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Journal - Allianz

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<strong>Allianz</strong> <strong>Journal</strong> 2/2013 | Seite 26<br />

EUROPA<br />

© Bjorn Olesen<br />

»Eine ungemein<br />

hässliche Spezies«<br />

Sex eher die Ausnahme, Nahrung rein vegetarisch, und die meiste Zeit am Schuften – das Leben<br />

eines Nacktmulls ist im Großen und Ganzen eine recht freudlose Angelegenheit. Und es zieht sich:<br />

Bis zu 30 Jahre können die faltigen Nager werden, für Tiere dieser Größe ein ungewöhnlich hohes<br />

Alter. Wissenschaftler sind dem Rätsel der Langlebigkeit auf der Spur.<br />

FRANK STERN<br />

Schönheit ist relativ. Der eine mag dieses, der andere jenes. Nur wenn es um den ostafrikanischen Nacktmull geht, sind<br />

sich alle weitgehend mit dem briti schen Naturforscher Alfred Russel Wallace einig, der den Tunnelgräber einst als eine<br />

»ungemein hässliche Spezies« klassifizierte. Die Haut schon bei der Geburt faltig, die Augen von dicken Lidern verdeckt,<br />

die Zähne riesig – Heterocephalus glaber, der Glatte Andersköpfige, ist ein evolutionäres Missgeschick.<br />

Eines freilich, das Wissenschaftler fasziniert, seit es 1842 erstmals von dem deutschen Biologen Eduard Rüppell<br />

beschrieben wurde. Was zum einen daran liegt, dass der Nacktmull in Kolonien lebt, die – unter Säugern einzigartig –<br />

ähnlich wie bei Ameisen oder Bienen organisiert sind. Zum anderen widerspricht das mausgroße Tier der These, dass<br />

kleine Arten eine kürzere Lebensspanne haben als große: Anders als Mäuse, die kaum mehr als drei Jahre überstehen,<br />

können Nacktmulle ein vergleichsweise biblisches Alter von 30 Jahren erreichen. Und das bei robuster Gesundheit.<br />

Für Wissenschaftler wie Rochelle Buffenstein vom Barshop-Institut für Altersforschung der University of Texas ein<br />

perfektes Untersuchungsobjekt. Die Amerikanerin will die zellulären Mechanismen ergründen, die die Nacktmulle >

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