15.11.2012 Aufrufe

umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst

umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst

umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Madeleyn, Asthma bronchiale Umed Info <strong>10</strong><br />

ßenden Reaktion der Kuhmilchallergiker<br />

als Uritcaria, Ekzem, asthmatoide Bronchitis<br />

bis hin zum schweren anaphylaktischen<br />

Schock.<br />

Allergische Symptome spielen sich ab an<br />

unserem Grenzbereich, der Oberfläche<br />

von Haut und Schleimhäuten. Immer sind<br />

sie vom Charakter einer Überempfindlichkeitsreaktion<br />

geprägt, die stärker ist, als es<br />

dem Ausmaß der „Noxe“ (dem Allergen)<br />

entspricht.<br />

In diesem Sinne können wir bei der atopischen<br />

Konstitution von einer relativen<br />

Verdauungsschwäche oder Schwäche des<br />

Stoffwechsel-Gliedmaßen-Systems und<br />

von einem Überwiegen der Wahrnehmungs-<br />

und Vorstellungstätigkeit, die<br />

Empfindlichkeit bedingt, sprechen. Damit<br />

haben wir aus der anthroposophischen<br />

Menschenkunde heraus eine erste Brücke<br />

zu der Tatsache, dass Allergien vor allem<br />

Krankheiten der Kopfarbeiter sind. Es entspricht<br />

der Signatur unseres Jahrhunderts,<br />

immer mehr das Nerven-Sinnes-System<br />

durch Reizüberfluss und Informationsverarbeitung<br />

zu beanspruchen, während körperliche<br />

Betätigung vielfach durch Maschinen<br />

geleistet wird.<br />

Allergien und Asthma<br />

Nach diesen allgemeinen Ausführungen<br />

soll jetzt speziell auf das Asthma bronchiale<br />

eingegangen werden: Während der<br />

Heuschnupfen durch das Jucken und<br />

Brennen der Schleimhäute, die Schwellung<br />

der Bindehäute, den Niesreiz und die<br />

behinderte Nasenatmung, die Neurodermitis<br />

durch den quälenden Juckreiz auf<br />

der Haut zwar lästig, aber nicht gefährlich<br />

sind, ist dies beim Asthma durch die Atemnot<br />

anders, und es kann zu einer Bedrohung<br />

des Lebens kommen.<br />

Anthroposophische Erklärungen für<br />

Asthma<br />

Der Atemstrom in den Bronchien wird<br />

durch Schleimhautschwellung und einen<br />

Spasmus der Bronchialmuskulatur eingeengt,<br />

es kommt zum Luftstau, zur Überblähung<br />

der Lunge dadurch, dass vor allem<br />

die Ausatmung, weniger die Einatmung<br />

behindert ist. An die Stelle des Juckreizes<br />

bei der Neurodermitis tritt der Hustenreiz,<br />

seelisch kommt es zur Angst, die wie-<br />

derum verstärkend auf das Asthma zurückwirken<br />

kann. Rudolf Steiner beschreibt,<br />

dass beim Asthma die Lunge zu<br />

sehr „Kopf“ wird, so entspricht dem Kopfsystem<br />

der Charakter des Einatmens, des<br />

Aufnehmens wie beim Wahrnehmen, oder<br />

der Reizaufnahme der Nervenzelle.<br />

Die oberen Wesensglieder Astralleib und<br />

Ich-Organisation wirken im Nerven-Sinnes-System<br />

frei, während sie im Stoffwechsel-Gliedmaßen-Systemstoffgebunden<br />

und mit Überwindung von Fremdprozessen<br />

beschäftigt sind, im rhythmischen<br />

System schwingen sie vermittelnd hin und<br />

her, wirken wiederum beim Asthma zu<br />

sehr von außen, tauchen ungenügend in<br />

den Atemstrom ein, wodurch zu stark<br />

Wahrnehmung, d.h. Überempfindlichkeit<br />

hervorgerufen wird. Rudolf Steiner beschreibt,<br />

wie das Nerven-Sinnes-System<br />

Träger des Wachbewusstseins ist, das<br />

rhythmische System mit seiner Beziehung<br />

zum Fühlen, dem Traumbewusstsein verwandt<br />

ist und wie wir in unserem Stoffwechsel,<br />

aber auch in unserer Willensbetätigung<br />

wie schlafen, am meisten unbewusst<br />

sind. Unsere Zivilisation fordert immer<br />

mehr das Wachbewusstsein, was sich<br />

auch in der ständig zunehmenden Zahl<br />

von Schlafstörungen spiegelt. Schlaf fordert<br />

ein Lösen vom Tagesgeschehen,<br />

nimmt das Wachbewusstsein überhand,<br />

dann spiegelt sich das in der Atmung in<br />

einem Überwiegen des Bedrängen der<br />

Einatmung gegenüber dem erfrischenden,<br />

lösenden, befreiendem der Ausatmung um<br />

mit Goethe zu sprechen. Beim Kind kommen<br />

beide Prozesse im gesunden kindlichen<br />

Spiel in ein Gleichgewicht, im Spielen<br />

lernt das Kind quasi atmen, lernt sowohl<br />

die Gegenstände in ihrer Eigenart<br />

kennen, kann sie zugleich jedoch vermittels<br />

seiner Phantasie im Kleinen verändern.<br />

Die Reizüberflutung der modernen Medienwelt,<br />

aber auch jede Form von zu intellektueller<br />

Früherziehung greift störend in<br />

die Entwicklung des kindlichen Atmungssystems<br />

ein. Haben wir ein Kind vor uns,<br />

das durch ein Asthma bronchiale in seinem<br />

Atmungssystem gestört ist, dann ist<br />

es gut, auf den Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

des Kindes in der Anamnese zu schauen,<br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!