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Texte von Heinz Däpp

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p. Adr. Andrea Lüthi<br />

Maritzstrasse 48<br />

3400 Burgdorf<br />

<strong>Heinz</strong> Däpp an der Mitgliederversammlung der BKSE vom 16. Mai 2013<br />

im Berner Gaskessel<br />

Ds Wichtigschten i üsem Kanton Bärn isch d Verwautig. Dank dr Verwautig louft aus rund,<br />

u we d Regierig nid gäng no würd derzwüsche funke, würd aus no ründer loufe. Aber d<br />

Regierig meint, si mües gäng ds letschte Wort ha. D Regierig – das isch eis vo de Problem<br />

für d Verwautig. Was d Regierig seit, isch gseit, da cha d Verwautig no lang säge. Was d<br />

Regierig macht, isch gmacht, da cha d Verwautig no lang mache. Was d Regierig<br />

verlaueret, isch verlaueret, da cha sech d Verwautig no lang ergere. Was d Regierig<br />

verchachlet isch verchachlet, das cha d Verwautig o nümm flicke. Was d Regierig<br />

verschlaat, isch verschlage, da cha d Verwautig nume no d Schärbe zämewüsche.<br />

D Regierig isch ds einte Problem für d Verwautig, das Parlamänt ds angere. We d<br />

Regierig meint, öppis sött gmacht sy, zum Byspiu es Gsamtprojekt ire dringlechen<br />

Aaglägeheit, de seit si dr Verwautig, si söu so eis mache. U de macht d Verwautig e<br />

Lagebeurteilig u drufaben e Standortbestimmig u drususen entsteit es Leitbild mit<br />

Leitmotiv u Leitsätz. U us däm Leitbild entwicklet si es Aaforderigsprofiu u schrybt es<br />

Strategiepapier. U nen Arbeitsgruppe macht e Modäuversuech un en Expertekommission<br />

e Zwüschebricht mit eme Massnahmepaket. U scho het d Verwautig es Konzept u mues<br />

nume no nen Aktionsplan ha, u dä isch de d Grundlag füre Gsamtprojektusschuss, wo das<br />

Gsamtprojekt erarbeitet, u das cha d Regierig itz a Gross Rat wyterleite.<br />

U im Grosse Rat säge si: Itz müesse mer äntlech, aber dr Boge nid überspanne. Itz sötte<br />

mer de öppen, aber ds Fueder nid überlade. Itz chönnte mer de mau, aber nid wi ne Muni i<br />

ne Chrishuufe. U de mache si ds Fäud-, Waud- u Wisegsetz, ds Gsetz gäge<br />

Regierigswillkür u Parlamäntsläärlouf u no paar angeri Gsetz.<br />

U im Jänner schneit‘s ne ds Wasserprediger- u Wytrinkergsetz ufe Tisch. Im Februar<br />

hange d Yschzäpfen am Massnahmepaket, u we me se wägschlaat, schlaat men o grad<br />

no d Massnahme wäg. Im März pfyfft e chaute Wind dür ds Leitbild u mi mues em<br />

Häntschen aalege u wuligi Socke. Im April nähme si wäg em Nachtfroscht ds<br />

Aaforderigsprofiu yne. Im Mai wird aues nöi un e nöji Expertekommission macht e nöie<br />

Zwüschebricht. Im Juni verhaglet‘s dr Modäuversuech. Im Juli überchunnt dr<br />

Zwüschebricht e Sunnestich. Im Ougschte donneret‘s ds Rycheschutz- u<br />

Armeschröpfgsetz uf ds Rathuus abe. Im Septämber isch es sunnig u warm u dr<br />

Aktionsplan wott verfliesse u mi mues nen uf ds Ysch lege. Im Oktober schüttet‘s i<br />

Ströömen u d Bäch schryssen aus bachab, o ds Gsetz gäge Regierigswillkür u<br />

Parlamäntsläärlouf. Im Novämber rägnet‘s gäng no u ds Gsamtprojekt versinkt im<br />

Morascht.<br />

Im Dezämber seit d Regierig, itz müesse mer haut no mau vo voren aafa u git dr<br />

Verwautig dr Uftrag, es nöis Gsamtprojekt z machen u das macht si de oo, u scho cha d<br />

Regierig das nöie Gsamtprojekt a Gross Rat wyterleite, u im Grosse Rat säge sy: Itz<br />

müesse mer äntlech, aber dr Boge nid überspanne. Itz sötte mer de öppen, aber ds<br />

Fueder nid überlade. Itz chönnte mer de mau, aber nid wi ne Muni i ne Chrishuufe.


