenden Unterbringung junger Obdachloser wurde<br />

geschaffen. Eine Arbeitsstätte entstand, in der gesammelter Trödel wieder aufgearbeitet und<br />

weiterverkauft wurde. Jeder, der um Kleidung, Essen oder andere Unterstützung bat, hatte die<br />

Möglichkeit, in den verschiedenen Arbeitsbereichen stunden- oder tageweise zu arbeiten.<br />

Nach dem Krieg fingen Diakonissen an, das Werk wieder aufzubauen. Im Herbst 1979 entstand<br />

das neue Haus, in dem zunächst 109 Menschen ein Zuhause fanden. Später wurde das ehemalige<br />

Kinder- und Mädchenheim zum Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung und<br />

für alte Menschen umgebaut. Das Wohnheim für geistig behinderte Erwachsene besteht bis<br />

heute mit 48 Plätzen fort. Das Altenwohnheim hingegen hat der Verein 2010 in das integrative<br />

Hotel Grenzfall verwandelt.<br />

| 22 | Geschäftsbericht | 2012 | 23 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

11.00 Uhr Rezeption<br />

13.00 Uhr Restaurant


Ih r Ge l d<br />

b e w i r k t Gu t e s<br />

Eva n g e l i s c h e<br />

Gese l lsch a f t<br />

Das wollte ich immer sein… Pilot.<br />

eva<br />

Johannes Stasing, Jahrgang 1953, verheiratet, drei erwachsene Töchter, ist stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart.<br />

Dass ich dann stellvertretender Vorstandsvorsitzender der eva wurde…<br />

verdanke ich meiner christlichen Sozialisation, den beruflichen Stationen in<br />

Kirche und Diakonie, dem Vertrauen meines Aufsichtsgremiums in mich und<br />

meinem Engagement für die eva.<br />

Mit dem würde ich gern mal einen Kaffee trinken… spontan: mit dem<br />

Dalai-Lama.<br />

Darauf bin ich besonders stolz… Stolz ist für mich die schlimmste Form der<br />

Illusion.<br />

Diesen guten Vorsatz habe ich zuletzt gebrochen… Vorsätze breche ich<br />

nicht, da ich keine definiere. Nichteinhalten führt erfahrungsgemäß nur zu<br />

Frustration.<br />

Diese Bibelstelle gefällt mir besonders… mein Konfirmationsspruch, der<br />

mich immer wieder ermutigt: Bewahre meine Seele und errette mich, lass<br />

mich nicht zu Schanden werden, denn ich traue auf Dich.<br />

Diesen Traum würde ich mir gern erfüllen… eine sechsmonatige Auszeit,<br />

um mit Frau, Rucksack und Fotokamera auf Weltreise zu gehen.<br />

Geld bedeutet für mich… nicht alles; ein „Notgroschen“ ist beruhigend.<br />

Wichtiger sind Familie, Gesundheit und gute Freunde als Lebensbegleiter<br />

und Wohlfühlfaktoren.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist für mich … ein kompetenter und verlässlicher<br />

Partner im diakonisch-unternehmerischen Umfeld. Die <strong>Bank</strong> kümmert<br />

sich und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und verkauft nicht<br />

nur ein paar nachhaltige Produkte. Das ist für uns wichtig, das haben<br />

wir auch im Leitbild festgehalten.<br />

www.eva-stuttgart.de<br />

Jürgen Heiler, Jahrgang<br />

1970, verheiratet,<br />

ein Kind, ist<br />

Direktor Institutionelle<br />

Kunden Region<br />

Süd-West und<br />

betreut die Evangelische<br />

Gesellschaft<br />

Stuttgart.<br />

Johannes Stasing (links) gemeinsam mit Jörg Moltrecht, Vorstand<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie, im Innenhof des Hauses<br />

der Diakonie Stuttgart, Büchsenstraße.<br />

| 24 | Geschäftsbericht | 2012 | 25 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Au s d e r Arb e i t d e r eva<br />

Oh n e d i e<br />

eva<br />

„Wie sehen Sie die eva?“ so lautete eine<br />

Frage an die Klientinnen und Klienten<br />

sowie Spenderinnen und Spender der<br />

Evangelischen Gesellschaft Stuttgart.<br />

„Ohne die eva wäre Stuttgart nur halb<br />

so schön“, lautete eine Antwort.<br />

Viele Menschen stehen in unserer Gesellschaft<br />

vor verschlossenen Türen.<br />

Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Spielsucht,<br />

ein fehlender Führerschein oder eine<br />

Krankheit – die Ursachen sind vielfältig.<br />

„Das System nimmt keine Rücksicht“, so<br />

beschreibt Johannes Stasing, stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender, die<br />

Situation der Menschen, die die eva in<br />

Stuttgart besuchen. „Unser Ziel ist es,<br />

Menschen so zu begegnen, wie sie uns<br />

gegenüberstehen. Mit aller Belastung.<br />

Wir fragen nicht, wer bist Du, woher<br />

kommst Du? Wir fragen auch nicht nach<br />

der Religion. Wenn jemand vor der Tür<br />

steht, dann ist er ein Hilfebedürftiger.“<br />

Über 100 Dienste bieten die eva und ihre<br />

1 2<br />

w ä r e St u t t g a rt n u r<br />

h a l b so s c hön<br />

3<br />

Tochtergesellschaften in Stuttgart und<br />

Umgebung an. Schwerpunkte der Arbeit<br />

sind die Jugendhilfe und die Sozialpsychiatrie.<br />

Traditionell ist auch das Thema<br />

Wohnungslosigkeit hoch angesiedelt. Der<br />

Bereich der Altenhilfe schließt eine Lücke<br />

damit, dass beispielsweise Wohnungslose,<br />

die aus Altersgründen nicht mehr auf<br />

der Straße leben können, eine Heimat<br />

bekommen.<br />

„Das ist unser Job.“<br />

„Uns ist es ein Anliegen, Menschen ihre<br />

Würde zurückzugeben. Ambulant oder<br />

stationär. Für uns steht der Mensch im<br />

Mittelpunkt. Wenn wir von 100 Menschen<br />

zehn erreichen, denen wieder ein würdevolles<br />

Leben möglich ist, ist das ein Erfolg“,<br />

so Johannes Stasing über den Anspruch<br />

der eva. Dabei verliert er die Realität nicht<br />

aus den Augen. Die Lebensgeschichten,<br />

die die Menschen – gerade auch Kinder<br />

– mitbrächten, seien zunehmend heftiger<br />

und dramatischer. Die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter kümmern sich auch um<br />

die Menschen auf der Straße. Beispiele<br />

sind der Mittagstisch und der Tagestreff<br />

mit Dusch- und Waschmöglichkeiten. Die<br />

eva schafft Raum für diese Menschen,<br />

auch wenn das für die Mitarbeitenden<br />

manchmal kritisch werden kann, denn die<br />

Aggressivität nimmt zu. „Wir haben deswegen<br />

einen direkten Draht zur Polizei.<br />

Aber das ist unser Job“, sagt Stasing.<br />

Die Finanzierungssituation jedoch wird<br />

zunehmend kritischer. „Ich danke unseren<br />

Spenderinnen und Spendern, die uns zum<br />

Teil seit vielen Jahren treu und großzügig<br />

unterstützen. Ohne dies wäre die Arbeit<br />

hier in dem Umfang gar nicht möglich“,<br />

erläutert Stasing die ökonomische Seite.<br />

„Auch die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie<br />

trägt dazu bei, indem sie die Diakonie<br />

und ihre Innovationen finanziert und als<br />

verlässlicher Partner zur Seite steht.“<br />

www.eva-stuttgart.de<br />

1 Die Mitarbeiterinnen der Schwangerenberatung<br />

beraten und unterstützen<br />

werdende Mütter wie Sabine S. (alle Namen<br />

geändert) und Paare bei allen Fragen rund um<br />

Schwangerschaft und Geburt. Auch danach<br />

ist die Beratungsstelle für die Frauen und ihre<br />

Familien da, bis das Kind drei Jahre alt ist.<br />

2 Das Weraheim Hebsack in Remshalden<br />

ist ein heilpädagogisches Kleinheim<br />

für Kinder und Jugendliche zwischen sechs<br />

und 21 Jahren, die aus unterschiedlichen<br />

Gründen zeitweise nicht in ihren Familien<br />

leben können. Im Weraheim werden die<br />

jungen Menschen individuell gefördert<br />

und auf dem Weg in ein eigenständiges<br />

Leben begleitet.<br />

3 Die „Villa 103“ in Schorndorf bietet<br />

flexible Hilfen für Kinder und Jugendliche<br />

an, die aufgrund schwieriger Familienverhältnisse<br />

Probleme in der Schule und ihrem<br />

sozialen Umfeld haben. In der Tagesgruppe<br />

lernen sie einen strukturierten Tagesablauf<br />

kennen, zu dem nicht nur das gemeinsame<br />

Mittagessen und die Hausaufgabenbetreuung<br />

gehören. Im Werkraum können<br />

sich die Schüler beispielsweise ausprobieren<br />

und so ihre kreativen und lebenspraktischen<br />

Fähigkeiten stärken.<br />

3<br />

4 Das Gradmann-Haus in Stuttgart-<br />

Kaltental ist speziell für Menschen mit einer<br />

demenziellen Erkrankung konzipiert.<br />

Die Mitarbeitenden akzeptieren die Realität<br />

der Bewohner und Tagesgäste und<br />

begleiten sie in „ihrer Welt“. Die Mitarbeitenden<br />

begegnen den älteren Menschen<br />

mit Achtung und Wertschätzung.<br />

5 Im Immanuel-Grözinger-Haus leben<br />

alleinstehende Männer wie Dieter K., die<br />

mit ihren meist problematischen Lebensverhältnissen<br />

überfordert sind. Viele Bewohner<br />

nehmen die unterschiedlichen Angebote<br />

zur Beschäftigung wahr. Dieter K. zum<br />

Beispiel arbeitet gern in der großen Gartenanlage<br />

mit. Hier schöpft er Selbstvertrauen<br />

und stärkt auch seine Selbsthilfekräfte.<br />

6 Halt und Hilfe für ein besseres Leben<br />

bietet das Johannes-Falk-Haus jungen<br />

Wohnungslosen bis 25 Jahre. Wie Eva M.<br />

können sie hier zur Ruhe kommen und<br />

eine neue Perspektive entwickeln. Um<br />

wieder im Leben Fuß zu fassen, übernehmen<br />

sie auch Pflichten und Verantwortung<br />

in der Gemeinschaft – sie helfen zum<br />

Beispiel den hauptamtlichen Mitarbeitern<br />

dabei, das Mittagessen für die Bewohner<br />

zuzubereiten.<br />

5<br />

eva –<br />

Im Dienst. Am Nächsten.<br />

Menschen in Notlagen zu helfen<br />

ist seit 1830 Aufgabe der Evangelischen<br />

Gesellschaft Stuttgart (eva).<br />

In rund 100 Diensten, Beratungsstellen,<br />

Wohngruppen und Heimen<br />

kümmern sich derzeit über 1.500<br />

haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende<br />

um Menschen in Not. In<br />

das Haus der Diakonie in Stuttgarts<br />

Mitte, gegenüber dem Hospitalhof<br />

in der Büchsenstraße, kommen unter<br />

anderem arme Menschen ohne<br />

und mit Wohnung, Schwangere,<br />

Suchtkranke etc. Andere sucht die<br />

eva auf: zu Hause, auf der Straße<br />

oder im Gefängnis. Mit Wohngruppen,<br />

Heimen und Beratungsstellen<br />

ist die eva in Stuttgart präsent.<br />

Auch im Rems-Murr-Kreis, dem<br />

Landkreis Esslingen und im Neckar-<br />

Odenwaldkreis finden Hilfesuchende<br />

Anlaufstellen.<br />

| 26 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

4<br />

6<br />

| 27 |


Umweltmanagement<br />

Umweltbericht<br />

Als Genossenschaftsbank mit christlichen Wurzeln und Werten<br />

arbeiten wir daran, nachhaltige Werte zu schaffen, d. h. leistungsfähig,<br />

sozial und ökologisch zu wirtschaften. Dies betrifft<br />

in erster Linie unser Kerngeschäft, den Umgang mit kirchlichen<br />

Geldern. Darüber hinaus ist es unser Ziel, auch die Prozesse<br />

zur Erstellung unserer Dienstleistungen ressourcenschonend<br />

zu gestalten. Als erste <strong>Bank</strong> wurde die <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />

Diakonie 2009 in das Umweltregister der Niederrheinischen<br />

IHK Duisburg-Wesel-Kleve, der zentralen Registrierungsstelle<br />

für NRW, eingetragen.<br />

Im Jahr 2012 hat sich das Umweltteam insgesamt fünfmal<br />

getroffen. Im Mittelpunkt der Sitzungen standen folgende<br />

Themen:<br />

ZZ Anpassungen der Umweltleitlinie<br />

ZZ Neufassung der Umwelterklärung<br />

ZZ Revalidierungsaudit des Umweltgutachters am 3. Februar<br />

2012<br />

ZZ Aufnahme des Standorts Dresden in das Umweltmanagement<br />

mit entsprechendem Erweiterungsaudit des<br />

Umweltgutachters am 8. Oktober 2012<br />

ZZ Umweltbetriebsprüfung am 18. Dezember 2012<br />

Rückblick auf das Umweltprogramm 2009 bis 2011<br />

Maßnahmenblock 1: Verkehr Dortmund<br />

Das Ziel, den Pendelverkehr um 20 % zu reduzieren, wurde deutlich<br />

verfehlt, da die Verlegung des Wohnsitzes in die Nähe der <strong>Bank</strong><br />

größtenteils abgelehnt wird. Die Reduzierung zwischen 2009 und<br />

2011 beläuft sich auf lediglich 1,2 %. Die hohe zeitliche Belastung<br />

des Pendelns wird akzeptiert und schlägt sich in einer höheren<br />

Quote der PKW-Nutzer nieder. Das Ziel, den ÖPNV-Anteil auf<br />

35 % zu erhöhen, wurde deshalb ebenso verfehlt. Der Anteil der<br />

ÖPNV-Nutzer ist gegenüber 2009 sogar gesunken. Aufgrund der<br />

großen Bedeutung ist das Thema Verkehr auch Bestandteil des<br />

neuen Umweltprogramms.<br />

Maßnahmenblock 2: Abfall<br />

Im Bereich Abfall haben sich die Dinge deutlich bewegt. Durch<br />

die Einführung der konsequenten Mülltrennung an den Standorten<br />

Dortmund und Duisburg hat sich die Restmüllmenge<br />

gegenüber dem Basisjahr 2007 bei einer geplanten Reduktion<br />

um 50 % sogar um rund 65 % bei gleichzeitiger Auslastungsoptimierung<br />

der Abfallgefäße reduziert. Auch der Verbrauch von<br />

Kopier- und Briefpapier hat sich um rund 11 % (bei geplanten<br />

20 %) reduziert. Bei der ursprünglichen Planung war jedoch<br />

die Verschmelzung im Jahr 2010 noch nicht bekannt.<br />

Maßnahmenblock 3: Beschaffung/auch Büromaterial und Papier<br />

Die Beschaffungsprozesse in der <strong>Bank</strong> wurden komplett<br />

überarbeitet. Ökologische Aspekte sind hinzugekommen.<br />

Das Ziel, die ökologische Beschaffung zu verfeinern, wurde<br />

klar erreicht.<br />

Maßnahmenblock 4: Elektrische Energie Duisburg<br />

Durch die Bau- und Umstrukturierungsmaßnahmen in Duisburg<br />

wurde der Stromverbrauch gegenüber dem Basisjahr 2007 um<br />

rund 13 % gesenkt. Die konsequente Beachtung von Energiesparregeln<br />

durch die Mitarbeitenden und den Haustechniker<br />

lässt für die Zukunft einen weiteren Rückgang des Energiebedarfs<br />

erwarten. Durch den Bezug von Naturstrom haben<br />

wir für das Gebäude Duisburg im Abrechnungsjahr 2011/2012<br />

insgesamt 75.642 kg CO 2 gegenüber dem bundesdeutschen<br />

Strommix eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt<br />

von 3.782 Bäumen.<br />

Maßnahmenblock 5: Gebäude Duisburg<br />

Die Umbaumaßnahmen im Gebäude Duisburg führten auch<br />

zu einer punktuellen Überarbeitung der technischen Einrichtungen<br />

im Gebäude Duisburg (z. B. neue Heizkörperventile,<br />

Fenstereinstellung etc.). Diese Maßnahmen tragen dazu bei,<br />

die Energiebilanz des Gebäudes zu optimieren.<br />

Maßnahmenblock 6: Elektrische Energie Dortmund<br />

Durch den flächendeckenden Einsatz energiesparender<br />

Leuchtmittel sowie die Installation von Bewegungsmeldern<br />

und den bewussten Umgang mit Strom wurde der Verbrauch<br />

elektrischer Energie um rund 34 % gegenüber dem Basisjahr<br />

gesenkt. Das Ziel (Reduktion um 20 %) wurde damit deutlich<br />

übertroffen. Durch den Bezug von Naturstrom haben wir<br />

für das Gebäude Dortmund im Abrechnungsjahr 2011/2012<br />

insgesamt 137.744 kg CO 2 gegenüber dem bundesdeutschen<br />

Strommix eingespart. Dies entspricht dem Klimaschutzeffekt<br />

von 6.887 Bäumen.<br />

Maßnahmenblock 7: Kommunikation<br />

Im Bereich der externen Kommunikation ist das Umweltmanagement<br />

stets präsent. Optimierungsbedarf wird noch bei<br />

der internen Kommunikation gesehen, weshalb dieses Thema<br />

in das neue Umweltprogramm aufgenommen wird.<br />

Maßnahmenblock 8: Reinigung<br />

Der externe Reinigungsdienstleister setzt Reinigungsmittel<br />

eines nach EMAS zertifizierten Herstellers ein. Außerdem<br />

wurden die Papierhandtücher abgeschafft. Die Ziele dieses<br />

Maßnahmenblocks wurden erreicht.<br />

Maßnahmenblock 9: Wärme<br />

Durch Optimierungsmaßnahmen an der Heizanlage durch<br />

Hinweise an die Nutzer wurde der Heizenergiebedarf gegenüber<br />

dem Basisjahr 2007 um gut 18 % (witterungsbereinigt)<br />

reduziert. Das Ziel (20 %) wurde damit nur knapp verfehlt.<br />

Sonstiges<br />

Die Deutsche Post AG hat uns im Juni 2012 darüber informiert,<br />

dass die <strong>Bank</strong> durch die Nutzung des GOGREEN-Verfahrens<br />

der Deutschen Post im Jahr 2011 insgesamt 5,43 Tonnen CO 2<br />

kompensiert hat. Das Carbon Management der Deutschen<br />

Post gleicht die beim Transport entstehenden CO 2 -Emissionen<br />

durch Klimaschutzprojekte aus.<br />

Fazit<br />

Seit Einführung des Umweltmanagements sind eine Vielzahl<br />

Maßnahmen angestoßen und abgeschlossen worden (z. B.<br />

Abfallregelungen, Stromverbrauch Dortmund, Stromverbrauch<br />

Duisburg, Papier). Einige befinden sich noch auf dem Weg. Wieder<br />

andere müssen als kontinuierliche Maßnahme verstanden<br />

werden, die nicht auf ein bestimmtes Datum terminiert werden<br />

können. Die quantifizierbaren Ziele sind zu einem großen Teil<br />

erreicht worden. Wo dies nicht der Fall ist (z. B. Maßnahmenblock<br />

Verkehr),haben wir im Umweltprogramm konkrete<br />

Maßnahmen für die kommenden Jahre festgeschrieben.<br />

Anpassungen der Umweltleitlinie sowie Neufassung<br />

der Umwelterklärung<br />

Nach der Einführung des Umweltmanagements im Jahr 2009<br />

und den in den beiden Folgejahren erfolgten Anpassungen<br />

war es in 2012 erforderlich, die Umwelterklärung sowie die<br />

damit zusammenhängenden Dokumenten grundlegend zu<br />

überarbeiten. Im Rahmen eines Workshops am 13. Januar 2012<br />

hat sich das Umweltteam intensiv darüber ausgetauscht und<br />

eine neue Umwelterklärung einschließlich Umweltportfolio<br />

und Umweltprogramm erstellt. Die neue Umwelterklärung<br />

wurde durch den Umweltgutachter Dipl.-Ing. Henning von<br />

Knobelsdorff im Rahmen des Revalidierungsaudits am 3.<br />

Februar 2012 geprüft. Die Gültigkeitserklärung für das Jahr<br />

2012 wurde erteilt. Damit ist die <strong>Bank</strong> berechtigt, das EMAS-<br />

