Der Wein - Pro Stuttgart
Der Wein - Pro Stuttgart
Der Wein - Pro Stuttgart
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<strong>Stuttgart</strong>er<br />
WM-<strong>Wein</strong>dorf von<br />
9. Juni bis 9. Juli<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
zu Gast in Hamburg<br />
3. bis 19. August<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
von 30. August<br />
bis 10. September<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>gärtner<br />
mit Spitzenauszeichnungen<br />
Wie kommt der<br />
Württemberger <strong>Wein</strong><br />
ins Glas?<br />
<strong>Wein</strong> –<br />
ein edles Geschenk<br />
der Götter<br />
<strong>Wein</strong>-Tipps<br />
von Star-Sommelier<br />
Bernd Kreis<br />
2006
Es gibt Momente, da wird es auch beim Württemberger <strong>Wein</strong> richtig spannend: Wenn es<br />
um die Qual der Wahl geht. Ein rassiger Riesling beispielsweise oder ein fruchtiger Kerner?<br />
Nicht zu vergessen den würzigen Silvaner und eleganten Grauburgunder. Entspannend<br />
hingegen das gute Gefühl: zu wissen, dass es ein Württemberger ist. Eine Initiative der<br />
Württembergischen <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften. www.wwg.de
Grußwort<br />
Seit Jahrhunderten wächst an Hängen des<br />
Neckartales und sogar mitten in der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
ein hervorragender, weit gerühmter <strong>Wein</strong>.<br />
Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf, das wir heuer im dreißigsten<br />
Jahr seines Bestehens gleich zweimal feiern<br />
können, hat wesentlich zur Imagebildung des<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>es beigetragen. Als Botschafter<br />
der Stadt und des Landes gastiert es regelmäßig<br />
in Hamburg und anderswo.<br />
Beim WM-<strong>Wein</strong>dorf und natürlich auch beim<br />
regulären <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf laden die Wirte<br />
und Wengerter dazu ein, ihre edlen und eleganten<br />
Tropfen zu versuchen und zu genießen.<br />
Eine heilige Allianz gehen die Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>e gar mit den schwäbischen Spezialitäten<br />
ein. <strong>Der</strong> <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>–Verkehrsverein lädt Sie<br />
herzlich ein, in der schwäbischen Lebensart zu<br />
schwelgen. Die <strong>Wein</strong>dörfer und viele <strong>Wein</strong>feste<br />
der Genossenschaften und <strong>Wein</strong>güter bieten sich<br />
dafür an. Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>-Boulevard gibt<br />
Ihnen erstmals hervorragende Informationen<br />
rund um den heimischen <strong>Wein</strong>. Lesen Sie und<br />
genießen Sie.<br />
Alfred Baumhauer<br />
Vorsitzender <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>–Verkehrsverein e.V.<br />
Grußwort<br />
Die Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong> hat eine besondere<br />
Beziehung zum <strong>Wein</strong>, hat sie doch unter<br />
den deutschen Großstädten die größte Rebfläche<br />
in zentraler Lage vorzuweisen. Diese <strong>Wein</strong>berge<br />
prägen das Stadtbild und sie sind sicher mit ein<br />
Grund, warum <strong>Stuttgart</strong> seit Jahren als die Großstadt<br />
mit der höchsten Lebensqualität in<br />
Deutschland gilt, wie eine Umfrage gerade wieder<br />
bestätigt hat. Dazu tragen natürlich auch die<br />
<strong>Wein</strong>feste und das große <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
bei, das in diesem Jahr gleich zweimal seine Lauben<br />
aufstellen wird – einmal zur Fußball-WM<br />
und einmal zur regulären <strong>Wein</strong>dorf-Zeit. Dank<br />
des eigenen städtischen <strong>Wein</strong>guts ist in <strong>Stuttgart</strong><br />
sogar der OB direkt im <strong>Wein</strong>bau tätig, auch<br />
wenn ich mehr vom <strong>Wein</strong>genuss als von der Kelter<br />
verstehe. Ich freue mich auf einen Sommer<br />
mit manchem Glas Riesling, Lemberger oder<br />
Spätburgunder. Allen Leserinnen und Lesern des<br />
ersten <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>-Boulevards wünsche ich<br />
informative und vergnügliche Lesestunden – am<br />
besten mit einem guten Tropfen <strong>Stuttgart</strong>er oder<br />
Württemberger.<br />
Dr. Wolfgang Schuster<br />
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt <strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 3<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein e.V.<br />
Lautenschlagerstraße 3<br />
70173 <strong>Stuttgart</strong><br />
Telefon: 0711 - 29 50 10<br />
Telefax: 0711 - 29 30 24<br />
Internet: www.prostuttgart.de<br />
E-Mail: info@prostuttgart.de<br />
Auflage:<br />
20.000 Exemplare<br />
Redaktion:<br />
Wulf Wager<br />
Mitarbeit:<br />
Monika Bönisch, Bernd Kreis,<br />
Manfred Strobach,<br />
Gerhard Schwinghammer<br />
Verlag:<br />
WAGER ! Kommunikation<br />
In der Halde 20<br />
72657 Altenriet<br />
Telefon: 07127 / 9 31 58 07<br />
Telefax: 07127 / 9 31 58 08<br />
Internet: www.wager.de<br />
E-Mail: info@wager.de<br />
Anzeigen:<br />
Sabine Kaupp<br />
Layout + Gestaltung:<br />
Björn Locke, Wulf Wager<br />
Druck:<br />
Bechtle Druck&Service, Esslingen<br />
Fotos:<br />
Wolfgang Buck, <strong>Stuttgart</strong> Marketing,<br />
Wulf Wager, WAGER ! Kommunikation,<br />
Manuela Merkle,<br />
Deutsches <strong>Wein</strong>institut, Privat
4<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Eine Krone für den <strong>Wein</strong><br />
Württembergische <strong>Wein</strong>königin 2005/2006: Elisabeth Berthold<br />
Stärker mit dem <strong>Wein</strong> verbandelt<br />
zu sein geht kaum: Elisabeth<br />
Berthold ist aufgewachsen im elterlichen<br />
<strong>Wein</strong>gut in Neckarsulm,<br />
kraxelte als Kind die <strong>Wein</strong>berge<br />
hinauf, ließ sich zwei Jahre lang<br />
im Remstal zur Winzerin ausbilden<br />
und steckt nun mitten<br />
im <strong>Wein</strong>bau-Studium in<br />
Geisenheim im Rheingau.<br />
Sie hat ihr Metier<br />
gefunden:<br />
„Mir gefällt die<br />
Abwechslung<br />
im <strong>Wein</strong>bau,<br />
angefangen<br />
beim Rebschnitt<br />
bis<br />
zum<br />
<strong>Wein</strong>ausbau.<br />
<strong>Der</strong><br />
Gesamtkomplex<br />
ist das<br />
Interessante,<br />
von Anfang<br />
bis<br />
Ende weiß<br />
ich, was ich<br />
warum gemacht<br />
habe,<br />
merke vielleicht,<br />
was ich anders<br />
hätte machen können.<br />
Man hat im <strong>Wein</strong>berg<br />
großen Einfluss auf<br />
die <strong>Wein</strong>qualität, ob man hier<br />
anschneidet, dort etwas stehen<br />
lässt, die Trauben halbiert, was<br />
gehaltvollere <strong>Wein</strong>e ergibt.“ Im<br />
Keller gelte es, diese Qualität zu<br />
erhalten.<br />
Krönung in Besigheim<br />
Gekrönt wurde die enge Liaison<br />
der 23-jährigen mit dem <strong>Wein</strong><br />
durch die Wahl zur <strong>Wein</strong>königin<br />
im Herbst 2005 in Besigheim.<br />
Vorerst gekrönt – denn Ihre Ma-<br />
jestät sind jung und wer weiß,<br />
welche Höhen das berufliche Leben<br />
noch bereit hält?<br />
Jedenfalls war die Wahl zur<br />
<strong>Wein</strong>königin eine aufregende Sache.<br />
Einer fachlichen Befragung<br />
der Kandidatinnen über <strong>Wein</strong>bau<br />
und <strong>Wein</strong>wirtschaft folgte ein öffentlicher<br />
Auftritt vor immerhin<br />
rund 500 Zuschauern. Die jungen<br />
Thronanwärterinnen legten dar,<br />
warum sie <strong>Wein</strong>königin werden<br />
wollen und wie sie den Württemberger<br />
<strong>Wein</strong> zu repräsentieren gedenken;<br />
in einer eher spielerischen<br />
Herausforderung hatte die<br />
Kandidatin einen betrunkenen<br />
Autofahrer dazu zu bringen, ihr<br />
seinen Autoschlüssel auszuhändigen.<br />
„Ich weiß nicht, wie ich es<br />
geschafft habe, aber irgendwann<br />
lag der Schlüssel in meiner<br />
Hand“, erzählt Elisabeth Berthold.<br />
Die Jury war von ihrem<br />
Fachwissen, ihrem Geschick und<br />
ihrer offenen Art beeindruckt –<br />
die Württembergische <strong>Wein</strong>könig<br />
2005/2006, Repräsentantin der<br />
über 16 000 Mitglieder des <strong>Wein</strong>bauverbandes<br />
Württemberg e.V.,<br />
war gekürt.<br />
In Amt und Würden<br />
Seitdem ist Elisabeth Bertholds<br />
Leben turbulent: Sie tritt bei<br />
<strong>Wein</strong>festen und -proben, bei<br />
<strong>Wein</strong>foren und -messen auf,<br />
spricht ein Grußwort, macht einen<br />
Rundgang durch die Menschenmenge,<br />
kommt ins Gespräch.<br />
Bei der <strong>Wein</strong>messe Baden-Württemberg<br />
Classics in<br />
Hamburg leitete sie <strong>Wein</strong>seminare<br />
mit 25 bis 80 Teilnehmern. Besonders<br />
gefreut hat sich Elisabeth<br />
Berthold bei der Grünen Woche in<br />
Berlin über die vielen dort ansässigen<br />
Schwaben, die zu ihr an den<br />
Stand kamen. Die Begeisterung,<br />
dass ihnen hier ein <strong>Wein</strong> aus ihrer<br />
Heimatregion angeboten wurde,<br />
habe ihnen in den Gesichtern gestanden.<br />
Die Termine der <strong>Wein</strong>königin koordiniert<br />
der <strong>Wein</strong>bauverband<br />
Württemberg e.V. in <strong>Wein</strong>sberg.<br />
Mit dem jeweiligen Veranstalter<br />
spricht Elisabeth Berthold die<br />
Themen ab. Was sie daraus<br />
macht, steht ihr frei: „Zum<br />
Glück“, kommentiert sie den<br />
Spielraum. Die junge <strong>Wein</strong>spezialistin<br />
will das einheimische<br />
Edelgetränk auch in Württemberg<br />
populärer machen. Und wartet<br />
mit stichhaltigen Argumenten<br />
auf: Württemberger <strong>Wein</strong> brauche<br />
sich nicht zu verstecken, man<br />
könne stolz auf die Erzeugnisse<br />
sein. Und wer Württemberger<br />
<strong>Wein</strong> genieße, leiste einen wichtigen<br />
Beitrag zur Landschaftspflege.<br />
„Oder können Sie sich Württemberg<br />
ohne <strong>Wein</strong>hänge vorstellen?“<br />
Am 6. Oktober könnte Elisabeth<br />
Berthold ihren Erfolg toppen:<br />
Dann stellt sie sich mit zwölf weiteren<br />
regionalen <strong>Wein</strong>königinnen<br />
der Wahl zur Deutschen <strong>Wein</strong>königin<br />
2006/2007 in Dresden.<br />
<strong>Wein</strong> –<br />
Teil der Lebensplanung<br />
Neben den königlichen warten<br />
die profanen Pflichten, das <strong>Wein</strong>baustudium.<br />
Doch die Neugier<br />
auf Neues ist nicht gesättigt ... ihr<br />
Praxissemester möchte Elisabeth<br />
Berthold am anderen Ende der<br />
Welt, in Neuseeland, absolvieren,<br />
nach dem Studium in <strong>Wein</strong>baubetrieben<br />
Erfahrungen sammeln<br />
und später vielleicht ins elterliche<br />
<strong>Wein</strong>gut einsteigen.<br />
Monika Bönisch
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Event<br />
Catering<br />
Reisegastronomie
Rebenmetropole<br />
an Neckar und Nesenbach<br />
<strong>Stuttgart</strong> und seine <strong>Wein</strong>geschichte – Refugium für Kenner und Genießer<br />
Augenweide: Blick vom Mönchsberg hinüber in die Stadt am Nesenbach DWI/Dieth
„Auf! Im traubenschweren Tale<br />
steht ein Fest des Bacchus an!“<br />
So jubelte der Dichter Eduard<br />
Mörike vor über 150 Jahren zur<br />
<strong>Wein</strong>lese in <strong>Stuttgart</strong>. Es war<br />
zwar noch nicht das <strong>Wein</strong>dorf,<br />
das heute Kenner und Genießer<br />
aus nah und fern in die Metropole<br />
an Neckar und Nesenbach<br />
lockt, aber weit mehr als in<br />
unseren Tagen galt für <strong>Stuttgart</strong><br />
weiland noch die<br />
Beschreibung des Historikers<br />
Otto Borst: „<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong>bau ist<br />
das eigentliche, unverwechselbare<br />
und unüberbietbare Charakteristikum<br />
der Stadt.“ Solche<br />
<strong>Wein</strong>treue prägte ja auch<br />
lange Zeit die Losung: „Hauptstadt<br />
zwischen Wald und<br />
Reben!“ Mögen inzwischen<br />
wohl andere Errungenschaften<br />
schwäbischen Tüftlergeistes<br />
und Gewerbefleißes rein rechnerisch<br />
den Rebensaft von dem<br />
Spitzenplatz als „unüberbietbares<br />
Charakteristikum“ verdrängt<br />
haben, noch aber wird<br />
selbst beim „Partner der Welt“<br />
Stadtgeschichte beim und mit<br />
<strong>Wein</strong> geschrieben. Und das<br />
weiß Gott nicht nur zur Zeit<br />
des <strong>Wein</strong>dorfes. Da aber ganz<br />
intensiv.<br />
Nimmt man es weinberggeographisch<br />
genau, so hat sich eigentlich<br />
flächenmäßig seit Mörike<br />
nicht so viel verändert. Waren es<br />
im 18. bis 19. Jahrhundert noch<br />
gut 400 Hektar allein in Alt-<br />
<strong>Stuttgart</strong>, so haben den Schwund<br />
im klas-sischen Stadtgebiet Eingemeindungen<br />
nach 1905 (Bad<br />
Cannstatt, Untertürkheim und<br />
Wangen) und 1939 (Uhlbach und<br />
Rohracker) längst wieder ausgeglichen.<br />
So ist die Landeshauptstadt<br />
zwar noch die „<strong>Wein</strong>metropole“<br />
unter den deutschen<br />
Großstädten geblieben, im Musterland<br />
selbst – was die Anbaufläche<br />
angeht – derzeit auf Platz<br />
acht. Zudem stimmt der Stadtkämmerer<br />
nur noch halbherzig<br />
der Kennzeichnung „ ... reich<br />
an Gut und gesegnet durch die<br />
Gaben des Bacchus“ zu. Er wäre,<br />
so er könnte, vielleicht sogar zum<br />
Sakrileg fähig, zwei der teuersten<br />
(bezogen auf den Grundstücks-<br />
Herbst: <strong>Wein</strong>lese im Neckartal. Gemälde von Johann Gutekunst (1801–1858)<br />
preis) <strong>Wein</strong>berge der Welt in Bauland<br />
zu verwandeln. Noch aber<br />
schützen zum Glück Bürgerwille<br />
und Gesetz „Kriegsberg“ und<br />
„Mönchshalde“ im Herzen der<br />
Stadt.<br />
180 Viertele pro Kopf<br />
Nimmt man alle anderen <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Lagen zwischen der Steinhalde<br />
in Mühlhausen und Hofen,<br />
dem Schlossberg in Plieningen,<br />
dem Feuerbacher Berg und dem<br />
Götzenberg zu Untertürkheim zusammen,<br />
so reicht die Gesamtproduktion<br />
längst nicht mehr aus,<br />
den <strong>Wein</strong>durst der <strong>Stuttgart</strong>er zu<br />
stillen. Schließlich rangiert der<br />
<strong>Pro</strong>-Kopf- (wohl besser <strong>Pro</strong>-Kehle)<br />
Bedarf mit rund 45 Litern – das<br />
entspricht 180 Viertele – deutlich<br />
über dem Bundesdurchschnitt.<br />
Zum Glück liefern <strong>Wein</strong>gärtner<br />
aus dem ganzen Land gut und<br />
gerne zu – und außerdem spiegelt<br />
auch so manche <strong>Wein</strong>karte der<br />
heimischen Gastronomie die Globalisierung<br />
des Marktes. Dennoch<br />
trinkt man hierzulande gerne<br />
Heimisches.<br />
Sauerampfer<br />
aus dem Fürstenfass<br />
Bei einem Termin aber sind es vor<br />
allem und gezielt heimische Erzeuger,<br />
die mit ihren Kreszenzen<br />
den Nimbus der Kennerkommune<br />
in klassischem Glanz erstrahlen<br />
lassen: Beim <strong>Wein</strong>dorf in der<br />
City vor dem Rathaus und am Alten<br />
Schloss. Bei diesem Festival<br />
der Viertelesfreunde bewährt sich<br />
auf engem Raum eine köstliche<br />
Allianz zwischen Wengertern<br />
und Wirten. Und das Bündnis bestätigt<br />
zudem, dass die <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Gewächse heute weit eleganter,<br />
delikater und vor allem gesünder<br />
wirken als anno 1802 der<br />
Deputatswein des Herzogs für<br />
seine Hofbeamten. Sogar die<br />
frommen Pastoren protestierten<br />
weiland gegen den „Sauerampfer<br />
aus dem Fürstenfass“, mussten<br />
aber nach dem hoheitlichen Geheiß<br />
„mitgesündigt, mitgetrunken“<br />
ihren Anteil schlucken. Gut<br />
100 Jahre später kam dann mit<br />