D Verwautig verwautet üse Kanton speditiv u kreativ. D Verwautig verwautet üse Kanton<br />

sparsam u wachsam. D Verwautig verwautet üse Kanton guet. I wett itz a paarne konkrete<br />

Byspiu ufzeige, wi ir bärnische Staatsverwautig gschaffet wird, derby aber o Problem, wo<br />

derby chöi entstah, nid verschwyge.<br />

Bürgerneechi – das isch ds Gheimnis vore guete Verwautig. D Verwautigslüt müesse<br />

wüsse, dass dr Bürger, dass d Bürgere vor Verwautig Reschpäkt darf erwarte, sogar denn,<br />

we di Bürger nid ganz pflegeliecht sy. Bir Stüürverwautig zum Byspiu macht me das ganz<br />

guet.<br />

Dr Toni Mühsam, wo fuchstüüfuswiud isch wäg ere Stüürrächnig, chunnt wi ne Furie yne –<br />

u d Lina Liebi am Schauter 1 dänkt, achtung, da chunnt wider eine, wo chli müesam isch.<br />

Si schänkt däm wiude Maa e sanfte Blick, wünscht em e guete Tag, fragt ne, wi ner heissi<br />

u wi si nem chönn behiuflech sy. Si Name syg Mühsam, seit dr Mühsam, aber sövu Stüüre<br />

zal er nid, öb si nümm ganz bi Troscht sygen, e Flick wäg heige, en Eggen ab, es Redli z<br />

viu, es Gnusch im Fadechörbli oder nümm aui Tassen im Schrank. Öb si düre syge bi Rot,<br />

nid ganz bbachen oder vo aune guete Geischter verlaa. Öb’s nen usghänkt heig, e<br />

Sicherig putzt oder i Weize gschneit. Öb se ds Güegi gstoche hei oder öb si eifach nume<br />

wöuen use finge, was es a Uverschämtheit bi de Stüüre no mög verlyde.<br />

Nüüt vo au däm, seit d Lina Liebi, öb er es Gaffee wöu oder lieber en Öpfu u da heig er<br />

afe mau es Schöggeli, un e höchi Stüürrächnig syg doch gäng no weniger schlimm aus es<br />

bbrochnigs Bei, u wenn er di Rächnig zaut heig, heig er es Zytli Rueh u ergeri sech ersch<br />

wider, we di nächschti chömm. Stüüre zale syg nid luschtig, ämu nid im Kanton Bärn, u<br />

wenn er weniger wöu zale, de mües er haut i d Kantön Schwyz, Zug oder Obwaude ga<br />

wohne, aber öb’s de dört so gmüetlech wär wi hie, um dä Ospel ume u au di angeren<br />

abtaklete Manager, wo i de Beizen i ds Eländ yne ihri Boni versuufi, das waag si z<br />

bezwyfle.<br />

U de luegt d Lina Liebi dr Toni Mühsam aa wi ne Tierärztin, wo grad ame ne touwütige<br />

Hung dr Schuum vo dr Schnouze wüscht, u seit, är söu sech doch fröie, dass so schöns<br />

Wätter syg u am Aaben e Schuttmätsch im Fernseh u scho gly wider Wienachte, un är<br />

heig e schöne Pullover anne, so eine wett si o, u überhoupt fing si, är syg e ganz e flotte<br />

Bursch, e richtige Gentelmen, höchaaständig u vermuetlech blitzgschyd. U itz isch dä Toni<br />

Mühsam chli verunsicheret u fragt zimlech schüüch, warum er äch sövu Stüüre mües zale,<br />

u d Lina Liebi seit, für dass me Gäud heig für Strassen u Schulen u Spitäler. Strasse<br />

bruuch er nid, seit dr Mühsam, är heig es Mounten-Bike u bruuch nume Fäudwäge,<br />

Schuele bruuch er o keni meh, es läng em, dass er zwöimal gfloge syg, un är heig o nid im<br />

Sinn, chrank z wärde. Aber i eim heig si rächt: Blitzgschyd syg er. U zum Dank für di<br />

kompetänti Beratig schänke eren itz sy Pullover.<br />

Dr Dokter Stefan Stöckli vor Fachsteu Staatsräson im Staatsarchiv sorget derfür, dass im<br />

