Elektro- und Elektronik-Altgeräte - Ministerium für Umwelt ...
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Entwicklung der Abfallwirtschaft<br />
in Deutschland am Beispiel von<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Vorlesung von<br />
Ministerialdirigent Dr. Gottfried Jung<br />
am 24. April 2008 am <strong>Umwelt</strong>-Campus Birkenfeld<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten <strong>und</strong><br />
Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 1
Gliederung (1)<br />
1. Von den Anfängen der Abfallbeseitigung<br />
2. Vom „Wirtschaftsw<strong>und</strong>er“ zum „Abfallw<strong>und</strong>er“<br />
3. Der Beginn einer geordneten Beseitigung<br />
4. Das erste Abfallgesetz<br />
5. Das Ende der ungeordneten Beseitigung<br />
6. Die Abfalltechnik setzt sich durch<br />
7. Abfallwirtschaft wird Gesetz<br />
8. Die Abfallwirtschaft boomt<br />
9. Das Ende des Deponiezeitalters<br />
10.Das Problem der Altlasten<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 2
Gliederung (2)<br />
11. Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen<br />
12. Kommunale Abfallwirtschaft<br />
13. Abfälle aus sonstigen Herkunftsbereichen<br />
14. Produktverantwortung<br />
15. Gefährliche Abfälle<br />
16. Energie- <strong>und</strong> Rohstoffeffizienz<br />
17. Stoffstrommanagement im Betrieb<br />
18. Kreislaufwirtschaft<br />
19. Regionales/Kommunales Stoffstrommanagement<br />
20. <strong>Umwelt</strong>schutz – die wirtschaftlichste Lösung<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 3
Von den Anfängen der Abfallbeseitigung<br />
� Bis weit in das 19. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein war der Abfall in<br />
Deutschland ein Hygiene-Problem. Zunehmend wurde<br />
aber der Zusammenhang zwischen Hygiene <strong>und</strong><br />
Sterblichkeit erkannt.<br />
� 1893 erste Müllverbrennungsanlage in Hamburg<br />
� Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts in Deutschland erste<br />
Handsortieranlagen<br />
� Zusammenhang zwischen <strong>Umwelt</strong>hygiene <strong>und</strong><br />
lebensbedrohlichen Krankheiten besteht noch heute<br />
als weltweites Problem<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 4
Vom „Wirtschaftsw<strong>und</strong>er“ zum<br />
„Abfallw<strong>und</strong>er“<br />
� Vor dem 2. Weltkrieg pro Einwohner 100 kg<br />
Abfall<br />
� Das „Wirtschaftsw<strong>und</strong>er“ der 50er Jahre führte<br />
zu einem „Abfallw<strong>und</strong>er“: Schon bald dreifache<br />
Abfallmenge.<br />
� Jedes Dorf hatte da<strong>für</strong> seine eigene Müllkippe<br />
� Auch Industrialisierung ging mit ungeordneter<br />
Entsorgung einher; flüssige Abfälle versickerten<br />
im Boden, Abfälle wurden offen verbrannt, nach<br />
<strong>und</strong> nach entstanden Industriemülldeponien<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 5
Der Beginn einer geordneten<br />
Beseitigung von Abfällen<br />
� In den 60er Jahren Ansätze <strong>für</strong> eine geordnete<br />
Beseitigung<br />
� 1965 schuf die B<strong>und</strong>esregierung eine<br />
„Zentralstelle Abfallbeseitigung“ beim<br />
B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsamt<br />
� Anfang der 70er Jahre gab es neben 50 000<br />
Ablagerungsplätzen in Deutschland 130<br />
geordnete Deponien, 16 Kompostwerke <strong>und</strong><br />
30 Verbrennungsanlagen, die aber ihrerseits<br />
ein <strong>Umwelt</strong>problem waren.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 6
Das erste Abfallgesetz<br />
� Der wachsende Wohlstand bescherte den<br />
Deutschen eine Mülllawine. Allein in den 70er<br />
Jahren verdoppelte sich das Abfallaufkommen.<br />
� 1972 erstes Abfallbeseitigungsgesetz des B<strong>und</strong>es<br />
� 1972 auch Inkrafttreten von Landesabfallgesetzen<br />
� 1974 B<strong>und</strong>es-Immissionsschutzgesetz mit erster<br />
Abfallvermeidungsregelung (§ 5 Abs.1 Nr. 3)<br />
� 1975 erlässt EU Abfallrahmenrichtlinie<br />
� 1976 Schaffung des Betriebsbeauftragten f. Abfall<br />
