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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 176<br />

350 6.6 Bipolare optische Halbleitersensore 6.6.2 Phototransistoren und -thyristoren 351<br />

(großer Verstärkungs- oder Multiplikationsfaktor M o ). Photodioden, <strong>die</strong> nach <strong>die</strong>sem<br />

Prinzip arbeiten, werden als Lawinenphotodioden oder APDs (avalanche photo diodes)<br />

bezeichnet. Die Durchbruchfeldstärke läßt sich im Bereich maximaler Feldstärke<br />

am pn-Übergang durch Anlegen hinreichend hoher Sperrspannungen erzeugen. Durch<br />

Einfügen spezieller Schichtfolgen läßt sich der Ort des Lawinendurchbruchs auch geometrisch<br />

festlegen (Bild 6.6.1-11). Tabelle 6.6.1-2 gibt <strong>die</strong> Leistungsdaten verschiedener<br />

Lawinen-Photodioden an.<br />

6.6.2 Phototransistoren und -thyristoren<br />

In Verbindung mit einer Transistorwirkung kann das Signal von Photodioden unmittelbar<br />

verstärkt werden. Wird <strong>die</strong> Photodiode parallel zum Basis-Kollektorübergang des<br />

Transistors geschaltet (Bild 6.6.2-1), dann erzeugt der Photostrom I L der Diode einen<br />

gleich großen Basisstrom, der nur dadurch aufrechterhalten werden kann, daß gleichzeitig<br />

ein um <strong>die</strong> β−Stromverstärkung (Band 2, Abschnitt 10.2.1) vergrößerter Kollektorstrom<br />

fließt.<br />

Bild 6.6.2-1<br />

Aufbau eines Phototransistors: Eine Photodiode wird parallel zum Basis-Kollektorübergang<br />

eines bipolaren Transistors geschaltet. Bei Bestrahlung erzeugt sie einen<br />

Photostrom I L , der wie ein Basisstrom bei Emitterschaltung wirkt, d.h. durch den<br />

Transistor mit der Stromverstärkung β verstärkt wird.<br />

Bild 6.6.1-11<br />

Geometrische Festlegung des Orts für den Lawinendurchbruch im Bereich niedrig<br />

dotierter Schichten (nach [6.2])<br />

a) Lawinenzone mit ansteigender Feldstärke<br />

b) Lawinenzone mit konstanter Feldstärke: Durchgreifdiode (reach through<br />

avalanche photo diode, RAPD)<br />

Tab. 6.6.1-2 Leistungsdaten von Lawinen-Photodioden (nach [6.4])<br />

Die Berechnung des Kollektorstrom erfolgt ähnlich wie <strong>die</strong> Berechnung des Kollektor-<br />

Emitterstroms bei offener Basis in Band 2, Abschnitt 10.2.1, es ergibt sich:<br />

Die spektrale Empfindlichkeit des Phototransistors ist damit<br />

also relativ zur Photodiode um den Faktor der β-Stromverstärkung vergrößert (Multiplikationsfaktors<br />

M o = β). Ein Aufbau des Phototransistors wie in Bild 6.6.2-1 kann<br />

hybrid oder integriert (Band 1, Abschnitt 4.2.2) erfolgen. Bei einem Hybridaufbau können<br />

<strong>die</strong> Photodiode und der Transistor unabhängig voneinander optimiert werden. Einfacher<br />

und kostengünstiger ist hingegen ein integrierter Aufbau wie in Bild 6.6.2-2: Die<br />

Photodiode ist in den Transistor monolithisch integriert. Technologisch ist <strong>die</strong>ses in der<br />

Siliziumtechnologie am einfachsten zu realisieren.

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