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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 170<br />

338 6.6 Bipolare optische Halbleitersensoren 6.6.1 pn-Photodioden 339<br />

dungsträgersorten wirken <strong>die</strong> chemischen Kräfte (Band 2, 4.3.2-4 und 5):<br />

Die physikalischen Ursachen für das Auftreten von Kräften können sehr unterschiedlich<br />

sein. Liegen keine Konzentrationsgra<strong>die</strong>nten (homogener Halbleiter) vor, dann reduzieren<br />

sich (1) und (2) bei Verwendung der elektrischen Feldstärke E nach Band 2,<br />

Gleichung 4.3.2-8, auf<br />

Die chemische Kraft wirkt auf Elektronen und Löcher zwar mit dem gleichen Betrag,<br />

aber – wegen des unterschiedlichen Vorzeichens der Ladung – in entgegengesetzter<br />

Richtung: Die Elektronen-Lochpaare werden damit durch ein vorhandenes elektrisches<br />

Feld E elektrostatisch auseinandergezogen, d.h. <strong>die</strong> Ladungsträger voneinander getrennt.<br />

Das Auftreten von elektrischen Feldern in (3) und (4) ist bei homogenen Halbleitern mit<br />

einem Gra<strong>die</strong>nten der Fermienergie verbunden, d.h. am Bauelement liegt eine äußere<br />

Spannung an, so daß – bei hinreichend großer Ladungsträgerbeweglichkeit – ein elektrischer<br />

Strom fließt.<br />

Auch bei Abwesenheit von Gra<strong>die</strong>nten der Fermienergie, d.h. im stromlosen Fall, können<br />

elektrische Felder erzeugt werden, wenn gleichzeitig Gra<strong>die</strong>nten der Ladungsträgerdichten<br />

(inhomogener Halbleiter) vorliegen. Aus den allgemeineren Gleichungen<br />

(1) und (2) folgt dann:<br />

Bild 6.6.1-1<br />

Entstehung einer Photospannung bei optischer Bestrahlung des pn-Übergangs (Bändermodell<br />

s. Band 2, Bild 5.2.2-2): In der Raumladungszone möge – z.B. durch Absorption<br />

optischer Strahlung – ein Elektron-Loch-Paar gebildet werden, das durch Einwirkung<br />

des elektrischen Feldes (Konsequenz der Bandverbiegung) getrennt wird. Das Elektron<br />

bewegt sich in das n-Gebiet, das Loch in das p-Gebiet. Auf <strong>die</strong>se Weise verkleinert<br />

sich auf beiden Seiten des pn-Übergangs <strong>die</strong> Breite und Ladung der Raumladungszone.<br />

Die Integration der Poissongleichung (s. Band 2, Abschnitt 5.2.2) ergibt dann eine Abnahme<br />

der elektrischen Feldstärke und damit der Barrierenhöhe im Bändermodell. Da außerhalb<br />

der Raumladungszone der energetische Abstand zwischen den Bandkanten und den<br />

Fermienergien durch <strong>die</strong> Dotierung festgelegt ist, stellt sich als Konsequenz der Elektron-<br />

Loch-Paarbildung eine Verschiebung der Fermienergien von p- und n-Material gegeneinander<br />

ein: Es entsteht – wie beim Thermoelement, wenn auch aus grundsätzlich verschiedenen<br />

Ursachen – eine von außen meßbare Spannung (EMK, s. Anhang C1), d.h. es liegt<br />

ein spannungserzeugender (galvanischer) Effekt vor (Prinzip der Solarzelle). In den<br />

Darstellungen sind <strong>die</strong> Größen ohne (durchgezogen) und nach (gestrichelt) der Erzeugung<br />

und Trennung von Elektron-Lochpaaren graphisch dargestellt:<br />

a) Ortsabhängigkeit der Raumladungen (ρ D und ρ A sind <strong>die</strong> Konzentrationen der<br />

Donatoren und Akzeptoren im n- und p-Halbleiter)<br />

b) Ortsabhängigkeit der elektrischen Feldstärke E<br />

c) Ortsabhängigkeit des elektrischen Potentials ϕ<br />

d) Bändermodell<br />

Dieser Fall ist beispielsweise bei einem pn-Übergang realisiert, der durch Elektronenübergänge<br />

vom n- in das p-Gebiet nach Band 2, Bild 5.2.2-1 (z.B. durch einen äußeren<br />

elektrischen Kurzschluß beider Seiten), in ein thermischen Gleichgewicht gebracht<br />

worden ist (Bild 6.6.1-1).<br />

Werden nun innerhalb der Raumladungzone Elektronen-Loch-Paare erzeugt (oder gelangen<br />

<strong>die</strong>se von außerhalb in <strong>die</strong> Raumladungszone) und durch Einwirkung des elektrischen<br />

Feldes voneinander getrennt, dann verändert sich <strong>die</strong> Größe der Raumladungen

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