a k t u e l l - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS
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Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
Confédération suisse<br />
Confederazione Svizzera<br />
Confederaziun svizra<br />
Schweizer Armee<br />
Z E I T S C H R I F T D E R F Ü H R U N G S U N T E R S T Ü T Z U N G S B R I G A D E 4 1<br />
Armee<br />
a k t u e l l<br />
I 2<br />
I I 2008<br />
HÖHEPUNKT COMM’08<br />
ALLES, WAS ZUr FU GEHÖRT, WAR DABEI<br />
4 | Der Hügel der aus dem See kam<br />
An der Comm’08 wurde mit<br />
Kreativität nicht gespart<br />
14 | Wenn das Kader Fische fängt<br />
WK-Start mit Teamgeist und Schweiss<br />
18 | mILITärischer Albtraum<br />
Kurt Aeschbacher über sein<br />
Verhältnis zur Armee
2<br />
Inhalt Dezember 200808<br />
3 Editorial<br />
4 Leistungsschau Comm’08 war ein voller Erfolg<br />
6 24’000 Personen liessen sich von der Comm’08 begeistern<br />
8 Comm’08: Die besten Bilder ohne Worte<br />
10 Comm’08: Wir sind zufrieden<br />
A1 Divisionär André Blattmann, Chef der Armee ad interim, im Interview<br />
A4 Neu: Dienstverschiebungsgesuch per E-Mail<br />
A5 Die neue AHV-Nummer und ihre Auswirkungen<br />
A6 Rudern, Geländelauf, Hindernislauf:<br />
Mit Soldat Kilian Richner an den Sommer-Armeemeisterschaften 2008<br />
A8 Optimierungsmassnahmen der Schweizer Armee<br />
A9 E-Learning<br />
A10 Tiger-Teilersatz (TTE):<br />
Es gibt keine Alternative zum bemannten Flugzeug<br />
A12 Neuer Kampfstiefel: optimales Klima für Soldaten-Füsse<br />
A14 So funktioniert die Dienstleistungsplanung der Schweizer Armee<br />
A17 Die Logistikbasis der Armee im Dialog mit Partnern<br />
A18 Spezialisten im Umgang mit gefährlichen Substanzen:<br />
Auf Spurensuche mit den ABC Abwehrtruppen<br />
A20 Zu Besuch in der Schaltzentrale der Luftwaffe<br />
A22 Auslandeinsätze der Schweizer Armee: Sinn und Zweck<br />
A24 In Kürze<br />
11 Comm’08: Herzlichen Dank<br />
12 Brigaderapport<br />
14 Kaderübung HQ Bat 13<br />
16 Vorstellung LW Rist Abt 4<br />
18 Sidestory «Kurt Aeschbacher»<br />
19 Militärisches Stellenangebot<br />
Impressum<br />
ARMEE aktuell – die Zeitschrift für die Angehörigen<br />
der <strong>Führungsunterstützungsbrigade</strong> <strong>41</strong><br />
Erscheint zweimal jährlich<br />
Herausgeber:<br />
Kdt FU Br <strong>41</strong> und Chef der Armee<br />
Kdo FU Br <strong>41</strong>, Bolligenstrasse 66b, 3003 Bern<br />
info@fubr<strong>41</strong>.ch<br />
Redaktion:<br />
Komm Team FU Br <strong>41</strong> und<br />
Kommunikation Verteidigung<br />
Layout und Produktion:<br />
Daniel Beyeler, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Kommunikationsbasis, ZEM<br />
Stämpfli AG Bern<br />
Adressänderungen:<br />
Eingeteilte AdA nur schriftlich beim Sektionschef<br />
des Wohnorts. Alle anderen schriftlich beim<br />
Kommando FU Br <strong>41</strong><br />
Copyright:<br />
VBS, Verteidigung<br />
Internet:<br />
www.fubr<strong>41</strong>.ch<br />
www.armee.ch<br />
Titelbild:<br />
24’000 Besucherinnen und Besucher liessen sich<br />
von der Comm’08 in Frauenfeld faszinieren.<br />
Bild: Stefan Birri, Komm Team FU Br <strong>41</strong>
| ARMEE<br />
aktuell |<br />
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2008<br />
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FU<br />
Br <strong>41</strong> |<br />
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Editorial<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte<br />
Geschätzte Angehörige der FU Br <strong>41</strong><br />
Wie lang darf ein Artikel sein, damit er gelesen wird?<br />
Zum Thema Führungsunterstützung haben wir in diesem Medium schon<br />
viel geschrieben, beschrieben und umschrieben. Wahrscheinlich haben<br />
wir auch schon mit dem einen oder anderen Beitrag den Durchhaltewillen<br />
des Lesers strapaziert. Die deutsche Sprache ist ein hervorragendes Mittel<br />
um detailgetreue Ausführlichkeit und grammatikalische Raffinesse zu<br />
zelebrieren.<br />
Ganz anders in dieser Ausgabe. Das Ereignis, das im Fokus steht, lässt<br />
sich fast nur mit Bildern beschreiben: der Höhepunkt für alle Angehörigen<br />
der Führungsunterstützung, die Comm’08 in Frauenfeld. Die Vielfalt<br />
der Themen, die Faszination der Ausstellungen und die Emotionen bei<br />
den Demonstrationen haben wir für Sie ab Seite 4 mit der Kamera festgehalten.<br />
Doch es ist mehr passiert, über das zu berichten es sich lohnt. Seit dem<br />
1. März 2008 gehört die Luftwaffen Richtstrahl Abteilung 4 zu unserer<br />
Brigade. Wieso wir zukünftig auch für die Kommunikationsbedürfnisse der<br />
Luftwaffe zuständig sind und wer Oberstlt i Gst Martin Schuler ist, erfahren<br />
Sie ab Seite 16.<br />
In der ersten Hälfte des Jahres sorgte eine Kaderübung mit fatalen Folgen<br />
für viel berechtigte Kritik in der Öffentlichkeit. Dass aber eigens für das<br />
Training des Kaders angelegte Übungen sinnvoll und wertvoll sind, zeigte<br />
diesen Oktober unser HQ Bat 13. Lesen Sie darüber ab Seite 14.<br />
Ein Besuch bei Kurt Aeschbacher soll verhindern, dass wir die Armee und<br />
unsere Brigade nur aus der Innensicht darstellen. Wir freuen uns immer<br />
wieder darüber, dass sich bekannte Persönlichkeiten ungeschminkt zu<br />
unserer Arbeit äussern. Erfahren Sie über den Albtraum von Kurt Aeschbacher<br />
ab Seite 18.<br />
Nun wünsche ich Ihnen viel Spass beim Lesen respektive beim Bilder<br />
anschauen. Hoffentlich finden Sie in der besinnlichen Adventzeit die<br />
Musse dazu.<br />
<br />
Brigadier Willy Siegenthaler<br />
Kommandant FU Br <strong>41</strong>
4<br />
Leistungsschau Comm’08 war ein voller Erfolg<br />
Die Armee rief und alle kamen!<br />
«Führungsunterstützung erleben und begreifen», das hatte sich<br />
die Führungsunterstützungsbasis (FUB) und ihre <strong>Führungsunterstützungsbrigade</strong><br />
<strong>41</strong> mit der Comm’08 vorgenommen.<br />
Zeigen wollten sie, welche Nervenstränge die Armee zum Ticken<br />
bringen. Zahlreiche Angehörige der Armee und viele Besucherinnen<br />
und Besucher liessen sich in Frauenfeld begeistern.<br />
Divisionär André Blattmann, Kader aus Kursen und Schulen zum Tag des<br />
Nachwuchses ein. Am Wochenende stand der Waffenplatz dann zivilen<br />
Besuchern offen. Trotz des regnerischen Wetters zeigten über 16’000 Besucherinnen<br />
und Besucher ihr Interesse an der Leistungsschau. Projektleiter<br />
Brigadier Willy Siegenthaler zeigte sich denn auch sehr zufrieden: «Ich habe<br />
