Autismus und Sehen « Le Syndrome de Schorderet- Munier ... - ophta
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<strong>ophta</strong>SZENE<br />
Ein gutes Jahr für die Ophthalmologie in Genf<br />
Gleich mehrere Erfolgsmeldungen<br />
kommen dieses Jahr vom Service<br />
d’Ophtalmologie in Genf: Im Februar<br />
wur<strong>de</strong> vom Team um Professor Avinoam<br />
Safran <strong>und</strong> Dr. Joel Salzmann die erste<br />
künstliche Retina in Europa implantiert.<br />
Dr. Tarek Shaarawy wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r<br />
American Aca<strong>de</strong>my of Ophthalmology mit<br />
<strong>de</strong>m American Aca<strong>de</strong>my of Ophthalmogy<br />
Achievement Award 2009 geehrt. Prof.<br />
Pournaras publizierte <strong>de</strong>n Bericht <strong>de</strong>r<br />
Französischen Gesellschaft für Ophthalmologie,<br />
<strong>und</strong> noch in diesem Jahr wird<br />
Dr. Shaarawy ein <strong>Le</strong>hrbuch zum Glaukom<br />
in zwei Bän<strong>de</strong>n mit 130 Kapiteln herausgeben.<br />
Im Februar gelang an <strong>de</strong>n Abteilungen<br />
für Neuroophthalmologie <strong>und</strong> Retinologie<br />
die erste europäische Implantation<br />
<strong>de</strong>s SecondSight Argus II Epiretinal<br />
Implantat bei einem blin<strong>de</strong>n Patienten<br />
mit Retinitis Pigmentosa (am SOG-<br />
Kongress in Interlaken wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse<br />
vorgestellt). Der Patient war<br />
<strong>de</strong>r erste, <strong>de</strong>r für eine Multicenter-Realisierbarkeitsstudie<br />
rekrutiert wur<strong>de</strong>;<br />
die Studie läuft aktuell.<br />
Das Implantat soll <strong>de</strong>n Blin<strong>de</strong>n zu<br />
mehr Autonomie verhelfen, in<strong>de</strong>m sie<br />
Formen, Objekte <strong>und</strong> Plätze erkennen<br />
können <strong>und</strong> sich so sicherer bewegen<br />
können. Eine auf einer Brille montierte<br />
Kamera liefert Informationen an das<br />
Implantat. Der Implantation gingen<br />
zehn Jahre intensiver Forschung<br />
in Genf, vernetzt<br />
mit Wissenschaftlern in<br />
Paris <strong>und</strong> <strong>de</strong>n USA, voraus.<br />
Die American Aca<strong>de</strong>my<br />
of Ophthalmology<br />
zeichnet jährlich Wissenschaftler<br />
aus, die hinsichtlich<br />
ihrer Signifikanz<br />
<strong>und</strong> ihrer Quantität<br />
in hohem Mass zum wissenschaftlichen<br />
Kongressprogramm<br />
beitragen. Die Auszeichnung ging<br />
nicht das erste Mal in die Schweiz:<br />
Auch Prof. André Mermoud, Privatdozent<br />
Dr. Carl Herbort <strong>und</strong><br />
Privatdozent Dr. Thomas Wolfensberger<br />
hatten ihn bereits erhalten – ein<br />
Hinweis darauf, wie aktiv Schweizer<br />
Ophthalmologen zu diesem Forum<br />
beitragen. Üblicherweise dauert es 10–15<br />
Jahre, bis die hohe Messlatte <strong>de</strong>r AAO<br />
für die Auszeichnung erreicht ist. Dr.<br />
Shaarawy berichtete, dass er erstmals<br />
im Jahr 2000 zum wissenschaftlichen<br />
Programm <strong>de</strong>r AAO beitrug. Wir beglückwünschen<br />
ihn zu diesem Erfolg.<br />
Seine bei<strong>de</strong>n grossen Interessengebiete,<br />
mit <strong>de</strong>nen er auch an <strong>de</strong>n AAO-<br />
Kongressen an die Öffentlichkeit tritt,<br />
sind die Forschung <strong>und</strong> auch die Ausbildung<br />
<strong>de</strong>r Teilnehmer auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />
<strong>de</strong>r Glaukomchirurgie sowie die<br />
