umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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M. Schwenk, Agenda 21 und ÖGD Umed Info <strong>10</strong><br />
Die Wahrung gesunder Lebensverhältnisse<br />
gehört zu den Kernaufgaben des öffentlichen<br />
<strong>Gesundheitsdienst</strong>es. In Anbetracht<br />
rasanter Umweltveränderungen<br />
mit potentiellen Auswirkungen auf die Gesundheit<br />
durch Klimaveränderungen, Bodenerosion,<br />
Wasserverschmutzung, Verkehr,<br />
Städtebau und andere Entwicklungen<br />
erscheint es naheliegend, die vorhandene<br />
Sachkompetenz der Umweltärzte<br />
des ÖGD nicht nur bei der Lösung aktueller<br />
Probleme, sondern auch für die Zukunftsbewältigung<br />
zu nutzen. Die Agenda<br />
21 bietet die Chance hierfür.<br />
Was ist die Agenda 21?<br />
Die Agenda 21 ist ein Leitbild für die Zu-<br />
Entwicklung der globalen Konzepte<br />
1962 R. Carson<br />
1972<br />
Club of<br />
Rome<br />
1984 WHO<br />
1992 UNO Agenda 21<br />
1999<br />
EU<br />
BRD<br />
kunftsgestaltung auf der Erde im 21. Jahrhundert.<br />
Sie wurde im Jahre 1992 von über<br />
170 Staats- und Regierungschefs/innen<br />
auf der Konferenz der Vereinten<br />
Nationen in Rio de Janeiro verabschiedet.<br />
Diese Vereinbarung ist Ausdruck<br />
des Bewusstseins, dass die Naturzerstörung<br />
durch den Menschen eingeschränkt<br />
Agenda 21 und ÖGD<br />
M. Schwenk<br />
Buch: „Der stumme Frühling“<br />
Hinweise auf Naturzerstörung durch den Menschen<br />
Buch: „Die Grenzen des Wachstums“<br />
Die Ressourcen der Erde sind erschöpflich<br />
Strategiepapier: „Gesundheit für Alle“<br />
Gemeinsame Zielvorgaben bis zum Jahre<br />
2000<br />
Dritte Ministerkonferenz über Umwelt und Gesundheit.<br />
Aktionsprogramm „Umwelt und Gesundheit“.<br />
werden muss, dass die Ressourcen der<br />
Erde beschränkt sind, und dass alle Länder<br />
der Erde gemeinsame Ziele setzen<br />
müssen.<br />
Die Agenda 21 mit ihren 40 Kapiteln ist<br />
auch ein globaler Aktionsplan. Sie geht<br />
von der fachlichen Prämisse aus, dass eine<br />
zukunftsfähige Entwicklung der<br />
Menschheit nur möglich sein wird, wenn<br />
die Erdatmosphäre geschützt, die Ressourcen<br />
geschont (Nachhaltigkeit) und alle<br />
Lebewesen beachtet werden. Sie macht<br />
die organisatorische Prämisse, dass diese<br />
Ziele nur durch Einbeziehung der Akteure<br />
auf lokaler Ebene erreichbar sein werden.<br />
Eine Schlüsselrolle spielt das Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit, das in<br />
der Forstwirtschaft<br />
schon lange prakti-<br />
ziert wird: „Der Natur<br />
dürfen nur so viele<br />
Ressourcen entzogen<br />
werden, wie sie<br />
nachliefert“. Für die<br />
Zukunftsentwicklung<br />
bedeutet dies, dass<br />
der Mensch seine<br />
Bedürfnisse befriedigen<br />
soll, ohne zu riskieren,<br />
dass dies auf<br />
Kosten künftiger Generationen<br />
geschieht<br />
(englisch: „sustainability“).<br />
Dies lässt sich<br />
durch Beachtung folgender<br />
vier Prinzipien<br />
erreichen: Zukunftsfähigkeit durch<br />
sparsames Wirtschaften; soziale Gerechtigkeit<br />
auf der ganzen Erde; Schutz der<br />
Umwelt unter Beachtung der Regenerationsfähigkeit,<br />
und öffentliche Beteiligung<br />
durch Einbeziehung aller Betroffener.<br />
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