ausserordentlich viele positive Feedbacks erhalten.»<br />
Text: Krispin Zimmermann, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Vom Mittwoch 10. bis Sonntag 14. September präsentierte die Schweizer<br />
Armee ihre Führungsunterstützung. Der Waffenplatz Frauenfeld wurde<br />
dazu in eine spannende FU-Leistungsschau verwandelt. Statt technische<br />
Geräte aneinander zu reihen, wurden die Mittel der Führungsunterstützung<br />
im Umfeld ihrer Anwendung gezeigt. So fehlte bei der Präsentation des<br />
Botschaftsfunks auch die Staatslimousine des Botschafters nicht. Denn<br />
mit der Comm’08 hatten sich die Organisatoren zum Ziel gesetzt, die<br />
Arbeit der Führungsunterstützung den Angehörigen der Armee, aber auch<br />
der breiten Öffentlichkeit, verständlich und spannend näher zu bringen. In<br />
verschiedenen Hallen, Zelten und unter freiem Himmel wurden diese Vorgaben<br />
spektakulär umgesetzt. Es war dann auch diese realitätsnahe Präsentation,<br />
die wesentlich zum Erfolg der Leistungsschau beitrug.<br />
Eine Leistungsshow für alle<br />
Von Mittwoch bis Freitag liessen sich 8000 geladene und aufgebotene Kader<br />
der Armee, Angestellte des Bundes und Fachkräfte aus der Industrie zu aktuellen<br />
Themen und Projekten im Bereich der Führungsunterstützung informieren.<br />
In diesen Tagen führte Divisionär Kurt Nydegger den Jahresanlass der<br />
Führungsunterstützungsbasis und Brigadier Willy Siegenthaler den Rapport<br />
der <strong>Führungsunterstützungsbrigade</strong> <strong>41</strong> durch. Auch lud der Chef der Armee,<br />
Die Führungsunterstützung mit ihrem ganzen Einsatzspektrum<br />
Sämtliche Einrichtungen im Bereich Führungsunterstützung waren an der<br />
Comm’08 im Nachbau zu besichtigen: Vom mobilen Kommandoposten<br />
über Führungsanlagen bis zur Einsatzstelle Telematik des Ristl Bat 32. Alle<br />
Anlagen ausgerüstet mit modernsten IT-Systemen, Funk, Richtstrahl und<br />
vieles mehr. Aber auch das Führungsinformationssystem des Heeres war<br />
life zu bewundern und die Elektronische Kriegführung zeigte ihre Mittel.<br />
Führungsunterstützung ist kein Selbstzweck, sie dient immer einem militärischen<br />
oder zivilen Auftraggeber. Es war den Organisatoren ein grosses<br />
Anliegen, dies entsprechend darzustellen. Zu diesem Zweck wurden Führungssysteme<br />
und -fahrzeuge von Artillerie, Luftwaffe, Genie, Infanterie<br />
und Panzertruppen in die Leistungsshow integriert. Auf einem angelegten<br />
See, dem «Lake FU», schwamm ein 11 Meter langes Patrouillenboot der<br />
Motorbootkompanie 10, selbstverständlich mit Führungsfunk an Board.<br />
Die ausgehobene Erde wurde zu einem Hügel aufgeschüttet. Damit konnte<br />
auch das Richtstrahlsystem als wichtige Übertragungsebene der Armee<br />
realitätsnah präsentiert werden. Zivile Organisationen wie REGA, Polizei<br />
und Sanitätsdienste vervollständigten mit ihren Mitteln und Einrichtungen<br />
die Leistungsshow.<br />
Heiss ging es bei den Werkschutztruppen der Führungsanlagen zu und<br />
her. Die HQ Betr Kp 22/1 zeigte in ihren Brandsimulations-Containern, wie<br />
Brände in Kommandoanlagen rasch und richtig gelöscht werden. Die<br />
Demonstration mit kleinsten Fluggeräten als Drohnen oder Drohnenschwärmen<br />
mit Kameras und Autopilot gefährdeten die Herzen von Technologie-Freaks!<br />
Zum Erleben und Begreifen: Führungsunterstützung vom Bundeshaus bis zum<br />
Funker im Wald. Eine Szene aus der Multimediashow «FU Miniature».
| ARMEE<br />
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FU<br />
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Zuschauer waren hautnah dabei, wenn das Löschwasser zischte und die<br />
Rauchsäulen in den Himmel stiegen.<br />
Spätestens nach dem Besuch des «FU Miniature» kannte jeder Besucher<br />
die Führungsunterstützung. In der halbstündigen multimedialen Live-Show<br />
führten Schauspieler (Soldaten) die wichtigsten Mittel und Prozesse vor<br />
und ernteten dafür stets tosenden Applaus. So waren die vielen Vorführungen<br />
stets ausverkauft.<br />
Lebendige Geschichte und spannende Forschung<br />
Eine eigene Halle wurde der Geschichte gewidmet. Die historische Materialausstellung<br />
vermittelte einen Überblick über fast hundert Jahre FU.<br />
Während heute der Strom für die Kommunikation im Feld vom Akku oder<br />
Benzinaggregat kommt, musste früher ein Soldat auf einem Velo-Generator<br />
in die Pedale treten, damit sein Kollege nebenan den Funk betreiben<br />
konnte! In weiteren Hallen und im Aussenbereich präsentierten sich Firmen<br />
der Rüstungsindustrie. 28 Aussteller nutzten diese Gelegenheit und<br />
bereicherten die Leistungsschau mit moderner Hightech und ihren<br />
Zukunftsvisionen aus der Forschung.<br />
Eine Leistungsshow zum anfassen. Zivile Besucherinnen und Besuch,<br />
Militärs, Gross und Klein – alle liessen sich begeistern.<br />
Radio FU und DRS 1<br />
In der zweistündigen Sendung «Treffpunkt» von Radio DRS 1 konnte sich<br />
die Führungsunterstützung einer breiten Öffentlichkeit live präsentieren.<br />
Die vielen positiven Feedbacks aus allen Landesteilen unterstrichen den<br />
Erfolg dieses Medienereignisses.<br />
Ein eigens für die Comm’08 installierter Radiosender «Radio FU» sorgte<br />
dafür, dass sich die Besucherinnen und Besucher auf dem grossen Gelände<br />
zu recht fanden und keine der zahlreichen Vorführungen verpassten.<br />
Dazu erhielten insbesondere die Kinder auch einen kleinen Radioempfänger<br />
geschenkt!<br />
Zufriedene Politiker und ein positives Medienecho<br />
Zahlreiche Gäste aus der Politik beehrten die Comm’08 und zeigten sich<br />
zufrieden und erfreut. Ein Feedback sei hier stellvertretend genannt:<br />
Carlo Parolari, der Stadtammann der Gastgeberstadt Frauenfeld, war von<br />
der Comm’08 begeistert: «Ganz besonders habe ich mich mit der Bevölkerung<br />
zusammen gefreut, diese neue, tolle Truppengattung kennen zu<br />
lernen.» Seit Anfang 2008 beheimatet der Waffenplatz Frauenfeld nämlich<br />
nicht mehr die Artillerie, sondern die Truppen der Führungsunterstützung.<br />
Wasser marsch! Die Spezialisten der HQ Betr Kp 22/1 bei der Brandbekämpfung.<br />
Und so titelten denn auch diverse regionale und nationale Zeitungen:<br />
«Die Comm’08 – eine Armee ausserhalb von Negativschlagzeilen!»<br />
n<br />
Das Aushubmaterial des «Lake-FU» wurde zum «FU-Hill» aufgeschüttet.<br />
Der Lehrverband Führungsunterstützung 20 bot hier ein vielfältiges Programm:<br />
Film, Morsen, Stangensteigen, Schiesskino, Fotoshooting und Wettersondierung.