Zertifikat auch im Jahr 2012 zu tragen.<br />

Aufnahme des Standorts Dresden in das<br />

Umweltmanagement<br />

Am 8. Oktober 2012 hat der Umweltgutachter Henning<br />

von Knobelsdorff das Erweiterungsaudit zur Aufnahme des<br />

Standorts Dresden in das Umweltmanagement durchgeführt.<br />

Die Gültigkeitserklärung wurde im Rahmen dieses zweiten<br />

Audits im Jahr 2012 ebenfalls erteilt. Der Gutachter kommt zu<br />

dem Ergebnis, dass das Managementsystem installiert ist, die<br />

Umweltleitlinien jedoch noch nicht ausreichend implementiert<br />

sind. Er empfiehlt eine Schulung der Mitarbeitenden, damit die<br />

Durchdringung des Umweltmanagementsystems am Standort<br />

Dresden verbessert wird. Das Umweltteam hat sich dieses wichtige<br />

Thema für das Jahr 2013 vorgenommen.<br />

Umweltbetriebsprüfung<br />

Das Umweltteam hat die vorgeschriebene Umweltbetriebsprüfung<br />

am 18. Dezember 2012 vorgenommen und insgesamt<br />

sieben Empfehlungen für Optimierungsmöglichkeiten (u. a.<br />

Verbesserung der internen Kommunikation und Durchführung<br />

Kirchliches Umweltmanagement<br />

von Notfallübungen am Standort Dresden) ausgesprochen.<br />

Abweichungen (d. h. fehlende oder zu korrigierende Elemente<br />

des Umweltmanagementsystems) wurden nicht festgestellt.<br />

Umsetzung des Umweltprogramms/<br />

sonstige Maßnahmen<br />

Das Umweltteam hat auch im Jahr 2012 intensiv an der Umsetzung<br />

des zu Jahresbeginn erarbeiteten neuen Umweltprogramms<br />

2012 – 2014 gearbeitet. Erste Erfolge wurden bereits<br />

zu den folgenden Themen erzielt:<br />

Maßnahmenblock 10/Produktökologie<br />

Der FairWorldFonds hat erstmalig ein Volumen von 100 Mio.<br />

Euro erreicht. Als neues Produkt wurde der UniRak Nachhaltig<br />

in die Hausmeinung aufgenommen.<br />

Maßnahmenblock 13/Elektro Dresden<br />

Der Wechsel des Stromanbieters (neu: Naturstrom) ist erfolgt.<br />

Maßnahmenblock 15/Papier<br />

Von den vereinbarten Maßnahmen wurde der Verzicht auf<br />

Kopien der Wirtschaftsprüfungsberichte IK bereits umgesetzt.<br />

Hierdurch sparen wir rund 10.000 Blatt Papier pro Jahr.<br />

Maßnahmenblock 16/Abfall Dresden<br />

Die Abfalltrennung wurde eingeführt.<br />

Jochen Krause<br />

Direktor,<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

| 28 | Geschäftsbericht | 2012 | 29 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Anlagepolitik<br />

Transparent und ethisch-nachhaltig<br />

„Beste Spezialbank“<br />

Alle Kundinnen und Kunden, die ihr Geld<br />

bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie<br />

anlegen, profitieren automatisch vom <strong>KD</strong>-<br />

Nachhaltigkeitsfilter: Sie können sicher<br />

sein, dass wir das Geld verantwortungsbewusst<br />

und mit nachhaltigen Kriterien<br />

anlegen. Auch bei der Auswahl von Aktien<br />

oder festverzinslichen Wertpapieren<br />

für das persönliche Depot beraten wir<br />

unsere Kunden nicht nur nach ökonomischen<br />

Kriterien, sondern gleichzeitig<br />

im Hinblick auf nachhaltige Aspekte. Für<br />

unsere Spezialfonds- und Vermögensverwaltungskunden<br />

bieten wir eine einfache<br />

und preisgünstige Möglichkeit, den <strong>KD</strong>-<br />

Nachhaltigkeitsfilter einzusetzen.<br />

Mit diesem Ansatz haben wir bereits seit<br />

2008 denselben Weg eingeschlagen wie<br />

die E<strong>KD</strong> 2011 mit ihrem „Leitfaden für<br />

ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der<br />

evangelischen Kirche“. Wir sind stolz, dass<br />

wir unsere Erfahrungen in das E<strong>KD</strong>-Projekt<br />

einbringen konnten und versichern<br />

Ihnen, dass die strengen Kriterien unseres<br />

<strong>KD</strong>-Nachhaltigkeitsfilters die Ansprüche<br />

der E<strong>KD</strong> erfüllen.<br />

Regelmäßige Überprüfung des<br />

Depotbestandes<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie überprüft<br />

quartalsweise die Depot A-Bestände<br />

auf die Erfüllung der Kriterien des<br />

Nachhaltigkeitsfilters. Die Überprüfung<br />

wird dokumentiert. Wenn ein Wertpapier<br />

aus dem Bestand den Kriterien des <strong>KD</strong>-<br />

Nachhaltigkeitsfilters nicht entspricht,<br />

entscheidet der Anlageausschuss der<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie im Einzelfall<br />

und in Abhängigkeit von der Wertpapierart,<br />

welche Maßnahmen zu treffen sind.<br />

Neben diesen internen Maßnahmen wird<br />

die Einhaltung der beschriebenen Anlagekriterien<br />

jährlich durch einen externen<br />

Prüfer überwacht. Wie in den Vorjahren<br />

hat die unabhängige RW Audit GmbH die<br />

Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsfilters<br />

auch für 2012 testiert.<br />

Aktiver Wertpapierbesitz<br />

Ein weiterer Baustein, der so genannte<br />

aktive Wertpapierbesitz ergänzt den <strong>KD</strong>-<br />

Nachhaltigkeitsfilter.<br />

Durch gezielte Investitionen sollen Teilnehmer<br />

am Kapitalmarkt, die im Sinne<br />

unserer Kriterien handeln, aktiv unterstützt<br />

werden. Eine zweite Option, die<br />

Investoren offensteht, um das Verantwortungsbewusstsein<br />

der Teilnehmer<br />

am Kapitalmarkt zu schärfen, ist die<br />

aktive Einflussnahme, das Engagement.<br />

Hierfür haben wir gemeinsam mit der<br />

Union Investment und großen kirchlichen<br />

Investoren einen professionellen Prozess<br />

implementiert. Der Engagement-Prozess<br />

beinhaltet die Stimmrechtsausübung<br />

im Rahmen von Hauptversammlungen<br />

(Vote) und die gezielte Ansprache der<br />

Unternehmensführung (Voice).<br />

FairWorldFonds<br />

Gemeinsam mit Partnern haben wir<br />

2010 einen Investmentfonds auf den<br />

Markt gebracht, der nicht nur ethischnachhaltige<br />

Anforderungen, sondern auch<br />

entwicklungspolitische Kriterien erfüllt.<br />

Diese stammen übrigens von „Brot für<br />

die Welt“. Unternehmen mit Tochter- oder<br />

Zuliefergesellschaften in Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern müssen die spezifische<br />

Situation der Frauen vor Ort berücksichtigen.<br />

Die Gewinne, die in diesen Ländern<br />

erwirtschaftet werden, müssen auch dort<br />

wieder investiert werden. Staatsanleihen<br />

werden nur von den Ländern gekauft, die<br />

sich internationalen Abkommen – etwa zur<br />

Friedenssicherung, zur Reduzierung von<br />

Umwelt und Klimaschäden und vor allem<br />

zur Entwicklungsförderung – anschließen.<br />

Die Idee, fair zu investieren, kommt an.<br />

Rund 126 Millionen Euro (Stand 31. März<br />

2013) hat der FairWorldFonds bereits eingesammelt.<br />

Je mehr Kapital die Investoren<br />

in Wertpapiere stecken, die diese Kriterien<br />

erfüllen, desto größer ist der Anreiz für<br />

Firmen, sich danach auszurichten. Nachhaltige<br />

Geldanlagen haben über die Jahre<br />

eine beträchtliche Wirkung entfaltet. Ihr<br />

Volumen hat sich in Deutschland seit 2005<br />

auf rund 16 Milliarden Euro verdreifacht.<br />

Börse Online und der Nachrichtensender n-tv wollten wissen, wie<br />

zufrieden die Deutschen mit ihren <strong>Bank</strong>en sind. Schließlich können die<br />

Kunden die Leistungen ihres Instituts am besten beurteilen. Insgesamt<br />

gingen 52.000 Bewertungen in die Ergebnisse ein. Die Umfrage bestätigt<br />

uns. Wir lagen bei der Leserbefragung nach der besten Hausbank<br />

mit einer durchschnittlichen Beurteilung von 1,3 unter den ersten<br />

drei <strong>Bank</strong>en in Deutschland. Zur Bewertung standen 128 <strong>Bank</strong>en. Bei<br />

der Zufriedenheit mit der Beratung in Wertpapiergeschäften und bei<br />

Baudarlehen belegen wir sogar den ersten Platz in der Gruppe der<br />

Spezialinstitute. Vielen Dank für Ihre Bewertung.<br />

Finanzierungsleitfaden für Krankenhäuser<br />

Finanzierungsleitfaden<br />

Gemeinsam mit der Curacon Wirschaftsprüfungsgesellschaft<br />

und dem Verband Ev. Krankenhäuser Rheinland/Westfalen/Lippe<br />

hat die <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />

Diakonie einen Finanzierungsleitfaden entwickelt, der<br />

die wichtigsten Fragen bei der Kreditvergabe für Krankenhäuser<br />

verdeutlicht. Im Rahmen unseres Beratungsangebots<br />

<strong>KD</strong>-<strong>Bank</strong>Dialog bieten wir an, Spezifika zu bestimmen<br />

und in einem transparenten und strukturierten<br />

Prozess eine optimale Finanzierung zu gestalten.<br />

Welche Bausteine sind für den Aufbau<br />

einer Krankenhausfinanzierung wichtig?<br />

;; Strategie des Managements<br />

;; plausible Business-Pläne<br />

;; Projektsteuerung für Schlüsselprojekte<br />

;; NPO-Rating<br />

;; Profilanalyse (medizin-ökonomische Kennzahlen)<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de | www.LKG-Sachsen.de<br />

Schritt 5:<br />

Plausibilisierung der<br />

Planungen und<br />

Interpretation<br />

der Planungen<br />

Schritt 4:<br />

Darstellung<br />

weiterer<br />

Szenarien<br />

(Best,<br />

Middle- und<br />

Worst-Case-Szenarien)<br />

Die Anforderungen an das Management steigen,<br />

schlüssige Businesspläne sind gefragt.<br />

Bitte sprechen Sie mit unseren Teams für Institutionelle Kunden. Ihre Ansprechpartnerin<br />

oder Ihren Ansprechpartner finden Sie unter www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Ansprechpartner.<br />

KrankenhausForum<br />

Dr. Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI)<br />

analysierte den Markt für Entscheidungsträger aus dem Krankenhaussektor im Rahmen<br />

unseres KrankenhausForums im Juni 2012 in Dortmund. Die sich ändernde Förderkulisse,<br />

Investitionsstau, höhere Personalkosten bei steigender Patientenzahl und schwach<br />

steigende Preise für die Leistungen stellen die Häuser vor große Herausforderungen.<br />

Immer mehr <strong>Bank</strong>en ziehen sich deshalb aus der Krankenhausfinanzierung zurück.<br />

Schritt 1:<br />

Schaffung und Analyse<br />

der Datenbasis<br />

Finanzierungsleitfaden<br />

für Krankenhäuser<br />

Schritt 2:<br />

Bereinigung des Ausgangsjahrs<br />

um Sonder-<br />

und Einmaleffekte<br />

Schritt 3:<br />

Darstellung des Basisszenarios<br />

(Szenario bei<br />

mittlerer Geschäftsentwicklung)<br />

Instrumente und Bausteine einer Krankenhausfinanzierung<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Nachhaltigkeitsfilter<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Engagement<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de/fairworldfonds<br />

Für die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie ist und bleibt die Branche sehr wichtig. Dies<br />

möchten wir mit Veranstaltungen wie dem KrankenhausForum und unserem<br />

Finanzierungsleitfaden unterstreichen.<br />

| 30 | Geschäftsbericht | 2012<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 31 |


Im Rahmen unserer Anlageforen<br />

informierten<br />

wir institutionelle<br />

Anleger über die Entwicklungen<br />

am Kapitalmarkt.<br />

Januar<br />

Ausstellung Pskow<br />

Februar<br />

Anlageforum<br />

Rückblick auf 2012<br />

Die Initiative Pskow in der Ev. Kirche im Rheinland e.V.<br />

möchte in besonderer Weise die Kontakte zu Russland<br />

aufrechterhalten. 42 Projekte im sozialen Bereich, in<br />

der Behindertenarbeit, Altenarbeit, der Jugend- und<br />

Bildungsarbeit, in Handwerksbetrieben und im Bereich<br />

von Kultur und Kirche umfasst das Engagement. Unter<br />

dem Titel „Von der zerstörten zur sozialen Stadt“ stellte<br />

die Initiative in unserer Duisburger Filiale aus.<br />

September<br />

Ethisches<br />

Investment<br />

Gemeinsam mit „Brot für die Welt“ haben<br />

wir eine Ausstellung über ethisch-nachhaltige<br />

Anlagen in Dresden und Duisburg präsentiert.<br />

Zahlreiche Privatkundinnen und<br />

-kunden folgten unserer Einladung zu den<br />

Eröffnungsveranstaltungen.<br />

Im Goldsaal der<br />

Dortmunder Westfalenhallen<br />

tagten rund<br />

300 Mitglieder und<br />

stimmten über die<br />

Geschicke der <strong>Bank</strong><br />

ab.<br />

Juni<br />

Generalversammlung<br />

Mai<br />

Auszeichnung<br />

Das Martin Luther Forum Ruhr hat die<br />

<strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG für ihr Engagement<br />

im Hinblick auf das Reformationsjubiläum<br />

2017 mit Lutherbotschaftern des<br />

Künstlers Ottmar Hörl ausgezeichnet. Die<br />

Nachbildungen des Wittenberger Luther-<br />

Denkmals haben an unseren Standorten<br />

in Dortmund, Duisburg, Dresden und<br />

Berlin ein neues Zuhause gefunden.<br />

Auf unseren Regionalkonferenzen informierten<br />

wir im Herbst interessierte<br />

institutionelle Kunden über Neues und<br />

Interessantes aus dem Themenfeld Kirche<br />

und Geld. Die Tagungen fanden in<br />

Berlin, Bexbach, Bielefeld, Dortmund,<br />

Dresden, Duisburg, Essen, Görlitz, Köln,<br />

Magdeburg und Münster statt.<br />

Oktober<br />

Regionalkonferenzen<br />

Juni<br />

Gospelkirchentag<br />

Im Haus des Evangelischen Werks für Diakonie und<br />

Entwicklung in Berlin haben wir eine neue Servicefiliale<br />

eröffnet. Die Räumlichkeiten teilen wir mit der<br />

Evangelischen Kreditgenossenschaft eG (EKK).<br />

Drei Tage lang haben über 6.000 aktive Sängerinnen<br />

und Sänger aus insgesamt 14 Ländern Dortmund in<br />

eine Gospelmetropole verwandelt. Die <strong>Bank</strong> für Kirche<br />

und Diakonie unterstützte den Gospelkirchentag und<br />

Oktober<br />

war mit einem Stand vertreten. Interessierte Besucherinnen<br />

und | 32 Besucher | haben sich bei uns über verantwortungsbewusste<br />

Geldanlagen informiert.<br />

Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Filialeröffnung<br />

| 33 |


<strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG<br />

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Für kirchliche und diakonische Zwecke<br />

Personalbericht<br />

Viele kirchliche und diakonische Projekte verdienen Unterstützung.<br />

Das haben bereits die Vorgängerinstitute der <strong>Bank</strong><br />

für Kirche und Diakonie in Duisburg sowie Münster erkannt<br />

und Stiftungen ins Leben gerufen. Seit 2007 bündeln wir die<br />

Aktivitäten unter dem Dach der <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG.<br />

In den letzten Jahren vermehrte sich das Stiftungskapital auf<br />

rund 6,5 Mio. Euro. Das Vermögen stammt aus Zustiftungen<br />

der <strong>Bank</strong>. Die stetig wachsende Zahl der Anträge an die <strong>KD</strong>-<br />

BANK-STIFTUNG bestätigt den großen Bedarf nach Unterstützung<br />

für kirchliche und diakonische Arbeit.<br />

Im Mai 2012 haben 94 Projekte aus den förderfähigen Bereichen<br />

Erhaltung kirchlicher Bausubstanz, Arbeit mit Erwachsenen<br />

und evangelische Telefonseelsorge von den Erträgen des<br />

Jahres 2011 mit insgesamt 159 Tausend Euro profitiert.<br />

Die Erträge des Stiftungskapitals aus dem Jahr 2012 fließen<br />

in 113 verschiedene Projekte aus den Bereichen Inklusion,<br />

Hospizarbeit und Erhaltung kirchlicher Bausubstanz. Als Vorstand<br />

der <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG freute sich der amtierende<br />

E<strong>KD</strong>-Ratsvorsitzende, Dr. h.c. Nikolaus Schneider, über viele<br />

Anfragen: „Christinnen und Christen zeigen mit ihren Projekten<br />

zu Hospizarbeit und Inklusion, wie sie ihren Glauben in die Tat<br />

umsetzen. Sie ermöglichen damit Menschen die Teilhabe am<br />

gesellschaftlichen Leben: vor Ort, konkret und persönlich.“<br />

In den kommenden Jahren bis 2017 wird die <strong>KD</strong>-BANK-<br />

STIFTUNG zusätzlich Leuchtturmprojekte zum Reformationsjubiläum<br />

unterstützen. Eines davon ist das Luther-Musical,<br />

das in vielen Städten Deutschlands zu sehen sein wird. Für<br />

dieses Engagement hat das Martin Luther Forum Ruhr die <strong>KD</strong>-<br />

BANK-STIFTUNG mit den bekannten „Lutherbotschaftern“ des<br />

Künstlers Ottmar Hörl ausgezeichnet. An unseren Standorten<br />

in Dortmund, Berlin, Dresden und Duisburg machen Sie auf das<br />

Reformationsjubiläum aufmerksam.<br />

Förderzwecke 2013<br />

Anträge für die Erträge aus 2013, die in 2014 ausgeschüttet<br />

werden, können bis zum 31. Dezember 2013 eingereicht werden.<br />

Die begünstigten Zwecke lauten: Erhaltung kirchlicher<br />

Bausubstanz, Projekte gegen Fremdenfeindlichkeit und Förderung<br />

der Toleranz sowie Förderung des Ehrenamts.<br />

Antragsberechtigt sind alle Mitglieder und Kunden der<br />

<strong>Bank</strong>. Mehr Informationen finden Sie im Internet unter<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de/Stiftung.<br />

Die <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG unterstützt zum Beispiel das Projekt „Behinderte als mündige Bürger“ der Evangelischen Christuskirchengemeinde Neuss<br />

(links). Im Klosterstift zum Heiligengrabe hilft die <strong>KD</strong>-BANK-STIFTUNG finanziell bei der Restaurierung des Innenbereichs der Stiftskirche.<br />

Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die <strong>Bank</strong><br />

für Kirche und Diakonie 196 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, darunter 41 Teilzeitbeschäftigte<br />

und sieben Auszubildende.<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Viele unserer Mitarbeitenden bilden sich neben<br />

ihrer beruflichen Tätigkeit für die <strong>Bank</strong> für Kirche<br />

und Diakonie weiter.<br />

Im Berichtsjahr hat Sören Horsthemke (Institutionelle<br />

Kunden Diakonie Rheinland) den<br />

Abschluss „Geprüfter <strong>Bank</strong>fachwirt IHK“ erworben.<br />

Sandra Prosenc (Wertpapierfolge) erwarb<br />

einen Abschluss als „Fachwirtin <strong>Bank</strong>COLLEG“.<br />

Carina Köster (Institutionelle Kunden Diakonie<br />

Rheinland) ist nun „<strong>Bank</strong>betriebswirtin <strong>Bank</strong>-<br />

COLLEG“. Stefan Prang (Betriebswirtschaft) und<br />

André Reuter (Trainee) dürfen sich „<strong>Bank</strong>betriebswirt<br />

VR“ nennen. Einen Abschluss als „Diplomierte<br />

<strong>Bank</strong>betriebswirtin Frankfurt School<br />

of Finance & Management“ hat Anna Borgert<br />

(Privatkunden Dortmund) erworben. Dominik<br />

Göckener (Treasury/Kundenwertpapiere) ist<br />

nun „Diplomierter <strong>Bank</strong>betriebswirt Management“.<br />

Dagmar Klüter (Betriebswirtschaft) hat<br />

erfolgreich ihre Fortbildung zum „Zertifizierten<br />

Risikoanalyst Eigenanlagen ADG“ abgeschlossen<br />

und Stefan Nientit (Treasury/Kundenwertpapiere)<br />

ist nun „Treasurymanager ADG“.<br />

Insgesamt haben unsere Mitarbeitenden an 375<br />

Tagen an betrieblichen Fortbildungsveranstaltungen<br />

teilgenommen. Für unsere Mitglieder<br />

und Kunden sichern wir durch die kontinuierliche<br />

Fortbildung unserer Mitarbeitenden das<br />

hohe Niveau des Fachwissens in der <strong>Bank</strong> für<br />

Kirche und Diakonie und stellen die kompetente<br />

Beratung in allen Bereichen des <strong>Bank</strong>geschäfts<br />

sicher.<br />

Ausgezeichneter Arbeitgeber<br />

Am 29. November 2012 haben wir erstmals<br />

das von der Evangelischen Kirche in Deutschland<br />

initiierte Arbeitsplatzsiegel ARBEIT PLUS<br />

erhalten. Der Vorsitzende des Rates der E<strong>KD</strong><br />

Dr. h. c. Nikolaus Schneider, Vorsitzender des<br />

Vergabegremiums, schreibt dazu: „Das Unternehmen<br />

hat sich durch vorbildliches arbeitsmarktpolitisches<br />

Engagement ausgezeichnet<br />

und leistet damit einen wichtigen Beitrag<br />

zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen<br />

Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft.“<br />

Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung.<br />

Die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie hat das Arbeitsplatzsiegel<br />

