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Journal - Allianz

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<strong>Allianz</strong> <strong>Journal</strong> 2/2013 | Seite 22<br />

DEUTSCH-<br />

LAND<br />

Elternzeit in den Job zurückkehren wollen, müssen erst einmal sehen, wo sie eine adäquate Stelle im Unternehmen<br />

finden. Systematische Wiedereinstiegsprogramme? Meist Fehlanzeige. Dabei sind es bis zur Rente dann immer noch gut<br />

20 Jahre. Indem Unternehmen die Fähigkeiten und Erfahrungen von Mitarbeiterinnen, die bei Geburt eines Kindes eine<br />

Karrierepause einlegen, übersehen, verschenken sie viel an Potenzial, schreiben die Autorinnen von Fraunhofer. Die Folge:<br />

Höhere Managementpositionen werden oft von Personen ohne außerberufliche Aufgaben oder familiäre Pflichten besetzt.<br />

Zitat aus der Studie: »Die männlichen Führungskräfte mit Kindern leben zu einem Großteil in Partnerschaften, in denen<br />

die Partnerin nicht oder in Teilzeit berufstätig ist und viele der außerberuflichen Pflichten übernehmen kann. Weibliche<br />

Führungskräfte haben meist in Vollzeit berufstätige Partner und sind öfter kinderlos als ihre männlichen Kollegen.«<br />

Die ökonomische Karte<br />

Nun ist ein Wirtschaftsunternehmen kein Wohlfahrtsverein. Deshalb versuchen die Autorinnen auch gar nicht erst,<br />

mit dem Hinweis auf mehr Fairness zwischen Männern und Frauen zu argumentieren. Sie spielen die ökonomische<br />

Karte und verweisen an mehreren Stellen auf den produktiven Nutzen, den ein höherer Frauenanteil für Unternehmen<br />

bringt. Vergleichende Studien haben die wirtschaftlichen Vorteile belegt. Das verstehen auch Männer. Die treibt nun<br />

allerdings zunehmend die Sorge um, dass sie durch den gesellschaftlichen Druck, mehr Frauen Führungsverantwortung<br />

zu übertragen, ins Hintertreffen geraten könnten. Einer der Befragten meinte, bei dem Versuch, die Versäumnisse<br />

der letzten Generationen aufzuholen, überdrehten die Unternehmen inzwischen das Rad: »Die jungen männlichen<br />

Kollegen sagen dann schon, ich hab hier eh keine Chance, was zu werden.«<br />

Doch das Ende der Männer ist damit wohl noch<br />

nicht gekommen. Häufig, so jedenfalls die Klage<br />

von Personalverantwortlichen, Gleichstellungsbeauftragten<br />

und Headhuntern,<br />

wollen Frauen gar keine Führungsaufgaben<br />

übernehmen. Jedenfalls nicht unter den<br />

aktuellen Bedingungen, wo sie ihre Lage<br />

nicht angemessen berücksichtigt sehen<br />

und das Gefühl haben, für das gleiche Maß<br />

an Wertschätzung und Anerkennung mehr<br />

leisten zu müssen. Mit Feigheit, wie Bascha Mika<br />

meint, hat das wahrscheinlich weniger zu tun.<br />

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