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1 Überblick über die Sensorik

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106 3.3 Resistive Temperatursensoren 3.3.5 Keramikwiderstände: Kaltleiter 107<br />

von a).<br />

In Bild 3.3.5-6 sind <strong>die</strong> Strom-Spannungs-Kennlinie, sowie <strong>die</strong> Bauelementtemperatur<br />

T und <strong>die</strong> erzeugte Leistung P in Abhängigkeit von der Betriebsspannung U dargestellt.<br />

Eine einfache, technisch aber sehr brauchbare Anwendung des Kaltleiters ist eine Schaltung<br />

als Überlastschutz: Der Kaltleiter wird mit einem Verbraucherwiderstand in Reihe<br />

gelegt (Bild 3.3.5-7). Bei einem Stromanstieg steigt zwangsläufig auch der Strom im<br />

Kaltleiter, d.h.der Kaltleiter nimmt einen höheren Widerstand an und senkt damit den<br />

Strom ab. Alternativ dazu kann in derselben Schaltung der Kaltleiter auch in der Umgebung<br />

einer temperaturempfindlichen Stelle des Verbrauchers(z.B. Wicklung eines Motors)<br />

untergebracht werden, so daß er auf eine Überhitzung dort mit Stromabschaltung<br />

reagiert.<br />

Bild 3.3.5-6 Elektrische und thermische Kennlinien von Kaltleitern (nach [3.43]):<br />

– Strom-Spannungs-Kennlinie: I(U)<br />

– Widerstands-Spannungs-Kennlinie: R(U)<br />

– Temperatur-Spannungs-Kennlinie: T(U)<br />

– Leistungs-Spannungs-Kennlinie: P(T)<br />

Die Arbeitspunkte für <strong>die</strong> Serienschaltung von Verbraucherwiderstand R und Kaltleiterwiderstand<br />

R PTC werden wie in Bild 3.3.4-10 durch <strong>die</strong> Schnittpunkte von Kaltleiterkennlinie<br />

und Lastgerade bestimmt (Bild 3.3.5-7).<br />

Bild 3.3.5-7 Anwendung von Kaltleitern als Überlastschutz (nach [3.43]):<br />

a) Serienschaltung von Kaltleiter und einem Verbraucherwiderstand R, der verschiedene Werte R 1<br />

und R 2 annehmen kann: Angestrebt wird ein Abschalten des Stroms für den Fall, daß anstelle<br />

eines vorgesehenen Lastwiderstandes R 1 eine zu kleine Last R 2 anliegt (Anschluß einer zu niederohmigen<br />

Last oder Abnahme eines Lastwiderstandes durch Überhitzung, Kurzschluß oder eine<br />

andere Störung). Die Arbeitspunkte der Schaltung ergeben sich wie in Bild 3.3.4-10 durch <strong>die</strong><br />

Schnittpunkte von Lastgerade (flacher für R 1 , steiler für R 2 ) und Kaltleiterkennlinie. Die Kaltleiterkennlinie<br />

selbst kann über den geometrischen Aufbau und <strong>die</strong> Wärmeabführung in ihrem Verlauf<br />

beeinflußt werden.<br />

b) Kaltleiter als Überstromschalter mit selbsttätigem Wiedereinschalten:<br />

Die Kennlinie des Kaltleiters hat eine solche Form, daß es nur jeweils einen Schnittpunkt mit<br />

den Lastgeraden gibt: Bei hinreichend großem Lastwiderstand R mit kleinem Spannungsabfall,<br />

bei kleinem Widerstand R jedoch mit großem Spannungsabfall am Kaltleiter. Steigt der Lastwiderstand<br />

nach Durchlaufen der Phasen Überhitzung, Stromabschaltung und sich dadurch ergebender<br />

Abkühlung wieder an, dann wird wieder der Betriebs-Arbeitspunkt A angenommen.<br />

c) Kaltleiter als Überstromschalter mit bleibender Abschaltung:<br />

Kurven wie b), jedoch ist der Kaltleiter so dimensioniert, daß es mehrere stabile Arbeitspunkte gibt.<br />

Ausgehend vom Betriebs-Arbeitspunkt A wird bei Abnahme des Lastwiderstandes und Stromabschaltung<br />

der Arbeitspunkt C angenommen. Bei einer sich daraus ergebenden Abkühlung des<br />

Lastwiderstandes kehrt der Arbeitspunkt nicht auf den Wert A zurück, sondern es stellt sich der<br />

H. Schaumburg: Band 3 – Sensoren 31.5.2007 31.5.2007 H. Schaumburg: Band 3 – Sensoren

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