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Schoenherr, Schimmelpilze in Innenräumen Umed Info <strong>10</strong> 18 Indizien: Wohlstand fördert Allergien These (zusammenfassend): Zunahme der Allergien nur (?) in westlichen Ländern Ost-West-Vergleich Anfang der 90er Jahre ISAAC Studien Mechanismen • Kurze Stillzeit • Frühe Zufütterung • Dichte, warme Wohnungen, Teppichboden, Haustiere • Guter Infektionsschutz • Kleine Familien, wenig Kinderhorte • Allergene in exotischer Nahrung, Kosmetika, Schmuck Wo gibt es vermeidbare Allergie-Risiken? Unvermeidbar Familien-Geschichte, Ethnische Zugehörigkeit Geschlecht Pränatale Ereignisse Individuell vermeidbar Innenraum-Allergen Bett, Textilien, Teppichboden, Feuchtigkeit, Heizung Rauchende Eltern Prä- und Postnatales Passivrauchen Kurzes Stillen Modeschmuck Nickel-Kontakallergene Kosmetika Kaum vermeidbar Zulassen früher Infektionen weniger Antibiotika (fraglich) Zusammensein von Kindern Regulatorisch vermeidbar Billigschmuck (Nickel) Billigkosmetika (Allergene, Deklaration) Kiwi in Joghurt, Gummibären etc Außenluftschadstoffe Duftstoffe in Produkten, Kaufhäusern Anforderungen an Innenräume Birken, Haselnuß in Wohngebiet u.a.
Schoenherr, Schimmelpilze in Innenräumen Umed Info <strong>10</strong> Allergien durch Schimmelpilze in Innenräumen Die Bedeutung von Umweltfaktoren für die Gesundheit des Menschen ist gegenwärtig viel diskutiert. Für eine Vielzahl von synthetischen Substanzen (z.B. Holzschutzmittel) konnte eine Beeinträchtigung von Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen nachgewiesen werden. In den letzten Jahren fanden ebenso die pathogenen Effekte mikrobieller Umweltbelastungen Beachtung. In diesem Zusammenhang werden Schimmelpilze zunehmend als pathogenes Agens berücksichtigt, wobei drei Wirkprinzipien dieser Mikroorganismen im Mittelpunkt des Interesses stehen: Allergien, Infektionen und toxische Effekte. Allergien Schimmelpilze bzw. deren Sporen sind hochpotente Allergene bzw. Allergenmischungen. Hierbei sind extramurale (z.B. Cladosporium herbarum, Altermaria tenuis) von wahrscheinlich vorwiegend intramural wachsenden Schimmelpilzarten (z.B. Penicillium notatum, Aspergillus fumigatus, Mucor mucedo) zu differenzieren. Pilzsporen enthalten bis zu 30 unterschiedliche Allergene (Wahn et al. 1999). Nach Sensibilisierung können neben typisch allergischen Störungen (z.B. allergische Rhinitis, allergisches Asthma bronchiale, Neurodermitis) auch diffuse Befindlichkeitsstörungen (z.B. "Chronisches Müdigkeitssyndrom") auftreten. Hierbei sind alle vier Allergietypen möglich, wenn auch die Typen I (IgE-vermittelte Soforttyp- Reaktion) und IV (zellvermittelte Spätreaktion) von besonderer Bedeutung zu sein scheinen. Methodisch klassische Allergieteste wie der Hauttest (Pricktest) oder die Bestimmung spezifischer IgE-Antikörper (z.B. RAST) versagen häufig bei der Schimmelpilzdiagnostik (Jorde, W. 1999). Deshalb macht sich bei dringendem anamnestischen Verdacht häufig der Einsatz zusätzlicher Testverfahren erforderlich. Hierzu zählt insbesondere die in vivo Testung mittels nasalem Provokationstest. Für die in vitro-Testung sowohl von Typ-l- als auch G. Schoenherr Typ-IV- Allergien scheint sich nach meinen Erfahrungen der Lymphozytentransformationstest (LTT) sehr zu eignen. Ein zusätzlicher Vorteil des LTT besteht darin, dass ein Nachweis sensibilisierter T- Lymphozyten im peripheren Blut nur dann gelingen kann, wenn der letzte Allergenkontakt nicht länger als 3 - 6 Monate zurückliegt. Somit eignet sich diese Methode nicht nur zum Nachweis sensibilisierter T-Lymphozyten, sondern zeigt auch einen kürzlichen oder kontinuierlichen Allergenkontakt. Als Weiterentwicklung des LTT muss hier noch der "ELISPOT" erwähnt werden. Bei dieser kürzlich auf den kommerziellen Markt gebrachten Methodik werden die proliferierenden T - Lymphozyten anhand ihres Zytokinmusters als TH1 - oder TH2-Zellen identifiziert. Somit ergibt sich die Möglichkeit zur Differenzierung in Typ I- oder Typ IV-Allergien. Der wichtigste therapeutische Ansatzpunkt bei der Schimmelpilzallergie ist nach heutigem Kenntnisstand die Allergenkarenz. Dies ist bei einem Schimmelpilzbefall in Innenräumen durch eine sachkundige baubiologische Untersuchung der Räumlichkeiten mit Identifizierung der Schimmelpilzquelle und anschließender fachgerechter Sanierung zum Teil möglich. Ein extremer Schimmelpilzbefall verbunden mit ungünstigen baulichen Bedingungen, die eine erfolgreiche Sanierung nicht wahrscheinlich erscheinen lassen, kann in Einzelfällen in der Empfehlung zum Wohnungswechsel kulminieren. Bei der Anamneseerhebung müssen neben den häuslichen Bedingungen selbstverständlich auch andere mögliche Kontaktquellen eruiert werden (Arbeitsplatz?, Hobbys?). Zur Minimierung der Sporenzahl in der Raumluft können als vorübergehende Maßnahme Luftfiltersysteme mit HEPA- Filtern (High emission particle absorber) eingesetzt werden. Zusätzlich muss eine symptomatische antiallergische Behandlung mit Antihistamininka und/oder anderen antiallergischen Substanzen (z.B. Cro- 19
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