der Eingemeindung Cannstatts<br />
eine Lage zur Residenz, deren Namen<br />
schon freundlicheren Genuss<br />
verspricht. <strong>Der</strong> „Zuckerle“<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 7
Knochenjob: Trotz technischer Hilfsmittel bleibt die <strong>Wein</strong>lese an den <strong>Stuttgart</strong>er Steillagen eine harte körperliche Arbeit. Doch<br />
der Mühe Lohn sind feine Tropfen, die den Viertelesschlotzer verwöhnen. DWI/Hartmann<br />
hat seinen verlockenden Titel den<br />
Klosterbrüdern zu verdanken, die<br />
von der Lorcher Dependance in<br />
<strong>Stuttgart</strong>-Münster aus das Gewann<br />
an Neckarhang zwischen<br />
Cannstatt und Münster mit bewirtschafteten<br />
und schon damals<br />
erkannten, dass dort die Trauben<br />
zu besonderer Süße heranreiften.<br />
Neben der renommierten <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
Bad Cannstatt<br />
erntet auch das <strong>Wein</strong>gut der<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong> von den Zuckerle-<br />
Reben. In erster Linie Trollinger,<br />
aber auch andere klassische<br />
„Schwaben“ wie Lemberger und<br />
Riesling, die mehr denn je dem<br />
historischen Ruf „Neckerwein ist<br />
Schleckerwein“ gerecht werden.<br />
Wer möglicherweise auf dem<br />
<strong>Wein</strong>dorf zum ersten Mal mit einem<br />
Viertel Cannstatter „Berg“–<br />
Trollinger vom Mayer’schen Jägerhof<br />
Bekanntschaft gemacht<br />
und Freundschaft geschlossen<br />
hat, der wird gern der Einladung<br />
folgen, später in der gemütlichen<br />
<strong>Wein</strong>stube auf dem Burgholzhof<br />
einzukehren, um noch mehr<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>wissen anzusammeln.<br />
Ein solches Kolleg<br />
kann man zudem mit augenfälliger<br />
Naturbegegnung auf dem<br />
<strong>Wein</strong>baulehrpfad an der Auerbach-<br />
und Hahnemannstraße<br />
vertiefen. Nicht minder guten<br />
Klang haben weitere Cannstatter<br />
Wengerter-Adressen, wie etwa<br />
die aus der weit verzweigten<br />
Zaiß-Dynastie.<br />
Oberliga der Wengerter<br />
Am Herzogenberg grenzen Cannstatts<br />
Fluren an die des Stadtteils,<br />
den 1905 ebenfalls das Geschick<br />
der Eingemeindung traf und der<br />
heute vor allem von einer Erfindung<br />
profitiert, mit der anno<br />
1883 in einem Cannstatter Gewächshaus<br />
Gottlieb Daimler seinen<br />
ersten schnelllaufenden Benzinmotor<br />
zum Tuckern brachte.<br />
Jahre zuvor hatte die „Königlichwürttembergische<br />
Gesellschaft<br />
zur <strong>Wein</strong>verbesserung“ den<br />
Standortvorteil Untertürkheims<br />
entdeckt und einen Versuchsweinberg<br />
angelegt, um beispielhaft<br />
das Streben der Wengerter<br />
von Klasse auf Masse umzulenken.<br />
Diese Zielsetzung schrieb<br />
sich dann die 1887 gegründete<br />
<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft ebenfalls<br />
auf ihre Fahnen. Zu ihrer<br />
Adresse gehört nach wie vor eine<br />
der schönsten Keltern mit einem<br />
prachtvollen Gewölbekeller,<br />
der es unter anderem in einer<br />
Fernsehserie zu Bildschirmberühmtheit<br />
brachte. Besonderen
Ruf in der <strong>Wein</strong>szene hat die genossenschaftliche<br />
Verbindung<br />
der Untertürkheimer Rebleute seit<br />
ihrer fortschrittlichen Ausrichtung<br />
als „<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim“<br />
erlangt. Zahlreiche<br />
Spitzenplätze bei <strong>Wein</strong>wettbewerben<br />
und entsprechende Auszeichnungen<br />
sind Ausdruck für<br />
konsequentes Qualitätsstreben<br />
wie auch ein zeitgerechtes Marketing.<br />
Ebenfalls in die Oberliga<br />
der <strong>Wein</strong>erzeuger hat es Hans-<br />
Peter Wöhrwag mit seinem Gut<br />
geschafft, in dem er vom stringent<br />
qualitätskonformen Anbau<br />
über die traubenschonende Einrichtung<br />
der Kelter bis zum sorgsamen<br />
Ausbau im Keller die Tradition<br />
der „besten Marke des Landes“<br />
in zeitgemäßer Form umsetzt.<br />
Museum mit <strong>Pro</strong>bierstube<br />
Kommunalpolitisch zählt Rotenberg<br />
als Ortsteil wohl zu Untertürkheim.<br />
<strong>Wein</strong>politisch aber haben<br />
die Wengerter auf dem quasi<br />
heiligen Hügel der Württemberger<br />
ihre nicht nur historische<br />
Eigenheit verteidigt. So wurde<br />
1936 eine eigene Genossenschaft<br />
gegründet und ihre Kelter im<br />
Schatten der königlichen Grablege<br />
mitten in den <strong>Wein</strong>bergen angesiedelt.<br />
Die Anhöhe, auf der<br />
sich vor nahezu tausend Jahren<br />
der Konrad mit der Luitgard von<br />
Beutelsbach und der ersten Burg<br />
der „Wirtimberger“ niederließ, ist<br />
nicht nur Ziel für historisch beflissene<br />
Wanderer, sondern speziell<br />
für <strong>Wein</strong>freunde, die einen<br />
gepflegten Tropfen zu schätzen<br />
wissen. Fast königstreu das Qualitätsbewusstsein,<br />
mit dem die<br />
Premiumversionen von Trollinger<br />
und Riesling die Namen von<br />
Königin Katharina und König<br />
Wilhelm zieren. Mit besonderem<br />
Renommée wird auch die Kerner-<br />
Variante „Justinus K“ als Rotenberger<br />
Kellermeisterstück geschätzt.<br />
Quasi als Direttissima<br />
führt eine Verbindung vom Rotenberg<br />
hinunter in einen Stadtteil,<br />
der sich bis in die 30er Jahre<br />
des letzten Jahrhunderts dem<br />
Zugriff der Stadt entziehen konnte,<br />
gleichwohl von den Großstädtern<br />
als beliebtes Ausflugs- und<br />
Einkehrziel angesteuert wurde.<br />
Wie eine Perle unter den <strong>Wein</strong>vororten<br />
hat sich Uhlbach seinen<br />
dörflichen Charme bewahrt und<br />
empfiehlt sich wegen der gepflegten<br />
bodenständigen Gastronomie<br />
und mit seinen herzhaften <strong>Wein</strong>en<br />
als <strong>Stuttgart</strong>er Grinzing. Nur<br />
bleibt man zum Glück von aufgesetztem<br />
Schunkeltourismus verschont<br />
– was nicht heißt, dass es<br />
etwa im Drei-Mädelhausbesen<br />
bei Currles nicht urig gemütlich<br />
zugehen würde. Klassisch historisch<br />
dagegen die Begegnung mit<br />
<strong>Stuttgart</strong>er – natürlich vor allem<br />
Uhlbacher – Gewächsen im <strong>Wein</strong>baumuseum<br />
im Herzen des Fleckens<br />
am Fuße des Götzenberges.<br />
Aus gutem Grund steuern weinkundliche<br />
Touren aus der Stadt<br />
das mächtige alte Keltergebäude<br />
an. Weil da an vielen bildhaften<br />
Beispielen deutlich wird, wie<br />
<strong>Wein</strong>geschichte zugleich Stadtund<br />
Kulturgeschichte bedeutet.<br />
Und dafür, dass es nicht bei der,<br />
wenn auch anschaulichen, doch<br />
trockenen Theorie bleibt, kann<br />
man in der Museumsprobierstube<br />
aus dem gesamten Angebot<br />
der Viertelesmetropole <strong>Stuttgart</strong><br />
sein Lernmaterial für das genüsslich-flüssige<br />
Praktikum auswählen.<br />
Da ist zu erfahren wie zu erschmecken,<br />
dass auch der Ne-<br />
Kellerkinder: Im Mönchskeller der <strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim reift in Holzfässern, was <strong>Stuttgart</strong>er Reben hergeben.<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur Untertürkheim<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 9<br />
Was glotzsch,<br />
Du roter Donder?<br />
Pass auf,<br />
i schluck<br />
Di nonder!<br />
Schwäbischer Trinkspruch
10<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Wenn Gott<br />
verboten hätte,<br />
<strong>Wein</strong> zu trinken,<br />
würde er dann diesen<br />
<strong>Wein</strong> so herrlich<br />
haben wachsen<br />
lassen?<br />
Kardinal Armand Jean du Plessis<br />
Richelieu (1585-1642)<br />
Keller-Meister: <strong>Der</strong> Untertürkheimer Hans-Peter Wöhrwag ist einer der international<br />
renommierten <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>gärtner. Wöhrwag<br />
ckarvorort Obertürkheim auf beachtliche<br />
Rebenhistorie zurückblickt,<br />
auch wenn die schaffige<br />
Schwabenverbindung von Häusle-,<br />
Fabrikle- und Straßenbau die<br />
Flächennutzung eminent zu Lasten<br />
der Rebflächen gewandelt<br />
hat. Zudem lässt sich bei dem<br />
Zungenspaziergang durch <strong>Stuttgart</strong><br />
anhand von <strong>Wein</strong>proben<br />
noch feststellen, was die Baulandexpansion<br />
als Angebot von<br />
neckartal-typischen Gewächsen<br />
aus Hedelfingen, Wangen, Degerloch,<br />
Feuerbach, Zuffenhausen,<br />
Mühlhausen und Münster für<br />
<strong>Wein</strong>-Lokal-Patrioten übrig gelassen<br />
hat. Halt – beinah wäre<br />
der Schlossberg vom Stadtteil<br />
Plieningen vergessen worden.<br />
Vor allem in diesen Bereichen erfüllt<br />
sich das zweischneidige<br />
Wort von Altbundespräsident<br />
Theodor Heuss : „Früher war unser<br />
<strong>Wein</strong> so eigenartig, dass ihn<br />
außerhalb kaum einer wollte,<br />
jetzt ist er so einzigartig, dass wir<br />
ihn gerne allein und selber trinken!“<br />
<strong>Der</strong> Spruch könnte übrigens<br />
auch an einem der urigen<br />
Stammtische von Feuerbach oder<br />
in einer der vielen Vorortbesen-<br />
wirtschaften geprägt worden<br />
sein. In diesen Domänen der Vierteles-Schlotzer<br />
dürfen ja grundsätzlich<br />
nur heimische, selbst anwie<br />
ausgebaute <strong>Wein</strong>e ausgeschenkt<br />
werden, und sie sind in<br />
der urwüchsigen Eigenart zudem<br />
hautnaher Beweis gegen angebliche<br />
Kontaktarmut der Einheimischen.<br />
Wie beim <strong>Wein</strong>dorf ruckt<br />
man im Besen gerne eng zusammen<br />
und zögert nicht, dem Tischnachbarn<br />
von außerhalb –<br />
wenn’s sein muss auch dem vom<br />
„großen Vaterland“ (= nördlich<br />
der Mainlinie) – mit weinfachund<br />
vespersachkundigem Rat<br />
beizustehen. „Nemmet Se lieber<br />
den Weiße, der passt besser zum<br />
Ripple mit Kraut.“ Ob es nun nach<br />
guter Tradition die klassischen<br />
Sorten wie Trollinger, Lemberger,<br />
Riesling oder Silvaner sind, die<br />
noch immer die Angebotspalette<br />
beherrschen, oder auch neue Varianten<br />
wie Chardonnay, Sauvignon,<br />
Zweigelt oder sorgsam<br />
komponierte Cuvé, die <strong>Wein</strong>stadt<br />
<strong>Stuttgart</strong> bietet vom Besen und<br />
der kleinen <strong>Wein</strong>stube über viele<br />
<strong>Wein</strong>feste und das <strong>Wein</strong>dorf, bis<br />
zum Gourmetrestaurant Gelegenheit<br />
in Fülle, zu erkunden und zu<br />
erschmecken, dass <strong>Wein</strong>land<br />
eben immer Kulturland bedeutet.<br />
Und dazu gehört ja die Tafelkultur<br />
allemal. Deshalb kann <strong>Stuttgart</strong><br />
nach wie vor mit Nikolaus<br />
Lenau einladen: „Komm her bewegter<br />
Erdengast und halte hier<br />
vergnüglich Rast!“<br />
Manfred Strobach<br />
Rot: Den <strong>Wein</strong>bau in der Region <strong>Stuttgart</strong> dominieren Rotweine. DWI/Hartmann
Brennerei<br />
Lohnbrennerei<br />
Michael Frey<br />
Herstellung und Verkauf<br />
von Obstbränden<br />
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…Wandern, Rasten - <strong>Wein</strong>e probieren, genießen …in der Felsengartenkellerei!<br />
Die Region erkunden auf den ausgeschilderten Wanderwegen der Felsengartenkellerei.<br />
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und „Alte Kelter“ in Besigheim. Fragen Sie danach.<br />
Geschäftszeiten:<br />
Verkauf Felsengartenkellerei Besigheim eG Verkaufsstelle „Alte Kelter“ Besigheim<br />
74394 Hessigheim, Telefon 07143 8160 - 0 74354 Besigheim, Telefon 07143 801237<br />
Montag - Freitag: 7.30 Uhr - 18.00 Uhr Montag - Freitag: 9.00 Uhr - 12.30 Uhr<br />
durchgehend<br />
14.30 Uhr - 18.30 Uhr<br />
Samstag: 9.00 Uhr - 13.00 Uhr<br />
Samstag: 9.00 Uhr - 13.00 Uhr<br />
von Mai bis Oktober Sa. ab 14 Uhr, Sonn- und feiertags 14-18 Uhr
Harmonie: Eine göttliche Verbindung geht ein Rehrückenfilet mit dem richtigen <strong>Wein</strong> ein DWI/Hartmann
Trinktipps von Sommelier Bernd Kreis<br />
<strong>Stuttgart</strong>s <strong>Wein</strong>e<br />
zum Essen<br />
Die edlen Tropfen der Landeshauptstadt<br />
überzeugen zu Vesper und Festmenü<br />
Die Vermählung von <strong>Wein</strong> und<br />
Speisen ist eine komplizierte<br />
Angelegenheit. Ob aus ihr<br />
Traumpaare oder Mesalliancen<br />
hervorgehen, entscheiden nicht<br />
Zufälle, sondern Duft und<br />
Geschmack der <strong>Wein</strong>e. Hier finden<br />
Sie einige Tipps für harmonische<br />
Zusammenstellungen<br />
von Speisen und <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>. Um <strong>Stuttgart</strong>s Rebsortenvielfalt<br />
gerecht zu werden, ist<br />
wesentlich mehr Platz nötig als<br />
hier vorhanden ist. Daher<br />
beschränken sich die folgenden<br />
Empfehlungen auf die hauptsächlich<br />
gepflanzten Arten und<br />
einige Sorten, die trotz kleiner<br />
Anbaufläche von besonderer<br />
Bedeutung sind.<br />
Weißweine<br />
Riesling<br />
Die edelste Weißweinrebe der<br />
Welt schenkt uns eine Vielzahl an<br />
<strong>Wein</strong>stilen von<br />
knochentrockenenViertelesweinen<br />
bis zu<br />
edelsüßen Eisweinspezialitäten.<br />
Trockene<br />
und halbtrockene<br />
Rieslinge passen ausgezeichnet<br />
zu Süßwasserfischen und zu<br />
Lachs. Achten Sie darauf, dass die<br />
Saucen dazu nicht zu sahnig sind.<br />
Besonders gut harmoniert Ries-<br />
ling zu geräucherten Fischen. Eine<br />
weitere Traumkombination<br />
mit trockenem Riesling ist Wiener<br />
Schnitzel. Rieslinge mit betonter<br />
Restsüße sind unschlagbar in<br />
Kombination mit scharf-aromatischen<br />
Gerichten der asiatischen<br />
Küchen. Die edelsüßen Hochkaräter<br />
adeln jedes Dessert mit<br />
Früchten. Und zum Vesper mit<br />
herzhaften Wurstwaren, geräuchertem<br />
Schinken und Speck<br />
passt ein trockener Riesling ebenfalls.<br />
Kerner<br />
Die Kreuzung von Riesling und<br />
Trollinger bringt aromatische<br />
<strong>Wein</strong>e, die durchaus an ihr großes<br />
Vorbild, den<br />
Riesling, erinnern<br />
können.<br />
<strong>Der</strong> im Vergleich<br />
rustikalere Charakter<br />
des Kernersprädestiniert<br />
ihn zu Gerichten<br />
der lokalen Küche, wie<br />
geschmelzte Maultaschen und<br />
Kässpätzle. Halbtrockene und<br />
fruchtsüße Kerner passen ebenfalls<br />
gut zu pikanten und süßsaueren<br />
asiatischen Gerichten.<br />
Gewürztraminer<br />
Gewürztraminer produziert kraftvolle,<br />
aromastarke <strong>Wein</strong>e. Sie besitzen<br />
wenig Säure, deshalb erscheinen<br />
selbst trockene Gewürztraminer<br />
mild und verbinden sich<br />
vortrefflich mit Pasteten, Terrinen<br />
und Geflügelgerichten. Ein Klassiker<br />
der großen Küche ist Gewürztraminer<br />
mit Gänse- oder<br />
Entenleberpastete.<br />
Weißburgunder<br />
Weißburgunderweine zeichnen<br />
sich durch feine, zurückhaltende<br />
Aromatik aus, die an Äpfel und<br />
Birnen und Lindenblüten erinnert.<br />
Sie drängeln<br />
sich geschmacklich<br />
nicht in den Vordergrund<br />
und<br />
sind deshalb beinahe<br />
universelle<br />
Essensbegleiter.<br />
Die besten Exemplare wachsen<br />
auf Gipskeuperboden, sind rassig<br />
und ergänzen Seefisch- sowie<br />
Spargelgerichte perfekt. Körperreichere<br />
Weißburgunder harmonieren<br />
sehr gut zu Hartkäse und<br />
zu Geflügelgerichten.<br />
Grauburgunder<br />
Die bekömmlichen Grauburgunderweine<br />
besitzen meist sehr moderate<br />
Säurewerte und etwas<br />
mehr Alkohol als Weißburgunder.<br />
Oft duften sie<br />
nach Nüssen,<br />
Quitten und Akazienblüten.<br />
Sie<br />
passen ausgezeichnet<br />
zu den<br />
meisten Wurstspezialitäten,<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 13<br />
