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1 Überblick über die Sensorik

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Seite 117<br />

232 5.1 Halleffekt-Sensoren 5.1.1 Halleffekt 233<br />

Spannung [ohmsche Komponente] gemessen).<br />

Aus den Formeln (14) und (21) folgt, daß der Halleffekt besonders groß ist bei Werkstoffen<br />

mit niedrigen Ladungsträgerdichten, wie sie z.B. in Halbleitern, vielen elektronisch<br />

leitenden keramischen Werkstoffen, und Ionenleitern vorzufinden sind. Die Einspeisung<br />

des Stroms erfolgt dann gewöhnlich über flächenhafte Metallkontakte an den Enden<br />

des Stabes. Dort ist <strong>die</strong> Leitfähigkeit so groß, daß <strong>die</strong> Metallkontakte in guter Näherung<br />

als Äquipotentialflächen betrachtet werden können, deren Lage durch <strong>die</strong> Stabgeometrie<br />

vorgegeben ist und nicht vom äußeren Magnetfeld abhängt. Die Feldstärke muß<br />

dann zwangsläufig auf der Fläche der Metallkontakte senkrecht stehen, bei stabförmigen<br />

Widerständen wie in den Bildern 5.1.1-2 und 5 hat sie dann <strong>die</strong> Richtung des angelegten<br />

Feldes E ax . Das ist gleichbedeutend damit, daß das Hallfeld E H am Ort der<br />

Metallkontakte aufgrund der Widerstandsgeometrie unterdrückt wird, so daß der<br />

Stromfluß wie beim unendlich ausgedehnten Widerstand nach (7) mit einer durch den<br />

Hallwinkel bestimmten Neigung relativ zur Widerstandsachse austritt (Bild 5.1.1-6).<br />

Erst in größerem Abstand von den Metallkontakten kann <strong>die</strong> Feldstärke <strong>die</strong> in Bild 5.1.1-<br />

6 dargestellte zur Widerstandsachse geneigte Richtung annehmen, gleichzeitig nimmt<br />

der Stromflußvektor <strong>die</strong> Richtung der Probenachse an. Bild 5.1.1-6 zeigt den berechneten<br />

Verlauf.<br />

Effekte <strong>die</strong>ser Art spielen eine große Rolle bei der geometrisch bestimmten magnetischen<br />

Widerstandsänderung, sie werden im Abschnitt 5.2.1 und im Anhang C3 ausführlich<br />

behandelt.<br />

Bei einer Widerstandsgeometrie wie in Bild 5.1.1-6 ist <strong>die</strong> gemessene Hallspannung<br />

vom Ort der Messung auf dem Stab abhängig, sie hat allenfalls in einem mittleren<br />

Bereich des Widerstands den theoretisch berechneten Wert und nimmt zu den Stirnflächen<br />

des Stabes hin ab. Für exakte Hallmessungen ist deshalb ein Geometrieverhältnis<br />

von l/b (Stablänge/Stabbreite) > 2 bei Abgriff der Hallspannung in der Stabmitte<br />

empfehlenswert. In Bild 5.1.1-7 sind gebräuchliche Probenformen für <strong>die</strong> Messung des<br />

Halleffekts dargestellt.<br />

Bild 5.1.1-6<br />

Strombahnen (definiert durch <strong>die</strong> ortsabhängigen Richtungen des Stromdichtevektors,<br />

durchgezogen eingezeichnet) und Äquipotentiallinien (gestrichelt) in einem<br />

Widerstand<br />

a) ohne äußeres Magnetfeld<br />

b) mit äußerem Magnetfeld<br />

Erst in einem größeren Abstand von den Kontaktflächen werden <strong>die</strong> in Bild 5.1.1-<br />

5 dargestellten Verhältnisse angenommen, so daß dort <strong>die</strong> in (14) und (21)<br />

berechneten Hallfeldstärken gemessen werden können (nach [5.2]).<br />

Bild 5.1.1-7<br />

Bauelemente zur Messung des Halleffekts<br />

a) Meßfiguren: In <strong>die</strong> Kontakte CC wird der Strom eingespeist, bei SC <strong>die</strong> Sensorspannung<br />

abgegriffen. SC/CC bedeutet, daß Strom- und Sensorkontakte vertauscht<br />

werden können (nach [5.3])<br />

b) Schaltsymbol von Hallsonden (nach [5.2])

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