1 Ãberblick über die Sensorik
1 Ãberblick über die Sensorik
1 Ãberblick über die Sensorik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
96 3.3 Resistive Temperatursensoren 3.3.4 Keramikwiderstände: Heißleiter 97<br />
Spannungskennlinie des Sensors mit der eingespeisten Leistung oder dem Wert des Sensorwiderstands<br />
als Parameter (Bild 3.3.4-9).<br />
Innerhalb einer Zeit der Größenordnung th geht <strong>die</strong> Temperaturdifferenz T – T u in<br />
(12) auf den Wert (8b) nach Einstellung des thermischen Gleichgewichts über. Für <strong>die</strong>ses<br />
Übergangsverhalten gibt es eine interessante Anwendung von NTC-Widerständen<br />
außerhalb der <strong>Sensorik</strong> als Zeitverzögerungsglied (Bild 3.3.4-10).<br />
Bild 3.3.4-9<br />
Statische Strom-Spannungskennlinie (nach Einstellung der Sensortemperatur auf<br />
einen zeitlich konstanten Wert) eines NTC-Widerstands in doppeltlogarithmischer<br />
Darstellung (nach [3.29]). An verschiedenen Punkten entlang der Kennlinie ist <strong>die</strong><br />
sich durch Selbstaufheizung einstellende Sensortemperatur angegeben. Ebenfalls<br />
eingetragen sind <strong>die</strong> Kennlinienscharen<br />
Gleichung (8b) beschreibt <strong>die</strong> Sensortemperatur nach Einstellung des Gleichgewichts,<br />
also nach Abklingen eines Einschwingvorgangs. Zur Bestimmung des zeitlichen Ablaufs<br />
muß <strong>die</strong> vollständige zeitabhängige Differentialgleichung für den Wärmehaushalt<br />
nach gelöst werden, <strong>die</strong> sich nach Band 2, Abschnitt 13.1, ergibt:<br />
Dabei geht <strong>die</strong> Wärmekapazität c th (Dimension Ws/K) ein. Die Lösung der Differentialgleichung<br />
ist:<br />
Bild 3.3.4-10<br />
Wirkung des NTC-Widerstandes als Zeitverzögerungsbauelement mit einer Verzögerungszeit<br />
th nach (12b) (nach [3.28]).<br />
a) Arbeitspunkte einer Reihenschaltung von NTC-Widerstand R T und Lastwiderstand<br />
R. Bei Beginn der Erzeugung von Jouleschen Wärme hat der NTC-Widerstand<br />
zunächst <strong>die</strong> Kennlinie eines ohmschen Widerstandes mit einem Widerstandswert,<br />
der dem kalten Zustand entspricht (Kurve 1). Nach Erwärmung<br />
nimmt im stationären thermischen Gleichgewicht <strong>die</strong> Kennlinie eine Form wie in<br />
3.3.4-9 an (Kurve 2).<br />
Der Arbeitspunkt wird auf <strong>die</strong> folgende Art graphisch bestimmt: Die Summe<br />
der Spannungsabfälle über dem NTC-Widerstand (U) und dem Lastwiderstand<br />
(I · R) ist gleich der von außen angelegten Spannung U a<br />
Die Funktion U a – I · R kann als Arbeits- oder Lastgerade in das Strom-Spannungs-Diagramm<br />
eingetragen werden. Gleichzeitig müssen aber <strong>die</strong> angenommenen Werte auf der<br />
Widerstandskennlinie U(I) entsprechend Bild 3.3.4-9 liegen. Der Arbeitspunkt<br />
(<strong>die</strong> von der Schaltung angenommenen Werte von Strom und Spannung)<br />
wird daher durch den Schnittpunkt beider Kurven im Strom-Spannungs-<br />
Diagramm festgelegt.<br />
H. Schaumburg: Band 3 – Sensoren 31.5.2007 31.5.2007 H. Schaumburg: Band 3 – Sensoren