umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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Bieberstein, Physikalische Einflüsse auf die Entstehung von Schimmelpilzen Umed<strong>info</strong> <strong>10</strong><br />
noch relativ hohe Temperaturen hat. Dann<br />
kann die Außenluft relativ viel Feuchtigkeit<br />
enthalten. Ein neuer Schimmelpilzherd<br />
kann davon zwar nicht entstehen, bereits<br />
bestehende Pilzherde entwickeln jedoch<br />
ein schnelles Wachstum in dieser Zeit. Die<br />
Lüftung der Räume ist am effektivsten, je<br />
größer der Temperaturunterschied zwischen<br />
innen und außen ist. Zur Belüftung<br />
der Räume sind dann die Morgen- oder<br />
Nachtstunden günstig.<br />
Als Wohnung genutzte Kellerräume/<br />
Souterrainwohnungen<br />
Wird Wasserdampf durch Bewohner und<br />
Haushaltsgeräte produziert, transportiert<br />
die täglich mehrmals notwendige Be- und<br />
Entlüftung dieser Räume zwangsläufig<br />
warme, feuchte Sommerluft in das Untergeschoss.<br />
Die Erwärmung der Oberflächen,<br />
der Umfassungswände und Böden<br />
dauert hier durch die Speichermasse des<br />
Erdreichs bedeutend länger an als in oberirdischen<br />
Geschossen. Bis diese Erwärmung<br />
statt gefunden hat, kann es zur<br />
Kondensation des Wasserdampfes aus<br />
der Luft und zu Feuchteschäden mit<br />
Schimmelpilzbildung kommen. An warmen,<br />
trockenen Tagen sollte ausgiebig gelüftet<br />
werden, um damit die Räume rasch<br />
zu erwärmen. Feuchtigkeit wird dabei fortlaufend<br />
nach außen geführt, bevor sie sich<br />
in der Raumluft anreichert. Nicht bei<br />
schwülem Wetter!<br />
Währen der Übergangsjahreszeiten dürfen<br />
diese Räume nicht auskühlen, sondern<br />
müssen konstant beheizt werden, bis sie<br />
jahreszeitlich bedingt nicht mehr auskühlen<br />
können. Auch Schlafräume in Untergeschossen<br />
sollten auf mindestens +16°C<br />
erwärmt werden. Die Möblierungsmöglichkeiten<br />
solcher Räume sind stark eingeschränkt,<br />
da keine Möbel vor Wänden gegen<br />
Außenluft oder Erdreich aufgestellt<br />
werden sollten. Wenn sich dennoch<br />
Feuchteschäden einstellen, kann nur eine<br />
zusätzliche Wärmedämmung der Wände<br />
und Böden gegen das Erdreich die Ober-<br />
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flächentemperaturen auf das erforderliche<br />
Niveau erhöhen.<br />
Wirtschaftsräume im Untergeschoss<br />
Problematisch sind Arbeitszimmer, Hobbyräume<br />
oder Wirtschaftsräume im Untergeschoss,<br />
die nur stunden- oder tageweise<br />
genutzt werden. Eine Belüftung ist für Hygiene<br />
und Feuchteabfuhr erforderlich.<br />
Wird in diesen Räumen bei der Nutzung,<br />
z.B. Wäsche waschen, Feuchtigkeit produziert,<br />
muss diese sofort weg gelüftet werden.<br />
Beschlagene Fensterscheiben sind<br />
ein deutliches Zeichen für zu hohe Raumluftfeuchtigkeit<br />
und sollten als Hinweis<br />
dienen, die Räume zu belüften.<br />
Hilfsgeräte zur Raumluftentfeuchtung<br />
Im Handel werden im wesentlichen zwei<br />
Prinzipien zur Raumentfeuchtung angeboten:<br />
Elektrisch betriebene Raumluftentfeuchter,<br />
in denen Wasserdampf durch Kondensation<br />
der Raumluft entzogen wird. Die Anschaffungspreise<br />
liegen bei mind. <strong>10</strong>00<br />
DM, wobei nicht immer ein Gerät pro<br />
Haushalt ausreichen wird. Der elektrische<br />
Entfeuchter produziert Wärme, die gerade<br />
im Sommer das Raumklima zusätzlich belastet.<br />
Der Stromverbrauch elektrisch betriebener<br />
Geräte kann je nach Einstellung<br />
und Betriebsweise bis zu 1,80 DM/Tag<br />
kosten. Er verursacht eine durchaus vermeidbare<br />
Umweltbelastung. Nicht zu unterschätzen<br />
ist die ständige Geräuschbelästigung<br />
durch diese Geräte.<br />
Raumluftentfeuchter auf Salzbasis – dabei<br />
wird die Eigenschaft von Salzen genutzt,<br />
Wasser aus der Luftfeuchtigkeit aufzunehmen.<br />
Von wenigen Extremfällen abgesehen, ist<br />
die Anschaffung eines elektrisch betriebenen<br />
oder auf Salzbasis funktionierenden<br />
Raumluftenfeuchters zur Raumentfeuchtung<br />
nicht erforderlich. Die Kapazität der<br />
Geräte ist beschränkt. Leistungen von 0,5<br />
– 5,0 Litern Wasser pro Tag stehen einem<br />
Aufkommen von ca. 12,0 Litern pro Tag in<br />
einem 4-Personen-Haushalt gegenüber.<br />
Hier kann nur richtiges Lüftungsverhalten<br />
helfen.