durch Novelle zum Abfallbeseitigungsgesetz<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 7
Das Ende der ungeordneten Beseitigung<br />
� Das neue Abfallrecht brachte klare<br />
Verantwortlichkeiten<br />
� Gr<strong>und</strong>sätzliche Zuständigkeit der Landkreise <strong>und</strong><br />
kreisfreien Städte<br />
� Überlassungspflicht <strong>für</strong> die Abfallbesitzer<br />
� Eigenverantwortung der Abfallbesitzer <strong>für</strong><br />
Massenabfälle <strong>und</strong> gefährliche Abfälle<br />
� Flächendeckende Einrichtung von geordneten<br />
Zentraldeponien<br />
� Anfang der 80er Jahre 42 Verbrennungsanlagen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 8
Die Abfalltechnik setzt sich durch<br />
� Anfang der 80er Jahre erste Deponien mit qualifizierter<br />
Basisabdichtung, Sickerwasser- <strong>und</strong> Gaserfassung<br />
� 1982 Erlass einer Klärschlammverordnung<br />
� Mitte der 80er Jahre bestehen r<strong>und</strong> 30<br />
Kompostierungs-Anlagen – die ersten Biotonnen<br />
kommen<br />
� Sammelsysteme <strong>für</strong> Papier, Glas, Metall breiten sich<br />
aus<br />
� Ende der 80er Jahre hatten die meisten<br />
Verbrennungsanlagen eine Rauchgasreinigung – aber<br />
Dioxinemissionen werden zum Thema<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 9
Abfallwirtschaft wird Gesetz<br />
� 1986 löst das Abfallgesetz das Abfallbeseitigungsgesetz<br />
ab.<br />
� Die Vermeidung von Abfällen wird zum primären Ziel,<br />
die Verwertung erhält Vorrang vor der Beseitigung, in<br />
ersten Ansätzen wird der Weg zur Produktverantwortung<br />
geöffnet.<br />
� Der Begriff der „Entsorgung“ hält Einzug in das<br />
Abfallrecht.<br />
� 1988 verpflichtet Rheinland-Pfalz die Städte <strong>und</strong><br />
Landkreise zur betriebswirtschaftlichen Abrechnung<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 10
Die Abfallwirtschaft boomt<br />
� Müllnotstand in Teilen Deutschlands – neue<br />
Entsorgungsanlagen kaum noch durchsetzbar<br />
� 1990 Erlass der 17. BImschV f. Abfallverbrennungsanlagen<br />
� 1991 Erlass der Verpackungsverordnung<br />
� Ausbau der Getrenntsammlung verwertbarer Abfälle<br />
� Gewerbeabfallkataster als Gr<strong>und</strong>lage betrieblicher<br />
Vermeidungs- <strong>und</strong> Verwertungsprogramme<br />
� 1993 erlässt EU Abfallverbringungsverordnung<br />
� 1993 Erlass der TA Abfall <strong>und</strong> TA Siedlungsabfall<br />
� 1996 Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong><br />
Abfallgesetzes<br />
� 1996 Erlass der Entsorgungsfachbetriebe-Verordnung<br />
� 1998 Erlass einer Bioabfallverordnung<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 11
Das Ende des Deponiezeitalters<br />
� 2001 Abfallablagerungsverordnung zementiert<br />
Ablagerungsverbot <strong>für</strong> 2005<br />
� 2001 lässt 30. BImschV mechanisch-biologische<br />
Abfallbehandlung zu<br />
� 2002 werden Deponieverwertungs- <strong>und</strong><br />
Versatzverordnung erlassen<br />
� 2002 ebenfalls Erlass einer Deponieverordnung<br />
� 2002 Erlass einer Gewerbeabfallverordnung<br />
� 2002 Erlass einer Altholzverordnung<br />
� Erlass versch. Verordnungen zur Produktverantwortung<br />
� 2005 Ablagerungsverbot f. unbehandelte Siedlungsabfälle<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 12
Das Problem der Altlasten<br />
Seit Ende der 80er Jahre werden in<br />
Deutschland systematisch Altlasten<br />
ermittelt, zunächst Altablagerungen,<br />
dann Altstandorte.<br />
Eine Reihe von Deponien wurden<br />
nachträglich mit z. T. hohem Aufwand<br />
saniert.<br />
Allein das <strong>Umwelt</strong>ministerium Rh-Pf.<br />
hat <strong>für</strong> solche Maßnahmen in den<br />
letzten 20 Jahren über 100 Mio. Euro<br />
ausgegeben.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 13
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (1)<br />
Abfallbegriff<br />
Abfälle sind bewegliche Sachen, die unter die in Anhang I<br />
zum KrW-/AbfG aufgeführten Gruppen fallen <strong>und</strong> deren sich<br />
der Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss.<br />
