umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst

C. Krause et al: Ergebnisse aus dem Umwelt-Survey Umed Info 10
zeitraum 1990/92 für den Kupfergehalt im
Blut ein geometrischer Mittelwert von 0,95
mg/l und im Urin von 9,47 µg/l (6,93 µg/g
Creatinin) ermittelt. Für die 6- bis 14jährigen
Kinder wurden im Mittel 0,99 mg/l Blut und
13,64 µg/l Urin bzw. 9,74 µg/g Creatinin im
Urin bestimmt. Weder für die Erwachsenen
noch für die Kinder der alten bzw. neuen
Bundesländer werden signifikant unterschiedliche
Kupfergehalte im Blut festgestellt.
Die mittleren Kupfergehalte im Urin der Erwachsenen
der alten Länder sind signifikant
höher als in den neuen Ländern; die der Kinder
unterscheiden sich nicht. Ein entsprechender
Vergleich der Kupferblutgehalte
zeigt, dass die in der vorliegenden Untersuchung
ermittelten Werte dem von Iyengar
(1984) angegebenen Wertebereich entsprechen.
Der zeitliche Vergleich der Kupfergehalte
im Urin der Erwachsenen in den alten
Bundesländern von 1985/86 zu 1990/91 zeigt
einen signifikanten Anstieg von 8,4 µg/l
(1985/86) auf 9,7 µg/l (1990/91). Der Anstieg
des Kupfergehaltes im Urin gilt gleichermaßen
für Frauen und Männer.
Die Nikotin- und Cotiningehalte im Urin der
Erwachsenen der neuen Länder liegen mit
18,3 µg/l und 18,4 µg/l signifikant niedriger
als die der alten Länder mit 27,1 µg/l und
29,2 µg/l. Bei den nie-rauchenden Erwachsenen
der neuen Länder wurden ebenfalls
signifikant niedrigere Nikotin- und Cotiningehalte
im Urin festgestellt als bei den Erwachsenen
in den alten Ländern. Die entsprechenden
Gehalte im Urin der Kinder in den
alten und neuen Ländern unterscheiden sich
nicht.
Die Daten über die korporalen Belastungen
verbessern die umweltepidemiologische Datenlage
in Deutschland wesentlich und dienen
als Basisdaten für die gesundheitsbezogene
Umweltberichterstattung sowie als
Ausgangsdaten zur Konzeption und Überprüfung
von Präventions-, Interventions- und
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Verminderungsstrategien im Bereich der gesundheits-
und umweltpolitischen Umsetzung.
Bei einem Unterkollektiv von 1295 Erwachsenen
und 695 Kindern wurde im Rahmen
des Umwelt-Surveys 1990/92 PCP im Urin
bestimmt. Die Ergebnisse sind nicht in Band
Ιa enthalten, seien aber hier ergänzend angegeben.
In Jahren 1990/92 betrug der mittlere
PCP-Gehalt im Urin der erwachsenen
Bevölkerung 1,9 µg/g Creatinin und der der
Kinder 2,9 µg/g Creatinin. In den alten Ländern
ist für 1990/91 (GM=2,0 µg/g Creatinin)
feststellbar. Unterschiedliche Belastungen in
den alten und neuen Ländern konnten zwar
bei den 6- bis 14jährigen Kindern, nicht jedoch
bei den 25- bis 69jährigen Erwachsenen
beobachtet werden. Die mittlere PCP-
Konzentration im Urin der westdeutschen
Kinder (3,2 µg/g Creatinin) lag signifikant über
der der ostdeutschen Kinder (2,3 µg/g
Creatinin). 1990/92 wurden bei jeweils 0,5%
der Erwachsenen und der Kinder PCP-
Gehalte im Urin von mehr als 20 µg/g Creatinin
HBM-Ι) ermittelt. Bei 0,2% dieser Personen
war auch der HBM-ΙΙ-Wert (30 µg/g
Creatinin) überschritten.
Bei einem weiteren Unterkollektiv von 150
Erwachsenen, die angaben, nie geraucht zu
haben, und 668 Kindern zwischen 6 und 14
Jahren wurden zusätzlich zu den in Band Ιa
deskribierten Stoffen PAK-Metaboliten im Urin
untersucht. Bei allen Metaboliten wurden
bei Erwachsenen und Kindern der neuen
Bundesländer signifikant höhere Gehalte
festgestellt. So betrug z.B. die mittlere I-OH-
Pyrenausscheidung bei Erwachsenen der
neuen Bundesländer 284 ng/l und bei Erwachsenen
der alten Bundesländer 99 ng/l.
Hohe Gehalte der PAK-Metaboliten im Urin
können u.a. durch eine falsche Angabe zum
Rauchstatus verursacht sein.
Die Ergebnisse des Umwelt-Surveys 1998
werden Ende 2000 publiziert.
Nach: WaBoLu-Heft 1/96:
C. Krause, W. Babisch, K. Becker, W. Bernigau, K. Hoffmann, P. Nöllke, C. Schulz, R. Schwabe,
M. Seiwert, W. Thefeld: Umwelt-Survey 1990/92, Band Ιa: Studienbeschreibung und Human-
Biomonitoring: Deskription der Spurenelementgehalte in Blut und Urin der Bevölkerung der Bundesrepublik
Deutschland
Weitere Literatur bei den Autoren.