ARBEIT PLUS erhalten.<br />

Jubiläen<br />

Im Jahr 2012 feierten Ute Larson und Konrad<br />

Matyba ihr 40-jähriges Dienstjubiläum bei unserer<br />

<strong>Bank</strong>. Ulrike Collin, Sigrid Groth, Mathias<br />

Doepner und Thomas Voorgang feierten das<br />

25-jährige, acht weitere Mitarbeitende das<br />

10-jährige Dienstjubiläum. Auch in diesem Jahr<br />

danken wir unseren Jubilaren sehr herzlich für<br />

ihren Einsatz und freuen uns über die langjährige<br />

Verbundenheit zu unserer <strong>Bank</strong>.<br />

Ricarda Schneider und Marcel Tönning haben<br />

ihre Ausbildung bei uns erfolgreich abgeschlossen.<br />

Hierzu gratulieren wir auch an dieser Stelle<br />

herzlich.<br />

Unser Dank gilt allen Mitarbeitenden für ihre<br />

verantwortungsvolle und engagierte Mitarbeit<br />

zum Wohle der Mitglieder und Kunden unserer<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie. Sie alle haben<br />

einen großen Anteil am erfolgreichen Geschäftsjahr<br />

2012.<br />

Dem Betriebsrat unter dem Vorsitz von Thomas<br />

Voorgang danken wir für die vertrauensvolle<br />

und konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Drei neue Kolleginnen haben ihren Berufsweg<br />

bei der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie im Berichtsjahr<br />

fortgesetzt. Lena Gillich und Vanessa<br />

Plewnia erlernen seit dem 1. August 2012 den<br />

Beruf der <strong>Bank</strong>kauffrau.<br />

Svenja Mathia<br />

seit 1. März 2012<br />

Kreditfolge<br />

Tanja Betteldorf<br />

seit 1. Juni 2012<br />

Treasury/Kundenwertpapiere<br />

Susanne Ricken<br />

seit 1. Juni 2012<br />

Betriebswirtschaft<br />

Lena Gillich<br />

seit 1. August 2012<br />

Auszubildende<br />

Vanessa Plewnia<br />

seit 1. August 2012<br />

Auszubildende<br />

| 34 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 35 |


Kirchliches Umfeld 2012<br />

Vom Geld der Kirche<br />

Fakten<br />

Etwa zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sind Christen,<br />

rund 23,9 Mio. Menschen davon gehören den evangelischen Kirchen<br />

an. 20 lutherische, reformierte und unierte Landeskirchen<br />

bilden die Evangelische Kirche in Deutschland. Die Verwaltungsstrukturen<br />

der jeweiligen Landeskirchen sind unterschiedlich. In<br />

der Regel gibt es eine mittlere Verwaltungsebene: die Kirchenkreise,<br />

Kirchenbezirke, Dekanate oder Propsteien. Das kirchliche<br />

Leben spielt sich in den 15.129 selbstständigen Kirchengemeinden<br />

ab. Insgesamt sind hier etwa 223.000 Menschen beschäftigt.<br />

Davon sind 18.500 Pfarrerinnen und Pfarrer im aktiven Dienst.<br />

14.000 stehen im unmittelbaren Gemeindedienst, so dass im<br />

E<strong>KD</strong>-Durchschnitt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer für 1.723 Gemeindeglieder<br />

zuständig ist.<br />

Reich an Bauwerken<br />

Rund 75.000 Gebäude zählen zum Besitz der evangelischen<br />

Kirche in Deutschland. Deren Erhaltung und Betrieb besonders<br />

der denkmalgeschützten Bauwerke verursachen erhebliche<br />

Kosten, die jährlich bis zu 10 % der Gesamtausgaben der E<strong>KD</strong><br />

ausmachen. Von den knapp 21.000 Kirchen und Kapellen darunter<br />

stehen mehr als 16.600 unter Denkmalschutz. Gut 40 %<br />

aller Kirchengebäude sind in den östlichen Landeskirchen und<br />

stehen dabei vor besonderen Herausforderungen, denen sie sich<br />

gemeinsam auch mit Menschen, die nicht der Kirche angehören,<br />

in bemerkenswertem Engagement stellen.<br />

Finanzierung<br />

Die vielfältigen Aufgaben der evangelischen Kirche verursachen<br />

insgesamt Kosten von knapp 10 Mrd. Euro jährlich, die von der<br />

E<strong>KD</strong> und ihren Gliedkirchen, Kirchenkreisen und Kirchengemeinden<br />

aufgebracht werden müssen. Das klingt nach sehr viel<br />

– verglichen etwa mit dem jährlichen Tabaksteueraufkommen<br />

von 14 Mrd. Euro, ist es eher wenig.<br />

von Thomas Begrich,<br />

Finanzabteilungsleiter, Kirchenamt der E<strong>KD</strong><br />

(Zahlen und Daten aus „gezählt“, Evangelische Kirche in<br />

Deutschland, Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben, 2012)<br />

Wichtigste Einnahmequelle ist die Kirchensteuer (45 % der Einnahmen),<br />

die von den lohn- und einkommensteuerpflichtigen<br />

Kirchenmitgliedern – das sind etwa 40 % der Evangelischen –<br />

getragen wird. Darüber hinaus werden Drittmittel (35 %, vornehmlich<br />

Fördermittel und Zuschüsse der öffentlichen Hand,<br />

die die Kirchen für die Leistungen erhalten, die sie für die<br />

Gesellschaft erbringen, z. B. für die Unterhaltung von Kindergärten),<br />

und Entgelte für kirchliche Dienstleistungen, Pachten,<br />

Mieten, Kapitalerträge, Betriebskostenerstattungen usw.<br />

(20 %) vereinnahmt.<br />

Vornehmlich ist es also die Kirchensteuer, die als Mitgliedsbeitrag<br />

die finanzielle Basis kirchlicher Arbeit darstellt. Durch die enge<br />

Anbindung an die staatliche Lohn- und Einkommensteuer bildet<br />

sie die Prinzipien der Lastentragung nach der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />

und Steuergerechtigkeit nach. Zugleich sichert<br />

sie die Unabhängigkeit der Kirche: vom Staat einerseits, aber<br />

auch etwa von wohlhabenden Mitgliedern, die so nicht wie in<br />

anderen Leistungssystemen unbilligen Einfluss auf die Kirche<br />

und ihre Verkündigung nehmen können. Diese Ausgestaltung<br />

schafft eine stabile Finanzgrundlage und lässt die Kirche so<br />

zugleich an Wohl und Wehe ihrer Mitglieder teilhaben. Die<br />

Kirchensteuer ist auch keineswegs ein deutscher Sonderweg,<br />

wie oft gemeint wird: die Schweiz, Schweden oder Finnland<br />

kennen das ebenso oder haben sie gerade erst in jüngster<br />

Zeit eingeführt. Für manche ist die Kirchensteuer ein Ärgernis,<br />

„Zwangsabgabe“ heißt es gelegentlich. Das ist sie nicht: sie ist<br />

der finanzielle Beitrag, den die Mitglieder, die der Kirche – doch<br />

freiwillig – angehören, leisten. Mit ein bis zwei Prozent des<br />

Bruttoeinkommens ist sie weit vom biblischen Zehnten entfernt.<br />

Der staatliche Kirchensteuereinzug geht auf die Säkularisierung<br />

zurück: Bis weit in das 19. Jahrhundert wurde Kirche als eine<br />

öffentliche Angelegenheit betrachtet und in der Folge erheblich<br />

durch direkte staatliche Leistungen finanziert. Als sich diese enge<br />

Verquickung löste und die Finanzlast auf die Kirchenmitglieder<br />

übertragen wurde, wurde die Kirche damit vom Staat finanziell<br />

unabhängig. So schuf die Kirchensteuer die Voraussetzung für<br />

die Trennung von Staat und Kirche. Darum hat die Weimarer<br />

Reichsverfassung sie verfassungsrechtlich begründet und darum<br />

ist das Recht zur Erhebung der Kirchensteuer auch im Grundgesetz<br />

der Bundesrepublik Deutschland niedergelegt. Das gilt<br />

übrigens nicht nur für die Kirchen.<br />

Ähnlich verhält es sich mit den Zuschüssen der öffentlichen<br />

Hand. Das sogenannte Subsidiaritätsprinzip (es geht übrigens<br />

auf eine reformierte Synode in Emden 1571 zurück) stellt<br />

Eigenverantwortung vor staatliches Handeln. Subsidiarität ist<br />

ein Kennzeichen unserer Demokratie. Daher unterstützt der<br />

Staat jedes gemeinnützige Handeln, also auch das der Kirchen<br />

und Religionsgemeinschaften. Solche Zuschüsse sind keine<br />

Subventionen.<br />

Gesellschaftlicher Beitrag<br />

Das Bundesverfassungsgericht bezeichnet das Verhältnis von<br />

Staat und Kirche in Deutschland als „fördernde Neutralität“:<br />

Denn der Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht<br />

garantieren kann. Kirche und Religionsgemeinschaften leisten<br />

einen unentbehrlichen Beitrag zum Zusammenleben in der<br />

Gesellschaft. Sie bringen sich in den Prozess gesellschaftlicher<br />

Orientierung und Wertebildung ein und tragen so zur Erneuerung<br />

und Fortbildung von Grundhaltungen bei, ohne die kein<br />

demokratisches Gemeinwesen existieren kann. Manche Kritiker<br />

unseres Staats-Kirchen-Verhältnisses wollen das ändern. Auch<br />

Papst Benedikt XVI., als er bei seinem Besuch in Deutschland<br />

davon sprach, dass die von „materiellen und politischen Lasten<br />

und Privilegien befreite Kirche sich besser auf wahrhaft christliche<br />

Weise der ganzen Welt zuwenden“ könne. Eine solche<br />

Haltung verkennt, dass die Gesellschaft Kirche braucht und<br />

verkennt auch, dass die Kirchenmitglieder Teil der Gesellschaft<br />

sind, diese mittragen und mitprägen. Sie sind Kirche – und ihr<br />

wahrer Reichtum.<br />

Viel Geld und doch nie genug<br />

Die Höhe der Kirchensteuer folgt vielen Faktoren, deren wichtigster<br />

ist die Zahl der Mitglieder – also eine eher sinkende<br />

Tendenz. Aber sie folgt auch der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

in unserem Land, wie viele Menschen etwa Arbeit haben, wie<br />

das Lohnniveau ist. Hier hat es in den letzten Jahren eine positive<br />

Entwicklung gegeben. Die Kirchensteuereinnahmen 2012<br />

sind mit 4,7 Mrd. Euro einerseits erfreulich hoch – andererseits<br />

aber nur wenig über dem Niveau von 1994. Seither gibt es aber<br />

einen Kaufkraftverlust von 28 % zu verzeichnen – wir können<br />

uns also bei scheinbar gleichen Einnahmen gut ein Drittel weniger<br />

leisten!<br />

Daher müssen also verantwortliche Kirchenleitungen und Synode<br />

immer wieder entscheiden, wie damit umzugehen ist: Etwa<br />

weniger Pfarrer, weniger Jugendarbeit, weniger für Kindertagesstätten<br />

oder für Gebäude oder gar für Beratungstätigkeit<br />

oder was tun? Gemeinden erleben das teils schmerzhaft. Viel<br />

Geld also und doch nie genug! Die Ausgaben den Einnahmen<br />

anzupassen bedeutet immer wieder neu über die Aufgaben<br />

nachzudenken: nicht einfach kürzen – sondern strukturieren, sich<br />

Ziele setzen, danach fragen, was erreicht ist, was dran ist, was<br />

Not tut! Mission heißt doch auch, Neues zu wagen, Menschen<br />

zu erreichen, die bisher vielleicht nicht im Blick waren. Da ist<br />

viel Phantasie gefragt. Phantasie und Engagement. Und das ist<br />

schließlich noch wichtiger als Geld.<br />

Umdenken<br />

Klare Verwaltungsregelungen sichern einen verantwortlichen<br />

Umgang mit Geld. In vielen Landeskirchen wird ein neues kirchliches<br />

Rechnungswesen eingeführt. Es soll die alte Denkweise<br />

ablösen, das Geld vornehmlich nach seinem Aufkommen zu<br />

verteilen, sondern fragt nach Zielen, Wirkungen und Herausforderungen.<br />

Verantwortung nicht nur für heute, sondern<br />

auch für die Zukunft, für die nach uns kommenden Generationen.<br />

Auch die Sicherung der Versorgung der kirchlichen<br />

Mitarbeitenden ist eine besondere Herausforderung: trotz<br />

geringer werdender Gemeindegliederzahlen sind Pensionen<br />

und betriebliche Zusatzrenten noch gut 30 Jahre nach dem<br />

Dienstende sicherzustellen – in einer Zeit also, in der nach jetziger<br />

Erkenntnis die Gemeindegliederbasis sehr viel kleiner als<br />

heute sein dürfte. Trotzdem beruht das kirchliche Versorgungssystem<br />

keineswegs ausschließlich auf Kapitalmarkterträgen<br />

– vielmehr ist ein kapitalmarktgepuffertes Umlagesystem die<br />

Basis dafür, dass auch hier und in schwierigen Zeiten unseren<br />

Enkeln kein Chaos hinterlassen wird.<br />

Ethisch-nachhaltige Geldanlage<br />

Wichtig ist auch, wie mit dem Geld umgegangen wird: Ein „Leitfaden<br />

für ethisch-nachhaltige Geldanlage in der evangelischen<br />

Kirche“ ist Wegweisung im Umgang mit den sogenannten Kapitalmärkten.<br />

Die Financial Times Deutschland bescheinigte, wer<br />

sich daran gehalten hätte, hätte keine Probleme in der Finanzkrise<br />

haben müssen. Genau davor blieben die Gemeinden und<br />

Landeskirchen also tatsächlich bewahrt. Vor allem aber: Kirche<br />

verlässt sich nicht auf Kapitalmärkte. Sie ist nicht wie die vielen<br />

öffentlichen Haushalte und Staaten ver- oder gar überschuldet.<br />

Wichtig ist auch, dass und wie kirchliche Genossenschaftsbanken<br />

helfen, das Geld in einem vornehmlich regionalen Kreislauf zu<br />

halten. Und schließlich: das finanzielle Handeln der Kirche ist<br />

transparent und öffentlich. Der Haushalt der E<strong>KD</strong> selbst und<br />

ihr Vermögen stehen für jedermann einsehbar im Internet.<br />

Gewählte Synoden entscheiden über die Haushalte: Es ist ja die<br />

Gemeinde, die die kirchliche Arbeit finanziert – so kann sie auch<br />

mitgestalten, wie sie geschieht.<br />

Hannover, 25. März 2013<br />

Thomas Begrich<br />

Finanzabteilungsleiter<br />

Kirchenamt der E<strong>KD</strong><br />

| 36 | Geschäftsbericht | 2012 | 37 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Diakonisches Umfeld 2012 am Beispiel NRW<br />

Entwicklung in der Diakonie Rheinland-<br />

Westfalen-Lippe als wesentlicher Teil<br />

der Sozial- und Gesundheitswirtschaft<br />

Der Bedarf an sozialen Dienstleistungen in fast allen Handlungsfeldern<br />

der Diakonie wächst kontinuierlich. Diakonische Träger<br />

in Rheinland, Westfalen und Lippe – aber auch im gesamten<br />

Bundesgebiet – haben insofern immer noch einen gewissen<br />

„Marktvorteil“, weil ihnen als kirchliche Träger von breiten<br />

Kreisen der Bevölkerung ein hohes Vertrauen entgegengebracht<br />

wird.<br />

Vergleichbar mit anderen Trägern in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft<br />

stehen auch die diakonischen Träger vor drei<br />

zentralen Herausforderungen:<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

Zunahme der Wettbewerbssituation bei gleichzeitiger Bürokratisierung<br />

und Einschränkung der Handlungsfreiheit<br />

durch zusätzliche Auflagen.<br />

Aufrechterhalten der Qualität der Dienstleistungen bei<br />

gleichzeitig zunehmendem Fachkräftemangel.<br />

Sicherstellung der Refinanzierung angesichts der aktuellen<br />

und perspektivisch weiter steigenden Tarife und des<br />

zusätzlichen Investitionsbedarfs für eine qualitätsvolle<br />

Weiterentwicklung der Angebotsstruktur.<br />

Politik, verantwortlich für das Setzen der rechtlichen und finanziellen<br />

Rahmenbedingungen, blieb jedoch in ihrem konkreten<br />

gesetzgeberischen Handeln auch im vergangenen Jahr weit<br />

hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück.<br />

Handlungsbedarfe und qualitätsvolle Weiterentwicklung werden<br />

zwar mit den Stichworten „Inklusion“, „demographischer<br />

Wandel“, „Entwicklung von quartiersgerechten Angebotsstrukturen<br />

insbesondere durch Priorisierung der Ambulantisierung“<br />

von Pastor Günter Barenhoff<br />

Vorstandssprecher Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

wortreich beschrieben, eine Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />

angesichts der zentralen Herausforderungen in der<br />

Sozial- und Gesundheitswirtschaft lassen weiterhin auf sich<br />

warten.<br />

Krankenhaus<br />

Mit einem Umsatzvolumen von über 2,8 Mrd. Euro sind die<br />

mehr als 80 evangelischen Krankenhäuser im Verbandsgebiet<br />

der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe mit ihren ca. 40.000<br />

Beschäftigten ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor im Wachstumsmarkt<br />

„Gesundheitswesen“. Doch der Job- und Innovationsmotor<br />

„Krankenhaus“ beginnt zu stottern. Grund dafür ist<br />

die schlechte wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser, verursacht<br />

durch unzureichende Vergütungsregelungen und gesetzlich<br />

verfügte Kürzungen.<br />

Nach einer Umfrage des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

erwarteten 46 Prozent aller Allgemeinkrankenhäuser für 2012<br />

ein Defizit. Besonders betroffen sind Häuser, die weniger als<br />

250 Betten vorhalten.<br />

Neben der nicht sachgerechten Betriebskostenfinanzierung<br />

leiden die Kliniken seit Jahren auch unter einer ungenügenden<br />

Investitionsfinanzierung. Da die Finanzierung der Investitionen<br />

Aufgabe der einzelnen Bundesländer ist, wirkt sich hier die wirtschaftlich<br />

unterschiedliche Entwicklung in den Bundesländern<br />

auch direkt auf die Förderung der Investitionen aus.<br />

Im Jahre 2011 lagen die Investitionsmittel aller Bundesländer,<br />

die über Einzel- und Pauschalförderung an die Krankenhäuser<br />

geflossen sind, bei ca. 2,67 Mrd. Euro und damit um 156 Mio.<br />

Euro unter dem Wert des Vorjahres. Verglichen mit dem Wert<br />

vor zehn Jahren (3,39 Mrd. Euro) gibt es einen kontinuierlichen<br />

Abbau um mehr als 20 Prozent.<br />

Die Krankenhäuser haben bislang das Problem dadurch entschärft,<br />

dass sie notwendige Investitionen – insbesondere in<br />

dem innovationsstarken Bereich der Medizintechnik – aus dem<br />

laufenden Betrieb finanziert haben.<br />

Der Entwurf des Krankenhausplans für das Land Nordrhein-<br />

Westfalen lässt erkennen, dass perspektivisch weiterhin mit<br />

Schließung von Krankenhäusern und – auf der anderen Seite –<br />

weiterhin mit Zusammenschlüssen von einzelnen Krankenhäusern<br />

zu rechnen ist.<br />

Zu beobachten ist weiterhin der kontinuierlich steigende Anteil<br />

privater Krankenhausträger, da sie in der Regel gegenüber<br />

gemeinnützigen Trägern über weitere Möglichkeiten der Investitionskostenfinanzierung<br />

verfügen.<br />

Pflege-, Alten- und Behindertenarbeit<br />

Auch bei den Trägern der stationären/teilstationären und ambulanten<br />

Alten- und Behindertenarbeit ist eine dramatische Zuspitzung<br />

in der Auseinandersetzung mit den Kostenträgern um eine<br />

angemessene Refinanzierung ihrer Arbeit zu beobachten.<br />

Die hohen Qualitätsanforderungen der Kostenträger sowie zum<br />

Beispiel die politische Forderung nach guter, d. h. angemessen<br />

bezahlter und damit tarifgebundener Arbeit, findet nur selten<br />

eine Bereitschaft, dies auch im Leistungsrecht zu finanzieren. Die<br />

Träger und Einrichtungen in diesen wichtigen Handlungsfeldern<br />

der sozialen Arbeit haben zunehmend das Problem, dieses<br />

Delta zwischen Personal- und Sachkostensteigerung und Refinanzierung<br />

durch Kostenträger zu schließen. Dies findet zurzeit<br />

insbesondere seinen Ausdruck in der ambulanten Pflege. Dieser<br />

eigentlich politisch zu stärkende Bereich im Sinne des Grundsatzes<br />

„ambulant vor stationär“ wird durch die Blockadestrategie<br />

der Krankenkassen zunehmend geschwächt.<br />

Das Pflege-Neuausrichtungsgesetz des Bundes ist den hohen<br />

Erwartungen und Versprechungen nicht gerecht geworden.<br />

Wesentliche Teile wie zum Beispiel die Veränderung des dem<br />

Gesetz zugrunde liegenden Pflegebegriffs sind nicht umgesetzt<br />

worden.<br />

Die Novellierung des Wohn- und Teilhabegesetzes des Landespflegegesetzes<br />

lassen einige positive Entwicklungen erkennen. Es bleibt<br />

jedoch abzuwarten, welche Aspekte aus der Sicht der Träger am<br />

Ende konkret in das Gesetz aufgenommen werden können.<br />

Die Einführung der Altenpflegeumlage ist ein wesentlicher<br />

Beitrag, um die Ausbildungsbereitschaft für das dringend notwendige<br />

Personal angesichts der demographischen Entwicklung<br />

weiter zu stärken. Angesichts der gesetzlichen Vorgaben besteht<br />

jedoch in der stationären Altenhilfe ein erheblicher zusätzlicher<br />

Investitionsbedarf bis zum Jahr 2018.<br />

Kinder- und Jugendhilfe<br />

Der Bedarf im Bereich der stationären und ambulanten Jugendhilfe<br />

ist trotz der zurückgehenden Geburtenrate – insbesondere<br />

in den Ballungszentren – weiterhin steigend.<br />

Im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder und insbesondere<br />

