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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 124<br />

246 5.2 Magnetosensitive Sensoren 5.2.2 Permalloy-Sensoren 247<br />

Wegen des Minimums der Sensorkurve in Bild 5.2.1-4a ist <strong>die</strong> Empfindlichkeit bei niedrigen<br />

magnetischen Induktionsflußdichten gering, eine Vergrößerung kann durch Verschiebung<br />

des Arbeitspunktes über eine Vormagnetisierung erfolgen (Bild 5.2.1-6).<br />

Wie in Bild 5.2.1-6b zu erkennen, kann bei vormagnetisierten Feldplatten auch <strong>die</strong> Richtung<br />

der magnetischen Induktionsflußdichte erfaßt werden. In <strong>die</strong>sem Fall können zwei<br />

verschiedene Feldplatten, <strong>die</strong> auf ein äußeres Magnetfeld mit unterschiedlichem Vorzeichen<br />

der Widerstandsänderung reagieren, in einer Brückenschaltung zusammengefaßt<br />

werden (Differentialfeldplatte). Damit kann <strong>die</strong> Wirkung der bei beiden Feldplatten<br />

in derselben Richtung verlaufenden Temperaturabhängigkeit reduziert werden<br />

(Bild 5.2.1-7).<br />

Bild 5.2.1-6<br />

Bild 5.2.1-7<br />

Zur Vergrößerung der Empfindlichkeit (∆R/∆Β) gegenüber kleinen Änderungen<br />

der magnetischen Induktionsflußdichte wird der Arbeitspunkt aus dem Bereich mit<br />

der Steigung Null bei B = 0 (a) in einen Bereich mit größerer Steigung verschoben<br />

(b): Dieses läßt sich erreichen durch eine Vormagnetisierung mit Hilfe eines kleinen Permanentmagneten<br />

(c), der fest mit der Feldplatte verbunden ist (nach [5.5]).<br />

a) Brückenschaltung einer Differentialfeldplatte<br />

b) Magnetfeldabhängigkeit der Sensorempfindlichkeit für <strong>die</strong> beiden Dotierungen<br />

in Bild 5.2.1-4 und zwei Temperaturen in Abhängigkeit von der magnetischen<br />

Induktionsflußdichte. Um bei der Messung kleiner Feldstärken eine maximale<br />

Empfindlichkeit zu erhalten, ist eine Vormagnetisierung von ca. 0,2 T durch einen<br />

Permanentmagneten notwendig (nach [5.10]).<br />

5.2.2 Permalloy-Sensoren<br />

Wie im Anhang C2 erläutert, besteht <strong>die</strong> Wirkung des Hallfeldes darin, daß <strong>die</strong> ursprünglich<br />

aufgrund der Lorentzkraft abgelenkten Ladungsträger wieder in <strong>die</strong> durch<br />

<strong>die</strong> Geometrie des Widerstandes vorgeschriebenen Bahnen zurückgedrängt werden<br />

(veranschaulicht in Bild 5.1.1-2). Hierdurch werden in der Regel <strong>die</strong> ursprünglich (und<br />

weiterhin in den Randbereichen an den Kontakten, s. Anhang C3) geometrisch verlängerten<br />

Strombahnen wieder verkürzt: Die Wirkung des Hallfeldes besteht also darin,<br />

daß der magnetoresistive Effekt verkleinert wird.<br />

Bei Werkstoffen mit kleinen Hallkoeffizienten und -winkeln, wie z.B.den Metallen, liefert<br />

auch <strong>die</strong> Elimination des (verallgemeinerten) Hallfeldes keine wesentliche Vergrößerung<br />

des geometrisch bedingten magnetfeldabhängigen Widerstands, da in den Gleichungen<br />

(5.1.2-1) nur sehr kleine transversale Feldstärken E H auftreten. Erst bei Wirkung<br />

extrem großer magnetischer Feldstärken, z.B. in der Größenordnung 1T=1 Tesla =<br />

10 000 Gauß, lassen sich nach einem anderen Mechanismus – über den magnetischen<br />

Widerstandseffekt – gut meßbare Widerstandsänderungen im Prozentbereich erreichen.<br />

Induktionsflußdichten <strong>die</strong>ser Größenordnung können durch voluminöse elektrisch erregte<br />

oder supraleitende Magnete erzeugt werden, bei ferromagnetischen Werkstoffen<br />

treten sie aber in Form einer Sättigungspolarisation (s.u.) "von selbst" auf (Band 1, Abschnitt<br />

7): Bei einigen Elementen des Periodensystems ist das Energiespektrum der<br />

Elektronen so beschaffen, daß Elektronen in bestimmten Unterschalen zur Minimierung<br />

ihrer freien Energie eine parallele Spinausrichtung annehmen (Band 1, Abschnitt 7.1.4).<br />

In <strong>die</strong>sem Fall können sich <strong>die</strong> magnetischen Momente der Elektronen zu einem Gesamtmoment<br />

erheblicher Größe aufad<strong>die</strong>ren. Bezogen auf das Werkstoffvolumen wird<br />

das magnetische Moment als Sättigungsmagnetisierung M s (Einheit wie <strong>die</strong> der<br />

magnetischen Feldstärke, A/m) bezeichnet. Dieser entspricht eine Sättigungspolarisation<br />

J s der Größe

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