Staat Bärn dr Bärnergeischt erhaute blybt.<br />

„Dr Staat Bärn“, seit er, „isch es Gschänk vo üsen Vorfahre. Vo de vo Steiger, vo de vo<br />

Fellebärg, vo de vo Fischer, vo de <strong>von</strong> Erlach, vo de vo Haller, vo de vo Jenner, vo de vo<br />

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Wattewyl, vo de vo Wurstebärger, vo de vo Grafferied, vo de vo Tscharner… u we dr<br />

Napoleon nid gsi wär, dä Luuscheib, wo 1798 aus zungerobsi gmacht het i üsem Staat<br />

Bärn, we dr Näpu nid gsi wär, di Chriegsgurgle, de würde gäng no üsi Vorfahre regiere,<br />

wiu aber dr Näpu gsi isch, dä Heilandsdonner, müessen miir itz luege, dass aus bim aute<br />

blybt u nid plötzlech dr Mei süsch e rot-grüenen Ugeischt aues nöi macht.“<br />

„Was mer scho gäng so gmacht hei“, seit dr Dokter Stöckli, „das mache mer wyter so. Was<br />

mer no nie so gmacht hei, das mache mer o itz nid so. So mache mer, dass aus glych<br />

blybt, wo scho guet isch, u dass aus guet chunnt, wo no nid guet isch.<br />

Mi sött müglechscht nüüt ändere. Gäng we men öppis gänderet het, het me nach eme<br />

Zytli gmerkt, dass es schlechter worden isch. Drum sött me müglechscht nüüt änderen<br />

oder nume das, wo schlechter worden isch, wiu me’s gänderet het. Das dörft me de aber<br />

äbe nume so ändere, dass es wider isch wi vorhär. Aus Fuuschtregu sött me sech merke,<br />

dass öppis, wo men änderet, nid unbedingt besser wird, dass aber öppis, wo me nid<br />

änderet, sicher nid schlechter wird.<br />

Mi sött luege, dass dr Bärnergeischt erhalte blybt. Mi sött dr Zytgeischt nid z naach a<br />

Bärnergeischt härelaa. Mi sött lose, was dr Bärnergeischt seit. Bevor's z spät isch. Bevor<br />

nume no dr Zytgeischt umegeischteret.“<br />

Dr Dokter Stöckli isch übrigens Presidänt vor Sekzion Hingerwaudwyu vore<br />

staatstragende politische Partei.<br />

Es chunnt i jedere Verwautig, o ir bärnische, vor, dass sech Lüt i wichtigen Ämter z wichtig<br />

nähme, dr Würmli zum Byspiu. Dr Willi Würmli isch Leiter vor Abteilig Makulatur im Amt für<br />

Formular u Merkbletter. Är het nie glachet, wiu ihm vor luter Ehrfurcht vor sym wichtigen<br />

Amt u vor dr eigete Wichtigkeit ds Lache vergangen isch.<br />

Mi het em Witze verzeut, aber är het nume no meh vor sech häre gsürmlet. Mi het ne<br />

gkutzelet, aber är isch nume no verbissener worde. Mit het’s mit ere Lachsauve probiert,<br />

mit Lachgas, mit ere Lachsforäue – aus für nüüt. Mi het ihm es Ross i ds Büro gsteut, u<br />

das Ross het glachet u d Ohre hein ihm gwaggelet vor Lache, aber dr Würmli het ke<br />

Miene verzoge. Mi het sech gfragt, öb me ne söu operiere, aber är het o das nid luschtig<br />

gfunde. Mi isch ratlos worde u het säuber nümm möge lache.<br />

Bis öpper seit: Wenn eine nie lachet, cha me ne doch nid ärnscht näh. Dä mues men<br />

absetze, wägwähle oder näbenuse befördere. So het me’s de o gmacht u dr Würmli<br />

näbenusen beförderet, aus Adjunkt i ds Amt für Nüütnutz.<br />

U itz het dr Willy Würmli glachet u glachet u o denn no glachet, we’s lengschtens nümm z<br />

lache gä het. Da gseht me wider emau: Di wichtigen Ämter machen us dene, wo sech z<br />

wichtig nähmen, amtlechi Wichte.<br />

Dr Isidor Niggli isch Generausekretär ir Diräkzion für Sparmassnahme. Är het 25<br />