6<br />
24’000 Personen liessen sich von der Comm’08 begeistern<br />
Ein buntes und begeistertes Publikum<br />
Vom Mittwoch 10. bis Freitag 12. September<br />
stand die Comm’08 nur geladenen<br />
und befohlenen Gästen aus Militär, Politik,<br />
Industrie und Verwaltung offen. Gegen<br />
8’000 Interessierte besuchten neben der<br />
Leistungsshow auch die verschiedenen<br />
Rapporte und Anlässe. Ab Samstagmorgen<br />
standen dann die Tore für alle offen.<br />
Rund 16’000 Besucherinnen und Besucher<br />
strömten am Wochenende auf das Gelände.<br />
Ob Gross oder Klein – für jede und<br />
jeden hatte die Comm’08 etwas zu bieten<br />
und alle liessen sich von ihr begeistern.<br />
Interviews: Krispin Zimmermann und Giancinto<br />
In-Albon, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Bilder: Stefan Birri, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
1<br />
1 Dario Helbling, Bootschütze<br />
Motorboot Kp 10<br />
«Für die Gäste der Comm’08 muss mein<br />
Patrouillenboot P80 immer glänzen! Toll, dass<br />
sich so viele für unsere Arbeit interessieren.»<br />
2 Philipp Wetli, 11 Jahre, Frauenfeld<br />
«Cool, was ich hier alles erleben kann. Später<br />
werde ich Feuerwehrmann, da bleibt wahrscheinlich<br />
keine Zeit für das Militär.»<br />
3 Adelrich Horath, Rekrut<br />
Panzerschule 21, Sappeur<br />
«Zum Glück habe ich bei den Ausbildungen gut<br />
aufgepasst und kann fast alle Fragen beantworten.»<br />
4 Markus Bauer, Frauenfeld<br />
«Mit diesem Schiesskommandofahrzeug Eagle3<br />
könnte ich meine Freunde ganz schön beeindrucken.<br />
Faszinierend, wie bequem und wie viel<br />
Power dieses Gefährt hat.»<br />
5 Stephan Eugster, 11 Jahre, Seuzach<br />
«Die Sache hat nur einen Haken: Ich muss noch<br />
ein paar Jahre warten, bis ich Hauptmann der<br />
Artillerie werden kann. Wie mein Vater eben.»<br />
6 Jasmin (24 Jahre) und Janine<br />
(27 Jahre), Frauenfeld<br />
«Wir suchen eigentlich zwei Soldaten, die wir im<br />
Ausgang kennengelernt haben. Diese Guetzli<br />
helfen uns, die Suche einfacher zu gestalten.»<br />
9 Divisionär Peter Stutz C FST A<br />
«In der FU liegt die Zukunft und nur da. Die<br />
Herausforderung ist, dass die FU Br nicht Mittel<br />
zum Zweck ist.»<br />
10 Divisionär André Blattmann, CdA a i<br />
«An der Comm’08 sieht man die Professionalität<br />
der FU einmal ganz lebendig. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen AdA und der Miliz ist das Rezept<br />
für die Zukunft.»<br />
11 Brigadier Chuan Jiang,<br />
Chinesische Botschaft Bern<br />
«Die Schweizer FU ist sehr gut organisiert und<br />
vernetzt. Das Zusammenspiel zwischen FU und<br />
der Polizei an der EURO 08 war eindrücklich. Ich<br />
lernte viel und konnte das neue Wissen meinen<br />
Kollegen von BEJING 08 weitergeben.»<br />
12 Brigadier Maximilian Frühstück,<br />
Österreich<br />
«Die Comm’08 ist ein sehr guter Mix aus Bildern<br />
und Unterhaltsamem. Kompliment, dass habt ihr<br />
gut gemacht!»<br />
13 Nationalrat Bruno Zuppiger,<br />
Präsident der Sicherheitskommission<br />
des Nationalrates<br />
«Die FU ist ein Dienstleistungsbetrieb der zeigen<br />
muss, was innen und aussen läuft. Es kann nur<br />
von Vorteil sein, denken sie an die Bewilligung<br />
von finanziellen Mitteln, wenn die Leute begreifen,<br />
was die FU leistet.»<br />
2<br />
7 Jessi Büchler, 12 Jahre, Weinfelden<br />
«Ich liebe klettern. Zu den Berggrenadieren<br />
möchte ich allerdings nicht. Ausser es gibt jeden<br />
Tag ein Bisschen Militärschoggi.»<br />
8 Ursula und Tochter Sandra<br />
«Zvieri in der eigenen Küche ist gemütlicher.<br />
Erstaunlich, auf welch kleiner Fläche hier im<br />
Piranha gearbeitet werden muss.»<br />
14 Carlo Parolari, Stadtammann<br />
Stadt Frauenfeld<br />
«Die Zusammenarbeit mit der FUB klappte hervorragend.<br />
Besonderst freut mich, dass auch die<br />
Bevölkerung die Gelegenheit bekommt, die neue<br />
Truppengattung in Frauenfeld kennen zu lernen.»<br />
15 Familie Wenger, Schaffhausen<br />
«Wir könnten stundenlang zuschauen!»
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9<br />
4<br />
3 10<br />
8
8<br />
Comm’08<br />
Die besten Bilder ohne Worte<br />
Ausgewählte Bilder der Comm’08 können<br />
von der Homepage der FU Br <strong>41</strong> herunter<br />
geladen werden. www.fubr<strong>41</strong>.ch<br />
Bilder: Stefan Birri, Komm Team FU Br <strong>41</strong>
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Divisionär Kurt Nydegger, Chef der Führungsunterstützungsbasis und Auftraggeber der Comm’08<br />
«Ein voller Erfolg,<br />
ich bin rundum zufrieden!»<br />
Interview: Krispin Zimmermann, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Bilder: Stefan Birri, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Die Comm’08 ist Geschichte, wie sind sie mit der<br />
Leistungsschau zufrieden?<br />
Die Comm’08 war ein voller Erfolg und ich bin rundum zufrieden. Allen<br />
Anspruchsgruppen konnte etwas geboten werden. Dies zeigen mir die vielen<br />
positiven Rückmeldungen sowie die über 24’000 Besucherinnen und<br />
Besucher, die trotz schlechten Wetters die Ausstellung nicht verpassen<br />
wollten.<br />
In den ersten drei Tagen ist es uns gelungen, den geladenen Gästen<br />
aus nationaler, kantonaler und kommunaler Politik, rund 1000 Kaderangehörigen<br />
der Armee sowie rund 1100 Mitgliedern der Kaderschulen<br />
Informationen aus dem Bereich der Führungsunterstützung zu<br />
vermitteln (Rapport Führungsunterstützung der Armee, Tag des Nachwuchses,<br />
Rapport der FU Br <strong>41</strong>).<br />
Am Wochenende stand die Comm’08 für die Öffentlichkeit bereit. Dies bot<br />
auch Gelegenheit, die «neue» Truppengattung Führungsunterstützung der<br />
Bevölkerung von Frauenfeld zu präsentieren.<br />
Was waren für sie die persönlichen Highlights der Comm’08?<br />
Die Leistungsschau als Ganzes war mein Highlight! Die Comm’08 war für<br />
mich schlicht überwältigend. Wenn man über das Waffenplatzgelände lief,<br />
war es eine echt gefreute Darstellung. Speziell hat mir gefallen, wie motivierten<br />
Soldaten und Offiziere an der Arbeit waren. Es ist uns sehr gut<br />
gelungen, den Führungsverbund als Gesamtheit darzustellen.<br />
