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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 71<br />

140 4.1 Resistive Kraft- und Drucksensoren 4.1.2 Metallfolien-Dehnungsmeßstreifen 141<br />

sind <strong>die</strong> Elemente der Spannungs- und Verzerrungstensoren und deren Interpretation<br />

Besitzt der Quader in Bild 4.1 den spezifischen elektrischen Widerstand ρ sp , dann ergibt<br />

sich allgemein für <strong>die</strong> Widerstandsänderung<br />

Die Berechnung der elastischen Verformung des Quaders ergab in Band 1, Abschnitt 3.1<br />

<strong>die</strong> Beziehung:<br />

Zur Berechnung der relativen Änderung des spezifischen Widerstands teilen wir <strong>die</strong><br />

Teilchendichte ρ auf in den Quotient aus Teilchenzahl N und Teilchenvolumen V:<br />

(8) ist eine der fundamentalen Beziehungen für alle piezoresistiven Drucksensoren,<br />

bei denen <strong>die</strong> Druckmessung über <strong>die</strong> Änderung eines Widerstandes erfolgt. Der k-<br />

Faktor ist ein Maß für <strong>die</strong> Empfindlichkeit der Druckmessung, er besteht aus einem geometriebestimmten<br />

konstanten Term 2 und einem werkstoffbestimmten Term, der <strong>die</strong><br />

Wirkung der mechanischen Dehnung auf <strong>die</strong> Ladungsträgerzahl N und -beweglichkeit<br />

µ beschreibt.<br />

Typisch für <strong>die</strong> meisten Metalle (Abschnitt 4.1.2) ist, daß der werkstoffbestimmte Term<br />

vernachlässigt werden kann. Bei Halbleiter- und keramischen Werkstoffen hingegen<br />

kann der werkstoffabhängige Term große Werte annehmen, welche den Wert 2 weit<br />

übersteigen.<br />

Neben dem piezoresistiven Effekt gibt es auch andere Reaktionen von Festkörpern auf<br />

elastische Verzerrungen: Sowohl <strong>die</strong> <strong>die</strong>lektrische, wie auch <strong>die</strong> magnetische Polarisation<br />

hängen empfindlich von der exakten relativen Lage der Gitteratome zueinander ab<br />

(piezoelektrischer und magnetoelastischer Effekt). Als typisches Merkmal für beide<br />

wird sich ergeben, daß im Gegensatz zu den piezoresistiven Meßverfahren bevorzugt<br />

Änderungen des Polarisationszustandes gemessen werden können (vgl. pyrolytische<br />

Sensoren im Abschnitt 3.5), <strong>die</strong>se aber mit einer sehr großer Genauigkeit und Empfindlichkeit.<br />

Solche Sensoren eignen sich also bevorzugt für eine dynamische Druckmessung,<br />

weniger dagegen für statische Druckmessungen. Diese Einschränkung gilt nicht<br />

für piezoresistive Sensoren.<br />

Schließlich gibt es eine Vielzahl von Druckmeßverfahren, welche eine mechanische<br />

Verschiebung von Stäben oder Platten aufgrund der Krafteinwirkung direkt erfassen:<br />

Bei <strong>die</strong>sen wegmessenden Verfahren wird <strong>die</strong> Änderung der Induktivität einer Spule<br />

oder der Kapazität eines Kondensators bestimmt und mit dem Druck korreliert (Abschnitt<br />

4.3).<br />

Eingesetzt in (5) folgt dann<br />

4.1.2 Metallfolien-Dehnungsmeßstreifen<br />

In Abschnitt 4.1.1 wurde dargelegt, daß sich der Widerstand eines Leiters unter Einfluß<br />

einer mechanischen (vorzugsweise elastischen) Verformung ändert, d.h. der Leiter<br />

selbst kann bereits als Kraft- oder Drucksensor eingesetzt werden. In der Praxis ist es<br />

aber gebräuchlicher, den Leiter als dünne Schicht (Dehnungsmeßstreifen , abgekürzt<br />

DMS, englisch: strain gauge) auszuführen, welche über eine elektrisch isolierende<br />

Zwischenschicht an einem Verformungs- oder Federkörper befestigt wird. Die elastische<br />

Verformung des Federkörpers soll dabei möglichst unverändert auf den Dehnungsmeßstreifen<br />

übertragen und durch <strong>die</strong>sen gemessen werden. Dehnungsmeßstreifen<br />

bestehen wie <strong>die</strong> zur resistiven Temperaturmessung eingesetzten Metallwiderstände<br />

aus einer strukturierten Dünn- oder Dickschicht auf einem isolierenden Substrat, im<br />

Vergleich zu dem Aufbau in Bild 4.1.1-1 ist <strong>die</strong> Dicke δ weit geringer als <strong>die</strong> Länge<br />

l oder Breite b (Bild 4.1.2-1).

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