der U3-Angebote ist in den letzten Jahren angesichts des vom<br />

Bund festgelegten Rechtsanspruchs zwar seitens der Kommunen<br />

und des Landes und mit zusätzlichen Mitteln des Bundes<br />

erheblich in den Ausbau investiert worden – auch von kirchlichdiakonischen<br />

Trägern, dennoch wird es voraussichtlich weiterhin<br />

einen zusätzlichen Ausbaubedarf geben und demzufolge einen<br />

weiteren Investitionsbedarf.<br />

Die UN-Behindertenkonvention stellt im Hinblick auf die<br />

geforderte Inklusion alle Handlungsfelder der Diakonie vor<br />

große Herausforderungen. Die Umsetzung des Inklusionsgedanken<br />

und der damit verbundene Umbau des Bildungssystems<br />

in ein inklusives Bildungssystem wird von allen<br />

gesellschaftlichen Gruppen ausdrücklich begrüßt. Da dies<br />

eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist, sind nicht<br />

nur die im engeren Sinne Beteiligten mitzunehmen. Dazu<br />

gehören Veränderungen in den Inhalten, Ansätzen, Strukturen<br />

und Strategien. Zentrale Forderungen sind, dass allen<br />

Eltern ein Wahlrecht über den bestmöglichen Förderort für<br />

ihre Kinder zustehen muss und dass insbesondere Förderorte<br />

als alternative Schulorte erhalten bleiben müssen. Gleichzeitig<br />

wird angemahnt, dass das Recht auf schulische Bildung<br />

nicht im Zuge der Umsetzung eines Bildungssystems faktisch<br />

ausgehebelt werden dürfe. Wie die für diesen gewaltigen<br />

Veränderungsprozess notwendigen Investitionen bereitgestellt<br />

werden können, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch<br />

weitestgehend ungeklärt.<br />

Münster, 15. März 2013<br />

Pastor Günther Barenhoff<br />

Vorstandssprecher<br />

Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe<br />

| 38 | Geschäftsbericht | 2012 | 39 |<br />

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Bericht des Vorstands<br />

Geschäftsjahr 2012<br />

oben: Dr. Ekkehard Thiesler, Vorsitzender des Vorstands, Ulrike Badura, Vorstand<br />

unten: Jörg Moltrecht, Vorstand, Ilona Pollach, Vorstand<br />

Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />

Die Staatsschuldenkrisen einiger Euroländer und die verhaltene<br />

Weltkonjunktur dämpften in 2012 das Wirtschaftswachstum<br />

Deutschlands merklich. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt<br />

ist preisbereinigt um 0,7 % gestiegen und<br />

damit erheblich schwächer als im Vorjahr (3,0 %). Während<br />

die Wirtschaftsleistung zu Beginn des Jahres – begünstigt<br />

durch einen zeitweilig recht lebhaften Außenhandel – noch<br />

deutlich zulegte, ließen die Auftriebskräfte zum Jahresende<br />

spürbar nach. Auf Jahressicht leistete der Außenhandel dennoch<br />

den größten Beitrag zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukts,<br />

während von den Investitionen insgesamt keine<br />

Wachstumsimpulse ausgingen.<br />

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

schloss die öffentliche Hand das Jahr mit einem leichten<br />

Finanzierungsüberschuss von 4,2 Milliarden Euro ab. Die Defizitquote,<br />

die Relation aus dem staatlichen Finanzierungssaldo<br />

und dem nominalen Bruttoinlandsprodukt, verbesserte sich<br />

im Vorjahresvergleich von -0,8 % auf +0,2 %.<br />

Am deutschen Arbeitsmarkt setzten sich Anfang 2012<br />

zunächst die positiven Trends der vergangenen Jahre fort.<br />

Im Jahresverlauf verlor der Arbeitsmarktaufschwung aber<br />

spürbar an Tempo. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 79.000<br />

auf 2,89 Millionen zurückgegangen, was einer Arbeitslosenquote<br />

von 6,8 % entspricht.<br />

Die Verbraucherpreise sind im Jahresdurchschnitt gegenüber<br />

dem Vorjahr um 2,0 % gestiegen. In 2011 hatte die<br />

Teuerungsrate noch bei 2,1 % gelegen. Zu den wichtigsten<br />

Preistreibern gehörten abermals die Energieprodukte, die<br />

sich im Mittel um 5,7 % verteuerten.<br />

Finanzmarkt<br />

Die Europäischen Zentralbank (EZB) verstärkte in 2012 ihre<br />

expansive Geldpolitik. Wegen der schwachen Euro-Konjunktur<br />

und der erneuten Zuspitzung der Euro-Staatsschuldenkrise<br />

senkte sie den Leitzins im Juli von 1,0 % auf 0,75 % und damit<br />

auf ein neues Allzeittief.<br />

Im September 2012 brachte der EZB-Rat mit dem neuen<br />

Anleiheaufkaufprogramm OMT (Outright Monetary Transactions)<br />

das bislang stärkste Mittel gegen die Euro-Staatsschuldenkrise<br />

auf den Weg. Die europäische Notenbank<br />

unterstrich damit das klare Bekenntnis zum Euro von Ende Juli<br />

2012, im Rahmen des gegebenen Mandats alles zu tun, um<br />

den Euro zu erhalten. Die weithin aufgekommenen Zweifel<br />

am Fortbestand des Währungsraums zerstreuten sich daraufhin<br />

an den Finanzmärkten spürbar. Ziel des geldpolitischen<br />

Sonderprogramms ist es, über den Kauf kurzlaufender<br />

Staatsanleihen den übertriebenen Preisabschlägen am Markt<br />

für Staatsanleihen von Euro-Staaten entgegenzuwirken. So<br />

verpflichtete sich die EZB, nur Staatsanleihen von denjenigen<br />

Euro-Staaten zu kaufen, mit denen zuvor ein Hilfsprogramm<br />

der Rettungsschirme EFSF oder ESM vereinbart wurde und<br />

die die Auflagen der Rettungsprogramme angemessen<br />

umsetzen.<br />

Rentenmarkt<br />

Wie schon im Jahr zuvor war die europäische Staatsschuldenkrise<br />

in 2012 ein bestimmendes Moment für die Finanzmärkte<br />

im Euroraum. Zum Jahresbeginn war es zunächst zu einer Beruhigung<br />

gekommen. Hierzu trugen die Dreijahrestender der<br />

EZB bei, durch die sich die langfristige Liquiditätsversorgung<br />

europäischer Geschäftsbanken deutlich erhöhte. Außerdem<br />

wurden ein zweites Hilfspaket für Griechenland in Höhe von<br />

130 Milliarden Euro sowie die Umschuldung privat gehaltener<br />

griechischer Staatsschulden im März 2012 beschlossen.<br />

Im zweiten Jahresquartal kam es allerdings zu einer massiven<br />

Verschärfung der Lage im europäischen Währungsraum:<br />

Die Konjunkturaussichten trübten sich spürbar ein, die<br />

angeschlagenen Euro-Staaten mussten weitere Bonitätsherabstufungen<br />

hinnehmen und die Schieflage von Geschäftsbanken<br />

in der Euro-Peripherie nährte die Furcht vor einer<br />

ungebremsten Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise.<br />

Eine herausragende Rolle spielten dabei Italien und Spanien.<br />

Die beiden Euro-Staaten mussten bis Mitte des Jahres einen<br />

scharfen Anstieg der Risikoprämien auf ihre Staatsanleihen<br />

gegenüber den als besonders sicher eingestuften Bundesanleihen<br />

hinnehmen. Der sich darin widerspiegelnde Vertrauensverlust<br />

potenzieller Gläubiger gefährdete zunehmend<br />

die Refinanzierungs- und Zahlungsfähigkeit Italiens und<br />

Spaniens. In dieser Gemengelage wurde der Zusammenhalt<br />

des Euroraums zunehmend infrage gestellt.<br />

Bundesanleihen haben auch in 2012 wegen ihrer besonders<br />

sicheren Einstufung von einer gestiegenen Nachfrage<br />

profitiert. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit einer<br />

Restlaufzeit von zehn Jahren fiel bis zum Jahreshöhepunkt<br />

der Euro-Staatsschuldenkrise im Juli auf ein neues Allzeittief<br />

von 1,16 %. Nach dem eindeutigen Bekenntnis des<br />

EZB-Präsidenten Mario Draghi zum Euro im Juli und der<br />

Installation eines grundsätzlich unbegrenzten Anleiheaufkaufprogramms<br />

im September wendete sich das Blatt am<br />

Rentenmarkt. Im Zuge der abnehmenden Verunsicherung an<br />

den Finanzmärkten pendelte sich die Rendite von Bundesanleihen<br />

mit zehnjähriger Restlaufzeit bis zum Jahresende<br />

bei 1,31 % ein. Das waren 52 Basispunkte weniger als zum<br />

Jahresultimo 2011.<br />

Aktienmarkt<br />

Für DAX-Aktionäre hielt das Jahr 2012 viel Licht und Schatten<br />

bereit. Nach einem kurzen Aufwärtstrend zum Jahresbeginn<br />

trübten sich die Konjunkturaussichten für Europa, aber auch<br />

für den Rest der Welt ein. Es entstanden zunehmend Zweifel<br />

am Fortbestand des europäischen Währungsraums. Im Zuge<br />

dessen fiel der DAX zwischenzeitlich unter die 6.000 Punkte-<br />

Marke. Bis Mitte des Jahres stabilisierte sich der deutsche<br />

Leitindex bei 6.500 Punkten.<br />

Erst im Juli gelang es dem deutschen Leitindex, sich von der<br />

lähmenden Verunsicherung zu lösen. So ist das deutliche<br />

Jahresplus des DAX auch auf die Entwicklungen in der<br />

zweiten Jahreshälfte zurückzuführen, als die Sorgen um<br />

den Fortbestand der europäischen Währungsunion spürbar<br />

zurückgingen. Ausschlaggebend hierfür waren in erster Linie<br />

die Krisenpolitik der EZB und der europäischen Staatengemeinschaft.<br />

Unklarheit über den Ausgang des US-Haushaltstreits grenzte<br />

hingegen zum Jahresausklang die Gewinne leicht ein. Vor<br />

diesem Hintergrund schloss der DAX zum Jahresende bei<br />

7.612 Punkten. Das war ein Plus von 29,1 % gegenüber dem<br />

Vorjahresultimo.<br />

Euro<br />

Das vergangene Jahr war eine turbulente Zeit für den Euro.<br />

Im ersten Jahresquartal kam es gegenüber dem US-Dollar<br />

noch zu Kursgewinnen, der Euro stieg bis Ende Februar auf<br />

über 1,34 US-Dollar. Bis zum Sommer verlor der Euro allerdings<br />

angesichts wachsender Sorgen um den Fortbestand<br />

des europäischen Währungsraums im Fahrwasser der sich<br />

zuspitzenden Euro-Staatsschuldenkrise zunehmend an Substanz.<br />

Der Euro sank infolgedessen bis Ende Juli auf einen<br />

Jahrestiefpunkt von 1,21 US-Dollar.<br />

Unterstützung erhielt der Euro zudem vom Bundesverfassungsgericht,<br />

das im September grünes Licht für den<br />

Rettungsmechanismus ESM und den Fiskalpakt gab. Zum<br />

Jahresende profitierte der Euro noch von einem positiven<br />

Verlauf des Anleiherückkaufprogramms sowie der Freigabe<br />

weiterer Hilfsmittel für Griechenland. In dieser Gemengelage<br />

pendelte sich der Euro-Dollar-Kurs bis zum Jahresultimo<br />

bei 1,32 US-Dollar ein. Er lag damit knapp 3 US-Cent über<br />

seinem Vorjahreswert.<br />

| 40 | Geschäftsbericht | 2012 | 41 |<br />

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Bericht des Vorstands<br />

Geschäftsverlauf<br />

Bilanzsumme<br />

Zum Stichtag 31.12.2012 stieg die Bilanzsumme der <strong>Bank</strong> für<br />

8000<br />

Kirche und Diakonie im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 % auf<br />

4.831,9 7500 Mio. Euro. Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen<br />

Bundesbank waren – wie im Vorjahr – in einem Umfang von<br />

nominal<br />

7000<br />

200,0 Mio. Euro in der Bilanzsumme enthalten. Die<br />

durchschnittliche 6500<br />

Bilanzsumme unserer <strong>Bank</strong> erhöhte sich mit<br />

7,9 % stärker und betrug im Jahr 2012 4.926,5 Mio. Euro (Vorjahr:<br />

4.564,3 6000 Mio. Euro).<br />

5500<br />

Entwicklung der Bilanzsumme in Mio. Euro<br />

4.296,4 4.581,9<br />

2010 2011<br />

4.831,9<br />

2012<br />

<strong>Bank</strong>refinanzierungen<br />

Die <strong>Bank</strong>refinanzierungen erhöhten sich im Berichtsjahr marginal<br />

von 576,9 Mio. Euro auf 585,7 Mio. Euro. Die an unsere Kunden<br />

vergebenen Darlehen wurden zum Teil auch über zinsgünstige<br />

Kreditprogramme der KfW Förderbank realisiert. In den <strong>Bank</strong>refinanzierungen<br />

sind darüber hinaus Offenmarktgeschäfte mit<br />

der Deutschen Bundesbank in einem Umfang von insgesamt<br />

nominal 200,0 Mio. Euro (Vorjahr: nominal 200,0 Mio. Euro), die<br />

mit dem Ziel der zusätzlichen Ertragsgenerierung abgeschlossen<br />

wurden, enthalten.<br />

8000<br />

7500<br />

7000<br />

6500<br />

6000<br />

5500<br />

Kundeneinlagen<br />

Die Kundengelder einschließlich der verbrieften Verbindlichkeiten<br />

stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 193,4 Mio. Euro auf<br />

3.924,9 Mio. Euro, ein Zeichen des Vertrauens in die <strong>Bank</strong> für<br />

Kirche und Diakonie und eine Bestätigung für die Zukunftsfähigkeit<br />

der <strong>Bank</strong>. Unter den verschiedenen Anlageformen kam<br />

es zu Umschichtungen: Die täglich fälligen Einlagen (+ 22,1 %)<br />

sowie insbesondere die Spareinlagen (+ 58,9 %) wurden zulasten<br />

der Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />

(- 28,9 %) ausgeweitet. Die von uns begebenen eigenen Schuldverschreibungen<br />

(verbriefte Verbindlichkeiten) betrugen zum<br />

Bilanzstichtag – wie im Vorjahr – rund 7,6 Mio. Euro.<br />

Entwicklung des gesamten Einlagengeschäfts in Mio. Euro<br />

(Kundeneinlagen und verbriefte Verbindlichkeiten)<br />

3.735,7 3.731,5<br />

Jahr 2010<br />

2010 2011<br />

3.924,9<br />

2012<br />

Eigene Vermögensanlagen<br />

Die Barreserven gingen 2012 von 51,2 Mio. Euro auf 29,5 Mio.<br />

Euro zurück. Die Reduzierung ist hauptsächlich der Senkung<br />

des Mindestreservesatzes von 2 % auf 1 % geschuldet. Die<br />

<strong>Bank</strong>guthaben blieben mit 834,2 Mio. Euro (Vorjahr: 836,9 Mio.<br />

Euro) nahezu unverändert auf Vorjahresniveau. Neben kurzfristig<br />

verfügbaren Guthaben aus Liquiditätsgründen enthalten<br />

die <strong>Bank</strong>guthaben auch längerfristige Schuldscheindarlehen als<br />

eigene Vermögensanlage.<br />

Der Bestand der eigenen Wertpapieranlagen erhöhte sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 240,6 Mio. Euro auf 2.492,2 Mio.<br />

Euro (Vorjahr: 2.251,6 Mio. Euro). Von den Wertpapieranlagen<br />

sind 2.187,6 Mio. Euro in Schuldverschreibungen mit variabler<br />

bzw. fester Verzinsung investiert. Unser Engagement im Investmentfondsbereich<br />

betrug zum Bilanzstichtag rund 304,6 Mio.<br />

Euro (Vorjahr: 252,6 Mio. Euro). Staatsanleihen der europäischen<br />

Peripherie-Staaten hat die <strong>Bank</strong> weiterhin nicht im Bestand.<br />

Kreditgeschäft<br />

Die Kundenausleihungen erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

mit rund 1.394,3 Mio. Euro (Vorjahr: 1.359,2 Mio. Euro) einen<br />

neuen Höchstwert; das ist ein Plus von 2,6 % gegenüber dem<br />

Vorjahr. Allein in 2012 konnten wieder Investitionen in soziale<br />

Projekte durch die Zusage von neuen Darlehen in Höhe von<br />

rund 170 Mio. Euro mitfinanziert werden. Die Darlehen bilden<br />

mit 98,8 % unverändert den größten Anteil an den gesamten<br />

Kundenforderungen. Die Inanspruchnahme der eher kurzfristigen<br />

Kontokorrentkredite betrug zum Jahresende rund 16,6<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 17,7 Mio. Euro).<br />

Unsere Kreditnehmer sind Institutionen aus Kirche, Diakonie,<br />

Mission und Einrichtungen, die überwiegend diesen Zwecken<br />

dienen oder an denen solche Körperschaften beteiligt sind.<br />

Voraussetzung für die projektbezogene Vergabe von Krediten<br />

an sonstige Investoren ist, dass die Mittel unmittelbar der Förderung<br />

von Kirche und Diakonie dienen, z. B. der Finanzierung<br />

eines Altenheims. Privatkunden, die unsere christlichen Werte<br />

teilen, gehören ebenfalls zum Kundenkreis der <strong>Bank</strong> für Kirche<br />

und Diakonie.<br />

Die weiterhin starke Kreditnachfrage unserer Kunden stammt<br />

überwiegend aus Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

im Bereich der stationären Altenhilfe und der Pflegeeinrichtungen.<br />

Im Krankenhaussektor war und ist die Situation<br />

ähnlich, die steigenden Erwartungen der Patienten und ein<br />

erhöhter Wettbewerbs- und Kostendruck machen Investitionen<br />

erforderlich, die die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie als Spezialbank<br />

teilweise gemeinsam mit leistungsstarken Partnern im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr finanzieren konnte.<br />

Kredite nach Branchen (Stand 31.12.2012)<br />

± stationäre Altenhilfe<br />

± kirchliche Institutionen<br />

± Krankenhäuser<br />

± ambulante Hilfsorganisationen<br />

± Privatkunden<br />

± sonstige NPO<br />

± Trägerorganisationen<br />

2800<br />

2600<br />

2400<br />

2200<br />

2000<br />

1800<br />

11,6 %<br />

8,8 %<br />

Entwicklung des Kreditgeschäfts in Mio. Euro<br />

15,7 %<br />

8,7 %<br />

3,8 %<br />

1.309,7 1.359,2 1.394,3<br />

2010<br />

2011<br />

Jahr 2008<br />

32,6 %<br />

18,8 %<br />

2012<br />

Jahr 2009<br />

Im kirchlichen Bereich lag der Schwerpunkt der Investitionen auf<br />

der Sanierung der vermieteten Immobilien sowie der Schaffung<br />

von neuen Kindergartenplätzen, die überwiegend mit zinsgünstigen<br />

Mitteln der KfW Förderbank finanziert wurden.<br />

Die durch die Generalversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen<br />

für einzelne Kreditnehmer sowie die Kreditvorschriften<br />

des Kreditwesengesetzes wurden im Berichtsjahr jederzeit<br />

eingehalten.<br />

| 42 | Geschäftsbericht | 2012 | 43 |<br />

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Bericht des Vorstands<br />

Vermögenslage<br />

Außerbilanzielle Geschäfte<br />

Die für unsere Kunden übernommenen Verbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften betrugen zum Jahresende 2012 17,7 Mio. Euro<br />

