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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 74<br />

146 4.1 Resistive Kraft- und Drucksensoren 4.1.2 Metallfolien-Dehnungsmeßstreifen 147<br />

keit, <strong>die</strong> nur bis ca. 120 o C gewährleistet werden kann.<br />

Bei Kraftaufnehmern und Wägezellen (Bild 4.1.2-6) kann mit Foliendehnungsmeßstreifen<br />

nach dem heutigen Stand der Technik eine sehr hohe Genauigkeit erreicht werden,<br />

wobei eine Auflösung im ppm-Bereich (10 -6 ) erreicht wird. Bei neueren Entwicklungen<br />

werden aber zusätzliche Anforderungen gestellt, <strong>die</strong> nicht ohne weiteres von Metallfolien-DMS<br />

erfüllt werden können:<br />

– <strong>die</strong> DMS müssen hochohmiger werden (> 6 kΩ) für eine 4 – 20 mA Zweileitertechnik<br />

(s. Abschnitt 3.3.6)<br />

– <strong>die</strong> Forderung nach einer Miniaturisierung (Verkleinerung) der Sensoren erfordert<br />

neue höher entwickelte Lithographietechniken<br />

– bei sehr dünnen Federkörpern (z.B. Druckmembranen für kleine Drücke) führt ein<br />

aufgeklebtes DMS zu einem veränderten elastischen Verhalten<br />

– höhere Stabilität bei Aufnehmern, <strong>die</strong> nicht hermetisch gekapselt werden können.<br />

Diese Anforderungen werden besser erfüllt von Dehnungsmeßstreifen, <strong>die</strong> über Dünnschichttechniken<br />

(meistens Sputterverfahren, s. Band 2, Abschnitt 8.2.3) direkt auf<br />

dem elektrisch isolierten Federkörper aufgebracht werden. Die Strukturierung erfolgt<br />

über einen hochauflösenden Photolithographieprozeß (Band 2, Abschnitt 8.2.6), wobei<br />

<strong>die</strong> Lage der DMS auf dem Federkörper exakt eingestellt werden kann, und anschließendes<br />

Ätzen (Band 2, Abschnitt 8.2.7).<br />

Dünnschicht-DMS haben den großen Vorteil, daß sie – im Gegensatz zu Folien-DMS –<br />

<strong>die</strong> mechanischen Eigenschaften einer dünnen Membran wenig ändern. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />

können auch genaue Drucksensoren für niedrige Druckbereiche hergestellt werden,<br />

<strong>die</strong> grundsätzlich dünnere Membranen erfordern. Bei Einsatz von Folien-DMS liegt eine<br />

praktikable untere Grenze für den realisierbaren Druckbereich bei ca. 5 bar [4.1].<br />

Als Werkstoffe für Metalldünnfilm-Dehnungsmeßstreifen werden Chrom-Silizium<br />

[4.1]-, Chrom-Nickel[4.4]-, Platin-Iridium[4.5]- und weitere Legierungen eingesetzt.<br />

Die Isolation zum Federkörper erfolgt in der Regel mit SiO 2 - und Al 2 O 3 -Dünnschichten.<br />

Ein grundsätzlicher Nachteil der Dünnschichttechnik besteht in den hohen Herstellungskosten,<br />

<strong>die</strong> in der Dickschichttechnologie (Band 1, Abschnitt 4.2.1) deutlich<br />

niedriger liegen. Geeignete Pasten sind z.B. für Platin-Iridium-Legierungen verfügbar.<br />

Wegen der hohen Einbrenntemperaturen (z.B. 850 o C) ist <strong>die</strong>se Technik insbesondere<br />

für keramische Federkörper geeignet [4.5].<br />

Bild 4.1.2-5<br />

Beispiele für Meßgitter metallischer Kunststoffolien-Dehnungsmeßstreifen

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