1 Ãberblick über die Sensorik
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Seite 6<br />
10 2.1 Bändermodell 2.1 Bändermodell 11<br />
meterbereich. Bei Frequenzen im Mikrowellenbereich und im Bereich atomarer Dimensionen,<br />
sowie bei Anwendung von Werkstoffen mit extremen Materialeigenschaften<br />
muß <strong>die</strong>se Randbedingung aber sorgfältig beachtet werden.<br />
Die explizite Berechnung der Fermienergie im thermischen Gleichgewicht führt bei<br />
Elektronen und Löchern zu einer charakteristischen Besetzungsstatistik: Die Wahrscheinlichkeit<br />
dafür, ob und wie stark z.B. ein Elektronenzustand mit der Energie W n<br />
(pro Elektron) besetzt ist, wird angegeben durch <strong>die</strong> Fermi-Dirac-Funktion (k ist<br />
<strong>die</strong> Boltzmannkonstante, s. Anhang B):<br />
Bild 2.1-2 (Band 2, Bild 1.2.2-2) stellt den Verlauf <strong>die</strong>ser Funktion dar.<br />
Für <strong>die</strong> chemische Bindung, sowie den Ladungstransport, sind vor allem <strong>die</strong>jenigen<br />
Elektronen von Bedeutung, welche sich in den Bändern mit den höchsten Energien<br />
befinden. Die Ursache dafür liegt in der Tatsache, daß Elektronen bei einer energetischen<br />
Anregung (Übergang von einem Zustand niedriger Energie in einen solchen mit<br />
höherer Energie) nur in quantentheoretisch erlaubte, zumindest teilweise noch nicht besetzte<br />
Elektronenzustände übergehen können. Solche Elektronen befinden sich vor allem<br />
in der unmittelbaren Umgebung der Fermienergie, d.h. nach Bild 2.1-2b innerhalb<br />
einer Energiebreite von ungefähr kT. Elektronen mit niedrigeren Energieeigenwerten<br />
W n ><br />
W F hingegen gibt es zu wenige Elektronen, <strong>die</strong> überhaupt angeregt werden können.<br />
In dem Bändermodell nach Bild 2.1-1 gibt es oberhalb der besetzten Bänder noch<br />
weitere unbesetzte Energiebänder: Diese könnten zwar im Prinzip nach den Gesetzen<br />
der Quantentheorie mit Elektronen besetzt werden, im Festkörper sind jedoch für deren<br />
Besetzung nicht ausreichend Elektronen vorhanden. Von besonderem Interesse sind<br />
nach der vorangegangenen Betrachtung daher gerade <strong>die</strong>jenigen Bänder (oder das<br />
Band), <strong>die</strong> sich in der Umgebung der Fermienergie befinden, alle anderen spielen nur in<br />
Spezialfällen eine Rolle.<br />
Bild 2.1-2:<br />
a) Energieabhängigkeit der Fermi-Dirac-Funktion für verschiedene Temperaturen:<br />
Bei 0 K hat <strong>die</strong> Funktion den Verlauf einer Stufe, bei höheren Temperaturen<br />
flacht der Kurvenverlauf zunehmend ab. Bei sehr niedrigen Energien W n geht<br />
<strong>die</strong> Besetzungswahrscheinlichkeit asymptotisch gegen Eins, bei hohen gegen<br />
Null.<br />
b) Ein Richtwert für <strong>die</strong> energetische "Breite" des Übergangsgebietes in der Besetzungswahrscheinlichkeit<br />
f FD zwischen Eins und Null ist <strong>die</strong> thermische<br />
Energie kT.<br />
Bild 2.1-3:<br />
Lage der Fermienergie W F im Bändermodell: W V und W L bezeichnen <strong>die</strong> Energien<br />
der Valenz- und Leitungsbandkanten, sie begrenzen jeweils das Valenz- und<br />
Leitungsband<br />
a) Metalle: <strong>die</strong> Fermienergie liegt innerhalb eines Bandes<br />
b) Halbleiter (Beispiel Silizium): <strong>die</strong> Fermienergie liegt bei T = 0 K auf dem oberen<br />
Rand des Valenzbandes, bei T > 0 K liegt sie in der Energielücke zwischen Valenz-<br />
und Leitungsband<br />
c) Isolator (Beispiel Quarz, SiO 2 ): Verhältnisse wie in b), der Bandabstand W g<br />
nimmt jedoch besonders große Werte an.<br />
d) Sonderfall eines Halbmetalls: Die Fermienergie liegt wie in b) oder c), Valenz-<br />
und Leitungsband haben aber solche Energiewerte, daß sie sich überlappen.<br />
Elektrisch verhält sich <strong>die</strong>ser Werkstoff daher ähnlich wie ein Metall in a).<br />
In Bild 2.1-3 werden einige typische Fälle für <strong>die</strong> Lage der Fermienergie im Bandsche-