Feinschmecker: <strong>Der</strong> <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Sommelier Bernd Kreis gibt Tipps für<br />
kulinarische Kombinationen.<br />
Wulf Wager
14<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> erfreut<br />
des Menschen Herz.<br />
Die Bibel<br />
Psalm 104.15<br />
Maultaschen und Huhn. Als Begleiter<br />
zur Käseplatte laufen sie<br />
allen Rotweinen den Rang ab.<br />
Sauvignon blanc<br />
Seit einigen Jahren macht der<br />
Sauvignon blanc im Schwabenland<br />
Furore. Die frisch aromatischen<br />
<strong>Wein</strong>e des Sauvignons<br />
munden besonders in der warmen<br />
Jahreszeit. Sie sind ideal zu Meeresfrüchten<br />
und zu Süßwasserfischen.<br />
Eine Idealkombination mit<br />
Sauvignon blanc ist frischer Ziegenkäse.<br />
Und zu Gemüsegerichten<br />
macht der Sauvignon blanc<br />
ebenfalls eine besonders gute Figur.<br />
Rotweine<br />
Trollinger<br />
<strong>Der</strong> Schwabenwein schlechthin<br />
dominiert auch in <strong>Stuttgart</strong> die<br />
Rotweinszene. Ihm begegnet man<br />
nicht nur in den<br />
zahlreichen Besenwirtschaften,<br />
sondern auch in<br />
den feineren<br />
<strong>Wein</strong>stuben und<br />
Restaurants der<br />
Landeshauptstadt.<br />
Gäbe es keine Maultaschen,<br />
Leberspätzle, Linsen mit Spätzle,<br />
Siedfleisch, Fleischküchle und<br />
Kutteln, so müssten sie speziell<br />
für den Trollinger erfunden werden.<br />
Lemberger<br />
Lemberger ist das Aushängeschild<br />
der schwäbischen <strong>Wein</strong>kultur.<br />
Die anspruchsvolle<br />
Rebsorte liefert<br />
feine Rotweine<br />
auf höchstem<br />
Niveau. In Kombination<br />
mit<br />
Rindfleischgerichten<br />
spielen die dunklen, gerbstoffbetonten<br />
Lemberger ihre<br />
Trümpfe aus und Kalbsleber ohne<br />
Lemberger ist ein Frevel.<br />
Spätburgunder<br />
Ohne Zweifel ist der Spätburgunder<br />
die edelste Rotweintraube der<br />
Welt. Er verlangt mit seinem<br />
kapriziösen Verhalten <strong>Wein</strong>gärtner<br />
und Kellermeister das Maximum<br />
an Leistung<br />
ab und entschädigt<br />
aber<br />
dann mit seidigen<br />
Rotweinen,<br />
die in punkto<br />
Vielfalt und<br />
Feinheiten unerreicht<br />
sind. Zu Wild und gebratenem<br />
Geflügel gibt es nichts Besseres.<br />
Auch Schweinefleisch wird<br />
durch die Präsenz eines Spätburgunders<br />
geradezu geadelt. Wenn<br />
Spätburgunder einige Jahre gereift<br />
sind, entwickeln sie erdige<br />
Aromen und harmonieren ausgezeichnet<br />
zu Pilzgerichten.<br />
Weiß zu weiß und rot zu rot?<br />
Cabernet-Sauvignon<br />
und Merlot<br />
Schon längst haben diese bordelaiser<br />
Sorten, besonders der Merlot,<br />
ihren Exotenstatusabgelegt.<br />
Sie überzeugen<br />
mit Geschmackstiefe,<br />
markanten Gerbstoffen<br />
und Eleganz.<br />
Reinsortig<br />
oder in Cuvées, vor allem mit<br />
Lemberger, harmonieren sie bestens<br />
mit Lamm, kräftigem Kalbund<br />
rosa gebratenem Rindfleisch<br />
und allen Gerichten, in denen Paprika<br />
tonangebend ist.<br />
Wohl bekomm’s.<br />
Weißer <strong>Wein</strong> zu weißem Fleisch und Rotwein zu rotem Fleisch –<br />
ist diese Regel noch zeitgemäß?<br />
Für die gelungene Kombination von <strong>Wein</strong> und Speisen kommt es<br />
nicht so sehr auf die Farbe des Fleisches an, sondern auf seine Zubereitungsart<br />
und auf die Sauce. Generell gilt: Zu gekochtem, gedämpftem<br />
oder pochiertem Fleisch harmonieren Weißweine meist<br />
am besten. Wird das Fleisch gegrillt, gebraten oder geschmort, bilden<br />
sich Röststoffe, die nach Rotwein verlangen. Gleiches gilt übrigens<br />
für Fische, insbesondere wenn sie mit Rotweinsaucen serviert<br />
werden. Übrigens passen, entgegen der landläufigen Meinung, die<br />
meisten Käsesorten besser zu Weißweinen als zu Rotweinen. Dabei<br />
ist ein moderater Säuregehalt des <strong>Wein</strong>es wichtig. Ideal sind<br />
Weiß- und Grauburgunder sowie Chardonnay und Traminer.
Krautschupfnudeln<br />
Ein schwäbisches Arme-Leute-Essen in aller Munde<br />
Die Schwäbische Küche ist im<br />
Gegensatz zur französisch beeinflussten<br />
badischen Küche<br />
eher einfach und bodenständig.<br />
Eine zentrale Bedeutung haben<br />
Eierteigwaren in den verschiedensten<br />
Variationen, zum Beispiel<br />
Spätzle oder Maultaschen.<br />
Schupfnudeln sind ein Zwischending<br />
aus Klößchen und<br />
Nudel. In der Hauptsache bestehen<br />
sie aus Kartoffeln und Mehl.<br />
Schupfnudeln zeigen durchaus<br />
eine Verwandtschaft zu den italienischen<br />
Gnocchis, die ja in<br />
der Spitzenküche sehr beliebt<br />
sind. <strong>Der</strong> Name rührt von der<br />
typischen Handbewegung her,<br />
die bei der Herstellung vollführt<br />
wird. Mit „schupfen“ ist in<br />
schwäbischen Dialektgefilden<br />
unter anderem auch „wälzen“<br />
oder „rollen“ gemeint.<br />
Rezept für 4 Personen<br />
Zubereitungszeit: 45 Minuten<br />
1 Dose Sauerkraut<br />
50 g Speck<br />
1 Zwiebel<br />
500 g Kartoffeln (mehligkochend)<br />
am Vortag gekocht,<br />
dann am nächsten Tag gepellt<br />
und gepresst<br />
150 g Mehl<br />
1 Ei<br />
4 El Öl oder Wasser bei Bedarf<br />
Salz<br />
Butter zum Anbraten<br />
Muskat, Kümmel<br />
Die Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse<br />
drücken oder sonstwie<br />
zu einem Brei zerquetschen. Mit<br />
Mehl, Ei, etwas Muskat und einer<br />
Prise Salz zu einem festen Teig<br />
kneten. Die Konsistenz kann man<br />
über die Zugabe von Mehl steuern.<br />
Auf einer bemehlten Fläche<br />
zu kleinfingerlangen und kleinfingerdicken<br />
Würstchen, „Buaba-<br />
Festmahl: Auf keinem schwäbischen <strong>Wein</strong>fest dürfen Krautschupfnudeln fehlen. Auch<br />
für die Party zu Hause eignet sich diese Köstlichkeit. DWI/Faber<br />
spitzla“ (die werden im Wasser<br />
noch größer) formen, rollen,<br />
„schupfen“. Die Schupfnudeln in<br />
kochendes Salzwasser geben und<br />
nach dem Aufschwimmen – etwa<br />
nach einer Minute – mit dem<br />
Schaumlöffel herausheben, abtropfen<br />
lassen und auf einem<br />
Brett zum Trocknen auslegen.<br />
Speck auslassen oder ca. 2 El Butter<br />
in der Pfanne schmelzen. Entweder<br />
in der Butter oder im<br />
Speckfett die Zwiebel glasig<br />
dünsten, Kraut und etwas Wasser<br />
zugeben und weich dünsten, je<br />
nach Geschmack etwas Majoran<br />
und Kümmel dazu. Dann die<br />
Schupfnudeln zugeben und gut<br />
vermengen, würzen, ca. fünf Minuten<br />
weiterbraten. Geht auch<br />
prima mit fertigen Schupfnudeln,<br />
wenn´s mal schnell gehen muss.<br />
Trinktipp<br />
Zu Schupfnudeln trinkt man am<br />
besten den württembergischen<br />
Leib- und Magenwein Trollinger.<br />
Da Schupfnudeln mit Kraut ein<br />
Alltagsessen sind, passt natürlich<br />
dieser Alltagswein der Schwaben<br />
ausgezeichnet. Leicht gekühlt<br />
geht er mit den Buabaspitzla eine<br />
heilige Allianz ein ...<br />
Karl Krügle<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 15
Qualität,<br />
Qualität,<br />
Qualität!<br />
<strong>Stuttgart</strong>s <strong>Wein</strong>gärtner setzen Maßstäbe im Wettbewerb
Die Welt produziert mehr <strong>Wein</strong><br />
als getrunken wird. Neue <strong>Wein</strong>herstellungsverfahren<br />
gehen in<br />
Richtung industrieller <strong>Wein</strong>bau<br />
und Retortenweine. Wo bleibt<br />
da der Württemberger, der auf<br />
11.515 Hektar in einer reizvollen<br />
Landschaft wächst und von<br />
engagierten Kellermeistern zur<br />
Elite in der Flasche ausgebaut<br />
wird?<br />
Hört man sich unter <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Betrieben um, spielt ein Wort<br />
die zentrale Rolle im weltweiten<br />
Mengen- und Preiswettbewerb:<br />
Qualität. Hermann Hohl,<br />
Präsident des <strong>Wein</strong>bauverbandes<br />
Württemberg mit 16.500<br />
Mitgliedern, gibt die Denkrichtung<br />
vor: „Wer Württemberger<br />
kauft, erwartet Qualität. Württemberger<br />
<strong>Wein</strong> kaufen, heißt<br />
auch unsere Kultur und Landschaft<br />
bewahren helfen.“<br />
<strong>Stuttgart</strong> –<br />
größte <strong>Wein</strong>baustadt<br />
Deutschlands<br />
Die „besondere Betonung der Regionalität<br />
und der Region“ sieht<br />
auch Peter Mayer vom <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>gut Jägerhof als Vorsitzender<br />
der <strong>Wein</strong>güter Württembergs<br />
als Erfolg versprechendes „Identifikationsangebot<br />
für den Verbraucher“.<br />
Dazu gehört für ihn<br />
auch die „hohe Wertigkeit handwerklicher<br />
<strong>Pro</strong>dukte im Vergleich<br />
zur industriellen <strong>Pro</strong>duktion“. Peter<br />
Mayer steht dem Club der<br />
Württemberger Individualisten<br />
vor: 117 Selbstvermarkter, die sich<br />
seit diesem Jahr „Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>güter e.V.“ nennen. Sie<br />
kämpfen für „Wahrheit und Klarheit<br />
beim <strong>Wein</strong>bezeichnungsrecht<br />
– dem Kunden zuliebe“ und führen<br />
jährlich den Trollinger-Wettbewerb<br />
zur Stärkung des <strong>Pro</strong>fils<br />
der wichtigsten Württemberger<br />
Sorte durch.<br />
Ob man bei Mayer auf dem Jägerhof<br />
steht oder vom historischen<br />
Wirtemberg zwischen Rotenberg<br />
und dem klimaverwöhnten Uhlbach<br />
über die Landeshauptstadt<br />
und die Neckarweinstadtteile Bad<br />
Cannstatt, Ober- und Untertürkheim<br />
schaut – die Großstadt zwi-<br />
Königlich: An den Hängen des Württembergs, unterhalb der Grabkapelle, wächst und<br />
gedeiht ein hervorragender <strong>Wein</strong>, der dank der geübten Kellermeister zu einem vorzüglichen<br />
Tropfen verarbeitet wird. DWIDieth<br />
schen Wald und Reben hat mit<br />
den <strong>Wein</strong>bergen ein besonderes<br />
Merkmal. Sieben <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaften,<br />
das städtische<br />
<strong>Wein</strong>gut und zahlreiche private<br />
<strong>Wein</strong>erzeuger bauen vor allem<br />
Trollinger, aber auch Weißweine<br />
wie Riesling, Rivaner oder Traminer<br />
aus. „Cannstatter Zuckerle",<br />
„<strong>Stuttgart</strong>er Mönchhalde", „Uhlbacher<br />
Götzenberg" und „Untertürkheimer<br />
Mönchberg" sind<br />
über die Landeshauptstadt hinaus<br />
ein Begriff.<br />
Herausragende Leistungen<br />
Präsident Hohl weiß, dass es<br />
überall in Württemberg Betriebe<br />
gibt, die Spitzenweine erzeugen:<br />
„Aber gerade im Raum <strong>Stuttgart</strong>-<br />
Remstal haben sich einige in den<br />
letzten Jahren in einem fairen<br />
Miteinander zu herausragenden<br />
Leistungen motiviert.“ Deshalb<br />
ist die Dichte der Betriebe, die<br />
Wert auf höchste Qualität legen,<br />
in dieser Region sehr hoch. Das ist<br />
auch Ansporn für andere württembergische<br />
<strong>Wein</strong>regionen.<br />
„Qualität beginnt bei uns im<br />
<strong>Wein</strong>berg“, sagt Thomas Eckard<br />
von den <strong>Wein</strong>gärtnern Bad Cannstatt.<br />
„Hier setzen wir schon seit<br />
einigen Jahren auf konsequente<br />
Ertragsreduzierung in Verbindung<br />
mit gezielten<br />
weinbaulichen<br />
Maßnahmen.“<br />
Die Mitglieder<br />
müssen sich<br />
vertraglich zur<br />
Qualität verpflichten.<br />
Eckard: „Die<br />
Einhaltung wird<br />
laufend kontrolliert.<br />
Durch eine selektive<br />
Lese stellen wir sicher,<br />
dass wir im Herbst nur<br />
gesundes und qualitativ<br />
hochwertiges Lesegut erhalten.“<br />
In der Kombination<br />
qualitativ<br />
hochwertiger <strong>Wein</strong>e<br />
insbesondere aus gebietstypischenRebsorten<br />
mit verstärkter<br />
Betonung der Regionalität<br />
sieht Eckard<br />
für die Zukunft „einen<br />
Vorteil“.<br />
„Wie geht man mit einem<br />
kostbaren Geschenk um?<br />
Sehr vorsichtig und wahrscheinlich<br />
auch ein wenig<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 17
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> gibt Witz<br />
und stärkt den Magen.<br />
Christoph Martin Wieland<br />
(1733-1813),<br />
deutscher Schriftsteller<br />
Reife: Mancher gute Tropfen verträgt eine lange Lagerung . DWI<br />
ehrfürchtig. Genauso halten es<br />
die Uhlbacher mit ihrem <strong>Wein</strong>.“<br />
Und so schreiben die Genossenschaftswengerter<br />
es auch im Internetauftritt<br />
www.wg-uhlbach.de.<br />
Nur handverlesene Trauben gelangen<br />
in den Keller. Und weil sie<br />
von ihrer Arbeit so überzeugt<br />
sind, geben sie dem „weingewordenen<br />
Anspruch“ einen passenden<br />
Namen. Jahr für Jahr verkörpert<br />
„<strong>Pro</strong> Domus“ als besondere<br />
Marke den selbst gestellten Anspruch.<br />
Eigentlich ist die WG Uhlbach<br />
1906 von neun <strong>Wein</strong>gärtnern<br />
gegründet worden. Weil es<br />
ein Jahr später bereits über 50<br />
Mitglieder waren, wurde das<br />
Gründungsjahr kurzerhand auf<br />
1907 verlegt, das Jahr, in dem<br />
auch die mächtige Dorfkelter errichtet<br />
wurde. Heute ist sie das<br />
<strong>Wein</strong>baumuseum von <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Während die Genossenschaften<br />
in Hedelfingen und Rohracker<br />
Vollablieferer bei der Württembergischen<strong>Wein</strong>gärtner-Zentralgenossenschaft<br />
(WZG) in Möglingen<br />
sind und sich damit an deren<br />
Qualitätskriterien orientieren, haben<br />
Rotenberg und Untertürk-<br />
heim ihre Selbstständigkeit zur<br />
Marke entwickelt.<br />
<strong>Wein</strong>-Philosophie<br />
„Es geht immer um Qualität, die<br />
der Verbraucher schmecken<br />
kann“, ist das Bekenntnis von<br />
Martin Kurrle, Kellermeister und<br />
Geschäftsführer der WG Rotenberg,<br />
die vom Gault Millau <strong>Wein</strong><br />
Guide 2006 als „Geheimtipp“ eingestuft<br />
wird. In dieser Doppelfunktion<br />
kennt er besonders gut<br />
die Kundenwünsche. Er begleitet<br />
die Traube vom <strong>Wein</strong>berg über<br />
den Keller bis zum Verkauf. Und<br />
er weiß, dass man am besten die<br />
Menge produziert, die man verkaufen<br />
kann. Das erfordert konkrete<br />
und sortenspezifische Mengenvorgaben<br />
für die Wengerter.<br />
Das Württemberger Klima sieht<br />
Kurrle als Vorteil im internationalen<br />
Wettbewerb: „Es bringt<br />
Aromenvielfalt in unsere <strong>Wein</strong>e.“<br />
Zum verbreiteten Qualitätsbewusstsein<br />
kommt bei der laut<br />
Gault Millau „mit Abstand besten<br />
Genossenschaft in Württemberg“<br />
ein radikaler Imagewandel.<br />
Schon die Namensänderung war<br />
<strong>Pro</strong>gramm: „<strong>Wein</strong>manufaktur<br />
Untertürkheim“. Das klingt nach<br />
Handwerkskunst. Die <strong>Pro</strong>duktlinien<br />
sind klar definiert – eine gute<br />
Hilfe für den Verbraucher.<br />
Durch die Fusion mit Nachbar<br />
Obertürkheim hat man Lagen dazugewonnen,<br />
die ins von Kellermeister<br />
Jürgen Off streng geführte<br />
Qualitätsmanagement integriert<br />
werden. „Um hochwertige<br />
<strong>Wein</strong>e zu erzeugen, pflegen wir<br />
mit den <strong>Wein</strong>gärtnern einen sehr<br />
engen Kontakt, entscheiden bei<br />
der Neuanpflanzung der <strong>Wein</strong>berge<br />
mit und führen intensive<br />
Gespräche über Anbau und Pflegemaßnahmen“,<br />
sagt der Fachmann,<br />
der mit dieser Philosophie<br />
unter anderem nicht nur Ansehen<br />
gewonnen, sondern auch zum<br />
dritten Mal in Reihenfolge beim<br />
Deutschen Vinum-Rotweinpreis<br />
Platz eins in der Kategorie Lemberger<br />
geholt hat. Internationales<br />
Format hat auch das Rotwein-<br />
Cuvée Mönch Berthold aus kraftvollem<br />
Lemberger und fruchtigem<br />
Spätburgunder.