globale Glaukom-Belastung.<br />
Das <strong>Le</strong>hrbuch zum Glaukom gibt<br />
Tarek Shaarawy, <strong>de</strong>r lange mit Professor<br />
Flammer in Basel sowie mit<br />
Professor Mermoud in Lausanne gearbeitet<br />
hat <strong>und</strong> jetzt im 5. Jahr <strong>Le</strong>iter<br />
<strong>de</strong>r Glaukomabteilung in Genf ist,<br />
mit einem Team von international<br />
herausragen<strong>de</strong>n Kollegen heraus: mit<br />
Mark B. Sherwood, Roger A. Hitchings<br />
<strong>und</strong> Jonathan G. Crowston<br />
(Sa<strong>und</strong>ers Elsevier).<br />
Über 400 Autoren aus allen Gegen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Welt trugen dazu bei, <strong>und</strong><br />
noch nie wur<strong>de</strong> das Thema Glaukom<br />
so <strong>de</strong>tailliert aufgearbeitet. Das zweibändige<br />
Werk wird noch dieses Jahr<br />
erscheinen <strong>und</strong> soll das Referenz.–<br />
<strong>Le</strong>hrbuch zum Thema Glaukom wer<strong>de</strong>n.<br />
Es reiht sich in eine ganze Serie<br />
von <strong>Le</strong>hrbüchern Genfer Provenienz<br />
ein, zu <strong>de</strong>nen auch das in französischer<br />
Sprache erschienene Werk<br />
von Prof. Safran gehört. UNo<br />
Innovator’s <strong>Le</strong>cture über Crosslinking<br />
Die American Society of Cataract and<br />
Refractive Surgery ehrt jährlich eine<br />
Persönlichkeit, <strong>de</strong>ren innovative I<strong>de</strong>en<br />
für Augenärzte <strong>und</strong> ihre Patienten be<strong>de</strong>utsam<br />
sind. Dieses Jahr wur<strong>de</strong><br />
Prof. Theo Seiler, IROC in Zürich, die<br />
Ehre zuteil, die mit dieser Auszeichnung<br />
verb<strong>und</strong>ene Charles D. Kelman<br />
Innovator’s <strong>Le</strong>cture zu halten.<br />
Sein Vortrag trug <strong>de</strong>n Titel The Stony<br />
Way of Development of a Clinical<br />
Procedure – Collagen Cross Linking.<br />
Prof. Seiler skizzierte die drei Phasen<br />
<strong>de</strong>r Entwicklung einer Innovation:<br />
die präklinischen Experimente, die<br />
beim Collagen Cross Linking (CXL)<br />
von 1996 bis 2003 dauerten, die Pilotphase<br />
(von 1999 bis zur Publikation<br />
im Jahr 2003) <strong>und</strong> die Phase <strong>de</strong>r prospektiven<br />
Studien, die 2005 begann.<br />
Heute sind etliche Studien unterwegs<br />
(siehe <strong>ophta</strong> 3/2008). Bis zur Realisierung<br />
<strong>de</strong>s CXL beim Patienten waren<br />
jedoch nicht nur Laborarbeiten <strong>und</strong><br />
tierexperimentelle Studien notwendig,<br />
son<strong>de</strong>rn auch die Motivation von<br />
Mitarbeitern, das Vertrautwer<strong>de</strong>n mit<br />
einer neuen I<strong>de</strong>e <strong>und</strong> das Überwin<strong>de</strong>n<br />
regulatorischer Schwierigkeiten,<br />
berichtete Prof. Seiler.<br />
Der Laureat studierte Medizin, Mathematik<br />
<strong>und</strong> Physik in Hei<strong>de</strong>lberg <strong>und</strong><br />
Berlin. Seine beruflichen Stationen<br />
waren Berlin, Dres<strong>de</strong>n als <strong>Le</strong>iter <strong>de</strong>r<br />
Abteilung für Ophthalmologie <strong>und</strong><br />
Zürich. Die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Crosslinkings<br />
fin<strong>de</strong>t jetzt auch in <strong>de</strong>r Schweiz<br />
allmählich mehr Verbreitung. UNo<br />
Crosslinking: Applikation <strong>de</strong>r Riboflavintropfen<br />
auf die abradierte Hornhaut<br />
<strong>ophta</strong> • 4|2008 303