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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 7<br />

12 2.1 Bändermodell 2.1 Bändermodell 13<br />

ma und <strong>die</strong> Anordnung der Bänder betrachtet. Die speziellen Verhältnisse führen zur<br />

Einteilung der Werkstoffe in Metalle, Halbleiter und Isolatoren.<br />

Für <strong>die</strong> <strong>Sensorik</strong> haben alle drei Werkstoffklassen eine Bedeutung, bei den Isolatoren<br />

insbesondere <strong>die</strong> keramischen Werkstoffe.<br />

Die Berechnung der elektrischen Eigenschaften ist besonders einfach im Fall der Halbleiter,<br />

weil hier der klassische Grenzfall (Band 2, Abschnitt 1.2.3), bei dem <strong>die</strong> Fermi-<br />

Dirac-Funktion in <strong>die</strong> mathematisch erheblich einfacher zu behandelnde Boltzmannfunktion<br />

f B<br />

übergeht, in der Praxis häufig realisiert ist. Innerhalb <strong>die</strong>ser Näherung können praktisch<br />

alle relevanten Effekte ohne großen mathematischen Aufwand berechnet werden. Eine<br />

allgemeinere Behandlung mit Anwendung der ungenäherten Fermi-Dirac-Statistik<br />

führt in vielen Fällen zu vergleichsweise geringen numerischen Abweichungen, selten<br />

aber zu qualitativ neuen Effekten. Deshalb werden – im Sinne einer qualitativen Behandlung<br />

– in <strong>die</strong>sem Band <strong>die</strong> Halbleiter häufig als Modellsubstanz verwendet, auch<br />

wenn <strong>die</strong> eigentliche Sensorrealisierung bevorzugt mit anderen Werkstoffen (z.B. Metallen)<br />

erfolgt. Eine quantitative Berechnung der elektrischen Eigenschaften von Metallen<br />

kann außerordentlich aufwendig werden, wobei in vielen Fällen <strong>die</strong> quantentheoretisch<br />

bestimmte dreidimensionale Bandstruktur (Band 2, Abschnitt 2.1.2) berücksichtigt<br />

werden muß.<br />

Bei Metallen und Halbleitern wird <strong>die</strong> Dichte der Elektronen im Leitungsband bestimmt<br />

durch<br />

In Halbleitern sind neben den Elektronen im Leitungsband auch fehlende Elektronen im<br />

Valenzband (mit Energien dicht unterhalb der Valenzbandkante), <strong>die</strong> Defektelektronen<br />

oder Löcher (Band 2, Abschnitt 2.2.3), von großer Bedeutung. Die Löcherdichte<br />

ergibt sich unter den Randbedingungen der Boltzmannstatistik zu<br />

Die für <strong>die</strong> Ladungsträger in Halbleitern relevanten Größen sind in dem Bändermodell<br />

in Bild 2.1-4 zusammengestellt. Da <strong>die</strong> Elektronen- und Löcherkonzentrationen (6) und<br />

(7) in verschiedenen Bändern auftreten, können sie auch unabhängig voneinander variieren<br />

und zunächst jeweils für sich ein thermisches Gleichgewicht bilden (Band 2, Abschnitt<br />

2.2). Dieses führt zur Entstehung zweier unabhängiger Quasifermienergien<br />

W F<br />

nL<br />

für Elektronen und W F<br />

nV<br />

für Löcher (gemessen in der Energieskala für Elektronen),<br />

<strong>die</strong> in (6) und (7) eingesetzt werden müssen.<br />

Dabei bezeichnet N(W n ) <strong>die</strong> Funktion der Zustandsdichte (Band 2, Abschnitt 1.1.3).<br />

Unter den Voraussetzungen des klassischen Grenzfalls (Boltzmannstatistik) läßt sich<br />

das Integral (5) geschlossen lösen, man erhält dann <strong>die</strong> besonders einfache Form<br />

Bild 2.1-4:<br />

Bändermodell von Halbleitern: Zur Leitfähigkeit in Halbleitern tragen zwei Ladungsträgersorten<br />

bei: <strong>die</strong> Elektronen und Löcher. Beide verhalten sich in vielen Fällen<br />

wie <strong>die</strong> Teilchen idealer Gase aus nicht wechselwirkenden Teilchen mit den potentiellen<br />

Energien W L (Elektronen) und W V (Löcher). Sie haben eine mittlere kinetische<br />

Energie von 3kT/2. Aus den Teilchendichten können <strong>die</strong> Fermienergien<br />

beider Gase nach (6) und (7) unmittelbar bestimmt werden. Im Bändermodell (mit der<br />

Elektronenenergie als Abszisse) lassen sie sich eintragen als W F<br />

nL<br />

(Elektronen im<br />

Leitungsband) und W F<br />

nV<br />

(Elektronen im Valenzband).<br />

mit der effektiven Zustandsdichte N L . Diese Formel findet in vielen praktisch bedeutsamen<br />

Fällen eine Anwendung.<br />

Aus einem Bändermodell wie in Bild 2.1-4 kann als weitere für alle thermische Effekte<br />

relevante Größe <strong>die</strong> Entropie pro Elektron S n direkt abgelesen werden. Lösen wir<br />

nämlich <strong>die</strong> Gleichungen (6) und (7) nach den Quasifermienergien auf:

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