Fass: <strong>Wein</strong>gärtner lassen besondere Rotweine im Barriquefass reifen. DWI/Hartmann<br />
Stilbildend<br />
Unter den 15 bei den <strong>Wein</strong>gütern<br />
Württemberg organisierten selbst<br />
vermarktenden Betrieben in<br />
<strong>Stuttgart</strong> ragt Hans-Peter Wöhrwag<br />
in Untertürkheim heraus. In<br />
der sechsten Generation hat „Mr.<br />
Riesling“ (für Württemberg untypische<br />
40 <strong>Pro</strong>zent Anteil) mit seiner<br />
Ehefrau, der diplomierten<br />
<strong>Wein</strong>spezialistin Christin, seine<br />
klare Vorstellung: Naturnaher<br />
Anbau, Verzicht auf hohe Erträge<br />
zugunsten der Qualität, Erhalt<br />
der reinen Fruchtaromen. Das erfordert<br />
hohen persönlichen Einsatz,<br />
aber auch Investitionen. So<br />
hat Wöhrwag eine neue Förderanlage<br />
konstruieren lassen, die<br />
Trauben sanft transportiert.<br />
Weißweine werden kühl vergoren.<br />
Bei roten Trauben setzt man<br />
auf Tradition: Alle werden auf der<br />
Maische vergoren. <strong>Der</strong> Lohn:<br />
Spitzenweine, die international<br />
mithalten können. „Stilbildend“<br />
nennt sie der Gault Millau.<br />
Im kleinen, aber feinen Uhlbach<br />
achtet Christel Currle als Keller-<br />
meisterin darauf, dass das <strong>Wein</strong>gut<br />
vorne mitspielt: „In unserem<br />
<strong>Wein</strong>sortiment hat sich in den<br />
letzten Jahrzehnten einiges geändert.<br />
Wir haben es in drei Linien<br />
unterteilt: Die traditionellen <strong>Wein</strong>e<br />
in der Literflasche, <strong>Wein</strong>e in<br />
der Dreiviertelliterflasche, bei denen<br />
sich moderne <strong>Wein</strong>baustile<br />
wiederfinden, und die besten<br />
<strong>Wein</strong>e eines Jahrgangs aus selektionierten<br />
<strong>Wein</strong>bergen.“<br />
Einen der außergewöhnlichsten<br />
roten Sekte Deutschlands gibt es<br />
im <strong>Wein</strong>gut Fritz Currle auch<br />
noch. Auch hier achtet man auf<br />
ausgewählte Trauben zur Herstellung<br />
von Sektgrundweinen.<br />
Wer über <strong>Stuttgart</strong> und seinen<br />
<strong>Wein</strong> schreibt, darf zwei Besonderheiten<br />
nicht unerwähnt lassen.<br />
Das städtische <strong>Wein</strong>gut baut<br />
auf 17 Hektar Rebfläche 40 <strong>Pro</strong>zent<br />
Trollinger und 26 <strong>Pro</strong>zent<br />
Riesling an. Das <strong>Wein</strong>gut Herzog<br />
von Württemberg ist mit ca. 40<br />
Hektar Rebfläche das größte private<br />
<strong>Wein</strong>gut in Württemberg.<br />
1982 zog es vom Gewölbekeller<br />
des Alten Schlosses in <strong>Stuttgart</strong><br />
in den Park von Schloss Monre-<br />
pos in Ludwigsburg um. Die besten<br />
Rotweine kommen weiter<br />
vom Untertürkheimer Mönchberg<br />
- auch Trauben des Rotwein-Cuvées<br />
Attempto aus Spätburgunder,<br />
Lemberger und Regent, mindestens<br />
in Spätlese-Qualität. Damit<br />
hat das Traditionshaus einen<br />
modernen, weichen <strong>Wein</strong> mit internationalem<br />
Format kreiert. <strong>Der</strong><br />
Name geht auf den Wahlspruch<br />
des ersten Herzogs von Württemberg,<br />
Eberhard im Barte, zurück<br />
und könnte auch Motto der <strong>Wein</strong>wirtschaft<br />
in der globalisierten<br />
Welt sein: „Ich wage es.“ Einen<br />
neuen Namen hat sich 2003 das<br />
ehemalige „<strong>Wein</strong>gut des Hauses<br />
Württemberg – Hofkammerkellerei“<br />
selbst gegeben: Als „<strong>Wein</strong>gut<br />
Herzog von Württemberg“ wurden<br />
neue Marketingerfolge erzielt.<br />
Edition Württemberg<br />
Überall wird also nachgedacht,<br />
wie man auf dem Weltmarkt bestehen<br />
kann. <strong>Der</strong> <strong>Wein</strong>bauverband<br />
Württemberg hat jetzt Leit-<br />
Im <strong>Wein</strong> ist<br />
Wahrheit, und mit<br />
beiden pflegt man<br />
anzustoßen.<br />
Peter Sirius, (1858-1913)
20<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Da, Wo aber<br />
der <strong>Wein</strong> fehlt, stirbt<br />
der Reiz des Lebens.<br />
Euripides (480-407 v. Chr.)<br />
Sommervergnügen: Württemberger <strong>Wein</strong>gärtner setzen auf die reine Qualität ihrer Tropfen. DWI/Hartmann<br />
linien für eine künftige Anbauund<br />
Vermarktungspolitik des<br />
Württemberger <strong>Wein</strong>s entwickelt,<br />
die nach einem einjährigen „Reifeprozess“<br />
bei der Mitgliederversammlung<br />
am 19. Mai 2006 in<br />
<strong>Stuttgart</strong> diskutiert wurden. Verbandspräsident<br />
Hermann Hohl<br />
sieht in dem Empfehlungskatalog<br />
eine wichtige Wegweisung im<br />
globalen Wettbewerb: „Wir wollen<br />
so den Württemberger <strong>Wein</strong>bau<br />
zukunftssicher machen.“ Mit<br />
<strong>Pro</strong>duktionskriterien, einer zukunftsorientiertenRebsortenpolitik,<br />
klaren Sorten- und Geschmacksprofilen<br />
sowie einem<br />
Qualitätszeichen „Edition Württemberg“<br />
will Württembergs<br />
<strong>Wein</strong>wirtschaft dem Verbraucher<br />
bei der Orientierung im <strong>Wein</strong>regal<br />
helfen und neue Kundenpotenziale<br />
im mittleren und oberen<br />
Preissegment ebenso wie auf allen<br />
Märkten erschließen. Retortenwein<br />
wird es in Württemberg<br />
bis zum Abschluss der seit 2002<br />
laufenden und mindestens bis zur<br />
Ernte 2007 verlängerten Versuche<br />
nicht geben.<br />
In die Offensive geht der <strong>Wein</strong>bauverband<br />
Württemberg aber<br />
auch auf anderen Gebieten. Entlang<br />
der 511 Kilometer langen<br />
„Württemberger <strong>Wein</strong>straße“ von<br />
Weikersheim bis Metzingen (oder<br />
umgekehrt) gab es am 14. Mai<br />
den ersten gemeinsamen „Tag<br />
der offenen <strong>Wein</strong>keller“. Im<br />
<strong>Stuttgart</strong>er „Haus der Geschichte“<br />
wird am 28. September eine<br />
Themenausstellung zum <strong>Wein</strong>land<br />
Baden-Württemberg eröffnet,<br />
die Antworten auf die globalen<br />
Herausforderungen in einer<br />
publikumsnahen Präsentation<br />
deutlich machen wird. Zwischen<br />
„Haus der Geschichte“ und Landesbibliothek,<br />
wo ab 22. Septem-<br />
ber 2006 <strong>Wein</strong> im Buch präsentiert<br />
wird, kann an der neuen<br />
„<strong>Stuttgart</strong>er Rebenmeile“ das<br />
Werden des <strong>Wein</strong>s live erlebt<br />
werden. Zum Finale im Herbst<br />
gibt es eine <strong>Wein</strong>lese mitten in<br />
<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Häuser der Baden-<br />
Württemberger <strong>Wein</strong>e<br />
Zur <strong>Pro</strong>filierung der regionalen<br />
<strong>Wein</strong>e trägt die Kooperative<br />
„Häuser der Baden-Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>e“ bei. Sie werden durch<br />
die <strong>Wein</strong>bauverbände Baden und<br />
Württemberg sowie den Deutschen<br />
Hotel- und Gaststättenverband<br />
Baden-Württemberg ausgezeichnet.<br />
33 sind es in Württemberg<br />
und 16 in Baden. In <strong>Stuttgart</strong><br />
sind es: Holzwurm, Ochsen, <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Stäffele, Wörtz. Mit der Auszeichnung<br />
soll der Gast schnell<br />
erkennen, wo er qualifiziert mit<br />
Baden-Württemberger <strong>Wein</strong>en<br />
verwöhnt wird. Die Bewertungskommission<br />
testet den äußeren<br />
Eindruck des Betriebes, die Gasträume<br />
und deren Ambiente, die<br />
qualitätsorientierte Lagerung des<br />
<strong>Wein</strong>es, die Getränke-, <strong>Wein</strong>- und<br />
Speisekarte, den qualifizierten<br />
<strong>Wein</strong>service und das <strong>Wein</strong>wissen.<br />
Die aktuelle Liste der „Häuser des<br />
Baden-Württemberger <strong>Wein</strong>s“:<br />
www.hausderbwweine.de.<br />
Gerhard Schwinghammer
<strong>Wein</strong>laube<br />
Neckartäle<br />
Familie Ewald Harsch freut<br />
sich auf einen Besuch auf<br />
dem Schillerplatz.<br />
Schwäbische Spezialitäten<br />
<strong>Wein</strong>e vom <strong>Wein</strong>gut<br />
Reinhold Zaiß, Heilbronn<br />
Während des WM-<strong>Wein</strong>dorfs<br />
auch <strong>Wein</strong>e vom <strong>Wein</strong>gut<br />
Rienth, Fellbach<br />
Die St. Michael Serie besteht aus<br />
hochwertigen <strong>Wein</strong>en, die den Charakter der sieben wichtigsten Rebsorten<br />
aus Württemberg eindrucksvoll wiederspiegeln.<br />
Gehobene<br />
Qualitätsweine<br />
aus der SpitzenlageCleebronnerMichaelsberg.AusgesuchtesLesegut,<br />
das sorgfältig<br />
im Keller<br />
verarbeitet<br />
wird.<br />
St. Michael Pinot Meunier<br />
- blanc de noir -<br />
Auf schonendste Weise und ohne zu pressen<br />
entsteht durch Saftabzug aus der gleichnamigen<br />
Schwarzrieslingtraube ein feinfruchtiger<br />
weisser <strong>Wein</strong> mit einer harmonischen &<br />
zarten Struktur. (unbedingt probieren!!)<br />
Lassen Sie sich diese ausgesuchten,<br />
leckeren <strong>Wein</strong>e nicht entgehen<br />
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Auf zur fröhlichen Einkehr<br />
beim singenden <strong>Wein</strong>vogt!<br />
<strong>Der</strong> gemütliche Treff bei<br />
beiden <strong>Wein</strong>dörfern auf<br />
dem Schillerplatz.<br />
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Volksfest finden Sie unser<br />
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Familie Dieter und Siegfried Zaiß<br />
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So kommt der <strong>Wein</strong><br />
ins Glas<br />
<strong>Wein</strong>bau: <strong>Der</strong> lange Weg bis zum Genuss DWI/Hartmann<br />
In der <strong>Wein</strong>region Württemberg,<br />
zwischen Taubergrund<br />
und Albtrauf, sind die <strong>Wein</strong>reben<br />
fast allgegenwärtig. In der<br />
Landeshauptstadt reichen sie<br />
gar bis an die Stadtmitte und<br />
verdeutlichen damit den Status,<br />
den der <strong>Wein</strong> im Ländle einnimmt.<br />
Doch wie ist eigentlich<br />
der Weg des <strong>Wein</strong>es vom <strong>Wein</strong>berg<br />
in die Flasche? Welche<br />
Arbeit steckt dahinter, die<br />
Trauben zu dem zu machen,<br />
was letztlich den Genuss im<br />
Viertelesglas ausmacht? Und<br />
was machen all die württembergischen<br />
Wengerter, wenn<br />
nicht Lesezeit ist?<br />
Im Winter<br />
Die kalten Monate Dezember bis<br />
Februar – das sind die Monate,<br />
in denen es im <strong>Wein</strong>berg vor allem<br />
ums Schneiden und Binden<br />
geht. Längst ist der hektische<br />
Herbst Vergangenheit, schlummert<br />
das Lesegut des Vorjahres<br />
als <strong>Wein</strong> in den Tanks und Fässern<br />
und sieht seiner Reife entgegen.<br />
Zeit zur Muße also? Weit<br />
gefehlt: Jetzt müssen die Rebstöcke,<br />
die nach der Lese eine<br />
Menge wild verzweigter Äste<br />
und Sprossen aufweisen, auf<br />
zwei, manchmal drei Triebe zurückgeschnitten<br />
werden. Jeder<br />
Trieb hat eine bestimmte Anzahl<br />
an „Augen“, wie man die späteren<br />
Knospen nennt, aus denen<br />
die Trauben wachsen. Je sorgfältiger<br />
man schon in diesem<br />
Stadium ausdünnt und den<br />
kommenden Ertrag begrenzt,<br />
desto höher wird im Herbst die<br />
Qualität des Leseguts. Nachdem<br />
die Triebe dann noch in Bögen<br />
an Stützdrähten zum Wachsen<br />
hochgebunden sind, widmet<br />
sich der Wengerter noch der<br />
Düngung.<br />
Auch hier ist die Wissenschaft ein<br />
Helfer. Nach den Bodenanalysen<br />
werden die fehlenden Mineralien<br />
in genau dosierten Mengen ergänzt.<br />
Hier etwas Kalium, dort<br />
Stickstoff. Viele <strong>Wein</strong>gärtner setzen<br />
auch auf natürliche Dünger,<br />
wie etwa Trester oder gehäckseltes<br />
Rebholz, das zwischen den<br />
Zeilen wachsende Unkraut oder<br />
gar natürlichen Dung, Viehmist<br />
also. Diese Verschmelzung von<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und traditionellen, bewährten<br />
Verfahren wird uns häufiger begegnen.<br />
Im Frühling<br />
Sobald sich der Winter wirklich<br />
verabschiedet hat und die Reben<br />
in die aktive Vegetationsphase<br />
übergehen, startet für den Wengerter<br />
die arbeitsintensivste Zeit<br />
im <strong>Wein</strong>berg. Bisher hatte er die
Rebschnitt: Winterarbeit DWI/Kämper Rebblüte: Grundlage für die Trauben DWI/Kämper<br />
Reben zurückgeschnitten und<br />
hochgebunden, hatte mittels Bodenproben<br />
bestimmt, wo er welchen<br />
Dünger zusetzen muss, um<br />
im Boden die Traubenentnahme<br />
des letzten Herbstes wieder auszugleichen.<br />
Jetzt erblüht die Natur,<br />
wächst der Grünbewuchs<br />
zwischen den Rebzeilen – oft<br />
mehr als 40 Pflanzenarten, von<br />
Hirtentäschel über Huflattich,<br />
Vogelmiere und Kreuzkraut bis<br />
hin zu Hyazinthen. Und natürlich<br />
sprießt es an den Rebstöcken<br />
selbst überaus kräftig. Besonders<br />
in der kritischen Zeit der Blüte<br />
und des Fruchtansatzes.<br />
Ende Mai/Anfang Juni hofft man<br />
auf ruhiges, warmes Wetter, um<br />
einen bestmöglichen Start für den<br />
neuen Jahrgang zu erwischen. In<br />
dieser Phase muss alles getan<br />
werden, um die Reben zu schützen<br />
gegen den Befall von Schädlingen<br />
und Krankheiten. Die chemische<br />
Keule wird freilich heutzutage<br />
kaum mehr hervorgeholt.<br />
Viele <strong>Wein</strong>bauern spritzen mit<br />
umweltverträglichen Mitteln, wie<br />
z.B. Wasserglas, einer Mischung<br />
aus Wasser und dem im Boden<br />
ohnehin massenhaft vorkommenden<br />
Mineral Silizium, um Reben<br />
wie Nutzkräuter abzuhärten.<br />
Dazu wendet man noch Schwefel<br />
und Kupfer an, um die Pflanzen<br />
gegen Mehltau zu schützen. Gegen<br />
Schädlinge wird überhaupt<br />
eine Menge getan, und immer<br />
mehr arbeitet man dabei Hand in<br />
Hand mit der Natur. Bereits früh<br />
im Jahr werden kleine Plastikbehälter<br />
alle paar Meter an die Rebdrähte<br />
gehängt – es sind so genannte<br />
Pheromone, die eigenen<br />
Duftstoffe des gefürchteten Traubenwicklers,<br />
mit denen das Tierchen<br />
völlig verwirrt wird. Moder-<br />
ner <strong>Wein</strong>bau hat viel mit naturnahem<br />
Arbeiten zu tun. <strong>Der</strong> Wengerter<br />
hat wie jeder mit und in der<br />
Natur arbeitende Mensch stets ein<br />
Auge auf Wetter, Boden und die<br />
Entwicklung seiner Pflanzen. So<br />
weiß er, dass in regelmäßigen Abständen<br />
die immer länger werdenden<br />
Triebe seiner Reben abzuschneiden<br />
sind, um sie nicht ins<br />
Uferlose wachsen zu lassen und<br />
so wertvollen Pflanzensaft zu<br />
vergeuden. Ziemlich offensiv<br />
muss man da vorgehen, auch<br />
beim Ausdünnen des Blattwerks,<br />
damit die Sonne mit ihren Strahlen<br />
die Trauben richtig verwöhnen<br />
kann. Und wird es erst einmal<br />
richtig warm im <strong>Wein</strong>berg im Juli<br />
und August, greift die Lieblingsregel<br />
so mancher Winzer:<br />
Bloß nicht in den <strong>Wein</strong>berg gehen<br />
bei schönem Wetter – man wirft<br />
dort nur einen Schatten!<br />
Im Sommer<br />
So stellt sich das jeder <strong>Wein</strong>gärtner<br />