Papierbearbeiterinne u -bearbeiter unger sech u di schryben u schrybe, u we si öppis<br />

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gschribe hei, de schrybe si öppis angers, u we si nümm wüsse, was si söue schrybe, de<br />

schrybe si o das no, wiu dr Chef verlangt, dass gschribe wird.<br />

U we de d Chöpf rouchne u's us em Computer useschmürzelet, de mache si Pouse. U<br />

nach dr Pouse schrybe si wyter u schryben u schrybe, u d Wörtli wärde läng wi Rägewürm<br />

u d Sätz läng wi Bandwürm u i di Sätz schlyche sech Näbesätz y wi Blindschlyche u vo Zyt<br />

zu Zyt zünglet es Frömdwort wi ne Vipere us der Buechstabegröuhaude. D Jurischtinne<br />

schrybe juristisch u d Ökonomen ökonomisch u d Soziologinne chinesisch. Nume d<br />

Politologe schrybe Chuderwäutsch, wi's eigetlech müesst sy. U dass si o mau e Punkt<br />

chönnte mache, chunnt nen ersch i Sinn, we si Fyrabe hei.<br />

U am nächschte Tag schrybe si wyter u schryben u schrybe, u d Adjektiv lege sech uf d<br />

Substantiv wi dr Mäutou uf d Räbe, u d Adverb schlinge sech um d Verben ume wi ds<br />

Brombeerigschtrüpp ume Figeboum, u d Attribut schiessen i ds Chrut wi d Chrutstile. U we<br />

de wider Fyraben isch, de gheie si das, was si gschribe hei, i d Papirchörb vor Diräkzion<br />

für Sparmassnahme.<br />

U am nächschte Tag hei si Rapport u dr Niggli seit, wichtig isch, dass dihr schrybet.<br />

Wichtig isch aber o, dass dihr das, was dr schrybet, so schrybet, dass me's nid versteit u<br />

drum o nid mues läse. Für das es gläse würd, bruuchti mer Lüt, u di hei mer nid wäg em<br />

Pärsonaustopp u drum müesse die, wo schrybe, so schrybe, dass me's nid versteit u o nid<br />

mues läsen u’s diräkt i Papirchorb cha gheie. D Verwaltig mues effiziänter wärde.<br />

Im Spitauamt hei si di nöji Spitauplaanig abgschlosse, u was dr Verwautig i müesamer<br />

Chlyarbeit glungen isch, git dr Gsundheitsdiräkter Perrenoud are Mediekonferänz bekannt.<br />

Mir gseh o hie wider: D Verwautig macht d Büez, d Regierig ärntet d Lorbeere.<br />

"Mit üsere nöie Spitauplanig", erklärt dr Perrenoud, "mache mer nume no ds Notwendige u<br />

nid o no ds Wünschbare. Abstehendi Ohren u bbrocheni Härze behandle mer nümm,<br />

Bierbüüch, Seeleschmätter u Wäutschmärz o nümm. Für ds Notwändige git's no zwöi<br />

Spitäler, eis z Münsigen u eis z Bäup. Die rächts vor Aare göh i das z Münsige, die linggs<br />

vor Aare i das z Bäup.<br />

Luege mer das z Münsige chli genauer aa. Gleitet wird's vo zwone Chrankeschwöschtere,<br />

dr Schwöschter Annekäthi u dr Schwöschter Annerösi. D Schwöschter Annekäthi isch<br />

zueständig für aus vom Buuchnabu aa ufwärts, d Schwöschter Annerösi für aus vom<br />

Buuchnabu aa abwärts. D Schwöschter Annekäthi schaffet vor auem mit Lindeblüetetee, d<br />

Schwöschter Annerösi mit Rizinusöu. Derzue bruuche si de no je es guet gschliffnigs<br />

Sackmässer für d Mandlen u d Blinddärm.“<br />

"Die, wo mer ds Münsigen oder z Bäup nid wider uf d Bei bringe", brichtet dr Perrenoud<br />

wyter, "di tüe mer nach Bärn i d Insu. Dört hei mer en internationali Kapazität aus Diräkter<br />

chönne gwinne, dr Dokter Dracula us Transsylvanie, en usgwisene Spezialischt für<br />

Bluettransfusione. Spitzemedizin biete mer de o ihr Chirurgie, mit em Habegger, em<br />