Der Auftraggeber der Comm’08, Divisionär Kurt Nydegger,<br />
Chef Führungsunterstützungsbasis<br />
Speziell möchte ich die freundliche Aufnahme in Frauenfeld hervorheben.<br />
Ich danke der Stadt Frauenfeld und dem Kanton Thurgau für die gute<br />
Partnerschaft. Wir fühlten uns sehr wohl, und es macht Spass, in so einer<br />
Atmosphäre sein Schaffen präsentieren zu können.<br />
Was hätten sie im Nachhinein anders gemacht?<br />
Ich kann im Moment schlicht nichts Negatives finden. Doch, das Wetter<br />
übers Wochenende hätte etwas besser sein können.<br />
Ein Blick in die Zukunft, nach 2001 und 2008 haben sie den<br />
Auftrag zur Comm’15 schon erteilt?<br />
Dies heute schon beurteilen zu wollen, ist definitiv zu früh. Wir stehen<br />
momentan vor einer bedeutenden Weiterentwicklung der Armee. Auch im<br />
Bereich der Führungsunterstützung wird es in naher Zukunft namhafte<br />
technologische Neuerungen geben. Wer an der Comm’08 die Entwicklungsvorschläge<br />
der Industrie gesehen hat, kann erahnen, welchen Quantensprung<br />
die Technologie in den nächsten Jahren machen wird. n
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FU<br />
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«Macher sind die wahren Stützen einer Nation».<br />
«Ein herzliches Dankeschön!»<br />
Besucherinnen und Besucher, zivile und<br />
militärische Gästen, Profis und Leihen,<br />
mit der Comm’08 haben wir ein breites<br />
Publikum angesprochen und begeistert.<br />
Als Projektleiter durfte ich von allen<br />
Seiten viele Komplimente entgegennehmen.<br />
Und es ist mir ein grosses Anliegen,<br />
diese Komplimente weiterzugeben.<br />
Es war ein kleines Projektteam mit vielen ungenannten<br />
Helfern im Hintergund, die in zäher<br />
Arbeit und mit viel Kreativität diese Leistungsshow<br />
geplant und geschaffen haben – ein<br />
Anlass in Top-Qualität!<br />
Es waren die Kader und Soldaten mehrer Bataillone,<br />
die mit Engagement und Enthusiasmus die<br />
Comm’08 umgesetzt haben – zur Freude der<br />
24’000 Besucherinnen und Besucher!<br />
Und es waren unsere Partner aus Vereinen,<br />
Industrie und Politik, die dem Anlass mit ihren<br />
Präsentationen und Mitteln den Rahmen gaben<br />
– zum berechtigten Stolz von uns allen!<br />
Für diese grosse Leistung und dieses Engagement<br />
gibt es im deutschen Wortschatz nur einen<br />
Begriff, der meine Gefühlslage ausdrücken kann:<br />
Ein herzliches Dankeschön !<br />
«Chef, die Comm’08 ist bereit!» Das Projektteam übergibt den Schlüssel zur Comm’08 dem Auftrageber.<br />
Brigadier Willy Siegenthaler<br />
Projektleiter Comm’08<br />
Fleissiger als Bienen: Die unzähligen Helfer mit Freude an der Arbeit
12<br />
«Nur wer weiss worum es geht, setzt sich aktiv für eine Sache ein!»<br />
Jahresrapport der FU Br <strong>41</strong><br />
Gut 740 Offiziere, höhere Unteroffiziere und 60 Gäste trafen sich<br />
am 12. September 2008 an der Comm’08 in Frauenfeld zum<br />
Rapport der FU Br <strong>41</strong>. «Welche Rolle spielen wir als Milizverband<br />
im Führungsverbund?» Dies die Kernfrage von Brigadier Willy<br />
Siegenthaler. Hochkarätige Redner gaben Antworten dazu.<br />
Text: Krispin Zimmermann, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Bild: Stefan Birri, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Für einmal schritten die Fahnenträger nicht über das historische Parkett des<br />
Kultur-Casinos Bern, sondern über den Turnhallenboden einer Dreifachturnhalle.<br />
Der Waffenplatz Frauenfeld und die Comm’08 waren dieses Jahr die<br />
Gastgeber des Brigaderapports.<br />
Brigadier Willy Siegenthaler begrüsste die Rapportteilnehmer an der<br />
Comm’08 und machte klar: «Auf eine eigentliche Armeeshow haben wir<br />
bewusst verzichtet, um den Kernauftrag des Anlasses, die Ausbildung von<br />
Kadern und Mitarbeitenden der Armee, nicht aus den Augen zu verlieren.»<br />
Mit einem Applaus wurde das Kader der LW Ristl Abt 4 unter der Führung<br />
von Oberstlt Martin Schuler herzlich willkommen geheissen. «Bis vor einem<br />
Jahr gab es immer noch zwei elektromagnetische Sphären in der Schweizer<br />
Armee: Diejenige der Luftwaffe und diejenige der restlichen Armee. Diese<br />
Kommunikationswolken werden nun zusammengelegt», so Willy Siegenthaler.<br />
Um gleich darauf das Kommando «Film ab!» zu geben. Der Film «Hopp<br />
Schwiiz!» zeigte eindrücklich die Arbeit der FU Br <strong>41</strong> an der EURO 08.<br />
Ohne Führungsunterstützung keine Führung<br />
Nun übernahm der Moderator, SF Sportmann Peter Minder das Mikrofon<br />
und leitete den ersten Referenten ein, Divisionär Kurt Nydegger. Der Chef<br />
FUB zeigte die Vernetzung zwischen dem Leistungsprofil der Armee und<br />
dem Führungsverbund, also der Summe der FU-Leistungen. «Eines ist<br />
ganz klar, es gibt keine Führung mehr, ohne Führungsunterstützung. Was<br />
wiederum heisst, es braucht die Angehörigen der FUB und der Miliz. Es<br />
braucht sie alle. Unser oberstes Ziel in naher Zukunft ist, alle Informationen<br />
aus einer Steckdose verfügbar zu machen.»<br />
Aber auch die Armee-Budgetreduktion erwähnte der Divisionär: «Als Konsequenz<br />
müssen wir zum Beispiel viele externe Ressourcen einkaufen.<br />
Was wiederum unser eigenes Wissen schwächt.»<br />
46 Einsätze in 5 Jahren<br />
Kurt Nydegger übergibt das Rednerpult wieder Willy Siegenthaler. Der Brigadier<br />
blickt zurück auf die vielen Einsätze in den vergangenen Jahren. Die<br />
Erfahrungen fasst er in vier wesentliche Lehren zusammenfassen:<br />
1. Disponibilität von Mensch und Material sind die Grundlage des Einsatzes.<br />
2. Die Stabsarbeitsprozesse unter Einbezug aller Führungsgrundgebiete,<br />
müssen immer und immer wieder systematisch trainiert sein.<br />
3. Jeder Chef muss sich bedingungslos auf seine Kaderkameraden verlassen<br />
können.<br />
4. Unkonventionelle, einfache Lösungen sind gefragt.<br />
Schliesslich betont Brigadier Siegenthaler auch die aktive und umfassende<br />
Information im WK. Denn für alle Beteiligten gilt: «Nur wer weiss worum es<br />
geht, setzt sich aktiv für eine Sache ein!»<br />
Die FUBr<strong>41</strong>-Schaltung<br />
Nach der Pause eröffnete die Brigade Band den zweiten Teil mit einer<br />
