Broschüre - Landschaftsverband Weser-Hunte eV
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Nienburg: Quaet-Faslem-Haus Leinstraße 4 Bald nach seiner Übersiedlung 1821, E. B. Quaet-Faslem nach Nienburg ließ sich Quaetwww.museum-nienburg.de Faslem 1821 eine großzügige Tel.: 05021 12461 Villa errichten. Das zweigeschossige Haus steht an einer städtebaulich bedeutenden Stelle: Am Rand der kurz zuvor abgetragenen Festungsanlagen (Nr. 8) errichtet, bildete es einen ersten Blickpunkt für Reisende, die sich Nienburg von Süden näherten. So gestaltete der Architekt die Südseite des Hauses, der ein Garten vorgelagert ist, besonders auffällig. Ein Risalit, unten als Bogenstellung, oben mit dorischen Pilastern gestaltet, bildet die Mittelachse, zusätzlich betont durch eine Freitreppe und einen Balkon. Die übrigen Fassadenteile sind schlichter gehalten: Im Erdgeschoss öffnen sich Rundbogenfenster, im Obergeschoss sind zwischen Mauerpfeilern Rechteckfenster eingelassen. Gesimse fassen die Öffnungen zusammen. Dieses Gliederungssystem setzt sich auf der zur Leinstraße gerichteten Eingangsseite fort, hier betont lediglich die Rundbogentür die mittlere der fünf senkrechten Achsen. 8 1
Spiegelsaal An den Hauptbau schließen sich mehrere, zum Teil jüngere Bauteile an: ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude und eine Orangerie mit Nebengebäude, in der Quaet-Faslem seit 1831 eine Realschule, Vorläufer der Fachhochschule Nienburg, unterhielt. Die Innenräume der Villa sind weitgehend original erhalten. Von einem gewölbten Flur mit Halbsäulen gehen der Gartensaal, das Treppenhaus und weitere Zimmer ab. Im Obergeschoss liegt der architektonisch interessanteste Raum, der Spiegelsaal (Abb. oben). Die Wände gliedern Pilaster, zwischen die Fenster oder Spiegel gesetzt sind. Die Spiegeltüren lassen sich zu den Eckzimmern öffnen. Deckentapeten „öffnen“ die Räume auch nach oben. Im Logenzimmer ist ein Wandbild bemerkenswert: Hier, wo sich wahrscheinlich die Nienburger Freimaurerloge versammelte, entwarf der Architekt eine Schein- Architektur aus Pfeilern und Bögen, die er Raffaels Bild „ Schule von Athen“ (1510/11, Rom, Vatikan) nachahmte. Die dort dargestellten Philosophen malte Quaet-Faslem nicht – ob er sich und seine Nienburger Freimaurer in ihrer Position sehen wollte? Quaet-Faslems Villa ist eines der wenigen erhaltenen Häuser, die sich klassizistische Architekten selbst errichten konnten. Das Quaet-Faslem-Haus ist mit dem Biedermeier-Garten, dem Lapidarium und dem Nieders. Spargelmuseum im Rauchhaus Teil des Museums Nienburg/Weser und kann regelmäßig besichtigt werden. 9
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Nienburg: Quaet-Faslem-Haus<br />
Leinstraße 4<br />
Bald nach seiner Übersiedlung<br />
1821, E. B. Quaet-Faslem nach Nienburg ließ sich Quaetwww.museum-nienburg.de<br />
Faslem 1821 eine großzügige<br />
Tel.: 05021 12461<br />
Villa errichten. Das zweigeschossige<br />
Haus steht an einer<br />
städtebaulich bedeutenden Stelle: Am Rand der kurz zuvor abgetragenen<br />
Festungsanlagen (Nr. 8) errichtet, bildete es einen<br />
ersten Blickpunkt für Reisende, die sich Nienburg von Süden<br />
näherten. So gestaltete der Architekt die Südseite des Hauses,<br />
der ein Garten vorgelagert ist, besonders auffällig. Ein Risalit,<br />
unten als Bogenstellung, oben mit dorischen Pilastern gestaltet,<br />
bildet die Mittelachse, zusätzlich betont durch eine Freitreppe<br />
und einen Balkon. Die übrigen Fassadenteile sind schlichter<br />
gehalten: Im Erdgeschoss öffnen sich Rundbogenfenster, im<br />
Obergeschoss sind zwischen Mauerpfeilern Rechteckfenster<br />
eingelassen. Gesimse fassen die Öffnungen zusammen. Dieses<br />
Gliederungssystem setzt sich auf der zur Leinstraße gerichteten<br />
Eingangsseite fort, hier betont lediglich die Rundbogentür die<br />
mittlere der fünf senkrechten Achsen.<br />
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