Der Wille zur Entledigung ist <strong>für</strong> solche Sachen anzunehmen,<br />
die bei der Energieumwandlung, Herstellung oder Nutzung<br />
von Stoffen oder bei Dienstleistungen anfallen, ohne dass der<br />
Zweck der jeweiligen Handlung hierauf gerichtet ist, oder<br />
deren ursprüngliche Zweckbestimmung entfällt oder<br />
aufgegeben wird, ohne dass ein neuer Verwendungszweck<br />
unmittelbar an deren Stelle tritt.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 14
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (2)<br />
Verwertung/Beseitigung<br />
Abfälle können verwertet oder beseitigt werden. Die<br />
Verwertung hat Vorrang<br />
Beispiele <strong>für</strong> Verwertung:<br />
• Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfall (Recycling)<br />
• Nutzung der Eigenschaften des Abfalls<br />
• Verwendung der Abfälle zur Energiegewinnung<br />
Die Abgrenzung zwischen Verwertung <strong>und</strong> Beseitigung ist<br />
heftig umstritten, da an die Einstufung unterschiedliche<br />
Rechtsfolgen geknüpft sind.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 15
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (3)<br />
Zielhierarchie nach Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong><br />
Abfallgesetz:<br />
� Vermeiden<br />
� Verwerten (stofflich oder energetisch)<br />
� Beseitigen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 16
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (4)<br />
Zielhierarchie nach der neuen EU-<br />
Abfallrahmen-Richtlinie:<br />
� Vermeidung<br />
� Vorbereitung zur Wiederverwendung<br />
� Recycling<br />
� Sonstige Verwertung (z. B. energetisch)<br />
� Beseitigung<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 17
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (5)<br />
Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (ÖRE) nach Landesrecht<br />
bestimmt, i. d. R. Landkreise <strong>und</strong> kreisfreie Städte<br />
ÖRE haben die in ihrem Gebiet anfallenden <strong>und</strong> überlassenen Abfälle<br />
aus privaten Haushalten <strong>und</strong> Abfälle zur Beseitigung aus sonstigen<br />
Herkunftsbereichen zu entsorgen.<br />
Sonstige Herkunftsbereiche sind Gewerbe- <strong>und</strong> Industriebetriebe oder<br />
öffentliche Einrichtungen.<br />
Abfälle aus sonstigen Herkunftsbereichen können die öRE aus ihrer<br />
Beseitigungspflicht ausschließen, soweit diese nach Art, Menge oder<br />
Beschaffenheit nicht zusammen mit Abfällen aus privaten Haushalten<br />
entsorgt werden können.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 18
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (6)<br />
Erzeuger oder Besitzer von Abfällen aus privaten Haushalten<br />
müssen die Abfälle den öRE überlassen, soweit sie zu einer<br />
Verwertung nicht in der Lage sind.<br />
Dasselbe gilt <strong>für</strong> Erzeuger <strong>und</strong> Besitzer von Abfällen zur<br />
Beseitigung aus sonstigen Herkunftsbereichen, soweit sie<br />
diese nicht in eigenen Anlagen beseitigen.<br />
Überlassungspflicht besteht unter bestimmten<br />
Voraussetzungen nicht bei gewerblichen Sammlungen.<br />
Sie besteht auch nicht bei Rücknahmepflicht im Rahmen der<br />
Produktverantwortung<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 19
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (7)<br />
Die Hersteller von Produkten müssen bereits bei der Gestaltung ihrer<br />
Produkte berücksichtigen, wie diese nach Ablauf ihrer Nutzungsdauer<br />
verwertet oder beseitigt werden können. Durch den Einsatz von<br />
Sek<strong>und</strong>ärrohstoffen sollen sie die Kreislaufführung von Stoffen<br />
unterstützen (Produktverantwortung).<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung hat folgende Vorschriften zur Konkretisierung der<br />
Produktverantwortung erlassen:<br />
• Verpackungsverordnung<br />
• Batterieverordnung<br />
• Altfahrzeugverordnung<br />
• <strong>Elektro</strong>- <strong>und</strong> <strong>Elektro</strong>nikaltgerätegesetz<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 20