rassigen Showeinlage und dem Funk-Klassiker «Pick Up the Pieces!»<br />
Prof. Dr. Martin Meyer referierte nun über die neuesten Erkenntnisse der<br />
elektronischen Grundlagenforschung. Seine humorvolle und nicht immer<br />
ganz ernst gemeinte Präsentation sorgte für viele Lacher. Professor Meyer<br />
erklärte das Phänomen der «Schaltung». Im Laufe der Vorführung wurde<br />
diese Schaltung zur Serieschaltung, zur selektiven Serieschaltung, und<br />
schliesslich zur «FUBr<strong>41</strong>-Schaltung» weiterentwickelt. Die Moral der<br />
Geschichte: «Ein Stromkreis ohne Strom ist wie die Führung ohne Führungsunterstützung.»<br />
Die Brigadeband der FU Br <strong>41</strong> mit ausgewählten Einlagen<br />
wie dem Funk-Klassiker «Pick Up the Pieces».<br />
Die Leistung steht im Zentrum<br />
Die Bedeutung der Führungsunterstützung in Einsätzen, dies das Thema<br />
von Divisionär Peter Stutz., Chef Führungsstab der Armee. Der Stellvertreter<br />
des Chefs der Armee erklärte: «Es geht nicht ohne die FU. Die FU ist
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Podiumsdiskussion mit (v.l.n.r.): Div Peter Stutz, Oberst Peter Minder (SF DRS), Div Kurt Nydegger, Div Willy Siegenthaler<br />
Der Chef Führungsstab der Armee, Divisionär Peter<br />
Stutz betont den Stellwert der Führungsunterstützung.<br />
immer dabei. Unsere Herausforderungen sind<br />
die Einsätze». Peter Stutz stellte vier Forderungen:<br />
Die Leistung steht im Zentrum. Führungsunterstützung<br />
ist nicht Selbstzweck.<br />
Zusammenarbeit suchen! Und viertens, die<br />
Bedrohung nicht vergessen.<br />
Anschliessend trafen sich Div Nydegger, Div<br />
Stutz und Br Siegenthaler zur Podiumsdiskussion.<br />
Der Moderator blickte mit den Herren in<br />
die Zukunft der Führungsunterstützung. Kurt<br />
Nydegger betonte dabei seine Absicht zur Vereinheitlichung<br />
der FU-Systeme: «Der Gemischtwarenladen<br />
den wir heute betreiben, muss<br />
innert 2 Jahren aufgeräumt sein.»<br />
Das Schlusswort gehörte wieder Brigadier Willy<br />
Siegenthaler: «2008 war für uns ein Schlüsseljahr.<br />
Die Einsätze am World Economic Forum,<br />
der Patrouille des Glaciers sowie der Einsatz<br />
mit 3300 Kadern und Soldaten an der EURO’08<br />
haben wir mit Bravour gemeistert.» Auch die<br />
Umsetzung des Entwicklungsschrittes 08/11<br />
komme in der FU Br <strong>41</strong> sehr gut voran. Neben<br />
all dem, wurde mit viel Kreativität und Engagement<br />
die Comm’08 vorbereitet. Und so stehen<br />
wir heute nach getaner Arbeit auf dem Höhepunkt.<br />
Die Leistungsschau zum Thema Führungsunterstützung<br />
steht bereit. Der Brigadier<br />
wünscht den Anwesenden einen spannenden<br />
Nachmittag an der Comm’08 und resümiert<br />
schlicht: «Ich danke Ihnen – macheds<br />
guet…!»<br />
Mit der Schweizer Hymne wurden die Anwesenden<br />
zum Mittagessen entlassen. Als besonderes<br />
Highlight durften wir anschliessend das<br />
Training der Patrouille Suisse geniessen. Auf<br />
ein Neues im 2009! Dann wieder im Kultur<br />
Casino Bern, am 16. Oktober 2009. n
14<br />
U «Entrada» Kaderübungen schweissen zusammen, schulen das Führen und lehren weitsichtiges Planen<br />
Die Fische des Kaders<br />
Stolz präsentierten die Kadermänner ihren Fang: 3,5 kg Fisch in 20 Minuten gefangen.<br />
Das Kader des HQ Bat 13 ist mit einer körperlich äusserst<br />
herausfordernden Übung in den KVK gestartet. Die Übung<br />
verfolgte das Ziel, die Planungs- und Führungsarbeit vom<br />
Gruppenführer bis zum Bataillonskommandanten zu schulen.<br />
Ein Erlebnisbericht.<br />
Text und Bilder: Oblt Tobias Sigrist, VT Of HQ Bat 13<br />
In einem der unzähligen Theoriesäle irgendwo auf dem unermesslichen<br />
Waffenplatz Thun hat sich letzten Montag die gesamte Führungsriege des<br />
HQ Bat 13 eingefunden. Punkt 8 Uhr morgens nach einem kurzen Orientierungsrapport<br />
des Bataillonskommandanten begrüsste der Kommandant<br />
Stv. das noch schlaftrunkene Kader zur Kaderügung «Entrada»: «Ich darf<br />
sagen, körperlich wird’s eine äusserst herausfordernde Sache.» Dass der<br />
KVK beim Bataillonskommandanten Heiri Hochuli mit gebirgsinfantristischen<br />
«Übungen» eingeläutet wird, ist hinlänglich bekannt. Dass die<br />
diesjährige Marschstrecke seines Übungsleiters Hptm Richard Zingg den<br />
Teilnehmern aber mehr Schweiss abverlangen sollte, als sie Wasser in den<br />
schimmligen Feldflaschen tragen konnten, wusste zu diesem Zeitpunkt<br />
noch niemand.<br />
Denn die Powerpoint-Präsentation – dieses Diktat der Visualisierung, dem<br />
sich kaum mehr eine Befehlsausgabe zu entziehen vermag – warb mit der<br />
entgegenkommenden Zielsetzung «Fokussierung auf die Teamfähigkeit»<br />
sowie einer «gemütlichen Einlage». Der Zusatz des Kommandanten liess<br />
aber aufhorchen: «Wenn man friert oder schwitzt und wenn’s hart wird,<br />
dann soll die Solidarität gelebt werden.»<br />
Plan und Realität<br />
Solidarität lebte man an diesem morgen vorerst im Warten – auf das Fassen<br />
von Fahrrädern, Funkgeräten und Ausrüstung. Gefasst wurde auch der<br />
aus dem PA-Bestand gestrichene Kampfrucksack, ohne den jede Übung<br />
aus dem Stand unmöglich geworden ist. Die ziemlich kurz bemessene<br />
Vorlaufsphase forderte die Dienst- und die Transportkompanie zu Höchstleistungen.<br />
So mussten etwa ad hoc Fahraufträge erledigt werden, bevor<br />
die Fahrzeuge überhaupt gefasst waren. Die gleichzeitige Bewältigung von<br />
unterschiedlichsten Aufträgen soll aber auch als gewolltes Manöver verstanden<br />
sein, das Führen vor Ort zu praktizieren. Gemäss dem Moto des<br />
Übungsleiters – «Wir suchen nicht Probleme, wir suchen Lösungen» –<br />
hatte das Dienstkader Friktionen zwischen statischen Vorgaben der LBA<br />
und flexiblen Bedürfnissen der Übungsleitung zu bewältigen. Zudem kam<br />
der Übungsleitung die komplexe Aufgabe zu, permanent zwischen Idee<br />
und Wirklichkeit zu vermitteln, den Übungsplan also den vorgefundenen<br />
Gegebenheiten anzupassen.<br />
Sinn und Zweck einer Kaderübung besteht eben nicht nur darin, die<br />
Übungsteilnehmer zu fordern, sondern auch die Planung des Regieteams<br />
lagegerecht umzusetzen und den Übungsbefehl auf seine Umsetzbarkeit<br />
