1 Ãberblick über die Sensorik
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Seite 72<br />
142 4.1 Resistive Kraft- und Drucksensoren 4.1.2 Metallfolien-Dehnungsmeßstreifen 143<br />
Die Querempfindlichkeit (nicht zu verwechseln mit der Sensorempfindlichkeit gegenüber<br />
einer Lateraldehnung!) aller resistiven Drucksensoren gegenüber der Temperatur<br />
ist ein fundamentales Problem, das angesichts der ohnehin niedrigen Meßsignale bei<br />
Metall-DMS eine besondere Bedeutung gewinnt. Dabei müssen sowohl der Temperaturkoeffizient<br />
α T<br />
R<br />
des DMS-Widerstands (auch TK R oder TC R genannt), der Temperaturkoeffizient<br />
α T<br />
E<br />
des Elastizitätsmoduls E des Trägersubstrats (TK E oder TC E ),<br />
wie auch der Temperaturkoeffizient α T k des k-Faktors (TK k oder TC k ) berücksichtigt<br />
werden. Einen weiteren temperaturabhängigen Störeffekt liefert <strong>die</strong> unterschiedliche<br />
thermische Ausdehnung (Bimetalleffekt, s. Band 1, Abschnitt 5.3) von Dehnungsmeßstreifen<br />
und Trägersubstrat, so daß wir – bei Annahme linearisierter Temperaturabhängigkeiten<br />
und den thermischen Ausdehnungskoeffizienten α T l,S und α T<br />
l,DMS<br />
im<br />
DMS und Substrat – insgesamt erhalten [4.2]:<br />
Bild 4.1.2-1<br />
Aufbau eines Metall-Dehnungsmeßstreifens (DMS), der bei einer Kraft– oder<br />
Druckmessung über eine Zwischenisolation auf einem Substrat (Federkörper) aufgebracht<br />
wird (Folientechnologie, nach [4.1]). Bei einer Kraft- oder Druckeinwirkungen<br />
entstehen im Federkörper elastische Verformungen (z.B. Dehnungen), <strong>die</strong> auf<br />
den DMS übertragen werden und dort eine Widerstandsänderung erzeugen. Der<br />
Meßeffekt ist am größten, wenn <strong>die</strong> Dehnung parallel zu den Widerstandsbahnen<br />
verläuft. Zur Vergrößerung des Widerstandes werden viele Metallbahnen, meist in<br />
einer Mäanderform (um kleine Sensorabmessungen zu erhalten) hintereinandergeschaltet.<br />
Bei Metall-DMS reduziert sich der k-Faktor (4.1-6) auf den geometrisch bestimmten<br />
Anteil:<br />
Da <strong>die</strong> Dehnung ε des DMS möglichst auf den elastischen Bereich einschränkt werden<br />
sollte, darf auch bei Werkstoffen mit einer ausgeprägten Streckgrenze (Band 1, Abschnitt<br />
3.2.1) in der Regel ein Wert von 0,1% nicht überschritten werden, d.h. <strong>die</strong> relative<br />
Widerstandsänderung ist in praktisch vorkommenden Fällen meist weit kleiner als 10 -3 .<br />
Als meßtechnische Schwierigkeit kommt hinzu, daß wegen des niedrigen spezifischen<br />
Widerstandes von Metallen <strong>die</strong> Widerstände niedrige Werte annehmen. Aus <strong>die</strong>sem<br />
Grund wird meist <strong>die</strong> Länge des DMS durch eine Mäanderform geometrisch vergrößert<br />
(s. Bild 4.1.2-1), so daß z. B. ein Standardwert von 350Ω erreicht wird. Bei der praktischen<br />
Messung muß der Einfluß des Zuleitungswiderstandes berücksichtigt werden<br />
(d.h. es gelten <strong>die</strong>selben Gesichtspunkte wie in Abschnitt 3.3.6), aus <strong>die</strong>sem Grund – und<br />
weiteren (große relative Empfindlichkeit, da <strong>die</strong> Brückenspannung im Brückengleichgewicht<br />
Null wird, wirkungsvolle Temperaturkompensation bei abgestimmten Widerstands-TK<br />
R s, s.u.) – werden <strong>die</strong> Metall-DMS häufig in Brückenschaltungen wie in<br />
Bild 3.3.6-2b) und c) eingesetzt, d.h. <strong>die</strong> elektrische Messung erfolgt in Drei- oder Vierleitertechnik.<br />
Die Optimierung des DMS bezüglich der Querempfindlichkeit gegenüber der Temperatur<br />
erfolgt also durch <strong>die</strong> Bedingungen<br />
Die Auswahl der Substratwerkstoffe (Federwerkstoffe) erfolgt meist nach dem Kriterium<br />
optimaler elastischer Eigenschaften, so daß deren Temperaturkoeffizienten<br />
festliegen:<br />
Bild 4.1.2-2 zeigt <strong>die</strong> Temperaturabhängigkeiten des Elastizitätsmoduls und des k-<br />
Faktors verschiedener DMS-Materialien in einem Vergleich.