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ARMEE Aktuell 1/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS

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Die <strong>Führungsunterstützungsbrigade</strong> stellt sich vor<br />

Blitzschnell informiert dank der<br />

Richtstrahl-Bataillone<br />

Die FU Br <strong>41</strong> setzt sich aus 17 Bataillonen (zwei<br />

davon Reserve) zusammen, alles Experten-Einheiten<br />

in ihrer jeweiligen Kernkompetenz.<br />

«<strong>ARMEE</strong> aktuell» stellt die verschiedenen Bataillone<br />

unserer Brigade vor. Den Anfang machen<br />

die vier Richtstrahl-Bataillone (Ristl Bat),<br />

die während des Weltwirtschaftsforums Davos<br />

und weiteren Anlässen und Übungen im Einsatz<br />

sind.<br />

Text: Beat Soltermann Bild: FU Br <strong>41</strong><br />

Der französische Geistliche Claude<br />

Chappe konstruierte rund 50<br />

Jahre vor Erfindung des elektrischen<br />

Telegrafen ein optisches<br />

System zur Übertragung von<br />

Nachrichten. Er liess in regelmässigen<br />

Abständen fünf Meter<br />

hohe Masten auf Hügeln aufstellen,<br />

an deren oberen Ende zwei<br />

bewegbare Arme festgemacht<br />

waren.<br />

Diese beiden Arme konnten in<br />

200 verschiedene Stellungen gebracht<br />

werden, jede Stellung<br />

stand für einen Buchstaben, eine<br />

Zahl oder sonst ein Zeichen.<br />

Über solche Signalmasten in<br />

Sichtdistanz, Semaphoren genannt,<br />

liessen sich über weite<br />

Strecken rasch Nachrichten übermitteln.<br />

1794 standen zum Beispiel<br />

auf der Strecke zwischen<br />

Paris und Lille 22 Semaphoren,<br />

die einen raschen Informationsaustausch<br />

über eine Distanz von<br />

ca. 220 Kilometern zuliessen.<br />

Semaphoren sind heute Zeugen<br />

einer anderen Zeit und mögen<br />

als Museumsexponate vielleicht<br />

noch den einen oder anderen<br />

begeistern. Wenn sich die vier<br />

Richtstrahl-Bataillone (Ristl Bat)<br />

der FU Br <strong>41</strong> an die Arbeit machen,<br />

kommen Semaphoren<br />

selbstredend nicht zum Einsatz.<br />

Die Ristl Bat greifen auf modernere<br />

Instrumente zurück. Verschiedene<br />

Richtstrahlsysteme<br />

stehen zur Verfügung.<br />

Die Richtstrahlstationen R-915<br />

und R-916 übertragen drahtlos<br />

ein Bündelsignal von 2 Mbit/s<br />

über mehrere Dutzend Kilometer.<br />

Die Stationen gehören zur selben<br />

Familie; die R-915 wird vorwiegend<br />

ortsfest, die R-916<br />

meist mobil im Integrierten Militärischen<br />

Fernmeldesystem<br />

(IMFS) eingesetzt. Ehe ein Signal<br />

per Richtstrahl ausgesendet<br />

wird, wird es kryptologisch geschützt.<br />

Ein weiteres Kompakt-Richtstrahlsystem<br />

der Schweizer Armee<br />

heisst R-905. Auch dieses<br />

überträgt drahtlos ein Bündelsignal,<br />

und zwar 2 oder 8 Mbit/s<br />

über eine Distanz von mehreren<br />

Dutzend Kilometern. Die R-905<br />

wird als mobile und ortsfeste<br />

Station im IMFS eingesetzt. Die<br />

Stationen arbeiten gleichzeitig<br />

als Sender und Empfänger. Die<br />

Übertragung auf der Richtstrahlstrecke<br />

ist ebenfalls verschlüsselt.<br />

Ein Glasfaserkabel verbindet<br />

die Enden der Richtstrahlstrecke<br />

mit den Anschlussstellen<br />

beim Benutzer (z. B. Kommandoposten).<br />

Zwischen den einzelnen Richtstrahlstationen<br />

braucht es – das<br />

ist gleich wie bei den Semaphoren<br />

aus dem 18. Jahrhundert –<br />

Sichtverbindung. Besteht diese<br />

nicht, sind die Abstände zu<br />

gross oder muss das Signal in eine<br />

andere Richtung geleitet werden,<br />

kommen Relais-Stationen<br />

zum Einsatz: Sie bestehen aus<br />

zwei Richtstrahlstationen gleichen<br />

Typs, die miteinander<br />

durch ein Kabel verbunden sind.<br />

Die eine Station empfängt das<br />

ankommende Signal und leitet<br />

das Signal via Kabel an die andere<br />

Station weiter, von wo aus<br />

es in die neue Richtung weiter<br />

gesendet wird.<br />

Diese Richtstrahlstationen zu erstellen,<br />

zu betreiben und zu unterhalten<br />

ist die Kernaufgabe<br />

der vier Ristl Bat der FU Br <strong>41</strong>.<br />

Sie gewährleisten dadurch das<br />

reibungslose Funktionieren des<br />

Breitbandübertragungssystems<br />

(BBUS) für stationäre Benutzer<br />

und der Knotenebene des IMFS<br />

für bewegliche Teilnehmer. Auf<br />

diese Weise können Informationen<br />

zwischen den relevanten<br />

Stellen blitzschnell ausgetauscht<br />

werden, was für das Führen und<br />

Funktionieren der Armee unerlässlich<br />

ist.

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