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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 212<br />

422 8.1 Übersicht und Funktionsprinzipien 8.1.6 Grundlagen der molekularen Erkennung in Gassensoren 423<br />

ßerordentlich empfindlich beeinflussen. Die damit um Zehnerpotenzen variierbaren Gesamtleitfähigkeiten<br />

werden beispielsweise in sogenannten Taguchi-Sensoren (Abschnitt<br />

8.5) zum Nachweis von reduzierbaren Gasen ausgenutzt.<br />

im TiO 2 , W L und W V <strong>die</strong> Leitungsband- bzw. Valenzbandkanten, |q|U CPD <strong>die</strong> Kontaktpotentialdifferenz,<br />

W vac,Zr das Vakuumniveau von Zirkon, U = W F / |q| <strong>die</strong> vorgegebene<br />

äußere Spannung und W vac, TPB das Vakuumniveau der Dreiphasengrenze<br />

Grenzflächen- und Dreiphasengrenzen-Sensoren<br />

Dieser Sensortyp wird durch drei charakteristische Beispiele beschrieben:<br />

– Ein erstes Beispiel ist der chemisch sensitive Feldeffekt-Transistor (CHEMFET,<br />

Abschnitt 8.6) mit Potentialvariationen an inneren Grenzflächen (Bild 8.1.5-16).<br />

– Ein zweites Beispiel ist <strong>die</strong> Ausnutzung von gemischter Leitung von PbPc und Ionenleitung<br />

von AgJ zum elektrochemischen Erfassen von O 2 - und NO 2 -Partialdrucken<br />

mit typischen Ergebnissen und einem schematischen Aufbau in Bild 8.1.6-9.<br />

Einzelheiten der chemischen Zusammensetzung, geometrischen Strukturen und Volumenspezies,<br />

Grenzflächenreaktionen mit den eingefangenen Ionen O 2<br />

2-<br />

und NO 2<br />

-<br />

sowie den Bandkanten W V , W L und dem Bandgap W g , der Austrittsarbeit Φ, sowie<br />

dem Ferminiveau W F folgen aus spektroskopischen Untersuchungen.<br />

– Das dritte Beispiel eines Dreiphasen-Grenzflächensensors ist <strong>die</strong> Schottky-Diode<br />

(Band 2, Abschnitt 9.2) in Bild 8.6.1-8 an einer Pt/TiO 2 -Grenzfläche (vgl. Bild 8.1.5-<br />

14). Nach Eindiffusion der Pt-Atome ins TiO 2 geht <strong>die</strong> Diodenkennlinie in eine ohmsche<br />

Gerade über (vgl. Bild 8.1.5-15). Im ersten Fall erfolgt eine gasspezifische Verschiebung<br />

der Kennlinie, im zweiten Fall eine gasspezifische Änderung der Steigung<br />

der Geraden.<br />

Bild 8.1.6-8: Potentialverhältnisse an der Dreiphasengrenze Pt/Gas/TiO 2 (vgl. 8.1.5-14) [8.9].<br />

Darin bedeuten W F ,W'F, W'' F <strong>die</strong> Ferminiveaus bei unterschiedlicher Austrittsarbeit,<br />

eingestellt über unterschiedliche O 2 -Partialdrücke. Χ TiO2 ist <strong>die</strong> Elektronenaffinität,<br />

Φ SB <strong>die</strong> Schottky-Barrieren-Höhe an der Grenzfläche, |q|∆U s <strong>die</strong> Bandverbiegung<br />

Bild 8.1.6-9:<br />

Schematischer Aufbau eines elektrochemischen Festkörpersensors zum potentiometrischen<br />

Nachweis von NO 2 und O 2 und Darstellung der Funktion <strong>die</strong>ses Sensors<br />

im Bänderschema mit Angabe der verschiedenen elektronen-, ionen- und gemischtleitenden<br />

Bereiche [8.11 und 12, s. auch Abschnitt 8.4].<br />

Darin bedeuten W F das Fermi-Niveau, W g <strong>die</strong> Bandlücke, φ <strong>die</strong> Austrittsarbeit,<br />

W vac das Vakuumniveau. Der Elektronenleiter Ag kontaktiert den Ag + -Ionenleiter<br />

AgI und <strong>die</strong>ser den gemischten Leiter (O 2 - , I 2 - , h + ) Bleiphthalocyanin (PbPc).<br />

Letzterer wird durch gasdurchlässigen Kohlenstoff C elektronisch kontaktiert. Die an<br />

dem Sensor auftretende Zellspannung EMK U = (W F´-W F " )/|q| ist proportional zu<br />

RT/2F · ln(p O2 ) bzw. proportional zu RT/2F · ln(p NO2 ) (s. Abschnitt 8.4). Die po-

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