vor: Nach der Blüte Ende Mai<br />
entwickelt sich das Wetter den<br />
Sommer über schön wechselhaft,<br />
mal Sonne, mal etwas Regen -<br />
und immer genug Wind, um nach<br />
einem Guss die Tropfen von den<br />
jungen Trauben und Blättern zu<br />
blasen. Es ist eine kritische Zeit,<br />
weil die Beerenhäute noch sehr<br />
empfindlich und somit anfällig<br />
für Pilze wie Peronospora und<br />
Mehltau sind. Auch im Juli ist der<br />
Wengerter heftig im <strong>Wein</strong>berg<br />
zugange. Die zunehmend dichtere<br />
Laubpracht will hochgebunden,<br />
die Spitzen der Triebe wollen<br />
gekappt sein, und schließlich<br />
werden noch ordentlich Blätter<br />
abgeschnitten, um der Sonne Zugang<br />
zu den Trauben zu verschaffen.<br />
<strong>Der</strong>weil ist der Blick des<br />
Winzers immer banger gen Himmel<br />
gerichtet. Eine alte Weisheit<br />
besagt zwar, dass im Juli und August<br />
die Natur die Hauptarbeit im<br />
<strong>Wein</strong>berg verrichtet, doch droht<br />
Ungemach durch Gewitter und<br />
den damit oft verbundenen Hagel.<br />
Noch kramt so mancher<br />
Wengerter alte Bilder aus den<br />
Siebzigern hervor, als es in eini-<br />
Reifeprüfung: Sorgfältig prüft die Kellermeisterin das Mostgewicht. DWI/Hartmann<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 23<br />
Frauenlieb' und<br />
süßer <strong>Wein</strong>,<br />
kann morgen<br />
beides Essig sein.<br />
Sprichwort
24<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Biotop: Zwischen den Reben wachsen<br />
bis zu 40 verschiedene Pflanzen.<br />
DWI/Dieth<br />
Lebenssaft: Die Schalen der Trauben<br />
geben der Maische die Farbe.<br />
DWI/Hartmnann<br />
Kontrolle: Mit viel Feingefühl prüft und<br />
leitet der Kellermeister die Reife des <strong>Wein</strong>es<br />
im Barriquefass. DWI<br />
gen <strong>Wein</strong>gegenden aussah wie im<br />
tiefsten Winter: Kniehoch lagen<br />
die Hagelkörner weiß auf den<br />
Hängen, darauf die völlig zerstörten<br />
Trauben zwischen den kahlen<br />
Rebstöcken. Ab Ende August geht<br />
der Wengerter mehrmals durch<br />
seine Rebzeilen, begutachtet<br />
Wachstum und Reifung seiner<br />
Trauben und schneidet – je nach<br />
Rebsorte, Lage und gewünschter<br />
Qualität – einen Teil der Trauben<br />
ab. Dadurch leitet er die Kraft des<br />
Rebstocks in die verbliebenen<br />
Trauben, die jetzt noch besser mit<br />
den Nährstoffen aus der Wurzel<br />
versorgt werden. Für einen <strong>Wein</strong><br />
oberster Qualität – einen Premium-<strong>Wein</strong><br />
etwa – ist es nicht unüblich,<br />
gut die Hälfte der Trauben<br />
auf diese Weise zu „opfern“. Die<br />
vermeintliche Verschwendung<br />
zahlt sich freilich in höheren<br />
Öchslegraden und gesteigerter<br />
Qualität gleich mehrfach aus.<br />
Im Herbst<br />
Ab Mitte September dann sind die<br />
Gedanken des Winzers ganz aufs<br />
Finish ausgerichtet: Schenkt uns<br />
das Wetter einen langen, „goldenen<br />
Herbst“ mit Extrasonnentagen<br />
für die Schlussreife? Jeder<br />
Tag Sonne treibt in dieser Phase<br />
die Öchslegrade nach oben. Dann<br />
sind die <strong>Wein</strong>berge plötzlich voller<br />
Geschäftigkeit, man arbeitet<br />
sich von den Frühsorten wie Müller-Thurgau<br />
bis hin zu den lange<br />
hängenden Spät- und Auslesen<br />
wie dem Lemberger, fährt Fuhre<br />
um Fuhre in die Kelter.<br />
Im vergangenen Herbst – wie gewünscht<br />
war es ein „Goldener“ –<br />
hat die Sonne die Trauben an den<br />
Reben lange verwöhnt und die<br />
Öchslegrade hoch getrieben. Im<br />
Oktober bot sich in den <strong>Wein</strong>baugemeinden<br />
ein reges Treiben.<br />
Trecker zogen ihre süßen Lasten<br />
in die Keltern, randvoll beladen<br />
mit frisch geernteten Trauben.<br />
Dort trennen sich jedoch die Wege<br />
der weißen und roten Trauben.<br />
Die weißen Trauben werden<br />
direkt abgepresst und der frisch<br />
gewonnene Most wird in neutralen<br />
Edelstahltanks kühl vergo-<br />
ren. So bleibt die natürliche Aromenvielfalt<br />
der Trauben erhalten.<br />
Ganz anders die Rotweinzubereitung,<br />
die sich da schon wesentlich<br />
schwieriger gestaltet:<br />
Die Trauben werden abgebeert<br />
und leicht gequetscht, anschließend<br />
wird der rote Farbstoff ausgelaugt,<br />
der in den Häuten der<br />
Beeren sitzt. Das Verfahren der<br />
Farbgewinnung ist abhängig<br />
von der Qualität der Trauben, der<br />
gewünschten Trinkreife des <strong>Wein</strong>es<br />
und von der Philosophie des<br />
Kellermeisters. Auf der Maische<br />
vergorene <strong>Wein</strong>e erreichen beispielsweise<br />
ihre Trinkreife erst<br />
nach ein bis zwei Jahren, während<br />
maischeerwärmte <strong>Wein</strong>e<br />
schon wesentlich früher getrunken<br />
und genossen werden können.<br />
Die so genannten Jungweine<br />
werden nach der Gärung, bei der<br />
die Hefen den Traubenzucker in<br />
Alkohol umwandeln, größtenteils<br />
zur weiteren Reifung in Edelstahltanks<br />
gelagert. Die Alternative:<br />
das Holzfass, das neuerdings<br />
eine Renaissance erlebt und die<br />
Reifung des <strong>Wein</strong>es aromatisch<br />
unterstützt. <strong>Wein</strong>e mit Spitzenqualitäten<br />
erhalten einen Ehrenplatz<br />
in einem kleinen Holzfass –<br />
dem Barrique. Nun kehrt erst einmal<br />
Ruhe in den Keller ein: Die<br />
hektische Betriebsamkeit des<br />
Herbstes und der Traubenverarbeitung<br />
sind vergessen und der<br />
Kellermeister erfreut sich an den<br />
Rohlingen, die in den Fässern reifen.<br />
Im Frühling werden die ersten<br />
Weiß- und Roséweine auf die<br />
Flaschen gezogen und kurz vor<br />
dem Herbst sind die frühen Rotweine<br />
an der Reihe. Die <strong>Wein</strong>e,<br />
die in Holzfässern oder in Barriques<br />
reifen, liegen 18 Monate und<br />
länger, bis sie in die Flasche gefüllt<br />
werden. In den Flaschen ruhen<br />
sie abermals noch einige Monate.<br />
Erst dann kommen sie in<br />
den Verkauf und endlich kann<br />
sich der <strong>Wein</strong>trinker an der Vielfalt<br />
ihrer Aromen erfreuen. Nun<br />
ist es an Ihnen, die richtige Gelegenheit<br />
zum Entkorken zu finden,<br />
lieber <strong>Wein</strong>freund.<br />
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26<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Alte Freunde sind<br />
wie alter <strong>Wein</strong>, er<br />
wird immer besser,<br />
und je älter man<br />
wird, desto mehr<br />
lernt man dieses<br />
unendliche Gut zu<br />
schätzen.<br />
Franz von Assisi (1182-1226)<br />
Einladend: Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf ist das schönste Deutschlands! Manuela Merkle<br />
Eine herrliche Idee<br />
„<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>–Verkehrsverein e.V.“ organisiert das <strong>Wein</strong>dorf<br />
„Mir könnet ja amol a <strong>Wein</strong>fescht<br />
mache“ – Rainer Hofmeister,<br />
der Geschäftsführer von „<strong>Pro</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong>–Verkehrsverein e.V.“,<br />
kann sich nicht erinnern, wer<br />
diesen Satz gesagt hat. Doch so<br />
ähnlich haben sich Mitte der<br />
1970er Jahre einige Vereinsmitglieder<br />
geäußert – wohl ohne<br />
sich der Tragweite ihrer Worte<br />
bewusst zu sein. Die Idee war<br />
sehr gut. Denn seitdem bereichert<br />
ein erstklassiger Termin den<br />
Festkalender der Region: Beim<br />
alljährlichen <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
im Zentrum der Landeshauptstadt<br />
bieten 29 Gastronomie-<br />
oder <strong>Wein</strong>baubetriebe ihre<br />
Speisen und Getränke in 120 liebevoll<br />
ausgestatteten Lauben an<br />
und „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“ führt Regie.<br />
Im Juni 1885 wurde „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“,<br />
damals als „Verein zur Hebung<br />
des Fremdenverkehrs“, vom<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Hoflieferanten Eber-<br />
hard Fetzer gegründet. <strong>Der</strong> Verein<br />
gab Wegekarten, Stadt- und Hotelführer<br />
heraus, initiierte 1906<br />
eine erste Stadtrundfahrt und<br />
richtete eine Auskunftsstelle für<br />
Touristen ein. Kurz und gut, die<br />
Organisation nahm sich der touristischen<br />
Entwicklung der Stadt<br />
an und streckte ihre Fühler bis in<br />
die USA aus, um freundschaftlich<br />
für <strong>Stuttgart</strong> zu werben. <strong>Der</strong> Erste<br />
Weltkrieg unterbrach diese ersprießliche<br />
Tätigkeit. Die Touristen<br />
blieben aus. Nach der Gleichschaltung<br />
des Vereins durch die<br />
Nationalsozialisten konnte von<br />
einem freundlichen Kontakt zur<br />
übrigen Welt keine Rede mehr<br />
sein.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg legte<br />
der <strong>Stuttgart</strong>er Oberbürgermeister<br />
Arnulf Klett Wert darauf,<br />
dass der „Verkehrsverein <strong>Stuttgart</strong>“,<br />
wie sich die Organisation
inzwischen nannte, erhalten<br />
blieb. Doch um den Fremdenverkehr<br />
kümmerte sich fortan das<br />
1949 gegründete städtische Verkehrsamt.<br />
Das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf,<br />
ein „Paradepferd“<br />
<strong>Der</strong> Verein hatte seine Kernaufgaben<br />
verloren und musste sich neu<br />
definieren. Die Mitglieder konzentrierten<br />
sich auf die Stadtverschönerung,<br />
auf Reise- und Kulturveranstaltungen.<br />
Doch der<br />
einstige Elan war verschwunden.<br />
Da kam das erste <strong>Wein</strong>fest 1976<br />
in der „Stadt zwischen Wald und<br />
Reben“ gerade recht, auch für die<br />
sanierungsbedürftigen Finanzen<br />
des Vereins. „Es war ein Sammelsurium<br />
aus Hütten, Ständen und<br />
Sonnenschirmen“, erzählt Rainer<br />
Hofmeister. Die Besucher feierten<br />
vergnügt, doch die Vereinsmitglieder<br />
waren mit der Form des<br />
Festes unzufrieden.<br />
<strong>Der</strong> damalige Vereinsvorsitzende<br />
Peer-Uli Faerber beauftragte den<br />
Architekten Werner Schick, Stände<br />
zu entwerfen, die dem Fest Atmosphäre<br />
und Charakter verleihen.<br />
<strong>Wein</strong>lauben, den Wengerterhäuschen<br />
in den <strong>Wein</strong>bergen<br />
nachempfunden, waren die Lösung.<br />
Vor dem nächsten <strong>Wein</strong>fest<br />
im Jahr 1978 stellte der Verein für<br />
die Wirte, die die Lauben bewirtschaften,<br />
strenge Maximen auf;<br />
sie gelten leicht verändert noch<br />
heute. Auf dem <strong>Wein</strong>dorf werden<br />
ausschließlich schwäbische Spezialitäten<br />
und qualitätsgeprüfte<br />
<strong>Wein</strong>e aus Württemberg und Baden<br />
(Stufe QbA) angeboten. Laute<br />
Töne aus der „Box“ sowie von<br />
Blas- und Schlaginstrumenten<br />
sind tabu; Musik darf nur mit Instrumenten<br />
ohne Verstärker dargeboten<br />
werden: Die Gäste müssen<br />
sich unterhalten können. Seit<br />
1995 organisiert eine Verwaltungs-GmbH<br />
von „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“<br />
das Fest und schafft die Infrastruktur<br />
dafür.<br />
So wurde das <strong>Wein</strong>dorf nicht nur<br />
für „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“ zur Erfolgsgeschichte.<br />
Als Botschafter der<br />
Stadt, der Region und des Land<br />
Baden-Württemberg gab das<br />
<strong>Wein</strong>dorf bereits Gastspiele in<br />
Brüssel, St. Gallen und Berlin und<br />
erfreut inzwischen alljährlich die<br />
<strong>Wein</strong>begeisterten in Hamburg. So<br />
wird dieses „friedvolle Fest“, wie<br />
Rainer Hofmeister es nennt, auch<br />
an höchster politischer Stelle geschätzt.<br />
Ministerpräsident, Landesminister<br />
und ihre Besucher<br />
sind immer wieder und gern gesehene<br />
Gäste in den <strong>Wein</strong>lauben.<br />
Zum Wohl der Stadt<br />
„<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“ ist aber auch ein<br />
„ganz normaler“ Bürgerverein.<br />
Nach der Satzung sieht er „seinen<br />
Zweck in der Erhaltung, Verbesserung,<br />
Förderung und Ausweitung<br />
der gastlichen, kulturellen,<br />
sportlichen, touristischen, ver-<br />
<strong>Wein</strong>zahn: Rainer Hofmeister organisiert<br />
seit elf Jahren das <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf.<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein<br />
Festzeit: Gleich zweimal feiert <strong>Stuttgart</strong> mit seinen Gästen aus nah und fern das<br />
gemütliche <strong>Wein</strong>fest – vom 9. Juni bis zum 9. Juli zur Fußball-WM und das reguläre<br />
<strong>Wein</strong>dorf vom 30. August bis zum 10. September. <strong>Stuttgart</strong> Marketing<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 27<br />
Ohne Frau'n und<br />
guten <strong>Wein</strong>,<br />
kann man nicht recht<br />
fröhlich sein.<br />
Sprichwort
28<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Wer <strong>Wein</strong><br />
verlangt,<br />
der keltre<br />
reife Trauben.<br />
Wer Wunder hofft,<br />
der stärke<br />
seinen Glauben.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
(1749-1832)<br />
Schattendasein: Unter den Kastanienbäumen auf dem Schillerplatz lässt es sich beim <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf gut aushalten.<br />
kehrstechnischen und wirtschaftlichen<br />
Einrichtungen und Veranstaltungen<br />
in der Landeshauptstadt<br />
<strong>Stuttgart</strong>“. Im Mittelpunkt<br />
des Interesses stehen die Pflege<br />
der nationalen wie internationalen<br />
Beziehungen, Stadtbelebung<br />
und -verschönerung, Brauchtumspflege,<br />
die Erhöhung des<br />
Freizeitwerts und der Umweltschutz.<br />
Neben interessanten Reisen,<br />
etwa in die Partnerstädte<br />
<strong>Stuttgart</strong>s in Tunesien, Russland<br />
und den USA, stehen kulturelle<br />
Veranstaltungen für die Mitglie-<br />
der auf dem <strong>Pro</strong>gramm. Einen außergewöhnlichen<br />
Ort hat sich der<br />
Verein für seine Turmgespräche<br />
erwählt – den Bahnhofsturm.<br />
Hoch über <strong>Stuttgart</strong> erzählen Persönlichkeiten<br />
wie der bisherige<br />
Intendant der Württembergischen<br />
Staatsoper, Klaus Zehelein,<br />
Bischof Gebhard Fürst oder Tänzerin<br />
Birgit Keil über ihr Leben,<br />
ihre Arbeit, ihre Philosophie. „Vor<br />
vielen Jahren haben wir im Verein<br />
begonnen, Leute zu werben,<br />
die sich als Paten der Bäume in<br />
ihrer Nachbarschaft annehmen.<br />
Tastatur: Beim <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf wird nur akustische Musik gespielt. Dadurch<br />
kann man sich gemütlich unterhalten. Wulf Wager<br />
So haben wir 117 Baumpaten gefunden,<br />
die 450 Bäume in <strong>Stuttgart</strong><br />
pflegen“, erzählt Rainer Hofmeister.<br />
<strong>Der</strong> Verein mischt sich ein, weist<br />
auf Missstände hin. Unaufdringlich,<br />
aber stetig, wie der Geschäftsführer<br />
verdeutlicht: „Wir werden<br />
gehört und machen Verbesserungsvorschläge.<br />
Vieles wird verwirklicht<br />
und wir bleiben an den<br />