hin zu überprüfen. Damit soll nüchterner Weitblick und umsichtiges Planen<br />
der obersten Führungsriege eines Bataillons geschult werden. Diesbezügliche<br />
Fazits solcher Übungen sind aber immer gleich: Verantwortungsbereiche<br />
müssen klar definiert und Aufträge konzis formuliert werden, um<br />
einer Kaskade von Sofortmassnahmen zuvorzukommen und eine Akkumulation<br />
von Kollateralaufträgen zu vermeiden.<br />
Bezwingen des Berges<br />
Trotz Verschiebungen und Verspätungen in der Vorbereitungsphase konnte<br />
die Übung praktisch ohne Verzögerung am frühen Nachmittag starten. In<br />
noch kompakter Formation radelten Feldweibel, Fouriere, Zugs- und Gruppenführer,<br />
Kompaniekommandanten sowie vereinzelte Stabsoffiziere des<br />
HQ Bat 13 munter durch das Berner Oberländer Städtchen Thun. Es nieselte.<br />
Passanten schauten den weiss behelmten Soldaten belustigt nach.<br />
Kurz nachdem die drei Patrouillen die Stadttore durchfahren haben, stieg<br />
die Strasse Richtung Heiligenschwendi oberhalb des Thunersees steil an.<br />
Nach zwei, drei Hundert Metern befahl der Kompaniekommandant, der die<br />
erste Patrouille anführte, einen Marschhalt. Mit charmantem Tessiner-<br />
Akzent erkundigte er sich bei der ausser Atem geratenen Truppe: «Geht es<br />
noch?» Leider nicht, und so wurde entschieden, dass jeder gemäss seinen<br />
eigenen Kräften in die Pedalen treten sollte. In der Folge liess ein junger<br />
Löfti frisch ab Presse gestandene Kadermänner weit hinter sich und<br />
machte aus erst 30-Jährigen alte Männer. Biss zeigten sie aber dennoch,<br />
die schwitzenden und röchelnden Passivsportler. Am Ziel, oben auf der
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Das höhere Kader des HQ Bat 13 beim Übungsstart.<br />
Heiligenschwendi, wurde der bravourös gemeisterte<br />
Aufstieg aber mit einem reglementskonformen<br />
ZS verdankt. Das Übungsziel dieser<br />
Etappe: «Straffes und diszipliniertes Führen einer<br />
Patrouille», sei definitiv nicht erfüllt worden,<br />
hiess es. Die Gruppe sei auseinander gerissen<br />
worden. Zusammenhalt und Führung seien verloren<br />
gegangen. Tatsächlich hatte unser «Cancelara»<br />
über eine Viertelstunde auf die letzten<br />
beiden Velobergaufstosser warten müssen.<br />
Frische Fische<br />
Fische gilt es einzustecken und so wurde die<br />
Gruppe zumindest mit dem Blick über Thunersee<br />
und Niesen, der Hausberg der Spiezer, belohnt.<br />
Der Patrouillenchef nahm sich die Kritik zu Herzen<br />
und ordnete einen allen Sicherheitsvorschriften<br />
genügenden Downhill-Race in Staffelformation<br />
an; Zwar nicht Airolo-Bellinzona auf der A2, aber<br />
über schmale, löchrige Asphaltwege nach Sigriswil.<br />
Dort gab’s wieder einen Fisch. Dieser musste<br />
die Gruppe aber selber fangen. Der etwas versteckte<br />
Jäger-, Fischer- und Country-Park Grabenmühle<br />
eignet sich ausgezeichnet für eine<br />
Gruppenarbeit der abenteuerlichen Art. Es galt<br />
unter Anleitung des Fischereibetreibers, einen<br />
sich winden Mehlwurm an den Fischerhaken zu<br />
stecken, die Angel ruhig in den Teich zu halten, im<br />
richtigen Zeitpunkt, an der Angel zu reissen, damit<br />
sich der Widerhaken im Fleisch der Forelle verzahnte,<br />
den Fisch dann mit einem Netz an Land<br />
zu bringen und das zappelnde Tier schlussendlich<br />
mit einem Holzknüppel totzuschlagen. Der Weg<br />
zum Ziel erforderte präzise Koordination der<br />
Arbeiten sowie Überwindung und Ekelresistenz.<br />
Allmählich dunkelte es ein. Der Zeitplan hat sich<br />
um Stunden verzögert und die Fischer wurden<br />
hungrig. So kam Plan B zum Zug: Die von der<br />
Übungsleitung getroffene Sofortmassnahme, den<br />
Rest der Strecke nicht auf dem Velosattel sondern<br />
auf der Sitzbank eines Duros zu absolvieren, war<br />
vernünftig und kam bei den geschundenen<br />
Patrouillenteilnehmern gut an. Am Zielort in einer<br />
Waldhütte zwischen Brienzer- und Thunersee war<br />
der moderne Hausmann im Schweizer Offizier<br />
gefragt: Das glitschige Tier aus dem Fischteich<br />
musste zu einer Tellerspeise verarbeitet werden.<br />
Dass die Menüs nicht nur ess- sondern auch<br />
geniessbar waren, ist zwar erstaunlich, doch primär<br />
auf das Rezept von Fourier Küttel sowie auf<br />
das haushaltstechnische Wissen der wenigen<br />
Familienväter zurückzuführen.<br />
Hptm Andrea Broi, Kdt HQ Betr Kp 13/2,<br />
führt die erste Patrouille an.<br />
Vorbereitungsarbeiten der Patrouillenteilnehmer<br />
für die erste Etappe.<br />
Der Bauer im Visier<br />
Andern Tags, nach wenigen Stunden Schlaf in<br />
einem Hotel der 1980er Jahre, wurde die Übung<br />
«Entrada» – in gut helvetischer Tradition – im<br />
Schiessstand beendet. Morgendlicher Nebel<br />
verdeckte zeitweise die Sicht auf die Scheiben.<br />
Und ein Bauer, der im Zielhang die Kühe aus der<br />
Schussbahn trieb, zwang zu einem Schiesshalt.<br />
Weitere Zwischenfälle oder riskante Situationen<br />
wurden dank umsichtiger Planung vermieden..<br />
Der Einstieg in den KVK/WK 08 und somit in den<br />
militärischen Alltag ist mit dieser vielschichtigen,<br />
fordernden und im Vorfeld aufwändig erarbeiteten<br />
Kaderübung hervorragend geglückt. n
16<br />
Seit März 2008 ist ein Teil der Luftwaffe der FU Br <strong>41</strong> einsatzunterstellt<br />
Luftritter reiten die FU Br <strong>41</strong><br />
in himmlische Dimensionen<br />
Bis vor einem Jahr gab es immer noch<br />
zwei elektromagnetische Sphären in<br />
der Schweizer Armee: Diejenige der<br />
Luftwaffe und diejenige der restlichen<br />
Armee. Die Kommunikationswolken sind<br />
nun zusammengelegt worden. Die<br />
Luftritter der LW Ristl Abt 4 unter der<br />
Führung von Oberstlt i Gst Martin Schuler<br />
sind mit der Einsatzunterstellung näher<br />
gerückt und werden mit der organischen<br />
Unterstellung per Januar 2009 ein<br />
fester Bestandteil unserer Brigade.<br />
Text: Giancinto In-Albon, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Bilder: Stfean Birri, Komm Team FU Br <strong>41</strong><br />
Durchnässt und erkältet kehrt Oberstlt i Gst<br />
Martin Schuler am späten Samstag Nachmittag<br />