Abfallrechtliche Gr<strong>und</strong>lagen (8)<br />
Die Abfälle werden in gefährliche <strong>und</strong> nicht gefährliche Abfälle<br />
unterschieden.<br />
Gefährliche Abfälle sind in der Abfallverzeichnis-Verordnung<br />
bestimmt.<br />
Für gefährliche Abfälle bestehen in vielen Ländern Andienungs- bzw.<br />
Überlassungspflichten gegenüber da<strong>für</strong> geschaffenen<br />
Landesgesellschaften.<br />
In Rheinland-Pfalz besteht eine Andienungspflicht gegenüber der<br />
Sonderabfall-Management GmbH (SAM), soweit Abfälle nicht in<br />
eigenen Anlagen entsorgt werden.<br />
Andienung bedeutet: Der Entsorgungsweg ist von der Zustimmung<br />
der SAM abhängig. Die Entsorgungspflicht des Abfallbesitzers bleibt<br />
unberührt.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 21
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Kommunale Abfallwirtschaft im<br />
Überblick<br />
Quelle:<br />
Abfallbilanz 2006<br />
Dr. Gottfried Jung 22
Kommunale Abfallwirtschaft -<br />
Mengenentwicklung<br />
Entwicklung der Gesamtabfallmenge 1990 – 2006 in Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 23
Abfall – eine verwertbare Ressource<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 24
Kommunale Abfallwirtschaft –<br />
Steigerung der Verwertungsquote<br />
Entwicklung der Verwertungsquote bei Haushaltsabfällen 1990 – 2006 in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 25
Altpapiererfassung in Deutschland<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 26
Erfassung der Leichtverpackungen in<br />
Deutschland<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 27
Bioabfallerfassung in Deutschland<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 28
Gartenabfallerfassung in Deutschland<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 29
Entwicklung der Kunststoffabfallmengen<br />
Quelle: Consultic<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 30
Herkunft der Kunststoffabfälle<br />
Quelle: Consultic<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 31
Entwicklung der Verwertung von<br />
Kunststoffabfällen<br />
Quelle: Consultic<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 32
Altmetallaufkommen der öRE <strong>und</strong> Entwicklung<br />
der Schrottpreise – die Macht ökonomischer<br />
Anreize<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 33
Ländervergleich Restabfallaufkommen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 34
Differierende Restabfallaufkommen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 35
Differierende Bioabfallaufkommen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 36
Behältervolumen <strong>und</strong> Abfallmenge<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 37
Gebührensystem <strong>und</strong> Abfallmenge<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 38
Einflussgrößen <strong>für</strong> die Abfallmenge<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 39
Idealtypische Abfallwirtschaftsstruktur (1)<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 40
Idealtypische Abfallwirtschaftsstruktur (2)<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 41
Kooperationen bei der Restabfall-<br />
Entsorgung<br />
Abfallwirtschaftsplan<br />
Rheinland-Pfalz (2004)<br />
Landeskonzeption Restabfälle<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 42
Abfall-Gebührenvergleich 2006<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 43
Stoffstrommanagementstrategie<br />
kommunale Abfallwirtschaft<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 44
Abfälle aus „sonstigen<br />
Herkunftsbereichen“ – Bauabfälle (1)<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 45
Abfälle aus „sonstigen<br />
Herkunftsbereichen“ – Bauabfälle (2)<br />
Verwertung von Abfällen über Tage in Abbaustätten 1996 – 2005 in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 46
Abfälle aus „sonstigen Herkunftsbereichen“ –<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Industrieabfälle<br />
Als Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe in Rheinland-Pfalz geeignet: 1,74 Mio. t pro<br />