Hämmerli u em Hungerbühler. Dr Habegger isch Sanitär-Installateur u zueständig für<br />

Ohre, Nase, Haus. Dr Hämmerli isch Schlosser u behandlet d Wadebei-, d Schlüssubei- u<br />

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d Schienbeibrüüch. Dr Hungerbühler isch Metzger u macht mit den Innereie. De hei mer<br />

no eine für d Narkose, dr Hürzeler. Dä isch Profiboxer."<br />

Im Soziauamt het en innovativi Arbeitsgruppe unger dr Leitig vor Susi Witzig es Konzept<br />

erarbeitet füre materiell Usglych zwüsche de Rychen u den Arme.<br />

"Dene, wo nüüt hei", seit d Susi Witzig, "näh mer o das no u gäbe's dene, wo aus hei.<br />

Dene, wo aus hei, näh mer aus u gäbe's dene, wo nüüt hei. De hei die, wo aus gha hei,<br />

nümm, u die, wo nüüt gha hei, aus. U itz wüsse die, wo aus gha hei u itz nümm hei, wüsse<br />

die, wi das isch, we me nüüt het. U die, wo nüüt gha hei u itz aus hei, wüsse, wi das isch,<br />

we men aus het. U itz gäbe die, wo nüüt gha hei u itz aus hei, dene, wo aus gha hei u itz<br />

nümm hei, itz gäbe die dene d Häufti vo auem. U itz het niemer meh aus u niemer meh<br />

nüüt, u aui hei gnue."<br />

"De hei mer no die, wo zwenig hei, u die, wo zviu hei", seit d Susi Witzig. "Dene, wo zviu<br />

hei, näh mer das, wo si zviu hei, u gäbe's dene, wo zwenig hei. U itz het niemer meh zviu<br />

u niemer meh z wenig, u aui hei gnue."<br />

"We itz aber die, wo aus hei, u die, wo zviu hei, nid wei, das me dene, wo nüüt hei, u dene,<br />

wo zwenig hei, das git, was si bruuche - was de?", wott öpper wüsse. "De säge mer dene,<br />

wo aus hei, u dene, wo zviu hei", seit d Susi Witzig, "de säge mer dene, si syge<br />

hummutruurige Gyzgnäpper u sötte sech schäme. U we das nüüt nützt, de mues me haut<br />

warte.<br />

U de chunnt de scho mau d Zyt, wo die, wo nüüt hei, 's vo dene nähme, wo aus hei, u die,<br />

wo zwenig hei, nähme's vo dene, wo zviu hei. U mir i üsem Amt müesse de nume no<br />

luege, dass die, wo nüüt hei, dene, wo aus hei, nid grad aus nähme, u dass die, wo<br />

zwenig hei, dene, wo zviu hei, nid zviu nähme."<br />

Wichtig i jeder Diräkzion, i jedem Amt isch di interni Kommunikazion. U we dihr hie no chli<br />

weit zuelege, de empfilen i nech dr Röbi Gröbeli vo Take it easy Communication, e<br />

begnadete Kommunikationsberater, wo im Waudhotel Sunneschyn uf em Monte<br />

Schnurioso mit nech Kommunikationstraining macht, so dass dr nächhär wüsst, was das<br />

heisst, Wärtschöpfig dür interni Kommunikation.<br />

„Entscheidend isch“, seit dr Gröbeli, „entscheidend isch, dass dr i öijem Amt offe<br />

kommunizieret: Nid uf ds Muu hocke, aber wüsse, wär wäm was darf säge. Nid aui dörfen<br />

aunen aues säge, süsch verwandlet sech öije Lade i ne Chriegsschouplatz.“<br />

"Darf en Oberen amenen Ungere sägen, är syg e Pinsu, o wenn er ke Pinsu isch", fragt dr<br />

Gröbeli u git de d Antwort grad säuber: "Säubverständlech, di Obere dörfen aus. Darf en<br />

Ungeren amenen Obere säge, är syg e Pinsu, wenn er e Pinsu isch? Im Prinzip nei, aber<br />

wenn er scho nen angeri Steu het, de darf er. Darf es Chaub are Chueh säge, si syg e<br />

Chueh? Es Chuehchaub darf, es Munichaub sött nid, süsch heit dihr plötzlech es Problem<br />

mit sexueller Beläschtigung am Arbeitsplatz. Darf e Bundesrat am enen angere Bundesrat<br />

sägen, är syg numen e haube Bundesrat? Ja, bir SVP gäute für di interni Kommunikation<br />

