umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst

S. Jovanovic, I. Piechotowski, T. Gabrio, M. Schwenk Umed Info 10
Belastung mit Schimmelpilzen und Milben in Wohnräumen in Baden-Württemberg
Diskussion und Schlussfolgerung:
Ein großer Anteil der süddeutschen Wohnungen weist eine auffällig hohe Schimmelbelastung
und Milbenbelastung im Hausstaub auf. Ein Vergleich mit üblichen Bewertungsmaßstäben
zeigt Tab. 1 und 2.
• 22,3% der Bodenstaubwerte und 12,4% der Matratzenstaubwerte lagen über 50000
KBE/g Staub.
• 36,4% der Bodenstaubwerte lagen zwischen 2 und 10 µg/g Staub und 15,6% über 10
µg/g Staub.
• 26,2% der Matratzenstaubwerte lagen zwischen 2 und 10 µg/g Staub und 33,6% über 10
µg/g Staub.
Aus den Ergebnissen der vorliegenden
Studie kann eine Schimmelpilzbelastung
im Innenraum im Bereich von 500 KBE/m 3
über der Außenluftbelastung als vorläufiger
Referenzwert für die kalte Jahreszeit
diskutiert werden. Dieser Wert liefert einen
Hinweis auf eine spezifische Belastungsquelle
im Innenraum. Eine gesundheitliche
Bewertung kann aus diesem Wert jedoch
nicht abgeleitet werden.
Bewertungsmaßstab*
< 50 000
(gering)
50 000 -
< 120000
(hoch)
> = 120000
(sehr hoch)
Da eine Risikoverminderung an Milben-
und Schimmelpilzbedingten Allergien zu
erkranken, durch das eigene Verhalten
des Menschen möglich ist, besteht ein
Bedarf für die Aufklärung über die Problematik
der Schimmelpilz- und Milbenbelastung
bei der Bevölkerung. Eine Verbesserung
des Raumklimas bzw. eine Verminderung
der Schimmelpilz- und Milbenbelastung
ist mit relativ einfachen und billigen
Maßnahmen möglich.
Gesamt Kehl Mannheim Aulendorf Stuttgart
N = 331
87,6 %
N = 36
9,5 %
N = 11
2,9 %
N = 99
90,0 %
N = 8
7,3 %
N = 3
2,7 %
N = 100
90,1
N = 8
7,2 %
N = 3
2,7 %
N = 69
821,2
N = 12
14,1%
N = 4
4,7 %
N = 63
87,5
N = 8
11,1 %
N = 1
1,4 %
Tabelle 1: Bewertung von gemessenen Schimmelpilzsporen im Bettstaub (KBE/g Staub)
*Commission of the European Communities (1993): Report No. 12 Biological Particles in Indoor
Environments, EUR 14988 EN
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