Themen dran. Was heute nicht<br />
realisiert wird, wird vielleicht<br />
später umgesetzt. Oberstes Gebot<br />
ist: Wir halten uns politisch neutral.<br />
Bei uns sind alle Parteien<br />
vertreten. Damit sind wir bisher<br />
gut gefahren.“<br />
Alle wichtigen Leute<br />
machen mit<br />
Wolfgang Buck<br />
Eine kluge Vereinsstruktur sorgt<br />
dafür, dass die Zusammenarbeit<br />
von „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“ mit den unterschiedlichenInteressengruppen<br />
in der Stadt funktioniert. Neben<br />
dem ehrenamtlichen Vorstand<br />
hat ein Beirat das Sagen,<br />
der 14 Personen aus allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen vereint:<br />
von Unternehmen und Institutio-
<strong>Der</strong> Treffpunkt auf<br />
dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
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30<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Wer nicht liebt<br />
<strong>Wein</strong>, Weib und Gesang<br />
bleibt ein Narr sein<br />
Leben lang.<br />
Martin Luther (1483-1546)<br />
Brauch: Nach der <strong>Wein</strong>lese tanzt man in den <strong>Stuttgart</strong>er Neckarorten den „Kirbetrauben“<br />
auf. Hier hat ein <strong>Wein</strong>dorfwirt seine Laube damit geziert. Wulf Wager<br />
nen wie Verkehrsverbänden,<br />
Messe, <strong>Stuttgart</strong> Marketing, von<br />
Stadtverwaltung und allen Gemeinderatsfraktionen.<br />
„Wir sind<br />
durch diese breite Streuung nah<br />
an den richtigen Gesprächspartnern,<br />
haben gute Kontakte, können<br />
viel erreichen.“ Sitzen so viele<br />
Interessengruppen an einem<br />
Tisch, lassen sich Konflikte im<br />
Vorfeld entschärfen, <strong>Pro</strong>bleme<br />
vorab klären.<br />
Nach der Satzung ist der Verein<br />
eine Organisation für alle, „die<br />
am Wohl der Stadt <strong>Stuttgart</strong> interessiert<br />
sind“; derzeit zählt er<br />
550 Mitglieder – Privatpersonen,<br />
Unternehmen und Institutionen.<br />
Ein stattlicher Bürgerverein. Dennoch<br />
sorgt sich Rainer Hofmeister<br />
um dessen Zukunft. „Wir leben<br />
von unserem Mitgliederbestand,<br />
doch der Verein braucht junge<br />
Leute, die in verantwortliche<br />
Stellen nachrücken.“ Die Akquisition<br />
neuer, junger Mitglieder<br />
wird in den kommenden Jahren<br />
zur überlebenswichtigen Aufgabe<br />
für „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“.<br />
Das schönste <strong>Wein</strong>dorf<br />
Deutschlands<br />
Hofmeister leitet die Geschäftsstelle<br />
seit dem Jahr 1996. Demnächst<br />
wird er in Ruhestand gehen<br />
– wenn seine Nachfolge zufriedenstellend<br />
geregelt ist: „Ich<br />
habe in den vergangenen elf Jahren<br />
viel Herzblut in den Verein<br />
und das <strong>Wein</strong>dorf gelegt, das<br />
kann ich nun nicht einfach so<br />
wegtun.“ Er ist stolz auf das<br />
<strong>Wein</strong>dorf. „Wir brauchen guten<br />
Service, Kundenfreundlichkeit,<br />
gute <strong>Pro</strong>dukte und gute <strong>Wein</strong>e.<br />
Ich habe daran gearbeitet, dass<br />
die Qualität weiterentwickelt<br />
wird“ – und die Besucherzahlen<br />
steigen. Bei „<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“ sieht<br />
er das Fest in den besten Händen.<br />
„Wir schauen nach Kosten und<br />
Qualität und dass die engagierten<br />
Wirte ihren Ertrag haben. Nach<br />
dem <strong>Wein</strong>dorf strecken viele die<br />
Finger aus. Doch die Selbstständigkeit<br />
des Festes muss erhalten<br />
bleiben, es darf nicht nur verwaltet,<br />
sondern muss weiterentwickelt<br />
werden.“<br />
„<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>“ hat viel erreicht –<br />
und vielleicht seinen Anteil daran,<br />
dass bei einer großen Online-<br />
Umfrage nach der beliebtesten<br />
Großstadt in Deutschland, <strong>Stuttgart</strong><br />
ganz vorne liegt.<br />
Monika Bönisch<br />
Genuss: „Schlotza muasch, net saufa!“ <strong>Stuttgart</strong> Marketing
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<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Wein</strong> –<br />
Geschenk der Götter für<br />
Dichter und Denker<br />
Illustration: Peter Warbinek,<br />
aus: „Wie der <strong>Wein</strong>, so die Verse“<br />
Ob in Liedern, Gedichten oder Sprichwörtern –<br />
nur die Liebe wird noch mehr gepriesen als der edle Saft der Reben
Wer nun letztlich den <strong>Wein</strong>bau<br />
nach Württemberg gebracht<br />
hat, die Römer oder der Heilige<br />
Urban: es hat Auswirkungen<br />
bis in die heutige Zeit und bis<br />
in unsere Region, denn der<br />
<strong>Wein</strong>konsum ist in Württemberg<br />
fast doppelt so hoch wie<br />
im Rest der Republik. Aus<br />
archäologischer Sicht ist die<br />
1969 in Ägyptengefundene<br />
6000 Jahre alte Presse samt<br />
daneben liegenden Traubenkernen<br />
der Beginn der <strong>Wein</strong>erzeugung.<br />
Mittel und Methoden, das<br />
Leben rosiger zu sehen, verbreiteten<br />
sich im Altertum<br />
ziemlich schnell. In ganz Kleinasien,<br />
in Ägypten und anderswo<br />
beherrschte man bald die<br />
Kunst, diesen wundervoll berauschenden<br />
Saft herzustellen.<br />
Erste schriftliche Zeugnisse<br />
über <strong>Wein</strong> liefern die Ägypter<br />
und Assyrer etwa 5000 v. Chr.,<br />
zu einer Zeit also, als im heutigen<br />
Schwabenland noch kein<br />
Mensch an edle Tropfen dachte.<br />
Hammurabi, der Gesetzgeber Mesopotamiens,<br />
ließ in seinen<br />
Codex (1700 v. Chr.) Folgendes<br />
aufnehmen:<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> gehört zu den kostbarsten<br />
Gaben der Erde. So verlangt<br />
er Liebe und Respekt, wir<br />
haben ihm Achtung zu erweisen."<br />
Ein weiser Mann, denn in der Folge<br />
spielte <strong>Wein</strong> bei allen großen<br />
Kulturen eine nicht unwesentliche<br />
Rolle. <strong>Der</strong> vergorene Traubensaft<br />
wurde als Getränk der<br />
Götter angesehen und diesen geopfert.<br />
Hippokrates, der um 460 v.<br />
Chr. geborene Vater der Medizin,<br />
erkannte im <strong>Wein</strong> ein nahezu<br />
universelles Heilmittel. Und noch<br />
heute gilt ein mäßiger <strong>Wein</strong>genuss<br />
als gesundheitsfördernd.<br />
Mitleid der Götter<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist ein Geschenk der<br />
Götter, sie haben den <strong>Wein</strong> dem<br />
Menschen aus Erbarmen gegeben.“<br />
So ist es vom griechischen Philosophen<br />
Plato etwa 400 v. Chr.<br />
überliefert. <strong>Wein</strong> war den Menschen<br />
offensichtlich so wichtig,<br />
dass es bei vielen Völkern einen<br />
eigenen Gott für den <strong>Wein</strong> gab.<br />
Oft standen diese Götter auch im<br />
Zusammenhang mit Liebe, Lebensfreude,<br />
Fruchtbarkeit und<br />
ausgelassenem Trinkgenuss. In<br />
den alten Mythen und Religionswerken<br />
werden viele dieser Götter<br />
mit einem entsprechenden Symbol,<br />
zum Beispiel mit einem<br />
<strong>Wein</strong>becher, einem Rebstock oder<br />
einer <strong>Wein</strong>traube dargestellt. Die<br />
Götter – oder auch die den Göttern<br />
gleichgestellten berühmten<br />
Herrscher – brachten den Menschen<br />
den <strong>Wein</strong> als göttliches Geschenk.<br />
Deshalb ist <strong>Wein</strong> auch in<br />
fast allen Religionen der Welt ein<br />
heiliges und gottgefälliges Medi-<br />
Lebenslust: Rubens malte den <strong>Wein</strong>gott<br />
Bacchus in üppiger Körperfülle.<br />
um, mit dem man in mystischer<br />
Art und Weise eine Beziehung zu<br />
den Göttern herstellen konnte.<br />
Die bekanntesten <strong>Wein</strong>götter sind<br />
wohl der römische Bacchus und<br />
der griechische Dionysos. <strong>Der</strong><br />
große griechische Dichter Homer<br />
erklärte den <strong>Wein</strong> um 800 v. Chr.<br />
gar zum Grundnahrungsmittel.<br />
Die alten Römer, die ja auch unser<br />
Land besiedelten, hinterließen<br />
uns ihre von den Etruskern übernommene<br />
<strong>Wein</strong>kultur und damit<br />
auch unzählige Zeugnisse über<br />
<strong>Wein</strong> und <strong>Wein</strong>bau. Sie betrieben<br />
den kommerziellen <strong>Wein</strong>bau und<br />
konnten bereits verschiedene<br />
Rebsorten unterscheiden. Im römischen<br />
Reich hatten alle gesellschaftlichen<br />
Schichten Zugang<br />
zu <strong>Wein</strong>.<br />
„Wie Lebenswasser<br />
ist der <strong>Wein</strong>“<br />
In der Bibel wird <strong>Wein</strong> in mehr als<br />
500 Textstellen erwähnt. So wird<br />
in der Genesis (9, 20-21) der erste<br />
Winzer genannt, der gleich in<br />
einen Vollrausch verfällt: „Noah<br />
wurde der erste Ackerbauer und<br />
pflanzte einen <strong>Wein</strong>berg.“ Nach<br />
dem Genuss des <strong>Wein</strong>es liegt er<br />
nackt im Zelt, wo ihn sein jüngster<br />
Sohn findet, ihn allerdings im<br />
Rausch liegen lässt. Als er erwacht,<br />
spricht er den Fluch über<br />
Kanaan. (Noah war damals laut<br />
Genesis immerhin schon 650<br />
Jahre alt!) Nicht gerade ein glorreicher<br />
Anfang. Und es geht zehn<br />
Kapitel später gerade so weiter:<br />
„Lot lebt mit seinen Töchtern<br />
nach der Zerstörung von Sodom<br />
und Gomorra in einer Höhle. Die<br />
Töchter geben ihrem Vater <strong>Wein</strong>,<br />
damit sie bei ihm liegen können<br />
und von ihm Kinder bekommen,<br />
denn es war ihrer Meinung nach<br />
kein Mann da, außer ihm. Daraus<br />
entstehen die Moabiter und Ammoniter“...<br />
Nun war der <strong>Wein</strong><br />
auch noch Wegbereiter der ersten<br />
Blutschande. Verlassen wir lieber<br />
diese Abgründe und wenden wir<br />
uns den segensreichen Wirkungen<br />
des <strong>Wein</strong>es zu.<br />
Gotte gebe dir<br />
vom Tau des Himmels<br />
und von der Fettigkeit der Erde<br />
und von Korn<br />
und <strong>Wein</strong> die Fülle!<br />
(1. Mose 27,28)<br />
In den Psalmen dient der <strong>Wein</strong><br />
der Lebensfreude, bei Salomo ist<br />
er auch Arznei für Leidende und<br />
Vorsicht gebietendes Rauschmittel.<br />
Das Volk Israel wird mit einem<br />
<strong>Wein</strong>berg verglichen, Jesus<br />
beschreibt die Verbindung mit<br />
seinen Nachfolgern als die zwischen<br />
<strong>Wein</strong>stock und Reben. <strong>Der</strong><br />
<strong>Wein</strong>stock ist das Symbol für das<br />
Leben schlechthin. Das Wirken<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 33<br />
Gott hat nur<br />
Wasser geschaffen,<br />
aber der Mensch<br />
machte den <strong>Wein</strong>.<br />
Victor Hugo (1802-1885)
34<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong><br />
steigt in das Gehirn,<br />
macht es sinnig,<br />
schnell und<br />
erfinderisch,<br />
voll von feurigen<br />
und schönen Bildern.<br />
William Shakespeare (1564-1616)<br />
Lustleben: Bacchus, römischer Gott des <strong>Wein</strong>es, Michelangelo Caravaggio, um 1597<br />
des Heiligen Geistes wird mit gärendem<br />
neuen <strong>Wein</strong> verglichen.<br />
<strong>Wein</strong> kann verführen und auch —<br />
als Taumelbecher — den göttlichen<br />
Zorn verdeutlichen.<br />
Die Bibel rät ausdrücklich zu stetigem,<br />
aber mäßigem <strong>Wein</strong>genuss;<br />
charakteristisch ist Jesus<br />
Sirach 31, Vers 25ff.:<br />
„Wie Lebenswasser ist der <strong>Wein</strong><br />
dem Menschen, / wenn er ihn<br />
trinkt mit Maß. ... Zuviel <strong>Wein</strong><br />
steigert den Zorn des Toren zu<br />
seinem Fall, / er schwächt die<br />
Kraft und schlägt viele Wunden.“<br />
„In vino veritas“ – im <strong>Wein</strong> liegt<br />
Wahrheit, so sagt’s der Volksmund,<br />
weshalb die Suche nach<br />
der Wahrheit in manchen Klöstern<br />
so intensiv betrieben wurde,<br />
dass die Bischöfe die <strong>Wein</strong>zuteilung<br />
kürzen mussten.<br />
„<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> ist geschaffen,<br />
dass er die Menschen soll<br />
fröhlich machen.“<br />
(Jesus Sirach 31,34)<br />
<strong>Der</strong> Muse Flügel verleihen<br />
Seit 777 ist der schwäbische<br />
<strong>Wein</strong>bau nachweisbar und man<br />
nimmt an, dass er von Mönchen<br />
ins Neckartal gebracht wurde.<br />
Scheinbar hat sich der <strong>Wein</strong>bau<br />
ordentlich ausgebreitet, denn<br />
Friedrich Hölderlin schrieb einige<br />
hundert Jahre später: „Seliges<br />
Land – kein Hügel in dir wächst,<br />
ohne den <strong>Wein</strong>stock.“ <strong>Wein</strong> ist<br />
aus der Kulturgeschichte Württembergs<br />
nicht wegzudenken.<br />
„Wer nicht liebt <strong>Wein</strong>, Weib und<br />
Gesang, der bleibt ein Narr sein<br />
Leben lang“, so ist uns dieser Luther’sche<br />
Aphorismus überliefert.<br />
Über Jahrhunderte hat der bisweilen<br />
berauschende <strong>Wein</strong> der<br />
Muse der Künstler Flügel verliehen.<br />
Platon gar, der griechische<br />
Philosoph, formulierte: „Vergeblich<br />
klopft, wer ohne <strong>Wein</strong> ist, an<br />
der Muse Pforte.“ Unzählige Denker,<br />
Dichter, Komponisten und<br />
Maler beschäftigten sich in ihren<br />
Werken – und bei deren Entstehung<br />
– mit <strong>Wein</strong>. Johann Wolfgang<br />
von Goethe, eines der größten<br />
Genies der westlichen Welt,<br />
sagte: „Solange man nüchtern ist,<br />
gefällt das Schlechte. Wie man<br />
getrunken hat, weiß man das<br />
Rechte.“<br />
Patriotisch reimte der Schwabe<br />
Friedrich Schiller:<br />
„<strong>Der</strong> Name Wirtemberg<br />
schreibt sich von Wirt am Berg.<br />
Ein Wirtemberger ohne <strong>Wein</strong>,<br />
kann der ein Wirtemberger sein?“<br />
Dem schwäbischen Dichterfürsten<br />
und Arzt Justinus Kerner,<br />
dem man 1929 sogar eine eigene<br />
Rebsorte – die Kreuzung zwischen<br />
Trollinger und Riesling –<br />
gewidmet hat, sagt man nach, er<br />
hätte täglich mehrere Liter <strong>Wein</strong><br />
getrunken. Sein 1822 in <strong>Wein</strong>sberg<br />
erbautes Haus wurde zu einem<br />
der geistigen Zentren Württembergs.<br />
Das bekannteste Lied<br />
aus Kerners Feder ist neben dem<br />
Lied der Württemberger „Preisend<br />
mit viel schönen Reden“, das<br />
von Robert Schumann vertonte<br />
„Wohlauf noch getrunken den<br />
funkelnden <strong>Wein</strong>". <strong>Der</strong> Mann<br />
wusste, wovon er sprach. Aristophanes<br />
bringt es auf den Punkt:<br />
„<strong>Wein</strong> ist ein feuriges Ross für<br />
den heiter scherzenden Sänger,<br />
ein Wassertrinker zeugt doch<br />
nichts Gescheites.“<br />
Wenn Theodor Heuss, der erste<br />
Bundespräsident, eine Rede zu<br />
schreiben hatte, beflügelte Lemberger<br />
seine Gedanken. „An mancher<br />
guten Rede bin ich eine Flasche<br />
lang gesessen.“<br />
Ähnlich mögen es auch Friedrich<br />
Schiller und Friedrich Hölderlin<br />
gehalten haben. Am Neckar inmitten<br />
von <strong>Wein</strong>bergen aufgewachsen,<br />
gehörte <strong>Wein</strong> für sie<br />
zum Alltäglichen und Selbstverständlichen<br />
und wer weiß, ob die<br />