Jahr. Verarbeitendes Gewerbe könnte damit 11 % seines gesamten<br />
Energiebedarfs decken<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 47
Abfälle aus „sonstigen Herkunftsbereichen“<br />
– Biomasse-Abfälle (1)<br />
Auszug aus der Biomassepotentialstudie Rheinland-Pfalz des IfaS 2003<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 48
Abfälle aus „sonstigen<br />
Herkunftsbereichen“ – biomassehaltige<br />
Abfälle (2)<br />
Auszug aus der Biomasse-Potentialstudie Rheinland-Pfalz des IfaS<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 49
Abfälle aus „sonstigen<br />
Herkunftsbereichen“ - Klärschlamm<br />
Gesamtanfall in Rheinland-Pfalz 2005 in t TM: 95 295, davon rd. 75 %<br />
stofflich verwertet (vorwiegend in der Landwirtschaft) <strong>und</strong> 23 %<br />
thermisch behandelt.<br />
In den nächsten Jahren wird die stoffliche Verwertung zurückgehen,<br />
die energetische Verwertung ansteigen.<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung hat mit der Novellierung der<br />
Klärschlammverordnung begonnen. Eine Verschärfung der Werte <strong>für</strong><br />
die landwirtschaftliche Verwertung ist beabsichtigt. Sie soll aber<br />
weiterhin zulässig sein.<br />
Thema bei der energetischen Verwertung: Phosphatrückgewinnung<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 50
Produktverantwortung (1)<br />
Verpackungen<br />
Getrenntsammlung von Verpackungen in der Verantwortung<br />
der Wirtschaft seit 1991<br />
Finanzierung über<br />
Lizenzierung in Verkehr<br />
gebrachter Verpackungen<br />
bei einem Dualen<br />
System<br />
Verwertungsquoten <strong>für</strong><br />
eingesammelte Verpackungen<br />
Pfandsystem <strong>für</strong><br />
Getränkeverpackungen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 51
Produktverantwortung (2)<br />
Altbatterien<br />
Seit 2001 sind private Endverbraucher zur Rückgabe<br />
verbrauchter Batterien verpflichtet<br />
Hersteller <strong>und</strong> Vertreiber sind verpflichtet, Altbatterien<br />
am Ort des Verkaufs zurückzunehmen <strong>und</strong> einer<br />
geordneten Entsorgung zuzuführen.<br />
Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger sind ebenfalls<br />
zur Rücknahme an von ihnen bestimmten Sammelstellen<br />
verpflichtet.<br />
Hersteller <strong>und</strong> Vertreiber haben eine Stiftung<br />
„Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien“ errichtet.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 52
Produktverantwortung (3)<br />
Altfahrzeuge<br />
Pflicht der Hersteller <strong>und</strong> Importeure zur Rücknahme von<br />
Altfahrzeugen seit 2002<br />
Unternehmen müssen <strong>für</strong> ein flächendeckendes Netz von<br />
Annahmestellen sorgen<br />
Demontagebetriebe entfernen verwertbare Bestandteile <strong>und</strong> sorgen<br />
<strong>für</strong> Trockenlegung<br />
Recyclingquoten <strong>für</strong> die Altfahrzeugverwertung<br />
80 % der Altfahrzeuge werden exportiert<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 53
Produktverantwortung (4)<br />
<strong>Elektro</strong>- <strong>und</strong> <strong>Elektro</strong>nik-<strong>Altgeräte</strong><br />
Rücknahmepflicht seit 2006 wirksam<br />
„Geteilte“ Produktverantwortung:<br />
Sammelstellen bei Kommunen, Übernahme<br />
durch Stiftung „<strong>Elektro</strong>-<strong>Altgeräte</strong>-Register“<br />
als „Gemeinsame Stelle“ aller Produktverantwortlichen<br />
Produktverantwortliche sind <strong>für</strong> das Recycling der von ihnen<br />
hergestellten Produkte verantwortlich<br />
ÖRE können Verantwortung <strong>für</strong> Recycling selbst übernehmen<br />
Recyclingquoten <strong>für</strong> eingesammelte <strong>Altgeräte</strong><br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 54
Gefährliche Abfälle (1)<br />
Sonderabfall-Management GmbH (SAM) ist zentraler Ansprechpartner<br />
aller Erzeuger <strong>und</strong> Entsorger von gefährlichen Abfällen in Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Die SAM gehört zu 51 % dem Land Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> zu 49 %<br />