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sungeri Regle, u dä Bundesrat, wo däm angere Bundesrat gseit het, är syg numen e<br />

haube Bundesrat, isch gly drufaben überhoupt ke Bundesrat meh gsi, u dr haub het me<br />

mittlerwyle dür nen angerhaubfachen ersetzt.<br />

Aber mir rede hie nid vor SVP, mir rede hie vom Normaufau. Darf dr eint Löu am angere<br />

Löu sägen, är syg e Löu? Ja, we dr anger Löu am einte Löu o scho gseit het, är syg e Löu.<br />

U we dr anger Löu am einte Löu no nid gseit het, är syg e Löu? O denn darf dr eint Löu<br />

am angere Löu sägen, är syg e Löu“, seit dr Gröbeli, „eine mues ja schliesslech aafaa mit<br />

dr interne Kommunikation.“<br />

Bi de Chinds- u Erwachseneschutzbehörden im Kanton Bern louft d Kommunikazion u<br />

louft o aus angere rund. U zwar drum, wiu sech d Mitarbeiterinnen u d Mitarbeiter i der<br />

Behörde gäng a di sibe goudige KESB-Regle haute. Di erschti: Mache, was me mues, u<br />

nid nume säge, was me sött. Di zwöiti: Wüsse, was me wott u nid nume lose, was si wei.<br />

Di dritti: Gschyder mau ganz lätz aus gäng chli dernäbe. Di vierti: Nume nid gsprängt, aber<br />

gäng chli hüscht u hott. Di füfti: We me’s aune rächt macht, macht men öppis fautsch. Di<br />

sächsti: D Pfuuscht glych no lieber im Sack aus uf em Oug. U schliesslech no di sibeti:<br />

Chinds- u Erwachseneschutz isch d Kunscht vom Mügleche, heiterebimbam.<br />

D KESB isch e Feus ir Brandig, e Lüchtturm im Sturm, e Komet ir fischtere Nacht. E<br />

Kompass ir Wüeschti, e Wägwyser im Näbu, en Alphütten im Gwitter. Ziiusicher wi ne<br />

Flädermuus, beharrlech wi ne Lawineverbouig imene stränge Winter, unböigsam – we’s<br />

ume Chinds- u Erwachseneschutz geit – unböigsam wi nen aute Rheumatiker.<br />

Sy mer froh, dass es no so Lüt git wi d Mitabeiterinnen u d Mitarbeiter im bärnische<br />

Chinds- u Erwachseneschutz, hüttzutags, wo d Lüt gäng dümmer wärden u viiu Lüt scho<br />

so dumm sy wi gwüssi Politiker – weli sägen i nid, i wott nid no Krach mit Mörgeli, Amstutz<br />

u Konsorte – wi gwüssi Politiker, wo meine, hinger em Gurte gäb’s kener Mönsche meh,<br />

höchschtens no Mönschenaffe, u Europa syg hinger em Mond u Afrika gäb's gar nid u dr<br />

Mars syg es Caramel mit Schoggi drum u dr Gross Bär di grossi Beiz bir Station<br />

Ostermundige u d Milchstrass dr Wäg i d Chäserei. U dr Orlando di Lasso syg e Cowboy<br />

imene Spaghetti-Western u dr Adalbert Stifter e Stift im zwöite Lehrjahr u dr Frank Martin<br />

dr chlyner Brüetsch vom Rémy Martin.<br />

U Vasella syg e Brotufstrich u dr Nutella dr Boss vo Novartis. U dr Josef Eptinger syg dr<br />

pensioniert Papscht u Ratzinger es Minerauwasser us em Basubiet. Un es Minarett syg es<br />

Kanonerohr un es schwarzes Schaaf e Drogedealer us em Kosovo oder eifach numen e<br />

Neger, es chönn aber o nen Assistänzarzt us Lörrach sy. Un es wysses Schaf, säge di<br />

Politiker, syge Lüt wi sy. Sy mer froh, dass es no anger Lüt git – Lüt wi d Mitarbeiterinnen<br />

u d Mitarbeiter vom bärnische Chinds- u Erwachseneschutz.<br />

Mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>von</strong> <strong>Heinz</strong> Däpp<br />

www.heinzdäpp.ch<br />

heinz.daepp@bluewin.ch<br />

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