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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 24<br />

46 3.2 Thermoelektrische Sensoren 3.2.2 Thermoelemente 47<br />

ist eine regelmäßige Nacheichung der Thermoelemente erforderlich.<br />

Weitere Fehlerquellen entstehen durch Unvollkommenheiten in der metallurgischen<br />

Verbindung der beiden Thermoelementwerkstoffe: Die Herstellung zuverlässiger und<br />

hochtemperaturstabiler Schweißkontakte erfordert große Sorgfalt . Dasselbe gilt auch<br />

für Hartlöttechniken, <strong>die</strong> zusätzlich den zulässigen Temperaturbereich der Thermoelemente<br />

einschränken.<br />

Bei Verwendung dünner Drähte haben Thermoelemente meist eine relativ kleine Wärmekapazität,<br />

<strong>die</strong> auch recht kurze Meßzeiten (z.B. unterhalb einer Sekunde) zuläßt.<br />

Nachteilig ist dann, daß <strong>die</strong> entscheidenden Bereiche des Thermoelements nur wenig<br />

geschützt der Umgebung ausgesetzt ist, d.h. mechanisch, elektrisch oder chemisch (insbesondere<br />

durch Reaktion mit dem Luftsauerstoff) verändert werden können. Beim<br />

Schutz der Thermoelemente durch Einbau in keramische oder metallische Gehäuse geht<br />

<strong>die</strong> geringe Wärmekapazität verloren: Die Zeitauflösung der Temperaturmessung kann<br />

sich bis in den Minutenbereich verschieben.<br />

Eine wichtige passivierte Ausführungsform ist das Mantelthermoelement: Dabei werden<br />

<strong>die</strong> Thermoelementdrähte in ein isolierendes Keramikpulver (z.B. aus Magnesiumoxid<br />

MgO) eingebettet und von einem Metallmantel umgeben. Auf <strong>die</strong>se Weise läßt sich<br />

das Alterungsverhalten erheblich verbessern (Bild 3.2.2-8)<br />

Bild 3.2.2-7<br />

Alterungsverhalten von Thermoelementen<br />

a) Alterung in Luft (nach [3.1])<br />

b) Mittlere Änderung der Thermospannungvon PtRh10-Thermoelementen bei<br />

1083 °C nach Auslagerung (durchgezogen: Auslagerungszeit 1h, sonst wie angegeben)<br />

bei höheren Temperaturen. Im Bereich bis 1400 °C werden im Thermoelementmaterial<br />

Gitterfehler ausgeheilt, weiterhin tritt eine Rekristallisation ein,<br />

oberhalb von 1400 °C beginnt <strong>die</strong> Abdampfung von Rhodium (nach [3.8].<br />

Bild 3.2.2-8 Alterungsverhalten von Mantelthermoelementen in Luft (nach [3.1])<br />

Vor dem Eichen neu hergestellter Thermoelemente empfiehlt sich daher eine ausgedehnte<br />

Temperbehandlung zur Stabilisierung der Werkstoffparameter.<br />

Die eingeschränkte Alterungsbeständigkeit der Thermoelemente bringt eine erhebliche<br />

Meßunsicherheit mit sich: Gerade bei Dauerbetrieb im Bereich höherer Temperaturen<br />

Bild 3.2.2-9 zeigt verschiedene Ausführungs- und Einbauformen von<br />

Thermoelementen.

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