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Palmgren, Nachweis von kultivierbaren Umed Info <strong>10</strong> und nichtkultivierbaren Mikroorganismen Nachweis von kultivierbaren und nicht-kultivierbaren Mikroorganismen sowie Nachweis von MVOC. Aussage und Bewertung. Viele mikrobielle Schäden sind nicht sichtbar. Trotzdem können diese Schäden Menschen gesundheitlich beeinflussen, denn Mikroorganismen geben (lebend und tot) sowohl flüchtige organische Substanzen (MVOC), als auch partikulär gebundene Substanzen (Mykotoxine) ab. Häufig klagen Personen in mit MVOC belasteten Räumen über Müdigkeit, angeschwollene Schleimhäute, Nebenhöhlenprobleme, Kopfschmerzen, Juckreiz oder Hautausschläge. Auch Gelenk- und Muskelschmerzen ähnlich einem Fibromyalgie- Syndrom werden häufig berichtet. Nicht alle Menschen reagieren sofort auf diese Stoffe. Eine Schleimhautreizung kann z.B. zuerst harmlos wirken, aber dann nach mehrmaligen Expositionen über längerer Zeit oder bei gewissen Arbeitsvorgängen, verstärkt zum Vorschein kommen. MVOC Die hauptsächliche Aktivität der Mikroorganismen richtet sich auf den Abbau von komplexen organischen Substanzen zu einfacheren Substanzen unter Bildung von Kohlendioxid, Wasser, mikrobieller Biomasse und Energiegewinn für die Lebensprozesse. Während dieses Um-/Abbaus werden eine ganze Reihe von Stoffwechselprodukten als flüchtige Verbindungen abgegeben. Gewöhnlicher weise ist muffige Luft auf Schimmel und Bakterien zurückzuführen (Dewey, S., Sagunski, H., Palmgren). und Wildeboer, B., 1995). Im ganzen sind über 50 solcher Substanzen (MVOC) bekannt, aber nicht alle flüchtigen Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen sind (ohne besondere Markierung) eindeutig einer mikrobiellen Quelle zuzuordnen; so werden z.B. lineare aliphatische Alkohole (Ethanol, Propanol, Butanol, etc.) häufig auch als technische Lösemittel eingesetzt. Es ist somit sehr wichtig, nur die Stoffe als MVOC zur Bewertung heranzuziehen, die wirklich nur von Mikroorganismen stam- U. Palmgren men können, da ihr Einsatz als Lösemittel erfahrungsgemäß sehr ungewöhnlich wäre. Dies bedeutet gleichzeitig, dass viele flüchtige Substanzen von Mikroorganismen abgegeben werden, die wegen mangelnder Spezifität nicht sicher als MVOC definiert werden können. Die wirkliche Abgabe der flüchtigen organischen Stoffe von Mikroorganismen wird so deutlich unterschätzt (Wessén, B. und Schoeps, K.- O. (1996). In: Analyst, Sept., Vol. 121, pp 1203-1205). Andererseits liegen inzwischen umfangreiche Erfahrungen vor, die das Auftreten charakteristischer MVOC (z.B. 2-methyl-Furan) speziellen Lebens- und Wachstumsbedingungen zuordnen lassen. Bestimmungen der MVOC sind nicht nur als Arbeitsmilieu - Untersuchungen z.B. bei Mülldeponien oder als Kontrollen von Innenräumen durchgeführt worden, sondern auch als Kontrollen in der Außenluft (Pegasus Gesamtwert von 15 ausgewählte MVOC, ohne Isobutanol und 1-Butanol =< 0,1µg/m 3 ). Keime in der Luft Auch in einer Luftprobe ist eine Mengenbestimmung der Mikroorganismen (pro m 3 ) unerlässlich. Der quantitative Nachweis von luftgetragenen Mikroorganismen leidet aber unter erheblichen Einschränkungen, da nur eine kleiner Anteil (meist weniger als 3%) der in der Luft vorhandenen Mikroorganismen als Kolonie bildende Einheiten (KBE) heranwächst. Der weitaus größte Anteil kann auf Nährmedien nicht gezüchtet werden, ist aber als Gesamtzellzahl und als Allergen vorhanden. Eine Korrelation zwischen allergischen Reaktionen und der Menge luftgetragener Keime als KBE ist somit nicht sinnvoll. Um die Menge der wirklich vorhandene Mikroorganismen nachzuweisen, könnte die CAMNEA-Methode verwendet werden (Palmgren et al. (1986). Das Vorkommen der verschiedenen MVOC-Substanzen und deren Konzentra- 37
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