1 Ãberblick über die Sensorik
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Seite 146<br />
290 5.5 Andere Sensoren 5.5.4 SQUIDs 291<br />
Eine wichtige und weitverbreitete Anwendung der Eigenschaften von Wirbelströmen in<br />
der Sensortechnik ist der Wirbelstromtachometer (Bild 5.5.3-1), der in der Kraftfahrzeugtechnik<br />
routinemäßig eingesetzt wird.<br />
Bei Wirbelstrom-Näherungssensoren ist <strong>die</strong> Spule eines Hochfrequenz-Resonanzkreises<br />
so ausgelegt, daß ihr Magnetfeld nach außen dringt. Befindet sich ein metallischer<br />
Körper im Bereich des Magnetfeldes, dann werden dort Wirbelströme induziert,<br />
welche den Resonanzkreis dämpfen (Bild 5.5.3-2).<br />
Bild 5.5.3-3<br />
Optimierung des Spulenaufbaus für einen Wirbelstrom-Näherungssensor mit Hilfe<br />
eines E-förmigen oder Topfkerns (Band 5: "Weichmagnetische Keramiken") aus einem<br />
weichferritischen Werkstoff: Eingezeichnet ist der resultierende Verlauf der<br />
magnetischen Feldlinien (nach [5.32]).<br />
Bild 5.5.3-2 Wirbelstrom-Näherungssensor (nach [5.32])<br />
a) Ein Oszillator wird mit einer Spule betrieben, deren Magnetfeld sich nach außen<br />
ausbreitet. Befindet sich dort ein leitfähiges Werkstück, dann werden Wirbelströme<br />
induziert, welche <strong>die</strong> Oszillation dämpfen, so daß <strong>die</strong> Ausgangsspannung abnimmt;<br />
sie kann im Extremfall vollständig zusammenbrechen.<br />
b) Abhängigkeit des Ausgangsstroms eines Wirbelstrom-Näherungssensors von<br />
dem Abstand zu einem elektrisch leitfähigen Werkstück.<br />
Mit Hilfe eines weichmagnetischen Kerns (Band 5 <strong>die</strong>ser Reihe) kann das Magnetfeld<br />
der Spule eines Wirbelstrom-Näherungssensors für spezifische Anwendungen optimiert<br />
werden (Bild 5.5.3-3).<br />
5.5.4 SQUIDs<br />
SQUIDs (superconducting quantum interference devices) erlauben <strong>die</strong> Messung außerordentlich<br />
kleiner Magnetfelder bis in den fT(Femtotesla)-Bereich. Sie lassen sich<br />
herstellen aus ringförmig strukturierten supraleitenden Werkstoffen (Band 1, Abschnitt<br />
4.2.1). In <strong>die</strong>sen Materialien kondensieren <strong>die</strong> Elektronen bei Temperaturen unterhalb<br />
einer Sprungtemperatur T c und unterhalb einer kritischen Feldstärke H c<br />
zu Cooper-Paaren mit entgegengesetzt gerichtetem Spin. Bei metallischen Supraleitern<br />
liegen <strong>die</strong> Sprungtemperaturen gewöhnlich unterhalb 20 K, bei keramischen können<br />
sie bis auf 120 K – in Zukunft möglicherweise auf noch höhere Werte – ansteigen (s.<br />
Tabellen in Band 1, Abschnitt 4.2.1). Die Cooper-Paare ermöglichen einen Ladungstransport<br />
ohne jeden Energieverlust, sie führen damit zu einer unendlich großen Gleichstromleitfähigkeit.<br />
Weiterhin führt der Meißner-Effekt dazu, daß in kompakten Supraleitern<br />
bei Anlegen einer magnetischen Feldstärke unterhalb von H c (bei Supraleitern<br />
2. Art H c1 (Band 1, Abschnitt 4.2.1)) <strong>die</strong> resultierende Magnetisierung (bzw.<br />
Polarisation oder <strong>die</strong> magnetische Induktionsflußdichte) vollständig aus dem Supraleiter<br />
verdrängt wird, d.h. der Werkstoff nimmt eine magnetische Suszeptibilität χ = –1<br />
(vollständiger Diamagnetismus) an. Eine ausführliche Behandlung der Theorie und<br />
Technik supraleitender Bauelemente würde über den Rahmen <strong>die</strong>ses Buch weit hinausführen,<br />
es muß daher auf <strong>die</strong> umfangreiche Spezialliteratur ([5.33], [5.35 bis 37]) verwiesen<br />
werden.