Muse sie auch ohne den Württemberger<br />
<strong>Wein</strong> geküsst hätte ...<br />
Wulf Wager
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<strong>Wein</strong>stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Den besonderen Reiz <strong>Stuttgart</strong>s<br />
machen seine <strong>Wein</strong>berge aus. Vor<br />
allem am Neckar, aber auch mitten<br />
in der Stadt wachsen die Reben.<br />
Im städtischen <strong>Wein</strong>baumuseum<br />
in Uhlbach erfahren die Besucher<br />
alles über die <strong>Wein</strong>baukultur<br />
von der Römerzeit bis heute.<br />
Nach der „trockenen Theorie"<br />
können sich die Besucher im gemütlichen<br />
<strong>Wein</strong>stüble „Rössle"<br />
von der Güte der in <strong>Stuttgart</strong> angebauten<br />
<strong>Wein</strong>e überzeugen. <strong>Der</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>wanderweg, den<br />
die <strong>Stuttgart</strong>-Marketing GmbH<br />
zusammen mit den Winzern konzipiert<br />
hat, führt vorbei an male-<br />
rischen Hanglagen, idyllischen<br />
Plätzen, Aussichtspunkten und<br />
interessanten Sehenswürdigkeiten.<br />
Und natürlich an den beliebten<br />
Besenwirtschaften. Ende August<br />
treffen sich <strong>Wein</strong>liebhaber<br />
aus aller Welt, um auf dem <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>dorf bei Geselligkeit<br />
und guter Laune ein „Viertele zu<br />
schlotzen".<br />
<strong>Stuttgart</strong>s <strong>Wein</strong>bau<br />
in Zahlen<br />
<strong>Stuttgart</strong> ist nach Brackenheim,<br />
Lauffen, Heilbronn, <strong>Wein</strong>stadt<br />
und <strong>Wein</strong>sberg die sechstgrößte<br />
DWI/Hartmann<br />
<strong>Wein</strong>baugemeinde Württembergs.<br />
Insgesamt verfügt die<br />
Stadt <strong>Stuttgart</strong> über 450 Hektar<br />
und die gesamte Region über<br />
knapp 4000 Hektar Rebfläche.<br />
Knapp drei Viertel davon sind mit<br />
roten und gut ein Viertel mit weißen<br />
Rebsorten bepflanzt.<br />
Vorherrschend sind natürlich der<br />
Trollinger und der Riesling, gefolgt<br />
von Lemberger, Spätburgunder,<br />
Müller-Thurgau, Kerner,<br />
Heroldrebe, Portugieser, Merlot,<br />
Ruländer, Silvaner ...<br />
Gerhard Schwinghammer
<strong>Wein</strong>berge: <strong>Stuttgart</strong> – Großstadt zwischen Wald und Reben Karte: WAGER ! Kommunikation/Björn Locke<br />
Prämierte <strong>Wein</strong>e<br />
Berg<br />
Zuckerle<br />
Steinhalde<br />
Cannstatter Berg<br />
Feuerbacher Berg<br />
Herzogenberg<br />
Gips<br />
Mönchberg<br />
Wangener Berg<br />
Schlossberg<br />
Altenberg<br />
Götzenberg<br />
Kirchberg<br />
<strong>Wein</strong>steige<br />
Lenzenberg<br />
Scharrenberg<br />
<strong>Wein</strong>gut Tilmann Ruoff<br />
Esslinger Schenkenberg Dornfelder Silberne Preismünze<br />
Sanguis Vitis Cuvée, Rot, Barrique Bronzene Preismünze<br />
WG Uhlbach EG<br />
<strong>Pro</strong> Domus Rotweincuvée Mundus Vini Sehr gut<br />
Spätburgunder Wappen von Uhlbach Mundus Vini Sehr gut<br />
Spätburgunder Auslese Mundus Vini Sehr gut<br />
Chardonnay Wappen von Uhlbach Mundus Vini Silber<br />
Spätburgunder Weißherbst Eiswein Mundus Vini Silber<br />
Riesling Kabinett Selection Sommerwein-Verkostung Drei Sterne<br />
<strong>Wein</strong>gut Albert und Konrad Zaiß<br />
2001 Cabernet Sauvignon Spätlese trocken, im Barrique gereift Silberne Preismünze<br />
2002 Cabernet Sauvignon QbA trocken, im Barrique gereift Goldene Preismünze<br />
2003 Cabernet Sauvignon Auslese trocken, im Barrique gereift Silberne Preismünze<br />
2003 Dornfelder Spätlese trocken Mundus Vini Sehr gut<br />
2003 Lemberger Auslese trocken, im Barrique gereift Mundus Vini Sehr gut<br />
Silberne Preismünze<br />
2003 Obertürkh. Kirchberg Trollinger Spätlese Silberne Preismünze<br />
2003 Riesling Kabinett trocken Mundus Vini Sehr gut<br />
Bronzene Preismünze<br />
2003 Riesling Spätlese trocken Silberne Preismünze<br />
2003 Spätburgunder Auslese trocken, im Barrique gereift Silberne Preismünze<br />
2003 Gewürztraminer Auslese Goldene Preismünze<br />
2003 Weißburgunder Auslese trocken Mundus Vini Sehr gut<br />
Silberne Preismünze<br />
2004 Portugieser Spätlese trocken Goldene Preismünze<br />
2004 Samtrot Auslese Mundus Vini Sehr gut<br />
2004 Trollinger Qualitätswein Bronzene Preismünze<br />
2004 Weißburgunder Spätlese trocken Silberne Preismünze<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 37
38<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Wasser<br />
macht weise,<br />
fröhlich der <strong>Wein</strong>,<br />
drum trinke sie beide,<br />
um beides zu sein.<br />
Sprichwort<br />
WG Rotenberg<br />
2002 Spätburgunder schwarze Kapsel, im Barrique gereift Concours Mondial de Bruxelles<br />
Goldmedaille<br />
2001 Eiswein Concours Mondial de Bruxelles<br />
Silbermedaille<br />
<strong>Wein</strong>gut Fritz Currle<br />
2004 Riesling Spätlese Selection Premium Wine Challenge<br />
Drei Sterne<br />
Muskat-Trollinger Sekt extra trocken Alles über <strong>Wein</strong><br />
top five deutscher Rotsekt<br />
<strong>Wein</strong>bau Dieter Zaiß<br />
2003 Cannstatter Berg Lemberger Auslese, im Holzfass ger. Goldene Preismünze<br />
2004 Cannstatter Berg Heroldrebe Spätlese Silberne Preismünze<br />
2004 Cannstatter Zuckerle Trollinger trocken QbA Bronzene Preismünze<br />
2005 Cannstatter Berg Trollinger-Lemberger QbA Silberne Preismünze<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
2003 Cannstatter Zuckerle Lemberger trocken „Premium“ Concours Mondial de Bruxelles<br />
Silberne Medaille<br />
2003 Cannstatter Berg Pinot Noir „Premium“ International Wine and Spirit<br />
Competition, Silberne Medaille<br />
2003 Cannstatter Berg Pinot Noir „Premium“ Mondial du Pinot Noir<br />
Goldene Medaille<br />
2003 Rotwein Cuvée Travertin, im Barrique gereift Mundus vini Goldene Medaille<br />
2004 Cannstatter Zuckerle Riesling „Edition“ Mundus vini Silberne Medaille<br />
2004 Cannstatter Zuckerle Riesling Eiswein Mundus vini Silberne Medaille<br />
Riesling Verkostung der Zeitschrift <strong>Wein</strong>welt Riesling Genossenschaft des Jahres<br />
2004 Cannstatter Zuckerle Riesling Eiswein Hayatt Risling Challenge (Australien)<br />
unter den Top 10 Deutschland<br />
<strong>Wein</strong>gut Jägerhof<br />
2001 <strong>Der</strong> Turm Barrique-Rotwein Landesweinprämierung 2004<br />
2003 Weißburgunder trocken Selection 2003 unter den 20 besten<br />
weißen Württembergern<br />
<strong>Wein</strong>gut Rienth<br />
2004 Pinot Blanc de Noir Brut DLG-Prämierung 2006<br />
3 Sterne Bronze<br />
2004 Fellbacher Goldberg Riesling Brut DLG-Prämierung 2006 Silber<br />
2004 Fellbacher Goldberg Traminer Brut DLG-Prämierung 2006 Silber<br />
2004 Muskat-Trollinger Rosé Brut DLG-Prämierung 2006 Silber<br />
2004 Chardonnay trocken DLG-Prämierung 2006 Gold<br />
2003 Chardonnay trocken, im Barrique ausgebaut Deutscher <strong>Wein</strong>preis 14,75 Punkte<br />
2003 Kastell Rotwein Cuvée trocken, im Barrique ausgebaut Deutscher <strong>Wein</strong>preis 14,50 Punkte<br />
2003 Limes Rotwein Cuvée trocken, im Barrique ausgebaut Deutscher <strong>Wein</strong>preis 14,00 Punkte<br />
2004 Rotwein Cuvée trocken Deutscher <strong>Wein</strong>preis 13,75 Punkte<br />
2004 Rivaner trocken Deutscher <strong>Wein</strong>preis 13,00 Punkte<br />
2004 Chardonnay trocken Selection 4 Sterne<br />
2004 Riesling Eiswein Selection 4 Sterne<br />
2003 Limes Rotwein Cuvée trocken,<br />
im Holzfass gereift 3 Sterne<br />
2004 Fellbacher Goldberg Riesling Eiswein Gold<br />
2003 Chardonnay trocken,im Barrique gereift 3 Sterne Silber
Unsere urbanen Steillagen unterhalb<br />
des Fernsehturms bieten hervorragende<br />
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<strong>Wein</strong>treff-Kalender 2006<br />
09.06.–09.07. WM-<strong>Wein</strong>dorf<br />
30.08.–10.09. <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
(Marktplatz Laube 40)<br />
06.10.–09.10. Fellbacher Herbst<br />
(Hintere Straße)<br />
13.10.–11.12. „D´r Besa macht uff!“<br />
12.12.–13.12. Kabarettabende<br />
(Karten unter 0711/581655)<br />
Mit Sekt und<br />
„Ich wollte nicht nur Traubenlieferant<br />
sein“, begründet der 54jährige<br />
Fellbacher <strong>Wein</strong>gärtner<br />
Gerhard Rienth seinen Entschluss,<br />
die <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
zu verlassen und seine<br />
<strong>Pro</strong>dukte selbst zu vermarkten.<br />
<strong>Der</strong> Kellerausbau mache ihm<br />
Spaß und die Selbstvermarktung<br />
war aus der Rückschau der richtige<br />
Weg, erläutert er. Mittlerweile<br />
hat sich Rienth, dessen Familie<br />
auf eine 400-jährige <strong>Wein</strong>bautradition<br />
zurückblicken kann,<br />
auf die Herstellung hochwertiger<br />
Sekte und Cuvées konzentriert.<br />
Dass die Tradition des <strong>Wein</strong>baus<br />
auch in die Zukunft geführt wird,<br />
dafür garantiert Rienths 27-jähriger<br />
Sohn Markus, der als <strong>Wein</strong>bautechniker<br />
Praktika in Südafrika<br />
und Australien gemacht hat.<br />
Von dort hat er die Idee und die<br />
Erfahrung mitgebracht, wie man<br />
pfiffige Cuvées zusammenstellen<br />
kann. „Unsere Cuvées werden<br />
verstärkt nachgefragt“, sagt Markus<br />
Rienth. Ein vorzügliches Cuvée<br />
aus 55 <strong>Pro</strong>zent Lemberger, 32<br />
<strong>Pro</strong>zent Spätburgunder und 13<br />
<strong>Pro</strong>zent Acolon hat Gerhard<br />
Rienth kreiert. „Kastell“ hat er<br />
den vierzehn Monate im Barriquefass<br />
gereiften <strong>Wein</strong> des Jahrhundertjahrgangs<br />
2003 genannt.<br />
Seine tiefe, kirschrote Farbe mit<br />
rubinroten Reflexen und sein<br />
komplexes, kraftvolles Aroma,<br />
das ein anhaltendes frisches und<br />
fruchtiges Finale beim Genuss<br />
bereitet, machten das Cuvée zu<br />
einer ganz besonderen Kreation.<br />
Von Hand geschüttelt<br />
Eine weitere Spezialität der Familie<br />
Rienth sind Winzersekte,<br />
die komplett in der eigenen Kellerei<br />
hergestellt werden. Hier bieten<br />
die einheimischen Rebsorten<br />
eine vielfältige Spielwiese für die<br />
– Anzeige –<br />
Cuvées zum Erfolg<br />
Rienths. Man hat zum Beispiel<br />
Riesling-Sekt, Gewürztraminer-<br />
Sekt und Muskattrollinger als<br />
Rot- und Rosé-Sekt im <strong>Pro</strong>gramm.<br />
Die neueste Schöpfung<br />
ist ein Pinot Blanc de Noir, der<br />
erst kürzlich bei der Prämierung<br />
von Selection vier Sterne gewonnen<br />
hat. Selbstverständlich werden<br />
alle Sekte in traditioneller<br />
Prickelnd: Ein ausgezeichneter Rienth-<br />
Winzersekt von der Pinot-Noir-Traube<br />
garniert mit zwei Rotweincuvées.<br />
Wulf Wager<br />
Flaschengärung hergestellt und<br />
in der Reifephase vor dem Degorgieren<br />
täglich von Hand gerüttelt.<br />
Kellerei und Besenwirtschaft der<br />
Familie Rienth siedelte 1991 vom<br />
Ortskern an den Stadtrand von<br />
Fellbach um. „Durch die Teilnahme<br />
am <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf konnten<br />
wir viele neue Kunden für unsere<br />
<strong>Wein</strong>e begeistern“, schwärmt<br />
Gerhard Rienth. 2006 laden sie<br />
zum sechsten Mal zum gemütlichen<br />
Vierteleschlotzen ein.<br />
Wulf Wager
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<strong>Der</strong> <strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein<br />
ist eine Privat-Initiative<br />
von Freunden der badenwürttembergischenLandeshauptstadt.<br />
Unser Verein<br />
widmet sich seit dem<br />
Jahre 1896 „der Erhaltung,<br />
Förderung und Ausweitung<br />
aller gesellschaftlichen und<br />
kulturellen Geschehnisse in<br />
<strong>Stuttgart</strong>."<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein e.V.<br />
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42<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
Es steckt mehr<br />
Philosophie in einer<br />
Flasche <strong>Wein</strong><br />
als in allen Büchern<br />
dieser Welt.<br />
Louis Pasteur (1822-1895)<br />
Frisch entkorkt<br />
Aktuelles, Informationen und Neuigkeiten<br />
Trinkpoesie<br />
Peter Warbinek hat ein wunderhübsches<br />
Büchlein mit über 400<br />
<strong>Wein</strong>sprüchen und Zitaten rund<br />
um den <strong>Wein</strong> publiziert. Von lieblich<br />
bis trocken, von philosophisch<br />
bis trivial, von der Antike<br />
bis heute reicht die Auswahl der<br />
Zitate. Unentbehrlich für jeden<br />
<strong>Wein</strong>freund. Es ist ein Büchlein<br />
zum Schmökern, Schmunzeln<br />
und zum Besten geben, das nicht<br />
nur durch seine Illustrationen besticht.<br />
„Wie der <strong>Wein</strong>, so die Verse“<br />
ist der ideale Fundus für die<br />
unterschiedlichsten Anlässe und<br />
Gelegenheiten – von Gästebuch<br />
bis <strong>Wein</strong>probe. Es ist sinnvoll<br />
nach Themen gegliedert, zum<br />
Beispiel <strong>Wein</strong> in der Antike, <strong>Wein</strong><br />
und Gesundheit, <strong>Wein</strong> und Poesie,<br />
<strong>Wein</strong> in der Küche, in der Region<br />
… etc.<br />
„Wie der <strong>Wein</strong>, so die Verse“, zusammengestellt<br />
und frisch eingeschenkt<br />
von Peter Warbinek. Aufgelockert<br />
mit Kommentaren und<br />
zahlreichen Illustrationen.<br />
160 Seiten, 9,80 Euro, Verlag Rebensache,<br />
ISBN 3-9809225-1-0<br />
Erhältlich im Buchhandel und gut<br />
sortierten Vinotheken oder unter<br />
www.rebensache.de<br />
Sonderausstellung<br />
„Reinen <strong>Wein</strong> einschenken<br />
- <strong>Wein</strong>welt im Wandel”<br />
Die <strong>Wein</strong>welt befindet sich im<br />
Umbruch. <strong>Wein</strong>liebhaber können<br />
heute aus einem riesigen Angebot<br />
unterschiedlichster <strong>Wein</strong>sorten<br />
aus aller Welt wählen. Deutschland<br />
hat sich zum weltweit wichtigsten<br />
Importland für ausländische<br />
<strong>Wein</strong>e entwickelt. Im Südwesten<br />
Deutschlands sind die<br />
Menschen vom <strong>Wein</strong>anbau in besonderer<br />
Weise geprägt. Hier<br />
existiert eine Vorliebe für<br />
einheimische <strong>Wein</strong>e.<br />
Eine Sonderausstellung<br />
im Haus der<br />
Geschichte beschäftigt<br />
sich mit<br />
der Frage: Geht<br />
die traditionell<br />
hohe<br />
Bedeutung<br />
des regionalen<br />
<strong>Wein</strong>s in Baden-Württemberg<br />
möglicherweise verloren oder<br />
finden <strong>Wein</strong>hersteller und auch<br />
Konsumenten den richtigen regionalen<br />
Weg in einer zunehmend<br />
globalisierten Welt? Die<br />
Ausstellung „Reinen <strong>Wein</strong> einschenken<br />
- <strong>Wein</strong>welt im Wandel”<br />
läuft vom 29. September 2006 bis<br />
zum 29. Juli 2007 und liefert bemerkenswerte<br />
Antworten.<br />
Haus der Geschichte Baden-<br />
Württemberg, <strong>Stuttgart</strong><br />
www.hdgbw.de<br />
Steilvorlage<br />
für den Trollinger<br />
Wenn zur FIFA WM 2006 hier<br />
in Deutschland die „Welt zu Gast<br />
