08.03.2015 Aufrufe

Sexualität & Internet

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Pornografie<br />

Sexuelle Darstellungen – Pornos<br />

Mehr als 50 % aller Burschen betrachten<br />

Pornos als ernst zu nehmende<br />

Informationsquelle zum<br />

Thema <strong>Sexualität</strong>. Bei den Mädchen<br />

sind es immerhin 10 %, die<br />

Pornos als realitätsnahe Wissensquelle<br />

ansehen. Der geschlechtsspezifische<br />

Unterschied ist nicht<br />

durch eine vermeintlich bessere Aufgeklärtheit<br />

der Mädchen zu erklären,<br />

sondern basiert auf der unterschiedlichen<br />

sexuellen Entwicklung von<br />

Burschen und Mädchen. Burschen<br />

nutzen vorwiegend das <strong>Internet</strong> als<br />

Informationsquelle. Mädchen holen<br />

sich ihr Wissen rund um das Thema<br />

<strong>Sexualität</strong> eher aus Zeitschriften und<br />

Foren, die auf andere Weise ähnliche<br />

Verwirrung stiften. 1 Zu beachten<br />

ist, dass besonders Jugendliche<br />

mit Migrationshintergrund verstärkt<br />

Online-Quellen nutzen, um sich über<br />

<strong>Sexualität</strong> zu informieren. 2<br />

Pornografische Darstellungen sind<br />

im <strong>Internet</strong> weit verbreitet und sehr<br />

leicht zugänglich. Selbst technische<br />

Filter am Computer verhindern<br />

nicht, dass Jugendliche früher oder<br />

später in direkter oder indirekter<br />

Weise mit Pornos konfrontiert werden.<br />

Immerhin ist <strong>Sexualität</strong> das Gesprächsthema<br />

Nummer eins! Auch<br />

ohne bewusst danach zu suchen,<br />

stößt man im <strong>Internet</strong> häufig auf<br />

pornografische Seiten – etwa durch<br />

Werbung, Pop-ups oder Suchergebnisse.<br />

Beim Googeln nach sexuellen<br />

Themen werden in der Trefferliste<br />

nicht nur seriöse Beratungs- und<br />

Aufklärungsseiten angezeigt, sondern<br />

durchaus auch Pornoinhalte.<br />

Es wird aber nicht nur über Sex und<br />

Pornos geredet, sondern es werden<br />

auch Web-Tipps ausgetauscht.<br />

Nicht selten werden pornografische<br />

Videoclips auch weitergeschickt (per<br />

E-Mail, Handy, Instant Messenger<br />

etc.) – nicht immer mit dem Einverständnis<br />

des Empfängers/der Empfängerin.<br />

Im Rahmen von Sexting<br />

(siehe dazu Seite 16) werden mitunter<br />

auch selbst pornografische Darstellungen<br />

angefertigt.<br />

1<br />

Quelle: Kostenwein W. (2009): „Neue Herausforderungen in der sexualpädagogischen Arbeit“ im Tagungsbericht<br />

zur „7. Fachtagung <strong>Sexualität</strong> – Pornographie – <strong>Internet</strong>kinderpornographie Wien 2009“ (S. 6).<br />

Wien: Wiener Netzwerk gegen sexuelle Gewalt an Mädchen, Buben und Jugendlichen.<br />

Online: www.wienernetzwerk.at/dokumente/tagungs_doku_nov09.pdf (Stand: 04.11.2011)<br />

8<br />

2<br />

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2010): Jugendsexualität 2010<br />

Online: www.forschung.sexualaufklaerung.de/fileadmin/fileadmin-forhung/pdf/Jugendsexualität.pdf<br />

(Stand: 01.10.2014)

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