Beteiligungsunternehmen der privaten Entsorgungswirtschaft.<br />
Aufgaben der SAM:<br />
•Zentrale Lenkung <strong>und</strong> Kontrolle der gefährlichen Abfälle vom<br />
Erzeuger zum Entsorger<br />
•Bestätigung von Entsorgungsnachweisen<br />
•Notifizierung von grenzüberschreitenden Entsorgungsvorgängen<br />
•Beratung über Möglichkeiten zur Vermeidung, Verminderung <strong>und</strong><br />
Verwertung von Abfällen<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 55
Gefährliche Abfälle (2)<br />
Nachgewiesene Abfallmengen 1996 bis 2006 in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 56
Gefährliche Abfälle (3)<br />
Entsorgung in Rheinland-Pfalz nach Anlagenarten 2006<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 57
Von der Abfallwirtschaft zur<br />
Rohstoffwirtschaft<br />
Massiv steigende Energie- <strong>und</strong> Rohstoffpreise werden auch die<br />
herkömmliche Abfallwirtschaft in den nächsten Jahren deutlich<br />
verändern.<br />
Abfälle verlieren ihr Schmuddel-Image.<br />
Wir bekommen eine Abfall-Wirtschaft<br />
im eigentlichen Wortsinn.<br />
Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe werden zu einem<br />
begehrten Nachfrageobjekt.<br />
Die Abfallwirtschaft wird Teil eines<br />
Stoffstrommanagements, das auf<br />
eine umfassende Kreislaufwirtschaft<br />
abzielt.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 58
Ressourcenverbrauch steigt massiv an<br />
Der weltweite Ressourcenverbrauch ist in den letzten 30 Jahren enorm<br />
gestiegen. Weitere massive Steigerungen sind absehbar, denn<br />
• Weltbevölkerung wächst von heute 6,6 Mill. auf 9 Mill. im Jahr 2050,<br />
• Schwellenländer industrialisieren sich in atemberaubendem Tempo,<br />
• bis 2050 werden 4 Mill. Menschen in Industriegesellschaften leben<br />
gegenüber 1,4 Mill. heute.<br />
Das Rohstoffangebot der Erde ist jedoch begrenzt. Der bisher absehbare<br />
Bedarfszuwachs ist damit nicht zu decken.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 59
Ressourcenverbrauch der Welt 2050<br />
ohne Effizienzsteigerung<br />
Aus: „Strategie Ressourceneffizienz“, BMU Berlin<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 60
Preisentwicklung von Rohstoffen 2003 bis<br />
2006<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Quelle:<br />
Hamburgisches<br />
Weltwirtschaftsarchiv<br />
Dr. Gottfried Jung 61
Energie- <strong>und</strong> Rohstoffeffizienz - eine<br />
Überlebensstrategie<br />
Energie- <strong>und</strong> Rohstoffeffizienz wird zum wichtigsten Leitfaktor <strong>für</strong> die<br />
Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.<br />
Kostenverteilung im<br />
verarbeitenden Gewerbe<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Entwicklung der Produktivitäten<br />
im verarbeitenden Gewerbe<br />
Dr. Gottfried Jung 62
Erhebliche Marktpotentiale <strong>für</strong><br />
Effizienztechnologien<br />
Prinz Hassan von Jordanien, Präsident des Club of Rome:<br />
„Die Märkte der Zukunft sind grün.“<br />
Effizienztechnologien werden zu Leittechnologien der<br />
Weltwirtschaft.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 63
Was bedeutet <strong>für</strong> uns<br />
Kreislaufwirtschaft“?<br />
Kreislaufwirtschaft nimmt den Stoffkreislauf der Natur zum Vorbild <strong>und</strong><br />
versucht, Rohstoffe <strong>und</strong> Energie möglichst sparsam, möglichst lange<br />
sowie ökologisch <strong>und</strong> sozial sinnvoll zu nutzen.<br />
Stoffstrommanagement ist das Instrument,<br />
um die Ziele der Kreislaufwirtschaft zu<br />
realisieren.<br />
Rheinland-Pfalz hat frühzeitig darauf gesetzt,<br />
durch konsequentes Stoffstrommanagement<br />
in den Betrieben <strong>und</strong> den Regionen des<br />
Landes die Vision einer auf den Gedanken<br />
der Kreislaufwirtschaft gegründeten<br />
Gesellschaft Realität werden zu lassen.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 64
Stoffstrommanagement im Betrieb<br />
Unternehmen überleben im Wettbewerb nur durch ökonomisches<br />
Handeln.<br />