(Vorjahr: 21,4 Mio. Euro). Zudem bestanden Verpflichtungen aus<br />

unwiderruflichen Kreditzusagen in Höhe von 125,6 Mio. Euro<br />

(Vorjahr: 96,4 Mio. Euro). Unser Eigenbestand an Finanzderivaten<br />

im Anlagebuch hat sich von 105,0 Mio. Euro – bedingt durch<br />

vorzeitige Auflösungen von Zinsbegrenzungsvereinbarungen<br />

(Caps) sowie von Zinsswap-Geschäften in einem Gesamtumfang<br />

von 40,0 Mio. Euro – auf 65,0 Mio. Euro verringert. Bei den verbliebenen<br />

Finanzderivaten handelt es sich um Finanzprodukte,<br />

die als Instrumente der Aktiv-/Passivsteuerung dienen.<br />

Dienstleistungsgeschäft<br />

Wertpapiere<br />

Unsere Kunden verwahrten in den Depots der <strong>Bank</strong> für Kirche<br />

und Diakonie Wertpapiere mit einem Kurswert von 1.230,1 Mio.<br />

Euro (Vorjahr: 1.098,8 Mio. Euro). Dies stellt einen Zuwachs in<br />

Höhe von ca. 11,9 % dar.<br />

Die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa beeinflussten<br />

auch im Jahr 2012 die Anlageentscheidungen unserer Kunden.<br />

Nach wie vor waren festverzinsliche Wertpapiere als Alternative<br />

zu anderen Vermögensanlagen in der anhaltenden Niedrigzinsphase<br />

gefragt. Die Suche nach Rentenwerten mit einer attraktiven<br />

Rendite und einer guten Bonität gestaltet sich jedoch immer<br />

schwieriger. Viele Anleger verlängern auf der Suche nach höherer<br />

Rendite die Laufzeiten der Wertpapiere und nutzen eine breitere<br />

Diversifikation über verschiedene Emittenten sowie die Beimischung<br />

von Aktien, Immobilienfonds und Wertpapierfonds.<br />

Die Rahmenbedingungen im Anlagesegment der offenen<br />

Immobilienfonds waren im Kalenderjahr 2012 aufgrund der<br />

Schließung einiger Fondskonzepte schwierig. Im Zuge einer<br />

aktiven Vermögensstrukturierung nutzten unsere Kunden<br />

dieses Anlagesegment gleichwohl als weiteren Baustein für<br />

den Vermögensaufbau.<br />

Langfristiges Ziel unserer Kunden ist es, nach Abzug der Inflationsrate<br />

einen positiven Ertrag zu erwirtschaften.<br />

Unsere Kunden nutzten den FairWorldFonds auch im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr, um neben den Aspekten der Vermögensstrukturierung<br />

auch nachhaltige und entwicklungspolitische<br />

Kriterien zu berücksichtigen. Das Gesamtvolumen des Fonds<br />

stieg im vergangenen Jahr auf 110 Mio. Euro, was nicht zuletzt<br />

durch die Neuanlagen in Höhe von ca. 11,7 Mio. Euro in 2012<br />

unserer Kunden hervorgerufen wurde.<br />

Zahlungsverkehr<br />

Die Gesamtsumme der von uns im Berichtsjahr abgewickelten<br />

Zahlungsaufträge lag mit 11,2 Mio. Stück leicht über dem<br />

Vorjahresniveau. Die Anzahl der weltweiten Überweisungen<br />

außerhalb des SEPA-Raums stieg um 8,3 % auf 4.532 Aufträge.<br />

Die Bedeutung der Zahlungen im SEPA-Raum (Single Euro<br />

Payments Area) nahm überproportional zu. Mit 32.015 SEPA-<br />

Überweisungen, davon 4.942 grenzüberschreitend, hat sich das<br />

Volumen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dies ist<br />

ein deutlicher Indikator dafür, dass sich unsere Kunden im Berichtsjahr<br />

intensiver mit dem neuen SEPA-Zahlungsverkehrsraum<br />

auseinandergesetzt haben.<br />

Bereits seit November 2010 stehen dem Deutschen Kreditgewerbe<br />

die beiden neuen SEPA-Lastschriftprodukte „Core“ und<br />

„B2B“ flächendeckend zur Verfügung. Die beiden bisherigen nationalen<br />

Verfahren „Einzugsermächtigungslastschrift“ und „Abbuchungsauftragslastschrift“<br />

bestehen in einer Übergangsfrist<br />

bis zum Ablösetermin am 01.02.2014 weiter. Die <strong>Bank</strong> für Kirche<br />

und Diakonie und der genossenschaftliche FinanzVerbund bieten<br />

alle vier Verfahren parallel an. Bislang hat das aufwendige<br />

Einholen von SEPA-Lastschriftmandaten den Durchbruch des<br />

SEPA-Lastschriftverfahrens eingeschränkt. Die Einführung neuer<br />

Sonderbedingungen für den Lastschriftverkehr (Zahlerseite) und<br />

für den Lastschrifteinzug (Inkassoseite) im Juli 2012 ermöglicht<br />

eine vereinfachte Umstellung durch die Umdeutung von Einzugsermächtigungen<br />

in SEPA-Basis-Lastschriftmandate.<br />

Seit dem 01.02.2012 gilt die im BGB geregelte verkürzte Ausführungsfrist<br />

für Überweisungen auch im SEPA-Raum. Sie beträgt<br />

einen Geschäftstag und kann bei in Papierform beauftragten<br />

Zahlungsvorgängen um einen weiteren Geschäftstag verlängert<br />

werden. Durch diese Neuerung haben die taggleich garantierten<br />

Überweisungen (PRIOR1-Zahlung, vormals telegrafische Überweisung)<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 57,5 % abgenommen.<br />

Wir informieren regelmäßig über den aktuellen Stand der<br />

SEPA-Weiterentwicklung, z. B. über unsere Kundenzeitschrift<br />

„Perspektiven“, über einen regelmäßig erscheinenden SEPA-<br />

Newsletter und auf den Regionalkonferenzen. Auch 2013 bieten<br />

wir unseren Institutionellen Kunden wieder spezielle Seminare<br />

zu SEPA an.<br />

Unser Selbstbedienungsangebot Online-Filiale, das überwiegend<br />

Privatkundinnen und -kunden nutzen, haben wir auch 2012<br />

weiter ausgebaut, wobei wir insbesondere bei der Benutzeroberfläche<br />

und der Struktur des Internet-<strong>Bank</strong>ings den Fokus<br />

auf eine komfortable und sichere Handhabung legen. Zusätzlich<br />

zum bewährten Internet-<strong>Bank</strong>ing per Web-Browser ermöglichen<br />

wir seit Mitte 2012 das Mobile-<strong>Bank</strong>ing mittels Applikation,<br />

kurz App, für Smartphone und Tablet-PC. Über diese Selbstbedienungsangebote<br />

gaben unsere Kunden mehr als eine Million<br />

Überweisungen, das ist ein Plus von 2,3 %, in Auftrag.<br />

Eigenmittel<br />

Berichtsjahr<br />

Vorjahr<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />

%<br />

gezeichnetes Kapital 25,8 25,9 - 0,1 - 0,4<br />

Rücklagen 142,2 137,5 4,7 3,4<br />

Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken gemäß § 340g HGB 97,8 53,2 44,6 83,8<br />

Genussrechtskapital 30,2 32,2 - 2,0 - 6,2<br />

modifiziertes verfügbares Eigenkapital<br />

(Eigenmittel) gemäß § 10 KWG 298,4 271,5<br />

Gesamtkennziffer gemäß SolvV 16,3 % 16,9 %<br />

Das gezeichnete Kapital blieb mit 25,8 Mio. Euro (Vorjahr: 25,9<br />

Mio. Euro) nahezu konstant.<br />

Die zum Eigenkapital zählenden Rücklagen haben sich nach<br />

Beschluss der Generalversammlung im Juni 2012 durch Zuführung<br />

aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahrs 2011 um 4,7<br />

Mio. Euro erhöht.<br />

Um die erhöhten Eigenkapitalanforderungen durch Basel III<br />

noch besser erfüllen zu können, haben wir zur Stärkung unseres<br />

Kernkapitals den Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken um<br />

weitere 44,6 Mio. Euro aufgestockt. In dieser Summe sind 33,6<br />

Mio. Euro enthalten, die aus der Umwidmung von bisher dem<br />

Wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen<br />

Ergänzungskapital zugerechneten Vorsorgereserven gemäß<br />

§ 340 f HGB resultieren. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten<br />

sich die Eigenmittel gemäß § 10 KWG um 26,9 Mio. Euro auf<br />

298,4 Mio. Euro. Der Anteil des haftenden Eigenkapitals – im<br />

Sinne des KWG‘s – an der Bilanzsumme beträgt 6,18 %. Unsere<br />

Kernkapitalquote beträgt 11,6 %.<br />

Zum Bilanzstichtag beträgt der Solvabilitätskoeffizient 16,3 %<br />

bei einem geforderten Mindestwert von 8 %. Die Eigenkapitalvorschriften<br />

des Kreditwesengesetzes wurden jederzeit<br />

eingehalten. Die Vermögenslage der <strong>Bank</strong> für Kirche und<br />

Diakonie ist zum 31.12.2012 geordnet.<br />

AKTIVA<br />

Berichtsjahr<br />

% in Relation zur Bilanzsumme<br />

Vorjahr<br />

% in Relation zur Bilanzsumme<br />

Forderungen an Kreditinstitute 17,3 18,3<br />

Forderungen an Kunden 28,9 29,7<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere 45,3 43,6<br />

Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6,3 5,5<br />

Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei<br />

Genossenschaften 1,0 1,1<br />

PASSIVA<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12,1 12,6<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 81,2 81,4<br />

darunter:<br />

- Spareinlagen 31,4 20,9<br />

- andere Verbindlichkeiten 49,6 60,4<br />

- verbriefte Verbindlichkeiten 0,2 0,2<br />

Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 2,0 1,2<br />

| 44 | Geschäftsbericht | 2012 | 45 |<br />

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Bericht des Vorstands<br />

Ertragslage<br />

Wertpapierkategorien<br />

Berichtsjahr<br />

% in Relation zur Bilanzsumme<br />

Vorjahr<br />

% in Relation zur Bilanzsumme<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens 0,0 0,0<br />

Wertpapiere der Liquiditätsreserve 51,6 49,1<br />

Wertpapiere im Handelsbestand 0,0 0,0<br />

Die Vermögensstruktur ist durch eine hohe Liquidität und einen hohen Wertpapierbestand gekennzeichnet. Die Hauptfinanzierungsquelle<br />

der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie sind weiterhin die Kundeneinlagen.<br />

Risikolage und Risikodeckung<br />

Unsere Kreditnehmer sind überwiegend kirchliche Körperschaften<br />

und gemeinnützige diakonische Einrichtungen. Die in<br />

den Kundenforderungen enthaltenen Bonitäts- und Ausfallrisiken<br />

sind durch Einzelwertberichtigungen in ausreichendem<br />

Umfang gedeckt. Weitere mit dem <strong>Bank</strong>geschäft verbundene<br />

Risiken sind durch das laufende Jahresergebnis und Vorsorgereserven<br />

abgedeckt.<br />

Sämtliche Wertpapierpositionen, Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Investmentfonds<br />

haben wir unter Anwendung des Vorsichtsprinzips dem<br />

Umlaufvermögen zugeordnet und somit nach dem strengen<br />

Niederstwertprinzip bewertet.<br />

Finanz- und Liquiditätslage<br />

Die Zahlungsbereitschaft der <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie war<br />

zu jeder Zeit gegeben. Bei der Geldanlage berücksichtigten wir<br />

nicht nur die Sicherheit und Rentabilität, sondern auch erhöhte<br />

Liquiditätsschwankungen aufgrund der besonderen Struktur<br />

unserer Kunden. Die Liquiditätsverordnung (LiqV) gemäß § 11<br />

Unsere <strong>Bank</strong> ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V. (BVR)<br />

angeschlossen.<br />

Im Rahmen der Aktiv-/Passivsteuerung haben wir Zinsswap-Geschäfte<br />

mit dem Ziel, das Zinsänderungsrisiko bei steigenden Zinsen<br />

einzugrenzen, abgeschlossen. Bei diesen Geschäften werden, auf<br />

einen vereinbarten Kapitalbetrag bezogen, feste gegen variable<br />

Zinssätze getauscht. Zum 31.12.2012 bestehen Festzinszahler-Swaps<br />

(Payer-Swaps) mit einer Bemessungsgrundlage von 65,0 Mio. Euro<br />

bei einem negativen Marktwert von rund 9,1 Mio. Euro.<br />

Insgesamt bewegten sich die Risiken im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

jederzeit im Rahmen unserer Risikotragfähigkeit.<br />

Berichtsjahr<br />

Vorjahr<br />

Liquiditätskennzahl gemäß LiqV 5,41 3,53<br />

des Kreditwesengesetzes wurde auch in 2012 stets mit großem<br />

Spielraum eingehalten. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften<br />

wurden bei der Deutschen Bundesbank entsprechende<br />

Guthaben unterhalten.<br />

Berichtsjahr<br />

Vorjahr<br />

Veränderung<br />

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />

%<br />

Zinsüberschuss 1) 49,8 47,3 2,5 5,3<br />

Lfd. Erträge aus anderen nicht festverzinslichen<br />

Wertpapieren und Beteiligungen sowie Geschäftsguthaben<br />

bei Genossenschaften 11,8 10,4 1,4 13,5<br />

Provisionsüberschuss 2) 4,4 4,3 0,1 2,3<br />

Sonstige betriebliche Erträge 1,1 2,7 - 1,6 - 59,3<br />

Personalaufwand 13,1 12,8 0,3 2,3<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen 8,5 8,5 0,0 0,0<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 0,9 1,1 - 0,2 - 18,2<br />

Ertragsüberhang aus der Bewertung<br />

(Vorjahr: Aufwandsüberhang) 22,2 1,7 23,9<br />

Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 65,7 39,8 25,9 65,1<br />

Steueraufwand 14,2 13,6 0,6 4,4<br />

Einstellungen in Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 44,6 19,7 24,9 126,4<br />

Jahresüberschuss 6,9 6,5 0,4 6,2<br />

1) GuV‐Posten 1 abzüglich GuV‐Posten 2 2) GuV‐Posten 5 abzüglich GuV‐Posten 6<br />

Neben dem Jahresüberschuss ist das Betriebsergebnis vor Bewertung<br />

für die Beurteilung der Ertragslage von Bedeutung. Es<br />

ermittelt sich aus dem Jahresüberschuss zuzüglich der gewinnabhängigen<br />

Steuern und dem Bewertungsergebnis, bereinigt<br />

um wesentliche periodenfremde Erfolgsposten, Einmaleffekte<br />

oder Sondereinflüsse.<br />

Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich in 2012 deutlich auf<br />

45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 40,4 Mio. Euro) bzw. auf 0,93 % (Vorjahr:<br />

0,89 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme erhöht.<br />

In dem Betriebsergebnis vor Bewertung sind Erträge aus<br />

Sonder- bzw. Einmaleffekten u. a. aus der jährlichen Aufzinsung<br />

des aktivierten Körperschaftsteuerguthabens (Sonstige<br />

betriebliche Erträge) von rund 0,4 Mio. Euro sowie Gewinne<br />

aus dem Verkauf von Grundstücken und Gebäuden in Höhe<br />

von 0,1 Mio. Euro nicht enthalten. Periodenfremde Zinsaufwendungen<br />

in Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung<br />

(Close-out) von derivativen Geschäften in einem Umfang von<br />

rund 0,6 Mio. Euro wurden ebenfalls nicht in die Berechnung<br />

einbezogen. Des Weiteren blieben Aufwendungen in einer<br />

Größenordnung von rund 2,1 Mio. Euro aus periodenfremden<br />

Erfolgsposten, Einmaleffekten bzw. Sondereinflüssen bei der<br />

Ermittlung unberücksichtigt. Zu diesen betriebswirtschaftlich<br />

außerordentlichen Aufwendungen zählen im Wesentlichen<br />

die Bildung einer Rückstellung (0,8 Mio. Euro), der gezahlte<br />

Sonderbeitrag zum Garantiefonds des BVR (0,7 Mio. Euro)<br />

sowie die Zuwendung in den Vermögensstock der <strong>KD</strong>-BANK-<br />

STIFTUNG (0,6 Mio. Euro).<br />

Das gute Ergebnis des Vorjahrs konnte im Geschäftsjahr 2012<br />

nochmals übertroffen werden. Der Zinsüberschuss verbesserte<br />

sich im Zuge eines allgemein rückläufigen Zinsniveaus unter<br />

anderem auch aufgrund einer optimierten Anlagestruktur<br />

der Eigenanlagen von rund 47,3 Mio. Euro auf 49,8 Mio. Euro.<br />

Die laufenden Erträge aus anderen nicht festverzinslichen<br />

Wertpapieren und Beteiligungen sowie Geschäftsguthaben<br />

bei Genossenschaften erhöhten sich um rund 1,4 Mio. Euro<br />

auf 11,8 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss beträgt 4,4 Mio.<br />

Euro (Vorjahr: 4,3 Mio. Euro), wobei im Vorjahr noch periodenfremde<br />

Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungs- und<br />

Depotgeschäft in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthalten waren.<br />

Die gesamten Verwaltungsaufwendungen einschließlich der<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />

Anlagewerte und Sachanlagen, ohne die oben genannten<br />

außerordentlichen Aufwendungen, reduzierten sich leicht auf<br />

21,1 Mio. Euro. Während der Personalaufwand aufgrund von<br />

Neueinstellungen, Höhergruppierungen und einer Tariferhöhung<br />

zum Jahresende um insgesamt 0,3 Mio. Euro anstieg,<br />

verringerten sich die ordentlichen anderen Verwaltungsaufwendungen<br />

(- 0,4 Mio. Euro) sowie die Abschreibungen<br />

und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und<br />

Sachanlagen (- 0,2 Mio. Euro).<br />

Die Aufwands-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio), die wir als<br />

Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Provisionsergebnis<br />

sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen<br />

Erträge und Aufwendungen bereinigt um die aufgeführten<br />

| 46 | Geschäftsbericht | 2012 | 47 |<br />

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Bericht des Vorstands<br />

Risiken der künftigen Entwicklung<br />

betriebswirtschaftlich außerordentlichen Sonderfaktoren<br />

ermitteln, hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 35 % auf<br />

32 % verbessert.<br />

Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Verschärfung der<br />

Eigenkapitalvorschriften (Basel III) wurden die in Vorjahren<br />

gebildeten und bisher dem Ergänzungskapital zugeordneten<br />

Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB in Höhe von 33,6 Mio.<br />

Euro im Berichtsjahr in den Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken<br />

gemäß § 340 g HGB umgebucht. Die im Ertragsüberhang (Vorjahr:<br />

Aufwandsüberhang) aus der Bewertung (GuV-Posten 14)<br />

enthaltenen Erträge aus der Umwidmung der Vorsorgereserven<br />

korrespondieren mit den entsprechenden Aufwendungen<br />

aus den Einstellungen in den Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken<br />

(GuV-Posten 24a) und beeinflussen nicht den Jahresüberschuss<br />

des Geschäftsjahrs 2012.<br />

Unseren gesamten Wertpapierbestand haben wir – nach<br />

wie vor – nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.<br />

Ausfälle oder Zahlungsstörungen waren nicht zu verzeichnen.<br />

Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen auf Beteiligungen<br />

waren nicht vorzunehmen. Durch die Auflösung von in Vorjahren<br />

gebildeten Einzelwertberichtigungen auf Kundenforderungen<br />

konnte insgesamt ein positives Kreditergebnis von 0,7<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro) erzielt werden. Erkennbaren<br />

und latenten Risiken im Kundenkreditgeschäft konnte ebenso<br />

wie der allgemeinen Stärkung unserer Risikovorsorge ausreichend<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr wird ein um rund 0,6 Mio. Euro<br />

höherer Steueraufwand ausgewiesen. Eine im Berichtsjahr<br />

für das Geschäftsjahr 2011 durchgeführte Betriebsprüfung<br />

durch die Groß- und Konzernbetriebsprüfung Herne führte<br />

zu keinen nennenswerten Steuerbelastungen. Der geänderten<br />

Auffassung der Finanzverwaltung in Zusammenhang mit der<br />

Anerkennung von handelsrechtlichen Teilwertabschreibungen<br />

bei festverzinslichen Wertpapieren wurde bei der steuerlichen<br />

Gewinnermittlung Rechnung getragen.<br />

Im Hinblick auf die höheren Eigenkapitalanforderungen durch<br />

die <strong>Bank</strong>enaufsicht (Basel III) haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

unser Kernkapital mithilfe der bereits erwähnten<br />

Umbuchung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB sowie<br />

einer zusätzlichen Aufstockung des Fonds für allgemeine<br />

<strong>Bank</strong>risiken in einem Umfang von 11,0 Mio. Euro (Vorjahr:<br />

19,7 Mio. Euro) aus dem Jahresergebnis um insgesamt 44,6<br />

Mio. Euro gestärkt.<br />

In der Bilanz weisen wir einen Jahresüberschuss in Höhe von<br />

6,9 Mio. Euro (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro) aus. Mit dem Geschäftsergebnis<br />

sind wir angesichts der unruhigen Zeiten an den<br />

Finanzmärkten und in Euroland sehr zufrieden.<br />

Risikomanagementziele und -methoden<br />

Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das <strong>Bank</strong>geschäft<br />

nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren<br />

(z. B. globalen Rezessionen, Konjunkturschwankungen, neuen<br />

Technologien, verschärften Wettbewerbssituationen, sonstigen<br />

sich verändernden politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen) bestehen spezifische <strong>Bank</strong>geschäftsrisiken,<br />

die sich in Form von Adressenausfall- (z. B. Bonitäts-, Migrationsund<br />

Spreadrisiken) und Marktpreisrisiken (z. B. Zinsänderungs-,<br />

Währungs- und sonstigen Preisrisiken) sowie Liquiditäts- und<br />

operationellen Risiken zeigen.<br />

Ziel unseres Risikomanagements ist es, negative Abweichungen<br />

von unseren Erfolgs-, Eigenmittel- und Liquiditätsplanungen zu<br />

vermeiden. Das Risikofrüherkennungs- und Überwachungssystem<br />

ist primär darauf ausgerichtet, Risiken rechtzeitig zu identifizieren<br />

und bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einzuleiten. Die<br />

Einbindung des Risikomanagements in das Gesamtbanksteuerungssystem<br />

dient uns zugleich zur Erkennung und Nutzung von<br />

Chancenpotenzialen.<br />

Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsberechnungen haben<br />

wir geschäftsjahresbezogene Verlust- und Volumenslimite für die<br />

wesentlichen Risikoarten definiert, an denen wir unter anderem<br />

unsere geschäftspolitischen Maßnahmen ausrichten.<br />

Die Identifizierung, Quantifizierung und Überwachung der Risiken<br />

nimmt das Risikocontrolling wahr. Im Mittelpunkt unseres Risikomanagements<br />

steht die Gesamtheit aller geeigneten Maßnahmen<br />

einer aktiven und bewussten Steuerung der identifizierten Risiken.<br />

Über die Ergebnisse der zu diesem Zweck durchgeführten Analysen<br />

und Auswertungen, die auch Stresstests umfassen, werden<br />

der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche<br />

regelmäßig und zeitnah informiert. Die Risikosteuerung für die<br />

Gesamtbank obliegt dem Vorstand. Er wird hierbei regelmäßig<br />

vom Bereich Treasury beraten.<br />

Adressenausfallrisiken<br />

Unter dem Adressenausfallrisiko im Kundengeschäft verstehen<br />

wir den möglichen Verlust aus Forderungsansprüchen gegenüber<br />

unseren Kreditnehmern. Hierbei steht das Kreditrisiko im<br />

Vordergrund unserer Risikosteuerungs- und Controllingprozesse.<br />

Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Kreditnehmer durch Bonitätsverschlechterung<br />

