08.03.2015 Aufrufe

1 Überblick über die Sensorik

1 Überblick über die Sensorik

1 Überblick über die Sensorik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Seite 121<br />

240 5.1 Halleffekt-Sensoren 5.2.1 Feldplatten 241<br />

Der letzte Gesichtspunkt erweist sich als besonders gravierender Nachteil für Silizium-Hallgeneratoren.<br />

Die Ursache dafür liegt in dem außerordentlichen oder Pseudo-<br />

Halleffekt (Bild 4.2.2-4c und d) aufgrund des piezoresistiven Effekts, der bei Silizium-Drucksensoren<br />

gezielt zur Messung mechanischer Spannungen eingesetzt werden<br />

kann (Bild 4.2.6-4): Dieser Effekt erzeugt wie der Halleffekt ein transversales elektrisches<br />

Feld, d.h. beide Effekte können bei der Messung nicht voneinander getrennt<br />

werden. Bei integrierten Hallsensoren treten fast immer parasitäre mechanische Spannungen<br />

auf, welche durch <strong>die</strong> Fertigungsprozesse auf dem Halbleiterchip, sowie durch<br />

<strong>die</strong> Kontaktierung und Montage des Chips im Gehäuse eingeführt werden. Hierdurch<br />

wird der Nullpunkt der Messung (Meßsignal ohne äußeres Magnetfeld) in schwer zu beherrschender<br />

Weise verschoben. Langzeiteffekte, wie der Aufbau oder Abbau mechanischer<br />

Spannungen durch Nachgeben von Klebe- oder Legierungsverbindungen (Waferbondverbindungen),<br />

Bimetalleffekte usw. führen zu Verschiebungen in der Sensorkennlinie,<br />

welche <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten <strong>die</strong>ser Sensoren erheblich einschränken<br />

können. Wegen des kleineren piezoresistiven Effekts in Galliumarsenid ist <strong>die</strong>ser Störeffekt<br />

bei GaAs-Hallsensoren weitaus geringer.<br />

5.2 Magnetoresistive Sensoren<br />

Bild 5.1.2-5<br />

Integration zusätzlicher elektrischer Funktionen auf demselben Chip mit dem in<br />

Bild 5.1.2-4 charakterisierten diskreten Hallsensor in verschiedenen Integrationsstufen<br />

(nach [5.7])<br />

a) diskreter Sensor<br />

b) a) mit integrierter MESFET(s. Band 2, Abschnitt 10.3.2)-Konstantstromquelle<br />

c) wie b), zusätzlich mit integrierter Nullspannungskompensation<br />

d) wie b), zusätzlich mit integriertem Differenzverstärker<br />

Die Magnetfeldmessung über Hallsensoren hat eine Reihe von Vorteilen wie<br />

– hohe Empfindlichkeit<br />

– eine Messung von Magnetfeldstärke und -richtung ist möglich<br />

– relativ einfache Herstellung integrierter Sensoren,<br />

denen aber gravierende Nachteile gegenüberstehen:<br />

– Nullpunktstabilität ist kritisch<br />

– relativ große Temperaturabhängigkeit, insbesondere bei Silizium-Hallgeneratoren<br />

– bei Silizium-Hallgeneratoren gibt es eine relativ starke Querempfindlichkeit gegenüber<br />

mechanischen Spannungen<br />

5.2.1 Feldplatten<br />

Magnetoresistive Sensoren haben den Vorteil, daß sie eine besonders einfache Zweipunktmessung<br />

ermöglichen, im Gegensatz zu den vier notwendigen Anschlüssen bei<br />

Hallgeneratoren. Wie bei den piezoresistiven Sensoren gibt es – wenn auch aus völlig<br />

unterschiedlichen Gründen – einen werkstoff- (magnetische Widerstandsänderung)<br />

und einen geometriebedingten (geometrischer Magnetowiderstandseffekt, s. Anhang<br />

C3) Effekt.<br />

Die Änderung des elektrischen Widerstandes eines Werkstoffes mit der Größe eines angelegten<br />

äußeren Magnetfelds ist eines der wichtigen grundlegenden Probleme der Festkörperphysik<br />

[5.1]. In stark vereinfachter Form ergibt sich für Elektronenleiter (Beweglichkeit<br />

µ n ) als magnetische Widerstandsänderung [5.2 und 9]:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!