auf das Gelände der Comm’08 in Frauenfeld<br />
zurück. «Mir sind die Truppenbesuche sehr<br />
wichtig. Meine Soldaten schätzen diese für sie<br />
offenbar ungewohnte direkte Pulsfühlung sehr»,<br />
erklärt der engagierte Kommandant beim wohlverdienten<br />
heissen Kaffee. «Schliesslich sorgen<br />
meine Spezialisten auch über das Wochenende<br />
für einen unterbruchsfreien Betrieb auf dem<br />
Bachtelturm im Zürcher Oberland. Allein für die<br />
Auf- und Abbauphase auf dem öffentlich<br />
zugänglichen Turm sind jeweils 6 AdA im Einsatz.<br />
Die Dauerbetriebsphase ist mit 3 Mann<br />
sichergestellt.»<br />
Manager mit Herz lobt die Erhaltung<br />
seiner Truppe<br />
Mit der Einsatzunterstellung per 1. März dieses<br />
Jahres und der Unterstellung per 1. Januar<br />
2009 unter das Kommando der <strong>Führungsunterstützungsbrigade</strong><br />
<strong>41</strong> haben sich zusätzlich grosse<br />
Chancen eröffnet! «Mit dem Wechsel in die<br />
FU Br <strong>41</strong> und somit in die FUB, wurde die LW<br />
Ristl Abt 4 durch die Restrukturierungsmassnahmen<br />
der Luftwaffe bezüglich Entwicklungsschritt<br />
08/11 nicht tangiert. Unsere vier Einsatzkompanien<br />
konnten erhalten und personell wie<br />
auch materiell auf Ihre zukünftigen Aufgaben<br />
ausgerichtet werden,» so Oberstlt i Gst Martin<br />
Schuler. «Somit wird das Ristl Bat 4 ab 1. Januar<br />
2009 auch weiterhin in der Lage sein, im Einsatzfall<br />
die gleichzeitige Anlagenverantwortung<br />
für bis zu sechs Fliegerhöhenanlagen wahrzunehmen<br />
sowie die technische Leistungserbringung<br />
mit einer ausreichenden Anzahl von Zügen<br />
und Gruppen an den restlichen Standorten<br />
sicherzustellen.»<br />
Die LW Ristl Abt 4 betreibt und unterhält heute<br />
im Einsatzfall mit ihren Kompanien das Breitband-<br />
Übertragungssystem der Armee, das<br />
Richtstrahlfestnetz des Integrierten Militärischen<br />
Fernmeldesystemes (IMFS) sowie Komponenten<br />
des Flugfunks an über 60 Standorten.<br />
Ein eingespieltes Team von Spezialisten<br />
arbeitet 365 Tage im Jahr<br />
Die LW Ristl Abt 4 muss ihre Kernaufträge auf<br />
den Fliegerhöhenanlagen zu jeder Jahreszeit<br />
und oft bei widrigsten Witterungsverhältnisse,<br />
teilweise auch von der Umwelt abgeschnitten<br />
erfüllen. Ein Grossteil der eingeteilten Angehörigen<br />
der Armee sind deshalb Spezialisten. Nebst<br />
den Systemspezialisten verschiedenster Ausprägung,<br />
ermöglichen zum Beispiel der Werkbetrieb-<br />
und Werkschutz FH, die Seilbahnspezialisten<br />
und die Sanitätssoldaten nebst der<br />
Logistik überhaupt den Einsatz in allen Lagen!<br />
Einsatzort während Comm’08: Sendeturm auf dem<br />
Bachtel, höchster Punkt im Zürcher Oberland.<br />
«Ein Grossteil dieser Ausbildungen und Tätigkeiten<br />
sind mit ’Restrisiken’ behaftet. Die Ausbildung<br />
und vor allem das dazugehörige Training<br />
ist daher ein absolutes Muss!», bekräftigt<br />
Oberstlt i Gst Martin Schuler. «Diverse Ausbildungen<br />
sind vor einer Übernahme der Anlagenverantwortung<br />
notwendig. Der Atemschutz mit<br />
Kreislaufgeräten, der Brandschutz und die<br />
Brandbekämpfung müssen beherrscht werden,<br />
Gebirgs- und Seilbahnspezialisten müssen mit<br />
Repetitorien und Einweisungen vor Ort geschult<br />
werden und auch die Sanitätssoldaten sind für<br />
die Anlagespezifischen Vorrausetzungen vorzubereiten.»<br />
Integration läuft auf Hochtouren<br />
«Ich bin stolz darauf, was wir bereits in kurzer<br />
Zeit in organisatorischer Hinsicht alles geschafft<br />
Auftrag LW Ristl Abt 4 (ab 01.01.09 Ristl Bat 4):<br />
• Stellt den Betrieb der zugewiesenen Kommando-, Daten- und Einsatzverbindungen im LW Ristl<br />
Netz sicher;<br />
• Stellt den Betrieb der Flugfunkverbindungen ab Fliegerhöhenanlagen sicher;<br />
• Gewährleistet den Anschluss der Taktischen Fliegerradarstationen (TAFLIR) an das LW Ristl Netz;<br />
• Betreibt die befohlenen Permanenten Truppenanschlusspunkte R-915;<br />
• Hält sich bereit, zusätzliche Ristl und IMFS Verbindungen zu betreiben;<br />
• Betreibt die zugewiesenen Fliegerhöhenanlagen technisch und logistisch und übernimmt<br />
entsprechend die Anlagenverantwortung;<br />
• Versorgt ihre eigenen Truppen je nach Einsatzgrösse sogar in der ganzen Schweiz.
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haben. In einer ausserordentlichen Lage kämen künftig jeweils pro Quartal eine Kompanie verantwortlich<br />
alle vier Kompanien flächendeckend zum Einsatz.<br />
zeichnen,» so Schuler. «Es gilt nun,<br />
In der normalen Lage hingegen wurde in die Ansteuerung und die Abläufe miliztauglich zu<br />
den letzten zwei Jahren der Tatbeweis erbracht, konsolidieren und zu institutionalisieren. Truppenseitig<br />
dass mit Kleinstdetachementen Leistung über<br />
ist meine Mannschaft hochmotiviert<br />
365 Tagen erbracht werden kann. Waren die und planmässig unterwegs. Ich freue mich, auf<br />
Kommandanten bis anhin beinahe wöchentlich die Herausforderungen und die Zusammenarbeit<br />
mit der Organisation derselben tangiert, wird in der FU Br <strong>41</strong>!»<br />
n<br />
Truppe bei Brandbekämpfungsübung in Wangen an der Aare.<br />
Persönlich<br />
Oberstlt i Gst<br />
Martin Schuler (<strong>41</strong>),<br />
Kdt LW Ristl Abt 4<br />
Beruf:<br />
Berufsoffizier, Kdo FUB <strong>SKS</strong>,<br />
Chef Ressort IMTS/Funk<br />
Zivilstand:<br />
Ledig<br />
Aktueller Handyklingelton:<br />
Technoide Bachsymphonie<br />
Provider:<br />
Swisscom<br />
Ich bin ein FUler weil:<br />
Ich dort militärisch aufgewachsen bin<br />
(und das sehr gerne)<br />
Bei mir funkt es wenn:<br />
Ich eine Herausforderung meistern darf<br />
Das kappt mir persönlich die Leitung:<br />
Wenn man versucht, die eigenen Probleme<br />
zu den meinen zu machen<br />
Den oder die hätte ich gerne einmal<br />
in der Leitung:<br />
Einen verstorbenen Schweizer General<br />
Und meine erste Frage wäre:<br />
Mon General. Wie würden Sie aus Ihrer<br />
Warte heraus die Stellung der Armee in<br />
Gesellschaft und Politik in unserer<br />
Gegenwart kommentieren?<br />
Der Badge lässt nicht vermuten, dass es<br />
sich um eine Abt der FU Br <strong>41</strong> handelt.<br />
Dies ändert auf den 1.1.09.
