umed info 10 - Öffentlicher Gesundheitsdienst
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Madeleyn, Asthma bronchiale Umed Info <strong>10</strong><br />
Asthma bronchiale im Kindesalter aus anthroposophischer Sicht<br />
Goethes Gesundheit<br />
Im Jahr des Gedenkens an Goethes 250.<br />
Geburtstag mag es gestattet sein, mit einigen<br />
Zitaten an ihn anzuknüpfen.<br />
Sein Hausarzt der frühen Weimarer Jahre,<br />
C. W. Hufeland, schreibt über ihn: „Es ist<br />
mir nie ein Mensch vorgekommen, welcher<br />
zu gleicher Zeit körperlich und geistig<br />
in so hohem Grade vom Himmel begabt<br />
gewesen wäre, und auf diese Weise in der<br />
Tat das Bild des vollkommensten Menschen<br />
darstellte. Aber nicht bloß die Kraft<br />
war zu bewundern, die bei ihm in so außerordentlichem<br />
Grade Leib und Seele erfüllte,<br />
sondern mehr noch das herrliche<br />
Gleichgewicht, was sich sowohl über die<br />
physischen als geistigen Funktionen ausbreitete,<br />
und die schöne Eintracht, in welcher<br />
beides vereinigt war, so dass keines,<br />
wie so oft geschieht, auf Kosten des anderen<br />
lebte oder es störte. Man kann mit<br />
Wahrheit sagen, dass dieses hauptsächlich<br />
seinen Geist auszeichnete, dass alle<br />
Geisteskräfte im gleich hohen Grade und<br />
in der schönsten Harmonie vorhanden waren,<br />
und dass selbst die bei ihm so lebendige,<br />
so schöpferische Phantasie durch<br />
die Herrschaft des Verstandes gemäßigt<br />
und gezügelt wurde. Und eben dies gilt<br />
von dem Physischen; kein System, keine<br />
Funktion hatte das Übergewicht; alle wirkten<br />
gleichsam zusammen zur Erhaltung<br />
eines schönen Gleichgewichtes“.<br />
Goethe selbst versteht Gesundheit nur im<br />
Gleichgewicht entgegengesetzter Kräfte,<br />
Krankheit aus einem Verwalten des einen<br />
über die anderen und prägt im Hinblick auf<br />
die Atmung, auf die sich ein Asthma bronchiale<br />
auswirkt, den Spruch:<br />
Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:<br />
Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;<br />
jenes bedrängt, dieses erfrischt;<br />
so wunderbar ist das Leben gemischt.<br />
Drum danke Gott, wenn er Dich preßt,<br />
und dank ihm, wenn er Dich wieder entläßt.<br />
R. Madeleyn<br />
Anthroposophischer Gesundheitsbegriff<br />
So, wie wir in der Anthrosophie eine Weiterentwicklung<br />
des Goetheanismus sehen<br />
können, geht der anthroposophische<br />
Krankheitsbegriff nicht wie derjenige der<br />
WHO von einer Abwesenheit körperlichen,<br />
seelischen und sozialen Wohlbefindens<br />
aus, sondern von einem unharmonischen<br />
Zusammenwirken der menschlichen Wesensglieder<br />
physischer Leib, Ätherleib,<br />
Astralleib und Ich bzw. der drei Funktionssysteme:<br />
Nerven-Sinnes-System als Träger<br />
des Denkens, der Vorstellungen und<br />
Wahrnehmungen, des rhythmischen Systems<br />
mit den zentralen Organen Herz<br />
und Lunge als Träger des Gefühlslebens<br />
und dem Stoffwechsel-Gliedmaßen-Systems<br />
als Träger des Willenslebens.<br />
Zunahme von Allergien und Asthma<br />
Nun ist bemerkenswert, dass nach der<br />
Erstbeschreibung des Heuschnupfens<br />
1828 durch den Londoner Arzt Bostock,<br />
der selbst darunter litt und jahrelang im<br />
Umkreis von London suchen musste, um<br />
eine kleine Zahl von Heuschnupfenkranken<br />
zu finden, die Erkrankungen des atopischen<br />
Formenkreises, also in erster Linie<br />
Heuschnupfen, Asthma bronchiale und<br />
Neurodermitis geradezu zu einer Volksseuche<br />
geworden sind. Je nach Erhebung<br />
werden Erkrankungsraten zwischen 25<br />
und 50% angegeben, es wird von einer<br />
Verdoppelung etwa alle <strong>10</strong> Jahre ausgegangen,<br />
das Asthma bronchiale gilt inzwischen<br />
als die häufigste chronische Krankheit<br />
des Kindesalters. Bei der Frage nach<br />
den Ursachen steht die naturwissenschaftlich<br />
orientierte Medizin vor einem<br />
Rätsel, offenbar genetische Zusammenhänge<br />
geben allein keine Erklärung und<br />
die sogenannte Umweltverschmutzung<br />
stellte nur einen kleinen Teilaspekt der<br />
Kausalkette dar.<br />
Interessant ist, dass in den meisten epidemiologischen<br />
Studien deutlich wird, dass<br />
atopische Erkrankungen, vor allem Krankheiten<br />
der „Kopfarbeiter“ und der oberen<br />
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