Die Reduzierung von Produktionskosten wird oft vorschnell mit der<br />
Reduzierung von Personalkosten gleichgesetzt.<br />
BDI: Materialkosten machen in Deutschland 40 % der Produktionskosten<br />
aus (Rohstoffkosten + Werkstoffkosten).<br />
Herkömmliche Maßnahmen zur Förderung abfallwirtschaftlicher Ziele in<br />
Gewerbe <strong>und</strong> Industrie: hoheitliche Instrumente wie z.B. die<br />
Gewerbeabfallverordnung oder Einzelanordnungen nach B<strong>und</strong>es-<br />
Immissionsschutzgesetz<br />
Heute ist eher eine öffentliche Verwaltung gefragt, die informiert <strong>und</strong><br />
motiviert. Denn: Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz rechnet sich.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 65
Das Effizienznetzwerk <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />
Energie (Effnet)<br />
Effnet – eine gemeinsame<br />
Einrichtung der Ministerien <strong>für</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Wirtschaft in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Vor allem <strong>für</strong> kleine <strong>und</strong><br />
mittelständische Betriebe ist das<br />
Effnet zentraler Ansprechpartner<br />
in allen Fragen der Ressourcen<strong>und</strong><br />
Energieeffizienz.<br />
Effnet bündelt<br />
Beratungskompetenz, führt in<br />
Betrieben Effizienzchecks durch<br />
<strong>und</strong> bietet Benchmarks an.<br />
www.effnet.rlp.de<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 66
Das Informationsportal „Produktions-<br />
integrierter <strong>Umwelt</strong>schutz“ (PIUS)<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
PIUS ist ein länderübergreifendes<br />
Kooperationsprojekt von Institutionen mit<br />
Erfahrungen beim produktionsintegrierten<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz<br />
Einer der maßgeblichen Träger: Sonderabfall-<br />
Management GmbH Rheinland-Pfalz, eine<br />
Public-Private-Partnership-Gesellschaft<br />
PIUS (www.pius-info.de) ist ein Informationsportal, das Leitfäden,<br />
Studien, Checklisten <strong>und</strong> Erfahrungsberichte <strong>für</strong> betriebliche Praktiker<br />
liefert <strong>und</strong> ein Expertenforum betreibt (auch in englischer Sprache).<br />
Dr. Gottfried Jung 67
Regionales/Kommunales<br />
Stoffstrommanagement<br />
Siedlungsabfälle sowie Biomasseabfälle aus<br />
Bereichen wie Landwirtschaft, Landschaftspflege<br />
<strong>und</strong> Straßenbegleitgrün sind Rohstoffe,<br />
die vor Ort anfallen <strong>und</strong> dort genutzt werden<br />
können. Damit bleibt die Wertschöpfung vor Ort.<br />
Vielfach agieren die Besitzer solcher Stoffe<br />
aneinander vorbei, wissen nichts voneinander<br />
oder wählen suboptimale Einzellösungen.<br />
Deshalb ist ein kommunales Stoffstrommanagement notwendig.<br />
Kommunales bzw. regionales Stoffstrommanagement muss genauso<br />
eine politische Gestaltungsaufgabe werden wie kommunale<br />
Wirtschaftsförderung.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 68
Die wirtschaftlichste Lösung: mehr<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz<br />
Die stürmische wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands vor allem in den<br />
50er <strong>und</strong> 60er Jahren des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts hat erhebliche<br />
<strong>Umwelt</strong>schäden verursacht.<br />
Zur Beseitigung dieser Schäden waren riesige Aufwendungen notwendig,<br />
welche die zunächst ersparten Kosten weit überstiegen.<br />
Unsere <strong>Umwelt</strong> hat ein langes Gedächtnis.<br />
Ein Leben auf Kosten der <strong>Umwelt</strong> ist ein Leben auf Kosten nachfolgender<br />
Generationen – <strong>und</strong> es ist teurer als ein umweltschonendes Verhalten.<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Gottfried Jung 69
Rohstoffwirtschaft statt Abfallwirtschaft<br />
<strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Forsten<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Nichts ist so<br />
mächtig wie eine<br />
Idee, deren Zeit<br />
gekommen ist.<br />
Victor Hugo<br />
Dr. Gottfried Jung 70