umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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Bieberstein, Physikalische Einflüsse auf die Entstehung von Schimmelpilzen Umed<strong>info</strong> <strong>10</strong><br />
Physikalische Einflüsse auf die Entstehung von Schimmelpilzen<br />
Raumtemperatur und Raumluftfeuchte<br />
sind ein wesentlicher Faktor, um Schimmelpilzbildung<br />
in Räumen zu verhindern.<br />
Idealwerte: +20°C Raumtemperatur und<br />
maximal 65% relative Luftfeuchte, besser<br />
weniger. Die relative Luftfeuchtigkeit kann<br />
mit einem handelsüblichen Hygrometer<br />
kontrolliert werden. Hygrometer bekommen<br />
Sie überall dort, wo auch Thermometer<br />
erhältlich sind.<br />
Richtiges Heizen und Lüften<br />
Der einfachste Weg der Entsorgung von<br />
Feuchtigkeit aus Wohnräumen ist die Lüftung<br />
durch das Fenster. Sie soll den kompletten<br />
Luftaustausch, aber nicht die Abkühlung<br />
der Räume bewirken. Die erforderliche<br />
Lüftungsdauer für hygienisch<br />
saubere Luft und zur Vermeidung von<br />
Schimmelpilzbildung <strong>info</strong>lge zu hoher<br />
Feuchtigkeit ist von der Außenlufttemperatur<br />
abhängig. Die Möglichkeit, Feuchte<br />
aus Wohn- und Kellerräumen durch Lüftung<br />
abzuführen, wird von der jeweiligen<br />
Wettersituation mit beeinflusst. Deshalb<br />
müssen die Verhältnisse je nach Lage im<br />
Gebäude und Jahreszeit unterschieden<br />
werden.<br />
Oberirdische Wohnung im Sommer<br />
In aller Regel treten hier die geringsten<br />
Feuchteprobleme auf: Erstens ist die<br />
Wandoberfläche kaum kälter als die<br />
Raumluft, so dass auf ihr auch bei Raumluftfeuchten<br />
bis über 70% relativer Luftfeuchte<br />
kein Tauwasser entsteht. Zweitens<br />
erlaubt die Witterung ausgiebiges Fensterlüften,<br />
wodurch ein Großteil der Wohnfeuchte<br />
fortlaufend nach außen abgeführt<br />
werden kann, bevor sie sich in der Raumluft<br />
anreichert.<br />
Oberirdische Wohnung im Winter<br />
Die Querbelüftung bei weit geöffneten,<br />
sich gegenüber liegenden Fenstern, gegebenenfalls<br />
über mehrere Räume, sorgt für<br />
den schnellsten und effektivsten Luftwechsel.<br />
Bei Temperaturen um ± 0°C sind<br />
5 Minuten (bei Windstille) ausreichend. In<br />
den Übergangsjahreszeiten sind 15 Minuten<br />
Lüftungsdauer mindestens erforder-<br />
H. Bieberstein<br />
lich. Bei längerer Lüftung oder ständig gekippten<br />
Fenstern besteht die Gefahr der<br />
Auskühlung des Raumes, insbesondere<br />
der Umfassungsflächen (Laibungen,<br />
Sturz), der Lüftungsöffnung (Fenster, Tür).<br />
Warme Raumluft würde dann an diesen<br />
Flächen abgekühlt und könnte kondensieren.<br />
Dadurch entsteht ausreichend Feuchtigkeit<br />
für die Bildung von Schimmelpilzen.<br />
Eine Dauerlüftung beheizter Räume ist<br />
außerdem Energieverschwendung. Die<br />
Lüftung ist eng mit der Beheizung der<br />
Räume verbunden. Wenn die Räume im<br />
Winter auf +20°C beheizt werden und die<br />
Luftfeuchtigkeit 65% r.F. nicht übersteigt,<br />
kann die ausgetauschte Luft nach ihrer<br />
Erwärmung ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen<br />
und beim nächsten Lüftungsvorgang<br />
entsorgen.<br />
Keller im Sommer<br />
In schlecht gedämmten Kellerräumen<br />
kann an schwülen Sommertagen Tauwasser<br />
ausfallen, wenn Außenluft in den Keller<br />
gelangt. Eine Tür am Kellerzugang<br />
verhindert, dass warme, feuchte Außenluft<br />
in das Untergeschoss eindringt. Eine Belüftung<br />
des Kellers durch Lüftungsöffnungen<br />
oder Kellerfenster sollte nur bei<br />
Bedarf an Tagen mit niedrigen Außentemperaturen<br />
und geringer Luftfeuchtigkeit<br />
bzw. nachts erfolgen. In Vorratskellern ist<br />
häufig eine hohe relative Luftfeuchtigkeit<br />
erwünscht.<br />
Keller im Winter<br />
Eine Belüftung der Räume ist nicht erforderlich.<br />
Wenn die Kellerwände <strong>info</strong>lge aufsteigender<br />
Feuchtigkeit aus dem Erdreich<br />
feucht sind, müssen die Grundmauern des<br />
Gebäudes saniert werden. Raumluftentfeuchter<br />
sind hier ungeeignet, denn sie<br />
können nicht das Mauerwerk entfeuchten.<br />
Die Ursachen aufsteigender Feuchtigkeit<br />
sind vielfältig. Sie müssen vor Ort untersucht<br />
und beseitigt werden.<br />
Übergangsjahreszeiten<br />
Kritische Situationen treten in den Übergangsjahreszeiten<br />
auf, wenn die Gebäude<br />
bereits kühl sind, die Luft aber tagsüber<br />
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