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1 Überblick über die Sensorik

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78 3.3 Resistive Temperatursensoren 3.3.3 Halbleiterwiderstände 79<br />

gegebenen Grenzen gehalten werden kann.<br />

Eine besondere Bedeutung bei der Phospordotierung in Silizium hat <strong>die</strong> Technologie der<br />

Neutronen -Transmutation (Band 2, Abschnitt 8.2.5) gewonnen. In Bild 3.3.3-1 ist <strong>die</strong><br />

Temperaturabhängigkeit der Ladungsträgerdichte n , des spezifischen Widerstandes<br />

sp und des Temperaturkoeffizienten des spezifischen Widerstandes dargestellt.<br />

Der Aufbau eines Silizium-Temperatursensorbauelements ist relativ einfach: Es<br />

braucht nur ein homogener Siliziumkristall mit zwei Außenanschlüssen versehen zu<br />

werden. Im Prinzip könnte einfach ein Siliziumquader auf gegenüberliegenden Stirnflächen<br />

kontaktiert werden (Bild 3.3.3-2a). In <strong>die</strong>sem Fall würden aber <strong>die</strong> schlecht reproduzierbaren<br />

geometrischen Abmessungen des Quaders <strong>die</strong> Streuung des Sensorwiderstandes<br />

beeinflussen. Aus <strong>die</strong>sem Grund geht man über auf einen spreading<br />

resistance-(Ausbreitungswiderstand)-Aufbau, bei dem man <strong>die</strong> Vorteile der in der<br />

Halbleitertechnik ohnehin standardmäßig angewendeten Planartechnik (Band 2, Abschnitt<br />

8.2) nutzen kann: In <strong>die</strong>sem Fall wird der Sensorwiderstand überwiegend durch<br />

eine photolithographisch erzeugte und in den Abmessungen daher sehr gut reproduzierbare<br />

Kontaktöffnung in einem oxidbedeckten Halbleiterkristall bestimmt (Bild 3.3.3-2b<br />

und d).<br />

In der spreading-resistance-Ausführung wird der Widerstand vor allem bestimmt durch<br />

den Durchmesser d der Kontaktöffnung (Bild 3.3.3-2b und d). Die Feldstärkeverteilung<br />

ist dann wie beim Punktkontakt (Band 2, Abschnitt 9.3.3) radialsymmetrisch und<br />

hat <strong>die</strong> Form<br />

Die Streuung der Kristalldicke t geht also nicht ein. Praktisch realisierte Werte sind z.B.<br />

[3.21]: sp (25 o C) = 6,5 cm, d = 20 m, t = 250 m, so daß sich bei Raumtemperatur<br />

ein Sensorwiderstand von 1 k ergibt.<br />

Eine unsymmetrische Ausführung wie in Bild 3.3.3-2b führt bei höheren Temperaturen<br />

zu einer polungsabhängigen Kennlinie (Bild 3.3.2-c), da durch Eigenleitung erzeugte<br />

Löcher im Kristall nur schwer in den hochdotierten Punktkontakt (mit sehr geringer<br />

Löcherdichte) abfließen können [3.23]. Um <strong>die</strong>sen Effekt zu vermeiden (dann müßte<br />

einer der Sensoranschlüsse besonders gekennzeichnet werden), werden häufig symmetrische<br />

Ausführungen wie in Bild 3.3.3-2d mit einem Sensorwiderstand von 2k bevorzugt.<br />

Bild 3.3.3-3 gibt <strong>die</strong> Temperaturabhängigkeit des TK R s eines spreading-resistance-Sensors<br />

an, weitere Eigenschaften des Sensors können dem Datenblatt (Bild<br />

3.3.3-4) entnommen werden.<br />

Bild 3.3.3-3<br />

Gemessener Temperaturkoeffizient eines spreading-resistance-Sensors in Abhängigkeit<br />

von der Temperatur (nach [3.21])<br />

Die Integration der Feldstärke E über den Radius R (näherungsweise werden <strong>die</strong> Äquipotentialflächen<br />

im gesamten Kristall als kugelförmig angenommen, im Vergleich zur<br />

realistischen Form der Äquipotentialflächen in Bild 3.3.3-2b führt das nur zu einem relativ<br />

kleinen Fehler) ergibt mit der Kristalldicke t <strong>die</strong> Strom-Spannungsbeziehung (U<br />

ist der Spannungsabfall über dem Sensor):<br />

Bei einem Elektronenfluß vom spreading-resistance-Kontakt zur Sensorrückseite nach<br />

Bild 3.3.3-2c kann der Einfluß der Eigenleitung vermindert werden, <strong>die</strong>ser Effekt wird<br />

zur Herstellung von Hochtemperatur-Siliziumsensoren ausgenutzt (Bild 3.3.3-5).

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