18<br />
TV-Legende Kurt Aeschbacher war mit Leib aber «ohne» Seele Übermittler<br />
«Ich hatte einen schrecklichen<br />
Militäralbtraum!»<br />
Noch lange nach seinem Dienstaustritt<br />
hatte Kurt Aeschbacher einen sonderbaren<br />
Militäralbtraum. Die ARMEE aktuell-Redaktion<br />
hat den erfolgreichen 60-jährigen<br />
Schweizer Late-Night Talker und UNICEF-<br />
Botschafter in seinem zu Hause in Zürich<br />
getroffen. Bei Kaffee und Zigarette haben<br />
wir alles über seine Militärlaufbahn<br />
erfahren, den Ruf der Armee im Jahre 2008<br />
beleuchtet und über seine militärischen<br />
Schlafstörungen gesprochen.<br />
ARMEE aktuell-Redaktor Giacinto In-Albon am heimischen Schreibtisch bei Kurt Aeschbacher<br />
Text und Bild: Giacinto In-Albon, Komm Team<br />
Kurz nach zehn Uhr an einem sehr kalten Mittwochmorgen.<br />
Mitten im Zürcher Stadtkreis 2<br />
steht das schlossartige Wohnhaus, in welchem<br />
auch Kurt Aeschbacher seit bald 10 Jahren zu<br />
Hause ist. Seine Wohnung im zweiten Obergeschoss<br />
bietet auf der Westseite einen wundervollen<br />
Ausblick auf die Stadt. Auf der Ostseite<br />
zeigen sich der Uetliberg, die Felsenegg, ein<br />
schnuckliger Garten und sogar eine Ziegenweide.<br />
Gegensätze, die dem Fernsehmann die idealen<br />
Voraussetzungen für das Wohnen und<br />
Arbeiten gleichzeitig geben. «Die meiste Arbeit<br />
kann ich glücklicherweise von hier aus erledigen.<br />
Und wenn es die Temperaturen zulassen,<br />
dann steht mein Laptop in der Gartenlaube.»<br />
Den wärmenden Kaffee geniessen wir schliesslich<br />
im stilvoll eingerichteten Esszimmer.<br />
Verkehrschaos in Bern dank Hilfspolizist<br />
Aeschbacher<br />
«Schon bald hat man gemerkt, dass man mich als<br />
Übermittler nicht brauchen konnte,» lacht Kurt<br />
Aeschbacher. «Auch mein Einsatz als Hilfspolizist<br />
war nur von kurzer Dauer. An einer der verkehrsreichsten<br />
Kreuzungen in der Bundeshauptstadt<br />
habe ich fröhlich jedem Autofahrer zugewinkt,<br />
statt die Blechlawine ordentlich zu lenken. Man<br />
hat mich schnell aus dem Verkehr gezogen und in<br />
den Armee-Filmdienst umgeteilt!» Dort blieb der<br />
schlagfertige Medienmann auch bis zu seiner<br />
Ausmusterung im Einsatz. «Ich habe unglaublich<br />
viele Filme für die Armee produzieren dürfen, was<br />
mir das Gefühl gab, doch im Dienste des Vaterlandes<br />
gebraucht zu werden. Allerdings habe ich<br />
erst Jahre später festgestellt, dass kein einziger<br />
Streifen je gezeigt wurde. Grund dafür war, dass<br />
man das Gefühl hatte, die Inhalte der Lehr- und<br />
Aufklärungsfilme seien zu aufmüpfig. Obwohl ich<br />
wirklich der Meinung war, den Grundsatz immer<br />
eingehalten zu haben, dass sich jeder Soldat individuell<br />
einzubringen habe.»<br />
«Ich bin mehrmals nur im sportlichen<br />
Outfit eingerückt!»<br />
«Alle Kameraden sassen im Zug, im richtigen<br />
Tenue, mit der ganzen Ausrüstung. Nur ich stellte<br />
fest, dass ich mit meinem leichten sportlichen<br />
Tenue und ganz ohne Gepäck wohl falsch lag,»<br />
schildert Kurt Aeschbacher die Vorfälle.<br />
Schlechtes Gewissen packte den jungen Soldaten.<br />
Panik, in der Kaserne einzutreffen und nicht<br />
einmal begründen zu können, wo seine ganze<br />
Ausrüstung nun steckt. «Das war der Moment, in<br />
dem ich jeweils aus diesem skurrilen Albtraum<br />
schweissgebadet aufgewacht bin!» Glücklicherweise<br />
nur ein schlechter Traum, welcher mich<br />
aber bis vor wenigen Jahren begleitet hat.<br />
«Woher diese komische Vorstellung kommt<br />
weiss ich nicht. Ich bin allerdings froh, dass mir<br />
in der Realität nie ein solcher Fauxpas untergekommen<br />
ist. Heute kann ich mit gutem Gewissen<br />
an die spannende und bewegende Dienstzeit<br />
zurückdenken und über diese ungewollten<br />
’Schlafstörungen’ grinsen. Wenn ich heute an<br />
das Militär denke, dann bedaure ich, dass es der<br />
Schweiz noch immer nicht gelungen ist, die Rolle<br />
der Armee klar zu definieren.»<br />
Klare politische Aufgabenstellungen fehlen<br />
«Seit der Armeeabschaffungsinitiative, welcher<br />
ein Drittel der Schweizer Bevölkerung zugestimmt<br />
hatte, wird über die Aufgabenstellungen diskutiert.<br />
Ich kann mich erinnern, dass das Abstimmungsergebnis<br />
anno dazumal ein Erdbeben in<br />
unserem Land ausgelöst hat.» Der ehemalige<br />
Übermittler hat einen nachdenklichen Ausdruck<br />
im Gesicht: «Die Auseinandersetzung hat zu vielen<br />
Fragen geführt, welche bis heute nicht schlüssig<br />
beantwortet wurden: Soll es nun eine Verteidigungsarmee<br />
sein oder sind die Prioritäten mehr<br />
im internationalen Bereich zu setzen? Oder geht<br />
es am Ende doch nur um die Durchfütterung einer<br />
heiligen Kuh? Hier sind die politischen Probleme<br />
nicht gelöst.», ist er der Meinung. Auf der einen<br />
Seite musste viel Geld gespart werden. Das Parlament<br />
konnte auf der anderen Seite aber nicht<br />
für eine klare Aufgabenstellung unserer Armee<br />
gewonnen werden.», führt Kurt Aeschbacher weiter<br />
aus. «Ich wünsche mir für die Zukunft fest,<br />
dass unsere wertvolle Armee wieder klare politische<br />
Leitplanken erhält!» <br />
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Militärisches Stellenangebot<br />
Personelles<br />
Gesucht:<br />
Public Information<br />
Officer (PIO)<br />
Sind Sie interessiert, kommunikativ und<br />
kontaktfreudig?<br />
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und haben Sie noch mindestens fünf Dienstjahre zu absolvieren?<br />
Macht es Ihnen Freude, alleine oder in einem kleinen Team den<br />
militärischen Alltag Ihrer Kollegen in Bild und Text zu kommentieren?<br />
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als PIO in einem Bat der FU Br <strong>41</strong> zu absolvieren.<br />
Als PIO beraten Sie den Bat/Abt Kdt sowie seine direkt unterstellten Kdt<br />
in allen Fragen der Medienarbeit und Kommunikation. Sie bearbeiten<br />
redaktionelle Beiträge für elektronische und Print-Medien der Armee<br />
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Bereichen Medien, Methodik und Didaktik. Sie haben Führungserfahrung,<br />
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Bewerbung mit Lebenslauf, Foto und relevantem Leistungsausweis<br />
sowie Informationen zu Ihrer militärischen Laufbahn an:<br />
Oberstlt Tom Kleiber, komm@fubr<strong>41</strong>.ch<br />
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im Bereich der Fotografie mit? Haben Sie ein gutes Auge und<br />
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der FU Br <strong>41</strong> suchen wir eine/n initiative/n<br />
und selbständige/n<br />
Fotograf/in<br />
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Medienbeiträge, ob in Print- oder elektronischer Form.<br />
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Kamera fest und arbeiten eng mit dem Kommunikationsteam<br />
zusammen.<br />
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verfügen, dann sind Sie möglicherweise geeignet,<br />
Ihre künftigen Dienstleistungen als Fotograf/in im Stab der<br />
FU Br <strong>41</strong> zu absolvieren.<br />
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Lebenslauf, Foto und<br />
relevanten Leistungsausweisen sowie Referenzen zu Ihren<br />
fotografischen Erfahrungen an:<br />
Oberstlt Tom Kleiber, komm@fubr<strong>41</strong>.ch<br />
Dienstleistungsplan 2009 FU Br <strong>41</strong><br />
Möchten Sie wissen, wann Ihr Bataillon im Dienst ist oder wann eine Stabsübung durchgeführt wird?<br />
Der Dienstleistungsplan 2009 kann von der Homepage der FU Br <strong>41</strong> herunter geladen werden.<br />
Siehe www.fubr<strong>41</strong>.ch «Termine»
Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
Confédération suisse<br />
Confederazione Svizzera<br />
Confederaziun svizra<br />
Schweizer Armee