bei Freunden“ ist, darf der <strong>Wein</strong><br />
Treffer: Konrad Zaiß präsentiert den einzigen<br />
<strong>Stuttgart</strong>er WM-<strong>Wein</strong>.<br />
Wulf Wager<br />
aus <strong>Stuttgart</strong> nicht fehlen.<br />
Er vermittelt den Fans aus<br />
aller Welt einen wichtigen<br />
Teil deutscher Kultur und<br />
Jahrhunderte alter Tradition,<br />
die heute von innovativen<br />
Winzern, Genossenschaften<br />
und Kellereien<br />
mit modernem Know-how<br />
weitergelebt wird. Das Obertürkheimer<br />
<strong>Wein</strong>gut von Konrad<br />
Zaiß ist der einzige <strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>erzeuger, der WM-<strong>Wein</strong>e im<br />
Angebot hat. „Wir freuen uns,<br />
dass wir die einmalige Chance<br />
nutzen können, <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>e<br />
in dem attraktiven Umfeld der<br />
Fußballweltmeisterschaft einem<br />
internationalen Publikum zu präsentieren“,<br />
erläutert Wengerter<br />
und Stadtrat Konrad Zaiß.<br />
www.zaiss.com<br />
Fritz Currle pflanzt in<br />
Hamburg Reben<br />
Zum zehnjährigen Jubiläum<br />
schenkten die Wirtinnen und<br />
Wirte des „<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorfs<br />
zu Gast in Hamburg“ der Stadt<br />
Hamburg den <strong>Wein</strong>berg am<br />
Stintfang. Angebaut werden die<br />
Rebsorten Regent und Phönix.<br />
Die Traubenernte wird von den<br />
Senatoren und der Präsidentin /<br />
dem Präsidenten der Bürgerschaft<br />
vorgenommen. <strong>Der</strong> Uhlbacher<br />
Wengerter Fritz Currle ist<br />
zur fachlichen Unterstützung<br />
dann ebenfalls in Hamburg. Die<br />
Trauben werden nach der Ernte<br />
schnellstmöglich nach Uhlbach<br />
transportiert, gekeltert und abgefüllt.<br />
Im Rahmen der Eröffnung<br />
des Hamburger <strong>Wein</strong>dorfs werden<br />
die <strong>Wein</strong>flaschen an die Bürgerschaft<br />
übergeben. In <strong>Stuttgart</strong><br />
kann man Fritz Currle mit seiner<br />
Laube Dreimädelhaus auf dem<br />
<strong>Wein</strong>dorf erleben. Woher der<br />
Name der Besenwirtschaft
WEINBAU<br />
UND BESENWIRTSCHAFT<br />
UHLBACHER STRASSE 31<br />
70329 STUTTGART<br />
TELEFON: 0711 / 32 12 24<br />
TELEFAX: 0711 / 3 27 96 58<br />
MOBIL: 0171 / 6 76 74 52<br />
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44<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
<strong>Der</strong> <strong>Wein</strong> wirkt<br />
stärkend auf den<br />
Geisteszustand,<br />
den er vorfindet:<br />
der <strong>Wein</strong> macht die<br />
Dummen dümmer<br />
und die Klugen klüger.<br />
Jean Paul (1763-1825)<br />
stammt, erklärt Christel Currle:<br />
„<strong>Der</strong> Name stammt ursprünglich<br />
von meinem Großvater. Er hatte<br />
drei Töchter und eine Besenwirtschaft<br />
in Uhlbach. Meine Eltern<br />
setzten mit ihren drei Töchtern<br />
Christel, Annette und Susanne<br />
die Tradition fort, als sie ihre<br />
Besenwirtschaft 1974 eröffneten<br />
– Zum Dreimädelhaus.”<br />
Markthalle bietet kulinarische<br />
Ergänzung zum <strong>Wein</strong><br />
Die 1914 erbaute <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Markthalle ist ein weit über die<br />
Grenzen <strong>Stuttgart</strong>s hinaus bekanntes<br />
und beliebtes Schmuckstück<br />
geworden - für die Bevölkerung<br />
eine exquisite Einkaufsstätte.<br />
Das Konzept der Markthalle<br />
bildet die Grundlage für den Erfolg:<br />
Besondere Frische bei hochwertiger<br />
Qualität, eine große<br />
Vielfalt des Warenangebots mit<br />
Spezialitäten aus vielen Ländern.<br />
Zum Verweilen laden gastronomische<br />
Bereiche wie die Markt-<br />
Frisch: Die historische Markthalle bietet<br />
Spezereien und Feinkost passend zum<br />
<strong>Wein</strong>. <strong>Stuttgart</strong>er Marketing<br />
hallengaststätte, die mediterran<br />
geprägte „Empore“ und die spanische<br />
„Tapas-Bar“ ein.<br />
Die Markthalle bietet ein besonderes<br />
Kauferlebnis durch die<br />
Symbiose zwischen einem ausgewogenen<br />
und anspruchsvollen<br />
Warenangebot, einer historischen<br />
Architektur und den kulinari-<br />
schen Spezialitäten der Gastronomie.<br />
Auf knapp 5000 Quadratmetern<br />
bieten die Händler exquisite<br />
kulinarische Ergänzungen zu den<br />
Württemberger <strong>Wein</strong>en.<br />
Kleinster <strong>Wein</strong>laden<br />
Deutschlands<br />
In <strong>Stuttgart</strong>er-Heslach betreibt<br />
Stefan Notter Deutschlands vermutlich<br />
kleinsten <strong>Wein</strong>laden.<br />
Spezialisiert hat sich der <strong>Wein</strong>händler<br />
auf Württemberg und<br />
Baden. Aus jedem der jeweils<br />
neun Anbaugebiete findet sich<br />
mindestens ein <strong>Wein</strong>gut mit mehreren<br />
<strong>Wein</strong>en im Angebot. Durch<br />
monatliche Verkostungsschwerpunkte<br />
lockert Notter sein Standardangebot<br />
auf. So können sich<br />
die Kenner guten <strong>Wein</strong>es ohne Eile<br />
ein objektives Bild machen.<br />
www.stefans-weinladen.de<br />
Steillagenweine<br />
Hart müssen sich die 37 Mitglieder<br />
der <strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
Rohracker ihr Brot verdienen,<br />
denn sie bewirtschaften<br />
Steillagenhänge in einem Naturschutzgebiet<br />
und da ist mit Maschinenkraft<br />
wenig zu bewirken.<br />
Von Hand werden hier die Rebsorten<br />
Trollinger, Burgunder, Silvaner,<br />
Riesling und Kerner angebaut,<br />
gepflegt und gelesen. In den<br />
Lagen Dürrbach, Engenberg, Lenzenberg<br />
und Burghalde reifen auf<br />
einer Rebfläche von acht Hektar<br />
die Trauben für die <strong>Wein</strong>e aus<br />
Rohracker. Es liegt der WG besonders<br />
am Herzen, die <strong>Wein</strong>berge in<br />
terrassierter Steillage und die einzigartigen<br />
Trockenmauern zu erhalten,<br />
um so für die Kenner besonders<br />
aromatische und bukettreiche<br />
<strong>Wein</strong>e zu erzeugen.<br />
www.wg-rohracker.de<br />
Hessigheimer Felsengärten<br />
Zwischen Mundelsheim und Besigheim<br />
liegt an einer romantischen<br />
Neckarschleife, umgeben<br />
von <strong>Wein</strong>berghängen, Hessigheim,<br />
eine der größten <strong>Wein</strong>bau-<br />
gemeinden im Mittleren Neckartal.<br />
Eine besondere Sehenswürdigkeit<br />
sind die Hessigheimer Felsengärten,<br />
bizarre Felsformationen,<br />
die oberhalb eines Steilhanges<br />
in die Höhe ragen und einen<br />
weiten Ausblick ins Neckartal<br />
bieten. In den Felsengärten bestehen<br />
Klettermöglichkeiten in allen<br />
Schwierigkeitsgraden. Am Fuß<br />
der namengebenden Felsengärten<br />
liegt die Felsengartenkellerei. Die<br />
Qualität ihrer <strong>Wein</strong>e wird von den<br />
hauptsächlich nach Süden geneigten,<br />
terrassierten Steillagen<br />
beeinflusst. Das Mikroklima um<br />
Hessigheim sowie die Muschelkalkböden<br />
des Neckartals prägen<br />
nachhaltig den Charakter der Felsengarten-Spitzenweine.<br />
www.felsengartenkellerei.de<br />
T-Shirt<br />
für Viertelesschlotzer<br />
Ab sofort kann sich jeder <strong>Wein</strong>zahn<br />
auch mittels seiner Kleidung<br />
als Württemberger<strong>Wein</strong>trinker<br />
outen. Auf<br />
einem T-Shirt<br />
in feinem Trollingerrot<br />
prangt<br />
mit goldener<br />
Schrift das Prädikat„Viertelesschlotzer“.<br />
Daneben gibt es auch<br />
noch ein T-Shirt mit der Aufschrift<br />
„Gottes schönste Gabe ist<br />
der Schwabe“. Beide Shirts können<br />
bei Wager Kommunikation<br />
unter www.woascht.de oder telefonisch<br />
unter 07127 / 9 31 58 07<br />
zum Preis von je 12,50 Euro zzgl.<br />
Versand bestellt werden.<br />
Empfehlenswerte Links<br />
www.wuerttembergerweingueter.de/<br />
www.hausderbwweine.de<br />
www.deutscheweine.de<br />
www.wein.de<br />
www.wwg.de<br />
www.wein-abc.de<br />
www.rebensache.de<br />
www.pro-stuttgart.de<br />
www.weinenzyklopaedie.de
Veranstaltungstipps 2006<br />
9. Juni bis 9. Juli<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong>-Verkehrsverein<br />
<strong>Stuttgart</strong>er WM-Sonder-<br />
<strong>Wein</strong>dorf<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Kirchstraße und<br />
Schillerplatz<br />
www.pro-stuttgart.de<br />
10. Juni, 11-17 Uhr<br />
<strong>Wein</strong>gut und <strong>Wein</strong>stube<br />
Jägerhof<br />
Tag der offenen Tür mit Verkostung,<br />
Kellerbesichtigung<br />
und <strong>Wein</strong>kauf<br />
Bad Cannstatt, Am Wolfsberg 17<br />
Tel. 0711 / 54 43 04<br />
www.jaegerhof-mayer.de<br />
10. bis 11. Juni<br />
WG Uhlbach EG<br />
<strong>Wein</strong>probe in den<br />
Uhlbacher <strong>Wein</strong>bergen<br />
<strong>Stuttgart</strong>,<br />
Uhlbacher Straße 221<br />
Tel. 0711 / 32 27 78<br />
www.wg-uhlbach.de<br />
23. bis 24. Juni, ab 18 Uhr<br />
<strong>Wein</strong>gärtnergenossenschaft<br />
Rohracker eG<br />
<strong>Wein</strong>blütenfest<br />
Rohracker, Sillenbucher Str. 10<br />
Tel. 0711 / 42 48 97<br />
www.wg-rohracker.de<br />
24. Juni, 15-22 Uhr<br />
25. Juni, 11-20 Uhr<br />
<strong>Wein</strong>gut und<br />
<strong>Wein</strong>stube Jägerhof<br />
<strong>Wein</strong>blütenfest<br />
am Schnarrenberg<br />
Bad Cannstatt<br />
Am Wolfsberg 17<br />
Tel. 0711 / 54 43 04<br />
www.jaegerhof-mayer.de<br />
24. Juni bis 25. Juni<br />
<strong>Wein</strong>gut Wilhelm Bauer<br />
<strong>Wein</strong>blütenfest<br />
am Schnarrenberg<br />
Bad Cannstatt, Auf der Steig 33<br />
Tel. 0711 / 54 58 55<br />
www.weingut-bauer-boskoop.de<br />
28. Juli bis 29. Juli<br />
<strong>Wein</strong>haus Stetter<br />
Bohnenviertelfest<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
Rosenstraße 32<br />
Tel. 0711 / 24 01 63<br />
www.weinhaus-stetter.de<br />
10. bis 13. August<br />
<strong>Wein</strong>gut Wilhelm Bauer<br />
<strong>Wein</strong>fest in Boskoops Höfle<br />
Bad Cannstatt<br />
Auf der Steige 33<br />
Tel. 0711 / 54 58 55<br />
www.weingut-bauer-boskoop.de<br />
11. bis 21. August<br />
<strong>Wein</strong>gut A. & K. Zaiß<br />
Haus und <strong>Wein</strong>fest<br />
Obertürkheim<br />
Mörgelenstr. 18<br />
Tel. 07 11 / 32 82 42<br />
www.zaiss.com<br />
18. August<br />
bis 21. August<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur<br />
Untertürkheim eG<br />
<strong>Wein</strong>fest Obertürkheim<br />
in der Kelter<br />
Obertürkheim,<br />
Strümpfelbacher Straße 47<br />
Tel. 0711 / 33 63 81-0<br />
www.weinmanufaktur.de<br />
30. August bis 10. September<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />
Verkehrsverein<br />
<strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Marktplatz, Schillerplatz<br />
und Kirchstraße<br />
www.pro-stuttgart.de<br />
8. bis 11. September<br />
WG Uhlbach<br />
Uhlbacher Herbst<br />
(<strong>Wein</strong>fest)<br />
Uhlbach,<br />
Markgräflerstraße 9<br />
Tel. 0711 / 32 27 78<br />
www.wg-uhlbach.de<br />
15. bis 18. September<br />
<strong>Wein</strong>manufaktur<br />
Untertürkheim eG<br />
<strong>Wein</strong>fest Untertürkheim<br />
in der Kelter<br />
Untertürkheim,<br />
Strümpfelbacher Straße 47<br />
Tel. 0711 / 33 63 81-0<br />
www.weinmanufaktur.de<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard 45
46<br />
<strong>Stuttgart</strong>er<br />
<strong>Wein</strong>-Boulevard<br />
A Leba lang guat’s<br />
Sach ond em Hemmel<br />
a Weiwirtschäftle!<br />
Schwäbische Redensart<br />
Veranstaltungstipps 2006<br />
<strong>Pro</strong>st: Die Volksfestwirte Sonja Renz und Hans-Peter Grandl vergnügen sich auf dem <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>dorf. Wulf Wager<br />
23. September bis 1. Oktober<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
LWH/Landwirtschaftliches<br />
Hauptfest Halle 1<br />
Cannstatter Wasen<br />
23. September bis 8. Oktober<br />
Cannstatter Volksfest<br />
mit den <strong>Wein</strong>zelten „Cannstatter<br />
Oberamt“ der Familien<br />
Zaiß und dem „Stamerhof“<br />
Cannstatter Wasen<br />
30. September<br />
und 1. Oktober<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
Tag der offenen Kelter<br />
Bad Cannstatt<br />
Rommelstraße 20<br />
Tel. 0711 / 54 22 66<br />
www.badcannstatt-weine.de<br />
07. Oktober, 14-18 Uhr<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Tag des offenen <strong>Wein</strong>bergs<br />
<strong>Wein</strong>probe & <strong>Wein</strong>bergspflege<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Mönchhalde,<br />
Fraunhoferstraße<br />
www.stuttgart.de<br />
3. November<br />
<strong>Wein</strong>gärtner Bad Cannstatt<br />
Festliche <strong>Wein</strong>probe<br />
Bad Cannstatt, Römerkastell<br />
Tel. 0711 / 54 22 66<br />
www.badcannstatt-weine.de<br />
11. November, 10-17 Uhr<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
Tag der offenen Tür<br />
im Travertinkeller<br />
Bad Cannstatt,<br />
Sulzerrainstraße 24<br />
www.stuttgart.de<br />
14. November<br />
bis 9. Dezember<br />
<strong>Wein</strong>gut Wilhelm Bauer<br />
Herbst-Besensaison<br />
Bad Cannstatt,<br />
Auf der Steige 33<br />
Tel. 0711 / 54 58 55<br />
www.weingut-bauer-boskoop.de<br />
19. November<br />
<strong>Wein</strong>gut<br />
der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong>s beste <strong>Wein</strong>e<br />
Haus der Wirtschaft<br />
www.stuttgart-tourist.de<br />
Mitte November 2006<br />
bis Mitte Februar 2007<br />
<strong>Wein</strong>bau Tilmann Ruoff<br />
Besenwirtschaft<br />
Uhlbach, Uhlbacher Sraße 31<br />
Tel. 0711 / 32 12 24<br />
tilmann.ruoff@t-online.de<br />
10. Dezember<br />
bis 17. Dezember<br />
Trollingerhöfle<br />
Edelbrandwoche<br />
mit Vesperstube und <strong>Wein</strong>en<br />
Untertürkheim,<br />
Württembergstraße 46<br />
Tel. 0711 / 33 30 00<br />
www.trollingerhoefle.de
<strong>Wein</strong>erlebnistour - <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>wanderweg<br />
Entdecken Sie den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>wanderweg bei einer geführten Tour.<br />
Herrliche Hanglagen, idyllische Plätze sowie zahlreiche <strong>Wein</strong>güter und<br />
<strong>Wein</strong>stuben mit ausgewählten <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>en erwarten Sie.<br />
Mai - Oktober 2006<br />
jeden 1. Sonntag im Monat<br />
von 11 bis ca. 14 Uhr<br />
Preis € 19,80 p.P.<br />
(inkl. <strong>Wein</strong>probe und kleines Vesper)<br />
Unser TIPP:<br />
Die erlesene <strong>Wein</strong>verkostung <strong>Stuttgart</strong>s beste <strong>Wein</strong>e, 19. November im Haus der Wirtschaft<br />
Buchung der <strong>Wein</strong>erlebnistour sowie ab Oktober Tickets für die <strong>Wein</strong>degustation bei:<br />
Touristik-Information »i-Punkt« der <strong>Stuttgart</strong> Marketing GmbH<br />
Königstraße 1 A • 70173 <strong>Stuttgart</strong> • Telefon 0711 / 22 28 - 0<br />
www.stuttgart-tourist.de<br />
www.stuttgarter-weinwanderweg.de
Servieren Sie die<br />
neue Lust auf Regionales.<br />
Teinacher. Eine Empfehlung des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg.