1 Ãberblick über die Sensorik
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Seite 19<br />
36 3.2 Thermoelektrische Sensoren 3.2.2 Thermoelemente 37<br />
nisch als Referenzwerkstoff eingesetzt. Dargestellt ist <strong>die</strong> mittlere Thermospannungsänderung<br />
zwischen 0 und 100°C (nach [3.8])<br />
Die Abhängigkeit der an einem geschlossenen Stromkreis (wie z.B. in Bild 3.2.1-2)<br />
an einem Ort konstanter Temperatur gemessenen äußeren Spannung von der durch den<br />
Stromkreis fließenden Stromdichte läßt sich durch Integration der Gleichungen (5) und<br />
(10) entlang des Stromkreises durchführen. Eine ausführlichere Diskussion <strong>die</strong>ses Problemkreises<br />
für den isothermen Fall (2) war in Band 2, Abschnitt 7.2.1, im Zusammenhang<br />
mit dem Stromfluß über eine Barriere nach dem thermionischen und Diffusionsmodell<br />
durchgeführt worden.<br />
Für einen monopolaren Elektronenleiter erhält man aus (5) bei einer Integration von<br />
x 1 (Anfang des Stromkreises) bis x 2 (Ende des Stromkreises):<br />
Analog zu Bild 3.2.1-1 ergibt sich dadurch eine vergrößerte oder verkleinerte Differenz<br />
der Fermienergien bei T 1 (Thermospannung). Bild 3.2.2-1 zeigt <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Möglichkeiten.<br />
Im einfachstmöglichen Fall eines homogenen Elektronenleiters ist <strong>die</strong> Ladungsträgerdichte<br />
D und <strong>die</strong> Entropie pro Teilchen konstant. Bei einem Aufbau des Stromkreises<br />
wie in Bild 3.2.1-1 und konstantem Leiterquerschnitt (d.h. konstanter Stromdichte)<br />
mit der Länge x 2 – x 1 des thermoelektrisch aktiven Teils erhält man dann einfach<br />
aus (16):<br />
Bild 3.2.2-1<br />
Entstehung einer Differenz von Fermienergien (mit daraus resultierender Thermospannung<br />
U th ) bei Serienschaltung zweier Leiter aus verschiedenen Werkstoffen.<br />
Die Werkstoffe werden folgendermaßen charakterisiert:<br />
n - : großer negativer Seebeck-Koeffizient (wie schwach n-dotierter Halbleiter)<br />
n + : kleiner negativer Seebeck-Koeffizient (wie stark n-dotierter Halbleiter)<br />
p - : großer positiver Seebeck-Koeffizient (wie schwach p-dotierter Halbleiter)<br />
p + : kleiner positiver Seebeck-Koeffizient (wie stark p-dotierter Halbleiter)<br />
3.2.2 Thermoelemente<br />
In Bild 3.2.1-1 war dargestellt worden, daß mit Hilfe einer Serienschaltung von zwei Leitern<br />
ein Bauelement hergestellt werden kann, das bei geeigneter Wirkung eines Temperaturgra<strong>die</strong>nten<br />
eine Differenz der Fermienergie und damit eine äußere elektrisch durch<br />
einen Verbraucher belastbare Spannung U a (EMK) erzeugen kann. Zur Herleitung<br />
des Seebeck-Koeffizienten war ein hypothetischer thermoelektrisch passiver zweiter<br />
Leiter angenommen worden. Bei Verwendung realistischer Werkstoffe muß auch <strong>die</strong><br />
Temperaturabhängigkeit der Fermienergie des zweiten Leiters berücksichtigt werden:<br />
a) angenommener linearer Ortsverlauf der Temperatur<br />
b) Ortsverlauf der Fermienergie für konstante Seebeck-Koeffizienten (vgl. Bilder<br />
3.2.1-3) für verschiedene Kombinationen Leiter 1 + Leiter 2 entsprechend der<br />
oben eingeführten Charakterisierung.<br />
b 1 + b 2 : jeweils identische Leiter: keine Thermospannung<br />
b 3 + b 4 : Leiter gleichen Leitungstyps, aber mit unterschiedlichem Seebeck-<br />
Koeffizienten: relativ kleine Thermospannung<br />
b 5 : Leiter entgegengesetzten Leitungstyps: relativ große Thermospannung<br />
Die größten Thermospannungen liefert offenbar <strong>die</strong> Kombination zweier Leiter mit Seebeck-Koeffizienten<br />
unterschiedlichen Vorzeichens: In <strong>die</strong>sem Fall ad<strong>die</strong>ren sich <strong>die</strong><br />
Absolutbeträge der Thermospannungen beider Leiter.