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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 73<br />

144 4.1 Resistive Kraft- und Drucksensoren 4.1.2 Metallfolien-Dehnungsmeßstreifen 145<br />

daher wesentlich niedriger (nach [4.2]).<br />

Metall-Dehnungsmeßstreifen lassen sich auf Kunststoffolien herstellen, <strong>die</strong> anschließend<br />

mit Epoxidharz auf beliebige Federkörpern geklebt werden. Hierbei ist dann zusätzlich<br />

noch das Kriechen der Kunststoffolie, sowie des Klebers zu berücksichtigen.<br />

Weiterhin ist von Bedeutung der Einfluß der Luftfeuchtigkeit auf <strong>die</strong> organischen Träger;<br />

Störungen <strong>die</strong>ser Art können nur durch hermetischen Abschluß äußerer Gase<br />

(z.B. Bedampfung mit einer Metallschicht) ausgeschlossen werden. Bild 4.1.2-4a zeigt<br />

den Herstellungsprozeß für einen Kunststoffolien-DMS.<br />

Bild 4.1.2-2<br />

Temperaturverhalten von Dehnungsmeßstreifen (DMS) auf Federkörpern (Stahl,<br />

CuBe, Aluminiumlegierungen, nach [4.2])<br />

a) Temperaturabhängigkeit der k-Faktoren verschiedener DMS-Werkstoffe im<br />

Vergleich zur Temperaturabhängigkeit der Elastizitätsmoduln von Stahl und<br />

Aluminiumlegierungen. Eine weitgehende Anpassung ist mit DMS aus NiCr-Legierungen<br />

(Modco-Folien, modified Karma) möglich<br />

b) Beispiel für eine optimierte Temperaturabhängigkeit der relativen Widerstandsänderung<br />

Eine bleibende Veränderung der Sensoreigenschaften entsteht durch das Langzeitkriechen<br />

(langsam ablaufende plastische Verformung unter gleichbleibender mechanischer<br />

Spannung, s. Band 1, Abschnitt 3.2.1) des Federkörpers. Die resultierende<br />

Verschiebung der Sensorkennlinie läßt sich teilweise dadurch kompensieren, daß für <strong>die</strong><br />

DMS ein Kriechverhalten mit entgegengesetzter Wirkung eingestellt wird (Bild 4.1.2-3)<br />

Bild 4.1.2-4<br />

Kunststoffolien-Dehnungsmeßstreifen:<br />

a) Die Trägerfolie wird mit der DMS-Metallschicht bedeckt und nach einem<br />

Photolithographieprozeß durch Ätzen strukturiert (nach [4.2], s. Band 2,<br />

Abschnitt 8.2)<br />

b) Empfindlichkeitseinstellung bei DMS in Vollbrückenschaltung<br />

Bild 4.1.2-3<br />

Kompensation der Langzeitdrift des Meßsignals aufgrund des mechanischen<br />

Kriechens des Federkörpers (Kurve A) durch ein entgegengesetzt wirkendes Kriechverhalten<br />

im Dehnungsmeßstreifen (Kurve C, das Kriechverhalten kann durch das<br />

Meßgitter des DMS beeinflußt werden). Die resultierende Langzeitdrift (Kurve B) ist<br />

Aufklebbare Folien-Dehnungsmeßstreifen haben den großen Vorteil, daß sie vom Anwender<br />

selbst auf beliebig geformten Werkstücken angebracht werden können. Sie werden<br />

in einer Vielfalt von Größen und Ausführungsformen hergestellt (Bilder 4.1.2-5 und<br />

Tab. 4.1.2-1), <strong>die</strong> bereits auf verschiedene Formen und Abmessungen der Federkörper<br />

optimiert sind. Gleichzeitig mit den Dehnungsmeßstreifen wird häufig ein Netzwerk<br />

von Widerständen gefertigt, über das – durch Auftrennen von Kurzschlußverbindungen<br />

– jeder DMS individuell abgeglichen werden kann. Bei Brückenschaltungen ist ein<br />

Sensortrimmen auf Empfindlichkeit (Bild 4.2.1-4b) und auf minimales Nullpunktsignal<br />

möglich. Ein grundsätzlicher Nachteil von Folien-DMS ist <strong>die</strong> Temperaturbeständig-

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