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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 83<br />

164 4.1 Resistive Kraft- und Drucksensoren 4.1.4 Keramische Dehnungsmeßstreifen 165<br />

Tab. 4.1.3-2<br />

Vergleich der Leistungsdaten von Drucksensoren mit Dehnungsmeßstreifen aus<br />

mono- und polykristallinem Silizium bei gleicher DMS-Maske und Montagetechnik<br />

(nach [4.12])<br />

4.1.4 Keramische Dehnungsmeßstreifen<br />

Im Prinzip können für <strong>die</strong> Herstellung von Dehnungsmeßstreifen auch gut leitfähige keramische<br />

Werkstoffe (Band 1, Abschnitt 4.1.2) eingesetzt werden, obwohl über deren<br />

piezoresistive Eigenschaften bisher relativ wenig bekannt ist. Die Herstellung dünner<br />

Schichten kann durch Synthese der keramischen Verbindung über reaktive Sputterverfahren<br />

(Band 2, Abschnitt 8.2.3) erfolgen. Bild 4.1.4-1 zeigt experimentell bestimmte Ergebnisse<br />

für <strong>die</strong> keramischen Werkstoffe Titannitrid (TiN) und Titanoxinitrid (TiO x N y ).<br />

Ein grundsätzliches Problem bei der Synthese der Keramiken über reaktive Sputterverfahren<br />

ist <strong>die</strong> Einhaltung vorgegebener stöchiometrischer Verhältnisse der beteiligten<br />

Reaktionspartner. Während bei Halbleiterwerkstoffen hochgenaue Dosierungsverfahren<br />

wie <strong>die</strong> Ionenimplantation zur Verfügung stehen, erfolgt bei reaktiven Sputterverfahren<br />

<strong>die</strong> Kontrolle der Stöchiometrie über <strong>die</strong> Regelung kleiner Gasdrücke und der<br />

Strömungsverhältnisse am Ort der Reaktion.<br />

Weiterhin störend ist bei Titankeramiken <strong>die</strong> hohe Affinität gegenüber Verbindungen<br />

mit Sauerstoff: Durch unkontrollierte Sauerstoffaufnahme während des Sputterprozesses<br />

und bei der späteren Anwendung (insbesondere bei hohen Temperaturen) ist eine<br />

Änderung der Eigenschaften möglich. Deshalb ist eine sehr sorgfältige Kontrolle der<br />

Herstellungsparameter und eine hermetisch dichte Passivierung gegenüber dem Eindringen<br />

von Luftsauerstoff erforderlich. Möglicherweise liefern in der Zukunft andere<br />

keramische Verbindungen und Herstellungsverfahren hierfür bessere Randbedingungen.<br />

Bild 4.1.4-1<br />

spezifischer Widerstand, Temperaturkoeffizient des spezifischen Widerstandes<br />

und longitudinaler k-Faktor in Abhängigkeit von der Zusammensetzung (aufgetragen<br />

über dem Anteil der reagierenden Gaskomponente beim reaktiven Sputtern, nach<br />

[4.13])<br />

a) Titannitrid TiN (fast metallisch leitfähig)<br />

b) Titanoxinitrid TiO x N y (Mischung von TiN mit dem halbleitenden TiO 2 )

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