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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 137<br />

272 5.3 Spulen 5.3.2 Sättigungskernverfahren 273<br />

vorhandenen Leiterbahnen durchgeätzt. Im nächsten Schritt wird wieder eine Metallschicht<br />

für <strong>die</strong> obere Verdrahtungsebene abgeschieden (i) und in Leiterbahnen so<br />

strukturiert, daß beide Verdrahtungsebenen zusammen eine Spule bilden (j und k),<br />

d.h. <strong>die</strong> Kontaktflächen der oberen und unteren Leiterbahnen werden versetzt miteinander<br />

verbunden.<br />

Der Aufbau von Sensorspulen mit hochpermeablem Kern führt – im Vergleich zu Luftspulen<br />

– zu kürzeren Drahtlängen und damit zu einem geringeren Rauschen. Sekundäreigenschaften<br />

der Permeabilität, sowie der geometrischen Aufbau des Spulenkerns können<br />

zu einer Nichtlinearität der Sensorkennlinie und einer zusätzlichen Frequenz- und<br />

Temperaturabhängigkeit führen.<br />

Bei Anwesenheit eines Spulenkerns der relativen Permeabilität µ rc wird <strong>die</strong> magnetische<br />

Induktionsflußdichte (2) um den Faktor µ rc verstärkt, d.h. als Amplitude U o der<br />

induzierten Spannung ergibt sich analog zu (3) und (4):<br />

Bei den Sättigungskernverfahren (Saturationskernverfahren, Flux Gate Magnetometer)<br />

sind zwei getrennte Wicklungen um einen hochpermeablen Spulenkern ange<br />

ordnet (Bild 5.3.2-1). Während eine der Wicklungen zur Erzeugung eines Magnetfeldes<br />

H für <strong>die</strong> periodische Aussteuerung der Magnetisierung des Kerns bis in den<br />

Bild 5.3.2-1 Prinzipieller Aufbau eines Sensors nach dem Sättigungskernverfahren (nach [5.18])<br />

Mit dem Durchmesser D c des Spulenkerns und der Magnetfeldamplitude H i im Kern.<br />

Dabei muß berücksichtigt werden, daß der magnetisierte Kern ein Entmagnetisierungsfeld<br />

erzeugt, welches dem äußeren Feld H entgegenwirkt, so daß nur eine "effektive"<br />

Permeabilität µ rc wirken kann. Nur bei langgestreckten Stäben mit einem großen Verhältnis<br />

von Länge zu Durchmesser geht das Entmagnetisierungsfeld gegen Null, so daß<br />

<strong>die</strong>se Stabform häufig bevorzugt wird. Analog zu (5) ergibt sich als Empfindlichkeit des<br />

Spulensensors mit Magnetkern:<br />

d.h. für D ≈ D c ergibt sich relativ zur Luftspule eine Vergrößerung der Empfindlichkeit<br />

um den Faktor µ rc . Im Ersatzschaltbild 5.3.1-1 treten bei Anwesenheit von Spulenkernen<br />

zu den Serienwiderständen noch weitere hinzu aufgrund von Wirbelströmen und<br />

Hystereseverlusten.<br />

Induktionsspulen finden vielfältige Anwendungen, wenn es auf große Empfindlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit ankommt und keine große Ortsauflösung gefordert wird. Messungen<br />

des Erdmagnetfeldes, sowie magnetischer Felder in der Astronomie werden häufig<br />

in <strong>die</strong>ser Technik ausgeführt. In anderen Anwendungsbereichen erfolgt lediglich <strong>die</strong><br />

Anzeige bewegter magnetisierter Materie, z.B. bei Sicherungssystemen im Eisenbahnverkehr.<br />

5.3.2 Sättigungskernverfahren<br />

Bild 5.3.2-2<br />

Sättigungskernverfahren mit Auswertung der zweiten Harmonischen einer sinusförmigen<br />

Aussteuerung des Kerns (nach [5.18]): Betrachtet werden <strong>die</strong> Signalformen ohne<br />

äußeres Magnetfeld (durchgezogen) und bei Wirkung eines Magnetfeldes H ext (gestrichelt).<br />

a) Magnetfeld der Ansteuerungsspule<br />

b) Hysteresekennlinie des hochpermeablen Spulenkerns<br />

c) Induktionsflußdichte im Kern aufgrund der Ansteuerung<br />

d) induzierte elektrische Spannung in der Aufnahmespule

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