1 Ãberblick über die Sensorik
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114 3.4 Transistoren als Temperatursensoren 3.4 Transistoren als Temperatursensoren 115<br />
Die auf <strong>die</strong>se Weise eingeführte Stromdichte j´s hat naturgemäß sehr große Werte,<br />
im Vergleich zu dem Exponentialfaktor in (7) kann sie näherungsweise als temperaturunabhängig<br />
angenommen werden. (6) bekommt dann <strong>die</strong> Form<br />
Die geometrisch und nicht materialbestimmte Basisweite d läßt sich technologisch über<br />
<strong>die</strong> Diffusionstiefen der Dotierungsatome oder <strong>die</strong> Beschleunigungsspannung bei der<br />
Ionenimplantation weit besser beherrschen als <strong>die</strong> Minoritätsträgerlebensdauer. Deshalb<br />
werden als Temperatursensoren durchweg kurzgeschlossene Transistoren gemäß<br />
Bild 3.4-2 eingesetzt. Bei pnp-Transistoren in Emitterschaltung (Band 2, Bild 10.2.1-1)<br />
wird <strong>die</strong> Emitter-Basis-Flußspannung U EB positiv gerechnet, so daß <strong>die</strong> Formeln (8)<br />
und (9) <strong>die</strong> Form bekommen<br />
Dieses ist bei fester eingeprägter Stromdichte j eine lineare Beziehung zwischen Flußspannung<br />
und Temperatur, <strong>die</strong> sich zur Herstellung von Temperatursensoren ausnutzen<br />
läßt.<br />
In der Praxis lassen sich <strong>die</strong> Sättigungsströme von Dioden relativ schlecht reproduzieren,<br />
eine der Ursachen dafür ist, daß in (4) <strong>die</strong> Minoritätsträgerlebensdauer p über <strong>die</strong><br />
Diffusionslänge L p eingeht gemäß<br />
Daraus ergibt sich für Flußspannungen, <strong>die</strong> meist nur wenig oberhalb der Schwellspannung<br />
( j s < j , s. auch Band 2, Bild 9.3.1-4) liegen, ein negativer Temperaturkoeffizient<br />
Die Minoritätsträgerlebensdauer hängt unter anderem empfindlich ab von schwer reproduzierbaren<br />
Größen wie der Konzentration tiefer Störstellen und von Gitterfehlern. Diese<br />
Abhängigkeiten lassen sich reduzieren, wenn anstelle einer pn-Diode <strong>die</strong> Emitter-Basisstrecke<br />
eines bipolaren Transistors mit kurzgeschlossenen Basis- und Kollektoranschlüssen<br />
(Bild 3.4-2) verwendet wird.<br />
Die physikalische Interpretation ist, daß bei steigender Temperatur eine geringere Flußspannung<br />
erforderlich ist, um eine vorgegebene Stromdichte j zu erzeugen. Das Einsetzen<br />
von (12) erbringt<br />
Bild 3.4-2<br />
bipolarer pnp-Transistor mit Basis-Kollektor-Kurzschluß als Temperatursensor<br />
Der Vorteil <strong>die</strong>ser Anordnung ist, daß sich in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> werkstoffbedingte Diffusionslänge<br />
L p durch <strong>die</strong> geometriebedingte Basisweite d ersetzen läßt: Nach Band<br />
2, (10.2.1-4b), gilt dann nämlich anstelle von (6):<br />
Nach (15) entsteht ein Temperaturabhängigkeit der Emitter-Basis-Spannung, <strong>die</strong> weitaus<br />
größer ist als <strong>die</strong>jenige der Thermospannung von Thermoelementen, experimentell<br />
ergeben sich Werte von ca. -2,3 mV/K. Über den Wert von U EB ist <strong>die</strong> temperaturabhängige<br />
Spannung ihrerseits abhängig von dem Verhältnis j /j ś (Bild 3.4-3), d.h. ein<br />
größerer Kollektorstrom verkleinert <strong>die</strong> Spannung. Die Linearität von Transistor-Temperatursensoren<br />
ist besser als <strong>die</strong> vergleichbarer Sensoren (Bild 3.4-4). Andererseits erweist<br />
sich <strong>die</strong> unmittelbare Abhängigkeit des TKs vom Sättigungsstrom j s (der nach<br />
(7) <strong>die</strong> Größe j' s bestimmt) auch bei Dioden mit einem Aufbau wie in Bild 3.4-2 noch<br />
H. Schaumburg: Band 3 – Sensoren 31.5.2007 31.5.2007 H. Schaumburg: Band 3 – Sensoren