1 Ãberblick über die Sensorik
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Seite 201<br />
400 8.1 Übersicht und Funktionsprinzipien 8.1.5 Charakterisierung von Grenzflächen 401<br />
Bild 8.1.5-1:<br />
Charakteristische Beispiele von Oberflächen und Grenzflächen, <strong>die</strong> bei chemischen<br />
Sensoren ausgenutzt werden. Das spezifische Detektionsprinzip, das hier im Detail an<br />
einem anorganischen Bauelement gezeigt ist (vgl. auch Bild 8.1.1-1b), basiert auf der<br />
Änderung der Oberflächen-Leitfähigkeit an einem n-dotierten Halbleiter als Folge der<br />
Ausbildung eines Oberflächenkomplexes [8.2, Abschnitt 8.5]. Das Ersatzschaltbild<br />
unten zeigt, daß <strong>die</strong> Strom-Spannungs-Kennlinien im allgemeinen frequenzabhängig<br />
sind. Es gibt verschiedene Sensorprinzipien, bei denen <strong>die</strong> Teilchen an den mit 1-4 gekennzeichneten<br />
Stellen wechselwirken [8.2-5, 8.15].<br />
l) Oberfläche,<br />
2) Volumen,<br />
3) Dreiphasengrenze oder Kontakt und<br />
4) Korngrenzen.<br />
Bild 8.1.5-2:<br />
Charakteristische Grenzflächen an biologischen Hybridsystemen: Das Beispiel<br />
zeigt schematisch experimentelle Ansätze, um <strong>die</strong> Funktion modifizierter biologischer<br />
Membranen für Biosensoren elektrisch oder optisch zu charakterisieren. Geeignete<br />
Kontakte ermöglichen das Messen von Elektronen- und/oder Ionentransport<br />
und von Ladungsverteilungen an den Grenzflächen vor und nach der Wechselwirkung<br />
der zu detektierenden Spezies mit bioaktiven Erkennungsstrukturen [8.4, 8.16].<br />
Bei praktisch eingesetzten Gassensoren, <strong>die</strong> häufig auf der Basis empirischer Erfahrungen<br />
entwickelt wurden, ist <strong>die</strong> Zusammensetzung der Grenzfläche in vielen Fällen äußerst<br />
kompliziert, da vorwiegend polykristalline Legierungen mit einer komplizierten<br />
chemischen Zusammensetzung verwendet werden.<br />
Zur Bestimmung der elementaren Prozesse bei chemischen Sensoren werden dagegen z.<br />
Zt. in der Forschung überwiegend einfachere Prototyp-Bauelemente aus einkristallinen<br />
Werkstoffen mit eng kontrollierter Zusammensetzung untersucht, <strong>die</strong> bevorzugt unter<br />
Reinstelektrolyt-, Inertgas- oder Ultrahochvakuumbedingungen hergestellt werden<br />
[8.2]. Zur möglichst umfassenden Charakterisierung von praktischen, aber auch von<br />
Prototyp-Bauelementen ist eine Vielzahl experimentelIer Techniken verfügbar, um<br />
elektronische und ionische Leitfähigkeiten, Potentiale, elektromotorische Kräfte, optische,<br />
magnetische oder katalytische Eigenschaften zu messen [8.2].<br />
Die Messung der charakteristischen Oberflächeneigenschaften wird im allgemeinen als<br />
Funktion der Partialdrücke oder Konzentrationen und der Temperatur entweder unter<br />
Gleichgewichtsbedingungen oder zeitabhängig durchgeführt (siehe Tabelle 8.1.5, Teile<br />
1 und 2).