1 Ãberblick über die Sensorik
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384 8.1 Übersicht und Funktionsprinzipien 8.1.1 Erkennung chemischer Stoffe durch Sensoren 385<br />
Tab. 8.1.1-3: Übersicht über gegenwärtig untersuchte Werkstoffe für chemische Sensoren Der Aufbau chemischer Sensoren wird bestimmt durch Anforderungen im praktischen<br />
Einsatz. Er erfolgt wie bei anderen elektronischen Bauelementen vorzugsweise in miniaturisierter<br />
Form unter Einsatz von Verfahren, <strong>die</strong> im Zusammenhang mit der Halbleitertechnologie<br />
(s. Band 2, Abschnitt 8) entwickelt worden sind. Im Gegensatz zu der<br />
sehr verbreiteten Siliziumtechnologie ist aber das Spektrum der eingesetzten Werkstoffe<br />
und Verfahren weitaus größer. Eine besondere Bedeutung haben dabei <strong>die</strong> spezifisch<br />
chemischen Eigenschaften der Werkstoffe, wie <strong>die</strong> folgende Beispiele zeigen.<br />
– In der heterogenen Katalyse werden Katalysatoren optimiert, um beispielsweise<br />
aus giftigen Molekülen wie NO ungiftige Moleküle wie O 2 und N 2 herzustellen<br />
(vgl. Bild 8.1.1-2) oder um aus kleinen Molekülen wie CO und H 2 größere Moleküle<br />
wie Methanol selektiv zu synthetisieren (vgl. Bild 8.1.1-3). Die Verwendung der<br />
dazu optimierten Katalysatoren in Kombination mit einfachen chemischen Sensoren<br />
zum CO- bzw. H 2 -Nachweis ermöglicht umgekehrt <strong>die</strong> selektive Detektion von organischen<br />
Molekülen wie Methan, Methanol oder Benzin nach deren selektriver Zersetzung<br />
am Katalysator in CO bzw. H 2 .<br />
Bild 8.1.1-2: Chemisorption und heterogene Katalyse am Beispiel der Reaktion 2NO ∅ O 2 + N 2 .<br />
NO-Gasmoleküle werden an der Oberfläche des Katalysators adsorbiert und nach<br />
Dissoziation atomar gebunden (chemisorbiert). In <strong>die</strong>ser Form können <strong>die</strong> adsorbierten<br />
Teilchen an der Oberfläche Reaktionen eingehen, <strong>die</strong> in der Gasphase wegen<br />
hoher Aktivierungsenergiebarrieren nicht möglich sind. So können in Oberflächenreaktionen<br />
N 2 und O 2 -Moleküle entstehen, <strong>die</strong> nach Desorption in <strong>die</strong> Gasphase<br />
den heterogen katalysierten Prozeß abschließen. Sensoren auf der Basis von Chemisorptionseffekten<br />
sowie der heterogene Katalyse sind in empflndlicher Weise durch<br />
<strong>die</strong> Oberflächenstruktur und -elementzusammensetzung beeinflußbar. Elementzusätze,<br />
welche <strong>die</strong> Katalyse beschleunigen, werden als Promotoren, Zusätze, welche<br />
<strong>die</strong>se verlangsamen, als Inhibitoren bezeichnet.