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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 236<br />

Anhang C1: Elektromotorische Kraft 471<br />

Anhang C<br />

Sensorspezifische Themenkreise<br />

oder in eindimensionaler Form<br />

Anhang C 1: Elektromotorische Kraft<br />

Auf <strong>die</strong> grundsätzliche Bedeutung von elektrischen Ladungsdoppel- und Dipolschichten<br />

bei der Einstellung des thermischen Gleichgewichts in Systemen mit beweglichen<br />

elektrisch geladenen Teilchen wurde bereits in Band 1, Abschnitt 2.8.2 hingewiesen.<br />

Dieses Prinzip kann verallgemeinert werden zur der Aussage:<br />

Werden zwei Systeme aus elektrisch geladenen Teilchen (Elektronen oder Ionen)<br />

durch eine elektrische Ladungsdoppel- oder Dipolschicht (definiert durch eine<br />

Verteilung von gegenüberliegenden entgegengesetzt gepolten Netto[innerhalb der<br />

Ladungsverteilung überwiegen jeweils <strong>die</strong> positiven oder negativen Ladungen]-<br />

Flächenladungen) voneinander getrennt, dann bewirkt eine Veränderung der Ladungen<br />

auf beiden Seiten der Schicht eine Verschiebung der Fermienergien der<br />

Systeme gegeneinander.<br />

Durch <strong>die</strong> Ladungsdoppelschicht können zwei ursprünglich nicht im Gleichgewicht<br />

befindlichen Systeme (mit unterschiedlichen Fermienergien) in ein Gleichgewicht<br />

(mit gleichen Fermienergien) gebracht werden. Alternativ dazu kann ein<br />

System aus dem Gleichgewichtszustand in einen Nichtgleichgewichtszustand mit<br />

unterschiedlichen Fermienergien überführt werden, wenn es gelingt, durch einen<br />

äußeren Einfluß <strong>die</strong> Ladung der Dipolschicht zu verändern. Hieraus kann eines der<br />

allgemeinen Prinzipien zur Generation einer elektromotorischen Kraft (EMK = Differenz<br />

∆W F der Fermienergien bei gleicher Temperatur, häufig auch definiert als Spannung<br />

-∆W F /|q|), d.h. für <strong>die</strong> Herstellung stromerzeugender Bauelemente (Energiezellen<br />

mit optischer, thermischer, mechanischer und chemischer Energieerzeugung),<br />

abgeleitet werden. Beispiele hierfür sind <strong>die</strong> Solarzellen, piezo- und pyroelektrische<br />

Energiezellen, Bleiakkumulatoren und viele andere.<br />

Die oben beschriebene allgemeine Aussage läßt sich leicht beweisen: Sie ist eine Konsequenz<br />

des spezifischen Verlaufs der elektrischen Feldstärke E und des elektrischen Potentials<br />

ϕ (bzw. der potentiellen Energie W n<br />

feld<br />

= Q · ϕ für eine Teilchenladung Q) an<br />

einer Ladungsdoppelschicht. Hierfür muß <strong>die</strong> Poissongleichung (eine der<br />

Maxwell'schen Differentialgleichungen, s. Band 1, Abschnitt 6.4; Band 11, Abschnitte<br />

1 und 2) gelöst werden, welche <strong>die</strong> allgemeingültige Beziehung zwischen räumlicher<br />

Ladungsdichte und elektrischem Feld beschreibt:<br />

Bild C1-1<br />

Anwendung der Poissongleichung auf einen Stab mit konstantem Querschnitt, der<br />

eine Ladungsdoppelschicht enthält; alle Eigenschaften (Ladung, Feldstärke, usw.)<br />

mögen über den Querschnitt des Stabes konstant sein und sich nur mit x ändern<br />

(eindimensionale oder planare Symmetrie).<br />

a) Aufbau des betrachteten Systems<br />

b) willkürlich angenommene Netto-Raumladungsverteilung (jeweils Summe der<br />

am Ort vorhandenen positiven und negativen Raumladungen)<br />

c) dazugehörige Feldverteilung nach Gleichung (2), bestimmt durch graphische<br />

Integration. Merkregel: Der Vektor des elektrischen Feldes zeigt immer von der<br />

positiven zur negativen Ladung.<br />

d) dazugehöriger Potentialverlauf (graphische Integration). Merkregel: Das<br />

elektrostatische Potential ist auf der Seite der positiven Ladung am größten.<br />

e) dazugehöriger Verlauf der potentiellen Energie. Merkregel: Die potentielle<br />

Energie ist auf der Seite der negativen Ladung am größten.<br />

Die Dielektrizitätszahl ε r ist eine Werkstoffgröße, <strong>die</strong> in Band 1, Abschnitt 6,

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