Broschüre - Landschaftsverband Weser-Hunte eV
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Spiegelsaal<br />
An den Hauptbau schließen sich mehrere, zum Teil jüngere<br />
Bauteile an: ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude und eine Orangerie<br />
mit Nebengebäude, in der Quaet-Faslem seit 1831 eine<br />
Realschule, Vorläufer der Fachhochschule Nienburg, unterhielt.<br />
Die Innenräume der Villa sind weitgehend original erhalten.<br />
Von einem gewölbten Flur mit Halbsäulen gehen der Gartensaal,<br />
das Treppenhaus und weitere Zimmer ab. Im Obergeschoss<br />
liegt der architektonisch interessanteste Raum, der<br />
Spiegelsaal (Abb. oben). Die Wände gliedern Pilaster, zwischen<br />
die Fenster oder Spiegel gesetzt sind. Die Spiegeltüren lassen<br />
sich zu den Eckzimmern öffnen. Deckentapeten „öffnen“ die<br />
Räume auch nach oben. Im Logenzimmer ist ein Wandbild bemerkenswert:<br />
Hier, wo sich wahrscheinlich die Nienburger<br />
Freimaurerloge versammelte, entwarf der Architekt eine Schein-<br />
Architektur aus Pfeilern und Bögen, die er Raffaels Bild „<br />
Schule von Athen“ (1510/11, Rom, Vatikan) nachahmte. Die dort<br />
dargestellten Philosophen malte Quaet-Faslem nicht – ob er sich<br />
und seine Nienburger Freimaurer in ihrer Position sehen wollte?<br />
Quaet-Faslems Villa ist eines der wenigen erhaltenen Häuser, die<br />
sich klassizistische Architekten selbst errichten konnten. Das<br />
Quaet-Faslem-Haus ist mit dem Biedermeier-Garten, dem Lapidarium<br />
und dem Nieders. Spargelmuseum im Rauchhaus Teil<br />
des Museums Nienburg/<strong>Weser</strong> und kann regelmäßig besichtigt<br />
werden.<br />
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