oder durch vollständigen oder teilweisen<br />

Ausfall seinen Verpflichtungen nicht oder nicht vollständig nachkommen<br />

kann.<br />

Aufgrund unserer satzungsmäßigen Ausrichtung, schwerpunktmäßig<br />

auf gemeinnützige diakonische Einrichtungen und kirchliche<br />

Körperschaften, ist die Branchenstruktur unseres Kreditportfolios<br />

weniger breit gestreut als die Struktur von anderen Geschäftsbanken.<br />

Wir gehen aber auch für die Zukunft davon aus, dass der<br />

Staat und die Allgemeinheit Krankenhäuser, Schulen, Altenheime<br />

und andere soziale Einrichtungen vorhalten werden. Auch aufgrund<br />

unserer Erfahrungen sehen wir daher in dieser strukturellen<br />

Besonderheit derzeit keine besonderen Risiken. Nennenswerte Forderungen<br />

an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht.<br />

Den erkennbaren Risiken des Kundenkreditgeschäfts tragen wir<br />

ansonsten durch eine angemessene Risikovorsorge Rechnung.<br />

Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt.<br />

Der Umfang der vollwertigen, aber nach unserer Einschätzung<br />

mit erhöhten Risiken behafteten Forderungen, ist überschaubar.<br />

Für hierin enthaltene Ausfallgefahren bestehen ausreichende<br />

Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis sowie<br />

in Form von Vorsorgereserven.<br />

Unter Adressenausfallrisiken bei Eigengeschäften verstehen wir<br />

die Gefahr, dass Verluste aufgrund des Ausfalls von Emittenten<br />

bzw. Kontrahenten oder der Migration in andere Ratingklassen<br />

und/oder der adressbezogenen Spreadveränderungen entstehen.<br />

Darüber hinaus ordnen wir auch das Beteiligungsrisiko dem<br />

Adressenausfallrisiko zu.<br />

Die Innenrevision unseres Hauses prüft im Rahmen des internen<br />

Kontrollsystems die Betriebs- und Geschäftsabläufe innerhalb<br />

der <strong>Bank</strong>. Sie beurteilt dabei insbesondere die Anwendung,<br />

Funktionsfähigkeit, Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikosteuerungs-<br />

und Controllingprozesse.<br />

Adressenausfallrisiken in Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

begegnen wir grundsätzlich dadurch, dass wir Emittentenlimite<br />

festgelegt haben und keine Papiere mit einem Rating schlechter<br />

als A- nach der schlechtesten Bewertung der Ratinggesellschaften<br />

Standard & Poor‘s, Moody‘s bzw. Fitch IBCA kaufen. Deutsche<br />

Landesbanken können im Investmentgradebereich bis zu einem<br />

Mindestrating von BBB erworben werden. Zur Diversifizierung<br />

unseres Eigenanlagenportfolios erwerben wir auch Papiere ausländischer<br />

Emittenten. Dem inhärenten Länderrisiko tragen wir<br />

seit dem Geschäftsjahr 2013 durch differenzierte Länderlimite<br />

Rechnung.<br />

Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (Fonds) halten wir nur<br />

in einem geringen Umfang.<br />

| 48 | Geschäftsbericht | 2012 | 49 |<br />

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Bericht des Vorstands<br />

Marktpreisrisiken<br />

Als Marktpreisrisiko definieren wir die Gefahr von Vermögensund<br />

Ertragsminderungen durch nachteilige Veränderungen von<br />

Marktparametern wie beispielsweise von Zinsstrukturkurven, Aktienkursen,<br />

Devisenkursen, Rohstoffpreisen und Volatilitäten.<br />

<strong>Bank</strong>en sind angesichts von Inkongruenzen zwischen aktiven und<br />

passiven Festzinspositionen insbesondere dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko<br />

ausgesetzt. Das sogenannte Zinsänderungsrisiko<br />

lässt sich in das Zinsspannenrisiko mit der Gefahr einer sinkenden<br />

Bruttozinsspanne bzw. eines sinkenden Zinsüberschusses sowie<br />

dem Marktwertrisiko (Kurswertrisiko) unterteilen. Die bilanzielle<br />

Wirkung des Marktwertrisikos wird auch als Bewertungsrisiko bezeichnet<br />

und beschreibt die Gefahr, dass der marktzinsinduzierte<br />

Abschreibungsbedarf höher ausfällt bzw. die Zuschreibungen geringer<br />

sind als erwartet. Das Zinsspannenrisiko stellt für unser Haus<br />

aufgrund der herausragenden Bedeutung des Zinsüberschusses<br />

als wichtigste Ertragskomponente ein wesentliches Marktpreisrisiko<br />

dar. Darüber hinaus ist das Bewertungsrisiko aufgrund des<br />

hohen Anteils an festverzinslichen Schuldverschreibungen ein<br />

nicht unerhebliches Marktpreisrisiko.<br />

Da die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie als Nichthandelsbuchinstitut<br />

aktuell keine Handelsbuchpositionen und im Speziellen keine<br />

direkten Aktienpositionen in der Eigenanlage hält, können sich<br />

negative Veränderungen von Aktienkursen lediglich auf unsere<br />

Fondsanlagen auswirken.<br />

Ungedeckte Währungspositionen bestehen nur in unerheblicher<br />

Höhe.<br />

Nach abgestuften Risikoszenarien haben wir für mögliche Ergebnisbeeinträchtigungen<br />

Limite vorgegeben, an deren Auslastung<br />

sich unsere Steuerungsmaßnahmen ausrichten.<br />

Liquiditätsrisiken bzw. Risiken aus<br />

Zahlungsstromschwankungen<br />

Unsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen<br />

und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich<br />

nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene<br />

Laufzeitstrukturen der Aktiva und Passiva. Unsere im Rahmen<br />

des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei<br />

Korrespondenzbanken tragen neben Ertrags- auch vor allem<br />

Liquiditätsaspekten Rechnung.<br />

Von den Verwerfungen an den Interbanken- und Kapitalmärkten<br />

ist unsere <strong>Bank</strong> in ihrer Liquiditätslage nicht betroffen. Die <strong>Bank</strong><br />

für Kirche und Diakonie profitiert vielmehr von der vom Interbankengeschäft<br />

weitgehend unabhängigen Refinanzierungsstruktur,<br />

welche überwiegend aus den Geschäftsbeziehungen<br />

mit unseren Kunden resultiert.<br />

Zur Liquiditätsbeschaffung stehen uns alle marktüblichen Finanzinstrumente,<br />

insbesondere die Refinanzierungsmöglichkeiten<br />

der genossenschaftlichen FinanzGruppe, zur Verfügung. Aufgrund<br />

unseres umfangreichen Bestands an börsengängigen und<br />

notenbankfähigen Wertpapieren besteht darüber hinaus grundsätzlich<br />

die Möglichkeit, hiervon bestimmte Anteile kurzfristig<br />

zu liquidieren bzw. im Rahmen von Offenmarktgeschäften mit<br />

der Deutschen Bundesbank zu verpfänden.<br />

Operationelle Risiken<br />

Neben Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken hat<br />

sich unsere <strong>Bank</strong> auch auf operationelle Risiken einzustellen.<br />

Das operationelle Risiko definieren wir als die Gefahr von Verlusten,<br />

die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens<br />

von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von<br />

externen Ereignissen eintreten. Diese Definition beinhaltet auch<br />

rechtliche Risiken.<br />

Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu bei,<br />

die operationellen Risiken zu identifizieren und so weit wie möglich<br />

zu begrenzen. Als weiterer Baustein zur Identifizierung von<br />

operationellen Risiken wurde ein Beschwerdemanagement in<br />

der <strong>Bank</strong> implementiert. Darüber hinaus ist die Ordnungsmäßigkeit<br />

der Geschäftsabwicklung regelmäßig Prüfungsgegenstand<br />

der internen und externen Revision.<br />

Eine wesentliche Komponente der operationellen Risiken<br />

betrifft die Funktionalität und Sicherheit der eingesetzten DV-<br />

Systeme. Durch spezielle Regelungen und Vorsorgen in den<br />

unterschiedlichen technischen Bereichen wird diesem Segment<br />

Rechnung getragen. Neben einer ständigen technischen Weiterentwicklung<br />

gibt es, ebenso wie bei unserem Rechenzentrum,<br />

gesonderte Notfallplanungen und Back-up-Systeme, mit deren<br />

Hilfe eine ununterbrochene Geschäftsdurchführung bei Systemausfällen<br />

gewährleistet werden soll.<br />

Rechtlichen Risiken begegnen wir durch eine weitestgehend<br />

standardisierte Formular- und Vertragsgestaltung sowie<br />

durch standardisierte Eingabe- und Abrechnungsprozeduren<br />

im Zusammenhang mit der Datenverarbeitung. Besonderen<br />

Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir durch die Zusammenarbeit<br />

mit externen Dienstleistern (z. B. Rechtsberatung<br />

des Regionalverbands). Versicherbare Gefahrenpotenziale, z. B.<br />

Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge<br />

in banküblichem Umfang abgeschirmt.<br />

Zusammenfassende Risikoeinschätzung<br />

Die dargestellten Risiken werden nach unserer derzeitigen<br />

Einschätzung die künftige Entwicklung unserer <strong>Bank</strong> nicht<br />

wesentlich beeinträchtigen.<br />

Voraussichtliche Entwicklung der Genossenschaft<br />

mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken<br />

Voraussichtlicher Geschäftsverlauf<br />

Trotz der weiterhin wirtschaftlich angespannten Lage gehen<br />

wir für die nächsten beiden Jahre von einem moderaten Wachstum<br />

im Kundenkreditgeschäft aus. Wachstumspotenziale<br />

bieten sich insbesondere im Bereich der ambulanten sowie<br />

stationären Altenhilfe, im Bereich der Krankenhausfinanzierungen<br />

und im privaten Baufinanzierungsgeschäft.<br />

Bei den Kundeneinlagen rechnen wir hingegen aufgrund von<br />

Sondereffekten und wegen des prognostizierten niedrigen<br />

Zinsniveaus in 2013 mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung.<br />

Im Folgejahr gehen wir in unserem Kerngeschäft,<br />

dem Einlagengeschäft mit kirchlichen Einrichtungen und im<br />

Bereich der Privatkunden, aber wieder von einem steigenden<br />

Kundeneinlagenvolumen aus.<br />

Beim Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft mit<br />

unseren Kunden erwarten wir aufgrund unserer Markteinschätzungen<br />

sinkende Umsätze. Da dieses maßgeblich unser<br />

Provisionsergebnis bestimmt, rechnen wir für das Dienstleistungsgeschäft<br />

in 2013 und 2014 mit deutlich rückläufigen<br />

Erträgen im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr.<br />

Mögliche Risiken in der geschäftlichen Entwicklung könnten<br />

vorwiegend aus einem unerwartet hohen Zinsanstieg resultieren,<br />

der sich negativ auf die Kreditnachfrage unserer<br />

Kunden auswirken könnte. Sollten wettbewerbsbedingte<br />

Einlagenabflüsse angesichts eines zunehmenden Refinanzierungsdrucks<br />

der <strong>Bank</strong>en zu verzeichnen sein oder das<br />

Kirchensteueraufkommen unter der Prämisse einer rezessiven<br />

konjunkturellen Wirtschaftsentwicklung sinken, besteht<br />

zudem das Risiko, dass sich das Einlagengeschäft entgegen<br />

unseren Erwartungen schlechter entwickelt als geplant.<br />

Wesentliche Chancen sehen wir im Hinblick auf den voraussichtlichen<br />

Geschäftsverlauf insbesondere darin, dass<br />

durch die demografische Entwicklung langfristig der Bedarf<br />

an diversen Sozialeinrichtungen, die durch unsere Kunden<br />

getragen werden, steigt und somit die Nachfrage im Kreditgeschäft<br />

stärker zunimmt als erwartet. Im Einlagengeschäft<br />

begegnen wir dem zunehmenden Wettbewerbsdruck auch<br />

bei einer anhaltenden schwierigen Zinssituation mit fairen<br />

Konditionen und einer aktiven Kundenbetreuung sowie einer<br />

Beratungsqualität auf gewohnt hohem Niveau. Eine Verbesserung<br />

unseres Dienstleistungsgeschäfts sehen wir unter der<br />

Annahme einer unerwartet guten Börsenentwicklung, die zu<br />

höheren Wertpapierumsätzen oder Fondsvermittlungen als<br />

prognostiziert führen könnte.<br />

Insgesamt prognostizieren wir für die nächsten zwei Geschäftsjahre<br />

einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf.<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Nach unseren Planungsrechnungen, die insbesondere auf<br />

den zuvor genannten bzw. den zur Ertragslage dargestellten<br />

Prämissen beruhen, erwarten wir für die nächsten Jahre eine<br />

weitere Stärkung unserer Eigenmittel durch die voraussichtliche<br />

Dotierung der Rücklagen, des Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken<br />

gemäß § 340g HGB sowie die Aufstockung der stillen versteuerten<br />

Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB. Die vorgeschlagene<br />

Verwendung des Jahresüberschusses aus dem Geschäftsjahr<br />

2012 wird, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Generalversammlung,<br />

zu einer Erhöhung des Kernkapitals im Sinne des § 10<br />

KWG um ca. 5,1 Mio. Euro, durch die Einstellung in die gesetzliche<br />

Rücklage und in die anderen Ergebnisrücklagen, führen. Darüber<br />

hinaus wurden aus dem Jahresüberschuss 2012 11,0 Mio. Euro<br />

dem Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken (§ 340g HGB) zugeführt,<br />

die ebenfalls – nach Feststellung des Jahresabschlusses – zur<br />

Stärkung unseres Kernkapitals beitragen. Um die steigenden aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung<br />

der <strong>Bank</strong>en auch in den kommenden Jahren mit ausreichend<br />

Spielraum einhalten zu können, wurden zudem rund 33,6 Mio.<br />

Euro aus den stillen versteuerten Vorsorgereserven, die bisher<br />

dem Ergänzungskapital zugeordnet waren, in den Fonds für<br />

allgemeine <strong>Bank</strong>risiken (§ 340g HGB) umgebucht.<br />

Die bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapital-<br />

und Liquiditätsausstattung (Solvabilitätsverordnung und Liquiditätsverordnung)<br />

werden wir auch in den beiden folgenden<br />

Jahren einhalten. Dies hat auch für die unter dem Begriff Basel III<br />

subsumierten verschärften qualitativen und quantitativen Anforderungen<br />

an das haftende Eigenkapital Gültigkeit.<br />

Die dargestellten Risiken der künftigen Entwicklung werden<br />

nach unserer Einschätzung keine wesentliche Auswirkung auf<br />

die Vermögenslage der nächsten zwei Jahre haben.<br />

| 50 | Geschäftsbericht | 2012 | 51 |<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Bericht des Vorstands<br />

Ertragslage<br />

Auf der Grundlage unserer Zinsprognose, die von einem<br />

nahezu unveränderten Zinsniveau ausgeht, sowie unter<br />

Berücksichtigung unserer dargestellten Erwartungen zum<br />

voraussichtlichen Geschäftsverlauf im Kredit- und Einlagengeschäft<br />

rechnen wir für die nächsten beiden Jahre mit einem<br />

sinkenden, aber zufriedenstellenden Zinsergebnis.<br />

Unser Provisionsergebnis wird auch in den nächsten beiden<br />

Jahren durch die Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungs-<br />

und Depotgeschäft geprägt sein. Das Provisionsergebnis<br />

wird aufgrund unserer Markterwartungen und den<br />

prognostizierten Umsätzen im Kundenwertpapiergeschäft<br />

in 2013 und 2014 voraussichtlich unter dem Ergebnis von<br />

2012 liegen.<br />

Die Personalaufwendungen werden nach unseren Planungen<br />

in 2013 und 2014 aufgrund von Tariferhöhungen leicht<br />

ansteigen. Neueinstellungen, die über die übliche Fluktuation<br />

hinausgehen, sind nicht geplant. Für die sonstigen<br />

ordentlichen Verwaltungsaufwendungen erwarten wir in<br />

den nächsten zwei Jahren ebenfalls einen geringen Anstieg<br />

im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Bei den<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle<br />

Anlagewerte und Sachanlagen planen wir keine wesentlichen<br />

Veränderungen.<br />

Insgesamt prognostizieren wir für 2013 und 2014 im Vergleich<br />

zum Berichtsjahr ein verschlechtertes Betriebsergebnis vor<br />

Bewertung. Auf der Grundlage der geplanten Erträge und<br />

Aufwendungen ergibt sich für die nächsten beiden Jahre<br />

jeweils eine Cost-Income-Ratio unter unserer selbst gesetzten<br />

Zielvorgabe von 50 %.<br />

Aus der Bewertung der Kundenforderungen rechnen wir –<br />

anders als für 2012 – für die folgenden beiden Geschäftsjahre<br />

mit geringen nahezu gleichbleibenden Nettoaufwendungen.<br />

Grundlage unserer Berechnungen bilden insbesondere die<br />

beschriebenen Rating- und Scoringmodelle. Angesichts<br />

unserer geplanten Anlagestruktur und unter Berücksichtigung<br />

unserer Zinsprognose erwarten wir im Bereich der<br />

Eigenanlagen ein nahezu neutrales Bewertungsergebnis in<br />

2013. In 2014 werden erhöhte Aufwendungen durch Kurswertabschreibungen<br />

erwartet. Das Bewertungsergebnis<br />

der Wertpapiere ist aufgrund der weiterhin anhaltenden<br />

Unsicherheiten an den Kapitalmärkten mit Unwägbarkeiten<br />

behaftet, denen wir mit den dargestellten Risikomanagementsystemen<br />

begegnen.<br />

Unter Berücksichtigung der gewinnabhängigen Steuern und<br />

der genannten Prämissen planen wir für die beiden nächsten<br />

Geschäftsjahre mit einem leichten Anstieg des Jahresüberschusses<br />

bei leicht geringerer Risikovorsorge.<br />

Die im Zusammenhang mit der prognostizierten Ertragslage<br />

stehenden Risiken resultieren insbesondere aus dem Zinsänderungsrisiko<br />

und den Adressenausfallrisiken. Auch wenn<br />

stark steigende Zinsen, die über unserer Zinsprognose liegen,<br />

aktuell nicht erwartet werden, würde ein unerwartet hoher<br />

Zinsanstieg vorübergehend zu einem erheblichen Abschreibungsbedarf<br />

bei unseren Eigenanlagen führen. Weiterhin<br />

hat die Finanzkrise gezeigt, dass über die Zinsveränderungen<br />

hinaus enorme Spreadveränderungen zu beobachten waren.<br />

Sollten neue Unsicherheiten die Kapitalmärkte treffen, könnte<br />

ein wesentliches Abschreibungsrisiko auch aus der Ausweitung<br />

der Spreads erwachsen.<br />

Ein weiteres Risiko in Bezug auf unsere Ertragslage könnte<br />

durch das anhaltend niedrige Zinsniveau entstehen. Der<br />

steigende Wettbewerbsdruck und die Zinssensibilität der<br />

Kunden könnten, insbesondere im Einlagengeschäft, zu weiter<br />

sinkenden Margen führen und damit unser Zinsergebnis<br />

negativ beeinflussen.<br />

Dem steigenden Wettbewerbsdruck werden wir aufgrund<br />

unserer Spezialisierung auf die Bereiche Kirche und Diakonie<br />

sowie durch eine auf Dauer angelegte qualitativ hochwertige,<br />

ganzheitliche, strukturierte Beratung in Verbindung mit einer<br />

stärkeren wertvolumensbezogenen Marktdurchdringung<br />

entgegentreten. Zusätzliche wesentliche Ertragschancen<br />

sehen wir durch die Umsetzung unserer systematischen, vertriebsorientierten<br />

Gesamtbankstrategie unter Einbeziehung<br />

einer gezielten qualitativen Neukundenakquisition sowie,<br />

für den Fall einer steileren Zinsstrukturkurve als von uns<br />

prognostiziert, in der Generierung von zusätzlichen Fristentransformationserträgen.<br />

Geschäftsstellen<br />

Wir unterhalten neben unserer Hauptstelle in Dortmund und einer Zweigniederlassung in Dresden Filialen in Berlin, Duisburg,<br />

Kaiserslautern und Magdeburg sowie Büros in Erfurt, Nürnberg und seit dem 01.01.2013 ein weiteres Büro in München. In allen<br />

Geschäftsstellen beraten wir unsere institutionellen Kunden umfassend und bieten ihnen unsere gesamte Produktpalette an.<br />

Unsere Privatkunden betreuen wir überwiegend von Dortmund, Berlin, Dresden und Duisburg aus.<br />

Vorschlag für die Ergebnisverwendung 2012<br />

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss von EUR 6.865.101,54 wie folgt zu verwenden:<br />

EUR<br />

7,00 % Dividende 1.806.628,46<br />

Einstellung in die gesetzliche Rücklage 2.533.473,08<br />

Einstellung in andere Ergebnisrücklagen 2.525.000,00<br />

insgesamt 6.865.101,54<br />

Dortmund, 20. März 2013<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach<br />

| 52 | Geschäftsbericht | 2012<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 53 |


Bericht des Aufsichtsrats Jahresabschluss 2012<br />

Dr. Martin Grimm, Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und<br />

Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben und Pflichten im<br />

Geschäftsjahr 2012 vollumfänglich erfüllt. Das Jahr 2012 war<br />

geprägt durch gesetzliche und regulatorische Änderungen,<br />

Stichwort Basel III, die wesentlich durch die Finanzkrise und<br />

die Staatsschuldenkrise induziert waren.<br />

Der Aufsichtsrat ließ sich laufend über die Geschäftstätigkeit,<br />

die Liquiditäts-, Ertrags- und Risikolage der <strong>Bank</strong> unterrichten<br />

und überzeugte sich von der Ordnungsmäßigkeit der<br />

Geschäftsleitung. In sechs gemeinsamen Sitzungen mit dem<br />

Vorstand wurden wichtige geschäftspolitische Angelegenheiten<br />

und Vorgänge – darunter die Stärkung des Eigenkapitals<br />

aufgrund der Anforderungen von Basel III – sowie<br />

strategische Fragen beraten. Soweit diese der Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats bedurften, wurden die entsprechenden<br />

Beschlüsse gefasst und dokumentiert.<br />

Der Aufsichtsrat und der Beirat trafen sich in einer gemeinsamen<br />

Sitzung, um sich über die laufende Geschäftsentwicklung<br />

und wichtige Neuerungen zu informieren und zu<br />

beraten. Dazu zählte beispielsweise die Neuorganisation der<br />

Geschäftsgebiete der Filiale Magdeburg und LKG Sachsen,<br />

die zukünftig gemeinsam als Team Region Süd-Ost und LKG<br />

Sachsen agieren und landeskirchenübergreifend institutionelle<br />

Kunden aus Kirche und Diakonie, auch über die neu<br />

geschaffenen Büros in München und Nürnberg, betreuen.<br />

Der Arbeitsausschuss behandelte in drei Sitzungen die ihm<br />

vom Aufsichtsrat zugewiesenen Angelegenheiten. Über die<br />

Arbeit wurde im Plenum berichtet.<br />

Dr. Andrea Helzel ist mit Ablauf der Generalversammlung<br />

2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Georg Immel hat<br />

sein Mandat seit dem 10. Dezember 2011 ruhen lassen und<br />

hat es mit Wirkung zum 13. Februar 2013 niedergelegt. Für<br />

die Unterstützung und das Engagement im Interesse der <strong>Bank</strong><br />

bedanken wir uns herzlich. Neu in den Aufsichtsrat hat die<br />

Generalversammlung 2012 Brigitte Andrae und Dr. Wolfram<br />

Gerdes berufen.<br />

Der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband e. V.<br />

führte die gesetzlichen Prüfungen für das Geschäftsjahr 2012<br />

durch und prüfte den Jahresabschluss. Er berichtete Vorstand<br />

und Aufsichtsrat in seiner heutigen gemeinsamen Sitzung<br />

am 22. April 2013 über die Prüfung und erteilte den uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk. In einer gemeinsamen<br />

Sitzung mit dem Vorstand wird der Aufsichtsrat am 29. Mai<br />

2013 über das Ergebnis der Prüfung beraten und darüber in<br />

der Generalversammlung informieren.<br />

Der Aufsichtsrat prüfte den Jahresabschluss, den Lagebericht<br />

und den Vorschlag des Vorstands für die Ergebnisverwendung,<br />

befand ihn für richtig und erklärte sich mit dem<br />

Vorschlag für die Ergebnisverwendung einverstanden, der<br />

den Vorschriften der Satzung entspricht. Der Aufsichtsrat<br />

empfiehlt der Generalversammlung, den vorgelegten Jahresabschluss<br />

festzustellen und die vorgeschlagene Ergebnisverwendung<br />

zu beschließen.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitenden<br />

für die im Geschäftsjahr 2012 geleistete erfolgreiche<br />

Arbeit.<br />

Dortmund, 22. April 2013<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Martin Grimm | Vorsitzender<br />

Jahresabschluss<br />

Im Folgenden stellen wir die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und<br />

den Anhang (gekürzt) dar.<br />

Der vollständige Jahresabschluss und der Lagebericht gemäß § 289 HGB<br />

werden nach Feststellung durch die Generalversammlung am 19. Juni 2013<br />

unverzüglich im elek tronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.<br />

Der Originaljahresabschluss wurde vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband<br />

e. V. am 22. April 2013 mit dem un eingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

in der gesetzlich vorgeschriebenen Fassung versehen.<br />

Bestandteile Jahresabschluss<br />

Jahresbilanz<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Anhang<br />

| 54 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 55 |


Jahresbilanz zum 31.12.2012<br />

Aktivseite<br />

1. Barreserve<br />

Geschäftsjahr<br />

Vorjahr<br />

EUR EUR EUR EUR TEUR<br />

a) Kassenbestand 1.304.701,98 1.225<br />

b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 28.232.512,80 49.981<br />

darunter: bei der Deutschen Bundesbank 28.232.512,80 (49.981)<br />

c) Guthaben bei Postgiroämtern 0,00 29.537.214,78 0<br />

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung<br />

bei Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />

a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 0,00 0<br />

darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar 0,00 (0)<br />

b) Wechsel 0,00 0,00 0<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 115.235.595,20 83.853<br />

b) andere Forderungen 718.943.446,76 834.179.041,96 752.999<br />

4. Forderungen an Kunden 1.394.286.978,00 1.359.177<br />

darunter:<br />

durch Grundpfandrechte gesichert 109.063.208,68 (122.765)<br />

Kommunalkredite 285.334.270,19 (264.940)<br />

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

a) Geldmarktpapiere<br />

aa) von öffentlichen Emittenten 0,00 0<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />

ab) von anderen Emittenten 0,00 0,00 0<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 0,00 (0)<br />

b) Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

ba) von öffentlichen Emittenten 121.263.107,53 106.326<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 121.263.107,53 (106.326)<br />

bb) von anderen Emittenten 2.066.248.161,69 2.187.511.269,22 1.892.551<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 2.066.248.161,69 (1.892.551)<br />

c) eigene Schuldverschreibungen 89.371,21 2.187.600.640,43 68<br />

Nennbetrag 85.000,00 (65)<br />

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 304.642.306,22 252.625<br />

7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften<br />

a) Beteiligungen 49.454.972,58 49.596<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten 130.867,99 (285)<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />

b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 661.154,00 50.116.126,58 578<br />

darunter:<br />

bei Kreditgenossenschaften 18.500,00 (19)<br />

bei Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />

8. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0<br />

darunter:<br />

an Kreditinstituten 0,00 (0)<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 (0)<br />

9. Treuhandvermögen 3.736.988,49 1.842<br />

darunter: Treuhandkredite 3.736.988,49 (1.842)<br />

10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 0,00 0<br />

11. Immaterielle Anlagewerte<br />

a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0<br />

b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte<br />

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 92.093,00 25<br />

c) Geschäfts‐ oder Firmenwert 0,00 0<br />

d) geleistete Anzahlungen 0,00 92.093,00 0<br />

12. Sachanlagen 16.140.275,39 17.001<br />

13. Sonstige Vermögensgegenstände 10.283.822,19 11.757<br />

14. Rechnungsabgrenzungsposten 1.265.806,56 2.164<br />

15. Aktive latente Steuern 0,00 0<br />

16. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 12.617,54 98<br />

Summe der Aktiva 4.831.893.911,14 4.581.866<br />

Passivseite<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Geschäftsjahr<br />

Vorjahr<br />

EUR EUR EUR EUR TEUR<br />

a) täglich fällig 0,00 0<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 585.674.535,40 585.674.535,40 576.899<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 1.330.499.109,04 612.457<br />

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 188.867.963,93 1.519.367.072,97 343.480<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

ba) täglich fällig 1.027.522.527,26 841.513<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.370.377.207,07 2.397.899.734,33 3.917.266.807,30 1.926.406<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 7.642.419,89 7.616<br />

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 0,00 7.642.419,89 0<br />

darunter:<br />

Geldmarktpapiere 0,00 (0)<br />

eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf 0,00 (0)<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten 3.736.988,49 1.842<br />

darunter: Treuhandkredite 3.736.988,49 (1.842)<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.057.857,46 2.608<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten 104.235,36 64<br />

6a. Passive latente Steuern 0,00 0<br />

7. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 3.703.002,00 3.820<br />

b) Steuerrückstellungen 2.956.843,42 5.293<br />

c) andere Rückstellungen 4.905.011,11 11.564.856,53 4.633<br />

8. ‐ ‐ ‐ 0,00 0<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0<br />

10. Genussrechtskapital 30.204.318,81 32.196<br />

darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 7.362.918,81 (9.355)<br />

11. Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 97.769.110,70 53.151<br />

darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 0,00 (0)<br />

12. Eigenkapital<br />

a) Gezeichnetes Kapital 25.817.714,00 25.887<br />

b) Kapitalrücklage 0,00 0<br />

c) Ergebnisrücklagen<br />

ca) gesetzliche Rücklage 66.089.965,66 63.725<br />

cb) andere Ergebnisrücklagen 76.100.000,00 142.189.965,66 73.740<br />

d) Bilanzgewinn 6.865.101,54 174.872.781,20 6.536<br />

Summe der Passiva 4.831.893.911,14 4.581.866<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />

abgerechneten Wechseln 0,00 0<br />

b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und<br />

Gewährleistungsverträgen 17.668.282,86 21.432<br />

c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten<br />

für fremde Verbindlichkeiten 0,00 17.668.282,86 0<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

a) Rücknahmeverpflichtungen aus<br />

unechten Pensionsgeschäften 0,00 0<br />

b) Platzierungs‐ u. Übernahmeverpflichtungen 0,00 0<br />

c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 125.570.515,46 125.570.515,46 96.425<br />

darunter: Lieferverpflichtungen<br />

aus zinsbezogenen Termingeschäften 0,00<br />

(0)<br />

| 56 | Geschäftsbericht | 2012<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 57 |


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Anhang<br />

Für die Zeit vom 01.01.2012 bis 31.12.2012<br />

1. Zinserträge aus<br />

EUR<br />

Geschäftsjahr<br />

Vorjahr<br />

EUR EUR EUR TEUR<br />

a) Kredit‐ und Geldmarktgeschäften 71.177.867,06 73.356<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />

Schuldbuchforderungen 56.892.054,13 128.069.921,19 58.849<br />

2. Zinsaufwendungen 78.284.521,56 49.785.399,63 84.904<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 11.173.260,02 9.424<br />

b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 627.582,39 930<br />

c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 11.800.842,41 0<br />

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungsoder<br />

Teilgewinnabführungsverträgen 0,00 0<br />

5. Provisionserträge 7.106.486,04 6.143<br />

6. Provisionsaufwendungen 2.659.681,35 4.446.804,69 1.844<br />

7. Nettoertrag/‐aufwand des Handelsbestands 0,00 0<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge 1.061.944,31 2.684<br />

9. ‐ ‐ ‐ 0,00 0<br />

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter 10.647.701,38 10.245<br />

ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 2.412.416,39 13.060.117,77 2.536<br />

darunter: für Altersversorgung 659.075,83 (815)<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.459.883,26 21.520.001,03 8.532<br />

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 921.546,34 1.137<br />

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.208.566,41 743<br />

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte<br />

Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 1.441<br />

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren<br />

sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 22.237.137,67 22.237.137,67 0<br />

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an<br />

verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 219<br />

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 0,00 0,00 0<br />

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0<br />

18. ‐ ‐ ‐ 0,00 0<br />

19. Überschuss der normalen Geschäftstätigkeit 65.682.014,93 39.786<br />

20. Außerordentliche Erträge 0,00 0<br />

21. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0<br />

22. Außerordentliches Ergebnis 0,00 (0)<br />

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14.156.368,84 13.567<br />

darunter: latente Steuern 0,00 (0)<br />

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 42.793,26 14.199.162,10 32<br />

24a. Einstellungen in Fonds für allgemeine <strong>Bank</strong>risiken 44.617.751,29 19.650<br />

25. Jahresüberschuss 6.865.101,54 6.536<br />

26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0<br />

27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen<br />

6.865.101,54 6.536<br />

a) aus der gesetzlichen Rücklage 0,00 0<br />

b) aus anderen Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />

28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen<br />

6.865.101,54 6.536<br />

a) in die gesetzliche Rücklage 0,00 0<br />

b) in andere Ergebnisrücklagen 0,00 0,00 0<br />

29. Bilanzgewinn 6.865.101,54 6.536<br />

A | Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden<br />

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:<br />

ZZ Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetz- sätzen unter Buchwertfortführung bewertet.<br />

buches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute<br />

ZZ Die Sachanlagen wurden mit den Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten<br />

und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />

Gleichzeitig erfüllt der Jahresabschluss die Anforderungen des Genossenschaftsgesetzes<br />

und der Satzung der <strong>Bank</strong>.<br />

und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen<br />

sowie steuerlicher Sonderabschreibungen bewertet. Die planmäßigen<br />

Abschreibungen wurden bei den Gebäuden überwiegend linear<br />

ZZ Im Rahmen der Übergangsvorschriften des BilMoG wurde von den mit über die Nutzungsdauer und teilweise mit fallenden Staffelsätzen vorgenommen.<br />

Art. 67 Einführungsgesetz zum Handelsgesetzbuch (EGHGB) für bestimmte<br />

Bilanzposten und Wertansätze eingeräumten Wahlrechten zur<br />

Beibehaltung bzw. Fortführung der Rechtslage vor Inkrafttreten des<br />

BilMoG nur durch die Beibehaltung der steuerrechtlichen Abschreibungen<br />

Bewegliche Anlagegegenstände wurden linear bzw. degressiv<br />

abgeschrieben. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände<br />

orientiert sich grundsätzlich an den von der Finanzverwaltung<br />

veröffentlichten Abschreibungstabellen.<br />

(§ 279 Abs. 2 i. V. m. § 254 Satz 1 HGB a. F.) nach Art. 67 Abs. 4 ZZ Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR<br />

Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht.<br />

150,00 wurden als andere Verwaltungsaufwendungen erfasst. Vermögensgegenstände,<br />

ZZ Die Barreserven wurden zum Nennwert bilanziert; der Bewertung der Sor-<br />

deren Anschaffungskosten (Netto-Einzelwert) EUR<br />

ZZ<br />

tenbestände liegen die zum Jahresende gültigen Marktkurse zugrunde.<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden einschließ-<br />

150,00, aber nicht EUR 1.000,00 überstiegen, wurden nach den steuerlichen<br />

Regelungen gemäß § 6 Abs. 2a EStG in einen Sammelposten eingestellt,<br />

lich Hypothekendarlehen sowie in anderen Aktivposten enthaltene Forderungen<br />

wurden grundsätzlich mit ihrem Nennwert angesetzt. Soweit der im Jahr der Anschaffung sowie in den vier folgenden Geschäfts-<br />

jahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst wird.<br />

der Nennwert über dem Auszahlungsbetrag liegt, wurde der Unterschiedsbetrag<br />

ZZ Der Steuererstattungsanspruch gemäß § 37 Abs. 5 KStG wurde mit dem<br />

in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt;<br />

er wird planmäßig aufgelöst. Erkennbaren Einzelrisiken wurde durch ausreichende<br />

Wertkorrekturen ebenso Rechnung getragen wie dem allgemeinen<br />

ZZ<br />

Barwert aktiviert. Der Diskontierung liegt ein zum Zeitpunkt der erstmaligen<br />

Aktivierung laufzeitgerechter risikofreier Zinssatz zugrunde.<br />

Über die Höhe der passiven Steuerlatenzen hinausgehende aktive latente<br />

Kreditrisiko.<br />

Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2<br />

ZZ Unsere Zinsswaps dienen der Aktiv-/Passivsteuerung und sind insoweit HGB nicht aktiviert.<br />

von der imparitätischen Einzelbewertung ausgenommen. Die Bewertung ZZ Die Verbindlichkeiten wurden zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Sodieser<br />

derivativen Finanzinstrumente erfolgte im Rahmen einer Gesamtbetrachtung<br />

aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Positionen<br />

des Zinsbuchs nach Maßgabe des IDW RS BFA 3 verlustfrei. Nach<br />

dem Ergebnis der Berechnungen zum 31.12.2012 war keine Rückstellung ZZ<br />

weit der Erfüllungsbetrag höher als der Ausgabebetrag ist, wurde der<br />

Unterschiedsbetrag in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen<br />

und planmäßig getilgt.<br />

Die abgezinsten Sparbriefe wurden zum Ausgabebetrag zuzüglich der<br />

ZZ<br />

erforderlich. Der Umfang derivativer Geschäfte sowie ergänzende Angaben<br />

zu ihrer Bewertung sind im Abschnitt C aufgeführt.<br />

Die für Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps) gezahlte Prämie haben ZZ<br />

kapitalisierten und der anteilig abzugrenzenden Zinsen bis zum Bilanzstichtag<br />

(Zeitwert) bilanziert.<br />

Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit<br />

ZZ<br />

wir – bis zur vorzeitigen Auflösung der Vereinbarungen im Berichtsjahr –<br />

über die Laufzeit verteilt.<br />

Die wie Umlaufvermögen behandelten Anleihen und Schuldverschreidem<br />

entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen<br />

sieben Geschäftsjahre in Höhe von 5,05 % und die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />

nach versicherungsmathematischen Methoden<br />

ZZ<br />

bungen sowie die nicht festverzinslichen Wertpapiere haben wir nach<br />

dem strengen Niederstwertprinzip (Anschaffungskosten oder niedrigerer<br />

Kurswert) bewertet. Dabei wurden die von den „Wertpapiermitteilungen“<br />

(WM-Datenservice) zur Verfügung gestellten Jahresschlusskurse,<br />

die grundsätzlich auf Börsenkursen basieren, herangezogen. In dem Fall,<br />

dass der Bewertungskurs des Stichtags über dem Buchwert lag, wurden<br />

die Wertpapiere mit dem höheren Wert, maximal mit den Anschaffungskosten,<br />

angesetzt.<br />

Geschäftsguthaben bei Genossenschaften und Beteiligungen wurden<br />

entsprechend mit einem Rechnungszinsfuß von 3,93 % jeweils auf Basis<br />

der „Richttafeln 2005 G“ (Prof. Dr. Klaus Heubeck) ermittelt. Bei der Abzinsung<br />

der Pensionsrückstellungen wurden die Vereinfachungsregeln des<br />

§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB in Anspruch genommen. Erwartete Gehalts- und<br />

Rententrends wurden jeweils in einer Größenordnung von 2,00 % (Vorjahr:<br />

2,00 %) zugrunde gelegt. Laufende Rentenverpflichtungen und Altersversorgungsverpflichtungen<br />

gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern sind<br />

mit dem Barwert angesetzt. Verpflichtungen aus Pensionsanwartschaften<br />

werden mittels Anwartschaftsbarwertverfahren angesetzt.<br />

grundsätzlich zu Anschaffungskosten bilanziert. Die Anschaffungskosten ZZ Deckungsvermögen, das dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen<br />

der Beteiligungen an der WGZ Beteiligungs GmbH & Co. KG sowie der<br />

DZ 1. Beteiligungs GmbH & Co. KG wurden teilweise nach Tauschgrundsätzen<br />

mit Gewinnrealisierung ermittelt. Die im Zuge der im Juni 2011<br />

vollzogenen Verschmelzung der WGZ BANK Luxembourg S. A. auf die DZ<br />

PRIVATBANK S. A. zugegangenen Anteile haben wir nach Tauschgrund-<br />

ist und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen<br />

dient, wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit einem<br />

beizulegenden Zeitwert in Höhe von EUR 1.455.686,34 mit den entsprechenden<br />

Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von EUR 1.443.068,80<br />

saldiert. Der beizulegende Zeitwert entspricht hierbei den fortgeführten<br />

| 58 | Geschäftsbericht | 2012<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 59 |


Anhang<br />

Anschaffungskosten, die von der Versicherungsgesellschaft mitgeteilt<br />

ZZ<br />

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbind-<br />

C | Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

wurden. Ein nach der Saldierung verbleibender Überhang wurde in Höhe<br />

lichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs des<br />

von EUR 12.617,54 aktiviert. Aufwendungen aus der Abzinsung der Verpflichtungen<br />

wurden mit Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe<br />

Bilanzstichtags umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung<br />

ergebenden Aufwendungen wurden in der Gewinn- und Verlustrech-<br />

I. Bilanz<br />

von EUR 57.102,04 verrechnet.<br />

nung berücksichtigt. Soweit die Restlaufzeit der auf fremde Währung<br />

ZZ<br />

Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und für Zinszu-<br />

lautenden Vermögensgegenstände oder Verbindlichkeiten bis zu einem<br />

schläge wurde durch die Bildung von Zinsrückstellungen Rechnung ge-<br />

Jahr betrug, wurden Erträge aus der Währungsumrechnung in der Ge-<br />

ZZ<br />

In den Forderungen an Kreditinstitute sind EUR 589.121.804,83 Forderungen an die zuständige genossenschaftliche Zentralbank enthalten.<br />

tragen.<br />

winn- und Verlustrechnung vereinnahmt.<br />

ZZ<br />

Die Rückstellungen sind ausreichend bemessen und berücksichtigen alle<br />

ZZ<br />

Für die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen gelten die folgenden Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen):<br />

erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.<br />

bis 3 Monate<br />

mehr als 3 Monate<br />

bis 1 Jahr<br />

mehr als 1 Jahr<br />

bis 5 Jahre<br />

mehr als 5 Jahre<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

Andere Forderungen an Kreditinstitute (A 3b) 232.500.000,00 100.000.000,00 369.500.000,00 13.000.000,00<br />

Forderungen an Kunden (A 4) 22.324.973,68 71.585.429,08 351.495.501,12 936.319.909,54<br />

In den Forderungen an Kunden sind EUR 12.372.406,43 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.<br />

ZZ<br />

Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (A 5) werden im Geschäftsjahr 2013<br />

EUR 427.401.460,00 (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen) fällig.<br />

ZZ<br />

In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:<br />

B | Entwicklung des Anlagevermögens 2012<br />

verbundene Unternehmen<br />

Geschäftsjahr<br />

EUR<br />

Forderungen an<br />

Vorjahr<br />

EUR<br />

Beteiligungsunternehmen<br />

Geschäftsjahr<br />

EUR<br />

Forderungen an Kreditinstitute (A 3) 0,00 0,00 589.121.804,83 733.616.411,28<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) 0,00 0,00 267.283.414,41 334.442.284,14<br />

Vorjahr<br />

EUR<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

Zugänge Zuschreibungen Umbuchungen Abgänge Abschreibungen<br />

(kumuliert)<br />

des Geschäftsjahres<br />

Buchwerte am<br />

Bilanzstichtag<br />

Abschreibungen<br />

Geschäftsjahr<br />

EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Immaterielle<br />

Anlagewerte:<br />

b) Software, sonstige<br />

entgeltlich<br />

erworbene Konzessionen<br />

u. ä. 209.523,47 81.925,63 0,00 0,00 30.131,52 169.224,58 92.093,00 14.633,63<br />

Sachanlagen:<br />

a) Grundstücke<br />

und Gebäude 26.828.099,10 4.950,42 0,00 0,00 629.011,73 11.231.766,02 14.972.271,77 539.841,75<br />

b) Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

4.654.323,71 183.406,95 0,00 0,00 284.329,28 3.385.397,76 1.168.003,62 367.070,96<br />

Summe a 31.691.946,28 270.283,00 0,00 0,00 943.472,53 14.786.388,36 16.232.368,39 921.546,34<br />

Anschaffungskosten<br />

Veränderungen (saldiert)<br />

Buchwerte am<br />

Bilanzstichtag<br />

EUR EUR EUR<br />

Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens 0,00 0,00<br />

Beteiligungen und<br />

Geschäftsguthaben<br />

bei Genossenschaften<br />

50.238.878,97 50.116.126,58<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

0,00 0,00<br />

Summe b 50.238.878,97 - 122.752,39 50.116.126,58<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

In folgenden Posten sind enthalten:<br />

Wir halten folgende Anteile oder Anlageaktien an inländischen oder vergleichbaren ausländischen Investmentvermögen (§ 1 InvG bzw. § 2 Abs. 9 InvG) im<br />

Posten „Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere“ mit Anteilsquoten von mehr als 10 %:<br />

Für vorgenannte Fonds bestehen auch bei außergewöhnlichen Umständen keine Beschränkungen in der täglichen Rückgabemöglichkeit.<br />

ZZ<br />

Im Aktivposten 12 (Sachanlagen) sind enthalten:<br />

börsenfähige Wertpapiere<br />

davon<br />

börsennotiert nicht börsennotiert nicht mit dem<br />

Niederstwert bewertet<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5) 2.187.600.640,43 2.187.511.269,22 89.371,21 0,00<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (A 6) 159.936.596,00 0,00 159.936.596,00 0,00<br />

Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften (A 7) 2.600,00 0,00 2.600,00<br />

Anlageziel/Anlageklasse Wert der Anteile i. S. § 36<br />

InvG bzw. vergleichbarer<br />

ausländischer Vorschriften<br />

(Zeitwert)<br />

Differenz zum Buchwert<br />

Erfolgte Ausschüttung<br />

für das Geschäftsjahr<br />

EUR EUR EUR<br />

Mischfonds mit Aktien und Renten 109.712.000 4.541.744 3.912.804<br />

im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte<br />

Grundstücke und Bauten 11.931.194,12<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.168.003,62<br />

EUR<br />

Summe a und b 81.930.825,25 66.348.494,97<br />

| 60 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 61 |


Anhang<br />

ZZ<br />

In dem Posten „Sonstige Vermögensgegenstände“ (A 13) sind Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von EUR 1.004.432,77 enthalten. Ferner<br />

ZZ<br />

Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen sind nicht erkennbar. Die ausgewiesenen Ver-<br />

wird der nach § 37 Abs. 5 KStG mit Ablauf des 31. Dezember 2006 entstandene Anspruch auf Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens aus Vorjahren mit<br />

pflichtungen betreffen ausschließlich breit gestreute Bürgschafts- und Gewährleistungsverträge für Kunden bzw. offene Kreditzusagen gegenüber Kunden.<br />

seinem aktuellen Barwert in Höhe von EUR 8.941.808,56 aktiviert.<br />

Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Sie unterliegen den für alle Kreditverhältnisse geltenden Risikoidentifizierungs-<br />

und -steuerungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung von Risiken gewährleistet. Die ausgewiesenen Beträge zeigen nicht die künftig<br />

ZZ<br />

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (A 14) sind EUR 1.223.338,94 Agiobeträge auf Schuldscheindarlehen (Vorjahr: EUR 1.759.790,84) und EUR 5.784,65<br />

aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da die Eventualverbindlichkeiten nach unserer Einschätzung ohne Inanspruchnahme<br />

Disagiobeträge aus aufgenommenen Verbindlichkeiten (Vorjahr: EUR 10.296,88) enthalten.<br />

auslaufen werden.<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

Neben Sortenbeständen in Höhe von EUR 28.882,37 enthalten die Vermögensgegenstände Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 1.641.278,51.<br />

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind EUR 377.199.595,86 Verbindlichkeiten gegenüber der zuständigen genossenschaftlichen Zentralbank<br />

enthalten.<br />

Für die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten gelten die folgenden Restlaufzeiten (ohne Berücksichtigung von Zinsabgrenzungen):<br />

ZZ<br />

In der nachfolgenden Übersicht sind die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivatgeschäfte des Nichthandelsbestands, die am Bilanzstichtag<br />

noch nicht abgewickelt waren, dargestellt (§ 36 RechKredV bzw. § 285 Nr. 19 HGB).<br />

Zinsbezogene Geschäfte<br />

Nominalbetrag<br />

TEUR<br />

beizulegender Zeitwert<br />

TEUR<br />

OTC Produkte: Zinsswaps (gleiche Währung) 65.000 - 9.134<br />

ZZ<br />

Im Posten „Sonstige Verbindlichkeiten“ (P 5) sind Zinsen für Genussrechtskapital in Höhe von EUR 1.469.200,98 und Steuerverbindlichkeiten in Höhe von EUR<br />

619.344,99 enthalten.<br />

bis 3 Monate<br />

mehr als 3 Monate<br />

bis 1 Jahr<br />

mehr als 1 Jahr<br />

bis 5 Jahre<br />

mehr als 5 Jahre<br />

EUR EUR EUR EUR<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter<br />

Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b) 4.539.092,39 16.127.793,94 292.396.795,39 270.355.723,30<br />

Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei<br />

Monaten (P 2a ab) 5.580.157,91 72.134.087,66 110.819.132,85 333.596,93<br />

Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter<br />

Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2b bb) 356.774.904,76 214.212.379,14 557.234.321,53 241.560.838,58<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

Die Zinsswaps sind mit ihrem Barwert zum Bilanzstichtag angegeben. Dabei haben wir die variablen Zinszahlungsströme mit Forward Rates – abgeleitet aus<br />

der aktuellen Zinsstrukturkurve – berechnet und diese – ebenso wie die fixen Zahlungsströme – mit der Swapkurve diskontiert. Die auf den Zeitraum vom<br />

jeweils letzten Zinstermin bis zum Bilanzstichtag entfallenden und im Jahresabschluss bereits berücksichtigten Zinsen sind im beizulegenden Zeitwert der<br />

Zinsswaps enthalten. Die Zinsderivate des Nichthandelsbestands führen wir im Anlagebuch; sie dienen ausschließlich als Sicherungsinstrumente im Rahmen<br />

der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im <strong>Bank</strong>buch (Aktiv-/Passivsteuerung).<br />

Von den Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten sind nur Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 585.073.845,12 durch Übertragung<br />

von Vermögensgegenständen gesichert.<br />

ZZ<br />

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten (P 6) sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag<br />

von EUR 93.903,64 (Vorjahr: EUR 29.851,82) enthalten.<br />

II. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ZZ<br />

In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Beteili-<br />

gungsunternehmen sind:<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Geschäftsjahr<br />

EUR<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Vorjahr<br />

EUR<br />

Beteiligungsunternehmen<br />

Geschäftsjahr<br />

EUR<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) 0,00 0,00 377.199.595,86 368.173.293,91<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (P 2) 0,00 0,00 584.599,19 359.327,98<br />

Vorjahr<br />

EUR<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

Die für das Geschäftsjahr 2012 ermittelten Auf- und Abzinsungseffekte für Zinsrückstellungen aus Zinsprodukten wurden mit EUR 359,73 (Vorjahr: EUR<br />

32.558,00) unter den Zinserträgen (Posten 1) bzw. EUR 18.927,01 (Vorjahr: EUR 4.069,53) unter den Zinsaufwendungen (Posten 2) erfasst, sodass sich das<br />

Zinsergebnis per Saldo um EUR 18.567,28 reduziert hat.<br />

Verluste aus der Währungsumrechnung ergaben sich in Höhe von EUR 994,41 (Vorjahr: EUR 219,46). Diese sind unter den Provisionsaufwendungen (Posten<br />

6) ausgewiesen.<br />

ZZ<br />

In den Schulden sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 1.641.267,74 enthalten.<br />

ZZ<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Posten 12) betreffen mit EUR 206.419,99 (Vorjahr: EUR 210.116,97) Aufwendungen aus der Abzinsung von Rück-<br />

stellungen.<br />

ZZ<br />

Latente Steuern sind nicht bilanziert. Bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274<br />

Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde. Die passiven Steuerlatenzen, die überwiegend aus negativen Aktiengewinnen resultieren, wurden hierbei durch<br />

ZZ<br />

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Posten 23) entfallen ausschließlich auf den Überschuss aus der normalen Geschäftstätigkeit.<br />

ein Vielfaches an aktiven Steuerlatenzen aus z. B. betriebener Risikovorsorge, thesaurierten ordentlichen Fondserträgen und steuerlich nicht anerkannten<br />

Rückstellungen überkompensiert.<br />

ZZ<br />

Die unter Passivposten 12a „Gezeichnetes Kapital“ ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt:<br />

Geschäftsguthaben<br />

EUR<br />

a) der verbleibenden Mitglieder 25.804.012,00<br />

b) der ausscheidenden Mitglieder 13.702,00<br />

25.817.714,00<br />

ZZ<br />

Die Ergebnisrücklagen (P 12c) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:<br />

Gesetzliche Rücklage<br />

Andere Ergebnisrücklagen<br />

EUR<br />

EUR<br />

Stand 01.01.2012 63.724.766,09 73.740.000,00<br />

Einstellungen aus Bilanzgewinn des Vorjahres Vorjahrs 2.365.199,57 2.360.000,00<br />

Stand 31.12.2012 66.089.965,66 76.100.000,00<br />

| 62 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 63 |


Anhang<br />

D | Sonstige Angaben<br />

ZZ<br />

Der Name und die Anschrift des zuständigen Prüfungsverbands lauten:<br />

ZZ<br />

Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene bestehen zum 31.12.2012 Pensionsrückstellungen in Höhe des nach versicherungsmathema-<br />

tischen Grundsätzen ermittelten Barwerts von EUR 4.914.367,00.<br />

Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.<br />

Mecklenbecker Straße 235 - 239<br />

48163 Münster<br />

ZZ Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen an und aus eingegangenen Haftungsverhältnissen für<br />

EUR<br />

Mitglieder des Vorstands 129.798,54<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats 343.029,99<br />

Mitglieder des Beirats 291.525,24<br />

ZZ Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen in Höhe<br />

von EUR 3.607.616,00. Diese entfallen auf die Möglichkeit einer Verpflichtung aus der Zugehörigkeit zur kreditgenossenschaftlichen Sicherungseinrichtung<br />

(Garantieverbund).<br />

ZZ Mitglieder des Vorstands<br />

Dr. Ekkehard Thiesler | Vorsitzender<br />

<strong>Bank</strong>vorstand für Vorstandsstab/Marketing | Personal | Unternehmensservice | Innenrevision | Qualitätsmanagement<br />

Ulrike Badura<br />

<strong>Bank</strong>vorstand für Kreditfolge | Organisation | Vertriebsunterstützung/Wertpapierfolge | Betriebswirtschaft | Zahlungsverkehr<br />

Jörg Moltrecht<br />

<strong>Bank</strong>vorstand für institutionelles Kundengeschäft Bereiche Rheinland | Westfalen, Lippe, Leer | Berlin | Magdeburg | Repräsentanz Süd-West<br />

Ilona Pollach<br />

<strong>Bank</strong>vorstand für institutionelles Kundengeschäft Bereich Dresden | Privatkundengeschäft | Kundenwertpapiergeschäft/Treasury<br />

ZZ<br />

ZZ<br />

Die Zahl der 2012 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:<br />

Außerdem wurden durchschnittlich acht Auszubildende beschäftigt.<br />

ZZ<br />

Mitgliederbewegung<br />

Vollzeitbeschäftigte<br />

Teilzeitbeschäftigte<br />

Kaufmännische Mitarbeiter 144 39<br />

Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile Haftsummen EUR<br />

Ende 2011 4.183 992.668 51.618.736,00<br />

Zugang 2012 19 11.253 585.156,00<br />

Abgang 2012 57 11.459 595.868,00<br />

Ende 2012 4.145 992.462 51.608.024,00<br />

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben<br />

sich im Geschäftsjahr vermindert um 5.356,00<br />

Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermindert um 10.712,00<br />

Höhe des Geschäftsanteils 26,00<br />

Höhe der Haftsumme je Anteil 52,00<br />

EUR<br />

ZZ Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

Dr. Martin Grimm | Vorsitzender | Rechtsanwalt | Gladbeck<br />

Klaus Winterhoff | 1. stellvertretender Vorsitzender | Juristischer Vizepräsident | Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Georg Immel | 2. stellvertretender Vorsitzender (Amt ruhend seit 10.12.2011) | Oberkirchenrat | Evangelische Kirche im Rheinland<br />

Brigitte Andrae (Aufsichtsrat seit 20.06.2012) | Kirchenpräsidentin | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland<br />

Günther Barenhoff | Pfarrer | Vorstandssprecher | Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e. V.<br />

Thomas Begrich | Oberkirchenrat | Evangelische Kirche in Deutschland<br />

Manfred A. Fellisch | Leiter i. R. | Büro des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden<br />

Joachim Gengenbach | Bundesvorstand | Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.<br />

Dr. Wolfram Gerdes (Aufsichtsrat seit 20.06.2012) | Vorstand | Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen<br />

Dr. Andrea Helzel (Aufsichtsrat bis 20.06.2012) | Kirchenrätin | Evangelische Kirche in Mitteldeutschland<br />

Reinhard Kersten | Oberlandeskirchenrat | Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens<br />

Moritz Krawinkel | Vorstandsmitglied i. R. | Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.<br />

Klaus Majoress | Superintendent | Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg<br />

Dr. Rainer Norden | Vorstandsmitglied | von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel<br />

Jochen Obermann | Geschäftsführer | Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH<br />

Dr. Frank Rippel | Vorstand | Stiftung kreuznacher diakonie<br />

Dr. Arno Schilberg | Kirchenrat | Lippische Landeskirche<br />

Dortmund, 28. Januar 2013<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />

Der Vorstand<br />

Dr. Ekkehard Thiesler Ulrike Badura Jörg Moltrecht Ilona Pollach<br />

| 64 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 65 |


Basislogo<br />

Impressum<br />

klimaneutral<br />

klimaneutral<br />

klimaneutral<br />

Herausgeber<br />

Mit Nummer<br />

<strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />

Schwanenwall 27<br />

44135 Dortmund<br />

Fon klimaneutral 0231 58444 - 0<br />

Fax gedruckt 0231 58444 - 161<br />

<br />

Info@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

klimaneutral<br />

gedruckt<br />

<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

Redaktion | Konzeption | Gestaltung<br />

Vorstandsstab/Marketing<br />

<br />

<strong>Bank</strong> klimaneutral für Kirche und<br />

www.climatepartner.com<br />

Diakonie eG – <strong>KD</strong>-BANK<br />

Vorstand@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Bilder<br />

Titel oben und unten: Andreas Buck, Mitte: Reiner Pfisterer, Evangelische<br />

53323-1304-1010<br />

Gesellschaft klimaneutral Stuttgart, www.climatepartner.com rechts: Susanne Hammans, S. 4: Andreas Buck,<br />

S. 9: Matthias Oelke, Ev.-Luth. Kirche Sachsens, S. 11 oben links: Stephan<br />

Krolop, rechts unten: Susanne Hammans, andere: Ev.-Luth. Landeskirche<br />

Sachsens, Landeskirchenamt, S. 13-18: Andreas Buck, S. 19 oben: Ricarda<br />

Niks, Mit unten: Erläuterung<br />

Frank Elschner, Kaiserswerther Diakonie, S. 19 rechts und<br />

S. 21-23: Andreas Buck, S. 25 oben links: Reiner Pfisterer, Evangelische<br />

Gesellschaft Stuttgart, andere: Susanne Hammans, S. 26-27: Evangelische<br />

Gesellschaft Stuttgart, S. 29: Andreas Buck, S. 32-33: Andreas Buck,<br />

klimaneutral<br />

klimaneutral<br />

Michael Rogosch, <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie, S. 34 links: Ev. Christuskirchengemeinde<br />

Neuss, rechts: Klosterstift Heiligengrabe, S. 35: Susanne<br />

gedruckt<br />

gedruckt<br />

gedruckt<br />

Die CO 2-Emissionen<br />

Die CO 2-Emissionen<br />

<br />

<br />

Hammans, S. 36-40: Andreas Buck, S. 54: Peter Wieler<br />

durch CO 2-Emissions-<br />

<br />

<br />

53323-1304-1010<br />

53323-1304-1010<br />

Druck<br />

www.climatepartner.com<br />

www.climatepartner.com<br />

Bonifatius Druckerei | Paderborn<br />

Gedruckt auf 100 % Recycling-Papier, gemäß „Blauer Engel“,<br />

klimaneutral gedruckt<br />

klimaneutral<br />

gedruckt<br />

klimaneutral<br />

gedruckt<br />

durch CO 2-Emissions-<br />

<br />

<br />

Die CO 2<br />

durch CO 2<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

Die CO 2<br />

durch CO 2<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

klimaneutral<br />

klimaneutral<br />

gedruckt<br />

<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

<br />

53323-1304-1010 53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

klimaneutral<br />

Die CO 2-Emissionen<br />

<br />

durch CO 2-Emissions-<br />

<br />

<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

klimaneutral<br />

gedruckt<br />

Die CO 2<br />

durch CO 2<br />

53323-1304-1010<br />

www.climatepartner.com<br />

Dortmund<br />

Schwanenwall 27<br />

44135 Dortmund<br />

Fon 0231 58444 - 0<br />

Dortmund@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Duisburg<br />

Am Burgacker 37<br />

47051 Duisburg<br />

Fon 0203 2954 - 0<br />

Duisburg@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Berlin<br />

Ziegelstraße 30<br />

10117 Berlin<br />

Fon 030 308891 - 0<br />

Berlin@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

53323-1304-1010<br />

Caroline-Michaelis-Str. 1<br />

53323-1304-1010<br />

10115 Berlin<br />

Fon 030 308891 - 572<br />

Berlin@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

LKG Sachsen<br />

Kreuzstraße 7<br />

01067 Dresden<br />

Fon 0351 49242 - 300<br />

Dresden@LKG-Sachsen.de<br />

Magdeburg<br />

Leibnizstraße 50<br />

39104 Magdeburg<br />

Fon 0391 59704 - 0<br />

Magdeburg@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Kaiserslautern<br />

Europaallee 10<br />

67657 Kaiserslautern<br />

Fon 0631 5208 - 370<br />

Kaiserslautern@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Büro Erfurt<br />

Augustinerstraße 10<br />

99084 Erfurt<br />

Fon 0361 2627713 - 0<br />

Erfurt@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Büro München<br />

Leopoldstraße 244<br />

80807 München<br />

Fon 089 208039 - 210<br />

Muenchen@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

Büro Nürnberg<br />

Färberstraße 20<br />

90402 Nürnberg<br />

Fon 0911 2528 - 330<br />

Nuernberg@<strong>KD</strong>-BANK.de<br />

| 66 | Geschäftsbericht | 2012 www.<strong>KD</strong>-BANK.de


Wir finanzieren Zukunft.<br />

Kirche und Diakonie haben die <strong>Bank</strong> für Kirche und Diakonie als genossenschaftliche Selbsthilfeeinrichtung<br />

gegründet. Unser Auftrag lautet, Mitglieder und Kunden wirtschaftlich zu fördern.<br />

Privatpersonen, die unsere christlichen Werte teilen, sind ebenfalls herzlich will kommen.<br />

www.<strong>KD</strong>-BANK.de | www.LKG-Sachsen.de<br />

| 68 | Geschäftsbericht | 2012

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