umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
im vorliegenden Umed Info <strong>10</strong> haben wir<br />
wieder interessante umweltmedizinische<br />
Fragestellungen aus LGA-Veranstaltungen<br />
zusammengestellt. Schwerpunktthemen<br />
sind die „analytische Qualitätssicherung“<br />
und „Allergien“. Mit den „Allergien“ haben<br />
wir ein Thema aufgegriffen, zu dem sich<br />
auch das Sondergutachten „Umwelt und<br />
Gesundheit – Risiken richtig einschätzen“<br />
(Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1999) vom<br />
Sachverständigenrat für Umweltfragen,<br />
eingehend äußert.<br />
Thema „Allergien“ im Sondergutachten<br />
„Umwelt und Gesundheit“<br />
Nach Auffassung des Sachverständigenrates<br />
sollte den Allergien aufgrund der zunehmenden<br />
Häufigkeit, der Schwere der<br />
Krankheit im akuten Stadium (v.a. Asthmatiker)<br />
und des chronischen Krankheitsverlaufes<br />
mehr Beachtung, auch vom Gesetzgeber,<br />
geschenkt werden sollte. Da<br />
die Krankheitsgeschichte von vielen Allergikern<br />
bereits in der Kindheit beginnt, stellen<br />
Kinder mit einer allergischen Erkrankung<br />
nach Ansicht der Sachverständigen<br />
eine wichtige Patientengruppe dar,<br />
die es zu schützen gilt.<br />
Nach Auffassung des Rates sind gesetzliche<br />
Regelungen über einen Umgang mit<br />
sensibilisierenden Stoffen und einer Festlegung<br />
von Grenzwerten selten. Eine Deklaration<br />
von Inhaltsstoffen in Lebensmitteln<br />
die allergische Reaktionen hervorrufen<br />
können (z.B. glutenhaltiges Getreide,<br />
Eier, Milch) fehlt.<br />
Nach Ansicht Rates stellt der Selbstschutz<br />
eine wichtige Komponente bei der Risikoreduktion<br />
dar, der sich auf die einzelnen<br />
Lebensbereiche wie Außen- und Innenluft<br />
M. Schwenk<br />
Umed Info <strong>10</strong><br />
sowie den Arbeitsplatz bezieht. Oft lässt<br />
sich durch einfache Maßnahmen wie z.B.<br />
das sachgemäße Lüften von Wohnräumen,<br />
häufigeres Waschen von Bettzeug<br />
oder durch Meidung des Allergens eine<br />
Beschwerdelinderung erreichen.<br />
Möglichkeiten des individuellen Rechtsschutzes<br />
bestehen für den Allergiker vor<br />
allem in Bezug auf das Arbeits- und Sozialrecht.<br />
Hier werden durch mehrere<br />
Rechtsprechungen dem Allergiker, besonders<br />
im Bezug auf das Passivrauchen,<br />
Schutzmaßnahmen zugestanden. Auch<br />
kann eine allergische Erkrankung als Berufskrankheit<br />
anerkannt werden.<br />
Kooperationen: „Umwelt und Gesundheit“<br />
Der Sachverständigenrat hat mit diesem<br />
Sondergutachten wichtige Impulse für die<br />
Allergieforschung und Allergen-Expositionsminderung<br />
gegeben. Darüber hinaus<br />
hat er den hohen Stellenwert des Konzeptes<br />
„Umwelt und Gesundheit“ bei der<br />
Erkennung und Reduzierung gesundheitsschädlicher<br />
Umwelteinflüsse demonstriert.<br />
Wir halten es für wichtig, dass Schranken<br />
zwischen Umwelt und Gesundheitsverwaltung<br />
weiter reduziert werden und einer<br />
guten interdisziplinären Kooperationen für<br />
die Gestaltung einer gesunden Zukunft<br />
Platz machen.<br />
Wir hoffen, mit dem vorliegenden Umed<br />
Info <strong>10</strong> diesem Gedanken gerecht zu werden.<br />
Es ist das erste Umed Info mit einer<br />
ISSN-Nummer. Sie soll Ihnen das Zitieren<br />
erleichtern. Wir danken den Autoren ganz<br />
herzlich für Ihre hervorragenden Beiträge<br />
und wünschen Ihnen, liebe Leserinnen<br />
und Leser, viel Spaß beim Lesen.<br />
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